Einleitung: Freude über den Sieg Jesu Christi über den Tod
Auch an diesem Sonntag kommen wir nicht im Namen des Todes zusammen, sondern im Namen Jesu Christi, der den Tod besiegt hat, der auferstanden ist und lebt. Das ist unsere Freude.
Jesus Christus hat dem Tod die Macht genommen und Leben sowie ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht.
Wir wollen miteinander das Lied "Büchereien süßer Schein, selber Ewigkeit" singen, Nummer 576. Viele Kinder und Liebe kennen dieses Lied bereits. Sollten Sie es noch nicht kennen, dann werden Sie es sicher ganz schnell lernen.
Wir wollen diese vier Verse gemeinsam singen: Nummer 576. Mhm, klar.
Gebet und Lobpreis: Dankbarkeit für das Leben in Christus
Wir wollen beten: Du unser auferstandener Herr Jesus Christus, wir wollen dir unsere fröhlichen Lieder singen und dir danken, dass du uns zum Leben bringst – auch in einer Welt des Todes. In dir haben wir eine gewisse Hoffnung auf ewiges Leben.
Du weißt, wie viele unter uns heute beschwert und traurig sind, auch wegen all der bitteren, traurigen Erfahrungen und Erlebnisse. Du weißt, wie viele unter uns Angst haben, wenn sie auf die Krankheiten ihres Leibes schauen und voller Sorge in die Zukunft blicken.
Heute wollen wir dein Wort hören: Dass du die Auferstehung und das Leben bist, dass du uns eine Wohnung bereitest in deiner neuen Welt und dass du heute und alle Tage bei uns bist bis an das Ende der Welt.
Ach Herr, gib uns einen festen Grund unseres Glaubens – auch durch dein Wort und durch dein Reden heute zu uns. Wir wollen vor dir auch alles niederlegen: Anfechtung, Zweifel, Not, das uns belastet. Wir wollen das in der Stille dir bringen. Wir beten in der Stille bei dir.
Herr, du bist die Quelle des Lebens, und in deinem Licht sehen wir das Licht.
Oh Musik, wie schön! Wir sind unseren Chören so dankbar, dass sie diesen Doppelchor mit acht Stimmen und Orgel gesungen haben. Deshalb heute auch das Stück mit Orgel – als Ausnahme. Mögen die Worte mit uns gehen.
Aus Psalm 73, wenn wir gleich Leib und Seele verschmachten, so bist du doch allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.
Ich möchte als Schriftlesung aus Offenbarung 20 lesen. Ich bin heute wieder von der Ordnung unserer Predigttexte in unserer Landeskirche abgewichen. Das kommt einfach daher, dass ich wahrscheinlich wie wenige andere immer auf den gleichen Kanon und Predigttexten sitze und diese sich nach sechs Jahren wiederholen.
Heute wollte ich das Thema vom Weltgericht aufgreifen. Ich glaube, da herrscht bei vielen Christen eine erschütternde Unklarheit.
Ich lese aus Offenbarung 20,11-15:
„Ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß. Vor seinem Angesicht flohen Erde und Himmel, und es wurde keine Stätte für sie gefunden. Ich habe auch bei Hausbesuchen Menschen getroffen, die sagen: ›Es gibt kein Gericht, da will ich mit dem Chef schon selber sprechen.‹ Vom Bibelwort wird alles klar: Da flieht die Erde, da kann keiner mehr etwas reden.
Und ich sage: Die Toten, Groß und Klein, stehen vor dem Thron. Bücher wurden aufgetan, und ein anderes Buch wurde aufgetan, das ist das Buch des Lebens. Hoffentlich steht da ihr Name drin, müssen sie wissen.
Die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben steht, nach ihren Werken. Das Meer gab die Toten heraus, die darin waren, und der Tod und sein Reich gaben die Toten heraus, die darin waren. Sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken.
Der Tod und sein Reich wurden in den feurigen Pfuhl geworfen – das ist der zweite Tod, der feurige Pfuhl. Wenn jemand nicht gefunden wurde geschrieben im Buch des Lebens, der wurde in den feurigen Pfuhl geworfen.“
Hören wir noch einmal unsere Melodie. Oh, wie schön! Es gibt unzählige Menschen, die diese Melodie lieben. Wir lieben auch die Worte, die Bach zweimal in seinen Kantaten diesem Text gegeben hat.
„Jesus bleibt meine Freude, meines Lebens Kraft, ich will nur ihn haben und bei ihm bleiben.“ Das soll auch Sie begleiten.
Wir wollen jetzt miteinander singen aus dem Lied 326. Es ist heute so schade, dass man bei Beerdigungen kaum noch Ewigkeitslieder singt. Viele, auch die Jüngeren, kennen gar nicht mehr die Kraft dieser Texte.
Das ist ein Paul-Gerhardt-Lied, und es fällt einem schwer, die Verse auszuwählen. Vom Lied „Ich bin ein Gast auf Erden“ 326 will ich die Verse 6 und 7 singen, die von der Heimat sprechen, und dann die Verse 11 und 12, in denen Gott uns in sein Licht zieht.
326, Verse 6, 7 und 11, 12.
Ich habe nur einen Vers, möchte aber den ganzen Abschnitt aus 2. Korinther 5 lesen. Ich will später über Vers 10 predigen, aber ich lese ab Vers 1.
Paulus beschreibt hier eine Sehnsucht, die Sie vielleicht noch gar nicht so entdeckt haben: die Sehnsucht nach der neuen Welt Gottes.
Wir wissen: Wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird, so haben wir einen Bau von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel.
Darum seufzen wir auch und sehnen uns danach, dass wir mit unserer Behausung, die vom Himmel ist, überkleidet werden, weil wir dann bekleidet und nicht entkleidet werden.
Das ist verständlich, wenn man älter wird und immer mehr die Brüchigkeit dieser sterblichen Leiber spürt.
Solange wir in dieser Hütte sind, seufzen wir, sind beschwert, weil wir lieber nicht entkleidet, sondern übergeleitet werden wollen, damit der Sterbliche verschlungen werde vom Leben, das uns bereitet ist.
Das ist gut, der uns als Unterpfand den Heiligen Geist gegeben hat.
So sind wir allezeit getrost und wissen: Solange wir im Leibe wohnen, weilen wir fern vom Herrn, denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.
Wir sind aber getrost und haben viel mehr Lust, denn Leipzig zu verlassen und daheim zu sein beim Herrn.
Darum setzen wir auch unsere Ehre darein, ob wir daheim sind oder in der Fremde, dass wir ihm jenes Wohlgefallen.
Jetzt kommt der Vers, über den ich heute predigen will: Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi, damit jeder seinen Lohn empfange für das, was er getan hat bei Lebzeiten – es sei gut oder böse.
Ich weiß nicht, wie oft ich in meinem Leben an einem offenen Grab stand. Ich kann es nicht sehen, aber ich weiß, dass es jedes Mal ein unheimlicher Schrecken war.
Wenn ich nachher mit dem Auto zurückfuhr, dachte ich: Ach, die Leute beschäftigen sich noch mit ihrem ganzen irdischen Zeug. Da ist doch ein Mensch weggetreten. Was ist das für ein Einschnitt!
Sie können den Tod nie theoretisch bewältigen. Deshalb wird Sie selbst der Tod naher Angehöriger ganz hart treffen.
Sie werden zum ersten Mal wissen, wie das wirklich ist, wenn Bande der Liebe endgültig durchschnitten werden, wenn man sagen muss: „Gewesen, kommt nicht mehr zurück.“
Das ist ein Abgrund, eine Not, ein Leiden, dass ich verstehe, dass die Trauernden immer wieder sagen: Niemand versteht mich, niemand kann mit mir mitfühlen, alle reden drüber hinweg.
Doch es gibt noch eine andere Weise der Betrachtung.
Matthias Claudius, der manche tiefsinnigen Gedanken gesagt hat, und auch so, dass man sie verstehen kann, hat einmal gesagt:
„Ich mag wohl gern beim Begraben zusehen, und dann sage ich doch: Wenn die Augen verweint sind, die fahle Haut des Toten, es geht mir wie wenn ich ein Stoppelfeld sehe.
Dann denke ich schon an den Erntetanz, und so ist es, wenn ich am Grab stehe, dann höre ich schon den Hahnenruf der Auferstehung.“
Sehen Sie, das kann der Glaube: Er nimmt plötzlich den Tod und betrachtet ihn vor Jesus, dem Oster Herrn, ganz neu.
Der Tod wird verschlungen in den Sieg.
So kann Paulus in einer sehr ernsten Lage seines Lebens, als bei ihm um das Leben ging, sagen: „Was soll's, Christus ist mein Leben und Sterben mein Gewinn.“
Jetzt, durch Jesus, kann man den Tod ganz anders sehen, ganz anders beurteilen.
Dann sieht man auf einmal: Ach, was ist das? Das ist doch nicht dieser heimliche Abgrund, wo das irdische Leben abbricht, sondern da öffnet sich viel wunderbarer und größer die neue Welt Gottes, die Ewigkeit.
In den schönen warmen Sommertagen, an die man jetzt gerne zurückdenkt, da ist man ja so gern – auch Sie wahrscheinlich – am liebsten beim Lied „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“ und dann sieht man von den bunten Blumen, von den Bienen, von den Vögeln, die fliegen, vom Weinstock und vom Weizen, der mit Gewalt wächst.
Und mittendrin singt man: „Welch hohe Lust, welch heller Schein wird wohl in Christi Garten sein!“
Ach, was ist das schön, wenn wir einmal in der Ewigkeit ankommen!
Ach, wäre ich da! Auch stünden schon eine große Schar vor deinem Thron und trüge meine Palmen.
Lebt bei Ihnen auch so die Sehnsucht? Sagen Sie: Ich wollte schon drüben sein!
