Zum Inhalt

Geld, Reichtum, Wohlstand (4/5)

Geld, Reichtum, Wohlstand, Teil 4/5
04.08.2022
SERIE - Teil 4 / 5Geld, Reichtum, Wohlstand

Einführung in das Thema Geld und Glaube

Christ und Geld – fünf Impulse aus dem Wort Gottes

Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um Reichtum als Genuss.

Bislang haben wir uns diesem Thema von drei Seiten genähert. Wir haben gesehen, dass Geld das Herz verführen kann. Als Antwort darauf könnte man einfach arm werden wollen. Doch auch das ist nicht, was uns Gottes Wort rät.

Vielmehr kennt die Bibel die Not armer Menschen und formuliert dies nüchtern in Sprüche 10,15: „Der Besitz des Reichen ist seine feste Stadt, das Verderben der Geringen ist ihre Armut.“

Armut und Reichtum sind also beide nicht erstrebenswert.

Verantwortung und Gemeinschaft im Umgang mit Wohlstand

Dann haben wir gesehen, dass Wohlstand verpflichtet. Wer etwas besitzt, darf nicht einfach an der Not der Habenichtse vorbeigehen. Das Stichwort lautet Almosen. Übrigens ist dies ein Kennzeichen echter geistlicher Gemeinschaft.

In Apostelgeschichte 2,45 heißt es: „Alle Gläubigen waren beisammen und hatten alles gemeinsam. Sie verkauften ihre Güter und Besitztümer und verteilten den Erlös an alle, je nachdem, wer bedürftig war.“

Liebe ist immer darauf ausgerichtet, die Not des Geliebten zu lindern. Johannes stellt deshalb folgenden Zusammenhang her: In 1. Johannes 3,17 steht: „Wer irdischen Besitz hat und sieht seinen Bruder Mangel leiden, aber sein Herz vor ihm verschließt, wie kann die Liebe Gottes in ihm bleiben?“

Geld als Mittel zur Vorsorge und Investition

Und drittens haben wir uns damit beschäftigt, dass man Geld auch investieren soll.

Weil der faule Knecht es nicht tat, wirft ihm der Herr Jesus im Gleichnis einen Vorwurf vor. In Matthäus 25,27 heißt es: „So solltest du nun mein Geld den Wechslern gegeben haben, und wenn ich käme, hätte ich das Meine mit Zinsen erhalten.“

Das war der Blickwinkel Vorsorge.

Reichtum als Quelle von Freude und Genuss

Heute geht es um Genuss und Reichtum als Genuss. Die Idee für diesen Punkt stammt aus dem ersten Timotheusbrief. Dort schreibt Paulus in 1. Timotheus 6,17 den Reichen, in dem gegenwärtigen Zeitlaufgebiet nicht hochmütig zu sein und nicht auf die Ungewissheit des Reichtums zu hoffen, sondern auf Gott, der uns alles reichlich zum Genuss darreicht.

In der vorletzten Episode haben wir denselben Vers unter dem Blickwinkel der Verantwortung betrachtet. Hier steht jedoch auch etwas über den Genuss. Gott ist der Urheber von Freude in unserem Leben.

Ich hoffe, dass ich jetzt niemanden überfordere, aber Freude ist dazu da, das Leben erträglicher zu machen. So lesen wir in Prediger 8,15: "Und ich preise die Freude, weil es für den Menschen nichts Besseres unter der Sonne gibt, als zu essen und zu trinken und sich zu freuen. Und dies wird ihn begleiten bei seinen Mühen, die Tage seines Lebens hindurch, die Gott ihm unter der Sonne gegeben hat."

Freude, Genuss und Feiern sind gute Dinge, Geschenke Gottes. Deshalb formuliert Gott selbst: "Wer kann essen und wer kann fröhlich sein ohne mich?" Die Antwort lautet: keiner. Das Gute kommt von Gott, und so reicht Gott dem Reichen auch alles reichlich zum Genuss dar.

Grenzen des Genusses und die Balance im Leben

Damit niemand mich falsch versteht: Natürlich gibt es ein Zuviel an Genuss. Zu viel Honig zu essen ist nicht gut, heißt es in den Sprüchen. Ein fröhliches Genießen darf nicht in Genusssucht umschlagen.

Der reiche Jüngling, dem Jesus befiehlt, allen Besitz zu verkaufen, muss allen Genießern eine Warnung sein. Genuss ist verführerisch. Wenn er beginnt, mein Lebenssinn zu werden oder zu viel Zeit und Geld in Anspruch nimmt, ist es wichtig, dass wir uns davon trennen.

