Einführung in die Auseinandersetzung mit Zeugen Jehovas
Ich benutze diese Stelle häufig im Gespräch mit Zeugen Jehovas. Zwei von ihnen haben sich vor kurzem bekehrt. Mein Einstieg war 1. Korinther 11.
Ich sprach über Christus und Gott. Dabei sagten sie, Gott habe einen höheren Wert. Ich zeigte ihnen daraufhin, dass die Männer mehr Wert haben als ihre Frauen. Die Frauen waren ebenfalls anwesend.
Das wollten sie jedoch nicht anerkennen, dass der Mann mehr Wert hat als die Frau. So haben sie sich auf etwas eingelassen, das wesentlich ist: Christus ist gottgleich, hat aber eine andere Rolle.
Wenn man einem Zeugen Jehovas das vermitteln kann, wird er nicht lange bei den Zeugen Jehovas bleiben.
Die Schöpfungsordnung und die Rolle des Mannes
Beachte, wie vorsichtig er ist. Es geht hier um die Schöpfungsordnung. Der Mann ist Gottes Bild und Herrlichkeit. Er wurde als Erstgeschaffener erschaffen und war Gottes Vizekönig, der Vizepräsident der Schöpfung.
Gott will nicht, dass der Mann sein Haupt bedeckt, denn er ist sein Repräsentant.
Wenn wir ein bisschen darüber nachdenken: Die anständigsten Menschen der Welt, wenn sie nicht gerade in einer Fußballrallye sind, sind die Engländer. Wenn wir solche Leute wären, zum Beispiel Engländer heute Abend, und Margaret Thatcher käme in den Raum, würde jeder von uns ohne Ausnahme aufstehen, einschließlich Frau Thatcher selbst. Wirklich, ihr Schatten!
Aber wenn wir uns wieder beruhigen und die Königin von England den Raum betritt, dann erheben wir uns alle, einschließlich Margaret Thatcher. Wieso? Weil Margaret Thatcher ihre Verantwortung von der britischen Königin delegiert bekommen hat. Sie muss deren Haupt anerkennen – zumindest, wie die englische Hierarchie ursprünglich gedacht war. Das ist die Aussage.
Es bedeutet nicht, dass der Mann besser ist. Der Mann muss Gott genauso anerkennen, wie Margaret Thatcher aufsteht, wenn die Königin kommt. Gott ist die höchste Autorität, und beide – Mann und Frau – sind von Gott geschaffen, wie wir in diesem Text lesen. Alles kommt von Gott.
Um Gott zu verehren, ehren wir auf diese Weise den Mann, denn er stellt Gottes Beauftragung und Auftrag als Regent dar. Die Frau ist wie seine Königin.
Die Bedeutung der Kopfbedeckung der Frau
Warum trägt die Frau bei bestimmten Anlässen eine Kopfbedeckung? Der Mann wurde nicht um der Frau willen geschaffen, sondern die Frau um des Mannes willen. Sie ist die Herrlichkeit des Mannes, das herrliche Wesen an dem menschlichen Paar, seine Begleiterin, geschaffen um seines Willen. Er ist ihre Herrlichkeit, nicht ihre Sklavin.
Wie Matthew Henry schrieb, wurde die Frau nicht aus dem Kopf des Mannes geschaffen, um über ihn zu herrschen, und auch nicht aus seinen Füßen, um von ihm zertreten zu werden. Sie wurde aus seiner Seite geschaffen, um ihm gleich zu sein, unter seinem Arm, um von ihm beschützt zu werden, und in der Nähe seines Herzens, um von ihm geliebt zu werden.
Paulus hat in diesem Brief die Frau und ihre Stellung erhoben, nicht degradiert. Wenn man Paulus mit der herrschenden jüdischen Meinung seiner Zeit vergleicht, wird das deutlich. Damals lautete das Eröffnungsgebet in manchen Synagogen: „Herr Gott, Herr des Himmels und der Erde“ oder „Schöpfer des Himmels und der Erde, ich danke dir, dass ich weder als Esel noch als Frau geboren wurde.“ Manche beteten das so.
Nächste Folie, Christine. Ups, das ist die falsche. Die andere.
Darstellung der Hierarchie und Herrlichkeit in der Gemeinde
Der Mann, dargestellt rechts, hat als Haupt Christus. Die Frau, dargestellt links, hat als Haupt den Mann. Es geht hier um Herrlichkeit, denn die Frau ist die Herrlichkeit des Mannes – genau deshalb.