Danke, dass heute noch unsere Großmutter mit ihren über vierzig Enkeln uns in Kindertagen, in den schönsten Ferientagen, die Freude auf den Himmel groß gemacht hat.
Nicht, dass wir deshalb weniger realistisch in dieser Welt leben und wissen, der Tod hat für uns seine Bedeutung verloren, aber wir warten auf die neue herrliche Heimat, die uns daher bereitet ist.
Jetzt kommt mein erster Punkt: Wir müssen am Richterstuhl Christi vorbei.
Der Weg führt am Richterstuhl Christi vorbei.
Vor einigen Wochen zeigte mir ein junger Vikar unserer Landeskirche die Bücher, die so im Amt bei uns stehen: Gebetbücher, die Taufordnung und die Trauordnung.
Und sofort hat sein Vorgänger alle Stellen, die dort drin vom Gericht sprechen, mit Kugelschreiber durchgestrichen, so dass man es gar nicht wegradieren kann.
Wenn es in der Taufordnung heißt: „Wer da glaubt und getauft wird, der wird errettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden,“ dann hat er das durchgestrichen.
Als hätte er nie gesagt und will es nicht mehr aussprechen.
Ich kenne den jungen Mann nicht gut, aber ich habe mir das so vorgestellt: Er sitzt nachts an seinem Schreibtisch und denkt: „Auch wenn ich an meine liebe Gemeinde denke, das will ich hier nicht zumuten. Da kriegt ihr einen Schrecken.“
Aber wenn es doch ein Gericht gibt, dann hat er mit seinem Kugelschreiber das ausgestrichen.
Sehen Sie mal: Vor der Trau in der Straße ist ein großes Loch, und die Leute laufen rein.
Da muss man den Schrank hinmachen, da muss man Zettel in Warnung aufhängen.
Sie wären ja ein mieser Schuft, wenn Sie Menschen ins Unglück rennen ließen, wenn Sie Leute nicht warnten.
Passen Sie auf, da kann man zu Schaden kommen.
Was ist denn das heute bei uns in unserer Mitte, dass wir meinen, wir würden Menschen etwas helfen, wenn wir Sachverhalte verschweigen?
Wissen Sie, ich sage heute: „Ach, wir sollen doch keine Angst machen!“
Warum Angst machen?
Fürchten Sie das Gericht?
Plötzlich kommt zum Vorschein unsere großspurige Zeit, wo jeder sagt: „Ich tue Recht und sage niemandem.“
Ich kann auch so mein Leben vor mir selbst rechtfertigen.
Warum fürchte ich denn das Gericht, wenn ich immer Liebe gelebt habe und Wahrheit und Reinheit?
Warum machen wir Menschen Angst?
Man kann doch Menschen nur Angst machen, die eine große Schuld tragen.
Und dann melden wir auch einmal: Heute gibt es doch Autonomie, den freien Menschen, der sagt: „Ich will alles selber bestimmen nach meinem Gutdünken. Ich will die letzte Autorität sein. Ich will mich vor niemandem verantworten.“
Das verstehe ich, das will ich auch nicht.
Ich würde am liebsten auch so leben.
Aber wenn es doch so ist, dass kluge Philosophen, die nicht an Gott geglaubt haben, durch ihr Denken an den Punkt gekommen sind, an dem sie sagten: Es gebietet die menschliche Vernunft, an ein Gericht zu glauben.
Denn die ganze Welt wäre ungerecht: Arme werden auf die Seite gedrückt, die Schwachen, denen man nie ihre Ehre gegeben hat.
Das sind Philosophen, die sagen: Das ist ein logischer Gedanke, überhaupt der ganzen Welt Ordnung, sonst hat diese Welt überhaupt keine Ordnung, sie ist völlig sinnlos.
Wenn Sie die Bibel aufschlagen, wird immer vom Gericht gesprochen: Als Adam und Eva vom Paradies vertrieben wurden, als Dornen und Disteln auf dem Acker wuchsen, als Noah sein Opfer darbrachte nach der Sintflut.
Sie können durch die ganze Bibel gehen, durch die Propheten – immer wieder wird vom Gericht Gottes gesprochen.
Es gibt überhaupt nicht den ersten Satz, den ich im Religionsunterricht als ABC-Schütze gelernt habe: „Der Herr ist unser Richter, der hilft uns.“
Und wenn Sie sagen: „Aber Jesus?“
Wissen Sie, heute sagen viele: „Das war ein edler Mensch, aber ich glaube nicht an ihn.“
Wenn Sie ihn nur als edlen Menschen gelten lassen, dann war er so edel, dass er fortwährend, fast ununterbrochen vom Gericht geredet hat.
Von der großen Entscheidung zwischen Schafen und Böcken, beim reichen Mann und armen Lazarus, dass da eine so tiefe Kluft ist, dass es kein Hinüber mehr gibt.
Überall werden Sie es lesen: Zwei werden liegen auf einem Bette, der eine wird angenommen, der andere wird verworfen.
Oder das Unkraut wird plötzlich aus dem Weizen herausgelesen und verbrannt.
Da werden die Fische aus dem Netz gelesen, die faulen werden weggeworfen, die guten werden in den Korb genommen.
Wo Sie überhaupt lesen können, immer wieder von Wachsamkeit, von Bereitschaft.
Am letzten Sonntag werden die Türen zugeschlossen und die draußen stehen und rufen.
Überall ein übereinstimmendes Sorgen, dass es einen Gerichtstag gibt.
Ach, das ist ein Thema, wo Menschen sehr schnell reden, gerade bei Hausbesuchen oder unter Kollegen.
Da habe ich oft gehört, dass Leute sagen: „Ach, das ist doch gar kein Platz da.“
Oder: „Ist viel Platz, werden sich alle versammeln.“
Und dann sagen sie: „Aber das dauert doch gar keine Zeit, das alles wird durch die Ewigkeit gemacht.“
Dann muss man gar nicht mehr viel verhandeln, weil alles offenbar ist.
Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi.
Längst Verstorbene, unsere Vorfahren, Bekannte, Unbekannte, Schurken und edle Wohltäter und Verbrecher.
Bekannte Namen: Napoleon, Hitler, Stalin, Pharao, Herodes – wenn Sie wollen, alle werden da sein.
Alle müssen offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi.
Dann wird nicht mehr viel verhandelt werden können.
Dann kann sich keiner mehr entschuldigen, keiner kann mehr etwas beschönigen.
Wir sind offenbar, es gibt nicht mehr viel zu verhandeln.
Also: Wir müssen am Richterstuhl Christi vorbei.
Jetzt möchte ich einen zweiten Punkt machen, um das noch ein bisschen klarer zu sagen: Es ist ein Gericht, dem jeder nur voll zustimmen kann.
Wir haben ja immer die Freude der sonntäglichen Träuschlichen, die übereifrigen Polizeibeamten unserer Innenstadtwache, die von Anwohnern benachrichtigt werden, wenn da ein paar Leute in dem Streifen parken, und ihnen einen Strafzettel verpassen.
Wissen Sie, wenn ich das so ansehe, dann kann ich ein Gerichtsurteil nicht verstehen.
Auch ich muss gestehen, dass ich manchmal, wenn ich an einem Parkometer war, dachte: Ich würde auch jetzt nicht gerade politisch vorbeikommen.
Also habe ich das einfach nicht ernst genommen und gesagt: „Dann zahle ich eben und streite nicht lange herum.“
Aber ich habe es nicht eingesehen.
In dem Schilderwald, der sich jedes Jahr verfünffacht, wie soll man da überhaupt noch zurechtfinden?
Mit einer Überfülle von Gerichten.
Sie müssen mal von diesem ganzen Ordnungswidrigkeiten-Gericht wegkommen und mal darüber nachdenken, wie das mit dem Gericht ist.
Vor einiger Zeit traf ich einen Richter am Oberlandesgericht und fragte ihn: „Wie geht's?“
Er sagte: „Ach, wissen Sie, wenn man so abends von der Arbeit zurückkommt, ist man richtig belastet von so viel menschlicher Tragik.“
Kennen Sie das?
Menschen merken erst in der Gerichtsverhandlung oft, was Schuld ist.
Hoffentlich haben Sie noch nie einen Menschen totgefahren oder schlimmer.
Warum war ich jetzt bei dem rutschigen Schnee auch so leicht?
Warum bin ich so schnell in die Kurve reingefahren?
Ich hätte doch…
Dann sagt er: Die Schuld.
Man kann über Gerichte viel reden, aber wenn es dann so nüchtern ausgebreitet wird, wenn so offen dargelegt wird, wenn die Fakten so dafür sprechen, dann haben Sie das vorher gar nicht gesehen.
Sie machen es harmlos, naiv, oberflächlich – und dann ist die Schuld da.
Es gibt viele Dinge in unserem Leben, die belasten und schwer sind.
Das Schlimmste beim Gericht ist, wenn man selbst sagen muss: „Das ist richtig. Es ist noch schlimmer: Eigentlich habe ich mit meinem Leben alles zerstört. Ich bin ein Unhold. Ich habe so viel kaputt gemacht. An mir leiden die Menschen.“
Ich habe oft Schwermütige getroffen, die zusammengebrochen waren und ihre Schuld fühlten.
Manchmal dachte ich: Ist es eigentlich Krankheit? Vielleicht ist es nur die Krankheit, dass sie den Trost nicht mehr hören können, den Trost der Vergebung.
Aber die Schuld plötzlich so zu sehen, dass das Gewissen aufschreit.
In unseren Tagen vollzieht sich etwas sehr Schlimmes, und wir Christen sind am meisten davon betroffen.
