
Letztes Mal bei der Doppeldecker Crew:
Wie lange willst du denn noch sauer sein? Keine Ahnung.
Hast du die Scheune und das Haus wirklich von Gestohlen im Geld gekauft? Ich habe noch so viele Fragen.
Bitte, was? Was habe ich verpasst? Toni hat zu Recht in Frage gestellt, ob ich mich richtig verhalten habe. Besonders, weil ich ja Jesus ähnlicher werden will.
Ich möchte euch deshalb in der Geschichte zeigen, wie das aussehen kann.
Guckt mal, auf dem Schild steht Food and Fun Festival. Das ist Englisch für Essen und Spaßfest – das gefällt mir.
Zweimal Hartfischker und einmal Kürzoper? Au ja, endlich, das ist unsere Bestellung! Ja, das ist meins, vielen Dank! Gerne, guten Appetit!
Hey, die sind super niedlich! Endlich sehen wir Islandpferde. Sie sind an ganz kurzen Stricken angebunden und stehen mitten im Dreck. Guck mal, der Futterdruck – das eklige Zeug essen die!
Kommt heran, hier gibt es echten isländischen Pferdespaß für Groß und Klein. Jeder darf eine Runde ausreiten!
Erkennst du kein Streifenhörnchen, wenn es mit dir spricht? Das Tier wird mir eine Menge Geld einbringen. Ich will, dass ihr mir das Tier besorgt. Kommt erst wieder, wenn ihr es habt. Sonst lasse ich euch im Pferdestall schlafen.
Wenn ihr nicht gefunden werden wollt, empfehle ich euch ein besseres Versteck.
Oh, äh, also ... Wir wollten nur ... Sammy! Hast du das gehört? Das war Marie. Wir müssen zu ihr.
Also, wenn ich mir das so anhöre, klingt es, als wollten die beiden Simmi eigentlich gar nicht entführen.
Du hast jetzt aber kein Mitleid mit denen, oder?
Nee, das nicht. Aber ich glaube, die brauchen Hilfe. Also erst mal brauchen wir Hilfe.
Wo bleibt eigentlich Jonas?
Oh oh, vielleicht hat er Gudruns Kuchen gefunden. Hoffentlich lässt er uns was übrig.
Sag mal, Onkel Mike, weißt du eigentlich, was mit Herrn Reinhard ist? Ich habe ihn nicht mehr gesehen, seit er verhaftet wurde.
Ja, ich war als Zeuge bei seiner Gerichtsverhandlung und wir haben danach noch gesprochen. Er hat eingesehen, dass er mit dem Baum und der ganzen Sache mit den Grundstücksgrenzen zu weit gegangen ist.
Er wurde zu einer saftigen Geldstrafe verurteilt. Mehr nicht.
Aber er hat doch das Gericht betrogen.
Es stand im Raum, ob er eine Bewährungsstrafe erhält. Doch weil er so einsichtig war, hat die Richterin es bei der Geldstrafe belassen.
Ich finde, das ist alles gut und fair verlaufen. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es in Zukunft leichter zwischen uns Nachbarn wird.
So weit klingt das ja ganz gut, aber trotzdem bin ich noch sauer auf ihn. Das kann ich verstehen.
Lass das ruhig zu, aber ärgere dich nicht zu sehr. Davon hat am Ende niemand etwas.
Ja, vielleicht.
Hallo zusammen, ich habe den Tee mitgebracht und auch Gudruns Kuchen. Sie möchte, dass wir mit dem Anschneiden noch auf sie und Amy warten.
Warum fehlt da etwas von der Schokoladendeko auf dem Kuchen?
Äh, ich weiß nicht. Schon gut, stell ihn erst mal hinten ab.
Marie, pass bitte auf, dass Sammy nicht an den Kuchen geht. Niemand mag Pfotenspuren in seiner Sahne.
Machen wir jetzt mit der Geschichte weiter, sobald sich Jonas wieder hingesetzt hat. Erledigt. Dann geht es zurück in den Mitternachtssonnenschein.
Die Musik vom Fest ist inzwischen verstummt, aber es sind immer noch Leute unterwegs. Hast du gesehen, wohin sie gerannt sind? Dort entlang, in Richtung Pferdestall. Bestimmt gehören sie zu einer Gruppe.