Wenn sie zusammen in der Gegenwart Gottes sind, bedeckt die Frau ihr Haupt. Der Mann lässt seine Herrlichkeit in der Gegenwart Gottes bedecken. Schaut genau hin, wir werden darauf zurückkommen.
Darum soll das Weib eine Macht auf ihrem Haupt haben, um der Engel willen. Manche sagen heute, die Engel seien gesetzliche Prediger, weil die Reisebrüder kommen. Wenn in der Gemeinde nicht alles in Ordnung ist und manche Frauen nicht bedeckt sind, regen sich die Reisebrüder auf. Dadurch entstehen Schwierigkeiten, weil diese Engel die Boten der Gemeinden sein sollen.
Ist das wirklich das, was Paulus sagen will? Das Wort könnte „Boten“ bedeuten, aber ist das wahrscheinlich? Der Zusammenhang, liebe Geschwister, in diesem Vers ist die Schöpfungsordnung.
Engel und göttliche Ordnung
Ich weiß, dass die Reisebrüder auch an Ordnung denken. Doch hier geht es um die Reihenfolge, die sich aus der Schöpfungsordnung und Gottes Herrschaft ergibt. Engel haben immer ein großes Interesse an Ordnung und an Gottes Herrschaft.
Der Mensch war nicht der Erste, der sich gegen Gott auflehnte. Es war ein Engel, der mit seiner Stellung und seiner Rolle in Gottes Plan unzufrieden war. Er entblößte sein Haupt und sagte: „Ich will sein wie Gott, ich will auf der gleichen Ebene sein wie Gott.“ Danach riss er andere Engel mit in seine Rebellion.
In 1. Korinther 11,3 haben wir die göttliche Schöpfungsordnung: Gott, Engel, Mann, Frau und Tiere. Hast du bemerkt, was im Garten geschah? Gott gab dem Mann für das Paar einen Befehl, eine Anordnung. Der Mann wusste sehr genau, was Gott von ihm fordert und welche Rolle er zu spielen hat.
Doch ein Engel, Geschwister, schau euch das an: Von unten redete er durch ein Tier mit der Frau. Und die Frau hörte nicht auf ihren Mann, sondern auf das Tier. Sie sprach nicht mit ihrem Haupt. Und der Mann, anstatt mit seinem Haupt über die Frage zu sprechen, hörte auf seine Frau.
Ich möchte das wiederholen: Ein Engel! Und alle Engel haben es mitbekommen, Geschwister. Ein Engel redete von unten durch ein Tier zu einer Frau und brachte sie dazu, unabhängig von ihrem Mann zu entscheiden – und der Mann handelte unabhängig von Gott.
Worum ging es dabei, Geschwister? Es ging um Ordnung. Du kannst wie Gott sein wollen, du magst nicht in deiner gottverordneten Rolle bleiben.
Jetzt möchte ich dich fragen: Wer ist mehr an Ordnung interessiert, die Reisebrüder oder die Engel? Sie waren da, sagt Hiob, als die Erde geschaffen wurde. Sie erlebten die Erde in ihrer Vollkommenheit und auch den Fall.
Jetzt kommt die nächste Folie.
Engel als Wächter der Heiligkeit Gottes
Im Allerheiligsten des Tempels in der Stiftshütte standen zwei Engel, Cherubim, die diesen Ort bewachten. Sie waren die Wächter der Heiligkeit Gottes und die Garanten für seine Rechtschaffenheit. Ihr Auftrag war es, darauf zu achten, dass die Rechtsforderungen seines Gesetzes erfüllt wurden.
Diese Engel blickten hinab auf den Ort, an dem ein heiliger Gott mit sündigen Menschen in Berührung kommen konnte. Dies geschah durch die Erfüllung seiner Rechtsforderungen, die durch das Blut eines Opfers ermöglicht wurden. Diese Dinge interessieren die Engel sehr.
Paulus schreibt in 1. Korinther 4,9, dass wir ein Schauspiel sind, sowohl für Menschen als auch für Engel. Im selben Brief, im 1. Korinther 4, spricht er davon, dass wir nicht nur für Menschen und Reisebrüder sichtbar sind, sondern auch für die Engel.
In 1. Petrus 1,12 heißt es, dass die Engel Einblick in diese Dinge, in den Plan der Erlösung und in Gottes Vorhaben begehren. Kann man sich das vorstellen? Die Engel sind neugierig auf Gottes Heilsplan.
Jesus sagte zu Petrus, dass er, wenn er wollte, zwölf Legionen Engel herabrufen könnte. Diese Engel sind bereit, im Begriff zu kommen und warten nur auf den Befehl.
