Liebe Schwestern und Brüder,
danke, dass ihr die Fragen kennt, die uns das Dasein stellt. Das haben wir gesungen.
Bei Sara, deren Schicksal uns gestern schon beschäftigt hat, war es nicht die Frage, ob Gott Wunder tut. Vielmehr war die Frage: Werde ich den einen Sohn, den Nachkommen, den du verheißen hast, gebären dürfen? Den einen, durch den du die Welt segnen willst – das war die Frage, die ihr gestellt war.
Wenn wir die Geschichten von Sara und Abraham miteinander lesen und bedenken, dann muss uns diese Frage wichtig sein: Gibt es den einen wahren Sohn, den Gott angekündigt hat, um die Welt zu segnen? Wie kann das möglich sein, wenn Sara einem Brunnen gleicht, der nicht mehr quellen will? Wenn Abraham ins neunte Lebensjahrzehnt hineingegangen ist, wie soll das möglich sein?
Die Fragen, die uns das Dasein stellt – uns werden viele Fragen durchs Dasein gestellt. Aber wir müssen das ins Auge behalten: Es geht um den einen Erben. Sonst kommen wir von der Sara-Geschichte auf ganz falsche Schlüsse. Sonst sagt meine Frau: „Ja, wenn das in der Bibel steht, dann kann ich mit 75 auch noch mal ein Kind bekommen.“
Es geht aber um den einen.
Die Gründung einer besonderen Gemeinde und ihre Herausforderungen
Ich komme aus Korntal, wo wir seit 17 Jahren im Ruhestand leben dürfen. Einst hatte der Gründer von Korntal, Gottlieb Wilhelm Hoffmann, ein klares Ziel vor Augen. Er war ein begabter Politiker und kaiserlicher Notar. In einer Zeit geistlicher Dürre wollte er eine Gemeinde sammeln, in der das Evangelium lauter, offen und glaubenweckend gepredigt wird – eine Gemeinde nach dem Neuen Testament.
Natürlich gibt es auch dort Probleme. Sonst hätte man nicht den Römerbrief schreiben müssen, den sogenannten Gründerbrief. Es gab immer Schwierigkeiten. Gestern habe ich das schöne Zinzendorf-Wort zitiert: Der irrt, der meint, es gäbe eine Gemeinde ohne Leute, die Unkraut sind, ohne Menschen, die eigentlich ins geistliche Lazarett gehören. Gemeinde bedeutet immer auch Herausforderungen.
Doch in der Urgemeinde wollten wenigstens alle, die zur römischen Gemeinde gehörten, dem Herrn Jesus angehören. Solch eine Gemeinde wollte Hofmann gründen. König Friedrich tat sich zunächst schwer damit. Er befürchtete, es könnte eine Sekte werden, wenn er eine privilegierte Gemeinde mitten in der Landeskirche erlaubte – zwar verbunden mit der Landeskirche, aber mit eigenen Gesetzen.
Dann sagte Friedrich: „Ich möchte mal sehen, wie viele Leute sich überhaupt dafür interessieren.“ Es wurden Ausschreiben in den württembergischen Oberämtern gemacht, und über 700 Familien meldeten sich. Daraufhin genehmigte der König die Gründung. So entstand eine Gemeinde, die als bürgerliche und neue religiöse Gemeinschaft entstehen konnte.
Das Gut Korntal wurde gekauft, ein Vorsteher bestimmt: Michael Hahn, der Gründer der Hahnischen Gemeinschaften. Um acht Uhr neunzehn sollte die Gemeinde beginnen. Die ersten Kolonisten trafen ein – und Michael Hahn starb in diesem Jahr. Hoffmann sagte daraufhin: „Gut, dann nehmen wir den Blieninger, seinen Stellvertreter.“ Doch nach einem halben Jahr starb auch Blieninger. Dann wählte man den Bauer von Böblingen, der aber sagte: „Ich kann nicht von meinem Geschäft weg.“
Da hätte man meinen können, Gottes Unwille läge über dieser neuen Gemeinde. Arthur Hofmann sagte schließlich: „Dann mache ich es.“ Es klingt, als hätte er darauf gebaut, dass er es schafft.
Schon vom ersten Osterfest an stand er auf dem neu angelegten Friedhof von Korntal. Dort lag nur ein kleines Grab, das Grab seiner zwölfjährigen Tochter. Doch der Platz war für einen großen Friedhof abgesteckt. Nach Herrnhuter Sitte feierte man eine Oster-Morgen-Auferstehungsfeier. Hoffmann ließ sich ein Hufhorn schmieden und rief in die vier Himmelsrichtungen: „Er lebt, er, der Herr Jesus!“
Dieser Sohn, der Abraham schon verheißen wurde, ist nicht von mir abhängig, nicht vom genialen Gottlieb Wilhelm Hoffmann. Es gab viele Enttäuschungen. Statt der geplanten 700 Familien kamen nur 69 arme Familien. Hoffmann hatte eigentlich eine Gemeinde geplant, die in Weltvision, Diakonie, Kindererziehung, Politik und Ökonomie vorangeht – doch es wurden 69 arme Familien.
