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Der Ewigkeitswert des Leidens

29.06.2014

Die bewegende Geschichte der russlanddeutschen Christen

Dieser Tag bewegt mich ungemein. Ich glaube, in dieser Halle gibt es kaum jemanden, der sich so freut wie ich.

Vor 40, 45 Jahren, als wir unsere ersten Kinder hatten, haben wir sie abends nicht ins Bett gelegt, ohne für die Christen in Russland zu beten. Damals habe ich eine Schrift bekommen, die beschrieb, wie sie ihren Glauben leben. Es hat mich sehr berührt, wie die ältere Generation, die Väter, bei der Deportation nach Sibirien unter grausamen Umständen – Hunger, Elend und schrecklicher Kälte – durchgehalten hat. Nur bei dir, Jesus, bekomme ich mein Lebensglück.

Niemand von uns hätte in den kühnsten Träumen je für möglich gehalten, dass einmal die Ausreise der Deutschen aus Russland möglich wird. „Let my people go“, lass meine Leute ziehen! Schon der Pfarrer sagte, wer heute Morgen die Nachrichten aus der Ostukraine gehört hat, weiß, dass das gar nicht möglich ist. Doch es war möglich – gibt es ein größeres Wunder?

Ich freue mich so ungeheuer, wenn ich einen von euch treffe, überall. Ich weiß, manche von den Jüngeren hören das gar nicht. Russlanddeutsche sagen, wir sind nur Deutsche. Aber für uns ist das der größte Adel, weil ihr all das hinter euch habt – diese schwere Geschichte – und trotzdem Jesus treu geblieben seid.

Jetzt seid ihr hier, und auf einmal merkt man: Es ist wirklich ein Wunder, Freiheit.

Leiden als Teil des Lebens und des Glaubens

Aber das hat Tücken. Es gibt Anfechtungen und Versuchungen ohnegleichen. Das ist gefährlich. Unter uns herrscht viel, viel Not. Wir haben ja vorher überlegt, wie es schon durch die Reihen ging. Wenn wir das Thema Leiden betrachten, gibt es überhaupt jemanden, der nicht schwer unter Leiden steht?

Da sind zum Beispiel die Menschen im Rollstuhl, die Kranken mit dem Stock, die Trauernden und diejenigen, die morgen zum Arzt müssen, um das Ergebnis zu hören – ob positiv oder negativ. Oder die, die in die Klinik müssen und operiert werden. Schon die ganz Kleinen, die Kinder, die von Ängsten geplagt sind und leiden – das ist so schwer. Leiden gehört zu unserer Welt dazu.

Als Jesus in diese Welt kam, bekennen wir im Glaubensbekenntnis, dass Jesus gelitten hat. Das ist der Inhalt dieses Lebens, ob im Osten oder Westen – Leiden.

Nun ist es der Betrug der westlichen Länder, der Wohlstandsländer, dass man sich vorgaukelt, es gebe Wellness, Lust, Genuss, Reichtum, Überfluss und ein sorgenloses Leben. Schaut euch doch mal bei euren Nachbarn um: Es gibt kein Haus, in das das Leiden nicht einkehrt.

Das Schlimme ist bei Menschen, die keine Hoffnung haben, dass sie den Traum hegen, irgendwo käme doch noch das große Glück – und es kommt nicht. Dieses Leiden, sagt Paulus, gehört zu dieser Weltzeit, zu diesem Äon, in dem wir leben. Das ist typisch für diese Welt: West und Ost, auch in der Freiheit, gibt es Leiden.

Wir haben die großen Kliniken, die besten Ärzte, die tollste Krankenversicherung, die es weltweit überhaupt gibt – nirgendwo sonst so. Und trotzdem leiden Menschen unendlich, in den Irrenanstalten, und die weißen Kinder, und an Friedhöfen wird geweint.

Zu dem Leiden, das jeder von uns heute mitgebracht hat, kommt ganz viel weiteres Leiden. Nun können Sie erzählen, wir müssen jetzt nur zuhören. Es interessiert mich, was du an Leiden zu tragen hast: an schweren Leiden hier, an Enttäuschungen, an Nöten.

Die jungen Leute haben Angst vor den Prüfungen, vor der Arbeitslosigkeit und vor allem, was dazugehört. Für uns Christen kommt noch eines dazu: die Leiden, die wir um Jesu willen tragen.

Das öffentliche Bekenntnis zum Glauben und die Folgen

Und das weiß jeder Schüler, wenn er vor seinen Mitschülern bekennt: „Ich setze mein Vertrauen.“ Ich sage jetzt immer, das wäre mir zu billig, wenn man einfach sagt: „auf Gott.“

Wisst ihr, wenn einer in der Schulklasse sagt: „Ich glaube an Gott“, dann sagen viele: „Ja, ja, ja, der eine Buddha und Allah und wie das heißt.“ Adolf Eichmann, der so viele Juden vernichtet hat, hat gesagt: „Ich glaube auch an einen Gott, aber an den lieben Gott, nicht an einen Gott, der straft.“

Wissen Sie, selbst Adolf Eichmann hat an den lieben Gott geglaubt. Ich sage immer: Entscheidend wird ein Bekenntnis zu Jesus. Denn bei Jesus weiß jeder, dass er derjenige ist, der am Kreuz für die Schuld der Menschen gestorben ist.

