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Der Tod der Schweine – Teil 1

Jesu Leben und Lehre, Teil 295/658
19.07.2023Matthäus 8,28-29
SERIE - Teil 295 / 658Jesu Leben und Lehre

Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.

Episode 294: Der Tod der Schweine, Teil I.

Ankunft im Gebiet der Gadarener

Jesus fährt mit seinen Jüngern über den See Genezareth (Lukas 8,26). Sie gelangen in die Landschaft der Gerasener, die gegenüber von Galiläa liegt.

Wichtig ist, dass sie sich nun nicht mehr in Israel befinden, sondern im sogenannten Zehn-Städte-Gebiet. Da der südöstliche Uferstreifen des Sees Genezareth zur Stadt Gadara gehört, spricht Matthäus auch vom Land der Gadarener (Matthäus 8,28).

Als Jesus an das jenseitige Ufer gekommen war, in das Land der Gadarener, begegneten ihm zwei Besessene, die aus den Grüften hervorkamen. Diese waren so bösartig, dass niemand auf jenem Weg vorbeigehen konnte.

Unterschiedliche Berichte über die Anzahl der Besessenen

Matthäus spricht von zwei Besessenen, während Markus und Lukas nur von einem berichten. Woran liegt das?

Die Antwort kennen wir bereits: Es hängt wieder einmal mit der Schreibabsicht zusammen. Für den Exorzismus, um den es in allen drei Evangelien geht, spielt es keine Rolle, ob es genau ein Besessener oder zwei waren.

Warum ist das so? Weil es in der Geschichte nicht eigentlich um die Besessenen selbst geht, sondern um das Verhalten der Dämonen und das Verhalten der Menschen, die den Exorzismus miterleben.

Beschreibung des Besessenen und seiner Situation

Aber zurück zu den Besessenen in Markus Kapitel 5, Verse 2 bis 5.

Als Jesus aus dem Boot gestiegen war, begegnete ihm sofort ein Mensch mit einem unreinen Geist, der seine Wohnung in den Grabstätten hatte. Selbst mit Ketten konnte ihn niemand mehr binden. Oft war er mit Fußfesseln und Ketten gefesselt worden, doch er zerriss die Ketten in Stücke und zermalmte die Fußfesseln.

Niemand konnte ihn bändigen. Tag und Nacht war er in den Grabstätten und auf den Bergen, schrie und zerschlug sich mit Steinen.

Stellen wir uns diesen einen Besessenen kurz vor. Lukas ergänzt, dass er seit langer Zeit keine Kleider mehr trug.

Das hier ist Besessenheit in ihrer schlimmsten Form. Ein Mensch wird zum Spielball böser Mächte und verliert seine Menschlichkeit. Er läuft nackt herum, verletzt sich selbst, wohnt auf einem Friedhof, schreit, ist gewalttätig und niemand kann ihn bändigen.

Zu allem Übel stellt er auch eine Gefahr für die Reisenden dar, die auf dem Weg an den Grüften vorbeiziehen wollen.

Begegnung zwischen Jesus und dem Besessenen

Und jetzt kommt Jesus. Es ist spannend zu beobachten, wie sich der Besessene nun verhält. In Markus 5,6-7 heißt es:

„Und als er Jesus von weitem sah, lief er zu ihm und warf sich vor ihm nieder. Er schrie mit lauter Stimme und sagte: ‚Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, Sohn Gottes des Höchsten? Ich beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht!‘“

Ein kleiner Hinweis: Die Episoden 121 bis 125 beschäftigen sich mit Jesus und seiner Vollmacht über Dämonen. Ich werde das hier nicht noch einmal wiederholen.

Wichtig für uns ist nur, dass Dämonen in der Gegenwart des Herrn Jesus Panik bekommen. Sie wissen genau, wem sie begegnen. Der Dämon, der hier spricht, hat zu Recht Angst.

Die Angst der Dämonen vor Jesus

 Markus 5,8-9:
Denn er sagte zu ihm: „Fahre aus, du unreiner Geist, aus dem Menschen!“ Und er fragte ihn: „Wie heißt du?“ Er antwortete ihm: „Legion ist mein Name, denn wir sind viele.“

Hier ist ein Mensch, in den viele Dämonen gefahren waren, und diese Dämonen haben Angst.

