
Herzlich willkommen zum Podcast der Eva Stuttgart mit Jörg Lackmann und Thomas Povileit.
Unser Podcast möchte zum praktischen Christsein herausfordern und zugleich zum theologischen Denken anregen.
Pornografie ist ein Geschäft, mit dem viel Geld verdient wird. Zugleich ist sie eine Not, mit der viele Christen zu kämpfen haben. Es sind nicht nur Männer betroffen, sondern auch Frauen, die mit Pornografie Schwierigkeiten haben.
Für viele fühlt sich dieser Kampf aussichtslos an. Sie stecken oft schon jahrelang in der Pornofalle und finden keinen Ausweg. Deshalb stellt sich die Frage: Gibt es überhaupt einen Ausweg aus der Pornofalle? Darüber wollen wir sprechen.
Thomas, als Christen ist uns meistens klar, dass Pornografie nicht in Ordnung ist. Wenn ich aber einmal annehme, dass jemand nicht mit christlichen Werten lebt, könnte es sein, dass diese Person zumindest bei Softpornos keine Probleme hat. Vielleicht findet sie es sogar völlig in Ordnung, nackte Menschen anzuschauen.
Man könnte argumentieren, dass Gott uns so erschaffen hat.
Es ist eine gute Frage, die du da stellst, denn es ist tatsächlich so, dass wir als Christen manche Dinge voraussetzen, die in unserer Gesellschaft längst nicht mehr so gesehen werden. Deshalb ist es wichtig, dass ich mich immer wieder daran erinnere, wie Gott Dinge bewertet. Viele Dinge in unserer Gesellschaft können schließlich auch auf uns zurückfallen, oder wir übernehmen sie unbewusst.
Deshalb muss ich genau hinschauen: Was sagt der Herr Jesus über Pornografie? Dabei erinnere ich mich an das Wort aus der Bergpredigt in Matthäus 5. Dort sagt der Herr Jesus: Wer eine Frau ansieht, um sie zu begehren, hat bereits Ehebruch mit ihr begangen. Das bedeutet, es fängt schon in meinen Gedanken an, Sünde zu sein. Die Stelle macht deutlich, dass es gar nicht zur Tat kommen muss.
Anders gesagt: Wer eine Frau mit seinen Augen „auszieht“, ist ein Ehebrecher, wenn die Frau verheiratet ist. Andernfalls ist er laut Bibel ein Unzüchtiger, der nach 1. Korinther 6 das Reich Gottes nicht erben wird. Denn auch diese Sünde trennt ihn logischerweise von Gott.
Jesus verschärft damit die Aussage aus dem Buch Habakuk, Kapitel 2, Vers 15: „Weh dem, der anderen zu trinken gibt, indem er berauschendes Gift beimischt und sie auch trunken macht, um sich ihre Blöße anzuschauen.“ Hier mischt jemand also K.-o.-Tropfen ins Glas, um sich den nackten Körper des anderen anzusehen.
Heutzutage kann ich das natürlich auch ohne K.-o.-Tropfen an jeder Ecke im Internet haben. Der Vers macht deshalb deutlich: Gott hasst es, wenn ich mir die Blöße eines anderen anschaue oder vorstelle, sofern diese Person nicht mein Ehepartner ist.
Das waren nur drei Bibelstellen, aber alle machen deutlich: Gott hasst es, wenn ich mir nackte Tatsachen im virtuellen Raum, auf Fotos oder in echt anschaue.
Pornografie ist heute ein großes Thema mit vielen Aspekten. Wir behandeln heute nur einen Ausschnitt davon.
Warum war es dir wichtig, gerade jetzt einen Podcast zu diesem Thema zu machen? Ich glaube, dass Pornografie eines der größten Schlachtfelder in der Gemeinde ist. Wenn ich es militärisch ausdrücke: Hier haben wir ganze Kompanien gefallener Christen zu beklagen. Hoffnungsvolle Christen, die durch Pornografie unfähig geworden sind, Jesus von ganzem Herzen zu dienen. Oder Christen, die wie in einem Schützengraben sitzen und nicht herauskommen, weil sie ständig mit Pornografie beschossen werden. Dadurch kommen sie in ihrem Glaubensleben nicht wirklich weiter.