Vor Jahrzehnten hat ein Prominenter im evangelischen Raum jenen unglücklichen Satz zitiert und herausgebracht, der seitdem fortwährend zitiert wird: Der moderne Mensch kümmert sich nicht mehr um seine Schuld.
Dann hat er damals in einer merkwürdigen Verblendung gesagt: Der moderne Mensch sei grundsätzlich radikal in der Frage, ob es überhaupt einen Gott gibt.
Ist das radikal? Ist das grundsätzlich? Das hat nicht einmal mehr mit Vernunft zu tun.
Der moderne Mensch ist so oberflächlich, dass er nicht mal sieht, wie er die Gabe seines Lebens vor Gott verplempert.
Oder kann das nicht nüchtern im Angesicht des Todes mehr registrieren.
Was heißt das?
Es heißt, mit seinem unvollkommenen Leben ins Angesicht Gottes zu treten und vor kurzem zu stehen – und dann die Nichtigkeit seines eigenen Schaffens und Tuns zu sehen.
Die Augen sind zu.
Das stimmt doch gar nicht.
Der moderne Mensch ist oberflächlich, weil er überhaupt Schuld nicht mehr sehen will, weil er Verantwortung leugnet.
Darum zweifelt er an Gott aus eigensinnigem Zweck, weil er sagt: „Ich will meinen Richter gar nicht kennen.“
Damit meint er, das Problem gelöst zu haben.
Gerade wir Menschen müssen wieder merken: Wir stehen mit unserem Leben vor Gott und sind schuld.
Noch mit allen Gaben, die uns Gott anvertraut hat.
Jede Stunde meines Lebens ist ein Geschenk Gottes.
Jedes Wort, das ich rede, jeder Gedanke, den ich tue, muss ich vor Gott verantworten.
Und das wird furchtbar sein, wenn einmal in diesem Jüngsten Gericht die Schuld aufwühlt.
Wissen Sie, da brauche ich gar keine Feuerflammen.
Die Gewissensqualen sind die schlimmsten.
Wenn man das sieht: „Ich bin falsch programmiert gewesen. Warum habe ich das getan?“
Dass ich die klaren Rufe Jesu und den Wind geschlagen habe.
Herrlich, gesagt.
Das ist uns doch oft einfach egal, was der heilige Gott von unserem Leben will.
Wenn wir uns dann prüfen, müssen wir doch sagen: Es ist doch so einfach, was uns Jesus da immer wieder sagt.
Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi, damit ein jeder empfange, was er gehandelt hat bei Lebzeiten.
Dann wird es offenbar.
Dann ist es da.
Es ist sicher schwer, in einem Gerichtsverfahren für einen Beschuldigten dazustehen.
Ich kann mir das schon vorstellen.
Ein Bankräuber hat sich das so schön ausgemalt: „Ich breche ein, halte den Revolver hin, dann vierzigtausend Mark, dann habe ich die in der Plastiktüte.“
Dann sitzt er im Zug zwei Tage später und freut sich: „Was mache ich mit meinem Geld?“
Dann schlägt er die Zeitung auf und sieht sein Bild drin.
Pech gehabt, eine heimliche Kamera hat ihn fotografiert, und er ist ertappt.
So leben wir doch so billig, dass wir meinen, wir können das alles unter den Nagel reißen.
Unser Leben wie einen Raum dahinbringen, hauptsache, uns geht es gut.
Ich fühle mich gut, lustig und vergnügt, und dann will ich genießen.
Kann man oberflächlicher leben als heute?
Die Menschen merken, dass das ein Trug ist.
Das muss man doch wirklich nicht mehr erklären.
Aber es ist ja so tröstlich, was da steht.
Das habe ich nicht gesagt.
Der Richterstuhl Christi, der da sitzt auf dem Richterstuhl, das ist Christus selbst.
Er kann nicht aus Schwarz Weiß machen.
Er kann nur eines machen: Er kann Schuld durch sein Blut vergeben.
Wenn Sie sagen: „Das geht nicht,“ müssen Sie es besser wissen als er.
Er sagt: „Das geht.“
Verstehen kann ich nicht, dass sein Blut auch alles, was in den Büchern steht, völlig ungeschehen macht.
Das ist unfassbar.
Dass wir vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, ist das nicht herrlich?
Er, der in der Barmherzigkeit heute sucht und nichts anderes will, als uns den Frieden der vergebenen Schuld zu geben.
Im Gewissen ist sozusagen alles, alles weggetan, vergeben und vergessen.
Jesus, der mitfühlen kann mit unserer Schwäche, der versucht war wie wir.
Er ist ein einrichtungstool.
Es gibt keine andere Hintertür, durch die man selig werden kann.
Wenn Sie den schmähen und die einzige Versöhnung, die angeboten wird, mit Füßen treten, was wollen Sie dann noch hoffen?
Es gibt kein anderes Heil und keine andere Rettung als das, was Jesus uns heute anbietet.
Sehen Sie, alles wird ausgebreitet.
Nur das, das will ich Ihnen sagen, wird nie mehr ausgebreitet: Was Sie unter dem Kreuz Jesu, dem Herrn, gebeichtet haben.
Mit Zeugen, ohne Zeugen, in der Aussprache, ohne Aussprache.
Was durch das Blut Jesu vergeben ist, das ist vergeben.
Jesus will das tun, und das wird nicht mehr vorgeholt.
Aber ist das herrlich!
Wer fürchtet das Gericht noch?
Nein, das Ernstnehmen.
Wenn Sie Angst haben, wenn Sie sagen: „Da macht man den Menschen Angst,“ dann mache ich doch keine Angst.
Es soll uns nicht bedrücken, sondern mutig und zuversichtlich machen.
Am liebsten hätte ich jetzt mit Ihnen noch eine Bibelstunde gemacht.
Dann müsste ich Ihnen noch zwei Stunden anhängen.
Da wäre ich mit Ihnen einfach durchgegangen, wo das überall in der Bibel vom Richten steht.
Dann wäre uns erst aufgegangen, dass das meist die jugendlichen, fröhlichen Aussagen sind.
Daher: „Erdboden richtet Gott, sei Lob und Dank!“
Dann wird der Schurke einmal Ende sein.
Dann wird es keinen Rechtsbruch mehr geben.
Dann werden die Schwachen nicht mehr erniedrigt.
Wünschen Sie sich das nicht auch?
Das ist doch unsere Sehnsucht.
So haben wir doch schon oft gesagt: Wann wird denn endlich Gerechtigkeit gesprochen?
Selbst in unserer neuen Gesellschaftsordnung, der Demokratie, gibt es ja wirklich noch viele Dunkelnester, wo die Schwachen an die Seite gedrängt werden.
Ach ja, wann wirst du endlich richten?
Der Himmel juble, die Erde frohlocke.
„Heiliger richtet, der kommt mit Gericht!“
Herr ist mein Richter, der hilft uns.
Der hilft uns.
Darauf kann ich mich freuen.
Und das ist bei uns schon was ganz anderes.
Wenn wir vor dem Gericht Angst haben, dann haben wir keine Freimut zum Gericht.
Wir fürchten das Gericht nicht mehr.
Sonst wünsche ich, dass heute so ein Schrecken auf Sie gefallen ist, dass Sie heute sofort Ihr Leben mit Gott in Ordnung bringen – und zwar vollständig, bis in den letzten Winkel hinein –, dass Sie den Tag des Gerichts nicht fürchten müssen.
Sagen Sie: Mein Leben ist offen.
Jeden Morgen lasse ich Jesus mit seiner Klarheit hineinleuchten und alles ans Licht ziehen.
Sehen Sie, wann jener Tag kommen wird: Dann wird alles offenbar werden.
Dann wird auch das sichtbar werden, was verborgen ist.
Paulus sagt das auch in 2. Korinther 4, sehr, sehr fröhlich.
Dann wird man die Heu-Stoppeln, das Stroh merken.
Auch bei manchen christlichen Werken, manchen kirchlichen Organisationen.
Wissen Sie, da ist viel dabei, was der Gerichtstag nicht erträgt.
Das wissen wir ja alle.
Vielen Menschen wäre das aber schön, wenn das Verborgene ans Licht käme.
Was ist denn das Verborgene?
Wir denken immer nur an einen unheimlichen Datenklau.
Das ist nicht schön.
Das, was in aller Stille gewirkt wurde, was in keinem Gemeinderaum stand: der Dienst, die Liebe, die Worte, die treue Hingabe – alles wird offenbar sein.
Nichts wird vergeblich gewesen sein.
Vielleicht sind wir auch schon viel zu sehr auf Anerkennung aus.
Das spielt für Gott keine Rolle.
Es war immer seine Art zu wirken, dass er im Verborgenen seine Leute wirken ließ.
Sie sollten frei davon sein.
Das ist ja sehr schön, dass im letzten Gericht auch Jesus Ähnliches erzählt.
Plötzlich wird er sagen: „Ihr, ich war krank gewesen, ihr habt mich besucht.“
Wir haben gedacht, dass du das warst.
Es war doch bloß die Nachbarin.
Jesus sagt: „Die verborgenen Taten habt ihr mir getan.“
Das ist wunderbar.
Wenn Sie ihr Tagwerk, die ganz alltäglichen Dinge, für Jesus tun, nicht um eine Belohnung zu erhalten.
Eine schöne Belohnung können Sie gar nicht mehr bekommen, als dass Sie für Jesus einmal stehen werden.
Aber da gibt es auch nichts mehr.
Es ist alles erfüllt.
Sie sagen: „Es ist nicht vergeblich, was ich tue.“
Wenn Jesus das registriert, wenn er das auch weiter tut.
Ich bin gefangen gewesen, sie haben mich besucht.
Ich bin nackt gewesen, ihr habt mich begleitet.
Das heißt: mit dem Glas Wasser gedient.
Der kleinste Dienst ist nicht umsonst.
