Osterfreude trotz widriger Umstände
Da werden heute manche traurig sein, wenn an Ostern die Sonne nicht scheint. Für uns aber liegt die Osterfreude darin begründet, dass Christus auferstanden ist. Er ist wahrhaftig auferstanden. Jesus Christus hat dem Tod die Macht genommen und Leben sowie unvergängliches Wesen ans Licht gebracht.
Das macht uns so fröhlich. Darum wollen wir einstimmen in das Lied „Gelobt sei Gott im höchsten Thron“. Wir wollen alle sechs Verse singen.
Du, auferstandener Herr Jesus Christus, wir wollen ja so fröhlich unsere Lieder singen. Aber wir können das oft nur schwer, weil immer wieder die Trauer so schwer auf uns liegt. Außerdem verharren wir so oft im Unglauben. Du, Herr Jesus, hast das mit deinen Jüngern selbst durchlitten. Du hast sie überführt. Du bist ihnen begegnet als der Auferstandene. Du hast sie zum Glauben gerufen, sie getadelt und zurechtgewiesen.
Wir bitten dich, dass du heute Morgen auch bei uns so handelst. Du musst Glauben wecken, damit wir den Tod nicht mehr achten. Wir sollen nicht mehr hängenbleiben an dem, was man sehen und betasten kann. Sondern wir sollen gewiss werden deiner Auferstehung und mit dir das auferstandene Leben teilen.
Hilf uns, lieber Herr, dass unser ganzes Leben hier, unser irdisches Leben in dieser Welt, geprägt wird von deinem Wirken, von deiner Macht und von deiner Größe. Wir möchten dich bitten, heute mit uns zu reden und uns Gewissheit zu schenken.
Wir wollen in der Stille füreinander weiter beten. Bei dir, Herr, ist die Quelle des Lebens, und in deinem Licht sehen wir das Licht! Amen!
Und dann blasen uns die Posaunen den Bachchoral „Jesus unser Trost und Leben“!
Zeugnisse des Glaubens angesichts des Todes
Christen wissen, dass Jesus die Schranke des Todes durchbrochen hat. An dieser Stelle möchte ich drei Worte aus Briefen vorlesen, die alle aus diesem Jahrhundert stammen. In ihnen sprechen Menschen im Angesicht des Todes von der sicheren Hoffnung des Lebens.
Das erste stammt von Lizzie Oddwater, einer Missionarin, die am 3. August 1900 im Boxeraufstand in China zwölf Tage vor ihrer Ermordung durch die buddhistisch-taoistischen Aufstandskämpfer hingerichtet wurde. Sie schrieb:
„Meine Lieben, ich sehne mich danach, euch zu sehen, aber ich fürchte, dass wir uns auf Erden nicht mehr wiedersehen werden. Ich bin bereit zu sterben und sehe allem ruhig und gefasst entgegen. Der Herr ist mir ganz spürbar nahe, und er wird mich nicht verlassen.
Ich war sehr unruhig und nervös, als es noch eine Möglichkeit des Überlebens zu geben schien. Doch Gott nahm mir diese Hoffnung, und nun bete ich um Gnade, damit ich tapfer die Todesstunde durchstehen kann. Mein kleines Baby wird mit mir gehen. Ich bin gewiss, dass der Herr es mir im Himmel schenken wird, und meine geliebte Mutter wird sich sehr freuen, uns zu sehen.
Ich kann mir nicht ausmalen, wie der Empfang des Heilands sein wird. Oh, dies wird all diese Tage des bangen Wartens aufwiegen! Meine Lieben, bleibt eng mit dem Herrn verbunden und hängt euer Herz nicht an die vergänglichen Dinge dieser Welt. Anders ist es nicht möglich, den Frieden Gottes zu erhalten, der alles Denken übersteigt.
Ich muss Ruhe bewahren, gerade in diesen Stunden. Ich bedaure es keinesfalls, nach China gekommen zu sein, aber mir tut es leid, dass ich so wenig wirken konnte. Die zwei Jahre seit meiner Hochzeit waren Jahre voller Glück. Ich hatte immer große Angst vor der Trennung. Falls wir dem Allem hier entkommen sollten, wäre dies ein großes Wunder.
Ich grüße euch und alle lieben Freunde, die an mich denken, in großer Liebe.“
Das zweite Wort stammt von Alexi von Rönne, Oberst im deutschen Generalstab. Er wurde am 12. Oktober 1944 in Plötzensee hingerichtet. Er war ein Mann, der immer recht freimütig gegen das Unrecht protestiert hat, auch in seiner Position. Er lehnte jedes Gewaltattentat gegen Hitler ab, drückte aber offen seine Gedanken aus. Am Tag seiner Hinrichtung schrieb er seiner Frau:
„In Berlin, Plötzensee: Mein allerliebstes, gleich gehe ich nun heim zu unserem Herrn in voller Ruhe und Heilsgewissheit. Meine Gedanken sind in allergrößter Liebe und voll Dank bei dir, bei euch.
