Hört, ihr Könige, horcht auf, ihr Fürsten! Ich will dem Herrn singen und ihm spielen, dem Gott Israels.
Herr, als du auszogst von Seir, als du einherschrittest vom Gebiet Edoms, bebte die Erde. Auch die Himmel trieften, ja, die Wolken trieften von Wasser. Die Berge erbebten vor dem Herrn, sogar der Sinai erbebte vor dem Herrn, dem Gott Israels.
Bis hierher haben wir gestern schon die ersten Verse in Richter vier gelesen. Ich möchte jedoch ein wenig weiter ausholen. Wir haben ja zwei Etappen der Eroberung.
Wir erinnern uns: Der Herr, der Herrlichkeit aus dem Jenseits, stieg auf den Sinai herab. Damals, als Mose auf dem Berg war, kam Gott in unsere Welt herein. Auf dem Sinai gab es Erdbeben, Gott gab die Gesetze und den Bund. Er sprach in unsere Welt, intervenierte, kam herein und offenbarte sich dem Volk Israel am Sinai.
Mit diesem Herrn an der Spitze kamen sie dann ins Land Kanaan.
Im Land Kanaan lebten brillante Völker, hochwissenschaftliche Völker wie die Kanaaniter. Doch sie waren verfinstert in ihrem Denken durch die Unwissenheit in Bezug auf Gott.
Die Könige des Landes tobten, wenn ich mit Psalm 2 sprechen darf. Die Könige des Landes tobten, und es trachteten vergeblich die Völkerschaften. Sie taten sich zusammen gegen den Herrn und seinen Josua, seinen Gesalbten, um gegen sie zu kämpfen.
In Josua 11 lesen wir von dem Großvater Jabins. Jabin der Erste kämpfte gegen Josua (Josua 11,1). Doch es war ein vergebliches Bemühen. Sie konnten den Allmächtigen nicht stoppen. Jabin und die anderen Könige des Nordens und des Südens wurden von Josua besiegt.
Der Große — und wir denken auch an unsere große Etappe, die der Herr Jesus geschlagen hat in unserem Kampf —, der Herr Jesus, der Große Josua, das heißt Jesus auf Griechisch, der Große Herr der Herrlichkeit, kam in unsere Welt herein und hat die größte Schlacht geschlagen.
Gott hat seinen König auf dem heiligen Zion eingesetzt und zu seiner Rechten erhöht.
Das war die erste Etappe der Eroberung.
Die zweite Phase des Kampfes: Richter und die Herausforderung Jabins
Und die zweite Etappe
Nun, nach dem Buch Josua folgt das Buch Richter, und das ist die zweite Etappe der Eroberung. Hier begegnen wir Jabin II. In Richter 4,1 heißt es: „Die Söhne Israel taten, was böse in den Augen des Herrn war. Nachdem Ehud gestorben war, verkaufte sie der Herr in die Hand Jabins, des Königs von Kanaan, der in Hazor König war. Sein Heeroberster war Sisera, der in Haroschet-Goyim wohnte.“
Die Söhne Israel schrien zum Herrn, denn Jabin hatte neunhundert eiserne Wagen. Er quälte die Söhne Israels mit Gewalt zwanzig Jahre.
In Richter 5,6 lesen wir: „In den Tagen Shamgas, des Sohnes Anads, in den Tagen Jaels, ruhten die Pfade, und die auf festen Straßen zogen, mussten gewundene, krumme Pfade gehen.“ Warum war das so? Alle haben sich versteckt. Man benutzte nicht die normalen Wege und Straßen, sondern ging Umwege und Schleichwege aus Angst und Schrecken vor den Feinden.
Vers 7 sagt: „Es ruhten die Landbewohner, sie ruhten in Israel, bis ich Deborah aufstand, bis ich aufstand eine Mutter in Israel.“ Während der Herrschaft des Königs Jabin des Zweiten, des Königs der Kanaaniter gegen Gottes Volk, herrschten Schrecken und Angst. Nur 40 Soldaten waren da, ohne Waffen, ohne Schwert, ohne Schild.
In Richter 5,8 lesen wir: „Man erwählte neue Götter, da war Kampf an den Toren, wurden wohl Schild und Lanze gesehen unter 40 in Israel?“ Die Antwort ist Nein: kein Schild, keine Lanzen. Warum? Die Kanaaniter hatten die Israeliten entwaffnet. Auf der anderen Seite standen 900 eiserne Wagen Jabins, die man als Panzer bezeichnen könnte.
Welch trauriger Zustand des Volkes, das erwählt war, die Königsherrschaft Gottes überall hinzubringen und den Völkern ein Zeugnis von der einzigartigen Offenbarung Gottes am Sinai zu sein. Dieses Volk, aus dem schließlich der Messias kommen sollte, steht so stark unter der Macht Kanaans mit dessen hochtechnologischen, fortschrittlichen Waffen und Wagen. Sie sind so unterdrückt, dass sie kein Wort hervorbringen können. Angst und Schrecken beherrschen sie, und sie ruhen.
Parallelen zwischen Altem und Neuem Testament: Einheit und Zersplitterung
Es ist eine interessante Parallele, die wir hier haben. Vielleicht wissen einige, dass wir einen Vers im Richterbuch, Kapitel 5, finden, der im Neuen Testament wortwörtlich vorkommt. Genauer gesagt, dort, wo Deborah in Vers 12 sagt: "Mache dich auf, Barak, und führe gefangen deine Gefangenen." Nicht ganz wortwörtlich, muss ich sagen, sondern ein wenig verändert: "Führe gefangen deine Gefangenen." Dieses Wort wird später im Psalm 68 wiederholt. Einige Teile aus Psalm 68 sind direkt aus Richter 5 übernommen.
Psalm 68 wird im Neuen Testament im Epheserbrief, Kapitel 4, Vers 8, zitiert. Es ist wichtig, wenn wir solche Parallelen beim Bibelstudium finden – wenn Verse aus dem Alten Testament im Neuen Testament auftauchen –, dass wir diese Verbindungen erkennen und uns fragen, was hier ausgesagt wird.
Im Epheserbrief geht es um die Einheit des Volkes Gottes, also um die gewünschte Einheit. Eigentlich ist es so, dass das Volk Gottes zersplittert ist. Paulus bemüht sich, dass das Volk Gottes eins wird. Er spricht dort von der Einheit in Epheser 4, Vers 1-6. In den Versen 7-12 spricht er über die Gaben, die Gott gegeben hat, die der Herr Jesus gegeben hat, damit der Leib Christi aufgebaut werde.
Der Leib Christi soll nicht zersplittert sein, sondern zusammenbleiben. Er soll in der Wahrheit wandeln, auf den Wegen Gottes, bis wir alle hinankommen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, heißt es in Epheser 4, Vers 13.
Dann folgt Vers 14: Wir sollen nicht mehr unmündig sein, hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre, durch die Betrügerei der Menschen, durch ihre Verschlagenheit, durch listigen, ersonnenen Irrtum.
Auch heute gibt es viel Zersplitterung in der Gemeinde Jesu, im Leib Christi. Viel Fragmentierung, Zersplitterung, Spaltung und Pluralismus – das heißt, eine Mehrheit von Meinungen. "Ja, ich sehe das so, fertig. Und wenn du das anders siehst, dann siehst du es halt anders als ich." Es ist eigenartig, wie man miteinander spricht.
