Einführung in das Thema Entscheidungen
Larissa, endlich hier, Yumiko! 24 Entscheidungen und was meint Gott dazu? Mich würde als Erstes interessieren: Was meint denn eigentlich Larissa zu dem Thema Entscheidungen?
Entscheidungen treffen – das ist für mich ein Riesenprivileg. Indem wir Entscheidungen treffen, können wir unser Leben aktiv gestalten. Wir können Einfluss nehmen, unsere Gesellschaft prägen und unser Umfeld mitgestalten. Deshalb liebe ich es, Entscheidungen zu treffen, und finde es einfach großartig.
Okay, da klingt jetzt richtig viel Leichtigkeit mit. Wenn ich über Entscheidungen nachdenke und wenn Studierende bei mir sitzen, dann hört sich das eher oft nach Enge, Angst und Sorge an – die Angst, die falsche Entscheidung zu treffen. Anke hat gerade schon gesagt, sie denkt an große Entscheidungen. Wir haben uns auch entschieden, heute über die großen Entscheidungen zu sprechen, also so etwas wie: Was mache ich nach der Schule? Welche Ausbildung? Welches Studium? Vielleicht auch Partnerwahl, gehe ich ins Ausland? So in diese Richtung.
Das hat ja auch mit einer Ernsthaftigkeit zu tun, mit Entscheidungen, die eine große Tragweite haben. Da darf vielleicht auch mal eine Zaghaftigkeit, eine Enge oder Unsicherheit dabei sein – also als Gegenpol zu deiner Leichtigkeit und zu der Vision.
Genau, das merke ich auch. Wenn du über Entscheidungen so groß und großartig nachdenkst, dann geht es mir oft weniger so, sondern eher, dass ich ein bisschen ängstlich bin. Für mich ist der Punkt, liebevoller und großzügiger mit mir umzugehen, damit das auch Platz haben darf. Also dass es vielleicht beides sein darf – manchmal eher so, manchmal eher so.
Voll! Und ich glaube, in einem Leben kann das beides vorkommen. Mir fällt auch nicht jede Entscheidung leicht. Manchmal macht es keinen Spaß, es kann herausfordernd sein und viel Raum im Leben einnehmen. Ich finde nur, Entscheidungen zu treffen hat ein riesiges Potenzial, und das möchte ich, dass wir nicht vergessen. Das ist mir mega wichtig.
Ich glaube tatsächlich auch, dass man Entscheidungen treffen lernen kann und dass man sich mit jeder Entscheidung besser kennenlernen kann. Deshalb finde ich es auf jeden Fall etwas Großartiges, das nicht immer leicht ist, sondern eine wirkliche Herausforderung sein kann. Und ich finde, es hat ja auch riesigen Einfluss. Deshalb, wie du sagst, darf es manchmal auch viel kosten.
Ja, und wirklich dieses „Beides“. Wir sind eine Generation in einem Land, die total viele Entscheidungsmöglichkeiten hat, und damit wächst vielleicht auch der Druck. Also wir haben auf jeden Fall ein großes Thema.
Yes, und man kann es lernen. Deshalb lass uns starten.
Voll gut! Das heißt, wo fangen wir an? Ich würde sagen, bei dem Thema Definition, oder? Mir hilft es immer, noch mal zu überlegen, wenn wir zum Beispiel über Entscheidungen sprechen, worüber sprechen wir eigentlich?
Ich habe noch mal geschaut, was die Psychologie dazu sagt, und da habe ich eine Definition gefunden, die ich total spannend finde. Entscheiden ist ein Prozess. Also ein Prozess, bei dem man zwischen mindestens zwei Optionen wählt. Und das Ganze hat ein Ziel: Ich möchte erwünschte Konsequenzen erreichen und unerwünschte Konsequenzen vermeiden.
Das heißt, es geht um den Prozess, um den Weg. Und dieser Weg oder Prozess hat ein Ziel: Ich will irgendwohin, ich will etwas erreichen, etwas tun, machen, irgendwo hingehen, was mir wichtig ist. Andere Sachen möchte ich vermeiden.