Ich bitte dich als Letztes: klammere dich nur an ihn und habe in ihm volle Zuversicht. Er liebt dich – ihm gilt mein ganzes Vertrauen. Jeder Entschluss, den du nach Gebet im Leben für euch fasst, hat meine volle Billigung und meinen Segen.
Wenn du wüsstest, wie unvorstellbar treu Jesus mir in diesem Augenblick zur Seite steht, wärst auch du für dein ganzes schweres Leben gewappnet und ruhig. Er würde Kraft geben zu allem.
Ich segne die beiden geliebten Kleinen und schließe sie in mein letztes Gebet innig ein. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über ihnen und führe sie heim.
Innige Grüße und Dank meiner geliebten Mama, den Eltern und Geschwistern. Mögen sie von ihm behütet im heiß geliebten Vaterland auch schwere Zeiten überdauern.
Dir, mein Allliebstes, gehört meine heiße Liebe und Dank bis zum letzten Augenblick und zum seligen Wiedersehen. Gott behüte dich.“
Das dritte Wort stammt von Werner Hennig, einem schwäbischen Pfarrer aus Thüngenthal bei Schwäbisch Hall, der im Alter von dreißig Jahren starb. Sein letzter Brief an seine Angehörigen lautet:
„Ein kurzer froher Gruß mag mein Letztes sein, was ich euch geben kann. Ich bin meine Straße fröhlich gegangen, mitten durch alle Schrecknisse des Krieges hindurch, und ich bin reich geworden in all der Armut des stillen Heimwehs.
Mein Letztes an euch kann nichts anderes sein als ein fröhliches Lobsingen, wie ein helles Osterlied. Ich habe seine Herrlichkeit gesehen. Christus ist mir gewesen wie ein Bruder. Gerade in den schweren Stunden war er mir so nahe, dass mir keine Welt und kein Tod eine Erschütterung sein konnte.
Wenn ich scheiden muss von euch, wenn ich nimmer heimkehren darf, dann weiß ich das eine ganz gewiss: Ich darf in die ewige Heimat, ich darf zu meinem Heiland.
Mein Leben klingt nur in einem Ton aus, und er heißt: Lobe den Herrn, o meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“
In diesem Osterjubel wollen wir mit einstimmen und das Lied „Auf, auf mein Herz mit Freuden“ 86, Verse 1 bis 5, singen.
Paul Gerhardts Glaubenszeugnis und die Osterbotschaft
Man sagt bei Paul Gerhardt immer wieder, dass seine Lieder verständlich sind, besonders im Hinblick auf die schweren Todesnöte, die er in seiner Familie durchlitten hat. Doch man muss auch bedenken, dass er seinen Beruf, seinen Kirchendienst, aufgegeben hat, weil er mit dem großen Kurfürsten, seinem obersten Dienstherrn, nicht mehr einig sein konnte.
Für ihn war materielle Sicherheit in dieser Welt oder die Preisgabe seines Glaubens keine Frage. Er wollte allein seinem Herrn folgen, und deshalb war ihm die Welt keine Versuchung. Für ihn war das Gleiche Tod oder die Welt mit ihren lockenden Angeboten, die seinen Glauben zerstören könnten.
Heute haben wir als Predigttext aus dem Ersten Korintherbrief Kapitel 15, dem großen Auferstehungskapitel, die Verse 20 bis 28. Es ist sicher gut, wenn Sie den Text vor sich haben.
Paulus erwähnt dort noch einmal, wie Christus erschienen ist und wie er von den Zeugen gesehen wurde. Er denkt darüber nach, wie es für uns wäre, wenn Christus nicht auferstanden wäre. Dann sagt er: „Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind. Denn durch einen Menschen ist der Tod gekommen, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig gemacht, ein jeder aber in seiner Ordnung: als Erstling Christus, danach, wenn er kommen wird, die, die Christus angehören; danach das Ende, wenn er das Reich Gott dem Vater übergeben wird, nachdem er alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt vernichtet hat.
Denn er muss herrschen, bis Gott ihm alle Feinde unter seine Füße legt. Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod, denn alles hat er unter seine Füße getan. Wenn es aber heißt, alles sei ihm unterworfen, so ist offenbar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. Wenn aber alles ihm untertan sein wird, dann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott sei alles in allem.“
Herr, mach uns jetzt des Lebens gewiss, dass wir Zeugen des Lebens werden. Amen.
Zweifel und Gewissheit im Glauben
Es gibt Gespräche, die man nicht vergisst. Ich erinnere mich an eine Unterhaltung mit einer alten Dame in einem Altenheim. Sie klagte, wie man es so oft hört, dass ihre Kraft immer mehr nachlässt. Der Arzt könne keine gesundheitliche Besserung mehr versprechen.
Dann, so wie wir es ja alle tun, haben wir dieser Frau gesagt, dass wir doch eine große Zuversicht und Hoffnung haben. Jesus hat den Tod besiegt, und wir gehen auf das neue Leben zu.