Wenn noch auf den kommenden Herrn Jesus hingetan war.
Das gibt unserem Leben einen ganz neuen Blick.
Dass uns weder das Kleine noch das Große klein erscheint.
Ich möchte mich nicht einfach der Tagesordnung der Welt unterwerfen.
Heute mit dem, was sie von mir will.
Ich will heute sagen: Ich will das tun, was der Herr heute von mir will.
Und das mögen ganz andere Dinge sein, als was die anderen Menschen von mir fordern.
Ich will das tun, unabhängig davon, ob ich Lob kriege oder ob die Menschen achten.
So will ich leben auf jeden neuen Tag hin.
Und dann ist mir noch wichtig, dass da steht vom Lebensbuch, wo der Name drinsteht.
Ich will heute schon wirken als einer, dessen Lebensbuch steht.
Ich will mit den Kräften des neuen Lebens wirken.
Ich weiß doch, wie schwach ich bin.
Dann will ich einfach dem Herrn immer sagen: Jetzt musst du das machen, in deinem Namen, im Vertrauen auf dich.
Ich darf das im Gebet mit dir besprechen.
Ich darf dir diese Schwierigkeiten sagen.
Mir ist nur wichtig, dass das Dinge sind, die in der Ewigkeit einmal noch bedeutsam und wichtig sind.
Lass uns weder das Kleine noch das Große klein erscheinen.
Das ist ein herrliches Wort von der Frucht, das, was heranreift aus meinem Leben, was nicht vergeht, wenn alles zufällt.
Es gibt Wichtiges, was in der Ewigkeit noch Bedeutung hat.
Herr, ich will doch von dir herkommen, mit dir reden, dass meine Worte wichtiges reden, als nur das, was morgen schon wieder überholt ist.
Ich will doch wichtigeres tun als das, was gerade Mode ist.
Ich will doch ein Mensch sein, der auf die Zukunft Gottes hin lebt.
Sehen Sie, das Warten auf das Gericht, wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi, ist etwas ungemein Befreiendes und Fröhliches – sei es gut oder böse.
Ach, ich möchte auch, dass heute mein Leben schon im Lichte Gottes steht und dass ich fröhlich der Schliefen Jüngsten Tages warten kann.
Nun singen wir aus dem Lied „Jesus meine Zuversicht“ 330, Strophen 1 bis 3 und Vers 7.
Nein, wir wollen beten:
Unser Herr Jesus Christus, du, der du die Schlüssel der Hölle und des Todes hast, betrügt uns, wie wir selbst immer wieder an dem Sichtbaren auch mit unseren Gedanken hängenbleiben, wo doch alles Sichtbare vergeht und nur du mit deiner unsichtbaren Welt vor uns stehst.
Da danken wir dir, wenn du uns immer wieder dies zusprichst und wenn du uns aufweckst aus unserer Oberflächlichkeit, dass wir unser Haus bestellen, solange noch Zeit ist.
Herr, lass das nicht geschehen, dass einer von uns unvorbereitet hinweggerissen wird, mitschuldig, nicht mit dir bereinigt ist.
Hilf uns, dass wir jeden Tag in deinem ewigen Gericht geläutert und gereinigt werden, damit wir ganz ungehindert dir dienen können.
Wir wollen jetzt aber auch bitten, dass doch auch dein Wort, auch von der ganzen ernsten Entscheidung, wieder begriffen wird in unserem Volk.
Bewahre auch deine Gemeinde vor oberflächlichem Reden, vor Harmlosigkeit, vor Vertuschung, vor Betrug, wo wir schuldig werden Menschen.
Du hast so deutlich vom Gericht geredet, und es wird uns oft schwer, auch im Blick auf liebe Menschen davon zu reden.
Gib uns diesen Mut und diese Entschlossenheit, dass wir heute es wagen und Menschen auffordern, ihr Leben mit dir in Ordnung zu bringen, solange noch Gnadenzeit ist.
Wir möchten dich bitten, dass noch viele umkehren und gerettet werden.
Aber an diesem Tag wollen wir auch für alle Trauernden bitten.
Rede zu ihnen durch dein Wort.
Rede zu ihnen als der Auferstandene, der lebt und der uns in der Vergänglichkeit und im Schmerz und in der Einsamkeit allein Bergung, Trost und Heil gibt.
Wir sind dir so dankbar, dass du Worte ewigen Lebens sprichst und tröstest.
Dass du jetzt auch bei den Kranken und Alten bist, auch bei den Trauernden.
Gib ihnen Freude an deinem großen Vergeben und an deinem Zuspruch.
Dass das auch gilt: „Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.“
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Nehmen Sie bitte noch einmal Platz.
Hinten unter der Empore ist unser Weihnachts-Büchertisch aufgebaut, einfach um Ihnen zu helfen, auch etwas zu haben, das man anderen Menschen schenken kann.
Dort gibt es ausgewählte Bücher, die gerade gut weitergegeben werden können.
Sie geben auch vom christlichen Glauben her klare Hilfe in welcher Not auch immer.
Aber auch Kinderbücher, zum Beispiel „Das wunderbare Gebet für die Welt“, für Kinder, wo Kinder schon frühzeitig die Weltmission lieben lernen.
Gerade jetzt erschienen.
Solche Dinge.
Wir haben noch einige von diesen Kenia-Taschen, die wollen wir aber nicht jetzt anbieten, sondern nach und nach, nach dem Gottesdienst vom zweiten Advent.
Nur damit Sie sich darauf einrichten können.
Drüben ist das dann im Gemeindehaus beim zweiten Advent.
Nur dann werden nicht nur Bücher sein, sondern auch wieder jene kostbaren peruanischen Lederarbeiten.
Der ganze Erlös ist für Mission bestimmt.
Peruanische Landhandarbeiten, Lederarbeiten.
Letzten Sonntag war Dr. Schmoll da, der viele Jahre in Äthiopien in der Descy gearbeitet hat.
Er kam gerade aus Äthiopien zurück und hat 30 herrliche Webarbeiten mitgebracht.
Das sind so Kissen, äthiopische Handarbeit.
Die werden auch im zweiten Advent drüben im unteren Saal verkauft.
Nur wer so etwas sucht.
Dann möchte ich noch ein paar Termine wichtig machen.
Am nächsten Samstag ist der große Adventsabend, Samstag vor dem ersten Advent.
Das ist eine schöne Sache.
Ich lade Sie alle ein hier in unserer Kirche.
Wir wollen miteinander die ganze Adventshoffnung noch verstehen.
Da dürfen Sie auch Nachbarn einladen.
Das ist nicht für Kinder, sondern für Erwachsene.
Es dürfen gern Kinder mitgebracht werden, aber die ganze Veranstaltung ist für Erwachsene ausgerichtet.
Das ist Wissen, damit man nicht überrascht ist.
18 Uhr am Samstag.
Wir freuen uns an den mitwirkenden Gruppen und Chören.
Am Sonntag, am ersten Advent, nach dem ersten Gottesdienst, bieten wir wieder an, mitzugehen, ein paar Stellen der Gemeinde.
Unser Gemeindebezirk wird wieder so ein Kurrende-Singen veranstalten.
Ich war sehr dankbar bei denen, die uns da noch geholfen haben.
Der Gemeindebezirk ist ein großes Missionsfeld, und da brauchen wir Sie auch, wenn Sie von auswärts kommen, dass Sie uns helfen.
Die Posaunen gehen mit, aber die Sänger, einfach wer irgendwie mitsingen kann, den brauchen wir.
Die Aidlinger Schwestern haben drüben in der Niederstraße 48 Bibeltage mit Dr. Gerhard Mayer.
Das ist der Samstag vor dem zweiten und dritten Advent.
Vielleicht können Sie das vormerken.
Da liegt ein gelber Zettel, und da steht das drauf.
Samstag vom zweiten und dritten Advent, ganztägig.
Das ist wunderbar, die Schulung.
Das hat mich gefreut, dass ich damit einladen darf.
Das ist natürlich etwas ganz Wichtiges und Gutes, der biblischen Zurichtung, die man bekommen kann.
Noch unsere Freizeit-Sachen: Die legen wir immer hinten auf den Sims unter der Empore.
Dort liegen noch von Jugendfreizeiten, aber jetzt auch die großen Freizeithefte vom württembergischen Brüderbund „Leuchtfeuer“ mit den großen Freizeitangeboten.
Wer sich interessiert, kann die Hefte hinten mitnehmen.
Und noch ein letztes.
Sie wissen doch, wie ich auch beschwert aus Mosambik zurückgekommen bin.
Ich habe das nicht für möglich gehalten, dass es das gibt.
Statistisch leben über 500.000 Menschen auf einen Arzt.
Die meisten Ärzte sind in Maputo, der Hauptstadt.
Das ist 2800 Kilometer südlich von der Nordgrenze an Südafrika dran.
Da gibt es Gebiete, ich sagte es Ihnen ja, mit einer Million Menschen und keinem Arzt, keine Medikamente.
Wir haben große Freude erlebt, dass ein Arzt, ein Kinderarzt, seine Praxis aufgegeben hat.
Wie geht das?
Nicht leicht, wenn er über Jahre seine Enkelkinder hat.
Mit 55 Jahren geht er zum Sprachunterricht aufgebrochen.
Er hat in der letzten Woche endgültig die Entscheidung gefällt.
Er kommt aus den neuen Bundesländern.
Wir freuen uns auf Dr. Leikauf mit seiner Frau.
Wir haben sofort in Auftrag gegeben, dass ein Haus für ihn errichtet wird.
Das ist gerade in dem Gebiet, wo es die ganzen Hospitäler nicht gibt.
Da haben nur noch die Gesundheitshelfer eine Chance.