Nichts wehen. Aber wie schaffen wir es, nicht erkannt zu werden? Es ist hell und kaum etwas los. Dich hat ja keiner richtig gesehen.
Ich sollte mich vielleicht verkleiden. Du kannst meine Kappe haben. Wenn du die Haare darunter versteckst, sieht es so aus, als wären sie kurz. Super Idee. Damit falle ich zumindest nicht sofort auf.
Jonas und Marie machen sich auf den Weg.
Toni hat in der Herberge inzwischen Philipp in seinem Zimmer gefunden.
Ich müsste mich noch anmelden. Wo ist der Empfang?
Durch den Flur und dann nach links. Aber um diese Zeit ist dort niemand mehr.
Am besten erklären wir morgen alles. Ein drittes Bett gibt es ja hier im Zimmer.
Begeistert bin ich davon nicht.
Ich auch nicht, aber mir fällt nichts Besseres ein.
Hm, hier rumsitzen und warten finde ich auch nicht toll. Können wir Marie und Jonas nicht helfen?
Na ja, dann kommt Sammy vielleicht zurück und geht uns suchen.
Wir wussten ja nicht, dass du herkommst.
Vielleicht sollte einer von uns ihnen folgen.
Oder wir überlegen uns hier, wie wir den Pferden helfen können.
Du hast den Stall nicht gesehen; er ist total heruntergekommen. So darf man mit Tieren nicht umgehen.
Wie viele Pferde sind es denn, und wem genau gehören sie? Philipp erzählt alles, was sie am Tag herausgefunden hatten.
Zusammen überlegen die Jungs, ob sich einer nicht doch irgendwie umstimmen lässt. Gegen Geld wäre er ja bereit, die Pferde herzugeben. Bloß will er so viel. Da sind wir wieder bei den Strohballen.
Siehst du die Diebe irgendwo? Da kommt jemand aus dem Wohnwagen. Psst! Das Vieh hat mich zweimal gebissen.
Halt dich nicht so an, es war doch nur ein Nagetier. Du kannst es ja beim nächsten Mal tragen.
Nee, du machst das schon ganz gut. Aber jetzt lass uns schnell die Pferde füttern und dann ab ins Bett.
Nicht gestohlen. Mist, er kommt genau auf uns zu. Wohin jetzt? Da, hin zu dem Wohnwagen.
Von hier aus können sie die beiden Jugendlichen genau beobachten. Leider verstehen sie nicht alles, was sie sagen.
Dafür hörst du jemand anderen? Psst, Marie! Sammy? Psst, nicht so laut! Ich habe nichts gesagt. Mir auch egal. Mach schneller.
Sammy, wo bist du?
Hier, in dem fahrenden Haus. Das Fenster klemmt. Von außen bekommen wir das auch nicht auf. Die beiden kommen schon wieder zurück.
Sammy, wie schnell bist du?
Am allerschnellsten! Setz dich hinter die Wohnwagentür. Wenn sie reingehen, huschst du raus. Aber pass auf, dass sie dich nicht sehen.
Ja, und wenn dann einer von denen auf mich drauftritt?
Dann musst du schneller sein. Los, sie kommen!
Okay, langsam kann ich echt nicht mehr.
„Jetzt heul nicht rum, ich hab doch die meiste Arbeit gemacht.“
„Stimmt doch gar nicht.“
„Geh mir nicht auf die Nerven, Mann. Hast du den Schlüssel?“
„Ja, hier!“
Langsam dreht sich der Schlüssel im Schloss der Wohnwagentür. Angespannt hockt Sammy drinnen und wartet auf den richtigen Moment. Gerade öffnet sich die Tür – war da was? Da trippelt er heraus und versteckt sich unter dem Wohnwagen.
Angespannt lauschen Marie und Jonas den gedämpften Worten aus dem Innern.
Guck nach oder lass es, ich will jetzt meine Ruhe. Schon gut, war wohl einfach ein langer Tag. Gute Nacht. Die Luft ist rein, komm zu mir, Sammy.