Da merkte ich, dass die Frau mich unsicher anschaute. In der Pause sagte sie ganz vorsichtig und lächelte verlegen: „Darf ich das auch einmal fragen? Wie ist das, wenn man das nicht richtig glauben kann?“
Sie schämte sich und dachte, das dürfe sie ihrem Seelsorger nicht sagen. Das sei zu kompliziert und wirke vielleicht zu ungläubig. Ich antwortete, dass wir das doch miteinander bereden müssten.
Sehen Sie, es hat noch nie einen Christen gegeben, der sich nicht mit seinen Zweifeln herumschlagen musste. Wie gut, dass das schon in den Ostergeschichten des Neuen Testaments steht. Dort hat Jesus seine Jünger nicht abgekanzelt oder bloß fertig gemacht. Jesus weiß, wie schwer es unserem Herzen fällt mit dem Glauben und der Gewissheit. Oft ist diese nicht richtig fest verankert.
Es tut uns fast weh, wenn wir solche Worte von mutigen und fest bekennenden Leuten lesen. „So einen Glauben wollte ich doch auch haben.“ Aber wenn es auf unser Sterben zugeht, werden wir alle fraglich. Das wird uns allen schwer.
Ich freue mich immer wieder an dem Kapitel im Korintherbrief, in dem Paulus damals liebevoll und geduldig mit den Gemeindegliedern von Korinth über die Auferstehung Jesu sprach. Man spürt direkt, wie er den Zweifelnden immer wieder zuspricht: „Du darfst es glauben und du darfst gewiss sein, dass dir das gilt, auch für dich.“
Er beginnt das Kapitel so, im ersten Vers von Kapitel 15: „Ich erinnere euch aber an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr angenommen habt, indem ihr auch versteht, durch das ihr selig werdet.“ (1. Korinther 15,1-2)
Bleibt bei dem Wissen vom auferstandenen Jesus. Das war in Korinth nie umstritten. Das ist eine ganz moderne Erscheinung. Erst im zwanzigsten Jahrhundert begannen Menschen zu zweifeln, ob Jesus überhaupt auferstanden ist. Damals war das nicht umstritten.
Sie müssen sich vorstellen: Dreißig Jahre nach dem Tod Jesu gab es schon blühende Christengemeinden rund ums Mittelmeer. Wie war das überhaupt möglich? Die Jünger waren doch selbst nach der Kreuzigung Jesu voller Angst. Sie hatten sich eingeschlossen, waren mutlos und verzagt.
Es gibt nur eine Antwort: Der Auferstandene ist ihnen erschienen. Sie können sich das Leben des Paulus überhaupt nicht anders vorstellen, als dass er darin völlig gewiss war: Der auferstandene Jesus ist bei mir.
Darum war Paulus rastlos unterwegs, auch wenn sein Körper geschwächt war. Schon dreißig Jahre nach der Hinrichtung Jesu finden wir in Rom große Christengemeinden. Bei den Gartenfesten des Tyrannen Nero wurden die ersten Christen verbrannt. Sie gingen fröhlich und gewiss in den Tod, weil sie wussten: Jesus lebt.
Aber in anderen Städten, so auch in Korinth, war das bei den Leuten nicht das Problem, ob Jesus auferstanden ist, sondern wie es mit ihrem Sterben sein wird. Ich denke, bei vielen Christen unter uns ist das ähnlich.
Ich zweifle ja nicht an der Auferstehung Jesu, aber wie ist das, wenn ich sterbe? Damals in Korinth vermischten sich die Vorstellungen über das Sterben mit den landläufigen Gedanken. Die Leute konnten sich das nur in der damals gängigen Philosophie vorstellen. Sie dachten irgendwie, dass ihre Seele sich zu Gott aufschwingt.
Dass Gott aber unser gesamtes Wesen auferwecken wird, konnten sie nicht fassen. Sie sagten: „Die Materie ist doch weg.“ Vielleicht ist das noch so ein seelischer Vorgang. Ganz ähnlich denken heute noch viele Menschen. Sie sind davon überzeugt, dass die Seele irgendwo weiterwandert und noch einmal in einem Menschenleben wiederkommt.
Das ist ein völlig unbiblischer Gedanke, der vor dem Evangelium nicht bestehen kann. Woher kommt denn sonst die Gewissheit, wenn einer so sicher reden will?
Ich bin froh, dass Paulus jetzt mit den Zweifelnden spricht und ihnen noch einmal deutlich macht, wie das mit unserem Sterben und unserem Auferwecken sein wird.
Er gibt uns hier einen Nachhilfeunterricht: Wo werde ich sein, wenn ich sterbe?
Der Tod als letzter Feind und die Macht des Glaubens
Zuerst möchte ich einmal das Wort unterstreichen, das auch in Ihren Bibeln fettgedruckt ist: Der letzte Feind, der überwunden wird, ist der Tod.
