Einleitung: Vom Hoffnungsblick zum Trost im Leiden
Ich habe den Predigtitel an die Predigt von vor zwei Wochen angelehnt. Damals lautete er „Was dir im Leiden Hoffnung gibt“. Diese Überschrift habe ich aus dem Text gezogen, weil der Text vor allem leidenden Christen sehr viel Hoffnung schenken sollte.
Anschließend habe ich überlegt, wie ich weitermache, ob ich im Buch weiter predigen soll. In der stillen Zeit bin ich dann auf einen Bibeltext gestoßen, der mir rein zufällig sehr gut als anknüpfende Ergänzung zum letzten Thema erschien.
Deshalb heißt die Predigt heute „Was dir im Leiden Trost gibt“.
Beim letzten Mal haben wir den Fokus stark darauf gelegt, dass Leid ins Leben von Christen kommt. Petrus macht ihnen Mut, allerdings nicht, indem er sagt, dass alles auf dieser Erde gut wird oder das Leid aufhört. Vielmehr richtet er den Blick in den Himmel. Er sagt, dass wir uns eines Tages freuen werden, auch wenn wir jetzt Traurigkeit erleben.
Wir leben im Glauben – weniger mit der Hoffnung, dass das Leiden auf dieser Erde aufhört. Natürlich passiert es oft, und darüber dürfen wir uns freuen, dass Gott eingreift und persönliches Leiden auch hier auf der Erde nimmt. Aber es kommt auch häufig vor, dass jeder persönlich durch sogenannte Bedrängnisse ins Himmelreich eingehen muss.
Das ist einfach die Praxis: Jeder muss auf seinem Weg Richtung Himmel durch Bedrängnisse gehen. Das bedeutet, dass unser Weg zum Himmel nicht immer einfach ist – das ist eine Realität.
Was Petrus uns vor zwei Wochen in seinem Brief mitgegeben hat, ist, dass er den Blick der angefochtenen Christen auf den Himmel lenken möchte. Er sagt: Liebe Christen, wenn ihr hier alles verliert und wenn es auf dieser Erde für euch nicht rosig aussieht, dann werdet ihr euch eines Tages freuen, auch wenn ihr jetzt traurig seid.
Uns wird von der Schrift nicht versprochen, und ich fasse das vom letzten Mal noch einmal zusammen, dass die Traurigkeiten hier aufhören. Das bekommen wir nicht vermittelt.
Was wir im ersten Petrusbrief gesehen haben, ist, dass Schwierigkeiten uns helfen sollen, über die Kürze und Vergänglichkeit dieses Lebens hinwegzuschauen. Sie sollen uns einen Blick und eine Sehnsucht auf den Himmel geben.
Das war sozusagen die Frucht, die Perspektive der Ewigkeit, die wir in bedrückenden Situationen erhalten sollen.
Gottes aktives Wirken im Leiden: Trost als Gegenwartserfahrung
Nun will ich heute mit euch einen Abschnitt lesen, in dem wir sehen, wie Gott uns hilft. Dabei geht es nicht nur um den Blick „Einmal wird irgendwann alles besser“, sondern wir wollen sehen, wie Gott ganz aktiv in die Situation unseres Leidens eingreift, um uns zu trösten.
Auf der einen Seite gibt es für uns natürlich die Hoffnung, die uns durchträgt. Aber wir sehen auch, dass Gott jemand ist, der aktiv eingreift, um uns zu trösten. Gott legt uns Lasten auf, er gibt uns Hoffnung, die im Himmel auf uns wartet. Während wir auf diese Hoffnung zulaufen, tröstet er uns. Das wollen wir uns heute genauer anschauen.
Schlagt bitte mit mir 2. Korinther 1,3-11 auf. In diesem Abschnitt geht Paulus sehr stark darauf ein, wie Gott uns tröstet und welche Verantwortung und Aufgabe wir dadurch erhalten.
Dort steht: Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes, der uns tröstet in all unserer Bedrängnis. Mit welchem Ziel? Damit wir die trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, durch den Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet werden.
Denn wie die Leiden des Christus reichlich über uns ergießen, so fließt auch durch Christus reichlich unser Trost. Haben wir Bedrängnis, so geschieht es zu eurem Trost und eurer Rettung, die sich wirksam erweist in standhafter Erduldung derselben Leiden, die auch wir erleiden.
Werden wir getröstet, so geschieht es zu eurem Trost und eurer Rettung. Unsere Hoffnung für euch ist gewiss, denn wir wissen: Gleichwie ihr Anteil an den Leiden habt, so auch am Trost.
Wir wollen euch, Brüder, nicht in Unkenntnis lassen über unsere Bedrängnis, die uns in der Provinz Asia widerfahren ist, dass wir übermäßig schwer zu tragen hatten, über unser Vermögen hinaus. So sehr, dass wir selbst am Leben verzweifelten.
Ja, wir hatten in uns selbst schon das Todesurteil. Das bedeutet, dass Paulus an dem Punkt angekommen war, an dem er dachte, er würde jetzt sterben.