Man sagt: "Ich sehe, wie siehst du das?" Doch eigentlich sollte man anders fragen. Ich habe einmal jemanden gefragt, wie er eine Bibelstelle sieht. Er antwortete: "Wie ich das sehe? Ja, mit den Augen natürlich, scharf und deutlich." "Wie siehst du das?" ist falsch gefragt. Besser wäre: "Was steht da? Was siehst du?" Man sollte sagen: "Ich sehe das so und so." Und der andere sieht es anders. Dann ist es fertig. Dann wird nicht mehr miteinander geredet. Man geht nicht mehr Schulter an Schulter ans Wort Gottes heran.
In Demut, Sanftmut und Langmut, einander in der Liebe ertragend und sich bemüht, die Einheit des Geistes zu bewahren im Band des Friedens, wie Paulus sagt in Epheser 4, in den ersten Versen, wird das nicht mehr getan. Stattdessen kommen Winde von links und Winde von rechts, aus Amerika und von irgendwoher. Man läuft dorthin, wo der Wind bläst.
Irrlehrer täuschen und hindern uns daran, die Einheit des Glaubens und die Erkenntnis des Sohnes Gottes zu erreichen. Dann geht jeder seinen eigenen Weg – krumme Wege, Umwege, gewundene Wege, keine geraden Wege. Man wird irgendwie eingeschüchtert.
In Kolosser 2, Vers 8 heißt es: "Seht zu, dass euch niemand als Beute wegführe durch die Philosophie und den leeren Betrug nach der Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt und nicht christusgemäß."
Johannes sagt: "Prüft die Geister, ob sie aus Gott sind." Wie kann man die Geister prüfen? Indem man den Inhalt dessen prüft, was die Geister lehren. Es gibt viele Geister, auch innerhalb der Gemeinden, viele fremde Geister. Dämonengeister kann man aber erst erkennen, wenn man genau hinhört auf den Inhalt dessen, was sie sagen.
Wird hier der Herr Jesus wirklich gelehrt? Steht der Herr hier wirklich an erster Stelle?
Der geistliche Kampf um das Denken: Der Feind und seine Strategie
Also, zurück zum Buch Richter. Wir werden Parallelen sehen, deshalb habe ich schon ein wenig Epheser 4 eingeflochten. Aber wir werden die Parallelen noch deutlich erkennen.
In Richter Kapitel 4 ist der Feind nicht die Lust des Fleisches. Diese Lust des Fleisches war der Feind in Kapitel 3, vertreten durch den dicken, fetten Eglon, den Moabiter. Hier hingegen haben wir das Gehirn, das Denken der Kanaaniter. Yabin heißt der Feind, der Intelligente, der alles wahrnimmt und Einsicht hat. Das kommt vom hebräischen Wort „Yabin“.
Der Satan ist sehr aktiv in den Kreisen, in denen Menschen ihr Gehirn besonders anstrengen, vor allem in Schulen und Universitäten. Er will das Denken der Menschen von der Wahrheit weglenken. Wir werden gleich sehen, dass der Text, den wir heute lesen, sehr aktuell und wichtig ist. Der Kampf, von dem wir heute lesen, ist von großer Bedeutung.
In Kolosser 2,18 heißt es: „Lasst euch von niemandem um den Kampfpreis bringen, niemand, der seinen eigenen Willen tut, in scheinbarer Demut, grundlos aufgeblasen von dem Denken seines Fleisches“, also fleischliches Denken. Das haben wir heute zur Genüge: heidnisches Denken.
Zurück zu Epheser 4,17. Dort sagt der Apostel Paulus: „Ich sage und bezeuge in dem Herrn, dass ihr nicht mehr wandeln sollt wie die Heiden wandeln in der Nichtigkeit ihres Sinnes.“ Im Griechischen heißt es hier „Sinn“, der mit dem wir denken, also der Denksinn, der Verstand. Die Heiden sind verfinstert am Verstand, fremd dem Leben Gottes wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, und wegen der Verstockung ihres Herzens.
Der Feind ist am Werk. Er arbeitet, und sein Weg ist es, die Wahrheit zu verdunkeln. Dunkelheit und Unwissenheit, mangelndes Licht – so wird die Wahrheit in Lüge verkehrt. Man glaubt der Lüge und meint, man habe die Wahrheit.
Also zurück zu Kapitel 4 im Buch Richter. Wie kam es so weit? Die Söhne Israels taten, was böse war, wie wir in Vers 1 gelesen haben. Sie erwählten sich neue Götter und ließen sich abziehen, ließen ihr Denken abziehen von Gott, von der Einfalt gegenüber Gott.
Ich denke gerade an 2. Korinther 11. Dort heißt es: „Lasst euer Denken nicht von der Einfalt und Lauterkeit Christus gegenüber abziehen.“ (2. Korinther 11,3) Paulus sagt: „Ich fürchte, dass etwa so wie die Schlange damals Eva verführte, auch eure Sinne verkehrt werden und eure Gedanken abgezogen, weggezogen werden von der Einfalt des Christus, von der Einfalt und Lauterkeit Christus gegenüber.“
Der Feind will uns in unseren Gedanken abziehen. Er weiß genau, wo er ansetzen muss. Heute besteht die Gefahr, dass wir auf verschiedenste Weise abgelenkt werden.
Ich habe vor kurzem drei, vier Vorträge gehalten über die Medien: die Medien, der Christ und die Medien – Internet, Handy, Fernsehen, Nachrichten, Radio – was alles auf uns zukommt und was uns in den Zeitungen gesagt wird. Wir müssen kritisch lesen und darauf achten, dass wir uns nicht zu sehr von den Medien ablenken lassen.
Es besteht die Gefahr, dass Christen, besonders die Intellektuellen, am weltlichen Lehren festhalten wollen, die gegen das Wort Gottes stehen. Die Kinder in den Schulen hören die Evolutionslehre, Studenten auch. Dann werden sie irgendwie unsicher, christliche Studenten. Ich weiß davon, ich selbst war Lehrer.
Sie hören auf so gescheite Leute und denken: „Die müssen es ja wissen, vielleicht ist es doch nicht so, wie die Bibel es sagt.“ Die Evolutionslehre wird so dargestellt, als ob alles fest und sicher erwiesen wäre. Das ist aber nicht so, überhaupt nicht.
Man muss auch die andere Seite kennen. Zum Glück gibt es Christen, die sich intensiv damit beschäftigt haben und gezeigt haben, dass das weltliche Denken ein falsches Denken ist. Es ist gut, dass wir als Christen – vor allem diejenigen unter uns, die studieren – uns gut informieren.
Heute denkt man oft, die Wissenschaft sei alles. „Ja, wenn der Herr Google das sagt, dann muss das ja stimmen, oder?“ Wissenschaftsgläubigkeit ist eine Gefahr für Christen. Und wir kämpfen hier einen Kampf.
Die Berufung Deborahs und Baraks: Gottes Führung in der Krise
Aber jetzt muss ich endlich zu Richter 4 zurückkehren, und wir werden sehen, wie aktuell das ist.
Der Herr verkaufte die Israeliten in die Hand Jabins, des Kanaaniterkönigs, der Einsicht und Intelligenz besaß. Jabin hatte einen General, den Heerobersten der Wagenkämpfer, dessen Einheit unter Sisera stand (Vers 3). Sisera wohnte im heidnischen Wald Harosched Gojim. Dort schrien die Söhne Israels und Männer.
Dieser Sisera hatte keinen dicken, fetten Bauch; er war ein hartgesottener General. Anders als der König von Ägypten, der in einem kühlen Obergemach unter Palmen in Jericho wohnte, war Sisera der Heeroberste der Wagenkämpfer. Er verstand etwas vom Kampf, von Führung und Kriegstechnik. Seine Kämpfer waren mit der besten Technik ausgerüstet (Vers 4).