Aber er lebt, der Sohn, den Gott uns verheißen hat. Durch ihn sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden. Wenn wir die Geschichten von Sarah und Abraham lesen, sehen wir, dass der Pfeil auf dieses Ziel gespannt ist. Der Pfeil zielt darauf ab: Uns ist der Sohn gegeben, das Kind ist uns geboren, die Herrschaft ist auf seiner Schulter (Jesaja 9).
Darum geht es: um den wahren Sohn, auf den wir bis ins Sterben rechnen können, wenn unsere Kräfte erlöschen. Er lebt, der mit seinem Vater abgemacht hat: „Vater, ich will, dass die bei mir seien, die du mir gegeben hast.“ So können wir selbst getrost ins Sterben gehen, wenn der lebt, der gesagt hat: „Vater, das gilt, das habe ich ausgemacht.“
Der Beginn der Verheißung und Abrahams Zweifel
Wir gehen nun in die Anfangsgeschichte hinein, als noch nicht feststand, ob die Verheißung Gottes an Abraham – „Ich will dir einen Sohn geben, durch den alle Geschlechter gesegnet werden sollen“ – überhaupt zustande kommen würde oder ob es nur ein leeres Gerede Gottes war.
Wir wollen mit der Bibel arbeiten. Wenn Sie eine Bibel dabei haben, schlagen wir 1. Mose 15 auf. Das ist sozusagen der Ausgangspunkt.
Nach diesen Geschichten begab es sich, dass zu Abram das Wort des Herrn in einer Offenbarung kam: „Fürchte dich nicht, Abram, ich bin auch noch da, und ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn.“
Aber Abraham sprach: „Herr, mein Gott, was willst du mir geben? Ich gehe dahin ohne Kinder, und mein Knecht Eliezer von Damaskus wird mein Haus besitzen.“
Das war damals so: Wenn jemand kinderlos stirbt, wird das Erbe nicht an die Verwandtschaft weitergegeben, was zu großen Erbfolgeproblemen geführt hätte. Stattdessen erhielt der älteste, würdigste Großknecht, der bisher die Geschäfte besorgt hatte, das Erbe.
Abraham sagte weiter: „Mir hast du keine Nachkommen gegeben, und siehe, einer von meinen Knechten wird mein Erbe sein.“
Und nun noch einmal diese Worte – schau mal, pass auf, was passiert: Immer wieder in der Bibel steht, dass etwas real geschieht, nicht nur als bloße Worte. So heißt es auch: „Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie heute noch.“
So war es damals.
Da sprach der Herr zu ihm: „Der soll nicht dein Erbe sein, sondern der von deinem Leib kommen wird, der soll dein Erbe sein.“
Er befahl ihm hinauszugehen und sprach: „Sieh gen Himmel und zähle die Sterne, kannst du sie zählen? So zahlreich sollen deine Nachkommen sein.“
Und Abraham glaubte dem Herrn, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit.
Das ist der Ausgangspunkt.
Die Geschichte von Hagar und die menschlichen Versuche Gottes Plan zu erfüllen
Und jetzt springen wir hinüber ins Kapitel sechzehn. Lassen Sie mich den Text beim Lesen ein wenig kommentieren.
Sarai, Abrahams Frau, gebar ihm kein Kind. Wenn Sie heute Nacht hoffentlich in den Sternenhimmel schauen, wird klar, wie zahlreich die Nachkommenschaft sein sollte – so zahlreich wie die Sterne. Abraham glaubte daran, doch es geschah nichts. Seine Frau hatte kein Kind.
Aber sie hatte eine ägyptische Magd, die Hagar hieß – ein merkwürdiges Souvenir aus Ägypten, eine Erinnerung an die dortige Geschichte. Abraham hatte das Land, in dem er wohnen sollte, durchquert – vom Norden bis nach Hebron, zum Hain Mamre. Gott hatte ihm gesagt: „Ich will mit dir sein.“ Doch als die Hungersnot kam, dachte Abraham, probieren wir es mit Ägypten. Dort wächst immer etwas, dort bekommen wir etwas.
Es gab manche merkwürdige Geschichten aus Ägypten. Zum Beispiel wollte der Pharao Sara in seinen Harem aufnehmen. Doch dann zog Abraham gesegnet mit Knechten, Mägden und großem Gut aus Ägypten herauf. Auch Hagar kam mit, die stolze Ägypterin.
Sarah sprach zu Abraham: „Siehe, der Herr hat mich verschlossen, dass ich nicht gebären kann. Geh doch zu meiner Magd, ob ich vielleicht durch sie einen Sohn bekomme.“ Das war damals durchaus üblich. In der heutigen Medizin gibt es sogar Leihmütter. Damals war es so, dass wenn eine fremde Frau ein Kind vom eigenen Mann gezeugt hatte und es der Frau, die nicht gebären konnte, auf den Schoß legte, diese es auf diese Weise adoptierte.