Okay. Ah, wie schön, dass du wieder da bist. Jetzt nichts wie weg hier. Vorher will ich noch kurz bei den Pferden vorbeischauen, vielleicht entdecken wir etwas Nützliches. Aber richtig dunkel ist es immer noch nicht. Wenn jemand aus dem Fenster guckt, sieht er uns sofort.
Ich kann schauen, ohne dass man mich so leicht sieht. Einverstanden. Na gut, aber mach schnell.
Flink durchstreift Sammy das kleine Gelände. Marie und Jonas kauern weiter hinter dem Wohnwagen.
Magnus und Bjarni könnten sie auch hier entdecken. Doch die beiden schlafen bereits tief und fest.
Nach gerade mal zwei Minuten kommt Sammy zurück. Die haben den Stall nicht richtig zugemacht, du könntest einfach ohne Schlüssel hineingehen.
Philipp und Toni haben inzwischen alle Ideen durchgespielt. Sich Jobs zu suchen und die Pferde zu kaufen dauert zu lange. Sich als Tierärzte auszugeben und die Pferde freizulassen, kommt für sie nicht infrage, da sie zu jung aussehen. Außerdem wäre das gelogen, und stehlen wollen sie auch nicht.
Irgendwann sind Philipp und Toni erschöpft eingeschlafen.
Was ist los? Hey! Und du bist es? Tony, Phil meinte, ich könnte heute früh einchecken.
Ja, ich denke schon. Aber lass uns dafür gleich zu Eva gehen.
Na klar, danke. Bis dann, Phil.
Ja, bis gleich. Hab gar nicht gemerkt, dass du wiedergekommen bist, Jonas.
War es spät?
Hm, sehr spät. Marie und Sammy schlafen bestimmt noch tief und fest.
Alles gut bei ihnen?
Ja, da bin ich echt erleichtert.
Dann gehe ich sie mal aufwecken.
Philipp schlurft noch im Schlafanzug zu Maries Zimmer. Er klopft zweimal an und öffnet langsam die Tür.
„Hä, was macht denn ... Morgen, Phil! Gut geschlafen?“
„Ich, glaube, ich schlafe immer noch.“
Hinter Philipp tauchen Toni und Johann in der Tür auf. Jonas kommt langsam herangeschlurft.
„Was glotzt ihr denn alle so?“
„Guck selbst.“
„Okay, ich glaube, ich träume.“
„Marie, erklärst du mir bitte, was das Pferd in deinem Zimmer macht? Es ist eins von einer, oder?“
Na ja, ja. Aber wir sind doch zusammen hier angekommen.
Okay, okay, ich erkläre euch alles. Jonas und ich waren bei einer. Die beiden Jungs, die bei ihm wohnen, hatten Sammy entführt. Wir haben ihn befreit und wollten dann zurück.
Aber wir haben dann noch gemerkt, dass der Pferdestall nicht zugeschlossen war.
Und da habt ihr einfach eins mitgenommen?
Guck mich nicht so an, ich wusste davon nichts. So war es auch nicht, wir kamen zusammen wieder her.
Heißt das, du bist da noch mal alleine losgegangen? Wir hätten doch mitgehen sollen.
Ich wollte nicht noch mal raus. Ich habe einfach noch aus dem Fenster geschaut und nachgedacht. Sammy war schon eingeschlafen. Ich wollte gerade ins Bett gehen und dann habe ich hinten zwischen den Häusern was gesehen.
Und was hast du gesehen?
Das Pferd, es stand dort einfach so rum. Ich habe noch mal genau hingeschaut und erkannt, dass es eins von einer ist, weil es so einen schmutzigen Halfter trägt und die Mähne so verfilzt ist.
Du hättest uns wach machen sollen. Dann hätten wir es zurückbringen können. Zu den Typen? Nein, jetzt war es doch endlich frei. Trotzdem, gemeinsam wäre uns eher was eingefallen.
Wie hast du das Vieh überhaupt hier reinbekommen?
Ich bin hingegangen und habe es am Halfter festgehalten. Es kam einfach so mit. Niemand hat gemerkt, wie ich es durch die Hintertür hier reingebracht habe.
Am guten Morgen! Was riecht denn hier so?
Marie, da ist ein Einbrecher!