Was uns freut: Das ist ein gläubiger Christ, der vor allem den Gemeinden helfen will.
Ich habe gedacht: Wenn Sie mithelfen können, wenn ein Mann so ein Opfer bringt mit seiner Frau, dann kann ihm das Haus dort bereitet werden.
Wir haben jetzt den dort lebenden Missionar gebeten, das schon in die Wege zu leiten, damit er alles finden kann.
Dafür wollen wir heute das Opfer geben.
Wir sind immer wieder bei unserem Dienst „Christliche Fachkräfte International“ so beeindruckt, dass Menschen in diese oft verlorenen Plätze der Welt gehen und diesen Dienst tun.
Durch Menschen kann man am meisten helfen, weil Geld oft schwierige Kanäle geht.
Ich habe gedacht: Das ist wunderbar, Menschen, die vor Ort sind und die Betreuung übernehmen.
Ich sage: Auf vielen Märkten in Mosambik stehen Säcke haufenweise, die auf dem Schwarzmarkt landen.
Das ist oft erschütternd.
Ich will niemand richten, aber was hilft, ist, wenn Menschen vor Ort sind, die Verantwortung tragen, verlässliche Menschen, die schauen, dass Hilfe richtig ankommt.
Deshalb sind wir so dankbar, dass Menschen nicht nur dort wirken, sondern auch im Südsudan im Bürgerkrieg, in Angola oder in Zaire, in diesen katastrophalen Zuständen.
Wenn Sie mehr interessiert, dann nehmen Sie das Blatt hinten mit, wo auch die Namen sind, zu Ihrer Fürbitte.
Noch ein letztes: Heute wird im Taufgottesdienst um Viertel vor zwölf Lara Jasmin heißen, Dobelstraße 16.
Nun wollen wir um den Segen Gottes bitten:
Herr, segne uns und behüte uns.
Dein Angesicht leuchte über uns und sei uns gnädig.
Erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.
Amen.
Predigttext: 2. Korinther 5 – Sehnsucht nach der neuen Welt Gottes
Ich habe nur einen Vers, möchte aber den ganzen Abschnitt lesen: 2. Korinther 5. Ich will später über Vers 10 predigen, aber ich lese ab Vers 1.
Dort beschreibt Paulus eine Sehnsucht, die vielleicht noch nicht jeder so entdeckt hat: die Sehnsucht nach der neuen Welt Gottes.
Wir wissen: Wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird, so haben wir einen Bau von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel.
Darum seufzen wir auch und sehnen uns danach, dass wir mit unserer Behausung, die vom Himmel ist, überkleidet werden. Denn dann werden wir bekleidet sein und nicht bloß entkleidet.
Das ist besonders verständlich, wenn man älter wird und immer mehr die Brüchigkeit dieser sterblichen Leiber spürt. Solange wir in dieser Hütte sind, seufzen wir, sind beschwert. Wir wollen lieber nicht entkleidet, sondern überkleidet werden, damit der Sterbliche vom Leben verschlungen wird, das uns aber dazu bereitet ist.
Gott hat uns dazu als Unterpfand den Heiligen Geist gegeben. So sind wir allezeit getrost und wissen: Solange wir im Leib wohnen, weilen wir fern vom Herrn. Denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.
Wir sind aber getrost und haben vielmehr Lust, den Leib zu verlassen und daheim zu sein bei dem Herrn. Darum setzen wir auch unsere Ehre darein, ob wir daheim sind oder in der Fremde, dass wir ihm jenes Wohl gefallen.
Predigt: Der Richterstuhl Christi und das Gericht
Jetzt kommt der Vers, über den ich heute predigen will: "Denn wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi, damit jeder seinen Lohn empfange für das, was er getan hat bei Lebzeiten, es sei gut oder böse."
Ich weiß nicht, wie oft ich in meinem Leben an einem offenen Grab stand. Ich kann es nicht sehen, aber ich weiß, dass es mir jedes Mal ein unwahrscheinlicher Schrecken war. Wenn ich nachher mit dem Auto zurückfuhr, dachte ich: Ach, die Leute beschäftigen sich noch mit ihrem ganzen irdischen Zeug. Da ist doch ein Mensch weggetreten! Was ist das für ein Einschnitt?
Sie können auch das Sterben nie theoretisch bewältigen. Deshalb wird sie selbst der Tod naher Angehöriger ganz hart treffen. Sie werden zum ersten Mal wissen, wie das wirklich ist, wenn Bande der Liebe endgültig zugeschnitten werden, wenn man sagen muss: "Gewesen, kommt nicht mehr zurück." Und das ist solch ein Abgrund, solch eine Not durch ein Leiden, dass ich verstehe, dass die Trauernden immer wieder sagen: "Niemand versteht mich, niemand kann mit mir mitfühlen. Alle reden drüber hinweg."
Und doch gibt es noch eine andere Weise der Betrachtung. Matthias Claudius, der manche tiefsinnigen Gedanken gesagt hat und auch so, dass man sie verstehen kann, hat einmal gesagt: "Ich mag wohl gern beim Begraben zusehen, und dann sag doch, wenn die Augen verweint sind die fahle Haut des Toten. Es geht mir wie wenn ich ein Stoppelfeld sehe, dann denke ich schon an den Erntetanz."
Und so ist es, wenn ich am Grab stehe, dann höre ich schon den Hahnenschrei der Auferstehung. Sehen Sie, das kann der Glaube, dass er plötzlich den Tod nimmt und ihn vor Jesus, dem Oster, ganz neu betrachtet. Der Tod wird verschlungen in den Sieg.
So kann ja dann auch Paulus in einer sehr ernsten Lage seines Lebens, als bei ihm um Tote Leben ging, sagen: "Was soll's, Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn."
Also jetzt, plötzlich durch Jesus, kann man den Tod ganz anders sehen, ganz anders beurteilen. Und dann sieht man auf einmal: Ach, was ist das? Das ist doch nicht dieser heimliche Abgrund, wo dieses irdische Leben abbricht, sondern da öffnet sich viel wunderbarer und größer die neue Welt Gottes – die Ewigkeit.
Die Sehnsucht nach der Ewigkeit und die Hoffnung auf Gottes neue Welt
In den schönen, warmen Sommertagen, an die man jetzt gerne zurückdenkt, ist man ja so gern draußen. Wahrscheinlich geht es Ihnen genauso. Am liebsten hört man dann das Lied „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“.
Man sieht die bunten Blumen, die Bienen, die Vögel, die fliegen, den Weinstock und den Weizen, der mit großer Kraft wächst. Mittendrin singt man: „Welch hohe Lust, welch heller Schein wird wohl in Christi Garten sein!“
Ach, was ist das schön, wenn wir einmal in der Ewigkeit ankommen! Ach, wäre ich da auch! Dann stünden wir schon als große Gemeinde gut vor deinem Thron und trügen unsere Palmen. Lebt bei ihnen auch so die Sehnsucht, zu sagen: „Ich wollte schon drüben sein!“
Dafür danke ich heute noch unserer Großmutter, die über vierzig Enkel hatte. Sie hat uns in Kindertagen, in den schönsten Ferientagen, die Freude auf den Himmel groß gemacht. Nicht, dass wir deshalb weniger realistisch in dieser Welt leben. Wir wissen, dass der Tod für uns seine Bedeutung nicht verloren hat. Aber wir warten auf die neue, herrliche Heimat, die uns daher bereitet ist.
Erster Punkt: Der Weg führt am Richterstuhl Christi vorbei
Jetzt kommt mein erster Punkt: Wir müssen am Richterstuhl Christi vorbei. Der Weg führt am Richterstuhl Christi vorbei.
Vor einigen Wochen zeigte mir ein junger Vikar unserer Landeskirche die Bücher, die bei uns im Amt stehen. Es sind Gebetbücher, die Taufordnung und die Trauordnung. Sofort fiel mir auf, dass sein Vorgänger alle Stellen, die dort vom Gericht sprechen, mit Kugelschreiber durchgestrichen hat. So, dass man es gar nicht wegradieren kann.
Zum Beispiel steht in der Taufverordnung: „Wer da glaubt und getauft wird, der wird errettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.“ Diese Stellen wurden durchgestrichen. Wir haben nicht durchgestrichen, als hätte er es nicht mehr gesagt, sondern er will es nicht mehr aussprechen.
Ich kenne den jungen Mann nicht gut. Ich habe mir vorgestellt, wie er eines Nachts an seinem Schreibtisch saß und dachte: „Auch wenn ich an meine liebe Gemeinde denke, das will ich hier nicht zumuten. Da bekommen sie einen Schrecken.“ Aber wenn es doch ein Gericht gibt? Dann hat er mit seinem Kugelschreiber die Stellen durchgestrichen.
Sehen Sie mal: Vor der Trau in der Straße ist ein großes Loch. Die Leute laufen hinein. Da muss man den Schrank hinstellen, da muss man Zettel zur Warnung anbringen. Sie wären ja ein mieser Schuft, wenn Sie Menschen ins Unglück laufen ließen. Wenn Sie die Leute nicht warnen würden, passen Sie nicht auf, da kann man zu Schaden kommen.
Die Realität des Gerichts und die menschliche Verantwortung
Was ist denn heute bei uns in unserer Mitte, dass wir meinen, wir würden Menschen etwas Gutes tun, wenn wir Sachverhalte verschweigen? Wissen Sie, da sagt heute jemand: „Ach, wir können doch… Wir sollen doch keine Angst machen.“ Warum Angst machen? Fürchtest du das Gericht? Plötzlich kommt unsere großspurige Zeit zum Vorschein, in der jeder sagt: „Ich tue Recht und sage es niemandem.“ Und ich kann auch so mein Leben vor mir selbst rechtfertigen.