Mit welchem Ziel? Damit wir nicht auf uns selbst vertrauten, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt.
Er hat uns dann auch aus solch großer Todesgefahr gerettet und rettet uns noch. Wir hoffen auf ihn, dass er uns auch ferner retten wird.
Dabei wirkt auch ihr mit durch eure Fürbitte für uns, damit wegen der vielen Personen für uns erbetenen Gnadengabe auch von vielen gedankt werde – um unseres Willen.
Ich habe den Text thematisch in drei Punkte gegliedert. Der größte Teil ist der erste Punkt. Punkt zwei und Punkt drei sind die ausfließenden Verse am Ende. Für diese werden wir nicht viel Zeit nutzen. Nun, ...
Gott als Tröster inmitten von Bedrängnis
Der erste Punkt: Gott, der Tröster (Verse 3 bis 7)
Ich finde es sehr spannend, wenn ihr in Vers 3 schaut. Paulus beginnt diesen Brief wieder mit einem Lobpreis. Das mag euch zunächst nicht so spannend erscheinen, aber es ist tatsächlich bemerkenswert. Ich habe die Lehrbriefe überflogen, und es gibt nur drei Briefe, die mit einem Lobpreis anfangen.
In den meisten anderen Briefen beginnt Paulus mit Worten wie: „Ich danke Gott für euch“ oder „Ich danke Gott unablässig, wenn ich an euch in meinen Gebeten denke“. Doch nur in drei Briefen, die Paulus oder Petrus schreiben, startet der Brief mit einem Lobpreis.
Der erste ist der Epheserbrief, der sich mit dem Erlösungswerk beschäftigt. Dann gibt es zweimal Briefe, in denen es um Leiden geht. Einmal den ersten Petrusbrief, den wir letzte Woche hatten. Dort heißt es: „Gelobt sei Gott, der uns wiedergeboren hat zu dieser lebendigen Hoffnung, der uns ein Erbteil gegeben hat.“ Wir haben gesehen, wie in den Schwierigkeiten der Christen Gott gelobt wird, weil er alles gegeben hat, um diese Schwierigkeiten auszuhalten.
Und hier, im zweiten Korintherbrief, beginnt Paulus erneut mit einem Lobpreis, in Vers 3. Wieder ist dieser Lobpreis im Kontext von Leiden der Christen. „Gelobt sei Gott, der Vater der Barmherzigkeit und der Gott alles Trostes.“ Paulus kann in diesem Zusammenhang gar nicht anders, als Gott Dank und Lob auszusprechen. Das ist bemerkenswert, denn wir sehen in den Versen 8 und 9, dass Paulus selbst kurz vor dem Sterben stand.
Durch diese Lobpreise erkennen wir, dass Gott in unserem Leid genug ist. Die Lösung bestand nie darin, dass alles besser wird. Die Lösung war immer, dass Gott die Lösung für unsere Seele ist. Es gibt schlimmes Leid, und anstatt zu jammern, findet Paulus alles in Gott. Das hat er selbst erfahren, weshalb er hier in diesem Lobpreis ausbricht.
In den Versen 8 und 9 sehen wir, wie Gott ihn aus diesem Leid gerettet hat. Paulus hat erfahren, dass Gott voller Barmherzigkeit ist – ein Gott, der Mitleid hat in diesen Situationen. Gleichzeitig ist er der Vater der Barmherzigkeit und der Gott alles Trostes, von dem wie aus einer Quelle Trost fließt.
Ich lese noch einmal Vers 3 und Vers 4: „Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes, der uns tröstet in all unserer Bedrängnis.“
Vers 3 beschreibt auf wunderbare Weise die Schönheit Gottes. Diese Schönheit zeigt sich oft gerade in schwierigen Situationen, in unserem Druck und unseren Schwierigkeiten. Der Vater der Barmherzigkeit, der Vater der Erbarmungen, der Vater des Mitleids.
Wir erinnern uns an den barmherzigen Samariter, der einem schwer verletzten Mann geholfen hat. Er hatte ein weiches Herz für diesen Menschen. Im Kontext von Leiden sehen wir, dass Gott genau so ein weiches Herz hat, wenn du und ich leiden.
Das ist sehr spannend: Paulus stellt uns Gott als einen Gott des Mitleids vor, der sich gerne um dein Leiden sorgt. Das können wir klar aus Vers 3 herauslesen. Gott nimmt sich gerne deiner an – er ist der Vater der Barmherzigkeit.
Das bedeutet, wenn wir leiden, macht das etwas mit Gott. Ja, irgendwie führt Gott uns in Schwierigkeiten. Aber gleichzeitig bewirkt unser Leiden in Gott, dass er den Drang hat, barmherzig zu sein, dass er Mitleid empfindet. Das ist faszinierend.