Ich gehe mit dem Herrn Jesus, das ist mein Herr, der mich regiert, der auferstanden ist und lebt. Viele Christen scheuen sich, sich öffentlich zu Jesus zu bekennen, weil in dieser Welt ein Hass auf Jesus tobt. In all den Weltreligionen sagt man vom Moslem den Namen Jesus und die Hülle fällt ab. Man dürfte Gott erwähnen, solange er wollte, man könnte Gottesdienst mit Muslimen feiern. Sobald aber der Name Jesus fällt, ist die Hülle weg.

Und bei Buddhisten und Hindus ist es überall dasselbe. An Jesus scheiden sich die Geister. Schon Paulus sagt: „Ich schäme mich nicht des Evangeliums von Jesus.“ Denn die stolzen Römer haben die Stirn gerunzelt, verächtlich gelacht und gespottet: „Was willst du mit dem Jesus?“

Selbst unter Christen und ihren Mitschülern in eurer Klasse, wenn jemand sich ganz einfach zu Jesus bekennt, ist das oft schwierig.

Deshalb gefällt mir auch die alte Luther-Übersetzung so sehr, in der es heißt: „Ich setze mein Vertrauen auf den Herrn, auf den Herrn Jesus.“ Das ist meine Freude, dass ich mich auf diesen Herrn ganz im Vertrauen verlasse, ganz fest auf ihn vertraue.

Ja, der lebendige Gott, den wollen wir meinen, der sich in der Bibel offenbart hat, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Vater Jesu Christi – den meinen wir im Ernst. Ja, da setze ich mein Vertrauen drauf.

Leiden als Begleiter des Evangeliums

Das hat schon unser Bruder Viktor angedeutet: Paulus muss Timotheus ausdrücklich darauf hinweisen. Alle, die das Evangelium verkünden, müssen leiden. Das gilt im Westen wie im Osten, in Afrika wie in Asien, unter einer christlichen Gesellschaft ebenso wie unter einer atheistischen. Die Feindschaft ist so riesig groß. Paulus sagt: „Schäme dich meiner Leiden nicht.“ Schäme dich nicht daran, denn das gehört einfach dazu. Wir sind Leidende um des Evangeliums willen.

Wir leiden auch mit, weil wir die Pleiten, Pech und Pannen unserer Gemeinden mittragen. Wir hätten uns so sehr gewünscht, dass unsere Gemeinde wenigstens ein Stück weit so wäre wie die deutsche Nationalmannschaft im Fußball. Aber stattdessen ist sie ein Haufen von „Fußkranken“. Es gibt Spannungen, Not und Ärger, mit denen man keinen Staat machen kann. Das war schon immer so. Es geht ärmlich zu, und deshalb sagt Paulus: „Schäme dich nicht an meiner Schwachheit!“ Auch die Prediger sind keine Stars, und man kann mit den Christen keinen Staat machen.

Deshalb habe ich heute dieses schöne Wort aus dem Apostel Paulus gewählt, aus Römer 8, als Thema und Text. Römer 8,18: „Ich bin überzeugt, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll.“

Diese Zeit des Leidens ist schwer. Die Leiden sind kaum zu ertragen, man wird kaum damit fertig. Und es gibt keinen unter uns, der nicht schon Gott angeklagt hat. Warum? So als müsste sich Gott rechtfertigen lassen. Wie der Ton zu seinem Töpfer: „Warum machst du mich so?“

Doch, Herr, warum gerade ich? Wisst ihr, dass Selbstmitleid das größte Problem beim Leiden ist? Warum gerade ich? Warum muss ich das erleiden? Warum habe ich den Unfall? Warum bin ich behindert? Warum habe ich nicht die Gaben? Warum wird mir der Arbeitsplatz gestrichen? Warum habe ich solche Schwierigkeiten?

Selbstmitleid ist eine ganz schlimme Sünde, die dein Leben blockiert. Es verbirgt dir den Blick dafür, dass dein ganzes Leben eine Gabe, eine Wohltat des Herrn Jesus ist. Du musst einmal Augen dafür bekommen. Das kann dir nur der Heilige Geist öffnen.

Von den Tagen an, als du im Mutterleib gebildet wurdest, ist dein Leben ein einziges Geschenk. Dein Leben kommt aus der Hand des heilenden Jesus, der dich beglücken, beschenken und reich machen will. Er will dir nichts vorenthalten.