Nein, Sammy, das ist kein Einbrecher, eher Maries Gast.
So oder so, wir müssen das Pferd zurückbringen.
Aber wir haben dort überhaupt keinen Platz und bekommen nur ekliges, altes Futter.
Ja, ich weiß, und ich bin auch nicht glücklich damit. Aber es zu behalten wäre Diebstahl.
Es ist doch ein Tier und keine Sache.
Ja, das stimmt. Aber Tiere können trotzdem einen Besitzer haben. Und der von diesem Pferd hier ist einer, na ja, noch.
Was meinst du damit? Ich habe ja schon gesagt, dass einige meiner Schwestern gehört haben, dass es drei von seinen acht Pferden sind, um genau zu sein. Ich will, dass sie zu ihr zurückkommen.
Oh, er hatte sie nicht nur zum Verkauf gedrängt, sondern ihr auch verheimlicht, was er vorhatte. Unter diesen Umständen von fest zu fest zu ziehen, ist schwierig.
Sie war tief traurig, als sie es erfahren hat. Ich habe ihr versprochen, dass ich mich darum kümmere. Die anderen Pferde will ich ebenfalls befreien, denn es geht ihnen wirklich nicht gut.
Und trotzdem willst du dieses hier zurückgeben?
Ja, sonst würde ich selbst durchsetzen, was ich gerecht finde. Aber es ist Gottes Sache, Gerechtigkeit zu üben.
Gottes Sache?
Ja, ich bin sicher, dass Gott in dieser ganzen Angelegenheit immer bei mir war. Er wird mir auch weiterhin beistehen. Außerdem denke ich, dass Gott Tierquälerei nicht egal ist.
Also willst du es Gott überlassen, die Pferde zu befreien?
Zu hundert Prozent. Seine Pläne sind besser, als meine es je sein könnten.
Heimlichkeit, Diebstahl und übereilte Aktionen sind nicht Gottes Sache. Vielmehr geht es um Liebe, Respekt und echte Gerechtigkeit.
Deshalb bringe ich demjenigen zurück, was ihm gehört, und spreche mit ihm. Vielleicht hat Gott auch mit ihm noch etwas vor. Dürfen wir wenigstens mitkommen?
Ich weiß, wie schmerzhaft das für dich ist, Marie. Lieber wäre es mir, du müsstest nicht dabei sein. Aber was ist, wenn der Mann dich wieder anschreit? Es wäre nicht das erste Mal.
Ich komme zurecht.
Widerwillig sieht Marie zu, wie Johann das Pferd sanft aus ihrem Zimmer führt. Alle verabschieden sich knapp und nachdenklich voneinander.
Das gefällt mir ganz und gar nicht. Wie wäre es, wenn wir Johann folgen?
Weiß nicht, nicht dass wir ihm nur reinpfuschen.
Wir könnten viel Abstand einhalten, sodass einer und die Jungs uns nicht sehen.
Komm schon, Tony, er hat es doch nicht verboten!
Ja, okay, na gut. Aber wir achten darauf, dass dieser Einer niemanden von euch erkennt.
Noch zu warten, bis die Feststände öffnen, fällt schwer. Die Crew einigt sich dennoch darauf, um nicht aufzufallen.
Ohne ein Pferd im Schlepptau sind sie ohnehin deutlich schneller unterwegs als Johann. Als sie die Wohnwagen erreichen, ist er gerade erst angekommen.
Sie verstecken sich hinter den Strohballen und hören zu.
Hier nichts nutzen! Weißt du, wie klein das Vieh ist? Das sieht man nicht unbedingt, wenn es entwischt. Deshalb sollten wir es ja einsperren! Wir haben es ja in einen Pappkarton gesteckt. Ein Nagetier, das sich einfach da durchfressen kann? Besseres hatten wir nicht.
Alles ausreden – jetzt holt mir das Vieh gefälligst wieder! Moment mal, was macht der denn hier? Johann hatte das Pferd in den Stall gebracht und hat eben das Tor geschlossen, kurz bevor jemand herüberschaute.
Einer wird misstrauisch und rennt von seinem Wohnwagen aus auf Johann zu.