Stichwort Optionen: Wir haben verschiedene Wahlmöglichkeiten, mindestens zwei, wenn man sich Entscheidungen in der Psychologie anguckt. Das finde ich schon mal mega hilfreich an der Definition, vor allem, weil mich anspricht, dass es ein Prozess ist. Es ist nicht dieser eine Punkt, an dem wir eine Entscheidung treffen, sondern es fängt an und hört auch irgendwann wieder auf – best case, dass es aufhört.
Ja, das stimmt, das kann entlastend sein. Und das finde ich auch bei so großen Entscheidungen, wenn man denkt, jetzt muss ich mich für einen Beruf entscheiden oder für was auch immer, kann es entlastend sein, darüber nachzudenken, dass es ein Prozess ist und eigentlich viele kleine Entscheidungen involviert sind.
Ja, genau. Und nicht dieses eine „Ich muss jetzt eine Entscheidung treffen“, sondern es darf ein Weg sein – und es ist ein Weg.
Ja, genau. Und was ist hilfreich auf dem Weg zum Entscheidungstreffen? Wie kommen wir da hin? Das ist vielleicht das, was wir uns jetzt einmal angucken. Welche Ideen gibt es, damit am Ende von so einem Prozess auch tatsächlich eine Entscheidung steht? Was findest du total gut? Ich finde auch, dass man da nicht verharren sollte.
Ja, ich würde sagen, als Erstes: Entscheidungen brauchen Räume. Und mit Raum meine ich, dass es etwas mit Zeit und Ort zu tun hat. Es kann ein physischer, örtlicher Raum sein, aber auch Zeiten oder Orte, an denen ich darüber nachdenke.
Ich glaube, das ist das Erste, was mir persönlich wichtig geworden ist, wenn es um große Entscheidungen geht: mir Räume zu schaffen, in denen dieser Entscheidungsprozess Platz hat. Das kann heißen, in meinem Leben Zeiten einzurichten, in denen ich explizit darüber nachdenke.
Das hieß bei mir zum Beispiel bei der Frage, was nach dem Studium kommt, dass ich ein Dokument am PC oder Handy hatte. Wenn mir etwas Neues einfiel, schrieb ich es dort rein. Es hieß auch so etwas wie: Ich gebe dem Ganzen einen Ort.
Das heißt, es muss nicht immer ein Dauerthema sein, und ich muss nicht alle Gedanken zu Ende denken, sondern ich bin diejenige, die dem Ganzen einen Ort und Raum gibt und auch Zeiten dafür einplant. Aber nicht so, dass ich eine Getriebene bin, die die ganze Zeit nur um diese Entscheidung kreist.
Und wie hat es bei dir nach dem Studium praktisch ausgesehen?
Ganz konkret war bei mir nach dem Studium die Frage: Was mache ich? Da gab es von der SMD eine großartige Organisation, ein Doktorandenseminar. Ich wusste nicht, ob ich promovieren will, aber dachte, hey, das kann ein Seminar sein, um Infos zum Thema zu bekommen. Außerdem hatte ich ein ganzes Wochenende, um darüber nachzudenken, wer ich bin und was ich will.
Aber dazu kommen wir noch. Dieses „Ich bin raus aus meinem Alltag, ich nehme mir Zeit, ich habe einen Ort, einen Raum und eine bestimmte Zeit dafür“ hat mich entlastet. Ich wusste, da kommt im April ein Wochenende, an dem ich viel mitnehme und in einer Kapelle in Gnadenthal sein darf. Dort konnte ich das Ganze vor Gott ausbreiten und fragen, was er dazu meint. Das war für mich total hilfreich.
Wie cool, dass du dir da nicht jeden Tag Gedanken machen musstest, sondern das auf ein Wochenende schieben konntest.
Mir ist im Laufe der Zeit aufgefallen, dass es immer etwas zu entscheiden gibt. Deshalb habe ich mir schon mal so ein Wochenende im Monat freigehalten.
Du bist einfach so klug. So eine Pufferzeit, in der ich weiß, ich muss mir das nicht zwischendrin überlegen, sondern habe Zeit und kann mir den Tag so gestalten, dass es mir gut geht und ich in meiner besten Verfassung bin, um eine Entscheidung zu treffen und zu überlegen, was ich will.
Weißt du, warum ich das mega klug finde? Weil ich oft erlebe, dass wir erst anfangen, darüber nachzudenken, wenn wir eine Entscheidung treffen müssen. Dann wird alles eng in mir. Ich spüre es im Bauch, im Hals, kann nicht mehr klar denken und denke: Ach du Schreck, ich muss jetzt eine Entscheidung treffen. Dann bin ich wie in einem Erstarrungsmodus.
