Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter ist, Weg, Wahrheit und Leben.
Episode 474: Die Kraft des Feindes.
Jesu Weherufe über unbußfertige Städte
Wir waren stehen geblieben bei den Weherufen Jesu über die Städte, in denen er die meisten Wunderwerke vollbracht hatte (Matthäus 11,20-24). Dann begann er, die Städte zu schelten, in denen seine Wunder geschehen waren, weil sie keine Buße getan hatten.
Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Betsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunderwerke geschehen wären, die unter euch geschehen sind, hätten sie längst in Sack und Asche Buße getan. Doch ich sage euch, Tyrus und Sidon wird es am Tag des Gerichts erträglicher ergehen als euch.
Und du, Kapernaum, meinst du etwa, du wirst bis zum Himmel erhöht werden? Bis zum Hades wirst du hinabgestoßen werden. Denn wenn in Sodom die Wunderwerke geschehen wären, die in dir geschehen sind, wäre es bis auf den heutigen Tag geblieben. Doch ich sage euch, dem Land von Sodom wird es am Tag des Gerichts erträglicher ergehen als dir.
Es ist wirklich schlimm, wenn Gott ins Leben eines Menschen hineinspricht, wenn er sich auf besondere Weise zu erkennen gibt, aber trotzdem keine Buße getan wird. Ich glaube, das haben wir jetzt verstanden.
Die Rückkehr der ausgesandten Jünger und ihre Vollmacht
Kehren wir deshalb zu den Jüngern zurück, die Jesus ausgesandt hatte.
Lukas 10,17: Die Siebzig aber kehrten mit Freuden zurück und sprachen: „Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen.“
Die Jünger kehren zurück und freuen sich. Wahrscheinlich haben sie zum ersten Mal so richtig begriffen, was es bedeutet, im Auftrag Gottes unterwegs zu sein. Sie erkennen, welche Vollmacht damit verbunden ist, dass Jesus einen aussendet. Ein Jünger übt im Namen Jesu Vollmacht über das Böse aus. Dämonen können ihnen nicht widerstehen, sondern müssen gehorchen, wenn sie von ihnen ausgetrieben werden.
Natürlich ist das, was sie erleben, noch mehr als das. Es ist das Vorzeichen eines viel größeren Sieges – eines Sieges, den Jesus bereits prophetisch sehen kann.
Die prophetische Sicht auf den Fall Satans
Lukas 10,18: Er sprach aber zu ihnen: „Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.“
Wenn der Herr Jesus hier als Prophet spricht, bezieht er sich nicht auf das, was bereits geschehen ist oder gerade geschieht, sondern auf das, was noch kommen wird. Er tut dies, weil Propheten die Zukunft beschreiben.
Der Herr Jesus beschreibt also den zukünftigen, plötzlichen Fall des Teufels: „Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.“ Dieser Fall des Teufels ist zeitlich mit dem Sieg Jesu am Kreuz verbunden.
Doch das ist nicht alles. Der Sieg am Kreuz über den Satan wirft bereits einen Schatten voraus. Die Prophetie wird bereits Realität, indem Jesus und seine Jünger Dämonen austreiben und das Evangelium vom Reich Gottes verkünden.
Als die Jünger voller Begeisterung zurückkehren und von ihren Erfahrungen mit Dämonen berichten, kann Jesus nur zustimmen und sie bestätigen. Mit seinen Worten sagt er: „Ja, die Zeit des Teufels ist abgelaufen. Er steht kurz davor, aus dem Himmel geworfen zu werden.“
Was die Jünger erlebt haben, ist das neue Normal im Bereich des Exorzismus.
Die Vollmacht über die Mächte des Bösen
Lukas 10,19: Siehe, ich habe euch die Macht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und über die ganze Kraft des Feindes. Nichts soll euch schaden.
Schlangen und Skorpione sind im Alten Testament Symbole für Gefahren, Bedrohungen und das Böse. Hier stehen sie bildhaft für die dämonischen Mächte, mit denen die Jünger zu tun hatten.
Was Jesus hier sagt, erklärt ihre Erfolge beim Austreiben von Dämonen: Sie haben Vollmacht. Er betont: „Ich habe euch die Macht gegeben.“ Die Jünger besitzen Macht über die Dämonen, weil Jesus ihnen diese Macht anvertraut hat.
