Einführung in die Frage nach göttlicher Kraft im Dienst
Es gibt verschiedene Fragen, die etwas Zeit benötigen, um eine klare Antwort zu finden. Ich werde diese Fragen im richtigen Takt behandeln und jedes Mal mitteilen, um welche Frage es sich handelt.
Zum Beginn des Tages möchte ich eine wichtige Frage beantworten. Diese Frage wurde gestellt und ist besonders bedeutsam. Im zweiten Korintherbrief und vor allem im Thessalonicherbrief zeigt Paulus immer wieder, dass er nicht auf seine eigene Kraft vertraut, sondern auf die Kraft, die Gott ihm gibt.
Die Frage lautet in etwa so: Wie kann man diese Kraft eigentlich erhalten? Wie kann man sie empfangen, damit man im Dienst nicht aus eigener Kraft arbeitet oder nicht von den verschiedenen Herausforderungen im Leben überwältigt wird?
Die Herausforderungen des Dienstes am Beispiel Paulus
Ich möchte aus dem zweiten Korintherbrief, Kapitel 11, mehrere Verse lesen, darunter Vers 27 und weitere, die uns zeigen, wie herausfordernd der Dienst in unserem Leben ist und wie dieser Dienst aussieht.
Paulus sagt in diesem Kapitel: Er macht das nicht gerne, aber wenn andere so „verrückt“ sind, dass sie gegen ihn Argumente vorbringen, will er ebenfalls „verrückt“ sein und ihnen zeigen, wie er lebt. In Vers 27 beschreibt er: „Mein Leben bestand aus Mühe und Plage, aus durchwachten Nächten, aus Hunger und Durst. Ich habe oft gefastet und war schutzlos der Kälte ausgesetzt.“ Doch das ist noch nicht alles. Tag für Tag wird er bedrängt und man erwartet von ihm Rat als Seelsorger. Hinzu kommt die Sorge um alle Gemeinden.
Paulus fragt: Wo gibt es jemanden, dessen Sünde ihn nicht auch belastet? Wer verführt ihn zum Bösen, ohne dass er brennenden Zorn empfindet? Diese Worte geben uns nur einen kleinen Einblick in die tägliche Last, die Paulus in seinem Leben getragen hat.
Später, im Kapitel 12, spricht er davon, dass er nicht nur von solchen Lasten erzählen könnte, sondern auch von Visionen und Offenbarungen. Er weiß nicht genau, ob er damals physisch im Himmel war oder nicht, aber es war etwas Wunderbares, das er mit dem Herrn erlebt hat.
Leiden und Gnade als Quelle der Kraft
Und im zwölften Kapitel sagt er: „Aber wenn ich mich von etwas rühmen sollte, dann nicht von diesen Visionen oder Offenbarungen, sondern von den Leiden um Christi willen.“
Im weiteren Verlauf des zwölften Kapitels erklärt er, dass Gott ihm nicht nur Kraft, Freude und Offenbarungen geschenkt hat, sondern ihn auch zurückgehalten hat, indem er ihm eine Krankheit gegeben hat. Diese Krankheit hat er zugelassen, und der Teufel konnte ihn immer wieder an dieser Wunde quälen.
An einer besonders schweren Stelle hat Paulus dreimal zum Herrn gebetet und ihn inständig gebeten: „Nimm doch das weg!“ Doch der Herr antwortete ihm, so berichtet Paulus, „Meine Gnade genügt dir.“
Daraufhin erkannte Paulus, dass seine Schwäche im Dienst Gottes kein Hindernis ist. Im Gegenteil: Wenn er schwach ist, kann Gott seine Kraft besonders deutlich zeigen.
Im Leben von Paulus sehen wir, dass er seine Schwäche nicht als negativ empfand, sondern als eine Möglichkeit, durch die Gott beweisen kann, dass er mit Schwachen wirkt.
Dieses Verständnis von Schwachheit und Kraft ist sehr wichtig: Menschliche Schwachheit ist nichts Negatives, sondern Realismus. Ein Mensch, der sich seiner Schwäche bewusst ist, hat bereits einen wichtigen Schritt getan – er kennt sich selbst ein wenig besser.
Die wachsende Schwachheit und der Mut im Dienst
Und diese Schwachheit wird immer größer, je länger du mit dem Heiland lebst. Je mehr du auf dem Weg in dieser Welt erfährst, desto mehr Lasten zeigt er dir.