Nicht nur das: Gott ist auch der Gott, von dem aller Trost kommt. In den Fußnoten steht, dass es der Gott ist, von dem alle Ermunterung und aller Zuspruch ausgeht. Das heißt, Gott versucht aktiv, dir in deinen Notlagen Trost zu schenken. Jeder Trost, der dich erreicht, hat seine Quelle in Gott.
Ja, Gott führt uns in Schwierigkeiten, aber er ist gleichzeitig ein Gott voller Mitleid, der die Absicht hat, dich zu trösten. Und nicht nur die Absicht, sondern er tut es auch.
Wenn ihr in Vers 4 schaut, heißt es: „Er tröstet uns in all unserer Bedrängnis.“ Seht ihr das? Gott ist nicht nur der Vater des Trostes, der grundsätzlich trösten möchte, sondern er tut es auch.
Gott ist, wenn wir leiden, weder hart noch schaut er weg. So wie er versprochen hat: Wenn du durchs Tal des Todesschattens wanderst – ja, manchmal wandern wir durch dieses Tal – dann ist er bei dir. Das hat er versprochen.
Was wir aus Vers 3 verstehen müssen, ist: Gott ist gut, auch wenn er uns schwere Wege führt.
Ein Zitat von John Bunyan fasst das schön zusammen: „Wie freundlich ist Gott doch zu uns, wenn er sich entscheidet, uns ein wenig zu belasten, um sich dann mit seiner ewigen Gnade über uns zu erbarmen.“ Wie freundlich ist Gott, wenn er sich entscheidet, uns ein wenig zu belasten, um sich danach mit ewiger Gnade über uns zu erbarmen.
Persönliche Erfahrungen mit Gottes Trost im Leid
Nun, wir als Familie waren am Freitag bei einem befreundeten Ehepaar zu Besuch. Die Frau dieses Ehepaars hat ziemlich die Flügel gestutzt bekommen. Sie ist noch nicht lange verheiratet, erst ein paar Monate.
Früher war sie eine richtige Macherin. Ihr Mann war sehr engagiert und hat viel Sport gemacht, zum Beispiel im Fußballverein. Sie selbst hat viel vorgehabt mit ihrem Studium. So hat sie es uns erklärt: Sie war einfach eine sehr starke Frau. Doch Gott hat ihr durch eine Krankheit, durch Borreliose, die Flügel gestutzt.
Ich möchte den Namen der Frau nicht nennen, aber manchmal kann sie kaum noch weit laufen. Eine starke, disziplinierte Macherin – und Gott bremst sie einfach aus. Ich hatte auf jeden Fall den Eindruck, dass sie, obwohl sie jung ist und so richtig aus dem Leben gebremst wurde, sehr geistlich reif damit umgeht. Sie versucht, herauszunehmen, was Gott ihr vielleicht damit beibringen will, wie Gott ihr Leben ganz neu ausgerichtet hat, und so weiter.
Sie sagte auch zeugnishaft, dass es eine sehr große Herausforderung war, daran festzuhalten, dass Gott gut ist. Ich möchte diesen Satz noch einmal wiederholen: Sie sagte zeugnishaft, dass es eine sehr große Herausforderung war, daran festzuhalten, dass Gott gut ist. Leid kann uns anfechten. Ja, es kann uns anfechten.
Im ersten Petrusbrief – vielleicht habt ihr das vor zwei Wochen nur ein bisschen im Blick gehabt – waren Christen so hart geschlagen worden. Paulus schreibt in 1. Petrus 5,12. Das war jetzt nicht geplant, aber ich möchte es euch einfach noch kurz in diesem Kontext zeigen: Leid kann uns anfechten.
In 1. Petrus 5,12 schreibt Petrus den Zweck des Briefes. Wir erinnern uns: Ganz harte Anfechtungen, im Hintergrund treten dunkle Wolken auf. Es kann sein, dass sich diese Christen, während sie geschlagen wurden, gefragt haben: „Gott, warum? Bist du gut? Was tust du mit mir?“ Das kann passieren. Es kann passieren, dass unser Glaube im Leiden angefochten wird, dass wir Gott nicht glauben, dass er gut ist.
Petrus sagt extra in 1. Petrus 5,12: „Durch Silvanus, der euch, wie ich überzeugt bin, ein guter Bruder ist, habe ich euch in Kürze geschrieben. Ich habe euch den Brief geschrieben, warum? Um euch zu ermahnen und zu bezeugen, dass dies die wahre Gnade Gottes ist, in der ihr steht.“
Es ist die wahre Gnade Gottes. Ihr leidet nicht, weil ihr böse wart, liebe Christen, im ersten Petrusbrief. Ihr leidet nicht, weil Gott irgendwie Lust hat, euch weh zu tun. Sondern ich schreibe euch, damit diese angefochtenen Gedanken wegkommen, damit ihr wisst, dass es die wahre Gnade ist, in der ihr steht. Gott hat kein Problem mit euch. Gott hat kein Problem mit euch. Gott ist gut, und daran müssen wir festhalten.