Deborah, eine Prophetin und die Frau Lapidots, war zu jener Zeit Richterin in Israel. Sie wohnte unter der Deborahpalme zwischen Rama und Bethel auf dem Bergland Ephraim. Die Söhne Israels gingen zu ihr hinauf zur Rechtsprechung.
Sie sandte hin und ließ Barak, den Sohn Abinoams, von Keddesch rufen. Zu ihm sagte sie: „Hat nicht der Herr, der Gott Israels, geboten: Gehe hin und sieh auf den Berg Tabor! Nimm mit dir zehntausend Mann von den Kindern Naftali und Sebulon. Ich werde Sisera, den Heerobersten Jabins, mit seinen Wagen und seiner Menge an den Bach Kishon zu dir heranziehen und ihn in deine Hand geben“ (Vers 6).
Deborah, deren Name „die Biene“ bedeutet – die Fleißige, die Tätige – war die einzige, die aktiv war, während die anderen sich irgendwo auf gewundenen Wegen und Umwegen versteckten. Sie war verheiratet mit Lapidot, dessen Name „Mann der Lampen“ bedeutet. Ob das etwas Besonderes bedeutet oder ob er nur die Lampen hielt, ist unklar. Aber Deborah war tätig.
Der Herr berief hier eine Frau. Das Gefäß, das Gott in Zeiten des Verfalls gebraucht, ist nicht dasselbe wie in gesunden Zeiten. Man mag sich fragen: Wo sind die Männer, wenn man Richter 4 liest? Wo sind sie?
Gott musste die Führung des Volkes einer Prophetin anvertrauen, Deborah. Sie kam zu Barak. Sein Name bedeutet Blitz oder Blitzschwert, aber so ein Blitz war er nicht. Sein Schwert war auch nicht so schnell wie ein Blitz. Er wohnte in Keddesch, einer Zufluchtsstätte. Vielleicht dachte er, dort könne man Zuflucht vor den Feinden nehmen.
Deborah sandte zu ihm und sagte: „Hat nicht der Herr, der Gott Israels, geboten: Gehe hin und ziehe auf den Berg Tabor!“ Die Strategie war, zehntausend Mann aus Israel zu nehmen – ein Viertel des gesamten Heeres, denn es gab nur etwa vierzigtausend Mann. Zehntausend Mann sollten auf den Berg Tabor ziehen. Doch sie hatten keine Waffen, keine Lanzen und keine Schilde. Was war das für eine Strategie?
Sie sollten auf den Berg ziehen, während unten die Kanaaniter mit ihren neunhundert Wagen standen (Vers 8).
Barak antwortete ihr: „Wenn du mit mir gehst, so gehe ich mit dir. Wenn du aber nicht mit mir gehst, so gehe ich nicht.“ Das ist eine eigenartige Interpretation von Gehorsam, nicht wahr? „Wenn du mit mir gehst, dann gehe ich.“ Menschenfurcht – ist das das Motto, nach dem wir dem Herrn dienen sollen? „Ja, wenn die anderen gehen, dann gehe ich auch. Wenn die anderen etwas tun, dann mache ich auch mit, aber ich allein nicht.“ Das hat dem Herrn sicher nicht gefallen. Das war keine echte Hingabe.
Dient denn der Sklave nur, wenn die anderen Sklaven auch etwas tun?
Deborah sagte zu ihm: „Ich will gewiss mit dir gehen.“ Man kann das so oder so übersetzen: „Mit Sicherheit werde ich mitgehen.“ Aber es wird nicht dein Ruhm sein auf dem Weg, den du gehst, denn in die Hand einer Frau wird der Herr Sisera verkaufen.
Deborah machte sich auf und ging mit Barak nach Keddesch. „Ich will gerne gehen“ – das ist die richtige Haltung. „Ich will gewiss, mit Sicherheit gehen.“ Das steht fest: Ich gehe. Das ist die gute Haltung. Der Herr ist würdig, dass wir ihm gerne, sicher, klar und gewiss dienen.
Der Lobgesang Deborahs und der Einsatz des Volkes
Was singt sie dann? Ich möchte noch einmal zu Kapitel 5 zurückkehren. Was hat sie gesungen?
Vers 2: „Weil Führer führten in Israel, weil sich das Volk freiwillig stellte, dank dem Herrn, weil sich das Volk freiwillig stellte, freiwillig.“ Der Barak war am Anfang sicher nicht freiwillig dabei, aber Deborah stellte sich freiwillig. Durch ihr Vorbild stellten sich dann auch andere freiwillig, wie das Volk Naftali.
Barak wird in den Kampf gezerrt. Lieber einen, den man in die Schlacht ziehen muss, der dann kämpft, als einen, der zu Hause bleibt – bei den Ziegen oder beim Beraten, wie die Kinder Ruben. Barak wird als Glaubensheld erwähnt. Ich habe schon am ersten Abend gesagt, dass Barak in Hebräer 11 unter den Glaubenshelden genannt wird. Er hat sich zum Glauben durchgerungen. Er brauchte jemanden, der ihn zerrte, aber als er dann dran war, kämpfte er durch Glauben. Der Herr konnte ihn gebrauchen.
Das ist ermutigend: Manche von uns muss man zerren, aber sie kommen dann doch. Der Herr gebraucht auch die, die man zerren muss. Lassen wir uns doch gleich rufen in den Dienst. Er hat angekämpft.
Wenn ich wieder zurück zu Kapitel 5 oder vorwärts zu Vers 8 gehe, heißt es dort: „Man erwählte neue Götter, da war Kampf an den Toren.“ Wurden wohl Schild und Lanze unter den 40.000 Israeliten gesehen? Nein, keine Waffen hatten sie.
Mein Herz gehört den Gebieten Israels, denen, die sich freiwillig stellten im Volk, dank dem Herrn, so singt Deborah hier. „Ihr, die er reitet auf weißen Eselinnen, die er sitzt auf Teppichen, die er geht auf dem Wege, singt lauter als die Wasserverteiler zwischen den Tränkerinnen.“ Dort sollen sie die Heilstaten des Herrn besingen, die Heilstaten an seinen Landbewohnern in Israel.
Da zog das Volk des Herrn hinab zu den Toren. Sie haben sich rufen lassen, alles, was zählt, ist der Einsatz, die Hingabe an den Herrn. Und da waren welche dabei, die hingaben bis zum Tod.
Darf ich ein bisschen vorgreifen? In Vers 18 heißt es: „Sebulon ist ein Volk, das seine Seele dem Tode preisgab, auch Naftali auf den Höhen des Feldes.“ Also der Stamm Sebulon und der Stamm Naftali haben sich rufen lassen zum Kampf. Sie waren bereit, in den Tod zu gehen, bereit, ihre Seele dem Tod zu übergeben.
Das, was zählt, ist der Einsatz, die Hingabe an den Herrn – Hingabe bis zum Tod. Schwache Leute, wenige Israeliten, gegen die riesigen Wagen und Kämpfer der Kanaaniter. Das Schwache Gottes ist stärker als die Menschen sind. Das Törichte Gottes ist stärker als die menschliche Weisheit.
Der schwache Gott ist stärker als die 900 Eisenwagen des Feindes. Caesar ruft seine ganze Kraft zusammen, seine modernste Technologie und seine gesamte Weisheit der Welt, die er nur haben kann. Und los geht’s – er zieht in den Krieg.