Je mehr du berufen bist, in der Konfrontation mit Menschen an schwierigen Fragen zu stehen, desto deutlicher siehst du deine Schwäche. Überall merkst du, wie Paulus es auch sagt, in 2. Korinther 4. Er will den Mut nicht verlieren – erstens nicht in der Evangelisation. Dieser Gedanke kommt dort dreimal vor: „Ich verliere nicht den Mut.“ Das steht in 2. Korinther 4,1, dann in Vers 16 und noch einmal in 2. Korinther 5.
Warum verliert er nicht den Mut? Erstens, weil er eine Botschaft weiterzugeben hat. Wenn die Leute diese Botschaft noch nicht verstehen, dann ist es der Gott dieser Welt, der ihren Verstand verdunkelt, wie es in 2. Korinther 4 heißt.
Warum sehen sie die Schönheit von Jesus noch nicht? In 2. Korinther 4 spricht Paulus oft davon: „Bin ich niedergeschlagen? Habe ich Mühe? Aber niemals am Ende, niemals am Ende.“ Wenn man das Kapitel 4 liest, hat man das Gefühl, es ist immer gerade vor dem Schluss. Man fragt sich manchmal: Ist das Überleben oder ist das Leben?
Und doch hat dieser schwache Mann so einen Dienst und so ein großes Werk Gottes in der Kirchengeschichte vollbracht. Es ist ein Werk, das sehr wichtig ist, aber von einem Mann, der immer unter Druck stand und dessen eigene Kraft nicht ausreichte.
Körperliche Schwäche und geistige Erneuerung
Scheinbar wird alles, sagt er ja zweitens, in 2. Korinther 4,16 etwa so ausgedrückt: Er sagt, ich werde auch älter. Ich sage es nicht genau so, aber das ist, was er meint. Er merkt, sein Körper nimmt jeden Tag ab, die Kraft wird weniger. Das ist ja typisch, wenn man älter wird. Man sieht immer mehr, was man tun könnte, hat aber immer weniger Kraft. Und dann wird es immer noch schlimmer.
Man erkennt viele Dinge, die man tun könnte, die man früher, als man jung war, nicht gesehen hat. Nur der Körper macht nicht mehr mit. Aber zum Glück kann er uns dann auch Mut machen und sagen: Auch mein innerer Mensch wird jeden Tag erneuert. Das ist so schön: Der Körper nimmt ab, aber der innere Mensch wird erneuert.
In diesen ganzen Briefen kommt immer wieder hervor, dass Paulus wirklich von der Gnade lebt. Das Wort „Gnade“ müssen wir gut verstehen, auch für unseren Dienst. Ich weiß, dass Gnade nicht einfach nur für die Rettung ist – das weißt du ja –, nicht nur für die Verlorenen. Es ist allein Gnade.
Zum Glück ist die Gnade für die Verlorenen da. Aber mit Jesus kann ich nicht leben, ohne dass ich mit all dem rechne, was ich nicht verdiene und was von ihm kommt.
Gnade als Grundlage für den Dienst
Gnade ist das, was ich bekomme, ohne etwas dafür tun zu können, und was ich nicht verdiene. Paulus hat das Evangelium der Gnade verkündigt. Es ist ein ganz wichtiges Evangelium, das bis zum letzten Atemzug genügt. Denn wir gehen immer weiter und hören nie auf. Dabei dürfen wir stets darauf vertrauen, dass wir das bekommen, was wir nicht verdienen und selbst nicht bewirken können.
Das ist besonders wichtig im Dienst. Im Dienst bist du, wie Paulus, innerlich oft unter Druck. Gerade bei der Gemeindegründung merkst du das sofort. Tag für Tag bist du beschäftigt mit den Sorgen der Menschen, mit Seelsorge und mit Verlorenen. Du kümmerst dich um Gemeinden und ihre Spaltungen. Manchmal beschäftigen dich Tag und Nacht die Fragen: Wie geht es weiter?
Dabei lernst du, mit Gott zu reden, ihm alles zu überlassen und zu sagen: Ja, Herr, das kann ich nicht ändern, das kann ich nicht bewirken.
Abhängigkeit von Gott als Kraftquelle
Und es ist gut so, denn ich glaube nicht, dass ich spontan ein so intensives Gebetsleben mit ihm hätte, wenn ich nicht so viele Lasten zu tragen hätte.
Ich könnte einfach in der Natur spazieren gehen und an die Vögel denken. Das wäre ja noch positiv. Wahrscheinlich würde ich eher an etwas Negativeres denken als an Vögel.