Ich vermute, dass Pornografie schon immer ein Thema in der Gemeinde war. Aber seitdem es durch das Internet so einfach geworden ist, an pornografisches Material zu gelangen, und der Umgang mit Pornografie gesellschaftsfähig geworden ist, hat sich das Thema wie ein lähmendes Nervengift über die Gemeinde gelegt. Es macht Christen unfähig, Jesus zu dienen.
Das Tückische daran ist, dass man im Dunkeln bleibt und denkt, man habe dieses Problem allein. Dabei begreift man nicht, dass mindestens 90 Prozent aller Männer genau dasselbe Problem haben, wenn ihnen unreine sexuelle Gedanken zu schaffen machen.
Ja, bei Statistiken bin ich immer ein bisschen vorsichtig, vor allem, welche Bereiche sie abdecken. Aber es ist auf jeden Fall deutlich zugenommen, und leider betrifft das auch immer jüngere Kinder. Ich glaube, das ist das Gefährliche daran: Dass man in einem Alter damit konfrontiert wird, in dem man das Konzept Sexualität noch gar nicht richtig versteht. Das kann dann einfach nicht richtig verarbeitet werden.
Vielleicht auch auf der persönlichen Ebene: Hast du schon mal persönliche Erfahrungen im Blick auf Pornografie gemacht? Also im Hinblick auf ganz klassische Pornografie nur sehr wenig. Ich meine, dass ich als Jugendlicher mal so ein Heft in der Hand hatte und es interessiert durchgeblättert habe.
Was meine Gedankenwelt betrifft, so muss ich sagen: Seitdem ich Jugendlicher war, konnte ich gar nicht anders, als Frauen in meinen Gedanken auszuziehen und mich durch diese gedankliche Stimulation auch selbst real zu befriedigen. Das war über lange Zeit wirklich mein Alltag. Am Anfang fand ich die Gedanken noch ganz cool, aber irgendwann merkte ich, dass ich gefangen war. Ich konnte versuchen, mich gegen diese Gedanken zu wehren, aber sie waren stärker.
Ich musste diese Gedanken denken, ob ich wollte oder nicht. Das war sicher auch ein Grund, mich auf die Suche nach Jesus zu machen, um die Freiheit zu erleben, von der die Bibel ja redet.
Hat sich denn etwas geändert, als du Christ geworden bist in Bezug auf dieses Thema?
Da muss ich sagen: Jein. Ich wollte diese Gedanken nicht mehr denken, so habe ich es ja eben auch gesagt. Manchmal ist mir das auch gelungen, aber sehr oft eben auch nicht. Das hat mich in eine innere Verzweiflung gebracht.
Die Bibel spricht ja von Freiheit. Ich habe mich gefragt: Warum erlebe ich diese Freiheit nicht? Warum haben diese unreinen Gedanken in meinem Leben noch so viel Macht, obwohl ich Christ bin? Ich habe mich gefragt, ob ich vielleicht am Evangelium etwas nicht verstanden habe. Oder gibt es diese Freiheit, von der Christen reden, am Ende gar nicht? Ist das nur Selbsttäuschung?
Was war der Grund, dass du dich so gefühlt hast, als würdest du nicht frei von diesen unreinen Gedanken? Manchmal hast du es ja geschafft, es gab durchaus Fortschritte.
Ja, die gab es. Aber ich glaube, der eigentliche Grund war, dass ich das Evangelium nicht wirklich verstanden hatte – speziell in Bezug auf Pornografie. Heute sage ich den Leuten, die mit Pornografie kämpfen: Du lebst kolossal unter deinen Möglichkeiten. Das hatte ich damals nicht verstanden. Es wäre gut gewesen, wenn mir das damals jemand gesagt hätte.
Meine große Entdeckung war letztendlich Römer 6,11. Paulus sagt dort: Halte dich der Sünde für tot, Gott aber lebend in Christus Jesus.
Gott fordert mich also auf, mich der Sünde für tot zu halten. Wenn ich schon einmal einen Toten gesehen habe, dann weiß ich, dass ich ihn mit irgendetwas reizen kann, wie ich will – er wird nicht reagieren, denn er ist tot.
Wenn ich mich der Sünde für tot halte, nehme ich genau diese Stellung ein. Ich bin mit Christus gestorben, das ist der Fakt. Deshalb muss ich auch auf die Sünde nicht mehr reagieren.