Stell dir vor, wie Gabriel im Himmel reagiert hat, als sie unseren Herrn anspuckten. Hat er nicht gesagt: „Geschwister, Gott, lass mich gehen, lass uns sehen, wir haben ihn in fünf Sekunden heraus“? Wie Gott Mensch wurde, mit aller Macht in seiner Hand, und dennoch in Schwachheit am Kreuz starb, gequält und gepeinigt von gottlosen Menschen – wie sehr begehren die Engel, das zu verstehen.
Ordnung in der Gemeinde und die Rolle der Engel
1. Timotheus Kapitel 5 ist ein Buch, das neben dem 1. Korintherbrief am meisten mit der Ordnung in der Gemeinde zu tun hat. Paulus schreibt an Timotheus, um ihn anzuweisen, wie mit Ordnung umzugehen ist – insbesondere bei der Behandlung von Witwen, Ältesten und Sündern. Timotheus soll darauf achten, dass diese göttliche Ordnung herrscht.
Ich bezeuge ernstlich vor Gott, dem König Messias, und den auserwählten Engeln, dass du dies ohne Vorurteil und ohne Ansehen der Person tust. Die Engel, insbesondere die auserwählten Engel, die ihren ursprünglichen Zustand bewahrt haben und nicht gegen Gottes Ordnung verstoßen haben, interessieren sich für die Ordnung der Versammlung.
In Epheser 3,10 heißt es, dass Gottes Versammlung auf mannigfaltige Weise Gottes Weisheit darstellt. Sie ist nach Vers 2 sein Meisterwerk, sein Poema. Dieses Wort wird im Neuen Testament nur zweimal verwendet. Das erste Mal ist es in diesem Zusammenhang. Poema bedeutet Gedicht oder Meisterwerk – das Wort, von dem wir „Poet“ oder „poetisch“ ableiten.
Gottes erstes Meisterwerk war die sichtbare Schöpfung. Paulus sagt, dass wir an dem Geschaffenen die Göttlichkeit, die ewige Macht und den unsichtbaren Gott erkennen können. Das wird am Poema wahrgenommen. Aber was sieht man von Gottes Weisheit? Sehr viel.
Heutzutage verleihen wir Nobelpreise an Menschen, die ein wenig von Physik verstehen. Doch Gott hat die Physik erschaffen. Weißt du, was das über seine Weisheit aussagt? Eine Menge. Aber noch viel mehr Weisheit zeigt sich in dem, was er in unserem Zeitalter tut: in der Versammlung.
In der Versammlung kommen rebellische Menschen zusammen – Menschen, die keinen Gedanken an Gott verloren haben, Juden und Griechen, verfeindete Völker. Sie werden eins, gewinnen einander lieb und wollen aus richtigen Motiven langsam und zögernd Gott lieben und dienen.
Wir könnten viel darüber sagen, aber die Engel schauen die Gemeinde an. Sie interessieren sich dafür. Hier haben wir die Chance, den Engeln zu zeigen, dass wir, die Rasse, die gegen Gott rebellierte, seine Herrschaft und seine Ordnung anerkennen wollen.
Die auserwählten Engel, wie in Hebräer 1 und 2 beschrieben, sind dienstbare Geister, ausgesandt für die, die Erben der Seligkeit sind. Weißt du, was du bist? Du bist ein Baby-Prinz oder eine kleine Prinzessin. Du bist ein Mitglied von Gottes Schattenkabinett.
Die Engel, diese Wesen, die wesentlich intelligenter und im Vergleich zu dir allmächtig sind, sind da, um dich zu schützen und dir zu dienen im Hinblick auf deine kommende Aufgabe. Sie sind sehr interessiert daran, wie du dein Leben führst – genauso wie ich.
Wir Menschen sind oft sehr egozentrisch. Wir meinen, wir seien der Ausgangspunkt aller Dinge und das Wichtigste, was es gibt. Aber die Engel sind wesentlich intelligenter. Sie sind keine barocken Puppen, die herumflattern. Sie sind hochintelligente Wesen, und es interessiert sie, was wir tun.
Eines Tages wird die Verwaltung dieser Welt von den Engeln an Christus übergeben. Christus wird dann die Verantwortung übernehmen – und wesentlich mehr Verantwortung an uns weitergeben.
Was meinst du, was dein Vorgänger von dir in deiner Trainingszeit erwartet? Du sagst vielleicht: „Mich taufen zu lassen, ist nicht unbedingt notwendig.“ Was denkt der Engel, wenn er so etwas hört? Er denkt für einen Moment, dass dein Ziel im Leben Rettung ist.