Der Kampf am Berg Tabor und der Eingriff Gottes
Also lesen wir weiter. Richter 4,10: Barak rief Sebulon und Naftali nach Kedisch zusammen, und zehntausend Mann zogen in seinem Gefolge hinauf. Auch Deborah zog mit ihm hinauf. Heber, der Keniter, hatte sich von den Kenitern getrennt, von den Söhnen Hobabs, des Schwiegervaters des Mose, und er hatte sein Zelt aufgeschlagen bis zur Terrebinte in Zaanaim. (Das ist ein Klammersatz, der später noch gebraucht wird, deshalb wird er hier eingeschoben. Wir kommen darauf später zurück.)
Vers 12: Man berichtete Sisera, dass Barak, der Sohn Abinuams, auf den Berg Tabor hinaufgezogen sei. Da rief Sisera alle seine Wagen zusammen – neunhundert eisene Wagen – und das ganze Kriegsvolk, das bei ihm war, von Haroschet-Goyim an den Bach Kishon. Deborah aber sagte zu Barak: „Mach dich auf, denn dies ist der Tag, da der Herr den Sisera in deine Hand gegeben hat. Ist nicht der Herr selbst vor dir her ausgezogen?“
Barak stieg hinab vom Berg Tabor, und zehntausend Mann folgten ihm nach.
Was ist denn das für ein haarsträubender Befehl? Sie sind oben in Sicherheit auf dem Berg, doch unten warten die Feinde mit den neunhundert Wagen und einem riesigen Heer. Und jetzt sagt Deborah: „Bitte, geh runter, kämpfe mit denen da unten!“ Vielleicht hat sie sich vorher gedacht: Auf dem Gebirge, also auf dem Berg, sind wir sicher. Warum? Weil die Wagen nicht hinauffahren können, das geht nicht. Wenn wir oben sind, sind wir sicher. Und jetzt sagt Deborah: „Geh runter!“ Das ist absoluter Selbstmord – gegen 900 Wagen einen Frontalangriff dort, wo die Kanaaniter am stärksten sind und die Israeliten am schwächsten, ohne Waffen, ohne Lanzen, ohne Schilde.
Sisera lächelte – der Kampf wird schnell vorbei sein, hat er sich gedacht. Aber Deborah stand mit dem Herrn in Verbindung. Sie war eine Prophetin und erhielt vom Herrn eine Taktik. Die Taktik sah aus wie völlige Torheit und Schwachheit, aber sie erwies sich als Gottes Weisheit und als Gotteskraft zum Sieg für Israel.
Vers 14: Barak stieg vom Berg Tabor hinab, und zehntausend Mann folgten ihm.
Vers 15: Der Herr brachte Sisera, alle seine Wagen und das ganze Heerlager in Verwirrung durch die Schärfe des Schwertes vor Barak. Sisera stieg vom Wagen herab und floh zu Fuß.
Wieso zu Fuß? Warum floh er zu Fuß? Das erfahren wir, wenn wir Kapitel 5 lesen.
Kapitel 5, Vers 20: „Vom Himmel her kämpften die Sterne, von ihren Bahnen aus kämpften sie mit Sisera. Der Bach Kishon riss sie hinweg, der Bach der Urzeit.“
„Der Bach Kishon tritt auf meine Seele mit Kraft, ja, da stampften die Hufe der Pferde vom Rennen, vom Rennen ihrer Hengste.“
Was war passiert? Der Herr kämpfte vom Himmel her. Wie hat er denn gekämpft? Es kam ein Regenguss, der Bach Kishon wurde sofort voll. Er war ausgetrocknet, doch nun füllte sich das Flussbett mit Wasser. Und was machen jetzt die Kanaaniter mit den neunhundert Wagen? Sie stecken im Schlamm fest. Und was macht man, wenn man im Schlamm feststeckt? Man muss zu Fuß laufen. Deshalb floh Sisera zu Fuß.
Der Herr selbst stieg herab und kämpfte, die Sterne kämpften mit. Hier sehen wir die geistliche Seite dieses Kampfes, die unsichtbare Seite – den unsichtbaren König, von dem wir schon gehört haben. Könnt ihr euch erinnern? Vom unsichtbaren König? Kinder, wisst ihr noch? Wir müssen mit dem unsichtbaren König rechnen.
Der unsichtbare König kämpfte vom Himmel her. Die Ebene verwandelte sich in einen Schlammsee. Und Sisera und Jabin – was hilft ihnen jetzt ihre technologische Überlegenheit? Das Schwache Gottes wurde zur Stärke, und die Weisheit der Welt wurde zur Torheit gemacht.
An welchen Vers denkt man da im Neuen Testament? An das Wort vom Kreuz. Es ist eine Torheit für die, die verloren gehen, uns aber, die wir gerettet werden, ist es Gottes Kraft. Denn das Törichte Gottes ist weiser als die Menschen, und das Schwache Gottes ist stärker als die Menschen.
1. Korinther 1,25: „Hat nicht Gott das Schwache der Welt zu Schanden gemacht? Das Törichte der Welt hat Gott erwählt, damit er die Weisen zu Schanden mache, und das Schwache der Welt hat Gott erwählt, damit er das Starke zu Schanden mache. Das Unedle der Welt, das Verachtete, hat er erwählt, damit er das, was nicht ist, zunichte mache, damit sich vor Gott kein Fleisch rühme.“
Wenn Gottes Strategie so ganz anders ist, wenn Gott kämpft und wir auf der Seite Gottes stehen, dann erfahren wir: Das Schwache Gottes ist stärker als die Menschen. Das Törichte, das so töricht erscheint, ist weiser als die Weisheit der Menschen.
Paulus sagt: „Ich will mich am liebsten meiner Schwachheit rühmen, denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.“
„Meine Gnade genügt dir“, sagt der Herr zu Paulus. „Ja, aber Herr, ich habe so viele Schwierigkeiten, ich habe so viele Probleme, ich bin schwach und habe den Pfahl im Fleisch.“
Der Herr antwortet: „Hör auf, Paulus zu klagen. Meine Gnade reicht aus für dich, denn meine Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung.“
Der Aufruf zum Lobgesang und zur mutigen Verkündigung
Wach auf, Deborah, heißt es in Richter 5,12: Wach auf, Deborah, wach auf, sprich ein Lied! Damals hat man Lieder gesprochen. Der Text war das Wichtigste. Wir sprechen auch heute Lieder, man braucht nur die Chorfragen, die die Lieder sprechen. Sie singen dazu, aber sie sprechen auch, und das ganz deutlich. „Sprich ein Lied“ heißt hier: Wach auf, Deborah, sprich ein Lied! Mach dich auf, Barak, und führe deine Gefangenen ab, Sohn Abinoams. Geh schon, geh hin, du brauchst nur noch Gefangene nehmen. Den Kampf hat der Herr geführt, du nimmst jetzt deine Gefangenen gefangen.
Das Törichte war dieser Befehl: Geh runter und schau, was der Herr machen wird. Wie ist das bei uns? Ja, wir verwenden nur das Wort Gottes gegen das kluge Hirn der Heiden. Nur das Wort Gottes! Ja, das sind die Universitätsprofessoren und die gescheiten Leute. Und was soll ich sagen? Ich kenne ja nur die Bibel. Was heißt „nur die Bibel“? Seien wir mutiger und sagen: Gott sagt es anders! Gott sagt, dass er die Erde in sechs Tagen erschaffen hat. Und die Erde selbst hat er am Anfang hingestellt, einfach hingestellt. Es war noch alles leer. Die Erde hat er am Anfang hingestellt, und dann hat er gesagt: Es werde Licht! Und dann hat er rundherum geschaffen. Gott sagt so, und Gott sagt so.