In 2. Korinther 1,3 heißt es: „Gott ist der Vater der Barmherzigkeit, Gott ist der Gott allen Trostes.“ Gott ist gut. Diese Gedanken dürfen nicht kommen. Leid kann uns anfechten, aber wir sehen in diesem Beispiel, so gut Paulus, der selbst im 2. Korintherbrief so stark gelitten hat...
Paulus’ Erfahrung von Bedrängnis und Gottes Rettung
Der zweite Grund, der in Kapitel 1, Verse 8 und 9 genannt wird, ist schnell erklärt. Paulus, der so stark gelitten hat, machte im Leid eine Erfahrung, die es ihm ermöglichte, Vers 3 zu schreiben.
In den Versen 8 und 9 beschreibt Paulus eine Situation, in der er eine übermäßig schwere Last zu tragen hatte. Diese Last ging über seine Kräfte hinaus. Die Belastung war schwerer, als er tragen konnte. Paulus hatte sich hier nicht einfach nur versehentlich das Bein gebrochen, sodass er seinen Missionsauftrag um drei Wochen verschieben musste. Stattdessen wurden ihm Lasten auferlegt, die weit über das hinausgingen, was er tragen konnte. Er war nicht mehr in der Lage, sie zu halten oder auszuhalten, seine eigene Kraft reichte nicht mehr aus.
In Vers 9 sagt Paulus, er habe bereits das Todesurteil in sich getragen. Das bedeutet, dass er eine so schlimme Situation erlebt hatte, dass er glaubte, nicht mehr lebend herauszukommen. Paulus dachte wirklich, es sei vorbei, er würde sterben. Man kann sich das vorstellen wie einen Autounfall auf der Autobahn, bei dem das Fahrzeug Feuer fängt, die Türen sich nicht öffnen lassen und man denkt, es ist das Ende. Vielleicht greift dann doch noch jemand ein und rettet einen. So ähnlich war die Lage von Paulus.
Laut Vers 8 und 9 hat Paulus dem Tod ins Auge gesehen. Und dennoch war er in der Lage, Vers 3 zu schreiben: Liebe Freunde, Leid kann uns anfechten. Aber wir sehen an diesem Beispiel sehr gut, dass Paulus, der selbst stark gelitten hat, Gott als einen mitleidigen, sich erbarmenden und tröstenden Gott kennengelernt hat. Einen Gott, der sich der Situation annimmt. Deshalb beginnt Paulus seinen Brief mit einem Lobpreis für genau diese Eigenschaften Gottes.
Gottes mütterlicher Trost und die Weitergabe des Trostes
Wie eine Mutter – so steht es im Jesaja 66 – wie eine Mutter ihren Sohn tröstet, so will ich euch trösten. Das ist eine Verheißung Gottes an Israel, aber es zeigt auch, dass Gott ein Gott des Trostes ist.
Wie eine Mutter, die ihr weinendes Kind tröstet, das hingefallen ist und sich die Knie aufgeschlagen hat, das einfach nur getröstet werden möchte, so nimmt sich Gott in seinen persönlichen Schmerzen diesem weinenden Kind an. Gott ist ein Gott des Trostes, ein Gott, von dem aller Trost kommt (2. Korinther 1,3).
Der Textabschnitt geht weiter, und was wir darin erkennen können, ist Folgendes: Gott tröstet uns nicht zum Selbstzweck. „Gott tröstet uns nicht zum Selbstzweck“, wir werden es gleich im Textverlauf sehen, sondern mit dem Trost kommt eine Aufgabe.
Schaut mit mir in Vers 4: Warum kommst du in Nöte? Du erfährst Gottes Gnade und seinen Trost, damit du etwas machen kannst – nämlich, damit wir andere trösten können mit dem Trost, den ich von Gott bekommen habe.
Seht ihr das? Gott tröstet uns also nicht einfach nur so. Natürlich tröstet er uns erst einmal einfach nur so, aber dann gibt er dir die Aufgabe und sagt: Ich will dir ein geistliches Prinzip zeigen. Nimm diese Erfahrung des Trostes, die du im Leiden gemacht hast, und diene damit anderen, die genau dadurch Trost erfahren sollen.
Das ist eine Kette, die er in mehreren Versen beschreibt.
Ich komme noch einmal kurz mit einem Zitat, bevor wir uns diese Kette genauer anschauen: „Wir sollen das Kranken- und Sterbebett nicht meiden, sondern zu denen eilen, die unsere Ermutigung brauchen. Wir werden nicht getröstet, um uns wohlzufühlen, sondern um Tröster zu sein.“
Das trifft ganz gut, was Paulus hier ausführt. Wir sollen das Kranken- und Sterbebett nicht meiden. Wie oft hat man Angst, Leute zu ermutigen oder irgendwo hinzugehen. Paulus sagt: Nein, tu das nicht, sondern eile zu denen, die Ermutigung brauchen. Wir werden nicht getröstet, um uns wohlzufühlen, sondern um Tröster zu sein (2. Korinther 1,4).