Aber Bruder oder Schwester, du bist gerettet. Du hast das Ziel erreicht. Wenn du sorgenvoll bist, kannst du dich jetzt beruhigen. Mein Ziel im Leben ist nicht meine Rettung, sondern Gott zu verherrlichen. Und wenn du ein treuer Christ bleiben willst, kannst du das schaffen.
Aber was denkt ein Engel? Überlegt mal: In Süditalien waren wir unterwegs. Morgens gehen wir an einem Auto vorbei, und Joshua sagt: „Das ist ein schönes Auto.“ Zum Mittag kommen wir zurück, und die Reifen sind weg. Joshua fragt: „Was ist das denn?“ Ich sage: „Es ist ein Auto.“
Nach dem Mittagessen gehen wir zurück zum Strand, es ist etwas kühler am Abend, und die Motorhaube ist weg. „Was ist das, Vater?“ „Das ist ein Auto.“ Natürlich sind auch das Kassettenradio und alles andere längst weg. Später gibt es keine Antenne mehr, keine Kotflügel, aber es ist immer noch ein Auto.
Ich weiß nicht, was für ein Christ du in deinem Zeugnis bist. Taufe ist nicht unbedingt notwendig, Kopfbedeckung ist nicht unbedingt notwendig, Evangelisation ist nicht unbedingt notwendig. Aber was denken die Engel? Gott wird die Weltherrschaft einem Menschen anvertrauen, der eine solche Einstellung zu den Ordnungen Gottes hat?
Das ist rätselhaft für die Engel, das kann ich dir sagen.
Die Bedeutung der Symbole für die Engel und die Gemeinde
Wir tun das wegen der Engel, sagt Gott. Ach, es ist nur ein Symbol. Aber um ihres Willen wollen wir das tun, was der Inhalt unseres Herzens zum Ausdruck bringt.
Wir wollen Satan sagen, dass er besiegt wird, dass Gott letzten Endes so herrlich ist. Er hat unser Herz gewonnen. Wir wollen ihm zeigen, dass seine Pläne für unser Leben, die Pläne Satans, zunichtegemacht wurden.
Und wir wollen allen Engeln und allen Menschen zeigen, dass wir diesen Gott ehren wollen.
Die Ordnung von Natur und Sittlichkeit
In den Versen 13 bis 15 wird die Ordnung der Natur bezeugt. Paulus fordert dazu auf, bei sich selbst zu urteilen: Ist es anständig, dass eine Frau unbedeckt vor Gott betet? Lehrt euch nicht auch die Natur selbst, dass es für einen Mann eine Unehre ist, wenn er langes Haar trägt, während es für eine Frau eine Ehre ist? Denn das Haar ist ihr anstatt eines Schleiers gegeben.
Paulus appelliert hier nicht an die Schöpfungsordnung oder an die Erlösungsordnung, sondern an das angeborene Gefühl, den Sinn für Sittlichkeit, der unter den Menschen besteht. Wenn du heute, im zwanzigsten Jahrhundert, ein anderes Empfinden hast und denkst, dass sehr kurzes Haar auch für eine Frau passend sein kann und längeres Haar für einen Mann, dann mag dieser Appell an dich nicht so stark sein.
Doch vergiss nicht die Schöpfungsordnung und die Erlösungsordnung. Nur weil du hier nicht mitdenken oder mitgehen kannst, heißt das nicht, dass die anderen Argumente ungültig sind. Wenn eine Frau langes Haar hat, ist das eine Ehre, ihre Herrlichkeit. Nicht alle Frauen haben langes Haar, und manche können es wegen Krankheit oder anderen Umständen nicht haben. Aber grundsätzlich ist langes Haar ihre Herrlichkeit.
Bitte gehen wir nicht von einer Ausnahme aus und erklären dann das Prinzip für ungültig. Das wäre unfair. Es ist wichtig zu betonen, dass 1. Korinther 11 nicht in erster Linie lehrt, dass Frauen ihr Haar nicht schneiden dürfen. Das steht hier nicht. Es ist lediglich eine Feststellung über das Empfinden der Leser: Wenn eine Frau langes Haar hat, ist das eine Ehre für sie.
Es geht hier nicht um die Frage der Kopfbedeckung oder darum, ob eine Frau bedeckt sein muss. Verlieren wir nicht den Sinn für Proportionen! Paulus argumentiert vom langen Haar als dem ehrenvollen Schmuckstück der Frau. Langes Haar ist schön, es ist ihre Herrlichkeit, ihr natürlicher Schmuck, ihre Verzierung, die Gott ihr gegeben hat.