Sarah sagte also: „Geh doch zu meiner Magd, ob ich vielleicht durch sie zu einem Sohn komme.“ Und Abraham gehorchte der Stimme Sarais. Was genau da alles mitspielte, wissen wir nicht, denn die Bibel ist sehr zurückhaltend.
Da nahm Sarai, Abrams Frau, ihre ägyptische Magd Hagar und gab sie Abraham, ihrem Mann, zur Frau, nachdem sie zehn Jahre im Land Kanaan gewohnt hatten. Zehn Jahre warten – zehnmal dreihundertsechzig Tage –, ob nicht doch Gott seine Verheißung erfüllt. Nun probieren sie es eben auf diesem Weg.
Man kann das vielleicht als ein fragwürdiges Geschäft sehen, ein bisschen als eine List. Aber Sarah dachte: Ich will das Kind annehmen, vielleicht kommt die Verheißung so zur Erfüllung.
Abram ging zu Hagar, und sie wurde schwanger. Als Hagar sah, dass sie schwanger war, achtete sie ihre Herrin gering. Nun begann die Eifersucht.
Sie dachte: „Ich bin doch die eigentliche Frau.“ Als Leibmagd wusste sie, wie sehr ihre Herrin auf den Sohn gewartet hatte. „Na, du bist ein Brunnen, der nicht mehr quillt, aber ich gebäre jetzt den Sohn.“ Sie achtete ihre Herrin gering. Durch Gesten, Worte und Blicke kann man unheimlich verletzen und dem anderen mitteilen: Du bist in meinen Augen nichts wert.
Was für eine Dramatik entstand plötzlich in den Zelten Abrahams! Da sprach Sarai zu Abraham: „Das Unrecht, das mir geschieht, komme über dich!“ Lieber Abraham, da hast du mir etwas eingebrockt. Schau, wie die Magd sich mir gegenüber benimmt! Die ganze Verachtung kommt auf dich.
Plötzlich gab es Streit in Abrahams Zelten – und nicht wenig. Sarah sagte: „Ich habe meine Magd dir in die Arme gegeben, ich habe sie dir anvertraut. Aber nun sieht sie, dass sie schwanger ist, und ich werde gering geachtet in ihren Augen. Der Herr sei Richter zwischen mir und dir!“ Der liebe Gott soll dafür sorgen, dass du bestraft wirst und die Sache zurechtgestellt wird.
Es ist, als ob Sarah in großem Gottvertrauen sagt: „Ich kümmere mich jetzt nicht mehr um diese Geschichte. Gott muss dafür sorgen, dass das wieder in Ordnung kommt.“
Da sprach Abraham zu Sarah: „Siehe, deine Magd ist unter deiner Gewalt. Tu mit ihr, wie es dir gefällt.“ Was steckt hinter diesem Satz? Oft sind Männer hilflos, wenn ihre Frauen klagen und schimpfen. Was wollen sie sagen? „Na ja, warten wir mal ab, morgen früh sieht es vielleicht schon anders aus. Also mach du, was du willst.“
Als Sarah ihre Magd demütigen wollte, floh diese, die stolze Ägypterin. Als Hagar merkte, dass es erst recht losging, und ihr Herr, Abram, ihr sagte, sie könne machen, was sie wolle, als sie spürte, wie ihre Herrin Sarah sie noch mehr demütigte, zog sie Leine und floh.
Die Begegnung Hagars mit dem Engel des Herrn und Gottes Zusage
Und nun: Der Engel des Herrn Vers 7
Gott ist ja auch noch da, nicht nur Abraham, Sarah und ihr Zorn, der Unmut und die Verzweiflung über die Familie, das Wort Gottes, das nicht eingelöst worden war. Aber der Engel des Herrn fand sie bei einer Wasserquelle in der Wüste, nämlich bei der Quelle am Weg nach Schur.
Er sprach zu ihr: „Hagar, Sarais Magd, wo kommst du her und wo willst du hin?“ Sie antwortete: „Ich bin von Sarai, meiner Herrin, geflohen.“ Der Engel des Herrn sagte zu ihr: „Kehre zurück zu deiner Herrin und demütige dich unter ihre Hand.“
Der Engel des Herrn sprach weiter zu ihr: „Ich will deine Nachkommen so mehren, dass sie der großen Menge wegen nicht gezählt werden können.“
Weiter wird nicht gesagt, wie der Engel ausgesehen hat, ob er Federn hatte oder ob Licht von ihm glänzte. Das ist alles nebensächlich. Wir singen so gern von guten Mächten wunderbar geboren – das ist auch ein schönes Lied, nicht wahr? Aber wenn der Bote Gottes kommt, ist wichtig, was er sagt, was er uns mitteilt und was er uns wissen lässt. Das Wort ist entscheidend, was Gott uns wissen lassen will.