 Matthäus 8,29:
„Bist du hierher gekommen, uns vor der Zeit zu quälen?“ Das ist es, was die Dämonen sagen.

Eine spannende Frage: Bist du hierher gekommen, uns vor der Zeit zu quälen? Die Dämonen kennen ihr Schicksal. Ihre Angst besteht darin, dass sie vor der Zeit – ich nenne das mal „Dämonenknast“ – kommen.

 Lukas 8,33:
Und sie baten ihn, dass er ihnen nicht gebiete, in den Abgrund zu fahren.

Der Abgrund als Ort der Furcht für Dämonen

Ich bin definitiv kein Spezialist, wenn es um Dämonen geht, aber der Abgrund ist ein Ort, vor dem sie Angst haben.

Dazu ein Nebengedanke, der uns vielleicht weiterhelfen kann: In 1. Mose 6 lesen wir von einer merkwürdigen Geschichte. Die Söhne Gottes zeugen mit den Töchtern der Menschen Kinder.

Aus dem Buch Hiob wissen wir, dass es sich bei den Söhnen Gottes um Engel handelt. Bitte fragt mich nicht, wie Engel mit menschlichen Frauen Kinder zeugen können – ich habe keine Ahnung. Was ich jedoch weiß, ist, dass Gott diese Engel gerichtet hat.

Wir lesen von ihnen im Neuen Testament, im Judasbrief 1,6: „Und Engel, die ihren Herrschaftsbereich nicht bewahrt, sondern ihre eigene Behausung verlassen haben, hat er zum Gericht des großen Tages mit ewigen Fesseln unter Finsternis verwahrt.“ Wenn man weiterliest, sieht man, dass die Sünde dieser Engel Unzucht war.

Ebenso im 2. Petrus 2,4 heißt es: „Denn wenn Gott Engel, die gesündigt hatten, nicht verschonte, sondern sie in finsteren Höhlen des Abgrundes gehalten und zur Aufbewahrung für das Gericht überliefert hat.“

Wenn man weiterliest, merkt man, dass im nächsten Vers von Noah die Rede ist. Wir haben es also auch hier mit den Söhnen Gottes aus 1. Mose 6 zu tun.

Wir wissen nun, dass Gott diese Engel weggeschlossen hat für das Gericht. Ich habe, wie gesagt, keine genaue Vorstellung davon, was das genau bedeutet. Aber eines ist mir klar: Die Dämonen, mit denen Jesus im Land der Gadarener zu tun hatte, fürchten genau das – sie haben Angst davor, dass Jesus sie nicht nur austreibt, sondern sie vor der Zeit wegsperrt.

Die Bitte der Dämonen und das Schicksal der Schweine

Und die Dämonen haben eine Bitte (Markus 5,11-12)
Es war aber dort an dem Berg eine große Herde Schweine, die weidete. Und sie baten ihn und sagten: „Schicke uns in die Schweine, damit wir in sie hineinfahren.“

Ich denke mir, was für eine schräge Geschichte. Wir merken, dass wir nicht mehr in Israel sind, weil Schweine gehalten werden. Und die Geschichte ist noch nicht zu Ende.

 Markus Kapitel 5, Vers 13:
Und er erlaubte es ihnen. Die unreinen Geister fuhren aus und fuhren in die Schweine. Die Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See, etwa zweitausend Tiere, und sie ertranken in dem See.

Was für ein Schlamassel! Jesus kümmert sich um zwei Besessene – eigentlich keine große Sache. Exorzismen gab es schon viele. Normalerweise schreien die Dämonen ein wenig herum und sind dann weg. Diesmal schreien sie auch, aber Jesus erlaubt es ihnen, dass sie in eine Herde Schweine fahren.

Kaum sind die Dämonen in den Schweinen, stürzt sich die ganze Herde in den See Genezareth und ertrinkt. Alles geht so schnell, dass niemand reagieren kann. Alles, was übrig bleibt, sind etwa zweitausend Schweinekadaver, die langsam ans Ufer treiben.

Ausblick auf die nächste Episode und abschließender Segen

Und was jetzt passiert, das schauen wir uns in der nächsten Episode an.

Ein Tipp an alle jungen Christen: Lernt Englisch! Es gibt nicht viel gutes Material zur Bibel auf Deutsch.

Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen!

Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!

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