Genau das habe ich dann begonnen zu leben. Wenn unreine Gedanken in meinen Kopf dringen wollten, habe ich gebetet und gesagt: Herr Jesus, du hast mich frei gemacht.
Dieses Gebet habe ich manchmal vierzig Mal am Tag gesprochen, weil die Gedanken ständig in meinen Kopf wollten. Manchmal war es so heftig, dass ich nur noch das Wort „frei“ beten konnte, also gar keinen ganzen Satz mehr. Aber ich habe mich auf das gestellt, was Gott in seinem Wort gesagt hat.
Ist dann etwas passiert nach diesem Frei- oder Jeniges? Ja, manchmal schon. Also, ich wusste, okay, das kann mich jetzt nicht überwältigen. Manchmal lief es auch weniger gut, aber mit der Zeit habe ich gemerkt, dass ich der Sünde tatsächlich nicht mehr hilflos ausgeliefert bin. Ich kann Nein sagen.
Außerdem habe ich festgestellt, dass sich durch mein Gebet zu Jesus ein neuer Automatismus entwickelt hat. Zum Beispiel stehst du an der S-Bahn-Station und auf dem großen Bildschirm erscheint eine Werbung mit leicht bekleideten Frauen. Alle Männer drehen sich dorthin. Doch bei mir entstand ein Automatismus, dass mein Kopf sich in die andere Richtung dreht.
Das fand ich richtig cool, weil ich gemerkt habe, dass hier der Geist Gottes wirkt und sich sogar solche Dinge verändern. Ich habe das auch mal im Traum erlebt. Da habe ich mich selbst sagen hören, so nach dem Motto: „Nein, frei, ich muss das nicht mehr.“
Das ist schon tief, wenn das im Traum funktioniert. Genau, weil du gesagt hast, es hat funktioniert. Ja, es ist ein Kampf, aber einer, bei dem man Fortschritte machen kann.
Ich glaube, man muss in der Praxis noch etwas tiefer einsteigen, auch wenn wir heute natürlich zeitlich begrenzt sind. Die Frage ist: Reicht es aus, Römer 6 zu lesen, damit alles gut wird? Oder wie würdest du jemandem raten oder vorgehen, der mit Pornografie kämpft?
Ich denke, es wäre zu einfach zu sagen: „Lies mal Römer 6 zu Hause, und dann ist alles gut.“ Römer 6 ist auf jeden Fall ein Anfang und eine wichtige Grundlage. Es hilft zu verstehen, dass ich mir Freiheit nicht selbst erkämpfen muss, weil Jesus sie mir bereits erkämpft hat. Ich bin jedoch herausgefordert, diese Freiheit auch in Anspruch zu nehmen. Wenn ich das nicht tue, lebe ich tatsächlich unter meinen Möglichkeiten.
Die Schlüsselfrage ist: Was bringt mir Pornografie? Hier sollte ich nicht vorschnell sagen: „Nichts.“ Doch, Pornografie bringt mir etwas. Das versuche ich auch in seelsorgerlichen Gesprächen immer wieder herauszuarbeiten. Wenn sie mir nichts bringen würde, würde ich sie nicht immer wieder aufsuchen und diese Bilder nicht immer wieder in meinen Kopf lassen. Sie geben mir also eine gewisse Befriedigung.
Ich halte es für wichtig, dass ich versuche, genau zu benennen: Was bringt mir die Pornografie? Dabei darf ich aber nicht stehen bleiben. Ich muss mich auch fragen, welchem Werbeversprechen der Pornografie ich glaube. Was nehme ich von ihr an? Zum Beispiel das Versprechen: „Bei mir findest du Erfüllung, bei mir findest du den Kick. Wenn du dich auf mich einlässt, bist du ein ganz toller Hecht.“ Welches dieser Versprechen glaube ich?
Dann gilt es zu begreifen: Das ist eine Lüge. Ich müsste also konkreter fragen: Wo lasse ich mich von der Pornografie belügen? Wo glaube ich ihren Versprechungen? Und ich muss schließlich erleben, dass sie mir gar nicht geben kann, was sie so vollmundig verspricht. Pornografie gibt mir keine Erfüllung. Oft bleiben nur Schuldgefühle zurück.