Jetzt gehe ich mal umgekehrt vor. Heute, am Osterfest, rede ich nicht zuerst über den großen Ostersieg Jesu, sondern darüber, dass der Tod der unerbittlich letzte Feind ist. Darin liegt nämlich auch der Grund, warum wir oft die Auferstehungsbotschaft nicht richtig fassen können.
Das liegt auch in unserer Zeit daran, dass wir den Tod so verharmlosen. Das können wir nur tun, weil wir dem Tod ausweichen, weil wir ihm aus dem Weg gehen und oft nicht dabei sind, wenn Menschen sterben. Wir fliehen oder überlassen es den wenigen Krankenhelfern und Ärzten in den Hospitälern, die sich damit auseinandersetzen. Wir kennen den Tod gar nicht mehr.
Dadurch macht sich die Meinung breit, der Tod sei der große Erlöser – unbestritten. So empfinden wir das häufig, wenn nach einem sehr schweren, langen Leiden jemand sterben darf, endlich sterben darf. Aber es stimmt nicht, dass der Tod Erlöser ist. Das ist nur vordergründig unser Empfinden.
Die Trauernden wissen es: Selbst nach einem erfüllten, reichen Leben kommt der Tod immer zu früh – immer. Wer einen lieben Menschen verliert, spürt, wie der Tod Liebesbande durchschneidet. Man bleibt einsam zurück, völlig vereinsamt. Man fühlt sich, als sei man irgendwo in die totale Einsamkeit geschleudert. Niemand versteht mich, obwohl so viele liebe Menschen da sind.
Der Tod ist unheimlich und grausam. Letztlich ist das bei alten Menschen nicht anders, als wenn der Tod das Kind aus den Armen der Mutter reißt. Man spürt den ganzen Schmerz des Sterbens. Wir haben das vorhin auch empfunden, als wir über die Worte und Briefe von Menschen nachgedacht haben, die im Angesicht des Todes geschrieben haben, wie unheimlich der Tod ist.
Der Tod ist der letzte Feind, der überwunden wird. Das sagt nur Gottes Wort uns. Und wir müssen das wieder ganz neu verstehen und bejahen können.
Jahrelang kann man leben, ohne den Tod in seinem Blickfeld zu haben. Aber wenn er dann plötzlich an unserer Tür klopft, wenn der Krankheitsbefund vorliegt und wir die Schatten des Todes spüren, merken wir: Es ist mein Feind. Ich dachte immer, ich hätte keine Feinde – aber ich habe einen Feind.
Dann beginnt ein Kampf. Dieser Kampf wird oft bis in die letzten Atemzüge geführt. Menschen kämpfen heroisch und versuchen, noch etwas von diesem Leben abzutrotzen. Der Mensch ist fürs Leben geschaffen und nicht fürs Sterben. Der Tod ist so widersinnig und unbegreiflich.
Es ist ja unserer modernen Medizin heute viel gelungen. Statistisch gesehen ist der Tod in den letzten 20 Jahren, seit 1970, für jeden Menschen um fünf Jahre zurückgedrängt worden. Das ist enorm – fünf Jahre, die die medizinische Kunst gewonnen hat.
Allgemein hat sich nun die Meinung verbreitet, wenn jemand stirbt, dann ist das sicher Schuld der Umwelt. Im Stern schrieb neulich ein Journalist so gekonnt: Wenn ein Mensch im gesegneten Alter von 93 Jahren stirbt, regt sich alle Welt auf und sagt, wahrscheinlich wohnt er über einer chemischen Reinigung oder hat als Junge im Konfirmandenunterricht in einem asbestverseuchten Saal gesessen. Es muss irgendeine technische Not gewesen sein, dass der Tod überhaupt noch Macht unter uns hat.
Man rechnet kaum mehr mit der Natürlichkeit des Todes. Aber die Bibel rechnet auch nicht mit der Natürlichkeit des Todes. Er ist widersinnig. Er ist gegen die Schöpfung Gottes.
Wir sterben alle in Adam – das ist eine komische biblische Redeweise. Damit ist gemeint, dass wir eine Schicksalsverbindung mit den ersten Menschen haben, die einst gegen Gott rebellierten und sich gegen ihn auflehnten. Der Tod hat seine Macht, weil er uns von Gott trennen darf.
Der Tod ist ein Stück der Gerichtshand Gottes und hängt eng mit meiner Schuldverhaftung zusammen. Ich kann nicht das euphorische „Generationenschieben“ machen, weil ich doch auch im Aufruhr gegen Gott lebe. In meinem Leben finde ich dieses Nein zu Gott, diesen Trotz, diesen eigenmächtigen Aufruhr, diese Selbstsucht, dieses Selberwollen und dieses Lossagen von Gott.
Wir müssen alle sterben. Aber deshalb verstehen wir, dass das der Feind ist, mit dem wir kämpfen und ringen. Er hat seine Macht, weil wir von Gott getrennte Menschen sind. Das alles muss man wieder biblisch im Zusammenhang sehen.