Aber all diese Lasten sind notwendig, damit ich in die Abhängigkeit von Gott geführt werde. Nur dort werde ich wirklich abhängig – nämlich dann, wenn meine eigene Kraft am Ende ist.
Und wie bist du dann froh, dass du diese Abhängigkeit gelernt hast. Auch in Zeiten, in denen ein Verlassen da ist, aber nicht unbedingt ganz besondere Schwierigkeiten. Denn du lernst dadurch, damit umzugehen, dass du nicht kannst. Du lernst, damit umzugehen, dass du die Kraft nicht hast.
Es gibt bestimmt auch solche Zeiten, in denen du innerlich das Gefühl hast: Wenn jetzt noch etwas passiert, dann krache ich zusammen. Geht dir sicher auch so, oder? Und dann klingelt noch einmal das Telefon. Wenn du dann so bist wie ich, hast du viel Freude daran, oder?
Manchmal habe ich dann gesagt: „Ja, Herr, merkst du denn nicht, dass ich am Ende bin? Du kannst doch das alles abstellen.“
Die Rolle des Heiligen Geistes im Dienst
Immer wieder kommen diese Gedanken, die ich aus der Bibel kenne. Zum Glück haben wir das wunderbare Wort Gottes.
Der Heilige Geist ist ein wenig wie jemand, der von einem Computer alles, was auf der Festplatte gespeichert ist, schnell wieder auf den Bildschirm holt, wenn ich es brauche. Deshalb lies immer wieder in der Bibel, damit du den Gedankengang erfassen kannst.
Bleib nicht an einzelnen Satzzeichen hängen – im Griechischen gibt es zum Beispiel kein Komma, aber das ist nur ein Detail. Wichtig ist, dass du den Gedankengang mitnimmst. Er ist sehr bedeutend für dein Leben, damit der Heilige Geist dir immer wieder genau das auf dem Bildschirm zeigen kann, was du jetzt brauchst.
Die Schwierigkeit dabei ist kein Problem.
Persönliche Erfahrungen mit der Kraft Gottes
Ich bin manchmal im Büro gesessen und fast eingeschlafen. Dann habe ich zu mir gesagt: „Meilenz, jetzt bin ich fertig.“ Oft wollte ich auch schon die Koffer packen und den Dienst aufgeben. Zum Glück habe ich Ursula, die nicht so schnell damit einverstanden ist.
Ich weiß, dass der Dienst ohne die Kraft Gottes nicht möglich ist. Diese Kraft Gottes ist nicht unbedingt etwas, das wir in einer Offenbarung empfangen oder sofort merken. Es ist vielmehr das, was dich durchträgt, wenn du nicht aufhörst, auf dein Ziel hinzuarbeiten.
Ich bewundere immer wieder Paulus. Er war streng mit sich selbst, aber nicht mit anderen. Hast du das bemerkt? Mit seinem Körper war er hart und zeigte Disziplin. Gleichzeitig hat er niemandem vorgeschrieben, so sein zu müssen wie er. Er wusste einfach, was er wollte, und hatte eine klare Zielsetzung.
Wenn du an Apostelgeschichte 20,24 denkst, steht dort etwas, das schon lange in meinem Büro hängt.
Die Bedeutung einer klaren Zielsetzung im Dienst
Unsere Missionare sollen die Zielsetzung ihres Lebens in einem Satz formulieren. Natürlich gibt es Sätze wie bei Paulus, die lang sein können, und Petrus hat gesagt, es sei manchmal etwas schwierig, alles in einem Satz auszudrücken. Aber es ist wichtig, zu wissen, warum man da ist. Wenn dein Satz viele „und“ enthält, kann ich dir sagen, dass du vieles nur halbherzig machst.
Paulus spricht hier zu den Ältesten von Ephesus, die nach Milet gekommen sind. Er wusste, dass er sie zum letzten Mal sehen würde und wollte ihnen noch einige Worte mit auf den Weg geben. Besonders wollte er mit ihnen am Strand auf die Knie gehen und beten, bevor er weiterging. Ich habe mir schon lange ein schönes Bild von diesem Strand vorgestellt, an dem die Brüder auf den Knien sind. Das ist eine der Hauptstationen des Gemeindebaus, der Moment, in dem die ganze Verantwortung übergeben wird und man alles gemeinsam in Gottes Hand legt. Das ist die zentrale Station.