Was du mir erzählst, finde ich deshalb so klug, weil da voll viel Weite ist. Da ist Gelassenheit und Lockerheit. Ich kann verschiedene Optionen mit großer Gelassenheit anschauen, hören und Gott fragen, was er meint, ohne den Druck, jetzt eine Antwort zu brauchen, weil morgen die Bewerbung fertig sein muss oder so.
Das finde ich super: Wenn Entscheidungen ein Prozess sind und Raum haben dürfen, kann man viel weiter denken und viel früher anfangen, sich Fragen zu stellen und immer wieder Wartezeiten zu haben. Das finde ich großartig.
Ich kenne das auch, dass alles in mir zumacht und ich erstarrt bin. Ich glaube, das ist bei Entscheidungen ein guter Punkt zu sagen: In diesem Modus trifft man oft schlechte Entscheidungen. Dann bleibt nur stehen oder weglaufen.
Deshalb lohnt es sich, Räume, Zeiten und Orte zu haben, wo man kreativ darüber nachdenken kann, alle Optionen durchdenkt und in Ruhe mal eine Nacht darüber schlafen kann – und nicht eine Nacht wach liegt.
Es gibt ein Buch von Melanie Wolffers, darüber haben wir uns schon öfter unterhalten. Es heißt „Entscheide dich und lebe“. Ich finde es hilfreich, noch einen Schritt weiterzugehen und zu fragen: Welche Kriterien kann ich mir stellen, wenn ich so einen Raum habe, Zeit und Ort, um nachzudenken? Was passiert da dann?
Genau, was passiert da dann? Wie kann ich gut entscheiden? Was kann ich da tun? Ich würde gerne einen Schritt weitergehen. Melanie Wolffers sagt, es gibt drei grundlegende Fragen, die ich immer hilfreich finde: Was kann ich? Was will ich? Und was soll ich?
Da habe ich Lust, noch mal von dem Raum hin zu gehen zu: Was mache ich eigentlich in dem Raum? Da noch mal drüber nachzudenken.
Ich finde, dieses „Was kann ich“ ist genau das, was du beschrieben hast mit dem Tag einmal im Monat. Für mich hat das viel mit einer Entdeckungsreise zu tun – erstmal wahrzunehmen, was meine Gaben und Potenziale sind, was in meinem Leben angelegt ist.
Ich habe bei der SMD mit Studierenden gearbeitet, und da gab es Leute, die können Finanzen mega gut im Blick behalten, andere können super zuhören. Das sind Sachen, die Leute können. „Was kann ich“ heißt für mich: Was fällt mir leicht? Was geht mir leicht von der Hand?
Das heißt nicht immer, dass es leicht ist, sondern hat eher zu tun mit: Das ist mein Ding.
Genau, diese erste Frage „Was kann ich?“ ist ein neugieriges Entdecken: Was sind Gaben, was ist Potenzial in meinem Leben? Was hat mir in der letzten Woche oder im letzten Monat Freude gemacht? Wo habe ich mich lebendig gefühlt? Was könnte ich immer machen?
Voll! Und das ist auch eng verknüpft mit „Was will ich?“. Also was hat mir Freude gemacht? Was will ich?
Larissa, was fällt dir zu „Was will ich?“ ein?
Das ist auch so ein Punkt. Ich liebe es, darüber nachzudenken. Mir die Frage zu stellen „Was will ich?“ macht mich lebendig. Das heißt noch lange nicht, dass ich es so machen kann, aber ich spüre, da ist etwas in mir, das begeistert ist, aufatmen kann, Bock hat und Energie freisetzt.
Ja, genau. „Was will ich?“ finde ich eine super Frage und voll wertschätzend, sich die immer wieder zu stellen und sich darin ernst zu nehmen.
Das schätze ich total an dir. Du bist so ein Typ, wenn ich dich frage „Was willst du?“, dann weißt du das. Ich weiß das nicht immer, sondern ich habe das auch nicht in allem. Aber man kann sich ja kennenlernen und entdecken und über die Zeit Sachen ausprobieren.
Ich weiß aber, was ich nicht will. So einfach immer wieder Sachen wagen.