Weiter sprach der Engel des Herrn: „Du bist schwanger geworden und wirst einen Sohn gebären. Seinen Namen sollst du Ismail nennen, denn der Herr hat dein Elend erhört.“
Wir haben es heute Morgen in der Losung gehört: Shema Israel – Höre Israel! Yahweh hat dein Elend gehört. Die Ägypterin, die gar nicht zum Volk Gottes bestimmt war, die noch nicht einmal gebetet hatte, bekommt vom Boten Gottes die Auskunft: Es gibt Gott, der dein Elend gehört und gesehen hat.
Und das Kind, das du gebären wirst, wird ein wilder Mensch sein. Seine Hand wird gegen jedermann sein, und jedermanns Hand gegen ihn. Er wird seinen Brüdern zum Trotz wohnen.
Hagar nannte den Namen des Herrn, der mit ihr redete, und plötzlich sprach sie nicht mehr vom Engel, sondern sie spürte: Da spricht Gott mit mir, der ewige Gott, der Herr, der mit mir redet. „Du bist ein Gott, der mich sieht.“
Wir tun uns oft schwer, auch in unserer modernen Welt, mit dem Gedanken, dass Gott alle meine Wege sieht. Ich habe vor ein paar Wochen, weil die Leute mir nicht mehr zutrauten, dass ich mit dem Auto den rechten Weg finde und die Wegzeichen richtig lesen kann, ein Navigationsgerät bekommen. Wunderbar, TomTom! Wenn ich schon aus meinem Haus fahre und nach alter Väter Sitte nach links abbiege, sagt die Stimme: „Halt, bitte rechts abbiegen!“ Wer spricht mit mir?
Und da sagen wir: Es ist unmöglich, dass Gott jeden Menschenweg sieht. Wie viele Navigationsgeräte gibt es, bei denen die Stimme sagt: „Moment, da rechts in 100 Metern abbiegen.“ Er sieht alle meine Wege. Mein Gott kann mehr als TomTom.
Und das hat Hagar begriffen: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Nicht „ich glaube an einen Gott“, sondern „du“ – eine entscheidende Anrede. Denn sie sprach: „Gewiss habe ich hier hinter mir hergesehen, der mich angesehen hat.“ Ich sehe ja bloß Gott nach, der schon längst eine Geschichte mit mir hat.
Darum nannte man den Brunnen, an dem sie diese Begegnung hatte, den Brunnen des Lebendigen, der mich sieht. Er liegt zwischen Kadesch und Bereth.
Und Hagar gebar Abram einen Sohn. Abram nannte den Sohn, den ihm Hagar gebar, Ismail. Abraham war sechsundachtzig Jahre alt, als ihm Hagar den Ismail gebar.
Die Bedeutung von Hagar und Ismail im göttlichen Plan
Über dieser Geschichte steht in meiner Bibelausgabe „Hagar und Ismael“. Man könnte sich überlegen, ob nicht auch eine andere Überschrift passend wäre, etwa „Gott führt den rechten Weg“, „Der Mensch denkt, aber Gott lenkt“ oder „Gottes grenzenlose Geduld“.
Zunächst wird an Hagar und Ismael deutlich, was Gott vorhat. Trotzdem ist die geheime Überschrift das, was in unserem Tagesprogramm steht: der wahre, der eigentliche Sohn. Man kann natürlich auch herauslesen, ob nicht in dem Satz „Er wird jedermann zum Trotz leben, seinen Brüdern zum Trotz“ bereits die heutige Spannung zwischen Palästinensern und dem Staat Israel angelegt ist – bei Ismael.
Man kann viel in die Bibel hineinlesen, aber ich möchte etwas herauslesen, nämlich dass von dem Sohn gesprochen wird, der zugesagt ist. Im Neuen Testament wird berichtet, dass Jesus einmal zu seinen Zeitgenossen sagte: „Abraham sah meinen Tag und freute sich.“ Die Zeitgenossen antworteten darauf: „Du bist nicht mal vierzig Jahre alt und hast Abraham gesehen.“ Doch Abraham hat in der Welt Gottes Jesus gesehen und begriffen, dass nicht Isaak entscheidend ist, nicht Ismael, sondern der, auf den es ankommt.
Das wollen wir von heute mitnehmen. Ich möchte es Ihnen einfach anbieten: Gott hat so lange verheißen, dass, wenn Sie die Berichte und die Namenslisten im Matthäusevangelium und im Lukasevangelium lesen, die Vorfahren Jesu durch viele Geschlechter hindurch, wird deutlich, dass Gott bei diesem einen Plan geblieben ist.
Er will der Welt den geben, der Gerechtigkeit wirkt, der Vergebung schenkt, der der Heiland ist, der gute Hirte. Auf ihn kommt es an.