Aber die Güter dieser Welt – das sind nicht Reichtum, nicht Wellness, nicht eine Rundum-Sorglos-Versicherung, nicht ein glückliches Leben. Das stimmt nicht. Es steht einmal in der Bibel von einem Mann, der alle Tage herrlich und in Freuden lebte – und der landete in der Hölle. Das ist hart.

Alle Tage herrlich und in Freuden zu leben, das ist nicht das Ziel des Glaubens. Das Allerwichtigste ist, dass du in deinem Leben entdeckst: Jesus ist da. Jesus hat mich gemacht, er ist der Sohn Gottes. Die kurze Spanne meines Lebens steht unter seiner Führung. Ich lege mein Leben unter ihn und lasse ihn wirken, schaffen und handeln. Dann wird alles gut.

Der Trost in Jesus trotz Anfechtungen und Neid

Dass es in Psalm 73 so schön und eindrücklich beschrieben wird, weißt du sicher: Diese Anfechtung erleben Menschen gestern wie heute immer wieder. Man sieht, wie andere leben – das weckt Neid. Die anderen haben tolle Autos, viel Geld, es gelingt ihnen alles, sie sind gesund. Und man fragt sich: Warum gerade ich?

Solche Gedanken hatte ich lange, bis ich ins Heiligtum ging. Doch was ist das Heiligtum? Es ist der Ort, an dem Jesus ins Herz blickt. Im Tempel war das Heiligtum der schönste Platz, dort stand der Opferaltar, wo das Blut der Opfertiere vergossen wurde.

Noch viel wichtiger ist der Blick auf das Kreuz von Jesus. Dort wurde sein Blut für dich vergossen. Jesus sagt: „Für dich gebe ich alles.“ Hast du das ergriffen? Für dich gibt Jesus alles.

Er will, dass dein Leben das Schönste, Herrlichste und Wunderbarste wird – trotz aller äußeren Bedrückungen und Leiden. Das sagt Jesus, der selbst den Weg des Kreuzes ging.

Wir haben das Kreuz als das größte Siegeszeichen. Denn mit diesem Kreuz sollst auch du die Widrigkeiten und Leiden deines Lebens überwinden.

Die Bedeutung der Wundmale Jesu für Paulus

Der Apostel Paulus hat sich einmal heftig mit den Galatern gestritten. Die Galater wollten wieder ein gesetzliches Leben führen, mit all den strengen Ordnungen. Paulus aber sagte: Nein, lebt die Freude an Jesus. Das war ihm sehr wichtig. Jesus hat dir alles vergeben. Du kannst das nicht durch deine eigenen Taten wieder gutmachen.

In Galater 6,17 schreibt Paulus: „Hinfort mache mir niemand mehr Mühe, ich trage die Wundmale von Jesus.“ Was sind diese Wundmale? Es sind Narben. Narben, die entstanden sind, als Jesus so gefoltert wurde, dass sein Leib von diesen Narben und fleischlichen Wunden gezeichnet war. Diese Qualen erlitt er auch im Gefängnis.

Für Paulus waren das die größten Orden und Ehrenzeichen. Er hielt nichts von irdischen Ehrenzeichen und Orden. Der größte Orden, den jemand tragen kann, ist: „Ich trage die Wundmale Jesu in meinem Leib.“

Ich darf euch sagen, für mich war es immer etwas ganz Besonderes, wenn ich Menschen getroffen habe, die die Wundmale von Jesus tragen. In meiner Gemeinde war es das Allerherrlichste, bei Schwerkranken zu sein, bei alten Menschen, die vor Schmerzen stöhnten.

Ich fragte mich oft: Was kann ich denn da bringen? Wenn ich Krankenschwester wäre, könnte ich wenigstens das Leintuch glattziehen oder Spritzen geben. Aber ich konnte doch gar nichts. Ich konnte nur sagen: Jesus ist bei dir.

Und dann sagte dieser geplagte Mensch plötzlich: „Größeres gibt es nicht in dieser Welt. Der größte Trost, wenn ich nur dich habe. So frage ich nichts von Himmel und Erde, wenn mir gleich Leib und Seele verschmacht. So bist du doch, Gott, alle Zeit meines Herzens Trost und mein Teil.“

Die Hoffnung auf die Herrlichkeit trotz zeitlichem Leiden

Hast du das auch schon erlebt, dass du sagen kannst, ob die Dinge schon vergehen? Paulus sagt, sie sind doch zeitlich. Wir sind Kinder Gottes, und so sind wir auch Miterben. Im Vers davor steht: Wir sind Gottes Erben und Miterben Christi. Wenn wir mit Jesus leiden, werden wir auch mit ihm zur Herrlichkeit erhoben werden.

Die Leiden sind zeitlich, aber das, was unendlich ist und heute schon beginnt, ist die Gemeinschaft mit Jesus. Diese Gemeinschaft überwindet alles Leiden. Und das ist wirklich so. Wer Jesus hat, ist still und satt.