Ich glaube, ich bin eher der Kopfmensch.
Du fühlst es immer, wenn du sagst „Ich fühle es“. Ich denke dann immer: Okay, was meinst du mit „Ich fühle es“?
Ich stelle mir Fragen wie: Was macht mich lebendig? Wofür schlägt mein Herz? Wozu will ich Ja sagen? Wozu will ich Nein sagen? Was will ich, wenn ich in ein paar Jahren zurückschaue? Wie will ich gelebt haben? Wofür will ich meine Zeit eingesetzt haben?
Das sind eher so Fragen für mich.
Ja, das ist mega. Mir geht es oft so, dass ich gefragt werde und direkt ein Gefühl habe, aber dann lieber noch mal Katrin frage, die mit dem Kopf überlegen kann.
Da hast du aber schon beim Thema „Andere mit einbeziehen“ einen Punkt angesprochen.
Ja, genau.
Also „Was kann ich?“ – Gaben, „Was will ich?“ – das ist voll dein Ding, das weißt du meistens schneller als ich. Und dann „Was soll ich?“
Bei „Was soll ich?“ finde ich es mega spannend, in unterschiedlichen Aspekten darüber nachzudenken. Dieses „Was soll ich?“ ist eng verknüpft mit „Was kann ich?“, was mir gegeben wurde, welche Gaben und Potenziale ich habe, und wo ich Verantwortung habe, das einzusetzen.
Aber auch „Was soll ich?“ heißt, dass ich nicht allein bin. Wir sind in einem Umfeld. Ich muss einen Blick dafür haben, wie sich meine Entscheidung auf andere auswirkt. So eine rücksichtsvolle Haltung hat viel mit „Was soll ich?“ zu tun.
Ja, genau. Zum Beispiel, wenn ich in die Mission gehen will – ich weiß, meine Eltern sehen das anders. Trotzdem ist es mir wichtig, das im Blick zu haben: Was heißt meine Entscheidung für andere in meinem Leben?
Ja, ich überlege gerade bei mir selber: Ich habe vor dem Studium eine Ausbildung als Physiotherapeutin gemacht. Mein größtes Ziel war, nach der Realschule auf jeden Fall von zu Hause auszuziehen.
Die Entscheidung für die Ausbildung war aber die Entscheidung, daheim zu bleiben – noch mal für drei Jahre.
Das ist genau dieses „Was will ich?“ ein bisschen zurückzustufen und zu schauen, was möglich ist. Dann auch zu sagen: Okay, das ist nur ein Vertagen.
Ein Jahr später habe ich einen Bundesfreiwilligendienst gemacht, bin in eine WG gezogen und dann kam das wieder.
So ist es auch bei „Was soll ich?“, dass man das wahrnimmt, überlegt, wie man es für diese Entscheidung gewichtet, und die nächste Entscheidung ist schon eine neue. Da kann ich es wieder anders gewichten.
Das ist so eine Lockerheit, wenn du sagst: „Das ist eine Entscheidung für jetzt.“
Ich glaube, wir vergessen manchmal – wenn ich mit Studierenden rede oder mich selber angucke –, dass es die wenigsten Entscheidungen gibt, die man nicht noch mal rückgängig machen kann.
Das bringt Lockerheit rein.
Oder bei dir: Du hast Realschule gemacht, dann eine Ausbildung, dann Abi. Es waren so viele kleine Entscheidungen, die ineinandergreifen.
Das bringt diese Lockerheit rein, das Bewusstsein: Ich darf jetzt die nächste Entscheidung treffen. Es fühlt sich im Moment vielleicht endgültig an, aber das Leben geht weiter, es gibt neue Möglichkeiten.
Genau, man kann immer wieder Entscheidungen treffen.
Gott hat manchmal auch so einen Weg gegeben, wie Lisa vorhin erzählt hat: Jetzt ist es dran, und dann kommt ein neuer Schritt. Immer nach dem Nächsten gucken.
Ja, cool. Wenn uns das bewusst ist, sind wir vielleicht weniger im Panikmodus unterwegs, oder?
Was meinst du zum Thema Panikmodus und Entscheidungen treffen?
Nicht machen.
Ja, ich glaube, es lohnt sich immer zu überlegen, wie man entspannter wird und wirklich darüber nachdenkt.