Die Botschaft des Engels und die Bedeutung des Wortes Gottes
Aber jetzt ein paar Worte zu Hager. Ich habe gesagt, er berichtet hauptsächlich nicht, wie der Engel ausgesehen hat, ob ein Lichtglanz da war oder ob der Engel Schwingen hatte, wie Vogelschwingen. Sondern er berichtet, was der Engel gesagt hat.
In Tübingen gab es lange Jahre den Professor Adolf Schlatter, einen Schweizer, der so schweizerisch gesprochen hat, dass man ihn kaum verstanden hat – ähnlich wie uns Schwaben, die man auch oft schlecht versteht. Ich bitte alle, die nördlich des Mains wohnen, um Vergebung für meinen Dialekt.
Als Professor Schlatter im Alter nicht mehr zu den Gottesdiensten in der Tübinger Stiftskirche gehen konnte, fragte er bei seiner Heimkehr seine Töchter nicht, was gepredigt wurde oder was der Pfarrer ausgeführt hatte, sondern: „Was hat er gewollt?“ Eine gute Frage, wenn man aus Bibelstunden kommt: Was wollte das Schriftbuch eigentlich? Worauf zielte es ab? Die Worte verdecken oft viel von dem, was gewollt war – was das Anliegen war.
Es ist die Not unserer Zeit, dass wir in sehr vielen Gottesdiensten, bis hin zu prächtigen Fernsehgottesdiensten, am Schluss fragen müssen, was der Prediger eigentlich will. In der Christenheit ist es oft gar nicht mehr klar, was wir wollen und der Welt bezeugen wollen: Gott hat diesen Jesus, den ihr verachtet, von den Toten auferweckt.
Er hat gesagt, dieser Jesus ist wichtig, auf ihn kommt es an. Das sollte unsere Grundbotschaft sein. Der, den Gott uns geschenkt hat – den Sohn –, den hat er uns auch durch den Tod wiedergegeben, herausgeholt. Was hat er gewollt?
So hören wir bei Hager: „Du bist nicht nutzlos, geh zurück zu deiner Frau, die dich ruhig demütigen kann. Aber ich habe einen Plan mit dir und mit dem Sohn, den du gebären wirst. Über ihm wird auch der Segen sein.“
Die politische Dimension und persönliche Erfahrungen mit Gottes Führung
Ich möchte heute nicht darüber sprechen, ob die palästinensische Politik richtig ist oder die Politik des Staates Israel. Es gibt viele Aspekte dazu. Aber eines ist klar: Abraham wurde verheißen, dass durch seine Nachkommen alle Welt gesegnet werden soll. Das gilt auch für den Nachkommen Ismails. Auf ihn liegt ein besonderer Segen, und vielleicht macht das die politische Verwicklung besonders schwierig.
Silber wird seinen Sohn gebären, den du Ismail nennen sollst. Er wird ebenfalls ein Gesegneter des Herrn sein. Die Ägypterin wird als Werkzeug Gottes benutzt. Die Arme, Gedemütigte, die mit Sarah, ihrer Herrin, immer in der Fremde war – sie war eine ägyptische Sklavin. Sarah war sowieso in der Fremde, doch auch sie hat in der Fremde, selbst in der Wüste, Erfahrungen mit Gott gemacht.
Nach dem Krieg erschien ein eindrückliches Buch einer Flüchtlingsfrau mit dem Titel „Die Feuersäule“. Sie sagte, dass, so wie vor dem Volk Israel mitten in der Nacht die Feuersäule vorangezogen ist und den Weg gezeigt hat, sie bei Flucht, Vertreibung und furchtbaren Erlebnissen erfahren habe, dass Gott da war.
Ich bin dankbar, dass Edwin Kelm mir seine Freundschaft geschenkt hat. Er war der Bundesvorsitzende der Bessarabiendeutschen, die 1941 heim ins Reich kamen, im Warthegau angesiedelt wurden und dann, als die russische Armee kam, fliehen mussten. Es war furchtbar. Pferdetreck! Von polnischen Partisanen wurde sein Vater vorne an den Pferden erschossen. Einer der Partisanen sagte zu dem 14-jährigen Edwin: „Lauf!“
Zwei Tage und zwei Nächte lief er durch die Wälder in Polen. Die schrecklichen Erinnerungen an das Erschießen seines Vaters und der Hunger begleiteten ihn. In der Ferne sah er ein Licht, klopfte vorsichtig an. Eine polnische Frau öffnete ihm die Tür, sah das ganze Elend des Jungen und gab ihm eine Suppe zu essen.
Er nahm sich vor: Wenn ich noch einmal leben darf, will ich für die Versöhnung zwischen den Völkern eintreten. Schließlich kam er nach Möglingen bei Ludwigsburg. Dort fand er mit seinen Angehörigen Unterkunft in einem Pferdestall. Der junge Wilhelm Mergenthaler, unser späterer württembergischer Landesposaunenwart, holte ihn in die Jungenschaft, wo Edwin Jesus kennenlernte.