Hast du ihn wirklich so erlebt? Weißt du, was du dafür brauchst? Wir haben es vorher schon gehört: Das Wort Gottes ist dir immer nah. In deinen Gedanken kannst du Jesus nicht einfach herbeirufen. Aber in seinem Wort ist er da – mit seinem Heiligen Geist. Er bekräftigt: „Ich bin bei dir alle Tage, fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst.“

Und man erlebt, wie das in den Dunkelheiten des Lebens wirkt.

Zeugnisse von Glauben und Vertrauen in schwierigen Situationen

Neuerlich sagte mir jemand, der in die Röhre musste, dass viele Platzangst haben, wenn sie dort eine halbe Stunde bei medizinischen Untersuchungen ausharren müssen. Er selbst hatte große Angst davor. Die Frau, die ihn begleitete, sagte: „Ich habe mir ein Bibelwort nach dem anderen vorgesagt.“ Sie verzichteten auf die Kopfhörer mit der Musik, denn es klopfte ohnehin so laut. Doch diese Gottesworte waren so groß, dass er kaum bemerkte, wie die Zeit verging. Ehe er sich versah, war die Untersuchung zu Ende.

Das ist herrlich, wie Jesus seine Nähe demonstriert, wo wir uns das oft gar nicht vorstellen können. So wie letzte Woche in der Justizvollzugsanstalt bei den Freunden vom Schwarzen Kreuz. Es ist immer schön, dass immer jemand dabei ist, meistens ein Älterer. Einer von ihnen ist sehr gezeichnet von vielen Krankheiten – man sieht es ihm schon im Gesicht an.

Es hat mich einmal bewegt, ihn zu fragen: „Du, wie ist das bei dir?“ Es war immer interessant, wenn er fragt: „Wie bist du zum Glauben an Jesus gekommen?“ Das sind die spannendsten Geschichten. Dann erzählt er: „Weißt du, ich bin so herzkrank. Ich durfte nie mitturnen in der Schule. Ich wurde gehänselt und konnte nicht mitspielen beim Fangen im Pausenhof, weil ich so schwach war.“

Er berichtet weiter, dass er gegen Gott gemurrt habe: „Herr, warum nimmst du mir das nicht weg?“ Dann gab es eine Evangelisation mit Paul Müller. Müller war ein Naturwissenschaftler, der viele Bücher über das Leiden geschrieben hat. Mit 28 Jahren bekam er Multiple Sklerose und evangelisierte im Rollstuhl junge Menschen.

Paul Müller sagte zu ihm: „Rolf, du darfst nicht mit Gott murren, das ist Sünde. Aber du darfst sagen, was du fühlst, und dann wirst du die Herrlichkeit Gottes erleben.“ Rolf erzählt: „Mir öffnete sich eine neue Welt, und du ahnst nicht, wie reich mein Leben dadurch geworden ist.“

Ich bewundere ihn sehr, diesen Mann. Er hat in der Justizvollzugsanstalt den großen Schlüssel, mit dem er alle Türen öffnen kann. Er ist im Gefangenenbeirat, dem höchsten Gremium, das auch über den Urlaub der Gefangenen entscheiden kann. Er sagt: „Du weißt gar nicht, welches Vertrauen ich habe, weil ich gerade mitfühlen kann mit Menschen im Leiden und die Siegeskraft von Jesus verkündigen kann.“

Das Leiden als Teil der Weltzeit und der ewigen Perspektive

Darum ist es so wichtig, dass wir daran denken: Warum lässt Jesus das Leiden zu? Weil es zu dieser Weltzeit gehört, aber nicht zur Ewigkeit.

Deshalb ist es wichtig, dass wir dieses Leiden überwinden und Ja dazu sagen – im Namen Jesu. Plötzlich ergreifen wir eine neue Perspektive. Genau das sagt Psalm 73 so schön: Du, Jesus, bist das Allerwichtigste! Wenn ich Dich habe, dann ist das schwere Leiden nicht mehr so schlimm.

Das könnt ihr bei vielen erfahren, die heute hier sind. In der Pause könnt ihr euch darüber austauschen und den Jungen erzählen: So war es bei mir auch. In der Deportation, im KZ, in Sibirien oder wo es auch war – als mein Vater starb oder meine Frau. Es war schrecklich, aber dann kam der Trost von Jesus. Plötzlich war der Himmel offen.

Glaubensväter und die Bedeutung des Leidens im Pietismus

Ich möchte euch noch einige Dinge über Personen erzählen, die ihr vielleicht nicht so gut kennt. Wir stammen aus der Erweckungsbewegung hier in Schwaben, besonders aus dem württembergischen Pietismus. Dort gibt es sozusagen Glaubensväter. Ich habe den Eindruck, ihr habt bereits einige von ihnen kennengelernt, wie zum Beispiel unseren Ludwig Hofacker.