Aber warum höre ich denn aufs Gewicht, wenn du immer Liebe gelebt hast, Wahrheit und Reinheit? Warum fürchtest du dann das Gericht? Warum machen wir Menschen Angst? Man kann doch nur Menschen Angst machen, die eine große Schuld tragen. Und dann sagen wir auch noch, heute sei doch Autonomie angesagt: Der freie Mensch sagt, ich will alles selbst bestimmen, nach meinem Gutdünken. Ich will die letzte Autorität sein. Ich will mich vor niemandem verantworten. Das verstehe ich. Das will ich auch nicht. Ich würde am liebsten auch so leben.
Aber wenn es doch so ist: Ich weiß, dass kluge Philosophen, die nicht an Gott glaubten, durch ihr Denken an den Punkt gekommen sind, an dem sie sagten, es gebiete die menschliche Vernunft, an ein Gericht zu glauben. Denn die ganze Welt wäre ungerecht: Arme werden an die Seite gedrückt, Schwache bekommen nie ihre Ehre. Das sind Philosophen, die darauf gekommen sind, dass das ein logischer Gedanke ist. Ohne das Gericht gäbe es überhaupt keine Ordnung in der Welt. Sonst wäre diese Welt völlig sinnlos.
Wenn Sie die Bibel aufschlagen, wird immer vom Gericht gesprochen: Als Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben werden, als Dornen und Disteln auf dem Acker wachsen, als Noah sein Opfer nach der Sintflut darbringt. Wenn Sie durch die ganze Bibel gehen, durch die Propheten, wird immer wieder vom Gericht Gottes gesprochen. Es gibt überhaupt keinen ersten Satz, den ich im Religionsunterricht als ABC-Schütze gelernt habe, der lautet: Der Herr ist unser Richter, der uns hilft.
Und wenn Sie dann sagen: „Aber Jesus…“ wissen Sie, heute sagen viele: „Das war ein edler Mensch, aber ich glaube nicht an ihn.“ Wenn Sie ihn nur als edlen Menschen gelten lassen, dann war er so edel, dass er fortwährend, fast ununterbrochen, vom Gericht gesprochen hat. Von der großen Entscheidung zwischen Schafen und Böcken, vom reichen Mann und armen Lazarus, dass da eine so tiefe Kluft ist, dass es kein Hinüber mehr gibt.
Überall werden Sie es lesen: Es sind zwei, die auf einem Bett liegen, der eine wird angenommen und der andere verworfen. Oder das Unkraut wird plötzlich aus dem Weizen herausgelesen und verbrannt. Die Fische werden aus dem Netz gelesen, die faulen werden weggeworfen und die guten werden in den Korb genommen.
Überall lesen Sie von Wachsamkeit und Bereitschaft. Am letzten Sonntag wird die Tür geschlossen, und die draußen stehen, rufen. Überall herrscht ein übereinstimmendes Sorgen: Es gibt einen Gerichtstag.
Die Gewissheit des Gerichts und die Offenbarung aller Taten
Ach, das ist ein Thema, über das Menschen sehr schnell sprechen, besonders bei Hausbesuchen oder unter Kollegen. Dabei hört man oft, wie gesagt wird: „Ach, das ist doch gar kein Platz da“ oder „Es ist viel Platz, da werden sich alle versammeln“.
Dann wird oft hinzugefügt: „Aber dafür ist doch gar keine Zeit, das alles zu machen.“ Doch es geht um eine viel größere Zeitspanne – die Ewigkeit. In der Ewigkeit muss man nicht mehr viel verhandeln, weil alles offenbar wird.
Wir alle müssen offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi: längst Verstorbene, unsere Vorfahren, Bekannte, Unbekannte, Schurken und edle Wohltäter, Verbrecher. Bekannte Namen wie Napoleon, Hitler, Stalin, Pharao, Herodes – wenn sie wollen, alle werden dort sein.
Alle müssen offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi. Dann wird nicht mehr viel verhandelt werden können. Niemand kann sich mehr entschuldigen oder etwas beschönigen. Wir sind offenbar. Es gibt nicht mehr viel zu verhandeln.
Deshalb müssen wir am Richterstuhl Christi vorbeikommen.
Zweiter Punkt: Das Gericht ist gerecht und unumstößlich
Jetzt möchte ich einen zweiten Punkt machen, um das noch ein bisschen klarer zu sagen: Es ist ein Gericht, dem jeder nur voll zustimmen kann.
Wir haben ja immer die Freude der sonntäglichen Trauerschauer, die übereifrigen Polizeibeamten unserer Innenstadtwache, die von Anwohnern benachrichtigt werden, da sie den Paaren, die in dem Streifen parken, einen Strafzettel verpassen.
Wissen Sie, wenn ich das so ansehe, dann kann ich so ein Gerichtsurteil nicht verstehen. Auch ich muss gestehen, dass ich schon manchmal, wenn ich an einem Parkometer war, dachte, ich würde auch jetzt nicht gerade politisch vorbeikommen. Also habe ich das einfach nicht ernst genommen und gesagt: „Dann zahle ich eben und streite nicht lange herum.“
Aber ich habe es nicht eingesehen, in dem Schilderwald, der sich jedes Jahr verfünffacht, wie man das überhaupt noch zurechtfinden soll mit einer Überfülle des Gerichts. Sie müssen mal von diesem ganzen, was soll ich sagen, Ordnungswidrigkeitengericht wegkommen und mal darüber nachdenken, wie das mit dem Gericht ist.
Vor einiger Zeit traf ich einen Richter am Oberlandesgericht, und ich fragte ihn: „Wie geht’s?“ Sonst sagt er: „Ach, wissen Sie, wenn man so abends von der Arbeit zurückkommt, ist man richtig belastet von so viel menschlicher Tragik.“
Kennen Sie das? Menschen merken erst in der Gerichtsverhandlung oft, was Schuld ist. Hoffentlich haben Sie noch nie einen Menschen totgefahren oder, wenn es schlimmer war, einen Unfall verursacht.
„Warum war ich jetzt bei dem rutschigen Schnee da auch so leicht? Warum bin ich so schnell in die Kurve reingefahren? Ich hätte doch …“ Und dann sagt sie die Schuld.
Man kann über Gerichte viel reden, aber wenn es dann so nüchtern ausgebreitet wird, wenn so offen dargelegt wird, wenn die Fakten so dafür sprechen, dann haben Sie das vorher so gar nicht gesehen. Sie machen es so harmlos, so naiv, so oberflächlich – und dann ist die Schuld da.
Und dann gibt es ja viele Dinge in unserem Leben, die belasten und schwer sind. Das Schlimmste beim Gericht ist, wenn man selbst sagen muss: Das ist richtig. Es ist noch schlimmer – eigentlich habe ich mit meinem Leben alles zerstört.
Ich bin ja ein Unhold. Ich habe ja so viel kaputtgemacht. An mir leiden die Menschen.
Ich habe oft schwermütige Menschen getroffen, die zusammengebrochen waren und ihre Schuld erkannten. Und manchmal dachte ich: Ist es eigentlich Krankheit? Vielleicht ist das nur die Krankheit, dass sie den Trost nicht mehr hören können, den Trost der Vergebung.
Aber dass man Schuld plötzlich so sieht, dass das Gewissen aufschreit.
Die Herausforderung der Schuld und die Vergebung durch Christus
In unseren Tagen vollzieht sich etwas sehr Schlimmes, und wir Christen sind am meisten davon betroffen. Vor Jahrzehnten hat ein prominenter Vertreter im evangelischen Raum einen unglücklichen Satz zitiert und verbreitet, der seitdem fortwährend zitiert wird: Der moderne Mensch kümmere sich nicht mehr um seine Schuld.
Damals sagte er in einer merkwürdigen Verblendung, der moderne Mensch sei grundsätzlich radikaler. Er stellte die Frage, ob es überhaupt einen Gott gibt, und bezeichnete das als radikal. Das hat nicht einmal mehr etwas mit Vernunft zu tun. Der moderne Mensch ist so oberflächlich, dass er nicht einmal sieht, wie er die Gabe seines Lebens vor Gott verplempert. Er kann nicht einmal nüchtern im Angesicht des Todes registrieren, was das bedeutet.
Was heißt das? Es heißt, mit seinem unvollkommenen Leben vor Gott zu treten und vor kurzem zu stehen – vor der Nichtigkeit seines eigenen Schaffens und Tuns. Die Augen sind zu. Das stimmt doch gar nicht. Der moderne Mensch ist so oberflächlich, dass er überhaupt keine Schuld mehr sehen will, weil er Verantwortung leugnet. Darum zweifelt er an Gott, doch aus einem ganz eigensinnigen Zweck. Er sagt: „Ich will meinen Richter gar nicht kennen“ und meint damit, das Problem gelöst zu haben.
Gerade wir Menschen müssen wieder merken: Wir stehen mit unserem Leben vor Gott, und wir sind schuldig – auch mit allen Gaben, die uns Gott anvertraut hat. Jede Stunde meines Lebens ist ein Geschenk Gottes. Jedes Wort, das ich spreche, jeder Gedanke, den ich denke, muss ich vor Gott verantworten. Und das wird furchtbar sein, wenn einmal in diesem Jüngsten Gericht die Schuld aufgedeckt wird.
Wissen Sie, da brauche ich gar keine Feuerflammen. Die Gewissensqualen sind die schlimmsten. Wenn man das sieht, denkt man: „Ich bin falsch programmiert gewesen. Warum habe ich das getan? Warum habe ich die klaren Rufe Jesu und den Wind geschlagen?“ Herrlich gesagt: Es ist uns doch oft einfach egal, was der heilige Gott von unserem Leben will.
Wenn wir uns dann prüfen, müssen wir doch sagen: Es ist doch so einfach, was uns Jesus immer wieder sagt. Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi, damit jeder empfange, was er gehandelt hat, zu Lebzeiten. Dann wird es offenbar – und dann ist es da.