Gott tröstet uns in unseren Bedrängnissen, und dann kommt das Wort „damit“. Warum tröstet er dich in deinen Bedrängnissen? Damit du andere trösten kannst.
Das ist ein Prinzip, wie es auch im 2. Timotheus steht, mit dem Gedanken, dass wir das, was wir gelernt haben, treuen Leuten beibringen sollen, die wiederum fähig sind, andere zu lehren. Mit dem Trost ist es genau dasselbe.
Das ist kein Selbstzweck. Gott führt dich durch Leid, lässt dich seine Gnade und seinen Trost erfahren, damit du dich aufmachst, um anderen Trost zu geben.
Gott führt uns in leidvolle Situationen und manchmal stutzt er uns die Flügel, um uns dann zu trösten, damit wir mit dieser Erfahrung des Trostes andere trösten können.
Es mag sein, dass wir durch eigene Schwierigkeiten barmherziger gegenüber anderen Menschen werden, einfach weil man eine Erfahrung gemacht hat und ein weiteres Herz bekommt oder Dinge besser verstehen kann. Allein dadurch wird man schon ein guter Ratgeber.
Aber nicht nur das: Wir haben Erfahrungen des Trostes zeugnishafterweise im Gepäck. Wir haben Erfahrungen des Trostes im Gepäck, die andere zu einem anderen Zeitpunkt brauchen.
Gott spart nicht mit Trost, das sehen wir in Vers 5: Damit die Leiden des Christus sich reichlich über uns ergießen. Selbst wenn die Leiden sehr schwer sind, reichlich, also ohne Ende ausgegossen werden in unserem Leben, was ist da mit dem Trost?
Seht ihr das in Vers 6? Wie groß ist der Trost, wenn die Leiden reichlich sind? Welche Verheißung hast du hier?
Ich lese den Vers noch einmal: „Denn wie die Leiden des Christus sich reichlich über uns ergießen, so fließt auch durch Christus reichlich unser Trost.“
Mindestens ist hier genug Trost für die Leiden. Mindestens so viel Trost wird kommen, dass er genügt für die Schwere der Leiden, die wir erfahren.
Das ist etwas, was wir heute, wenn es uns heute gut geht, kaum fassen können. Warum nicht? Weil der Trost heute noch nicht fließt. Er fließt in dem Moment, wenn die Leiden reichlich über mich kommen.
Das ist etwas, was man ermutigenderweise wie einen Diamanten im Hinterkopf behalten kann: Dann wird es reichlich fließen.
Dann kommt ein ganz spannender Vers, Vers 6, und da müssen wir sehr genau lesen.
Da steht: Haben wir Bedrängnis, haben wir Schwierigkeiten im Leben, so geschieht es – weshalb? Weshalb geschieht es?
„Haben wir Bedrängnis, so geschieht es zu eurem Trost.“ Paulus geht weiter und sagt sogar in Vers 6, dass die Leiden, die Paulus erfährt, mit einem Ziel geschehen: Damit die Korinther getröstet werden können.
Weil Paulus Leid erfährt, weiß er, dass er Gottes Trost erfahren wird. Mit dieser Erfahrung, die Paulus im Gepäck hat, kann er zu den Korinthern gehen und ihnen Trost geben.
Warum leidet Paulus laut Vers 6? „So geschieht es, damit ich euch am Ende trösten kann.“
Deine Leiden passieren warum? Zum Trost für andere. Deine Leiden, deine Schwierigkeiten, deine Anfechtungen passieren zum Trost für andere.
Das ist eine Argumentationskette, die Paulus die ganze Zeit versucht, über mehrere Verse zu erklären: Damit wir andere trösten mit dem Trost, mit dem wir selbst getröstet wurden.
Denn wir wissen dann manchmal einfach, wovon wir reden. Wir kennen Gott dann nicht mehr aus der Theorie, sondern aus der Praxis, weil wir seinen Trost selbst erlebt haben.
Im gleichen Buch wollen wir nun die Antwort suchen, wenn wir uns die Frage stellen: Wie genau tröstet Gott denn?
Wir lesen die ganze Zeit, dass Trost von ihm fließt. Aber wie tut er das?
Wir wollen die Antwort im selben 2. Korintherbrief suchen und finden.
Gottes Trost durch Gemeinschaft und Zeugnis
Ich möchte vorab ganz kurz sagen: Ich glaube ganz klar, dass Gott tröstet – durch den Beistand, durch seinen Heiligen Geist, durch sein Wort und durch gute Lieder. Das haben wir alle schon erfahren. Gott redet durch diese Dinge in unser Herz und tröstet uns.
Darauf will ich jetzt gar nicht mehr groß eingehen. Vielmehr möchte ich euch in dieser Argumentationskette zeigen, dass du, wenn du leidest, Trost erfährst, damit du andere mit dem Trost trösten kannst, mit dem du selbst getröstet wurdest. Also diese Kette des Weitergebens.