Ist das Wort Gottes genug gegen die listig ersonnenen Irrtümer des Feindes? Ach, dann gibt es Leute, die sagen: Nein, wir brauchen heute ganz neue Evangelisationsmethoden. Wir brauchen Theater, wir brauchen Pantomime, wir brauchen christliche Sportler, christliche Rocksänger und christliche Filme, die ganz gescheit gemacht sind. Nur so können wir die Menschen erreichen. Genügt denn das Wort Gottes nicht?
Ich habe manchmal Sorge. Ich habe manchmal Sorge, dass alles Mögliche gemacht wird: filmische Darstellungen, und dann wird der Jesusfilm überall gezeigt. Man sagt: Schau, die Moslems bekehren sich in Scharen durch den Jesusfilm. Wir wissen gar nicht, wie die Langzeitwirkung des Jesusfilms ist. Wir wissen gar nicht, was das bedeutet. Ich bin mir nicht so sicher, ob das ein echter Erfolg ist. Die Leute brauchen nämlich das Wort Gottes, sie brauchen keine Filme. Filme wirken auf die Emotionen, Filme manipulieren. Was wir brauchen, ist das Wort Gottes, und das Wort wirkt auf das Denken.
Gott hat es uns so geschaffen, dass das Wort in unser Ohr geht und vom Ohr in den Kopf. Und der Kopf ist das Entscheidende. Das Denken des Menschen ist das Entscheidende, da ist der Punkt, wo Gott ansetzt. Wenn Gott sagt: Tue Buße, dann heißt das auf Griechisch: Denke um, ändere deinen Denksinn und ziehe die Konsequenzen daraus. Gott richtet sich an das Denken des Menschen.
Wir sollen mutig sein und unsere Kinder von klein auf im Denken prägen durch das Wort Gottes. Nicht einfach vor irgendwelche Dinge setzen, sondern persönlich lesen, vorlesen oder die Oma liest vor. Dabei prägt sich das Denken des Kindes und wird in die richtige Richtung geformt. Dann spricht der Schüler mit dem Lehrer, bespricht, was Gott sagt. Gott sagt so, nicht so, wie der Lehrer vielleicht gesagt hat, wenn der Lehrer ein moderner Lehrer ist.
Also ich sage nur: Wir müssen wieder mutig sein! Das Wort Gottes genügt. Wir müssen wieder mutig sein, uns richtig ins Wort Gottes einzutauchen. Manchmal habe ich Angst, weil Geschwister wenig das Wort Gottes lesen. Sie sind überall zu Hause, aber nicht im Wort Gottes zu Hause. Wir müssen da ein Zeichen setzen in dieser Welt.
Ich erinnere mich an einen Bruder, der mir sagte: Am Anfang, also ich war damals junger Christ, sagte er: Am Anfang musst du dir einen Überblick verschaffen. Bevor du richtig mit dem Bibelstudium anfängst, lies sie mal dreimal durch. Ich dachte: Wie bitte? Ja, lies sie mal dreimal durch, verschaff dir einen Überblick und fang an zu studieren. Dann merkte ich: Aha, ich muss die Bibel lesen, Bibel lesen, Bibel lesen. Das wird mich prägen, das wird mir helfen in diesem Kampf des Denkens gegen diese Welt.
Es ist eine gewaltige Schlacht, die heute geführt wird von dem Sisera dieser Welt, von dem Jabin dieser Welt, der so klug kommt gegen das Volk Gottes. Ist uns das Wort Gottes genug gegen die listigen Irrtümer des Feindes? Es genügt, es genügt das reine Wort Gottes.
Der entscheidende Sieg durch Jael und die Demütigung des Feindes
Also, zurück zur Geschichte aus Richter 4. Ich denke gerade, das wäre ein guter Punkt. Können wir jetzt noch ein Lied hören? Wir hören kurz ein Lied, und vielleicht wollen wir dann aufstehen, wenn die Musik beginnt. So können wir uns ein bisschen bewegen und unseren Geist erfrischen. Heute Abend brauchen wir unser Denken ganz besonders.
Richter Kapitel 4, Vers 15:
Und der Herr brachte Sisera und alle seine Wagen und das ganze Heer in Verwirrung durch die Schärfe des Schwertes vor Barak. Sisera stieg vom Wagen herab und floh zu Fuß. Barak aber jagte den Wagen und das Heer nach bis Harosch en Goim.
So fiel das ganze Heer Siseras durch die Schärfe des Schwertes; kein einziger blieb übrig. Sisera aber floh zu Fuß zum Zelt Jaels, der Frau Hebers, des Kenitas.
Diese Jael, die Frau Hebers des Kenitas, war nicht ganz verbunden mit den Israeliten. Sie waren verschwägert mit Mose und hatten sich in Juda niedergelassen. Diese eine Familie, die Jael angehörte, hatte sich ein wenig von den anderen getrennt und wohnte mittendrin, obwohl sie keine Israeliten waren. Da dachte sich Sisera, dass er dort Zuflucht finden könnte.
Sisera floh zu Fuß zum Zelt Jaels, der Frau Hebers des Kenitas, denn es war Friede zwischen Jabin, dem König von Hazor, und dem Hause Hebers des Kenitas.
Jael ging ihm entgegen und sagte: „Kehre ein, mein Herr, kehre ein zu mir, fürchte dich nicht.“ So kehrte er zu ihr ins Zelt ein. Sie bedeckte ihn mit einer Decke.
Er sagte zu ihr: „Gib mir ein wenig Wasser zu trinken, denn ich bin durstig.“ Da öffnete sie den Milchschlauch, gab ihm zu trinken und deckte ihn wieder zu.
Er sagte zu ihr: „Stell dich an den Eingang des Zeltes. Und wenn jemand kommt und dich fragt: ‚Ist jemand hier?‘, dann sag niemandem etwas.“
Jael aber, die Frau Hebers, ergriff einen Zeltpflock und nahm den Hammer in die Hand. Sie ging leise zu ihm herein und schlug den Pflock durch seine Schläfe, sodass er in die Erde drang. Er war nämlich in einen tiefen Schlaf gefallen und wurde ohnmächtig. So starb er.
Als Barak Sisera nachjagte, ging Jael ihm entgegen und sagte: „Komm, ich will dir den Mann zeigen, den du suchst.“ Er ging zu ihr hinein, und siehe, Sisera lag tot da, mit dem Pflock in seiner Schläfe.
So demütigte Gott an jenem Tag Jabin, den König von Kanaan, vor den Söhnen Israels. Die Hand der Söhne Israels legte sich immer härter auf Jabin, den König von Kanaan, bis sie ihn vernichteten.
Ein herrlicher Sieg! Sisera wurde seiner Weisheit beraubt, der kananitischen Weisheit. Die Torheit Gottes ist stärker als die Weisheit der Welt. Das Törichte Gottes hat das Weise der Welt zu Schanden gemacht.
Die Reaktion der Stämme Israels: Engagement und Versagen
Deborah singt dieses schöne Lied. Wir lesen dazu in Richter 5, Vers 13:
„Schon zieht hinab ein Überrest der Edlen des Volkes. Der Herr zog zu mir herab unter den Helden. Von Ephraim zogen welche hinab, deren Stammsitz bei Amalek ist, hinter dir, Herr, Benjamin unter deinen Völkern. Von Machir zogen hinab die Führer und von Sebulon die, die den Feldherrnstab halten. Und meine Obersten in Issachar waren mit Deborah, und wie Issachar so Barak, er wurde seinem Gefolge nach ins Tal gesandt.“
Barak wurde also mitgerissen, sie haben ihn mitgenommen, er war einfach dabei.