Es ist gut, dass Paulus das mit den Zweiflern so erörtert. Es genügt uns nicht, eine billige Medizin zu haben, die uns den Tod nur um ein oder zwei Jahre verschiebt. Das wäre zu wenig. Wir brauchen Trost des Lebens, Gewissheit des Glaubens.
Darum kommt der zweite Satz von Paulus: Wir werden auferstehen. Das sagt er hier auch. Wir werden auferstehen, wir werden alle lebendig gemacht.
Die Bedeutung des Erstlings in der Auferstehung
Nochmal ein biblisches Wort: So kompliziert ist das mit dem Bibellesen gar nicht. Man kann leicht in einem Bibellexikon nachschlagen, was mit dem Erstling gemeint ist.
Wo kommt das Wort in der Bibel vor? Bei den Opfern. Wenn Ernte war – wir werden ja dieses Jahr mit einer Gruppe wieder Schawuot miterleben, das Erntefest – dann werden die Erstlingsgaben Gott dargebracht. Das heißt, die erste geschnittene Garbe wird Gott dargebracht. Die erste Frucht im Garten, die geerntet wird, wird Gott dargebracht. Eigentlich ist das ein Symbol dafür, dass alles Gott gehört.
So war Adam der Erstling für eine Welt des Todes, für das große Sterbelager der Welt. Paulus sagt, jetzt ist etwas total Neues passiert. Wir sehen in unserem Denken ja immer die Auferstehung Jesu als den Sonderfall an. Ja, das war etwas Besonderes, Jesus war ja ganz anders als wir. Daher kommt unser Unglaube.
Paulus sagt, das ist der Erstling. Jetzt nehme ich mal ein anderes Wort, das wir besser verstehen, wir als von der Technik geprägte Leute: Wir gebrauchen das Wort Modell oder Prototyp. Jesus ist der Prototyp von der ganzen Serie, die nachher folgt. Die Auferstehung Jesu ist der Prototyp unserer Auferstehung. Wir werden in die Auferstehung Jesu hineingezogen und hineingerissen, und darüber spricht er mit den Korinthern.
Ja, aber verstehen? Nein, verstehen kann man es nicht, weil das unser ganzes Denken sprengt. Kein Vergleich reicht dahin. Darum möchte ich es auch jetzt gar nicht probieren, mit irgendwelchen Vergleichen oder Beispielen es zu erklären. Nur darf sie das nicht in ihrem Glauben irre machen, dass sie um sich herum eine Welt des Todes sehen.
Unser Osterglaube sprengt alle sichtbaren Zeichen dieser Welt. Auch die Grabeshügel, vor denen wir stehen, dürfen uns nicht schrecken. Wir werden auferstehen. Es wird ja auch bei mir nicht leicht, wenn es bei mir zum Sterben geht. Wir müssen einander diesen Dienst tun.
Wenn wir einander besuchen, geht es doch nicht um irgendwelche Saftfläschchen oder Blumensträuße, die wir einander ins Haus tragen, sondern darum, dass wir einander dies verkünden: Jesus lebt, mit ihm auch ich. Der Tod ist verschlungen im Sieg. Dass ich all die großen Worte spreche, und ich bin überzeugt, dass es unsere Sterbenden auch noch hören, wenn sie äußerlich so aussehen, als hätten sie schon die Bewusstlosigkeit erlangt.
Das ist so etwas Gewaltiges, was wir Christen da sagen: Ich glaube an das ewige Leben. Ich glaube an das ewige Leben.
Die Hoffnung auf das ewige Leben und der Dienst in der Welt
Die Materialisten, Sozialisten und Kommunisten sind dagegen Sturm gelaufen. Sie haben gesagt: Die Christen vertrösten euch auf ein Jenseits. Wie gut, wie gut, dass wir Christen nicht im Diesseits hängen bleiben, sondern sagen: Über kurz oder lang, über zehn oder dreißig Jahre, ist das für uns alles vorbei. Dann hat das seine Bedeutung verloren. Wir warten auf eine neue Welt, auf das ewige, unbegrenzte neue Leben. Wir werden in die Auferstehung Jesu hineingerissen, wir werden lebendig werden.
Und das ist doch nicht so, dass ich Christen glaube, als ob der Mensch in immer neuen Formen wiederkehre, sondern so in der unverwechselbaren Originalität, wie Gott mich geschaffen hat, werde ich auferstehen. Wenn ich auferstanden bin, dann werde ich nicht mehr die Zeichen des Alters tragen, nicht mehr die Zeichen des hohen Alters und nicht mehr die Zeichen der Verletzungen dieser Welt. Sondern in einer neuen Leiblichkeit darf ich Gott dienen.