Wir hatten es in der Definition: Es gibt immer mindestens zwei Optionen. Meistens ist es keine richtig falsche Entscheidung, sondern eher eine „gut“ und „besser“ Entscheidung.
Dann guckt man, wie man aus dem Panikmodus rauskommt und mutig losgeht, vielleicht einfach eine Entscheidung trifft, damit es weitergeht und man sich nicht blockiert.
Aber es gibt noch Sachen, die auf dem Weg helfen können.
Bei „Was soll ich?“ hatten wir das Thema Gaben, dann den Blick anderer und „Was soll ich?“ ist natürlich auch das Thema „Wille Gottes“.
Was hat Gott für eine Idee zu meiner Entscheidung? Was meinst du dazu?
Willen Gottes? Ja, den gibt es, und danach zu fragen lohnt sich auf jeden Fall.
Ich glaube, es gibt dieses klare Reden Gottes, wo es keine Frage mehr ist, wie man sich verhält, sondern nur noch, wie man das umsetzt.
Aber oft ist es nicht so klar, und es lohnt sich, groß darüber nachzudenken.
Ich habe erlebt, dass es oft eine göttliche Eingebung gibt, ein klares Reden Gottes, das sagt: Hey, du dahin, in die Mission, in das Land, in das Studium.
Ich glaube, das gibt es auf jeden Fall.
Voll, und dann: Let’s go!
Genau.
Ich glaube, die Einladung ist, dass wir den Entscheidungsprozess mit Gott gehen, ihn fragen, uns offenhalten und sagen: Hey, wir wollen hören, was du meinst.
Ich habe aber oft erlebt, dass es ein Riesendruck ist, weil ich es nicht höre. Dann ist die Frage: Ich muss selbst entscheiden.
Es kommt kein Zettel, keine WhatsApp, keine Nachricht von Gott.
Manchmal beneide ich Leute, die das schon seit sie drei oder vier Jahre alt sind wissen. Bei mir war das nicht so.
Ich glaube, dieses Reden Gottes, diese göttliche Erleuchtung gibt es, aber was machen wir, wenn es das nicht gibt?
Vielleicht schreiben wir uns selbst eine Pro-und-Kontra-Liste.
Kopf ein bisschen anstrengen – den hat Gott uns auch geschenkt.
Ich finde, das ist ein guter Weg: Pro-und-Kontra-Liste schreiben, kognitiv darüber nachdenken.
Das liegt mir sehr nah.
Ich finde, Kopf und Herz gehören zusammen.
Herz im Sinne von: Wo merke ich, dass es weit wird? Wo merke ich, dass ich Frieden darüber bekomme?
Zum Beispiel bei der Entscheidung, was ich nach dem Studium mache: Da lag vor mir die Möglichkeit, an der Uni zu unterrichten und meine Doktorarbeit zu schreiben.
Ich habe mir ein paar Tage Zeit genommen, um zu überlegen: Was würde das bedeuten, wenn ich mich dafür entscheide? Wie geht es mir damit? Stellt sich Frieden ein? Bekomme ich Lust darauf?
Das ist, glaube ich, das Intuitive.
Ich brauche da manchmal etwas Zeit.
Aber aus dem Kopf heraus ist es voll gut.
Das Herzgefühl mitzunehmen ist wichtig.
Wo ist Frieden? Wo schenkt der Heilige Geist, der Geist des Friedens, Ruhe? Wo wird es weit?
Ich finde es schön zu sagen: Entscheidungen treffen ist ein Prozess, der Zeit in Anspruch nehmen darf. Man darf da echt durchgehen.
Wenn man den Prozess bewusst gestaltet, seine Pro-und-Kontra-Liste kennt, seine Argumente, und gespürt hat, dass es Kraft für die Entscheidung gibt, dann ist die Entscheidung der Startknopf.
Ab da geht es los. Für den Weg kann man das mitnehmen.
Wenn man eine ganzheitliche Entscheidung trifft – und bei ganzheitlich würde ich noch einen dritten Punkt nennen.
Wir waren bei uns, bei der Beziehung zu Gott, bei Kopf und Herz. Und was du vorhin angedeutet hast: Andere mit reinnehmen.
Was hast du da für Erfahrungen gemacht?
Ich glaube, es lohnt sich, darüber nachzudenken, wann und wen man einbezieht.