Besonders interessant ist die Formulierung „Und nichts soll oder wird euch schaden.“ Diese Aussage weist über den zurückliegenden Missionseinsatz der Siebzig hinaus. Jesus spricht hier über seine Jünger in der Zukunft. Der Konflikt mit dem Bösen ist nämlich noch nicht zu Ende.
Die bleibende Gefahr durch den listigen Feind
Was sie erlebt haben, ist nur der Anfang einer Auseinandersetzung, die nach Pfingsten weitergehen wird. Dabei ist die Bezeichnung „Feind“ für den Teufel eine passende, aber ungewöhnliche Bezeichnung. Sie macht sehr deutlich, was den Jüngern bevorsteht, nämlich eine permanente und gewalttätige Auseinandersetzung mit dem Bösen.
In Lukas 10,19 heißt es: „Siehe, ich habe euch die Macht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und über die ganze Kraft des Feindes, und nichts soll euch schaden.“ Diese letzte Formulierung „nichts soll euch schaden“ müssen wir gut verstehen. Denn der Teufel ist natürlich weiterhin ein listiger Feind, dem wir widerstehen müssen.
Er wird sich weiterhin als ein Engel des Lichts präsentieren, um Christen zu versuchen, zu verführen und den Glauben zu Fall zu bringen. Deshalb müssen wir eine geistliche Waffenrüstung anlegen, um für die Auseinandersetzung mit dem Teufel ausreichend vorbereitet zu sein.
Es braucht Nüchternheit, Wachsamkeit und Bußfertigkeit, damit wir nicht von ihm verschlungen werden und in seine Gefangenschaft geraten.
Die reale Gefahr des Teufels in der Gemeinde
Wenn wir das Neue Testament lesen, insbesondere die Briefe, wird der Teufel weiterhin als eine reale Gefahr für Gläubige dargestellt.
Paulus zeigt in seiner Sorge um die junge Gemeinde in Thessalonich, wie ernst diese Bedrohung ist. Er geht sogar so weit, dass er in 1. Thessalonicher 3,5 schreibt: „Darum, da auch ich es nicht länger aushalten konnte, sandte ich ihn“ – gemeint ist Timotheus – „um euren Glauben zu erfahren, ob nicht etwa der Versucher euch versucht hat und unsere Arbeit vergeblich gewesen ist.“
Diese Worte verdeutlichen, wie gefährlich der Teufel für die Gläubigen ist.
Die doppelte Realität des Teufels als besiegter Feind und reale Gefahr
Frage: Was meint Jesus, wenn er seinen Jüngern sagt, dass ihnen nichts schaden wird? Wie kann der Teufel einerseits als Gefahr und andererseits als gebunden beziehungsweise besiegt beschrieben werden?
Die Antwort lautet: Beides ist wahr. Der Teufel ist ein besiegter Feind, aber er stellt trotzdem weiterhin eine reale Gefahr für den unaufmerksamen Gläubigen dar.
Warum sage ich „für den unaufmerksamen Gläubigen“? Weil ich denke, dass die Apostel uns zur Wachsamkeit, zur Nüchternheit, zur Gemeinschaft und zum Anliegen einer geistlichen Waffenrüstung auffordern. Damit stellen sie uns die Mittel vor, die Gott uns gibt, um im Kampf mit Satan siegreich hervorzugehen.
Wenn Jesus davon spricht, dass uns nichts schaden kann, dann geht es im Zusammenhang um die Kraft des Feindes. Die Frage ist also: Hat der Teufel so viel Kraft, dass er uns, egal was wir tun, in einer direkten Konfrontation einfach niederringen könnte? Die Antwort lautet ganz klar: Nein.
Der Teufel und seine Dämonen können natürlich Einfluss auf unsere Lebensumstände nehmen. Sie können uns Lügen auftischen, uns emotional oder körperlich plagen. Sie haben ein ganzes Arsenal von Tricks auf Lager. Aber wirklich schaden können sie uns nicht. Sie sind lästig, aber nicht wirklich mächtig.
Einladung zur geistlichen Stärkung und Abschluss
Was könntest du jetzt tun? Höre dir eine gute Predigt zur geistlichen Waffenrüstung an. Den Link zu einem Vortrag von mir findest du im Skript.
Das war's für heute. Die Skripte zu den Podcast-Episoden findest du auf www.frogwords.de und in der App.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