Vielleicht denkst du, Schwester oder Bruder, kurzes Haar steht mir besser. So magst du empfinden. Aber Maler und Dichter vieler Jahrhunderte widersprechen dir. Sie schwärmten seit Jahrhunderten von langem Haar, und Paulus sowie Gott empfinden es ebenso. Gott hat es der Frau gegeben, und du sollst dich freuen, Frau, dass du keine Löwin bist.
Weißt du, wie gewöhnlich eine Löwin ist? Sie ist wie eine ausgewachsene Katze, die tagsüber herumliegt und ihre Jungen versorgt. Der Mann hingegen hat die prächtige Mähne, die ihn auszeichnet. Schau dir die Vögel an: Der schönste Vogel ist fast immer das Männchen. Bei den meisten Tieren ist das Männchen das Schönere, das Weibchen weniger auffällig.
Doch Gott hat bei unserer Gattung einen Unterschied gemacht: Es gibt ein herrliches Wesen und ein weniger herrliches Wesen. Was will ich dir damit sagen? Ich versuche jetzt, mittels der Natur zu lehren. Es ist kein inspiriertes Argument, das ich bringe, aber es ist das Argument von Paulus. Was empfindest du hier?
Vers 15 wird oft missverstanden. Wenn eine Frau langes Haar hat, ist es eine Ehre, weil das Haar ihr anstatt eines Schleiers gegeben ist. Andere Übersetzungen, wie Luther, Zürcher, Albrecht und viele englische Versionen, sagen, ihr Haar sei ihr für einen Schleier gegeben, nicht anstatt eines Schleiers.
Manche sagen, wenn sie langes Haar hat, braucht sie keine Kopfbedeckung. Gut, probieren wir das. Vers 6, wo es um den Schleier geht, spricht wieder vom langen Haar: „Denn wenn eine Frau kurzes Haar hat und nicht bedeckt ist, so wird ihr das Haar abgeschnitten.“ Oder: „Jeder Mann, der betet oder weissagt mit etwas auf seinem Haupt, entehrt sein Haupt.“
Vers 6 sagt besser: Wenn eine Frau kurzes Haar hat und nicht bedeckt ist, also ihren Mantel, ihren Schleier aus langem Haar nicht trägt, wird ihr das Haar abgeschnitten. Das ist Unsinn, Leute, das ist Unsinn. Was bedeutet der Vers wirklich?
Gott hat der Frau ihr schönes Haar als Schleier gegeben. Dieses Wort besteht aus zwei Stammwörtern, die „herumwerfen“ bedeuten. In Hebräer 1,12 heißt es, Himmel und Erde werden wie ein Mantel oder Gewand zusammengewickelt. Das Haar ist herumgeworfen, wie ein schönes Nerzfell, ein Rahmen für ihr schönes Gesicht.
Das ist der Sinn des langen Haares. Es bildet einen Rahmen für das Gesicht. Deshalb konnte ich mich nie mit dem Konzept des „Halleluja-Zwiebel“-Haarschleiers anfreunden. Man sagt den Schwestern einerseits, dass langes Haar Herrlichkeit ist – das ist es auch –, und dann versteckt man diese Herrlichkeit unter einem Tuch, sodass die Herrlichkeit nicht sichtbar wird.
Das ist okay, es steht nicht in der Bibel, mach es, wie du willst. Aber ich meine: Ihr Haar – Ruhe bitte, wir gehen zurück zum Text. Ihr Haar ist wie ein Mantel, wie ein Rahmen für ihr schönes weibliches Gesicht. Es ist herumgeworfen, ein wunderbares Prachtstück Gottes, ein herrlicher Pelz.
Frau, liebe Schwester, du hast ein Geschenk von Gott bekommen, etwas Schönes, etwas Herrliches. Es schmerzt mich manchmal, was manche mit ihrem Haar tun. Aber das ist ihre Entscheidung. Ich als Bruder in der Gemeinde würde mich niemals in so eine Sache einmischen.
Zusammenfassung der Hierarchie und Herrlichkeit
Aber etwas, das wichtig ist: Was sagst du, Mo Bo? Ja, in dieser Frage der Kopfbewegung ist das sehr wichtig. Es ist ein Befehl hier.
Wir wollen uns diese Darstellung am Ende noch einmal anschauen. Überlegt erst mal: Die Frau ist dargestellt als vom Mann, der Mann ist durch die Frau, und im Herrn und von Gott sind beide. Okay? Sie sind gleichberechtigt vor Gott, haben die gleiche Stellung vor Gott.