Das sind meine zentralen Fragen.
Ich habe es als mega hilfreich erlebt, manchmal ältere Menschen einzubeziehen, denen ich vertraue, die das Gebiet besser kennen.
Die beste Freundin ist auch immer ein guter Ratgeber.
Je nach Entscheidung würde ich mir das überlegen.
Manchmal fällt mir eine Person ein, und meistens war es eine gute Sache, sie zu fragen – auch wenn ich nicht mit ihr über alle Themen spreche, sondern nur in einem Punkt.
Gott schickt manchmal jemanden zum richtigen Zeitpunkt.
Das „Wann“ und „Wen“ finde ich bei dem Thema „Frag doch mal andere“ mega zentral.
Ich merke für mich, dass ich erst für mich eine Idee brauche.
Sonst bekomme ich schnell mit, was meine Eltern, beste Freundin oder Mentorin denken.
Dann könnte ich denken, das ist das, was sie wollen, und ich mache es, um ihnen zu gefallen.
Dann bleibt es aber nicht meine Entscheidung.
Das ist manchmal auch der bequeme Weg: Wenn Gott nicht sagt, was ich tun soll, sagen es wenigstens andere.
Das ist so ein Warnsignal.
Ich liebe es, dass ich mit einer Coach, einer Mentorin und geistlichen Begleitung unterwegs bin.
Die sind Team Katrin, die fragen mit mir, was Gottes Wille ist.
Aber sie sind nicht die beste Freundin oder Eltern, die emotional involviert sind.
Meine Mentorin sieht mit Abstand, was das Beste für mich ist.
Eltern und Geschwister sind direkt betroffen.
Deshalb ist es wichtig, wann und wen man einbezieht.
Und darauf zu vertrauen, dass Gott die richtigen Leute zur richtigen Zeit schenkt.
Und dann treffe ich meine eigene Entscheidung.
Da kommt man nicht drum herum.
Das Schöne ist: Es ist mein Leben, ich darf entscheiden.
Wir hatten jetzt Gottes Wille, Kopf, Herz, andere.
Es gibt noch etwas, das ich mega hilfreich finde: den Perspektivwechsel.
Das kommt aus der systemischen Richtung.
Man schaut mit Abstand auf die Entscheidung, von außen.
Das gibt einen anderen Blick.
Zum Beispiel hilft mir eine Freundin immer, mich zu fragen: Was würde die Katrin in zehn Jahren sagen? Was würde sie raten?
Das hilft mir, Abstand zu gewinnen.
Man kann auch fragen: Was würde ich einer anderen Person raten, die in der Situation ist?
Das sind kleine Tricks.
Perspektivwechsel, ein bisschen Abstand – das finde ich wertvoll und hilfreich.
Dafür braucht man diesen Raum, um entspannt zu sein, ein paar Schritte zurückzugehen und zu merken: In zehn Jahren wäre das keine coole Entscheidung.
Ich hatte mal einen Kumpel, wir hatten keinen Namen dafür, aber er hat mir geholfen, so einen Perspektivwechsel zu machen.
Er hat Sofakissen in meinem WG-Zimmer verteilt.
Dann stellte er sich auf ein Kissen und sagte: Stell dir vor, ich treffe jetzt diese Entscheidung. Wie geht es mir?
Das nennt man Bodenanker.
Ich habe mittlerweile einen Begriff dafür.
Er hat mich auf das Kissen gestellt und sagte: Stell dir vor, du hast die Entscheidung getroffen, weiter zu studieren.
Ich habe das erlebt und du wahrscheinlich auch in deinem Beratungswissenschaftsstudium, dass das etwas macht.
Das hat mit dem Körper zu tun. Die Körperhaltung verändert sich.
Das kann hilfreich sein, wenn ein Coach dabei ist und unterstützt.
Ja, das ist auch gut zu sehen.
Ich würde sagen, das waren die Sachen, die ich bei anderen hilfreich fand oder die ich für mich bei Entscheidungen hilfreich fand.
Jetzt gibt es noch ein großes Thema: Gottes Wille.
Das steht ja auch im Titel.
Ja, den müssen wir noch ein bisschen auseinandersetzen.
Gottes Wille und Entscheidungen.