An den Bächen — das ist die positive Seite — sieht man, dass Deborah sich über die Ephraimiter, die Benjaminiter, die Sebuloniter und den Stamm Issachar freut. Diese haben sich freiwillig gestellt und gekämpft.
Die anderen Stämme, die Rubeniter, erscheinen anders. In Vers 15 lesen wir in der Mitte:
„An den Bächen Rubens waren große Beschlüsse, Beratungen des Herzens.“
Sie haben überlegt: Sollen wir oder sollen wir nicht? Sie riefen die Ältesten von Ruben zusammen, um zu beraten, ob sie in den Krieg ziehen sollten. Es gab irgendwo einen Krieg in Israel. Sie berieten und berieten, hielten vielleicht eine zweite Ratsversammlung am nächsten Tag und vielleicht noch eine weitere am Tag darauf.
Vers 16 fragt:
„Warum bliebst du zwischen den Hürden? Das Flöten bei den Herden zu hören.“
An den Bächen Rubens gab es große Beratungen des Herzens. Ruben blieb bei den Schafen und dem Meckern der Ziegen. Man muss ja etwas tun, um den Lebensunterhalt zu verdienen, oder? Zu einem Zeitpunkt, als Kampf angesagt war, als es galt, für den Herrn der Heerscharen zu kämpfen, schauten sie zu den Schafen und hörten das Flötenspiel.
Darf ich hier eine Parallele ziehen? Heute gibt es im Reich Gottes eine große Not. Eine riesige Schlacht ist zu kämpfen, doch es fehlt an Soldaten. Es ist die Schlacht der Wahrheit gegen die Lüge. Der Herr bittet um Arbeiter, die er in seine Ernte senden kann.
Der Beruf darf uns nicht auffressen. Um diese Welt und das Denken der Menschen darin geht heute eine mächtige Schlacht. Der Herr ringt und kämpft, und wir haben die Chance, das Privileg und das Vorrecht, mitzuwirken.
Wehe uns, wenn wir so sehr in den Beschäftigungen des Lebens aufgehen, dass wir nur noch damit beschäftigt sind, unsere materiellen Bedürfnisse zu stillen, sodass der Engel des Herrn fragen muss: „Wo sind denn die Männer?“
In Vers 23 heißt es:
„Verflucht sei Meros!“
„Verfluchet Merus“, sprach der Engel des Herrn, „verfluchet, ja, verfluchet seine Bewohner, denn sie sind dem Herrn nicht zu Hilfe gekommen, dem Herrn zu Hilfe unter den Helden.“
Welch eine Schande über Merus! Es hätte Soldaten gebraucht, der Herr hätte Hilfe gebraucht — Hilfe bedeutet Mitarbeiter. Doch sie blieben dort.
Vers 17 berichtet:
„Gilead ruhte jenseits des Jordan.“
Gilead liegt auf der anderen Seite des Jordans, dort wo Ruben, Gad und Halbmanasse wohnen. Gilead ruhte jenseits des Jordan.
Und Dan? Warum weilte er auf Schiffen? Dan wohnte ganz im Norden, etwas angrenzend ans Meer. Er blieb bei den Schiffen. Asser, ebenfalls an der Küste, blieb an der Küste des Meeres und an den Buchten.
Die einen kämpfen todesmutig. Sebulon gibt sein Leben preis, seine Seele preis in den Tod. Die von Asser und Dan, die unter Schiffen fahren, und Ruben, der bei den Sattelkörben sowie bei den Ziegen und Schafen bleibt und lange Beratungen hält, Asser an der Küste und Gilead bleibt ruhig.
Natürlich kann nicht jeder an die Front. Das ist uns klar. Aber jeder kann kämpfen. Diese Stämme haben nicht gekämpft.
Natürlich kann nicht jeder von uns Geschwistern irgendwo in die Mission gehen. Natürlich bleiben einige zu Hause. Aber die, die zu Hause bleiben, kämpfen mit — im Gebet. Sie kämpfen mit.
Wir brauchen heute mehr denn je Geschwister. Wir brauchen heute mehr denn je Arbeiter. Arbeiter, die sich für das Werk des Herrn interessieren und merken, dass hier eine Schlacht der Wahrheit gegen die Lüge in der Welt tobt.
Ich frage mich: Warum kann der Feind so gut vorwärtskommen? Warum fühlen sich die Homosexuellen so sicher? Warum breitet sich das Böse in Deutschland so schnell aus?
Ein Bruder hat mir gesagt — und ich habe mich geschämt, als er das sagte — er war in Rumänien. Er sagte: „Wisst ihr was? Wir in Deutschland — er war selber Deutscher — wir haben geschlafen. Während der Böse sich aufmachte, haben wir nicht verkündigt, sind nicht an die Öffentlichkeit gegangen, haben nicht gebetet und nicht bemerkt, dass hier eine Schlacht der Wahrheit gegen die Lüge tobt.“
Sie sagten: „Ja, in den Gemeinden haben wir unsere Wahrheit und haben uns barrikadiert. Aber nach außen sind wir nicht gegangen. Wir haben uns in der Öffentlichkeit nicht gemeldet.“
Ich habe mich geschämt. Ich sagte: „Ja, es stimmt, du hast Recht. Wir haben nichts getan.“ Und ich habe auch nichts getan. Ich habe auch nicht entsprechend verkündigt. Ich habe mich geschämt.
Gilead ruhte jenseits des Jordan.
Jeder von uns hat seine Aufgabe. Wir müssen unsere Motive prüfen und sagen: „Herr, gebrauche mich im Kampf. Verwende mich, irgendwie. Auch wenn es nur ein Zeugnis ist, dort und da. Auch wenn es nur ein Gebet ist, ein Gebetskampf.“
Wenn ich sage: „Da möchte ich regelmäßig beten — für diese Schulen, für diese Lehrer, für die Kinder in den Schulen, für die Studenten, für die Obrigkeit — damit wieder gottesfürchtige Menschen die Oberhand gewinnen.“
Ich denke nicht, dass es so ist, wie manche meinen. Manche sagen: „Ah ja, wir sind ja schon so weit in der Endzeit. Es bekehren sich nur noch zwei, drei, vier, und alles andere geht nur noch abwärts.“
Das steht nicht geschrieben, Geschwister. Wir wissen überhaupt nicht, wie lange es noch dauert.
Natürlich hoffen wir, dass der Herr möglichst bald kommt. Und ich hoffe das auch. Aber auch wenn ich weiß, dass der Herr bald kommt, will ich heute kämpfen und arbeiten, als käme er erst in ferner Zukunft.
Der Herr hat gesagt, wir sollen handeln, bis er wiederkommt, arbeiten, bis er wiederkommt. Wir sollen treue und kluge Verwalter sein.
Vers 18:
„Sebulon ist ein Volk, das seine Seele dem Tod preisgab, auch Naftali auf den Höhen des Feldes.“
Sebulon hat gekämpft. Naftali hat die schwierigste Stellung eingenommen, dort mit Barak. Yael hat ihr Leben aufs Spiel gesetzt.
Was wäre passiert, wenn Yael Sisera aufnimmt und ihn ins Bett legt? Was wäre, wenn gerade in diesem Moment ein Israelit kommt und merkt, dass sie Sisera ins Bett gelegt hat? Was wäre, wenn ihr Mann heimkommt?