Die Frau ist die Herrlichkeit des Mannes, und ihr Haar ist ihre Herrlichkeit. So ist es in der Gegenwart Gottes: Die Frau bedeckt die Herrlichkeit des Mannes und zugleich ihre eigene Herrlichkeit. Die Herrlichkeit des Mannes und die Herrlichkeit der Frau – was ist das? Das ist die Herrlichkeit des Menschen und die Herrlichkeit Gottes.
Es braucht wiederum Glauben. Ich sage das, damit ihr es versteht: Stellen wir uns vor, ich trage einen Smoking mit Fliege, und meine Frau fährt weiter nach Rosenheim, um dort ein Abendkleid für 4 Mark zu kaufen. Ich ziehe mich an, wir kommen dahin – ich mit meinem Flieger und Smoking, und meine Frau ganz aufgedonnelt.
Dort sind Margie und der liebe Bruder auch. Wir kommen zu einer Hochzeit. Plötzlich betreten wir den Raum und alle schauen uns an: „Wow!“ Wie fühlst du dich, Margie, in dieser Situation? Wie fühlst du dich? Wieso?
Aha, wer soll die Hauptperson bei einer Hochzeit sein? Die Braut, das Brautpaar. Wenn ein anderes Paar die Herrlichkeit an sich reißt, wie wirkt das? Nein, liebe Geschwister, das ist eine Schande.
Ich möchte dich fragen, Schwester, ich möchte dich fragen, Bruder: Wessen Herrlichkeit wirst du darstellen, wenn wir zusammenkommen? Wer ist die Hauptperson hier – der Mensch oder Gott? Das möchte ich fragen. Versteht ihr, was ich meine?
Die Bedeutung von Symbolen am Beispiel des Eherings
Oh, es ist nur ein Symbol, sagst du. Ja, es ist nur ein Symbol. Ein Ehering, nicht einmal ein biblisches Symbol. Er bedeutet, dass ich meiner Frau versprochen habe, treu zu sein, bis der Tod uns scheidet. Es ist nur ein Ring.
Die Treue und die liebevolle Fürsorge sind wesentlich wichtiger als das Symbol, nicht wahr? Aber wenn du mich in einer Disco in Gummersbach findest, um Mitternacht an der Bar mit einer schönen Frau – das ist noch lange kein Beweis. Doch wenn der Regen fällt, was denkst du dann? Das ist es, was es ist: Ehebruch.
Das Symbol ist nicht so unwesentlich, Geschwister. Und die christlichen Symbole sind keineswegs unwesentlich.
Umgang mit Streitigkeiten über die Kopfbedeckung
Die letzte Stelle, die Sie abschaffen können, ist Vers sechzehn: „Wenn aber jemand gut denkt, streitsüchtig zu sein, so haben wir solche Gewohnheiten nicht noch in der Versammlung Gottes.“
Ich muss hier leider etwas sagen, denn es gibt Missverständnisse auch über diesen Vers. Man leitet ihn manchmal so aus, dass es nicht wert sei, darüber zu streiten. Man sagt, wir streiten nicht in der Gemeinde, die Kopfbedeckung sei jedem freigestellt.
Er schreibt jedoch ein halbes Kapitel im ewigen Wort Gottes, um im letzten Vers zu sagen, dass es eh Blödsinn ist und du es machen kannst, wenn du willst, und wenn nicht, ist das auch recht? Nein, das schreibt er nicht.
Oder es wird als vorbeugende Maßnahme verstanden: Menschen werden streitsüchtig sein, und wir haben keinen Brauch des Streitens. Oder man soll akzeptieren, was er als Lehrer des Herrn sagt.
Die dritte Möglichkeit, und ich glaube, sie ist die biblische, lautet: „Wir haben keinen anderen Brauch“ (Vers 2), es geht um apostolische Traditionen. Wir haben keinen anderen Brauch, auch wenn jemand streitsüchtig sein wollte. Dieser Brauch der Bedeckung gilt, wir haben keinen anderen, auch nicht in der Versammlung Gottes. Er steht über jeder Debatte.
Wenn du die Literatur liest, wirst du sehen, dass in Rom, in Antiochien und in den nördlichen nordafrikanischen Gemeinden genau so praktiziert wurde, wie es hier steht. Ich finde das kein Gegenbeispiel, zumindest am Anfang.
Heute weiß ich, dass man, wenn man von der Praxis aller Gemeinden sprechen würde, eher umgekehrt argumentieren würde.
Abschließende Bemerkungen zur Praxis der Kopfbedeckung
Darf ich am Ende ein paar wesentliche Bemerkungen zu dieser Sache machen, damit es nicht missverstanden wird? Die Wirklichkeit ist wesentlicher als das Symbol. Das habe ich eingangs gesagt, und das sage ich auch hier am Ende. Das, was die Symbole zum Ausdruck bringen, ist wichtiger als das Symbol selbst.