„Ich hab doch gesagt, halt dich fern von meinem Stall! Was machst du hier?“
„Dir dein Pferd zurückbringen.“
„Ja klar, wohl eher so tun als ob. Eigentlich wolltest du es klauen, und ich habe dich erwischt!“
„Nein, es lief herrenlos in der Stadt herum. Jetzt steht es wieder in dem Stall bei den anderen, wie du siehst.“
Was, in der Stadt? Oh oh, was? Pst, hört mal auf die beiden. Ich habe gestern nicht abgeschlossen. Der hat wahrscheinlich Recht.
Ach, du Idiot, wenn Onkel Einer das rausfindet. Er denkt ja, Joren hätte es geklaut, also halb so wild.
Hey, ich glaube, da kommt jetzt was Wichtiges. Kannst du das beweisen?
Was erwartest du denn? Ein perfektes Alibi und einen genauen Tathergang? Wäre das nicht eher verdächtig?
Ja, tut mir leid, Einer. Mehr als mein Wort kann ich dir nicht geben.
Was liegt da unten überhaupt? Könnt ihr sehen, was er da aufhebt? Sieht aus wie ein Vorhängeschloss. Bestimmt das, mit dem der Stall gesichert sein soll.
Ist das das Schloss für den Stall? Ja, mit dem Schlüssel von ... jetzt verstehe ich das. Du bleibst hier, mit dir bin ich noch nicht fertig.
Wenn du meinst ... Magnus, Bjarni, sofort antreten!
Können wir doch abhauen?
Nein, das werde ich dir heimzahlen!
Halt dich zurück, Einer, das sind doch fast noch Kinder!
Ich werde sie schon nicht verprügeln. Halt dich da raus!
Ä
„H, was gibt’s denn, Onkel Einer?“
„Bjarni, mein Lieblingsnäffel! Die Nerven, deshalb hängen die hier freiwillig rum.“
„Ob das so freiwillig ist? Nun sag mir doch mal, was das hier ist.“
„Das Stahlschloss, Onkel Einer.“
„Und was steckt darin?“
„Unser – ich mein, mein Schlüssel, Onkel Einer.“
„Weißt du, wo ich das gefunden habe?“
„Auf dem Boden, Bjarni.“
„Gehören Schlösser auf den Boden?“
„Nein, Onkel Einer.“
„Aha. Sondern?“
„Die gehören an die Stalltür.“
„Das will ich doch meinen. Du bist so nichtsnutzig. Ich würde dich am liebsten hochkant rausschmeißen, wenn ich deiner Mutter nichts versprochen hätte, mich um euch zu kümmern.“
„Du wärst besser schon über alle Berge.“
„Das geht zu weit, Onkel Einer.“
„Du bist mal ganz still. Wer hat noch gleich das sprechende Frettchen verloren?“
„Eichhörnchen.“
„Streifenhands.“
„Pst, Sammy. Wir können alles erklären. Bitte verpitz uns nicht.“
Nur Johann hat mitbekommen, dass die Crew hier ist. Er sieht Maries Blick und tut so, als hätte er nichts bemerkt.
„Wenn du so reagierst, wenn deine Neffen einen Fehler machen, dann lass deine Wut doch lieber an mir aus. Was willst du? Ständig kreuzt du hier auf. Ein Wunder, dass du mich nicht bis in meine Albträume verfolgst.“
„Welcher Schaden ist entstanden? Ich sehe hier fünf Pferde, also fehlen immer noch drei.“
„Die sollen sie gefährlichst bezahlen.“
„Und wovon? Wir haben doch selber kein Geld.“
„Ruhe jetzt! Das wird nicht nötig sein.“
Wieso nicht? Ich helfe dir, deine Pferde zu finden und zurückzuholen. Oder willst du sie dir unter den Nagel reißen und damit abhauen?
Und wie stellst du dir das vor? Soll ich sie huckepack aus Reykjavik tragen oder ihnen einen kuscheligen Platz in meinem Wohnzimmer anbieten? Ich kenne da jemanden, der das machen würde.
Haha, sehr witzig. Entweder du brüllst weiter herum und die Pferde bleiben weg, oder wir suchen sie zusammen. Drei Pferde weniger kann ich mir nicht leisten. So viel Geld habe ich nicht – und die Schulden...