Die Vergebung und Barmherzigkeit Gottes am Richterstuhl Christi
Es ist sicher schwer, in einem Gerichtsverfahren als Beschuldigter dazustehen. Wissen Sie, ich kann mir das gut vorstellen. Ein Bankräuber hat sich das alles so schön ausgemalt: „Ich breche ein, halte den Revolver hin, nehme vierzigtausend Euro und stecke das Geld in eine Plastiktüte. Dann sitze ich zwei Tage später im Zug und freue mich, was ich mit meinem Geld machen werde.“
Doch dann schlägt er die Zeitung auf und sieht sein Bild darin. Pech gehabt, er darf nicht sprechen. Dort war eine heimliche Kamera, die ihn fotografiert hat, und er ist ertappt.
So leben wir doch oft: so billig, dass wir meinen, wir können uns alles unter den Nagel reißen. Unser Leben wie einen Raum dahinbringen, hauptsache, uns geht es gut. Ich fühle mich gut, ich fühle mich lustig und vergnügt, und dann will ich genießen. Kann man oberflächlicher leben als heute? Menschen, dass das ein Trug ist, muss man doch wirklich nicht mehr erklären.
Aber es ist ja so tröstlich, was da steht. Das habe ich nicht gesagt, sondern der Richterstuhl Christi, der da sitzt, Christus selbst. Er kann nicht aus Schwarz Weiß machen, aber er kann eines: Er kann Schuld durch sein Blut vergeben.
Wenn Sie sagen, das geht nicht, müssen Sie es besser wissen als er. Er sagt, das geht. Verstehen kann ich nicht, dass sein Blut auch alles, was in den Büchern steht, völlig ungeschehen macht. Das ist unfassbar. Und dass wir vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden – ist das nicht herrlich? Er, der in der Barmherzigkeit heute sucht und nichts anderes will, als uns den Frieden der vergebenen Schuld zu geben.
Im Gewissen wird sozusagen alles weggetan, vergeben und vergessen. Jesus, der mitfühlen kann mit unserer Schwäche, der versucht war wie wir, ist so ein Einrichtungstool. Es gibt keine andere Hintertür, durch die man selig werden kann.
Welche Hoffnung bleibt, wenn Sie den schmähen und die einzige Versöhnung, die angeboten wird, mit Füßen treten? Es gibt kein anderes Heil und keine andere Rettung als das, was Jesus uns heute anbietet.
Sehen Sie, alles wird ausgebreitet. Nur das, das will ich Ihnen sagen, wird nie mehr ausgebreitet: was Sie unter dem Kreuz Jesu, dem Herrn, gebeichtet haben – mit Zeugen oder ohne Zeugen, in der Aussprache oder ohne Aussprache. Was durch das Blut Jesu vergeben ist, das ist vergeben. Jesus will das tun, und das wird nicht mehr vorgeholt.
Ist das nicht herrlich? Wer fürchtet da noch das Gericht? Nein, das ist ernst. Wenn Sie Angst haben, wenn Sie sagen, man macht den Menschen Angst, dann mache ich doch keine Angst.
Ermutigung: Das Gericht soll uns mutig und zuversichtlich machen
So freudig, und dennoch nicht bedrückend – vielmehr soll uns das mutig und zuversichtlich machen. Es soll uns nicht belasten, sondern ermutigen.
Am liebsten hätte ich jetzt noch eine Bibelstunde mit Ihnen gemacht. Dann müsste ich Ihnen noch zwei Stunden anhängen, in denen wir gemeinsam durchgehen würden, wo überall in der Bibel vom Richten die Rede ist. Dann würde uns erst richtig bewusst werden, dass dies meist frohe, ermutigende Aussagen sind.
So heißt es zum Beispiel: "Der Erdboden wird richten, Gott sei Lob und Dank." Dann wird der Schurke einmal ein Ende haben. Dann wird es keinen Rechtsbruch mehr geben, und die Schwachen werden nicht mehr erniedrigt werden. Wünschen Sie sich das nicht auch? Das ist doch unsere Sehnsucht.
Wir haben doch schon oft gesagt: Wann wird endlich Gerechtigkeit gesprochen? Selbst in unserer neuen Gesellschaftsordnung, der Demokratie, gibt es noch viele dunkle Nester, in denen die Schwachen und Treuen an die Seite gedrängt werden. Ach ja, wann wirst du endlich Gericht halten?
Der Himmel jubelt, die Erde frohlockt: "Heißer richtet, der kommt mit Gericht." Der Herr ist mein Richter, er hilft uns. Darin kann ich mich freuen. Es ist bei uns schon etwas ganz Falsches, wenn wir vor dem Gericht Angst haben. Stattdessen haben wir Freimut zum Gericht. Wir fürchten das Gericht nicht mehr.
Ich wünsche mir, dass heute kein Schrecken auf Sie fällt, sondern dass Sie heute sofort Ihr Leben mit Gott in Ordnung bringen – vollständig, bis in den letzten Winkel hinein. So müssen Sie den Tag des Gerichts nicht fürchten. Sie können sagen: Mein Leben ist offen, jeden Morgen lasse ich Jesus mit seiner Klarheit hineinleuchten und alles ans Licht ziehen.
Sehen Sie, wenn jener Tag kommt, wird alles offenbar werden. Dann wird auch sichtbar, was verborgen ist. Paulus sagt das auch im 2. Korinther 4,2-3 sehr deutlich. Da wird man die Heu- und Strohhalme erkennen – auch bei manchen christlichen Werken und kirchlichen Organisationen.
Wissen Sie, es gibt auch viel, was den Gerichtstag nicht erträgt – das wissen wir alle. Vielen Menschen wäre das unangenehm. Aber ist es nicht schön, wenn das Verborgene ans Licht kommt? Was ist denn das Verborgene?
Wir denken immer nur an etwas Unheimliches, das nicht schön ist. Aber es ist auch das, was in aller Stille gewirkt wurde, was nicht auf dem Gemeindefest stand: der Dienst, die Liebe, die Worte, die treue Hingabe – all das wird offenbar sein. Es wird nichts vergeblich gewesen sein.
Vielleicht sind wir auch schon viel zu sehr auf Anerkennung aus und das spielt für Gott keine Rolle. Es war immer seine Art zu wirken, dass er im Verborgenen seine Leute wirken ließ. Sie sollten frei davon sein.
Daher ist es sehr schön, dass im letzten Gericht auch Jesus Ähnliches erzählt. Plötzlich wird er sagen: "Ich war krank, und ihr habt mich besucht." Wir haben gedacht, das wäre doch bloß die Nachbarin. Aber Jesus sagt: "Die verborgenen Taten habt ihr mir getan."
Das ist wunderbar! Wenn Sie Ihr Tagwerk, die ganz alltäglichen Dinge, für Jesus tun, nicht um eine Belohnung zu erhalten – eine schönere Belohnung können Sie gar nicht bekommen, als dass Sie einmal für Jesus stehen werden.
Aber dann gibt es auch nichts mehr, was unvollendet bleibt. Sie können sagen: Es ist nicht vergeblich, was ich tue, wenn Jesus das registriert und weiterführt.
"Ich war gefangen, und ihr habt mich besucht. Ich war nackt, und ihr habt mich begleitet." Das heißt, mit einem Glas Wasser gedient – der kleinste Dienst ist nicht umsonst, wenn er auf den kommenden Herrn hin getan wurde.
Das gibt unserem Leben einen ganz neuen Blick. Das Kleine wird groß, das Große größer. Ich möchte mich nicht einfach der Tagesordnung der Welt unterwerfen, mit dem, was sie heute von mir will.
Ich will das tun, was der Herr heute von mir will. Und das mögen ganz andere Dinge sein, als was andere Menschen von mir fordern. Ich will das tun, unabhängig davon, ob ich Lob dafür bekomme oder ob die Menschen es achten.
So will ich leben – auf jeden neuen Tag hin. Und dann ist mir noch wichtig, dass da steht vom Lebensbuch, in dem der Name geschrieben steht. Ich will heute schon wirken als einer, dessen Lebensbuch geschrieben steht.
Ich will mit den Kräften des neuen Lebens wirken. Ich weiß doch, wie schwach ich bin. Dann will ich einfach dem Herrn immer sagen: Jetzt musst du das machen, in deinem Namen, im Vertrauen auf dich.
Ich darf das im Gebet mit dir besprechen. Ich darf dir diese Schwierigkeiten sagen. Mir ist nur wichtig, dass es Dinge sind, die in der Ewigkeit einmal noch bedeutsam und wichtig sind.
Lass uns das Kleine groß machen, und das Große noch größer erscheinen lassen. Das ist ein herrliches Wort von der Frucht, die aus meinem Leben heranreift, die nicht vergeht, wenn alles zufällt.
Es gibt Wichtiges, das in der Ewigkeit noch Bedeutung hat. Herr, ich will doch von dir herkommen, mit dir reden, dass meine Worte wichtig sind – mehr als nur das, was morgen schon wieder überholt ist.
Ich will doch Wichtiges tun, mehr als das, was gerade Mode ist. Ich will ein Mensch sein, der auf die Zukunft Gottes hin lebt.
Sehen Sie, das Warten auf das Gericht, vor dem wir alle offenbar werden müssen – vor dem Gericht Christi – ist etwas ungemein Befreiendes und Fröhliches. Egal, ob gut oder böse.
Ach, ich möchte auch, dass heute mein Leben schon im Licht Gottes steht und dass ich fröhlich dem letzten Tag entgegenfiebern kann.
Gemeinsames Lied und Gebet
Nun singen wir das Lied „Jesus, meine Zuversicht“, die Strophen eins bis drei und den Vers sieben. Außerdem singen wir das Lied „Dreißig“, die Strophen eins bis drei und sieben.
