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Eifrig im Gebet

Kolosser 4,2

Einleitung

Zu beten ist ein Grundbedürfnis der Menschheit, alle alten Kulturen liefern uns Zeugnisse von Gebeten. Der Mensch hat eine Sehnsucht etwas höheres zu verehren. Er erhofft sich davon Schutz und Kraft in der Unkontrollierbarkeit des Lebens. Wenn Paulus nun über das Gebet anspricht, so ist das nichts Fremdes für die Christen. Sie praktizierten Formen des Gebets als sie noch Heiden waren. Paulus sagt also: Lasst nicht nach im Beten und werdet nicht müde, Gott unablässig zu danken! (Kol 4,2)

I. Sprechen mit Gott

Das mit dem Beten ist so eine Sache. Alle wiedergeborenen Christen haben ihr neues Leben mit einem schlichten Gebet begonnen. Eigentlich ist Beten nichts anderes als ein Sprechen mit Gott. Ich teile mich Gott mit. Ich Spreche zu ihm. Verschiedene Phasen werden im Gespräch mit Gott durchlebt. So kann es uns plötzlich so ergehen wie auf dieser Karikatur. (Folie: Schallplatte) Jesus sagt: Wenn ihr betet, dann leiert nicht Gebetsworte herunter wie die Heiden. Sie meinen, sie könnten bei Gott etwas erreichen, wenn sie viele Worte machen.(Mt 6,7)Wir sollen nicht einfach plappern. Nicht beten, damit wir gebetet haben. Gott hört auch nicht einfach auf unsere Gebete, weil wir beten. Israel sagte er klipp und klar: Wenn ihr im Gebet eure Hände zu mir ausstreckt, blicke ich weg. Und wenn ihr mich auch noch so sehr mit Bitten bestürmt, ich höre nicht darauf; denn an euren Händen klebt Blut! (Jes 1,15)Wann sind unsere Hände voll Blut? Wenn wir Sünden pflegen oder wenn wir Jesus als den Sohn Gottes nicht annehmen. Jesaja fordert das Volk auf: Wascht euch, reinigt euch! Macht Schluss mit eurem üblen Treiben; hört auf, vor meinen Augen Unrecht zu tun!(Jes 1,16) Lernt Gutes zu tun, sorgt für Gerechtigkeit, haltet die Gewalttätigen in Schranken, helft den Waisen und Witwen zu ihrem Recht!« (Jes 1,17)

Gott will mit uns in enger Beziehung stehen, er möchte mit uns das Leben teilen. Er möchte, dass wir zu ihm ein offenes und ehrliches Verhältnis pflegen. So wie wir im Psalm 62,9 lesen: Ihr, die ihr zu seinem Volk gehört, setzt allezeit euer Vertrauen auf ihn, schüttet euer Herz bei ihm aus; denn Gott ist unsere Zuflucht!(Ps 62,9) So ein Zufluchtsort will Gott für uns sein.

II. Vernachlässigt das Gebet nicht

Lasst nicht nach im Beten In der Apostelgeschichte begegnet uns ein reges Gebetsleben. Nachdem Jesus die Jünger verlassen hatte, gingen sie nach Jerusalem zurück, dort beteten sie, es heisst: Sie alle beteten anhaltend und einmütig miteinander. Auch eine Gruppe von Frauen war dabei, unter ihnen Maria, die Mutter von Jesus; Jesu Brüder gehörten ebenfalls dazu. Apg.1,14. Nach dem Pfingstereignis heisst es von der Gemeinde: Was das Leben der Christen prägte, waren die Lehre, in der die Apostel sie unterwiesen, ihr Zusammenhalt in gegenseitiger Liebe und Hilfsbereitschaft, das Mahl des Herrn und das Gebet. Apg.2,42. Und als Petrus im Gefängnis war reagiert die Gemeinde indem sie sich zum beten treffen: Während Petrus nun also streng bewacht im Gefängnis sass, betete die Gemeinde intensiv für ihn zu Gott. Apg.12,5. Das Gebet hatte bei den ersten Christen einen sehr wichtigen Platz. Bedingt war das natürlich mit durch die ständigen Schwierigkeiten, die sie zu bewältigen hatten, das trieb sie förmlich ins Gebet.