Was ich dazu sagen würde, wenn du mich fragst, was ich glaube, dass Gottes Wille bei Entscheidungen ist: Er wünscht sich, dass wir Entscheidungen treffen.
Wie kommst du darauf?
Das habe ich erlebt.
Es ist ein Kontrapunkt zu dem, was Lisa vorhin gesagt hat: Sie hat viel nach sich gefragt und wenig nach „Was will Gott?“
Ich erlebe es oft andersherum.
Wenn ich mit Studierenden oder Freunden unterwegs bin, wissen sie oft gar nicht, was sie wollen.
Dann wird es eng, das sieht man an der Körperhaltung.
Wenn ich dann sage: Vielleicht will Gott, dass du weißt, was du willst, denken sie: Ich will doch seinen Willen tun.
Ich sage: Es gibt viele Stellen in der Bibel, die ich spannend finde.
Zum Beispiel, bevor Jesus einen Blinden heilt.
Ich finde es herausfordernd zu lesen: Jesus sieht jemanden, der blind ist. Mein Ding wäre: Den heile ich jetzt.
Jesus fragt aber: Was willst du, dass ich dir tue?
Er fragt nach seinem Willen.
Das fand ich immer mega herausfordernd: Er will, dass der Blinde weiß, was er will.
Und dann gibt es eine Stelle, die mich fast umgehauen hat.
Jesus betet im Garten Gethsemane, bevor er gekreuzigt wird.
Er hat seine besten Freunde dabei, geht ein Stück weiter, kniet sich hin und betet.
Er sagt: Wenn es nach meinem Willen geht, dann lasst den Kelch an mir vorübergehen.
Er weiß ganz genau, was er will.
Dann sagt er: Aber nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe.
Das fand ich krass.
Wir lesen oft, dass Jesus sagt: Dein Wille geschehe.
Aber er sagt zuerst: Das ist, was ich will.
Und dann hat er die Freiheit zu sagen: Hände auf, jetzt dein Wille.
Das fand ich krass.
Deshalb kam ich darauf.
Da sind wir wieder bei Lisa.
Ich glaube, sie meinte es so: Sie wusste, was sie will, und konnte es wieder loslassen.
Aber erst mal zu wissen: Was ist meins?
Ich erlebe oft, dass Menschen das nicht fragen.
Sie sagen immer nur: Ich will das, was Gott will.
Das hat mich mega herausgefordert.
Ich habe oft erlebt, dass Gott mir Freiheit schenkt und sagt: Katrin, hier darfst du entscheiden.
Ich wünsche mir, dass du erwachsen wirst und entscheidest.
Wir machen das zusammen.
Es gibt weniger Richtig oder Falsch.
Ich gehe mit.
Das fand ich jedes Mal mega herausfordernd.
Ich dachte immer, es wäre cooler, wenn Gott mir sagt, was ich tun soll.
Das wird herausfordernd bleiben.
Aber ich finde es schön, weil es uns Würde gibt.
Gott hat sich am Anfang unseres Lebens für uns entschieden.
Deshalb leben wir heute.
Wir dürfen mutig unterwegs sein.
Klar, immer wieder fragen.
Das ist alles, was wir gesagt haben.
Ich finde, Gott hat ein großes Ja zu unserem Leben.
Wir dürfen mutig vorangehen und Entscheidungen treffen.
So wie Jesus es wusste: Wenn es nach mir geht, wäre das der optimale Plan.
Dann gehe ich in die Weite und sage: Ich vertraue dir, dass du Gutes mit meinem Leben meinst.
An dieser Stelle haben wir jetzt viel über Entscheidungen gesprochen.
Wir haben über den Prozess, die drei Fragen „Was kann ich? Was will ich? Was soll ich?“, Methoden, auf Gott zu hören, Räume, Zeit, Kopf, Herz, andere und Perspektivwechsel gesprochen.
Wir fänden es hilfreich, wenn ihr jetzt kurz für euch überlegt: Was ist mein einer Punkt, den ich mitnehmen will?
Das ist viel.
Wenn ihr sagt: Das sind spannende Sachen, dann sucht euch einen Punkt aus, den ihr mitnehmen wollt.
Das wünsche ich euch für den ganzen Tag heute: Wenn ihr aus jedem Vortrag oder jeder Begegnung einen Punkt mitnehmt.
Wir geben euch jetzt Zeit, das zu notieren.