Pornografie funktioniert wie jede Sucht. Ich nehme einen Reiz wahr, schaue mir nackte Haut an, und dann wird Endorphin ausgeschüttet, das Glückshormon. Dadurch entsteht ein Glücksgefühl.
Mit der Zeit sinkt jedoch der Substanzspiegel wieder ab, und ich spüre einen Mangel in mir. Was mache ich dann? Ich brauche wieder denselben Reiz, damit das Endorphin erneut ausgeschüttet wird. Das ist ein Kreislauf, der mit der Dauer immer mehr Reize verlangt.
Irgendwann reichen einfache Pornobilder nicht mehr aus. Um wirklich erfüllt zu werden, brauche ich immer mehr. Dadurch werde ich abhängiger von den Bildern und vor allem von der Endorphinausschüttung, die ich so dringend haben möchte. Ich suche also Befriedigung an einem Ort, an dem ich sie dauerhaft nicht finden kann.
Pornografie dient ganz sicher nicht dazu, Beziehungen aufzubauen. Die Wahrheit ist: Pornografie zerstört Beziehungen und belastet sie. Wenn ich verheiratet bin, kommen mir diese Bilder oft in den Kopf, wenn ich mit meiner Frau intim werde. Sie nehmen mir dann die Freude an der Intimität.
Welche Frau findet es wohl gut, wenn ihr Mann in pornografischen Bildern Erfüllung sucht? Pornografie bringt mich sicher nicht dem Ziel näher, beziehungsfähiger und verantwortungsvoller zu werden. Im Gegenteil: Sie führt in die entgegengesetzte Richtung. Es geht also nicht nach oben, sondern nach unten.
Ich glaube, es ist wichtig, diese Zusammenhänge zu verstehen – als Grundlage dient dabei Römer 6, aber auch ein tieferes Verständnis der Thematik ist notwendig.
Ich meine, man könnte sagen, es ist dieser Kampf zwischen Fleisch und Geist oder die Lust und Begierden, biblisch ausgedrückt, die in mir wirken. Diese Begierden haben natürlich einen Hintergrund. Übrigens sind Frauen ebenfalls betroffen. Wir sprechen hier hauptsächlich über Männer, doch im Laufe der Jahre ist das Problem leider immer mehr geworden. Früher war das noch nicht so ausgeprägt, aber durch gesellschaftliche Veränderungen ist es auch für Frauen zunehmend ein Thema geworden – allerdings auf eine andere Art. Das würde jetzt zu weit führen, denn Frauen konsumieren das anders und aus anderen Gründen.
Neben diesen Grundlagen, also meiner Stellung zu Christus, ist es wichtig zu verstehen, dass dieser Kampf nicht meiner ist. Das ist ja das Problem: Man verliert immer wieder selbst. Dabei stellt sich die Frage, welche Lügen dahinterstecken. Denn es handelt sich um ein Lügengebilde, das einen letztendlich gefangen nimmt.
Wir haben jetzt schon grundlegende Ebenen betrachtet und uns gefragt: Wie ticke ich? Warum mache ich das? Vielleicht, um den Kick zu bekommen, um toll zu erscheinen oder manchmal, um Frust abzubauen. Andere überlegen, in welchen Situationen das passiert – eher wenn ich unter Stress stehe oder wenn ich gerade nichts zu tun habe. All solche Dinge.
Was wäre dann noch nach diesen Lügen und was es bewirkt? Ich glaube, es ist wichtig, dass man wahr wird – also wahr vor sich selbst. Du hast von Lügen gesprochen, und ich habe das ja auch selbst erlebt. Ein wesentlicher Schritt ist, dass ich zugebe: Ich bin gebunden, ich sitze in der Falle und komme allein nicht wieder heraus.
Aber auch wahr zu werden vor Gott ist wichtig. Das bedeutet, ihm Pornografie als Sünde zu bekennen, um Vergebung zu bitten und ihn zu bitten, mir aus dieser Pornofalle herauszuhelfen. Ebenso ist es entscheidend, wahr zu werden vor anderen Menschen. Zum Beispiel, indem ich mir einen Rechenschaftspartner suche, mit dem ich mich regelmäßig treffe, um darüber zu sprechen, ob meine Woche pornofrei war.