Man kann da ja nur bewundernd davorstehen, anbetend all die Worte widersprechen, dass da Gott eine Ordnung hat, wann er das macht. Wir haben am Karfreitag gehört, dass es für die, die glauben, so ist, dass sie dies gar nicht empfinden, sondern heute schon ins Paradies eintreten. Und Paulus sagt, das hat eine Rangordnung: zuerst die Gemeinde und dann die Auferstehung zum Gericht.
Wir wollen darüber gar nicht viele schwierige Gedanken machen. Was uns Gott nur andeutungsweise enthüllt hat, soll uns genügen. Wir wollen nicht mehr hineinlesen, als da steht. Aber am Ende sind die ganzen Mächte dieser Welt entthront. Auch der Teufel mit seiner Macht hat am Ende nichts mehr zu sagen, wenn Christus sein Gottesreich herbeiführt.
Darum möchte ich mich heute nicht irre machen lassen. Es ist ja unsinnig, wenn man immer wieder so tut, als ob Christen nicht in dieser Welt treu dienen würden. Im Gegenteil: Christen dienen in dieser Welt sehr treu. Sie erfüllen ihre Pflicht, sogar noch treuer als die anderen diesseits gesonnenen Menschen. Denn sie wissen, dass das für die Ewigkeit wichtig ist, dass sie heute ihre Pflicht erfüllen.
Das macht mich doch nicht weltflüchtig, sondern im Gegenteil, das macht mich treu zum Dienst hier in dieser Welt. Weil ich weiß, ich gehe auf die große Ewigkeit zu. Aber ich kann alles trennen und prüfen, dass weder das Kleine klein bleibt noch das Große groß erscheint. Ich will mich nicht aufhalten an den vergänglichen und unwichtigen Dingen dieser Welt. Aber das will ich heute tun, wie Alexi von Rönne sagt: Und wenn ich ganz allein stehe gegen eine Welt des Unrechts, ich würde doch nicht davon ablassen, für die Wahrheit Zeugnis abzulegen. Das ist gerade das Wissen um die Ewigkeit.
Darum geize ich dich nicht um ein Stück meines Lebens. Ich habe mal mit jungen Leuten in einer Gymnasiumsoberstufe diskutiert, gerade über diese Leute, die ihr Leben gelassen haben. Da sagten sie also: Wenn einer für seine Überzeugung stirbt, ist er unsinnig. Das Leben ist doch das Höchste. Ich muss sagen: Dieses irdische Leben ist nicht das Höchste. Das Höchste ist, dass ich die Ewigkeit bei Gott gewinne.
Wunderbar, das zu wissen: Die ganze Welt wird erneuert werden, alles nach seiner Ordnung, so wie es dasteht. Und dann, am Ende, wird alles Gott vor die Füße gelegt. Es wird Gott sein, alles in allem.
Der Tod wird entmachtet durch Christus
Ich muss noch einen Teil hinzufügen. Darum geht es mir jetzt: Ich würde Sie nicht so heimgehen lassen wollen, ohne sagen zu können und zu müssen, dass der Tod entmachtet wird. So haben wir heute begonnen. Es ist auch so, dass der Tod bei uns noch so viel Macht hat wie die Frau, die mir am Tisch gegenüber saß. Sie sagte: „Aber ich kann es jetzt doch nicht so fassen, wenn meine Körperkraft nachlässt.“
Es ist sicher richtig, so steht es in der Bibel. Aber für mich stellt sich die Frage: Wie ist das? Wir spüren noch die uneingeschränkte Macht des Todes, der herausreißt, wen er will, der zuschlägt – ohne Mitleid, ohne Rücksicht. Und wir sind dem ausgeliefert. Was sollen wir da sagen?
Ich möchte da stehenbleiben, wo Paulus sagt, der Tod muss herrschen. Der auferstandene Christus herrscht jetzt schon. Und jetzt müssen Sie noch einmal daran denken, wie der Apostel Paulus durch die Länder des Mittelmeers lief, atemlos lief. Er sagte: „Ich muss die Kunde allen bringen, er ist auferstanden.“
Er hat sich gar nicht erst lange aufgehalten, bis die Verhältnisse in dieser Welt neu geworden sind. Er hat gesagt: Das ist eine Welt, die untergeht. Bei den ersten Christen lag sicher eine große Sehnsucht auf die neue Welt darin.
Ich wünsche mir, dass wir Christen heute wieder solch eine Sehnsucht nach dem wiederkommenden Herrn hätten. Wir würden uns nicht bloß verlieren in der Neuordnung dieser Welt. Diese Welt behält ihre Vorläufigkeit, so wie das römische Reich ein zerbrechendes Reich blieb. Die Reiche, die bis zur Wiederkunft Jesu noch in dieser Welt gebaut werden, bleiben auch Reiche des Ungerechten, des Ungehorsams und der Finsternis.
Nicht, dass wir nicht das Beste für sie wollten. Wir wollen dienen, wo wir nur können. Ich kann das immer nur sagen. Aber unsere ganze Liebe gehört der Botschaft, dass Menschen heute hören, dass Jesus im Leben von Menschen herrschen kann.