In Vers 24 sagt Paulus: „Aber mein Leben ist mir nicht wichtig, wenn es darum geht, den Auftrag auszuführen, den mir Jesus Christus gegeben hat, nämlich das Evangelium von Gottes Gnade und Liebe zu verkündigen.“
Die Zielsetzung lautet also: Mein Leben ist nicht wichtig. Bist du damit einverstanden? Mein Leben ist nicht wichtig, aber es darf nur dazu dienen, diese Zielsetzung zu erfüllen – das Evangelium von der Gnade Gottes und der Liebe zu verkünden.
Diesen Satz habe ich groß in meinem Büro hängen. Ich bin so dankbar dafür. Jetzt weiß ich, dass mein Dienst in diesen Jahren darin besteht, andere Missionare und Verantwortliche zu ermutigen und zu schulen. So habe ich wieder einen klaren Satz und weiß genau, was ich in meinem Dienst annehmen kann und wo ich Nein sagen muss.
Umgang mit Erschöpfung und die Bedeutung des Weitermachens
Einsatz
Manchmal, wenn wir keine Kraft mehr haben und entmutigt sind, ist das der völlig falsche Moment, um darüber nachzudenken, was unser Dienst ist. Du kennst solche Momente, oder? Dann kommen alle möglichen falschen Überlegungen auf.
Wenn du deine Zielsetzung im Leben klar vor Augen hast, ist es so, dass du dich nicht mehr im falschen Bereich befindest, sondern im richtigen Bereich. In solchen Stunden kannst du zu deiner Zielsetzung zurückkehren und sagen: „Heiland, du weißt ja, das haben wir miteinander ausgemacht. Dieses Ziel will ich erreichen. Hilf mir dabei.“
Praktische Wege zur Erneuerung der Kraft
Wie bekommt man göttliche Kraft? Paulus spricht oft davon im Gebet. In 2. Korinther 12,8 erzählt er, dass er immer wieder vor Gott lag. Er spricht auch vom Fasten und davon, sich Zeit zu nehmen, um sich zurückzuziehen.
Ich möchte dich ermutigen: Auch wenn du denkst, keine Zeit zu haben – ich weiß, wie das ist. Sonst wärst du ja nicht so modern, oder? Zeit haben wir nie wirklich, aber es ist mir sehr wichtig, immer wieder halbe oder ganze Tage in die Natur zu gehen. Mit meinem Rucksack, der Bibel und einer Gebetsliste bin ich dann einen Tag lang allein mit dem Chef. Das brauche ich.
Man kann nicht immer nur über Wasser bleiben. Man muss auch mal die Gelegenheit haben, die ganze Situation von oben zu betrachten. Ich genieße es sehr, wenn ich in der Natur bin, dem Heiland nahe, und sagen kann: „Herr, ich komme hoch zu dir, neben den Gnadenthron.“ Ich möchte mir das Ganze wieder von oben anschauen – die ganze Arbeit.
Wenn ich alles nur von unten betrachte, sehe ich nur Probleme. Meine Sicht ist dann sehr begrenzt: Rauch, Wolken, Lärm und Arbeit. Es ist so schön, wenn man nach oben geht. Ich hatte das Glück, Fallschirmspringer zu sein, und ich weiß, wie wunderbar es ist, von oben zu sehen. Wenn du eine ganze Gegend wie ein Vogel von oben betrachtest, kannst du dir gut vorstellen, wie viel schöner es noch ist, wenn du noch eine Stufe höher bist.
Das brauchen wir, um neue Kraft zu bekommen: Wir müssen uns zurückziehen und zum Gnadenthron kommen, um alles mit ihm zu besprechen. Am Gnadenthron erhältst du neue Kraft.
Ausdauer und Vertrauen auf Gottes Erneuerung
Das andere, was wichtig ist, um Kraft zu bekommen, ist Ausdauer. Ich habe im Dienst oft gemerkt, dass ich einfach aufhöre und sage: „Jetzt habe ich keine Kraft mehr.“ Zum Aufhören braucht es ja keine Kraft mehr. Da kann Gott mich lassen. Du hörst auf, okay. Aber wenn du weitergehst, erneuert er deine Kraft.
Ich weiß jetzt nicht genau, wie der Text im Alten Testament lautet – es ist auf der linken Seite der Bibel, zumindest in der französischen Ausgabe –, aber dort heißt es, dass er unsere Kraft während des Wanderns erneuert. Weißt du vielleicht die Stelle? Wahrscheinlich, oder? Jesaja, genau, nicht wahr?
Das hat mir oft Mut gemacht. Er erneuert uns, ohne dass wir anhalten müssen, um erneuert zu werden. Ich bin gar nicht dagegen, dass man anhält. Ich mache auch fast jedes Jahr Ferien. Aber während wir unterwegs sind, erneuert er uns. Il augmente notre force.