Ich möchte euch jetzt zeigen, wie Paulus genau auf diese Kette eingeht. Schaut mit mir in 2. Korinther Kapitel 7. Das ist jetzt super spannend, aber wir müssen sehr genau lesen und die Kette, die wir eben besprochen haben, im Kopf behalten.
2. Korinther 7,5-7 bringt Praxis in diese theologische Kette, ihr werdet sehen.
Schauen wir uns Vers 5 langsam an: „Denn als wir, Paulus und seine Leute, nach Mazedonien kamen, hatte unser Fleisch keine Ruhe, sondern wir wurden auf alle Art bedrängt – von außen Kämpfe, von innen Ängste.“
Wir sehen hier eine klassische Situation des Leidens. Wir wissen nicht genau, was ganz praktisch gemeint war, aber es ist eine typische Leidenssituation: Von außen hatte Paulus Kämpfe – irgendetwas, das ihn angefochten hat, sei es körperlicher Druck oder etwas anderes. Aber nicht nur das: Auch seine Seele, sein Geist, war voller Angst. Eine ganz typische Leidenssituation.
In Vers 6 heißt es weiter: „Aber Gott, der die Geringen tröstet…“ Wir erinnern uns an Kapitel 1: Gott tröstet die Geringen, die Angefochtenen, die Traurigen. Er tröstete uns durch was? Durch die Ankunft von Titus. Aha! Hier haben wir den ersten Hinweis, wie Gott tröstet.
Gott tröstete Paulus in seinem Leiden – und wir haben immer Kapitel 1 im Hintergrund – durch andere Christen. Seht ihr das? Wie Gott Paulus tröstete, indem er Titus sandte.
Und jetzt wartet: Ihr erinnert euch noch an die Kette des Trostes? Paulus wurde nicht allein durch die Ankunft von Titus getröstet, sondern durch den Trost, den Titus von den Korinthern bekommen hatte. Die Korinther hatten Titus getröstet, Titus kam zu Paulus und berichtete ihm diesen Trost. Das machte Paulus froh.
Denn Vers 7 sagt: „Als er uns berichtete von eurer Sehnsucht, eurer Klage, eurem Eifer für mich, da freute ich mich noch mehr.“ Gott tröstet also durch andere Christen, die selbst Trost erfahren haben.
Es wird ganz praktisch gezeigt, wie Paulus das in Kapitel 1 beschreibt: Paulus ist angefochten, Gott tröstet ihn durch andere Christen, die selbst Trost von den Korinthern erhalten haben. Titus hatte diesen Trost, den er von den Korinthern bekommen hatte, im Gepäck und kam zu Paulus.
Vers 7 zeigt, dass Titus Paulus wieder froh machte.
Liebe Christen, wir wollen getröstet werden – und das passiert so oft. Es ist nicht immer so, dass wir dem Tode nahe sein müssen. Wie oft tröstet der Herr uns im Alltag, wenn wir einfach Furcht haben oder Sorgen?
Der Trost fließt auch in den kleinen Situationen unseres Lebens. Im Nachhinein denken wir oft: „Ach, hätte ich mir mal nicht so viele Sorgen machen müssen.“ Gottes Trost fließt in unseren Bedrängnissen.
Liebe Christen, wir wollen getröstet werden, aber wir sollten auch eine Kultur entwickeln, in der wir anfänglich zeugnishaft von diesem Trost erzählen.
Warum? Denn wir sehen an diesem Beispiel von Titus, dass selbst das Zeugnis, wie wir Gott erlebt haben, anderen so viel Mut machen kann.
Es muss nicht immer am Krankenbett sein. Manchmal reicht ein kleines Zeugnis, zum Beispiel in unserer WhatsApp-Gemeindegruppe, in der ihr schreibt, wie Gott euch ermutigt hat. Ihr wisst gar nicht, wie sehr das einen von den 40, 50 oder mehr Leuten ermutigen kann.
Denn Gott benutzt den Trost, den du selbst erfahren hast, um andere zu trösten.
Merk dir: Vielleicht haben wir oft das Problem – ich kenne es auch bei mir selbst – dass wir uns schämen oder nicht in den Vordergrund treten wollen. Oder wir denken, unser kleines Zeugnis sei viel zu gering.
Aber wir sehen an diesen Prinzipien, dass Gott uns den Trost nicht nur gibt, damit es uns gut geht. Er gibt uns Trost, damit wir ihn weitergeben.
Leiden als Weg zur Abhängigkeit von Gott
Das war jetzt der größte Abschnitt, der uns einfach so ein bisschen die Kette des Trostes zeigen wollte. Wir möchten jetzt noch die restlichen Verse nur antippen, sozusagen die Grundprinzipien daraus herausnehmen, um dann irgendwann zu landen.
Das erste Ziel haben wir gesehen. Ja, wir haben gesehen, Paulus kann ein Tröster sein, weil er selbst getröstet wurde – von wem? Von dem Gott allen Trostes, von diesem Gott des Mitleids.