Nein, wir wollen beten.
Unser Herr Jesus Christus, du, der du die Schlüssel der Hölle und des Todes hast, wir betrüben uns, weil wir selbst immer wieder an dem Sichtbaren hängen bleiben – auch mit unseren Gedanken. Dabei vergeht doch alles Sichtbare, und nur du stehst mit deiner unsichtbaren Welt vor uns.
Dafür danken wir dir, wenn du uns immer wieder dies zusprichst und wenn du uns aufweckst aus unserer Oberflächlichkeit, damit wir unser Haus bestellen, solange noch Zeit ist.
Herr, lass es nicht geschehen, dass einer von uns unvorbereitet hinweggerissen wird, mitschuldig, nicht mit dir bereinigt.
Hilf uns doch, dass wir jeden Tag in deinem ewigen Gericht leuchten, reinigen und heiligen lassen, so dass wir ganz unbehindert dir dienen können.
Wir wollen jetzt aber auch bitten, dass dein Wort, auch in seiner ganzen ernsten Entscheidung, wieder verstanden wird in unserem Volk. Bewahre auch deine Gemeinde vor oberflächlichem Reden, vor Harmlosigkeit, vor Vertuschung und vor Betrug, wo wir schuldig werden.
Du hast so deutlich vom Gericht geredet, und es fällt uns oft schwer, auch im Blick auf liebe Menschen davon zu sprechen. Aber gib uns den Mut und die Entschlossenheit, dass wir heute wagen, Menschen aufzufordern, ihr Leben mit dir in Ordnung zu bringen, solange noch Gnadenzeit ist.
Wir möchten dich bitten, dass noch viele umkehren und gerettet werden.
An diesem Tag wollen wir auch für alle Trauernden bitten: Rede zu ihnen durch dein Wort. Rede zu ihnen als der Auferstandene, der lebt und der uns in der Vergänglichkeit, im Schmerz und in der Einsamkeit allein Bergung, Trost und Heil gibt.
Wir sind dir so dankbar, dass du Worte ewigen Lebens sprichst und tröstest. Dass du jetzt auch bei den Kranken und Alten bist, auch bei den Trauernden.
Gib ihnen Freude an deinem großen Vergeben, an deinem Zuspruch, dass das auch gilt, wenn mir gleich Leib und Seele verschmachten – so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich, die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Hinweise und Termine
Nehmen Sie bitte noch einmal Platz. Hinten unter der Empore ist unser Weihnachts-Büchertisch aufgebaut. Dieser soll Ihnen helfen, auch etwas für andere Menschen zu schenken. Dort finden Sie ausgewählte Bücher, die man gut weitergeben kann und die vom christlichen Glauben her klare Hilfe geben – in welcher Not auch immer.
Es gibt dort auch Kinderbücher, wie zum Beispiel „Das wunderbare Gebet für die Welt“ für Kinder. Dieses Buch fördert schon früh die Liebe zur Weltmission. Gerade jetzt ist es neu erschienen. Solche Dinge finden Sie dort ebenfalls.
Wir haben noch einige dieser Keniataschen, die wir aber nicht jetzt anbieten wollen, sondern nach und nach, vor und nach dem Gottesdienst am zweiten Advent. So können Sie sich darauf einstellen.
Drüben im Gemeindesaal wird es am zweiten Advent nicht nur den Büchertisch geben, sondern auch wieder jene kostbaren peruanischen Lederarbeiten. Der gesamte Erlös ist für die Mission bestimmt. Es handelt sich um peruanische Handarbeiten aus Leder.
Letzten Sonntag war Dr. Schmoll bei uns, der viele Jahre in Äthiopien in der Missionsarbeit tätig war. Er kam gerade aus Äthiopien zurück und hat dreißig herrliche Webarbeiten mitgebracht. Das sind zum Beispiel Kissen, äthiopische Handarbeiten. Diese werden ebenfalls am zweiten Advent im unteren Saal verkauft. Wer also etwas Besonderes sucht, ist dort richtig.
Nun möchte ich noch ein paar wichtige Termine nennen: Am nächsten Samstag ist der große Adventsabend, also der Samstag vor dem ersten Advent. Das ist eine schöne Veranstaltung, zu der ich Sie alle einlade. Hier in unserer Kirche wollen wir gemeinsam die ganze Adventshoffnung noch einmal verstehen. Sie dürfen auch gern Nachbarn mitbringen.
Diese Veranstaltung richtet sich nicht an Kinder, sondern hauptsächlich an Erwachsene. Kinder können zwar mitkommen, aber die Veranstaltung ist auf Erwachsene ausgerichtet. Es geht um Wissen, damit man nicht überrascht ist. Beginn ist um 18 Uhr am Samstag. Wir freuen uns sehr auf die mitwirkenden Gruppen und Chöre.
Am Sonntag, dem ersten Advent, nach dem ersten Gottesdienst, bieten wir wieder an, gemeinsam einige Stellen im Gemeindebezirk zu besuchen. Es wird wieder ein Kurrende-Singen geben. Ich war sehr dankbar für die Menschen, die uns dabei unterstützt haben.
Der Gemeindebezirk ist ein großes Missionsfeld, und wir brauchen auch Ihre Hilfe, wenn Sie von außerhalb kommen. Die Posaunenbläser gehen mit, aber wir brauchen auch Sängerinnen und Sänger. Wer irgendwie mitsingen kann, ist herzlich eingeladen, dabei zu sein.
Die Aidlinger Schwestern veranstalten in der Niederstraße 48 Bibeltage mit Dr. Gerhard Mayer. Diese finden am Samstag vor dem zweiten und dritten Advent ganztägig statt. Vielleicht können Sie sich das vormerken. Dort liegt ein gelber Zettel mit allen Informationen. Es ist eine wunderbare Schulung, und ich freue mich, dass ich Sie dazu einladen darf. Das ist etwas ganz Wichtiges und Gutes für die biblische Zurüstung.
Zuletzt noch unsere Freizeitangebote: Diese liegen immer hinten auf dem Tisch unter der Empore aus. Dort finden Sie auch die großen Freizeithefte vom württembergischen Brüderbund „Leuchtfeuer“ mit den umfangreichen Freizeitangeboten. Wer sich interessiert, kann sich die Hefte gerne mitnehmen.
Abschließende Mitteilung und Segensbitte
Noch ein letztes: Sie wissen doch, wie ich auch beschwert aus Mosambik zurückgekommen bin. Ich habe es nicht für möglich gehalten, dass es so etwas gibt: statistisch über 500.000 Menschen auf einen Arzt. Dabei leben die meisten Menschen und die meisten Ärzte in Maputo, der Hauptstadt.
Maputo liegt 2.800 Kilometer südlich von der Nordgrenze, die an Südafrika grenzt. Dort gibt es Gebiete – ich habe es Ihnen ja gesagt – mit einer Million Menschen und keinem Arzt, ohne Medikamente.
Wir haben große Freude erlebt, dass ein Arzt, ein Kinderarzt, seine Praxis aufgegeben hat. Das ist nicht leicht, wenn man über Jahre seine Enkelkinder begleitet hat, die jetzt fünf und fünfzig Jahre alt sind. Er ist zum Sprachunterricht aufgebrochen und hat in der letzten Woche endgültig die Entscheidung getroffen. Er kommt aus den neuen Bundesländern. Wir freuen uns sehr über Dr. Leikauf und seine Frau.
Wir haben sofort den Auftrag gegeben, dass ein Haus für ihn errichtet wird. Das ist gerade in dem Gebiet, wo es viele Krankenhäuser gibt, aber keinen einzigen Arzt. Dort werden nur noch die Gesundheitshelfer tätig sein können. Was uns freut: Er ist ein gläubiger Christ, der vor allem den Gemeinden helfen will.
Ich habe gedacht, wenn Sie mithelfen können, wenn ein Mann so ein Opfer bringt, mit seiner Frau, dann kann ihm dort auch das Haus bereitet werden. Wir haben also jetzt gleich den dort lebenden Missionar gebeten, das in die Wege zu leiten, damit er dann alles organisieren kann. Dafür wollen wir heute das Opfer geben.
Wir sind immer wieder bei unserem Dienst „Christliche Fachkräfte International“ so beeindruckt, dass Menschen in diese oft verlorenen Plätze der Welt gehen und diesen Dienst tun. Durch Menschen kann man am meisten helfen, weil Geld oft auf schwierigen Kanälen fließt.
Da habe ich gedacht, das ist wunderbar: Menschen, die vor Ort sind und die Betreuung übernehmen. Ich sage Ihnen, auf vielen Märkten in Mosambik stehen Säcke haufenweise – US-Cornuto, Busold Orthopedics, zehn um zwei Mark, fünfzig Kilo Weizenmehl. Das ist oft erschütternd, was auf dem Schwarzmarkt landet.
Ich will niemand richten, aber was hilft, sind Menschen vor Ort, die Verantwortung tragen. Verlässliche Menschen, die schauen, dass die Hilfe richtig ankommt. Deshalb sind wir so dankbar, dass Menschen nicht nur dort wirken, sondern auch im Südsudan, im Bürgerkrieg in Angola oder in Zaire, in diesen katastrophalen Zuständen.
Wenn Sie mehr interessiert, dann nehmen Sie das Blatt hinten mit, wo auch die Namen für Ihre Fürbitte stehen.
Noch ein letztes: Heute wird im Taufgottesdienst um Viertel vor zwölf Lara Jasmin in der Dobelstraße 16 getauft.
Nun wollen wir um den Segen Gottes bitten: Herr, segne uns und behüte uns. Erhelle dein Angesicht über uns und sei uns gnädig. Erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden. Amen.