Ich war dreißig Jahre in der Ludwig-Hofacker-Kirche. Hofacker hat in seinem Leben nur etwa hundert Predigten gehalten. Danach hat Gott ihn früh weggenommen, denn er wurde mit dreißig Jahren sehr krank. Doch seine Predigten hatten es in sich. Wenn ich nur dich habe, das halte Jesus, lest seine Predigten. Sie haben bis heute eine ungeheure Kraft.

Am Anfang dieser Bewegung stand Johann Arndt. Das war im siebzehnten Jahrhundert, also schon einige Jahrhunderte her. Johann Arndt hat Bücher über das wahre Christentum geschrieben, die bis heute noch von großer Bedeutung sind. Er hat gesagt, Christen legen keinen Wert auf Titel wie Professor, Doktor, Graf oder von Sternestein. Der höchste Adel der Jesusleute ist das Leiden. Sie rühmen sich des Leidens, weil sie wissen: „In der Schwachheit meines Leibes offenbart sich die Größe und Macht von Jesus.“ Und wie!

Es ist heute immer wieder schlimm in der Christenheit, was man in vielen Gemeinden entdeckt. Dort wollen die Christen immer stark sein, sie wollen Gaben haben und wirken. Doch das verpufft oft, und die Kirchen werden immer leerer. Aber wenn man sagt: „Herr Jesus, ich habe gar nichts, aber ich brauche dich allein, und du musst jetzt wirken,“ dann geschieht etwas.

Paulus schreibt im 2. Korintherbrief – schön, dass Bruder Viktor das erwähnt, denn dieser Brief ist wirklich der Schlüsselbrief: „Damit ich mich nicht überhebe, damit ich nicht stolz werde, damit ich nicht angeben kann, ist mir ein Pfahl ins Fleisch gegeben.“ Was ist ein Pfahl? Das ist ein Zaunpfahl im Fleisch, nicht nur ein kleiner Splitter im Finger. Satans Engel schlägt ihn mit Fäusten.

Das war das Geheimnis des Erfolgs von Paulus in der Missionsarbeit. Er überhebt sich nicht, er protzt nicht, er gibt nicht an. Heute gibt es so viele, die prahlen: „Wir haben die tollste Gemeinde, der Prediger ist der Beste, wir machen die beste Musik, bei uns ist das Leben am schönsten.“ Doch in Wahrheit geht es oft ganz armselig zu.

Ich möchte mich am liebsten meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft von Jesus bei mir ist. Das ist das Geheimnis des Leidens, die Ewigkeitsperspektive des Leidens: Dass ich in dieser Welt schon sagen kann, ich habe nichts zu bringen, alles bist du, Herr. Ich will schon in dieser Welt ganz mit dir leben, wie eins in der Herrlichkeit, wo du die Mitte aller Sehnsüchte bist und die Erfüllung aller Freude, die wir haben. Das ist so groß!

Die Bedeutung von Glaubensliedern und der Blick auf die Ewigkeit

Wir lieben ja so die Lieder, meine Frau und ich, und wir bedauern manchmal, wenn nur noch Lobpreislieder gesungen werden. Ich freue mich immer, dass ihr auch die großen Glaubenslieder singt, die in unserer Christenheit so große Bedeutung haben. In diesen Liedern werden die großen Bibelworte besungen, die großen Wahrheiten des Glaubens.

Ihr müsst die Lieder immer daraufhin prüfen, ob sie Glauben vermitteln, ob sie Gottes Wort vermitteln. Denn die Botschaft ist entscheidend, nicht die Töne. Das Wort macht selig, nicht die Töne.

Da ist eine Fürstin zu Reus, die im Harz gelebt hat. Sie hat ein so schönes Lied gedichtet, nachdem zwei schwere Todesfälle sie in tiefe Trauer gestürzt hatten. Dieses Lied soll daran erinnern, was man so gern vergisst: dass diese arme Erde nicht unsere Heimat ist.

Oh, das ist sicheres Gehen durch diese Erdenzeit: „Nur immer vorwärts sehen mit seeliger Freudigkeit.“ Wird uns durch Grabeshügel der klare Blick verbaut, so gibt der Seele Flügel, dass sie hinüberschaut auf die Ewigkeit.

Und das steht ja da: Die Leiden dieser Zeit fallen nicht ins Gewicht gegenüber der großen Herrlichkeit, die Jesus an uns offenbar machen soll.

Ich darf doch als alter Mann, dem ihr 80 zugehen dürft, das sagen: Nur noch Jesus soll etwas aus meinem Leben machen. Wenn ihr das in der Jugend schon ergreift, so früh wie möglich: Jesus, ich stelle mir deinen Leib zur Verfügung.