Bei allem Genuss, der unserer Seele guttut, sind wir zur Selbstverleugnung berufen. Das mag zunächst wie ein Widerspruch klingen, ist es aber nicht. Es sind einfach zwei Seiten derselben Medaille.

Es ist ein bisschen wie bei Paulus, der sagt, dass er eingeweiht ist in alles – sowohl satt zu sein als auch zu hungern, sowohl Überfluss zu haben als auch Mangel zu leiden (Philipper 4,12). Wo der Genuss nicht zum Gott wird, dürfen wir uns freuen, wenn es uns gut geht.

Noch einmal der Prediger: „Um zu lachen bereitet man ein Mahl, und Wein erheitert das Leben, und das Geld gewährt das alles“ (Prediger 10,19). Das heißt, wir können uns freuen, ohne abhängig davon zu werden.

Wir sind Mägde und Knechte Gottes. Wir leben das Leben, das er uns anvertraut hat.

Unterschiedliche Lebenssituationen und Gottes Auftrag

Und manch einer ist reich, ja, so heißt es von Abraham in 1. Mose 13,2: „Und Abraham war sehr reich an Vieh, an Silber und an Gold.“ Der eine ist reich, der andere ist arm. Wir leben eben das Leben, das Gott uns anvertraut hat. Und wir müssen nur dieses eine Leben verantworten.

Das ist ganz einfach: Dann gönne ich mir einfach nichts, und dann kann ich nichts falsch machen. Hm, lass mich den Satz umformulieren. Möchtest du sagen, Gott möchte mir Genuss schenken, weil er es gut mit mir meint, vielleicht sogar weiß, was ich brauche, und ich lehne dankend ab? Das kann nicht richtig sein, oder?

Warnung vor falscher Askese und echte Freude am Leben

Erlauben Sie mir an dieser Stelle eine Warnung auszusprechen. Ein besonders asketischer Lebensstil, bei dem man verzichtet, nicht weil es notwendig ist, sondern weil man sich dadurch heiliger oder Gott näher fühlt, ist in letzter Konsequenz nur eine subtile Form von eigenwilligem Gottesdienst und falscher Demut.

Es ist eine Haltung, bei der ich verzichte, um Gott zu gefallen. Obwohl Gott mich beschenken möchte, komme ich auf diese Weise Jesus nie wirklich näher. Stattdessen drehe ich mich nur um mich selbst.

Wer dieses Thema näher studieren möchte, dem empfehle ich den Kolosserbrief Kapitel 2, Verse 16 bis 23. Ein Link zu einer Predigt dazu ist im Skript enthalten.

Humorvolle Perspektive aus den Apokryphen

Und lasst mich zum Schluss noch zwei Verse aus den Apokryphen zitieren, die mich immer ein wenig zum Schmunzeln bringen, wenn es um Genuss geht. Nicht Bibel? Aber trotzdem in meinen Augen irgendwie bedenkenswert.

Jesus Sirach Kapitel 14, Verse 3 und 5:

Einem Knauser steht es nicht wohl an, reich zu sein. Und was soll Geld und Gut einem Geizkragen? Wer sich selber nichts Gutes gönnt, was sollte der anderen Gutes tun? Er wird niemals Freude an seinem Eigentum haben.

Der Geizkragen – auch er kann nicht genießen. Sein Problem ist nicht falsche Demut, sondern Habsucht. Ein Geizhals genießt nicht, was er hat, und dieser Mangel an Freude macht ihn unfähig, anderen Gutes zu tun.

Freude als Quelle von Großzügigkeit und Segen

Es sind die Menschen, die Gottes gute Gaben fröhlich aus Gottes Hand annehmen und sie genießen können.

Solche Menschen tun anderen gern Gutes. Ihre Freude an Gottes Güte fließt über in Freigebigkeit.

Wer genießen kann, bewahrt sein Herz vor Geiz. Aus der eigenen Freude gewinnt er den Antrieb, diese Freude zu teilen und anderen zum Segen zu werden.

Einladung zur persönlichen Reflexion und Gebet

Was könntest du jetzt tun? Du könntest darüber nachdenken, wie du zum Thema Genuss stehst. Wie ist dein Verhältnis zu den guten Dingen des Lebens?

Das war's für heute. Bete heute darum, dass du lernst, ein Segen für die Gemeinschaft deiner Gemeinde zu werden.

Der Herr segne dich, schenke dir seine Gnade und lasse dich in seinem Frieden leben. Amen.

Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!

Seine App "Frogwords" gibt's für Android und iOS.

Jürgens aktuellste Gebets-Infos gibt's hier zum Lesen und Abonnieren.