Sie hat ihr Leben aufs Spiel gesetzt.
Manche Gläubige setzen ihre Gesundheit für die Sache des Herrn aufs Spiel. Und das ist es, was Gott fasziniert. Das ist es, wo Gott sagt: „Ach, hier hat es jemand verstanden.“
Vers 19:
„Könige kamen, sie kämpften. Da kämpften die Könige Kanaans bei Paita'anach an den Wassern Megiddos. Beute an Silber trugen sie nicht davon. Von den Himmeln her kämpften, von ihren Bahnen aus kämpften die Sterne gegen Sisera. Der Bach Kishon riss sie hinweg, der Bach der Vorzeit.“
Der Bach Kishon, du meine Seele, trat die Starken nieder.
Vers 22:
„Da stampften die Hufe der Pferde vom Rennen, vom Rennen ihrer Gewaltigen.“
Im strategisch entscheidenden Moment hat der Herr eingegriffen — mit einem Wolkenbruch. Alles floss, alles steckte im Schlamm.
„Verflucht Merus“, sagt der Bote, der Engel des Herrn, „verflucht seine Bewohner, denn sie sind dem Herrn nicht zu Hilfe gekommen, dem Herrn zu Hilfe unter den Helden.“
Wo sind die Männer? Ich denke, dass Gott sich auch gefragt hat: Wo sind die Männer? Warum waren die in Meros so beschäftigt?
Aber gesegnet vor den Frauen sei Jael, die Frau Hebers, des Keniters. Vor den Frauen gesegnet.
Vers 25:
„Wasser hat er verlangt, Milch gab sie ihm. In einer Schale reichte sie ihm geronnene Milch. Ihre Hand streckte sie auch aus nach dem Pflock und ihre Rechte nach dem Hammer der Arbeiter. Und sie hämmerte auf Sisera ein, zerschmetterte sein Haupt und zerschlug und durchbohrte seine Schläfe.“
Zwischen ihren Füßen krümmte er sich viel, lag da. Wo er sich krümmte, fiel er überwältigt.
Eine schwache Frau gegen den erfahrenen, hartgesottenen General Sisera. Was macht sie? Sie nimmt einen Pflock — einfach einen Pflock — und durchbohrt sein heidnisches Denken, sein heidnisches Gehirn.
Der Zeltpflock als Symbol für Christus und geistliche Anwendung
Der Zeltpflock – in der Bibel wird manchmal von einem Zeltpflock gesprochen. Einmal lesen wir in Jesaja Kapitel 22 von einem besonderen Zeltpflock. So ein Zeltpflock kann eine große Hilfe sein.
In Jesaja 22, Vers 21 heißt es – ich lese ab Vers 20:
„Es wird geschehen an jenem Tag, da werde ich meinen Knecht Eljakim, den Sohn des Helkia, rufen. Ich werde ihn mit einem Leibrock bekleiden und mit einem Gürtel fest umbinden. Ich werde deine Herrschaft in seine Hand geben, und er wird den Bewohnern von Jerusalem und dem Hause Juda zum Vater sein. Ich werde den Schlüssel des Hauses Davids auf seine Schulter legen. Er wird öffnen, und niemand wird schließen. Er wird schließen, und niemand wird öffnen. Ich werde ihn als Zeltpflock einschlagen an einem festen Ort.“
Ich werde ihn als Zeltpflock einschlagen an einem festen Ort.
Dieser Eliakim ist ein Bild auf den Herrn Jesus. Er ist der, der aufschließt, und niemand schließt zu. Er schließt zu, und niemand öffnet. Das wird im Neuen Testament zitiert. Der Herr Jesus ist der wirkliche Zeltpflock – der Feste, der feststeht.
Jetzt kommt die Anwendung: Wie können wir diese Stelle anwenden? Wer ist dieser Sisera? Sisera steht für das heidnische Denken unserer Zeit. Übertragen auf heute ist es das heidnische Denken, das sich so leicht in unser Leben einschleicht und sich bei uns festsetzt.
Der erste Kampf geschieht in meinem Kopf, in meinem Denken. Dort muss ich den Zeltpflock Jesus Christus hineinschlagen. Ja, wir danken dem Herrn für die Gabe des Verstandes und des Denkens. Aber in dieser gefallenen Welt finden wir keine Sicherheit im heidnischen Denken, im heidnischen Intellekt.
Meine Sicherheit ist in Jesus Christus. Inmitten der Irrlehren dieser Welt muss ich meine Sicherheit in Jesus finden. Wenn ich in Konflikt gerate mit dem Denken dieser Welt, dann muss ich den Hammer und den Pflock nehmen. Der Herr Pflock ist der Herr Jesus. Ich muss ihn durch mein eigenes heidnisches Denken durchschlagen, damit der Herr Jesus mein Denken bestimmt und in meinem Denken ist. Auf ihn zu vertrauen, heißt das.
Gottes Weisheit ist echte Weisheit.
In Richter 5 heißt es:
„Da waren wir mitten stecken geblieben.“ (Vers 28)
„Durchs Fenster schaute die Mutter Cesaras, sie jammerte durchs Gitter: ‚Warum zögert sein Wagen zu kommen? Warum säumen die Rösser seines Gespanns? Warum kommt er nicht heim, mein Sohn?‘“ (Vers 29)
Die Klugen unter ihren Edelfrauen erwidern ihr. Auch sie beantwortet ihre Fragen selbst, ihre Reden: „Finden sie nicht, teilen sie nicht Beute?“
Ein Mädchen, zwei Mädchen – die sind sicher so beschäftigt mit der Kriegsbeute! Bunte Gewänder für Sisera, Beute an bunten Gewändern, ein farbiges Tuch und zweifarbige Tücher als Beute.
„Oh nein, oh nein, Sisera! Da ist es längst vorbei mit seinem Denken.“
Der letzte Vers sagt es:
„So sollen umkommen alle deine Feinde, Herr. Aber die, die dich lieben, werden sein wie die Sonne, wenn sie aufgeht in ihrer Kraft.“
Die, die dich lieben, die äußerlich so schwach erscheinen wie Jael, sollen sein wie die starke Sonne, wenn man auf den Herrn vertraut – auf Gottes Weisheit und Gottes Kraft.
Die Etappen der Eroberung und unser Auftrag heute
Darf ich zum Schluss noch einmal an die Etappe der Eroberung erinnern?
Die erste Etappe der Eroberung war der große Kampf, den der Herr Jesus geschlagen hat. Er kämpfte in dieser Schlacht der Wahrheit gegen die Lüge auf Golgatha. Schon vor Golgatha, in Gethsemane, und dann, als die Soldaten kamen, sowie als Pontius Pilatus fragte: „Was ist denn die Wahrheit?“, legte der Herr Jesus Zeugnis ab. Er sagte: „Ich bin ein König, und ich bin in diese Welt gekommen, um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen. Wer aus der Wahrheit ist, der hört auf meine Stimme.“
Dann ist der Herr für die Wahrheit ans Kreuz gegangen und hat den größten Sieg errungen. Er ist herabgestiegen vom Himmel, aus jener Welt, um den Satan zu besiegen. Und wie hat er das getan? Indem er das Schwächste wurde. Das schwache Gott ist stärker als die Menschen sind.