Zeugnisse von jungen Märtyrern und der Hingabe des Lebens

Einst haben die fünf Oka-Missionare, die in jungen Jahren in den 1950er Jahren in Südamerika getötet wurden, gesagt: „Ich will Jesus einen möglichst sportlichen Leib zur Verfügung stellen.“

Diese fünf Missionare wurden Märtyrer, weil sie für ihren Glauben starben. Doch Herr Jesus hat aus ihrem Tod einen Ruf entstehen lassen. Im ersten Jahr nach ihrem Tod traten dreitausend junge Menschen in den Missionsdienst ein. Das zeigt, dass Jesus nicht sinnlos ist, wenn man sein Leben für ihn hingibt.

Selbst im Märtyrertod wirkt Jesus zu seinem Lob. Wir, die noch leben dürfen, sollten wissen: Entscheidend ist, dass Herr Jesus jeden Tag und jede Stunde meines Lebens nimmt. Er soll daraus etwas machen, das zu seinem Lob und zu seiner Herrlichkeit führt.

Gebrauche mich dazu, dass aus meinem Leben etwas Gutes hervorgeht.

Ein Beispiel gelebter Nächstenliebe und Gemeinschaft

Lass mich dir ein paar Beispiele erzählen. An einem Tag, an dem man so viele Predigten hört, kann man sich die Geschichten am besten merken.

Ich bin oft unterwegs und werde gebeten, christliche Gruppen mit Bibelstunden und Andachten zu begleiten. Auch bei Glaubensfahrten, bei denen man unterwegs ist, bin ich dabei.

Wir waren einmal unterwegs, wollten von der Ostsee nach Petersburg fahren. Im Zug sagte uns jeder, dass hinten eine Frau im Rollstuhl sitzt. Sie hat keine Arme und keine Füße und möchte mit auf die Kreuzfahrt. Wie sollte das gehen? Der Zug war völlig überfüllt, und es war kein Begleiter dabei.

Wir haben uns der Frau angenommen und wollten sie an Bord nehmen. Sie sagte, sie möchte mit auf die Kreuzfahrt und bat uns, zu verschweigen, dass sie so behindert ist, dass sie sich nicht selbst versorgen kann. Der Kapitän sagte sofort, dass er die Frau nicht mitnimmt. Sie könne die Verantwortung nicht übernehmen. Er ließ sie das auch unterschreiben. Ohne Betreuungspersonal kann sie nicht mitfahren.

Doch einige Frauen aus unserer Gruppe sagten, wenn es der größte Wunsch dieser Frau sei, einmal eine Kreuzfahrt mitzumachen, dann würden sie das ermöglichen. Die Frau konnte nicht allein zur Toilette gehen, nicht selbst ihre Zähne putzen, und sie erreichte nicht einmal den Wasserhahn. Trotzdem haben diese Frauen viel Geld bezahlt und gesagt, sie wollen das gemeinsam erleben und ihr helfen.

Da hat uns interessiert, was in diesem Leben steckt. Es stellte sich heraus, dass sie ein Contergan-Kind war – ein Kind, das durch das damals verbreitete Schlafmittel Missbildungen erlitt. Ein schlimmes Wort, Missgeburt, aber bei Gott gibt es keine Missgeburt. Jeder Mensch ist anders.

Sie erzählte, wie sich ihre Eltern für sie schämten und sie in ein Heim für geistig Behinderte steckten. Das war furchtbar, sagte sie. Deshalb war ihr Wunsch, einmal mit normalen Menschen zusammen zu sein.

Dann berichtete sie, wie sie Jesus gefunden hat. Liebe Freunde, das ist so groß. Es gibt nichts Größeres als einen Menschen, der Jesus findet und sagt: „Ich bin geliebt, ich bin wertvoll. Ihr habt die Ewigkeit von mir, und Jesus schenkt mir alles, ganz gleich, wie ich äußerlich aussehe.“

Es gibt viele Menschen wie Samuel Koch, Nick Vujicic oder Joni, die behindert sind und sagen: Der Wert meines Lebens ist erst durch Jesus gekommen. Sie sind fröhlicher als viele von uns mit Jesus. Sie haben erkannt, dass das Entscheidende ist, sich in diesem Leben auf die Ewigkeit vorzubereiten.

Die Verheißung, dass alle Dinge zum Besten dienen

Und da steht in Römer 8: Wir wissen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.

Weißt du auch, dass alle Dinge, ohne Ausnahme – auch die schwierigen und ärgerlichen – zum Besten dienen? Hast du Gott überhaupt lieb? Liebst du ihn? Wenn du Gott nicht liebst, wenn das für dich nicht das Wichtigste von allem ist, dann gilt das auch nicht für dich.

Denen aber, die Gott lieben, dienen alle Dinge zum Besten. Sie wandeln sich in Segen. Plötzlich werden sie zu einem Weg, auf dem du eine Freude erlebst, die andere Menschen nie erfahren. Nicht die, die Millionen verdienen, viele Häuser und Villen besitzen und übermäßig gesund sind, haben diese Freude.