Trost in der Trauer und die Kraft des Glaubens
Es gehört immer wieder zu den schweren Momenten, wenn wir mit Gemeindegliedern den Weg hinaus auf den Friedhof gehen müssen. So haben wir einmal von einem jungen Ehepaar ein Kindlein begraben müssen. Die Mutter schenkte uns daraufhin das herrliche Lied, das wir heute so gern singen: „Dann wird es kein Leid mehr geben, keine Träne mehr geweint.“
Sie war immer eine fröhliche Frau in unseren Gottesdiensten. Sicher haben Sie es gar nicht bemerkt, wenn Sie neben ihr saßen. Elisabeth Schnitter, die im Evangeliumsrundfunk diesen Dienst tut, ist inzwischen weggezogen. Dort heißt es in dem Refrain immer: „Dann wird sein Gott alles in allem.“
Wir dürfen heute schon unser Leid unter unsere Füße legen und sagen: Der Tod soll jetzt nicht solch eine Macht in meinem Leben haben. Ich will ihn gar nicht bewundern, und die Gräber sollen nicht der Mittelpunkt meines Lebens sein.
Wenn wir in alten Erinnerungen blättern, kommen auch die bitteren Erinnerungen auf, wie der Verlust durch den Tod uns so viel genommen hat. Doch nein, der Tod soll nicht herrschen. Der Auferstandene soll herrschen. Ich möchte in seinem Licht sein.
Es wird erzählt von den Römern, die einst die Christen verfolgten. Für sie war es ein Mittel, die Christen zu verhöhnen, wenn sie sie den Löwen vorwarfen. Oder wie berichtet wird, als sie achtzig Christen auf ein Schiff trieben und dieses Schiff in der Nähe des Ufers anzündeten. Am Ufer wartete ein höhnisches Lachen der Leute: „Jetzt werden sie gleich jammern und schreien. Ihr Christen, seht, ihr habt auch keinen Heiland.“
Doch dann wurden die Menschen ganz still, als die auf dem Schiff Osterlieder anstimmten. War das nur damals bei den Römern so? Oder hört man so etwas auch aus unseren Trauerhäusern? Singen wir solche Lieder, aber nicht nur angesichts des Todes?
Wie oft stehen wir in Gefahr, die Ewigkeit zu verlieren – nur wegen eines Ehebruchs. Wir sagen: Ich möchte weg von Gott, ich will das Leben nicht. Wir meinen, das Leben bestehe nur aus einem unrechten Gut, aus Geld, das uns nicht gehört, dort, wo wir Gottes Wort brechen, dort, wo wir in einem Streit festhalten.
Doch wir wählen nicht das Leben. Wir sagen: Ich muss doch in dieser Welt das Leben gewinnen. Ist das das Leben? Ein Leben, das auf den Tod zuläuft?
Wie viele haben das ewige Leben verspielt, nur um ein kurzes irdisches Glück zu haben! Darum ist es so wichtig: Herrscht der Auferstandene in unserem Leben, dann möchte ich gar nichts mehr ohne ihn. Er soll alles in allem sein – nicht erst in meiner Todesstunde.
Ich möchte nichts mehr ohne ihn tun: meine Dienste und Pflichten in dieser Welt mit Jesus, dort, wo er mich hinstellt. Dann weiß ich, dass dieser Tag heute schon ewiges Leben ist. Es hat schon angefangen, und der Tod kann mich nicht mehr von Jesus trennen. Amen.
Jesus lebt, mit ihm auch ich. Tot, wo sind nun deine Schrecken?
Wir singen jetzt die Lieder eins und zwei, dann fünf und sechs.
Dank und Ausblick für die Gemeinde
Wir wollen beten. Herr Jesus, du hast die Schlüssel der Hölle und des Todes. Dafür wollen wir dir danken und uns freuen, dass uns der Tod nicht mehr erschrecken darf. Wir brauchen uns auch nicht mehr zu fürchten vor der Stunde, in der dieses Leben zu Ende geht.
Heute dürfen wir in der Fülle des neuen Lebens stehen, das du uns schon jetzt schenken willst. Dennoch gibt es Leid, wenn wir uns immer wieder von dir trennen lassen. Herr, bewahre uns davor, unser Herz an vergängliche, irdische Dinge zu hängen. Lass uns nicht Knechte dieses Lebens werden, das doch vergeht.
Bewahre uns davor, dass wir uns von dir wegreißen lassen, nur um kurzer Genüsse willen, die uns vorgegaukelt werden. Hilf uns, dir treu zu bleiben, dein Wort nicht zu brechen, sondern bei dir zu bleiben und das ewige Leben zu gewinnen. Darin halte uns ganz fest.
Geh mit uns, wenn wir von dir zu anderen weitersagen. Du kannst Menschen im Glauben festigen. Gib uns auch Geschick, die Trauernden zu trösten, die Kranken und Müden aufzurichten, damit sie im Glauben an dich gewiss werden. Wir wissen, dass du es auch mit uns so machen wirst, ganz nach deinem Plan.