Jetzt, in der zweiten Etappe, sind wir dran. Wir haben heute einen Kampf zu führen. Das strategische Ziel dieser zweiten Etappe ist, dass alle im Volk Gottes zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes kommen, sagt Paulus in Epheser 4,13. Wir sollen allen hinanwachsen zu dem ausgewachsenen Christus (Epheser 4,13-14). Deborah hat gesagt: „Nimm deine Gefangenen gefangen.“
Jetzt möchte ich das doch noch lesen: Epheser 4,7 passt so gut in unsere Geschichte hier hinein. Dort heißt es: „Jedem einzelnen von uns ist die Gnade nach dem Maß der Gabe Christi gegeben worden. Darum heißt es: Hinaufgestiegen in die Höhe hat er Gefangene gefangen geführt und den Menschen Gaben gegeben.“
Das „Hinaufgestiegen“ besagt aber auch, dass er zuvor herabgestiegen ist in die unteren Teile der Erde. Der, der herabgestiegen ist, ist derselbe, der auch hinaufgestiegen ist, über alle Himmel, damit er alles fülle.
Er hat die einen als Apostel gegeben, andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer. Diese Gaben dienen zur Ausrüstung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi. So sollen wir alle zur Einheit des Glaubens und zur Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zur vollen Mannesreife, zum vollen Maß des Wuchses der Fülle Christi.
Wir sollen nicht mehr unmündig sein, hin- und hergeworfen, umhergetrieben von jedem Wind der Lehre. Der Herr Jesus kam. Paulus sagt: Wenn er hinaufgestiegen ist, dann muss er vorher heruntergekommen sein. Es geht ja gar nicht anders. Er kam herab in die Tiefen der Erde, in die unteren Teile, etwa 400 Meter unter dem Meeresspiegel. Dort ließ er sich taufen. So tief kam er herunter.
Dann stieg er hinauf, nachdem er den Satan am Kreuz besiegt hatte. Er stieg hinauf über alle Himmel, um jetzt alles zu füllen. Was alles? Er möchte alles mit seiner Herrschaft füllen. Jeden einzelnen Gläubigen möchte er mit seiner Herrschaft erfüllen. Er möchte warten, bis wir sagen: „Herr Jesus, ich lasse auch in diesem Bereich dich, Herr, sein und auch in jenem Bereich.“
Wir haben gestern ein paar Bereiche erwähnt, man könnte noch viel mehr nennen. Ich möchte, dass du im Bereich meiner äußeren Erscheinung der Herr bist. Ich möchte, dass du im Bereich meines Denkens der Herr bist. Ich möchte, dass du im Bereich meines Liebens die erste Stelle hast. Alles soll von seiner Herrschaft erfüllt werden.
Und dann, was macht der Herr? Er nimmt Menschen als seine Beute. Da war ein Saulus, der hat es verstanden. Er hat sich dem Saulus geoffenbart, und Saulus hat sich bekehrt. Saulus war ein Gefangener seiner eigenen Sünde. Dann hat der Herr Jesus ihn gefangen genommen, den Gefangenen, und hat ihn in seine Gefangenschaft geführt. „Nimm Gefangene gefangen.“ So wurde aus Saulus ein Paulus, und er hat ihm Gaben gegeben.
Jedem Christen gibt der Herr Gaben. Jeder von uns war gefangen, und der Herr hat uns herausgenommen und uns Gaben gegeben. Wozu denn? Wozu gibt es die Gaben? Zum Dienen.
Apostel Paulus hat gedient, und er wurde ein Apostel. Diesen Apostel hat er der Gemeinde gegeben. Einen anderen hat er als Lehrer gegeben, einen anderen als Evangelisten, einen anderen als Hirten. Er hat Menschen ausgerüstet und sie der Gemeinde gegeben.
Jeder Christ, der hier sitzt, und wenn er nur eine Sekunde Christ ist, darf dem Herrn schon dienen. Wir sind Christ, die Beute von Golgatha. Wir waren Gefangene der Sünden, jetzt sind wir Gefangene des Herrn Jesus. Es ist ein Vorrecht, wir dürfen jetzt kämpfen in dieser Schlacht gegen die Lüge.
Der Herr Jesus führt uns im Triumphzug umher. Paulus sagt: „Ich bin so glücklich, dass Jesus mich im Triumphzug umherführt in Christus und den Geruch seiner Erkenntnis an jedem Ort offenbar macht.“ Überall, wo er hinkommt, darf er den guten Geruch Jesu weitergeben, die Botschaft von Jesus Christus.
Paulus sagt: „Ich bin wie ein Geketteter an den Triumphwagen Jesu Christi, an den Siegeswagen Jesu Christi, und ich bin gerne dort. Ich werde überall herumgeführt.“
„Es ist nicht meine Klugheit“, sagt Paulus, „es ist nicht meine Weisheit. Es ist der Geruch von Jesus Christus, der Geruch meines Feldherrn, und er ist stärker als Caesar, viel stärker. Der hat mich überwunden.“
Er hat dich und mich der Gemeinde gegeben, damit wir dienen. Dazu sind wir da.
Geld, Wirtschaft und Technologie sind an sich nicht schlecht, aber sie müssen jetzt in den Dienst des Herrn gestellt werden. In Matthäus 6 sagt der Herr Jesus: „Bete nicht heidnisch“ (Matthäus 6,8). Oder so ähnlich. Dann sagt Matthäus 6,24: „Der Wirtschaftler soll nicht heidnisch sein, so machen es die Heiden.“
In Epheser 4,17 heißt es: „Handele nicht heidnisch.“ Und in Epheser 4,14 steht: „Denke nicht heidnisch.“
Warum gehen wir arbeiten? Warum gehen Sie morgen zur Arbeit? Warum gehen Sie in die Küche? Warum gehen Sie in die Schule?
Ja, ich gehe arbeiten, um Geld zu verdienen, sagt jemand. Da sagt der Herr Jesus: Das ist heidnisch. Alle Heiden gehen arbeiten, um Geld zu verdienen.
Was ist denn eigentlich jetzt los mit uns Christen? Wir gehen doch nicht einfach nur arbeiten, um Geld zu verdienen. Warum gehen wir arbeiten? Warum ging Petrus fischen? Ja, Petrus ging fischen, um Fische zu fangen, zuerst. Aber es gab einen Tag im Leben des Petrus, da ging er nicht fischen, um Fische zu fangen und Geld zu verdienen. Es gab einen Tag, da ging Petrus nur deshalb fischen, weil der Herr sagte: „Geh fischen.“
Es hat keinen Zweck, du bist kein Fischer, du bist kein Fachmann, aber wenn du sagst, ich soll fischen gehen zu dieser Zeit, dann gehe ich halt fischen, sagte Petrus (Lukas 5). Und dann ging er fischen, nicht um Fische zu fangen, sondern einfach um dem Herrn zu gehorchen.
Was hat er gemacht? Er hat so viele Fische gefangen wie nie zuvor, die Netze zerrissen vor lauter Fischen. Dann fiel er auf seine Knie. Da begann Petrus zu verstehen: Nicht der Sabbat allein ist der Tag des Herrn, sondern auch der Montag, Dienstag oder Mittwoch. Das sind alles Tage, an denen ich dem Herrn Gottesdienst leiste.
Nicht der Sonntag ist der Tag, an dem ich zwei Stunden Gottesdienst habe, sondern die ganze Zeit, 24 Stunden am Tag, ist Gottesdienst. Wenn ich morgen arbeiten gehe, dann möchte ich im Herzen einen Gottesdienst feiern, während ich arbeite oder studiere.
Das ist nicht mehr heidnisch, das ist göttlich. „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, dann wird er euch alles hinzufügen.“ Bete den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende an seiner Ernte.
Wir müssen schließen.