Es gibt heute auch gute Programme fürs Internet wie Covenant Eyes, PlugEye.net und Accountable to You. Diese schicken in der Regel dem Rechenschaftspartner einen Bericht, wenn man auf entsprechenden Seiten unterwegs war. Wir werden diese Links auch in die Shownotes packen.
Das eine ist also, wahr zu werden. Das zweite ist, alles aus meinem Leben zu entfernen, was mich im Blick auf Pornografie triggert. Hier muss ich sehr konsequent sein. Dazu gehören natürlich pornografische Hefte, die ich noch im Haus habe – weg damit. Ebenso Bücher wie Fifty Shades of Grey oder ähnliche Literatur, also Romane, die diese Bilder in mir hervorrufen – auch weg damit. Genauso DVDs, die solche Inhalte zeigen.
Wenn ich mich nicht von diesen Dingen trenne, werden sie Zeitbomben sein, die jederzeit hochgehen können. Neben dem konsequenten Wegschmeißen muss ich zum dritten Punkt auch ganz konkret Pornografieträger vermeiden.
Die gute Frage ist: Würde Jesus diesen Film zum Beispiel zusammen mit mir auf der Couch ansehen? Oder werden hier moralische Werte vertreten, zu denen Jesus sagt: „Geht gar nicht.“ Alles, was mich in Richtung Pornografie triggert, muss ich meiden.
Es kann tatsächlich sein, dass ich Instagram oder YouTube von meinem Handy lösche, weil es mich triggert. Aber wenn ich hier nicht konsequent bin, habe ich verloren.
Das vierte Thema hast du vorhin schon angesprochen: Nutzt du deine Zeit sinnvoll? Die Gefahr, in Pornografie abzurutschen, ist oft besonders groß, wenn ich Langeweile habe oder planlos im Internet surfe. Deshalb plane deine Zeit gut und nutze sie, um von der Sucht nach Pornografie wegzukommen.
Manchmal helfen auch Kurse. Ein Freund von mir hat viel Hilfe durch das Buch von Jeremy Hammond erlebt. Das habe ich auch in den Shownotes verlinkt.
Vor allem muss ich meine Zeit nutzen, um Gott besser kennenzulernen. Jesus sagt: „Betet, dass ihr nicht in Versuchung fallt.“ Man könnte auch sagen: Wenn du nah mit Jesus unterwegs bist, hat die Sünde nicht so ein starkes Zugriffsrecht auf dich.
In Gottes Nähe verliert die Sünde viel von ihrer magnetischen Anziehungskraft. Deshalb nutze deine Zeit, um Gottes Nähe zu suchen.
Widerstehe der Gewohnheit, den Computer einzuschalten oder aufs Handy zu schauen. Sei mal ganz alternativ. Schlag stattdessen die Bibel auf – richtig aus Papier und Zetteln – und denke über Glaubensfragen nach. Das bringt mich wirklich weiter.
Wir haben jetzt schon einiges gehört, und es wird besorgniserregend, wenn wir noch ein bisschen weiter darüber nachdenken. Was können weitere Schritte sein in diesem Kampf?
Das mit Jesus, dass alles gut ist – ich meine, wenn mir langweilig ist, kann es manchmal auch ein gutes Hobby sein, nicht schlecht. Denn man kann nicht immer nur geistig unterwegs sein. Je nachdem, was gerade ein Bedürfnis ist, sollte man da hinschauen. Aber was kann man positiv dagegen setzen, also nicht nur dieses Vermeiden?
Wenn ich vom Vermeiden ausgehe, denke ich, dass Dinge wie Filter oder ähnliche Hilfsmittel schon helfen können. Aber sie treffen nicht, da hast du recht, die Wurzel des Problems.
Ich brauche gern das Bild: Ich kann versuchen, einem Baby etwas aus der Hand zu nehmen, aber das ist nicht einfach. Das Baby hält die Rassel fest und lässt sie nicht los. Wir haben uns ja schon ein bisschen damit beschäftigt, wie ich die Fernbedienung der Pornografie aus meiner Hand bekomme, um es im Bild zu sagen. Aber ich kann einem Baby auch etwas Besseres zeigen. Dann wird es seine Rassel vermutlich automatisch loslassen, um nach dem Besseren zu greifen.