Auf seinem Weg der Verwirrung erkannte Edwin plötzlich: Gott hat einen Plan mit mir. Heute, als alter Bauunternehmer, hat er in Moldawien, im alten besarabischen Gebiet, 27 Kirchen wieder aufgebaut. Er übergab sie baptistischen und orthodoxen Gemeinden, baute Gemeindehäuser mit allem, was er in seinem Leben erworben hat.
Wenn man ihn fragt, sagt er: Gott hat mich dort gefunden, wo eigentlich alles am Ende schien. Der Vater erschossen, Hunger, Vertriebung, keine Zukunft mehr – und Gott hat mich gefunden.
So hat es auch Hagar erlebt, als sie in ihrer Verzweiflung als schwangere Frau in die Wüste floh. Sie sagte: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Sie erkannte Gott als einen, der sie sieht und nicht loslässt.
Sarahs Demut und die Herausforderungen in der Gemeinde
Ein paar Worte zu Sarah
Über sie haben wir gestern ausführlich gesprochen. In der Christenheit ist Sarah oft Unrecht getan worden. Mir ist das in den letzten Wochen beim Nachdenken über sie klar geworden. Vielleicht wollte sie doch kein Tauschgeschäft machen, als sie zu Abraham sagte: „Nimm doch die Hagar und zeuge mit ihr den Sohn, auf den wir warten.“
Wenn man genau nachliest, spricht Sarai zu Abraham: „Siehe, der Herr hat mich verschlossen, dass ich nicht gebären kann.“ Sie hat verstanden, dass Gott Abraham versprochen hat, er werde einen Sohn zeugen, und durch diesen Sohn wolle Gott die Welt sehen. Von ihr selbst war nicht die Rede. Vielleicht steht sie Gott im Weg. Vielleicht hat Gott mit ihr gar keinen Plan. Vielleicht ist sie schuld daran, dass sie jahrelang vergeblich auf die Verheißung gewartet haben.
Dann sagt sie zu Abraham: „Nimm die Hagar, vielleicht kannst du noch mit deinen 83 Jahren einen Sohn zeugen.“ Das zeigt eine große Demut bei Sarah. Vielleicht bin ich schuld, dass nichts klappt.
Ich weiß nicht, aus welchen Gemeinden die Menschen kommen, von denen ich manchmal höre. Ich weiß nur von mancherlei Diensten, die ich hier auf der Langen Steinbaren Höhe tun darf. Meist wird mir in persönlichen Gesprächen gesagt: „Ach, in unserer Gemeinde geht es drunter und drüber. Die jungen Leute wollen nur noch die modernen Lieder singen, als hätten unsere Gesangbücher keinen Wert. Immer mit dem Beamer, und ich kann das so schlecht sehen.“ Und meist ist das, was mit dem Beamer an die Wand geworfen wird, auch noch so schlecht gedruckt. Es fehlen alle Kommas, und es ist voller Druckfehler.
„Bei uns gibt es so viel Streit. Wir haben so einen schlechten Pfarrer. Unser alter Pfarrer ist zwar noch da, aber der Junge lässt ihn gar nicht predigen. Und unser Kirchenvorstand – da sind Leute drin, das sind gar keine rechten Christen“, klagen sie über ihre Gemeinde.
Wann kommen wir einmal so weit wie Sarah, die sagt: „Vielleicht liegt es an mir, dass Gott nicht segnen kann. Vielleicht bin ich der Bremsklotz mit meinen unbereinigten Geschichten, mit meiner dauernden Kritik, mit meiner Besserwisserei.“ Ich habe eine große Hochachtung vor Sarah bekommen. Wenn der Brunnenschacht vertrocknet scheint, sagt sie: „Vielleicht bin ich schuld, dass es keinen Segen gibt, mit meiner Starrheit, mit meinem Kritikgeist.“
Sarah war bereit, zurückzutreten, auf die Ersatzbank zu sitzen. Wir wissen von unseren Fußballspielern, wie gedemütigt sie sich fühlen, wenn sie auf der Ersatzbank sitzen müssen und nicht spielen dürfen. Sarah sagt: „Ich bin bereit, zurückzutreten. Du kannst mich aus dem Spiel nehmen. Die Hauptsache ist doch, dass Gott zu seinem Ziel kommt.“
Wie gesagt: Kein illegitimes Ramschgeschäft, kein Schmuck, kein Hineinpfuschen in Gottes Wirken. Schaut an Sarah, die demütige Frau!
In den paar Sätzen der Bibel in 1. Mose 16 geht es gleich weiter. Die Demütige konnte auch aufbrausen. Jetzt haben wir es: Die ehemalige Macht spielt sich als Herrin auf. „Abraham, komm mal!“ Lieber Gott, wie sie explodiert ist!
Kennen Sie das, dass man demütig sein kann und im nächsten Augenblick alles in Revolte gerät, innerlich rebelliert und es dann auch über die Lippen kommt?