Das ist meine Freude. So lautet der alte Luthertext: Das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott, diesem Herrn, halte und meine Zuversicht auf ihn setze. Ich sage: Herr, du hast dieses Leben, und ich will, dass es deine Herrlichkeit ausstrahlt. Bereite mich dazu, dass ich dir dienen kann.

Die Passionsgemeinschaft mit Jesus als Lebensweg

Und es ist sehr wichtig, dass wir dieses kurze Leben in der Passionsgemeinschaft mit Jesus leben.

Wir feiern gerne die Passionszeit, die Zeit des Leidens, und vergessen dabei oft, dass Jesus uns in seine Passionsgemeinschaft hineinnehmen will. Er sagt: „Geh mit mir auf diesem Weg des Leidens.“ Er hat uns kein Leben voller Glück, Erfolg und Reichtum versprochen – niemals!

Du kannst beten wie ein Weltmeister, und trotzdem wird dein Gebet nicht immer erhört. Du kannst Hunderttausende um dich versammeln und sie bitten, mit dir zu beten, dass du reich wirst – der Herr will es nicht und wird es nicht tun.

Es ist furchtbar, wenn wir glauben, wir könnten von Gott etwas erzwingen, was er nicht will. Er will die Passionsgemeinschaft, weil er uns seinem Bild gleichgestalten und uns seinem Bild ähnlich machen möchte.

Du brauchst keine Angst zu haben, dass du alle Leiden von Jesus durchmachen musst. So wie er am Kreuz gelitten hat, musst du das wahrscheinlich nicht erleben. Dass man dir ins Gesicht spuckt, dich mit Nägeln annagelt und du am Kreuz erstickst – das hat Jesus für unsere Schuld übernommen.

Wir tragen nur einen ganz kleinen Teil der Passion von Jesus. Aber in diesem kleinen Teil wird es uns plötzlich wichtig: „Herr, lass mich nicht weltförmig werden.“ Das ist die schlimmste Gefahr.

Besonders für euch, die ihr mit euren Familien aus Russland hierher gekommen seid, ist das eine große Gefahr. Ihr dürft nicht verlieren, was euren Eltern und Vorfahren das Allerwichtigste war – was sie in großer Not erlebt haben.

Das dürft ihr nie verlieren! Nichts soll mir wichtiger werden auf Erden als du, der liebste Jesus mein.

Jesus allein, dich brauche ich. Du bist die Mitte meines Lebens. Wer dich hat, ist still und salzig. Du gibst alles, und bei dir habe ich alles.

Die Überwindung der Schrecken dieser Welt durch Jesus

Und das Wunderbare ist, dass Jesus die Schrecken dieser Welt überwindet. Das erleben doch die Glaubenden. Alles ist so groß, und wir stehen an den Gräbern. Plötzlich werden die Begräbnisfeiern zu Siegesfeiern des Auferstandenen. Die kranken Zeiten verwandeln sich in Zeiten, in denen man plötzlich über die Schmerzen hinaussieht.

Wir erleben, wie die Schmerzen plötzlich nicht mehr das Wichtigste sind. Wir überwinden sie weit um des Willens willen, der uns geliebt hat. Das ist in der Tat so: Jesus ist der auferstandene Herr. Gerade auch dort, wo wir leiden, zeigt er seine Siegeskraft, seine wunderbare Siegeskraft.

Darüber müssen wir jetzt gerade noch Geschichten erzählen. Die könnt ihr ja dann alle. Paulus sagt von sich: „Nicht, dass ich es schon ergriffen habe.“ Er will immer mehr ihn und die Kraft seiner Auferstehung ergreifen, gerade wenn er so schwach ist. Er will das immer neu erfahren.

Das haben schon unendlich viele erlebt. Paulus sagt, er will nicht den Spuren der Welt folgen und dort hineintreten, um die Schätze der Welt zu erben. Stattdessen will er mit dem Volk Gottes Schmach leiden.

Das Wachstum der Gemeinde trotz Verfolgung

Wisst ihr, dass die Gemeinde heute vor allem dort wächst, wo Verfolgung herrscht? In Ländern wie Laos, Kambodscha, Usbekistan, Nordkorea, China, Algerien, Kuba und im Iran – überall dort, wo der Widerstand gegen Jesus besonders stark ist, kann Jesus seine Siegeskraft entfalten.

Deshalb ist es so wichtig, dass wir als leidende und geschlagene Menschen sagen: Ja, Herr Jesus, bei dir bleibe ich.

Das Beispiel von Karl Friedrich Hartmann und das Lied vom Leiden

Ich möchte noch von einem Mann erzählen, der mir sehr wichtig ist: Karl Friedrich Hartmann. Er schreibt seinen Namen mit zwei T's. Ich weiß nicht, ob er in euren Gesangbüchern zu finden ist. Er lebte im 18. Jahrhundert in Württemberg, zur Zeit des Fürsten Karl Eugen, der die Solitude bei Stuttgart erbauen ließ.