Das ist wunderbar, wie bei den Adlern. Das ist auch die Sicht von oben, und sie haben diese große Freude.
Paulus’ inneres Prinzip für den Dienst
Ich komme noch einmal auf Apostelgeschichte Kapitel 20 zurück. Dabei möchte ich, dass wir ein wenig besser verstehen, welches innere Prinzip Paulus hatte, um in seinem Dienst mit so vielen Lasten auszukommen und dennoch immer wieder erneuert zu sein.
Zuerst wusste Paulus, was das Ziel seines Lebens war, wie wir es gelesen haben. Zweitens war ihm klar, was er predigte und welche Verantwortung er trug. Deshalb kann er in Vers 25 sagen: „Ich weiß, dass keiner von euch, denen ich das Evangelium gepredigt und bei denen ich gelebt habe, mich wiedersehen wird. Deshalb sage ich euch heute in aller Deutlichkeit: Ich bin nicht schuld daran, wenn einer von euch verloren geht.“
Das ist wunderbar – eine solche Gelassenheit im Dienst zu haben. Zu wissen, dass man die Botschaft gegeben hat und die Last dort enden muss, wo die Verantwortung des anderen beginnt.
Ich kenne viele müde Brüder im Dienst, die ständig das Gefühl haben, wenn der andere nicht klarkommt, liegt es bestimmt an ihnen. Doch irgendwo muss das aufhören. Du weißt, welche Botschaft du gibst.
Wenn deine Botschaft klingt wie eine alte Trompete, die schlecht geht und bei der man nicht weiß, ob man für Krieg oder Beerdigung aufstehen muss, dann ist das natürlich schwierig. Aber wenn dein Ton klar ist, dann weißt du, wo deine Verantwortung endet.
Verantwortung abgeben und Vertrauen schenken
Es scheint sehr wichtig zu sein, wenn jemand wegzieht – so wie Paulus –, sagen zu können: Ich habe jetzt diese Verantwortung nicht mehr. Denn er hat nichts verschwiegen, sondern den ganzen Plan Gottes zur Rettung der Welt verkündet.
Weiter sagt er: Von jetzt an müsst ihr auf euch selbst achten und auf die ganze Gemeinde. Das konnte er nur sagen, weil er ganz bewusst Verantwortung abgegeben hat und den anderen Brüdern volles Vertrauen geschenkt hat. Sonst kann man so etwas nicht sagen.
Gut, das geschah nicht in einer Woche. Er sagt später, dass er drei Jahre lang Tag und Nacht den Brüdern beigestanden, ihnen Mut gemacht, sie ermahnt und ihnen im Wort geholfen hat. Das war dann die Schulung. Nach dieser Schulung und ihrer Beziehung schenkt er volles Vertrauen: Von jetzt an müsst ihr das übernehmen.
Und warum kann er das? In Vers 32 heißt es: „Und nun vertraue ich euch Gottes Schutz an und dem Wort seiner Gnade. Er allein hat die Macht, euren Glauben wachsen zu lassen und euch das Erbe zu geben, das er seinen Kindern zugesagt hat.“
Schlussgedanken: Gottes Kraft in menschlicher Schwäche
Vertrauen zu Gott ist ganz, ganz wichtig in der Gemeindegründungsarbeit und in deinem Dienst. Wenn Gott in einem Leben wirkt, vertraue darauf, dass er seine Arbeit tut. Du kannst wirklich loslassen und wissen, dass allein Gott die Macht hat, den Glauben wachsen zu lassen.
Es ist wichtig, nicht das Gefühl zu haben, am Ende den Glauben der anderen wachsen zu lassen. Jeder entscheidet selbst, wie weit er sein Engagement im Glauben vorantreibt. Dieselben Botschaften bewirken bei manchen, dass sie gar nicht vorankommen, bei anderen hingegen, dass sie voranschreiten.
Du hast nichts in der Hand – weder Bekehrung, noch das tatsächliche Wachstum oder mehr Glauben in der Gemeinde. Du hast keine Kontrolle darüber. Was von dir erwartet wird, ist, dass deine Botschaft klar ist und dass du in deinem Leben deine Schwäche erkennst. Diese Schwäche soll dir bewusst sein, und du sollst wissen, dass Gott eingreift und Kraft gibt, wo ein Mensch zugibt, dass er schwach ist.
Bis dahin – danke.