Ich möchte fünf kurze Beobachtungen anführen.
Ich habe bemerkt, dass Frauen aus verschiedenen Gründen ein Problem mit diesem Thema haben. Drei Gründe möchte ich besonders hervorheben.
Der erste und häufigste Grund, dem ich begegnet bin, ist, dass Frauen, nachdem sie die Schrift verstanden haben, es entweder nicht verstehen wollen oder nicht praktizieren möchten. Das tun sie, weil sie grundsätzlich ein Problem mit der Rolle der Frauen in der Bibel haben. Sie wollen sich nicht unterordnen und nicht die gottgewollte Rolle einnehmen. Deshalb lehnen sie auch diese symbolischen Maßnahmen ab.
Der zweite Grund betrifft Frauen, die Fragen gestellt haben oder in unsere Gemeinden gekommen sind und dann Probleme bekommen haben oder ablehnend reagierten. Sie stammen aus Traditionen, die solche Praktiken nicht kennen. Wir kommen aus einer anderen Tradition, und sie wollen einfach nicht wahrhaben, dass das, was ihre Gemeinde praktiziert hat, möglicherweise falsch sein könnte. Sie fühlen sich durch eine Praxis, die in ihrer Gemeinde nicht vorhanden ist, angegriffen. Ähnlich fühlen sich landeskirchliche Pfarrer in Österreich ein wenig angegriffen, weil unsere Gemeinden auch in ihrer Nähe wachsen. Wir sind für sie so etwas wie ein Mahnmal. Wenn jemand etwas praktiziert, was in der Bibel steht, und du es nicht tust, fühlst du dich bedroht, verteidigst dich und reagierst dagegen.
Der dritte Grund ist, dass Frauen aus Gemeinden kommen, in denen diese Dinge zwar praktiziert wurden, aber unglaubwürdig. Das ist sehr traurig. Viele Geschwister stammen aus Versammlungen, die über die Jahre das praktiziert haben, was wir heute Abend gesagt haben. Doch wegen der Unglaubwürdigkeit der älteren Generation wollen die jüngeren Geschwister es nicht mehr tun. Oder sie kennen Schwestern, die sich ihrem Mann nicht unterordnen und nicht entsprechend leben, aber sie bedecken sich dennoch. Diese Heuchelei wollen sie nicht mitmachen.
Doch all diese Gründe sind keine Rechtfertigung, denn die Bibel sagt etwas anderes.
Zweitens möchte ich sagen, dass Frischbekehrte meiner Erfahrung nach kein Problem mit der Kopfbedeckung haben. Das ist bezeichnend. Feministinnen bekehren sich bei uns und bedecken sich am ersten Sonntag freiwillig. Die Vorsitzende des sozialistischen Lehrvereins bekehrte sich in unserer Nähe. Man muss sich vorstellen, was sie ursprünglich dachte. Sie hat sich erkundigt und die Bibel gelesen. Am ersten Sonntag in der Versammlung wurde sie bedeckt – freiwillig, denn wir setzen keine Zwangsmaßnahmen ein.
Vorher hatte ich meinen Kinderarzt zum Herrn geführt. Zum ersten Mal waren sie in der Gemeinde, um zu sehen, was das ist. Sie waren noch nicht gläubig. Sie kamen in ihrer österreichischen Tracht mit einem schönen Schleier. Diese Seidenschleier sind sehr schön, und sie denken nicht daran, dass man so etwas tun könnte. Die Frau fragte neben ihr: „Du Marlies, warum sind hier alle Frauen bedeckt oder verschleiert?“ Marlies antwortete: „Das steht in 1. Korinther 11.“ Ingrid Wallace sagte: „Entschuldigung, ich bin erst im Lukas-Evangelium.“ Dann bedeckte sie sich – obwohl sie gar nicht gläubig war.
In Neuguinea haben die Brüder Gemeinden gegründet. Auf einer Insel dort sind die Frauen wegen des Klimas oben ohne und tragen nur eine Schürze unten. Ein Bruder war in der Versammlung und lehrte 1. Korinther 11, dass die Frauen sich bedecken sollen, um den Herrn zu ehren. Daraufhin nahmen die Frauen ihre Schürze und bedeckten sich.
Liebe Geschwister, Jungbekehrte haben im Allgemeinen kein Problem mit dieser Sache, wenn sie es biblisch gelehrt bekommen. Ein Jungbekehrter ist es gewohnt, Gott gehorsam zu sein, ohne Abstriche zu machen. Manche von uns, die länger in Kreisen verkehren, in denen das nicht immer so gehandhabt wird, haben sich gewisse Freiheiten ausgedacht.