Paulus weiss aber auch um die Gefahr, dass wir im Gebet müde werden. Er kennt die menschliche Natur. Ein anschauliches Beispiel geben uns die Jünger in Gethsemane. Als er zu den Jüngern zurückkam, schliefen sie. Da sagte er zu Petrus: Ihr konntet also nicht einmal eine einzige Stunde mit mir wach bleiben? / Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet! Der Geist ist willig, aber die menschliche Natur ist schwach. Mt.26,40-41. Deshalb ermutigt Paulus die Kolosser im Gebet nicht nachzulassen. Die Christen sollen ihre Anliegen zu Gott bringen. Ständig mit ihm in Verbindung sein. Wenn wir mit Gott nicht in Verbindung sind, können wir von ihm auch nichts erwarten. Darum schreibt Jakobus: Ihr verzehrt euch nach etwas, was ihr gerne hättet. Ihr mordet und seid eifersüchtig, aber das bringt euch dem ersehnten Ziel nicht näher. Ihr versucht es mit Kampf und Gewalt; aber ihr bekommt trotzdem nicht, was ihr wollt, weil ihr Gott nicht darum bittet. (Jak 4,2) Und wenn ihr ihn bittet, bekommt ihr es nicht, weil ihr nur in der Absicht bittet, eure unersättliche Genusssucht zu befriedigen. (Jak 4,3) Wenn wir Gott bitten, so werden wir viel von ihm empfangen. Man könnte natürlich fragen, Warum müssen wir eigentlich beten, Gott weiss doch, was wir brauchen. Ja klar weiss Gott was wir brauchen. Trotzdem möchte er von uns angesprochen werden. Nur so bleiben wir nämlich in einer lebendigen Beziehung zu ihm. Wie eindringlich und aufdringlich wir Gott unsere Anliegen vorbringen können erzählt Jesus selbst in einem Gleichnis. Mit einem Gleichnis zeigte Jesus seinen Jüngern, den Männern und Frauen, dass sie immer beten müssen und darin nicht nachlassen dürfen. (Lk 18,1-8)Jesus erachtet es also gar nicht als unverschämt, er fordert uns gar auf, in einer solchen Weise Gott zu bitten.

Anwendung

Wollen wir im Gebet nicht nachlassen, dann müssen wir unser Leben ein bisschen organisieren. Schliesslich machen wir das mit Dingen, die uns wichtig sind fast automatisch. Gewohnheiten einüben: z.B. regelmässige Gebetszeiten, Gebet mit Partner oder Freunden. Bewusst Gebetstreffen besuchen. Spontane Gebete (vor Autofahrt, in einem Gespräch, usw.) Als Christen müssen wir achte geben, dass unsere Gebet nicht zur Pflichtübung werden, denn dann werden unsere Gebete auf den Nullpunkt kommen. Lernen wir wieder neu, von Gott wirklich etwas zu erwarten und von ihm etwas abzuringen. Lasst nicht nach im Beten

III. Vergesst nicht zu danken

Noch einen wunden Punkt spricht Paulus an: werdet nicht müde, Gott unablässig zu danken! Wie schnell vergessen wir, was wir gutes bekommen haben! Statt dankbar zu bleiben, wollen wir schon kurze Zeit später noch mehr und noch mehr.

Paulus ermutigt die Kolosser durch den ganzen Brief dankbar zu sein. Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht. Kol.1,12. und seid in ihm verwurzelt und gegründet und fest im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid, und seid reichlich dankbar. Kol.2,7. Und der Friede Christi, zu dem ihr auch berufen seid in einem Leibe, regiere in euren Herzen; und seid dankbar. Kol.3,15. Laßt das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen. Kol.3,16.

Mangelnde Dankbarkeit macht blind für das, was Gott uns geschenkt hat. Petrus sagt: Wer dagegen all das nicht hat, ist kurzsichtig und geistlich blind. Ein solcher Mensch hat völlig vergessen, was es bedeutet, dass er von seinen früheren Sünden gereinigt worden ist. (2.Petr 1,9)Dankbare Menschen sind Menschen, die empfangen. Christen sind empfangende Menschen. Dank hält uns in der rechten Haltung und Abhängigkeit zu Gott.

Anwendung

Wann hast Du dem Herrn das letzte Mal für deine Erlösung gedankt? Wenn wir dankbar sind, so vergessen wir nicht unsere Wurzel, deshalb verhilft uns eine echte Dankbarkeit wach zu bleiben, und uns nicht durch falsche Lehren verführen zu lassen. Lerne dankbar zu sein.

Schluss

Im Wissen darum, dass in unserer Gemeinde viel und treu gebetet wird - wofür ich sehr dankbar bin - möchte ich zum Schluss noch einige meiner Hoffnungen aussprechen. Ich hoffe , dass wir als Gemeinde im Gebet eifrig sind. Dass wir nicht müde werden und es als Selbstverständlichkeit betrachten, alles mit Gott zu besprechen. Ich hoffe, dass wir als Gemeinde das Gebet ernst nehmen und vor Organisation nicht zurückschrecken. Vielleicht übernimmt jemand oder sogar ein Team die Verantwortung für die Gebetsorganisation in unserer Gemeinde. Ich hoffe, dass in unserer Gemeinde alles Tun, alle Projekte mit Gott besprochen werden. Ich hoffe, dass bei allem beten nicht Tradition und Pflichterfüllung oder Werkglaube die Motivation zum Beten ist. Paulus schreibt: Lasst nicht nach im Beten und werdet nicht müde, Gott unablässig zu danken! (Kol 4,2) Amen.