Seit Jugendtagen ist mir ein Gesangbuchvers von Allendorf wichtig: „Herr, hab Acht auf mich und lass mich ritterlich den Kampf bestehen, wenn Satan, Sünd’ und Welt mich stürmend überfällt, nicht übergehen.“ Das ist die Erfahrung der Menschen, die zu Gott gehören wollen: Wenn Satan, Sünde, Welt und die eigene Art sie stürmend überfallen und ihre ganze Gelassenheit und Demut überstürmen wollen, hilft es, dass sie dann nicht übergehen.
So darf man beten.
Abrahams Gehorsam und die Bedeutung des Vertrauens auf Gott
Hagar, Sarah, Abraham. Die ganze Bibel schildert Abraham als einen entschlossenen Mann. Noch viel wichtiger ist, dass er auf Gott gehört und sich von Gott abhängig gemacht hat.
In einer Weise, die die Bibel als einmalig beschreibt, zeigte sich dies, als ihm Isaak geschenkt wurde, der Erbe. Endlich war er da, denn Sarah hatte geboren. Doch dann sagt Gott: Opfere deinen Sohn! Abraham antwortet: „Gott, wenn du das von mir verlangst!“ Nicht sein Vaterstolz sollte wichtig sein, sondern seine Dankbarkeit. Im Römerbrief heißt es, er wusste, dass er Isaak zurückbekommen konnte. Als Vorbild für die Auferstehung von Jesus war Abraham ein Mann, der ganz von Gott abhängig war.
Er war demütig, wie zum Beispiel, als die Hirten Abrahams und Lots sich über Brunnen und Weideplätze stritten. Abraham sagte: „Lass doch keinen Streit zwischen uns sein. Du gehst zur Rechten, ich gehe zur Linken. Du gehst zur Linken, ich gehe zur Rechten.“ Lot konnte auswählen und wählte die saftigen Weiden unten in der Jordanaue. Abraham blieb oben auf den armseligen Wiesen des Gebirges zurück.
Abraham konnte demütig sein, aber auch mutig. Als Lot plötzlich in die Gefangenschaft der Könige Kedorlaomer und all dieser Leute aus Sodom geriet, zog Abraham mit seinen Knechten los. Er kämpfte seinen Neffen Lot frei. Danach gab er dem König Melchisedek den Zehnten, weil er wusste, dass dieser ein Abgesandter Gottes war.
Man könnte noch wochenlang Bibelarbeiten über Abraham halten. Er war ein großartiger, persönlicher und von Gott geprägter Mensch. Doch in einem Augenblick hakte es aus: als Sarah sagte, „Nimm doch die Hagar, vielleicht bin ich das Hindernis. Nimm die Hagar zur Frau und zeuge mit ihr den Sohn, den Gott dir versprochen hat.“ Abraham sagte „Okay, gut.“
Später wird Abraham in Kapitel 17, Vers 19 gesagt: „Nein, Sarah, deine Frau wird dir einen Sohn gebären, den sollst du Isaak nennen. Mit ihm will ich meinen ewigen Bund machen.“ Aber damals hätte Abraham in jedem Augenblick fragen können: „Lieber Gott, was denkst du darüber?“
Wir singen gerne: „Ich brauch dich, Herr, ich brauch dich, ich brauch dich.“ Aber es gibt auch Augenblicke, in denen wir denken, das schaffen wir doch. Brauchen wir Gott gar nicht? Vielleicht ist das von Gott geordnet. Aha, ich frage gar nicht danach.
Darf man so persönlich sagen: Als unser Landesbischof Theos Sorg sagte: „Rolf, ich brauche dich“, sollte es nach Ulm als Prälat gehen, so als Regionalbischof. Wunderbar, Gott hat die Tür geöffnet. Eine schöne Aufgabe mit meiner Erfahrung. Nach 14 Jahren als Dekan kann ich den anderen eine Hilfe sein.
Ich habe schon lange an der Kirchenleitung herumgemeckert. Vielleicht kann ich jetzt, wenn ich in der Kirchenleitung bin, mitwirken und etwas tun. Wunderbar, Gott hat mir den Weg gezeigt. Ich habe nicht gefragt: „Lieber Gott, was denkst du darüber?“ Ich habe meinen Bruder gefragt. Er sagte: „Natürlich machst du das.“ Ich fragte später, warum er das gesagt hatte.
Er antwortete: „Weil ich gemerkt habe, dass du es gern machst. Ich wollte ja nicht im Weg stehen.“ Und dann kam es dicke. Von den dreizehn Dekanen, mit denen ich zusammenarbeiten sollte, ließen mich elf wissen, dass sie nicht bereit sind, mit mir zusammenzuarbeiten. In der Zeitung erschien ein Schmähartikel.