Jetzt gehen wir nochmal in die Verse 8 und 9. Wir haben ja eben schon so ein bisschen die Situation herausgefunden, wie es Paulus in dieser Lage ging, was er so ein bisschen durchgelitten hat. Er war dem Tode nahe, sozusagen in einer sehr schwierigen Situation. Im 2. Korinther 1,8-9 sehen wir noch eine Begründung, die Paulus entdeckt hat, warum er dieses Schlimme erlitten hat. Das beschreibt er dort.
Schaut mal in Vers 8 und Vers 9 und sucht das Wort „damit“. Also schaut in Vers 9, da geht es ein bisschen schneller, ihr könnt Vers 8 überspringen. Das Wort „damit“ leitet eine Begründung ein. Ich vermute, ihr habt das Wort „damit“ in Vers 9 gefunden. Das heißt, alles, was vor diesem Wort „damit“ kommt, also in Vers 8 und Vers 9, alles, was davor steht, soll etwas bewirken, damit eine Wirkung entsteht durch das, was vorher beschrieben wird, was aufgezählt wird.
Nun schreibt Paulus vorher, in Vers 8, er schreibt den Korinthern: „Ich möchte euch mitteilen, was ich für eine schlimme Bedrängnis hatte.“ Er beschreibt, ich wiederhole es noch mal, das Leid als übermäßig schwer. Übermäßig bedeutet: Hier ist ein Glas Wasser, und ich kippe so viel Wasser rein, bis es voll ist, randvoll. Das heißt, dieses Glas kann nicht mehr Wasser fassen. Und „über die Maßen“ heißt, dass sich noch mehr Wasser reinkippt und es über die Maßen dieses Glases hinausgeht.
Das heißt, du hast ein gewisses Level an Kraft, also psychischer Kraft, an Nerven, an allem, was du an Ressourcen hast. Und was Paulus hier erlebt hat, ist, dass das Leid über deine Ressourcen ging. Es ging über seine Ressourcen hinaus.
In Vers 8 war das Leid so hart bei Paulus, dass er am Leben verzweifelte. „Am Leben verzweifelte“ meint, es gab keinen Ausgang in dieser Situation. Ja, du versuchst irgendwie rauszukommen, die Dinge zu ändern, und es gibt keinen Ausweg. So hat er sich gefühlt. So war die Situation. Er verzweifelte am Leben. Paulus dachte: „Ich sterbe jetzt.“
Warum so harte Dinge, Paulus? Was hast du hier erlebt, lieber Paulus? Warum wurdest du so hart geprüft?
In Vers 9 lesen wir: „Damit, damit ich nicht selbst auf mich vertraue.“ Diese harten Schläge im Leben von Paulus waren so hart, und sie hatten einfach nur das Ziel, dass Paulus aufhört, Selbstvertrauen zu haben.
Heute verbinden wir Selbstvertrauen oft mit Selbstbewusstsein und so weiter, aber Paulus sollte aufhören, Selbstvertrauen zu haben, so steht das sogar in Vers 9: „Damit wir nicht auf uns selbst vertrauten.“ Paulus wurde alle Kraft genommen, alles, worauf er selbst sich stützen konnte, worauf er irgendwie stolz sein konnte, hat Gott ihm weggenommen, um ihn an Christus zu binden. Damit er Christus allein vertraut.
Hier ist genau dasselbe, wie wir im 1. Petrusbrief letztes Mal gelesen haben, wo es darum ging, wegzuschauen vom Hier und hinzuschauen zu dem, was Christus für uns bereithält. Es ist hier genau dasselbe: Wegzuschauen von mir selbst, mir nicht selbst zu vertrauen, sondern mein Vertrauen ganz auf Christus zu lenken.
Das musste Paulus hier erfahren. Und ja, vielleicht musste Paulus es so hart erfahren, weil er einfach vielleicht einen Hang durch seine Mentalität hatte, sich zu überheben. Deswegen hat er ja auch den Dorn im Fleisch bekommen, damit er sich nicht überhebt.
Paulus war vielleicht von seiner Grundsubstanz jemand, der schnell ein Überflieger war und vielleicht deswegen auch diese Erdung gebraucht hat. So beschreibt es Paulus ja selbst auch mit dem Dorn im Fleisch, wegen all dieser Erkenntnisse und diesem großen Dienst, den Gott ihm gegeben hat.
Da hat Gott ihm eben genauso viel gegeben, kennt ihr diese Ketten, die man früher hatte, so wie im Wilden Westen, wenn man gefangen war mit so einer fetten Kugel? Vielleicht hat Gott genau deswegen, damit Paulus nicht abhebt, auch einfach so ein paar Ketten an die Füße gelegt, um Paulus kleinzuhalten. Damit Gott sich erbarmt und Paulus sich ganz auf Gott verlässt.