Karl Eugen war ein grausamer Fürst. Zuerst holte er Karl Friedrich Hartmann als Prediger für die Solitude-Kapelle. Doch bald setzte der Herzog ihn wieder ab, weil Hartmann eine klare Jesusbotschaft verkündete. Schließlich verlor er sogar sein Dekansamt. Das war furchtbar, denn er hatte keine Arbeit und kein Einkommen mehr – alles um seines Glaubens willen.

Dieser Mann hat das einzige Lied über das Leiden gedichtet. Ich kenne sonst in unseren Gesangbüchern kein Lied, das das Leiden thematisiert. Dieses Lied müsste wiederentdeckt werden. Darin heißt es: „Endlich bricht der heiße Tiegel, und der Glaube empfängt sein Siegel als im Feuer bewährtes Gold.“

Liebe Schwestern und Brüder, sagt das denen, die ihr jetzt zu Hause gelassen habt, den Schwerleidenden daheim. Lest ihnen dieses Lied vor, damit dieses Leiden uns umgestaltet und uns Jesus näherbringt. Dieses Leiden macht uns das Wort erst verständlich und öffnet uns den Himmel, wo wir den Blick auf Jesus haben.

Darum geht es nicht darum, zu beten: „Herr Jesus, führe uns bald aus dem Leiden heraus.“ Das ist heute oft die Bitte: „Herr, mach uns gesund.“ Doch das ist keine christliche Bitte. Vielmehr heißt es: „Herr, du kannst es, wenn du willst, aber nicht mein, sondern dein Wille geschehe.“ Wenn du mich durch Leiden führst, dann lass mich auch deinen Sieg erleben. Ich bin schwach, doch du bist stark, und ich will deine Kraft erfahren.

Das hat Jesus versprochen. Es geht ja weiter: „Ist Gott für uns, wer kann jetzt noch gegen uns sein?“ Wie sollte er uns in Jesus nicht alles schenken? In der Ewigkeit werden wir keinen Vorwurf gegen Jesus erheben können: „Warum hast du uns so viel zugemutet?“ Stattdessen werden wir sagen: „Herr, du warst so groß. Wir haben deine Wundermacht so herrlich erfahren. Keines deiner Worte war falsch, du hast uns nie betrogen, es war so wahr!“

Und wir danken dir auch für manchen Tiefgang, der uns vor Oberflächlichkeit bewahrt hat.

Gebet um Vergebung und Zuversicht

Wir wollen beten.

Lieber Herr Jesus, wir bekennen vor dir unsere Schuld. Wir haben uns gegen dich aufgelehnt. Wir wollten vor allem von dir nur Gesundung, die Lösung wirtschaftlicher Schwierigkeiten und Familienprobleme. Du solltest nur der Lieferant für irdische Güter sein, und wir haben nicht dein Heil gesucht.

Wir haben unsere Zuversicht nicht ganz auf dich gesetzt. Ja, das ist das größte Lebensglück und die allertiefste Freude: dass du dich zu uns neigst, uns verlorene, sündige Menschen von aller Schuld und Verdammnis freimachst. Dass wir deine Kinder sind, der Himmel sich für uns auftut und wir diese große, lebendige Hoffnung haben.

Herr, verzeih uns unsere Ichsucht und vergib uns diese Schuld. Vergib unser Murren und unseren Unglauben, wenn wir deinen Worten nicht geglaubt haben, dass du Gedanken des Friedens und nicht des Leides hast. Auch wenn du uns Wüstenwege führst, so werden es Segenswege, auf denen du deine Herrlichkeit offenbarst – vor unseren Augen.

Wie wunderbar wird es sein, wenn wir einziehen in deine Herrlichkeit! Kein Leid und kein Geschrei mehr! Wir danken dir auch für das Vorbild derer, die uns auf diesem Weg der Leiden zur Herrlichkeit vorangegangen sind.

Gib uns jetzt Geschick, wenn wir nach Hause gehen. Und wenn wir dann die treffen, die heute nicht unter uns sein können, weil sie alt, krank, verzagt, mutlos oder zweifelnd sind, Herr, gib uns Vollmacht, ihnen von dir zu sagen. Sage ihnen, wie du allen Jammer heilst und wie du Erfüllung und Glück gibst, auch wenn unser Leben zerbricht. Wie du dann unsere Lebensfreude und unser Trost bist – für jede Stunde unseres Lebens.

Wir wissen nicht, wann die Stunde kommt, in der du uns heimholst, und durch welche Schwierigkeiten du uns führst. Aber Herr, lass uns nicht von deiner Hand gerissen werden, damit wir dich vor Augen sehen – unseren Heiland und Erlöser.

Danke, Herr Jesus, dass uns niemand und nichts aus deiner Hand reißen kann. Amen.