Das Bessere – das ist für mich wirklich ein Ansatz beim Thema Pornografie: Jesus. Pornografie ist ja ein Symptom dafür, dass ich glaube, Pornografie kann mich tiefer erfüllen als Jesus. Ich würde das nie so formulieren, aber eigentlich ist das mein Glaubenssatz. Eigentlich ist die Pornografie nicht mein eigentliches Problem, sondern mein kleines Denken über Gott. Ich erwarte gar nicht, dass Gott mich erfüllt und mein höchstes Glück ist. Ich suche mein Glück woanders – hier zum Beispiel in der Pornografie.
Ich muss verstehen, dass nur Jesus das geben kann, was er verspricht. Und ich muss verstehen, dass es Gott darum geht, dass mein Leben ihn ehrt. Es geht nicht zuerst um mich, sondern um Gott und seine Ehre.
Wenn ich also nach dem Motto lebe: „Dein sündiges Angebot hört sich gut an, aber Jesus gibt mir viel mehr, als du mir geben kannst. Deine Versprechen sind Lügen, aber bei Jesus finde ich tiefe Erfüllung“, dann glaube ich, ist das ein guter Weg, den ich gehen kann.
Das bedeutet, dass ich meine Beziehung zu Gott stärke. Dann wird die Pornografie auch unattraktiver für mich sein, auch wenn die Versuchung zur sexuellen Sünde natürlich bestehen bleibt. Das kann ein Leben lang so bleiben. Aber sie hat keine Macht mehr über mich und darf mein Leben nicht mehr beherrschen, weil Jesus herrscht.
Immer dann, wenn ich Nein zur Pornografie sage, wird der Sieg, den Jesus am Kreuz für mich erkämpft hat, in meinem Alltag sichtbar. Dann bekommt Gott die Ehre. In diesem Moment mache ich durch mein Leben deutlich: Jesus allein ist genug, mehr als ihn brauche ich nicht.
Deshalb glaube ich, dass die wirkliche Hilfe bei der Sucht nach Pornografie nicht nur in der Veränderung des Verhaltens liegt – auch das ist wichtig –, sondern darin, meine Beziehung zu Gott zu vertiefen und zu beten. Wie es in Psalm 51 heißt: „Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz, und erneuere in mir einen festen Geist.“
Ich habe mein Buch über Pornografie gelesen, und das ist der Vers, den ich daraus mitgenommen habe. Gott muss das in mir schaffen, und ich muss es wollen. Aber ich kann da selbst nicht herauskommen. Gott muss dieses reine Herz wirken, aber damit darf ich rechnen.
Paulus sagt: „Wo die Sünde mächtig geworden ist, da ist die Gnade viel mächtiger.“ Und das stimmt doch. Ich darf mit Gottes Gnade rechnen. Das heißt, aus der Pornofalle herauszukommen erfordert wirklich seine Gnade. Und das, glaube ich, ist meine ganz große Chance.
Lassen wir es für heute dabei bewenden, obwohl wir gerade jetzt, wenn du Gnade sagst – zum Beispiel – über diese Niederlagen, den Kampf und Ähnliches, über die Entmutigung durch das Volk gesprochen haben. Darüber könnte man noch eine ganze Weile reden, ebenso über andere Dinge. Aber lassen wir das fürs Erste und beenden das hiermit für heute.
Wir können gerne auch in Zukunft über dieses Schlachtfeld Pornografie sprechen, wie du es genannt hast. Dabei setzen wir einen Doppelpunkt, wirklich keinen Punkt.
Wenn ihr gerne weitere ethische Themen, sei es dieses oder andere, besprechen möchtet, schreibt uns einfach unter podcast.seva-stuttgart.de. Dann schauen wir, wie tief wir in welche Thematiken einsteigen – ob diese oder andere.
Wir hoffen, ihr konntet einen Impuls für euch mitnehmen. In den Shownotes, wie bereits erwähnt, findet ihr weitere Hinweise, Hilfen und Material zu diesem Thema.
Wir wünschen euch auf jeden Fall, dass euch dieser Podcast geholfen hat, nicht weiter unter euren Möglichkeiten zu leben, wie Thomas es ausgedrückt hat. Außerdem wünschen wir euch, dass ihr gerade in diesem Bereich auch Gottes Gnade erleben dürft.