Wir bekommen Schwierigkeiten, laut Vers 8 und Vers 9, um unsere Hilflosigkeit zu erkennen und um uns an Gott zu klammern. Und wenn wir uns an ihn klammern, wird am Ende die Frucht sein, dass wir ihn so sehr loben für seine Barmherzigkeit und für seinen Trost. Denn wir merken dann, wenn wir am Ende sind, wie sich Gott unserer erbarmt, wie er sich unserer annimmt und wie er uns einfach hilft.
Paulus ist also in dieser wirklich schwierigen Situation. Er denkt, dass er sterben könnte. Und dann schaut er in Vers 10: Was hat Paulus in dieser schwierigen Situation erlebt? Alles war ausweglos, kein Hoffen mehr, er hat gedacht, er stirbt. Also wende das irgendwie auf ausweglose Situationen in deinem Leben an.
Und dann sagt er: „Aber Gott hat mich dort rausgerettet.“ Gott greift also doch ein, auch wenn Paulus erst an den Punkt kam, an dem es keine Hoffnung mehr gab. Gott greift ein und hat uns aus solcher großen Todesgefahr gerettet. Er wird uns noch weiterhin retten, darauf können wir vertrauen.
Aber warum? Wer hat mitgewirkt, dass Paulus aus dieser schwierigen Situation gerettet wurde? Seht ihr das? Wer hat mitgewirkt, dass Paulus aus diesem Leid wieder herausgezogen wurde?
In Vers 11 lesen wir: Die Korinther durch ihre Gebete. Das kann uns einfach so sehr ermutigen. Wirklich, wir machen das wirklich gut, finde ich, aber es soll uns einfach ermutigen, in unseren schwierigen Situationen wirklich füreinander zu beten.
Paulus ist in dieser Not, und viele haben für ihn gebetet. Gott reißt ihn dann aus dieser Not heraus, stellt irgendwie alles wieder her und stellt Paulus auf die Füße.
Dann sehen wir in Vers 11, dass jetzt, nachdem Gott gnädig eingegriffen hat, genauso viele, wie für ihn gebetet haben, jetzt Gott danken sollen. Dass dieses Leid dieses Ziel hatte, dass jetzt von vielen auch für Gott gedankt wird.
Das dürfen wir einfach nicht vergessen: Diese Verherrlichung Gottes, wie er dann eingreift, soll das Ziel haben, dass genauso viele Leute, wenn nicht mehr, vor Gott da liegen und ihm dafür danken, wie wir vorher gerungen haben, dass er uns aus unseren Leiden rettet.
Das soll so ein bisschen dieser Gedanke sein.
Nun, viele von euch in dieser WhatsApp-Gruppe, die es da momentan gibt von der Debbie – ich will jetzt nicht weiter darauf eingehen – wie viele Leute beten da, merkt man ja. Und das Ziel muss sein, wenn Gott verherrlicht wird, dass genauso viele Leute Gott anbeten. So steht es im Vers 11, dass genau von vielen auch gedankt wird.
Ich bin am starken Landeanflug.
Zusammenfassung und Anwendung: Gottes Barmherzigkeit und unsere Verantwortung
Was lernen wir aus diesem Textabschnitt heute? Zuallererst ganz wichtig: Gott ist ein Gott des Mitleids und ein Gott des Trostes.
Gott ist nicht hart, wenn wir leiden. Er wendet sich nicht ab, und es gefällt ihm auch nicht, dich zu strafen. Vielmehr ist er voller Barmherzigkeit und Mitleid. Er möchte eingreifen, dich formen und sein Werk in dir vollbringen. Gleichzeitig ist Gott die Quelle allen Trostes.
Dieser Trost fließt durch andere Menschen, wie zum Beispiel durch Titus, der selbst in Not war und getröstet werden musste. Er gibt den Trost, den er erfahren hat, weiter. Das ist die Anwendung für uns heute: Wir sollen Trost weitergeben.
Zuallererst wollen wir Gott loben und uns freuen, dass er ein Gott der Barmherzigkeit und des Trostes ist. Das ist das erste, womit wir heute hier herausgehen wollen: die Schönheit Gottes bewundern.
Wenn wir diesen Trost schon erfahren haben, auch in der Vergangenheit unseres Lebens, wollen wir lernen, dass Gott uns eine gewisse Pflicht auferlegt, anderen diesen Trost weiterzugeben. Unser Trost war nicht vergeblich. Er soll dazu dienen, andere zu trösten.
Wir dürfen Trost genießen, aber gleichzeitig sind wir ausgesandt, um andere zu trösten.
Außerdem sehen wir in Paulus’ Anwendung an uns, dass manchmal Leiden kommen, wie bei Paulus selbst. Diese Leiden sollen uns weg von uns selbst hin zu Christus führen.
Gleichzeitig sollen wir ermutigt sein, füreinander zu beten und unsere Nöte offen zu kommunizieren. Dabei dürfen wir eine gewisse Scham ablegen, die wir manchmal haben.
Zum Schluss sollen wir dafür danken.
Das sind die Punkte, die wir aus diesem Text heute mitnehmen wollen. Damit schließe ich. Amen.