Erst dann merkte ich, dass ich zu selbstverständlich davon ausgegangen war, dass Gott bei dem Weg dabei ist, der mir geöffnet wurde. Man kann auch fragen: „Herr, wie denkst du darüber?“
Ich erinnere mich auch an den Rat, den einst der Leiter der Liebenzeller Mission, Direktor Buddeberg, einem Seelsorgesuchenden gegeben hat: Wenn man merkt, dass man ohne zu fragen einen falschen Weg eingeschlagen hat, darf man Buße tun. Man darf den Herrn bitten, auch hinterher den falschen Weg zurechtzubiegen und zu segnen.
Und so ist es geworden.
Die Bedeutung des Gebets und das Warten auf Gottes Plan
Es ist sehr interessant, dass die Bibel Abraham als einen Freund Gottes beschreibt. Abraham war im ständigen Gespräch mit Gott und hat alles mit ihm besprochen und vereinbart.
In dem Moment, als Abraham dachte, dass Saras Vorschlag gar nicht so schlecht sei, entschied er sich: „Mach ich’s!“
Wir können das wichtigste aller Gebete nicht oft genug beten: „Herr, zeig mir, wie du über mich denkst. Zeig mir, wie du über mich denkst und wie ich vor dir stehe.“
Geduld Gottes und die Erfüllung der Verheißung
Gott kann warten. Im letzten Vers von Kapitel sechzehn heißt es: „Und Abram war sechsundachtzig Jahre alt, als ihm Hagar den Ismael gebar.“ Dann geht es weiter in Kapitel siebzehn, Vers eins: „Als nun Abram neunundneunzig Jahre war.“
Zwischen diesen beiden Zeitpunkten liegen dreizehn Jahre. Abram dachte: „Ach, dass Ismael vor Gott leben konnte, jetzt habe ich doch wenigstens den Sohn!“
Als Abraham 99 Jahre alt war, war es nach menschlichem Ermessen verrückt, noch damit zu rechnen, dass er einen Sohn zeugen könnte. Da sprach der Herr: Nicht Ismael, sondern Sarah soll den Sohn zeugen. Unser Gott kann warten.
Ich möchte jedem sagen, der darunter leidet: Herr, wie lange noch mit meiner Krankheit? Jetzt habe ich doch schon so viel für meine Enkel gebetet, und sie gehen immer den falschen Weg, sie haben dich nicht gefunden. Unser Gott kann elend lange, göttlich lange warten – ein Gott, der warten kann und auch hinnehmen kann, dass eine Sarah meint: Jetzt muss ich eingreifen, jetzt muss ich die Initiative übernehmen, auch wenn es demütig klingt.
Gott bleibt bei dem Plan: Abraham, dein Sohn, von deinem Leib gekommen, wird der Segensträger sein. Durch ihn will ich die Welt segnen.
Liebe Schwestern und Brüder, durch Irrungen und Wirrungen, von denen die Bibel offen spricht und die das Licht nicht verschweigt, ist es dazu gekommen, dass Sie sagen dürfen: Jesus, mein Heiland. Der lang gehegte Plan Gottes – Gott hat nicht nur Geduld mit der Erhöhung unserer Gebete, sondern Gott kann durch die Geschichte der Völker warten, bis sein Plan in Erfüllung geht.
Und wenn die Menschen sagen, wie im 2. Petrusbrief: „Wo ist denn seine Verheißung, dass die neue Welt Gottes kommen wird, dass diese alte Welt zergehen wird und die neue Welt Gottes kommt, in der Gerechtigkeit wohnt?“ – sie sehen, dass alles noch ist wie gestern und wie heute. Unser Gott kann warten.
Wir warten auf einen neuen Himmel und eine neue Erde. Gott kann warten, aber er hat es erfüllt – durch Irrungen und Wirrungen –, sodass wir sagen können: Ich habe einen herrlichen Heiland.
Dann wird euer Mund voll Lachens sein, eure Zunge voll Rühmens. „Der Herr hat Großes an mir getan.“ Wenn wir einmal heimkommen dürfen, wird all das, was wir jetzt mit Jesus erleben, nur die Vorstufe sein. Dann wird er uns in den Arm nehmen und sagen: „Meine Tochter, mein Sohn, jetzt bist du zu Hause.“
Das hat Gott geplant – durch diese Geschichte von Hagar, Sarah, Ismael und Isaak hindurch. Der wahre Erbe soll kommen, und der wahre Erbe ist gekommen.
Schlussgebet der Dankbarkeit und des Vertrauens
Ich darf mit Ihnen beten.
Voll großen Staunens und dankbarer Anbetung preisen wir dich, Herr Jesus. Du hast den Platz an der Seite des Vaters verlassen und bist Mensch geworden. Du bist in diese Menschheitsgeschichte eingestiegen, die von Abraham ausgeht. So wird bei uns Menschen mit unseren Problemen, Ecken und Kanten sowie Verwundungen erfahrbar, was es bedeutet, dich als Heiland zu haben.
Lass auch diese Tage, die uns geschenkt sind, dazu dienen, dass wir es ganz neu dankbar annehmen und festmachen: Jesus, du bist und bleibst mein Erbarmer. Lass mich nichts von dir wegtreiben.
Amen.