Schon gut, das besprechen wir später. Ich habe ein paar Freunde, die uns bestimmt helfen. Ich rufe sie gleich mal an.
Während des letzten Satzes zwinkert Johann Marie heimlich zu. So merkt niemand, dass sie ihn beobachtet hat.
„Na gut, ich muss aber hierbleiben für die Kunden. Bis dann.“
„Geht in Ordnung, wir sehen uns dann später.“
„Danke, Mann. Ja, danke.“
„Keine Ursache.“
Er meint es ja nicht böse, aber es ist trotzdem schwer.
„Ja, das kann ich sehr gut verstehen. Man darf niemanden so anbrüllen.“
„Geht ihr schon mal vor, ich warte hier auf meine Freunde und treffe euch dann gleich wieder.“
Ihr könnt jetzt rauskommen. Danke, dass du uns nicht verraten hast.
Na klar. Ich bin eigentlich sogar froh, dass ihr hier seid.
Und wir sollen wirklich die anderen Pferde zurückholen? Sind wir dann nicht selbst Tierquäler?
Wie gesagt, ich verlasse mich auf Gott. Das hat schon dazu geführt, dass einer etwas aufgetaut ist. Ich habe ihm angesehen, dass es ihm wirklich leid tut, wie er mit den Jungs gesprochen hat.
Hm, das wäre nicht passiert, wenn du nicht so freundlich gewesen wärst, oder?
Ja, vielleicht nicht. Ich habe auf dem Weg hierher viel für die drei gebetet. Hier verändert sich etwas, und das ist sehr gut.
Bei so einem Fiesling ist es unmöglich! Ich habe allerdings gehört, dass bei Gott auch Dinge möglich sind, die für Menschen unmöglich sind. Das stimmt genau. Trotzdem bleibt der Typ ein richtig fieses Eichhörnchen.
Ich möchte ihm aber noch eine Chance geben. Es würde mich sehr freuen, wenn er mir dabei hilft.
Johann, glaubst du, wir können die Pferde am Ende befreien? Ich hoffe es. Ich bin mir sicher, dass Gott in dieser Situation noch etwas Gutes vorhat.
Und was? Das klingt für mich alles sehr unklar.
Lasst es uns herausfinden. Ich habe schon eine Ahnung, wo die Pferde sein könnten.
Wenn du dich auf Gott verlässt, will ich das auch. Ich auch. Großartig.
Und ihr drei, kommt ihr auch mit? Wir lassen euch doch nicht einfach alleine gehen.
Und du, Marie? Sagst du, dass wir alles tun, um die Pferde zu befreien? Was immer wir können.
Dann bin ich auch dabei.
Oh, sind wir zu früh wieder da? Ein bisschen, aber ihr könnt gern noch mithören.
Worum geht's denn? Um einen alten Mann, der ganz fies mit Pferden umgeht und Sammy entführt hat. Es geht auch um Hotdogs. Außerdem geht es um jemanden, der mit Jesus unterwegs ist. Hätte ich bei Papas Geschichten auch nicht anders erwartet.
Stimmt, Johann macht alles immer ein bisschen anders, als ich gedacht hätte. Er verurteilt den alten Mann nicht, obwohl der richtig schlimme Sachen macht.
Wer ist das denn? Unser letzter fehlender Gast für heute. Ich mache ihm auf. Wisst ihr, wen er meint? Ich dachte, jetzt wären alle da. Schön, dass du da bist, komm herein!
Wir sehen noch, ob das schön ist. Oh, hallo Gudrun. Hallo, warum so frostig heute? Was will der denn hier? Nichts Gutes? Beruhigt euch, heute bin ich ganz offiziell hier.
Gelingt es der Crew, die Pferde wiederzufinden? Und was ist damals wirklich mit Mike passiert?
Freue dich auf das große Finale in Teil drei von Vom Pferd erzählt.
Hol dir bis dahin unbedingt dein Magazin zum Hörspiel. Es enthält spannende Hintergrundinformationen und coole Sticker, die du auf deinem Staffelposter sammeln kannst.
Magazin und Poster findest du auf der Webseite. Die Crew freut sich auf dich.