Weitere Erfahrungen und Beobachtungen
Dritte Bemerkung
Ich habe neue Kommentare und ich habe alte Kommentare. Etwa sieben Quadratmeter meiner Wand sind mit Kommentaren bedeckt, und ich finde das bezeichnend. Wenn ich Kommentare aus dem vorigen Jahrhundert lese, aus verschiedenen Traditionen, zum Beispiel zum Ersten Korintherbrief, von einem reformierten Kirchentheologen und anderen ähnlichen Autoren, lehren sie alle das, was ich heute Abend gesagt habe.
Erst in unserem Jahrhundert hat man begonnen, dagegen zu lehren, und das erst gegen Ende des letzten Jahrhunderts. Was sagt das aus? Hat sich die Botschaft der Bibel auf einmal verändert, oder ist es eine andere Strömung, die irgendwie Einfluss unter uns gewonnen hat? Warum passiert das erst jetzt? Natürlich habe ich nicht alle Kommentare gelesen.
Vierte Bemerkung
Richtige schriftgemäße Praxis unterstützt die Wirklichkeit. Eine Frau kam zu mir. Sie war seit einigen Jahren in der Versammlung, eine Schwester, Ehefrau. An einem Sonntag war sie nicht bedeckt, und ich dachte, na ja, sie hat es vergessen. Mehrere Schwestern bei uns bedecken sich nicht, und niemand zwingt sie dazu. Aber sie war nicht bedeckt. Ich dachte, das sei vielleicht eine neue Entwicklung, aber sie hat es einfach vergessen.
Am nächsten Sonntag war sie wieder nicht bedeckt. Aber ich wollte das nicht in den Vordergrund stellen. Beim dritten Mal, und jetzt wollte ich wirklich morgen mit ihr sprechen, war sie wieder nicht bedeckt. Und beim vierten Mal habe ich die Geduld verloren. Ja, das Stück ist zerrissen, sagte Hartwig übrigens. Ich möchte das hier nicht zur Hauptsache machen, aber ich habe bemerkt: Vier Sonntage lang bist du nicht bedeckt. Warum?
Sie sagte, weil sie sich weigere, ihrem Mann zu gehorchen. Huh, sagte ich. Na ja, darf ich dir eine Bibelstelle zeigen? 1. Korinther 11, wenn du zum Brechen des Brotes kommst, prüfe dich selbst. Du kommst in Ordnung mit Gott, und dann nimmst du teil. Du isst das Brot und trinkst den Kelch. Es sagt nicht, dass du etwas falsch gemacht hast und deshalb jetzt das Brot nicht brechen sollst. Nein, es sagt: Prüfe dich selbst und dann iss.
Ich sagte zu der Schwester: Prüfe dich selbst und dann bedecke dich. Am nächsten Sonntag war ich sehr neugierig. Ja, sie war da und bedeckt. Und als ich schaute, hat ihr Mann irgendwie aus der Ecke gesagt: Alles in Ordnung.
Der gesellschaftliche Druck auf Frauen und der Respekt in der Gemeinde
Letzte Bemerkung
Liebe Brüder, die größte Last im zwanzigsten Jahrhundert in unserer Gesellschaft trägt die Frau. Vor fünfzig Jahren, als alle Männer noch mit einem Hut herumgelaufen sind – was wir heute kaum noch tun – war es ganz normal, zur Kirche zu gehen und den Hut abzunehmen. Ich spreche hier im großen kulturellen Sinn.
Heute hingegen trägt man im Allgemeinen keinen Hut mehr, und dieser Teil der Tradition ist weggefallen. Frauen laufen normalerweise auch ohne Hut herum. Deshalb fällt es umso mehr auf, wenn eine Frau sich bedeckt. Sie steht unter einem enormen Druck in unserer Gesellschaft, einem Druck, der so nie zuvor dagewesen ist. Es ist nicht dasselbe wie früher.
Deshalb solltest du vorsichtig sein mit deinem Humor. Du solltest auch vorsichtig sein mit deinem Sarkasmus. Und vor allem solltest du darauf achten, nicht zu glauben, dass du in der Gemeinde besser bist als die Frau.
Diese Symbole zeigen uns, dass du nicht besser bist. Gerade die Bedeckung der Frau zeigt dir, dass du nicht besser bist. Denn sie entscheidet sich bewusst für ein Zeichen der Demut.
Danke für eure Geduld bei diesen langwierigen Ausführungen.