Wir dürfen alles in deine Hand legen und wissen, dass du alles herrlich führst. Wir können nur dich bitten, mein Gott, ich bitte durch Christi Blut: Mach es gut mit meinem Ende.
Lasst uns gemeinsam beten: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Wir wollen noch vom Lied 88 singen: „O Tod, wo ist dein Stachel nun?“ Den letzten oder den ersten Vers, es ist derselbe. Es ist doch schlimm, dass ich Sie so irritiere. Das kommt davon, wenn man die Sachen auswendig macht, dann passieren solche Dinge. Aber ich will trotzdem nicht alles ablesen. Mir ging der Vers vom Vorlied durch den Kopf, den wir oft zu Ostern gesungen haben: „O Tod, wo ist dein Stachel nun?“
Ich hatte vorher ein anderes Lied ausgewählt, so war es von mir, das stimmt.
Wir wollen den Bläsern herzlich danken, dass sie heute das möglich gemacht haben. Wir sind verstärkt durch Bläser von der Paulusgemeinde. Es ist ganz wunderbar, dass sie heute dabei sind.
Immer in den Ferienzeiten ist es schwierig, die Chöre zusammenzubekommen. Wir waren auch am Karfreitag so dankbar, dass der Chor sang. Viele von uns waren mit einer Freizeitergemeinde zum Skifahren in der Schweiz. Aber es ist schön, den Ostersonntag mit solch einem Jubel begehen zu dürfen.
Morgen haben wir Gottesdienst um 9:30 Uhr. Es ist immer ein Geschenk, dass wir zwei Feiertage haben, um die Osterbotschaft richtig zu verstehen. Es war das Erste, was in der DDR wieder eingeführt wurde: dass die zweiten Feiertage wieder gelten. Wir sollten sie wieder füllen.
Es gibt morgen keinen zweiten Gottesdienst. Am nächsten Sonntag gibt es einen kleinen Unterschied zu dem Notizenzettel. Im zweiten Gottesdienst wird Erika Braun als Krankenschwester nach Burkina Faso ausgesendet. Dort predigt Gunter Kiene.
Die Leute vom offenen Abend nehmen teil. Da kann es mit dem Blatt schwierig werden. Deshalb möchte ich Mut machen, den ersten Gottesdienst zu besuchen, in dem Frau Stuckerschwarz predigt.
Ich möchte bei der Gelegenheit auch alle begrüßen, die drüben in der Kinderbetreuung sind. Seitdem ich doppelter Großvater bin, höre ich wieder mehr von der Kinderbetreuung drüben, wie voll es dort auch beim zweiten Gottesdienst ist. Das freut mich ganz besonders.
Nur schade, dass man die Eltern, auch die drüben, gar nie grüßt. Wir möchten über die Distanz, über das Fernsehbild verbunden sein und deshalb liebe Grüße senden.
Wenn wir gerade bei Kindern sind: Wir freuen uns, dass es wieder Kinder in unserer Gemeinde gibt. Es sind fast zwanzig Kinder, die nicht in den Kindergarten aufgenommen werden konnten. Das ist eine ganz plötzliche Entwicklung. Ich weiß nicht, was mit unseren Statistikern los ist, dass man das nicht voraussehen konnte. Wahrscheinlich war der Computer falsch programmiert oder abgespeichert.
Jetzt suchen wir dringend für nach den Sommerferien entweder eine Erzieherin – früher sagte man Kindergärtnerin, ich fand das viel schöner als Erzieherin. Bei „Erzieherin“ zuckt in mir immer noch etwas zusammen, aber so heißt es nun mal – im Anerkennungsjahr – oder eine Kinderpflegerin oder eine Vorpraktikantin. Es sind zwei Mitarbeiterstellen, die wir überhaupt suchen.
Was uns nur wichtig wäre, ist, dass jemand diesen Dienst in unserem Kindergarten als Dienst der Gemeinde und als Zeugnis des Glaubens auffasst.
Nun dürfen Sie es weitersagen. Wir sind froh, wenn Sie uns hier helfen.
Unser Opfer heute ist für Sibylle Johnson und ihren Mann Alek. Sie sind Missionare der Überseeischen Missionsgemeinschaft in Japan. Der Landesbuddhismus weiß nichts von der Auferstehung der Toten, weiß nichts vom auferstandenen Jesus. Japan ist ein Wirtschaftswunderland.
Es ist uns sehr wichtig, dass dort die Botschaft des Evangeliums weitergegeben wird. Wir sind ihnen dankbar, dass sie das ermöglichen. Sibylle stammt ja aus der Stitzenburgstraße. Wir wollen ihren Dienst mittragen, auch durch unsere Gaben und durch unsere Fürbitte.
Nun wollen wir um den Segen Gottes bitten: Herr, segne uns und behüte uns. Herr, lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Herr, hebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.