Was ist der eine Punkt, der für mich relevant ist und dem ich nachgehen will?
Wenn ihr den einen Punkt habt, dann haben wir noch eine zweite Frage.
Die hat auch mit „eins“ zu tun.
Welche eine Person wollt ihr darüber erzählen?
Es muss nicht euer persönlicher Punkt sein, aber eine Person, für die das Thema Entscheidungen treffen wichtig sein könnte.
Anke wird es euch später noch sagen.
Das wird irgendwann hochgeladen, online abrufbar.
Oder welcher Person wollt ihr morgen in eurem Alltag davon erzählen?
Zu sagen: Hey, das wäre vielleicht eine coole Idee, über Entscheidungen nachzudenken.
Das betrifft uns alle.
Wir reden wenig darüber, wie man das gut macht.
Mit welcher einen Person wollt ihr darüber ins Gespräch kommen oder ihr einfach sagen: Hey, die würde vielleicht nie auf die Umikor gehen oder sich das anhören?
Also ein Gedanke, eine Person.
Larissa, wir sind fast am Ende.
Wenn du rückblickst auf das Thema, was ist dir zum Thema Entscheidungen treffen wichtig?
Ich habe Lust, Entscheidungen zu treffen.
Ich bin gespannt, was die nächste Entscheidung ist, bei der ich mich für etwas entscheide.
Ich finde es ein cooles Instrument, um mein Leben bewusst zu gestalten.
Ja, für mich bedeutet Entscheidungen treffen, so zu leben, wie ich möchte, aber auch für mein Umfeld.
Es hat immer Einfluss, auch da, wo ich Verantwortung habe.
Wie kann ich Einfluss nehmen?
Mich macht es froh, darüber zu sprechen.
Ich freue mich, dass wir heute teilen konnten.
Ich bin gespannt, wie ihr rausgeht und mutige Entscheidungen trefft.
Ich glaube, das hat Kraft, die Welt zu verändern.
Das ist ein Punkt, den ich an dir liebe.
Du hast immer dieses Ubico-Motto, das könnte wirklich von dir sein.
Ich merke, ich sehe das oft doppelt: Es ist ein Privileg und eine Herausforderung.
Ich bin eher diejenige, bei der es manchmal blockiert.
Mir hilft es, zu fragen: Was macht mir Angst, diese Entscheidung zu treffen?
Bei mir ist es oft der Perfektionismusanspruch.
Ich muss die absolut richtige Entscheidung treffen.
Ich bin wenig liebevoll mit mir.
Ich darf vielleicht auch Umwege gehen und scheitern.
Warum habe ich solche Angst zu scheitern?
Gott ist ein Gott, der mitgeht.
Der in deinem größten Scheitern einen Weg hat.
Genau.
Ich glaube, für mich ist der Punkt: Du bist mega begeistert.
Bei mir kommt diese Begeisterung, wenn ich liebevoll mit mir umgehe.
Ich werde verständnisvoller mit mir im Prozess.
Ich schaue fürsorglich, was den Druck und die Angst macht.
Warum habe ich Angst, nicht alle glücklich zu machen?
Das zu verstehen, bringt Leichtigkeit.
Ich habe ein Zitat mitgebracht, das mir Mut macht, den nächsten Schritt zu gehen.
Es ist von Anne Fleck aus dem lesenswerten Buch „Zartheit und Krawall“.
Das große Missverständnis bezüglich Gottes Führung ist die Erwartung, dass man auf der Erde irgendwann dauerhaft an den Punkt kommt, wo man denkt: Cool, alles geklärt, erledigt, fleißig gewesen, verdient, was mir zusteht, keine weiteren Fragen, keine Unsicherheiten, keine Herausforderungen, ich bin angekommen.
Es gibt diesen Frieden, der höher ist als alle Vernunft.
Der heißt so, weil es vernünftigerweise lebenslang immer neue Gründe gibt, sich Sorgen zu machen oder unsicher zu sein.
Gott, ich danke dir, dass du der Gott bist, der sich für uns entschieden hat und ein großes Ja zu unserem Leben hat.
Ich danke dir, dass du jeden Tag mit uns durch dieses Leben gehst.
Dass wir bei dir genau an der richtigen Adresse sind mit allen Sorgen und Unsicherheiten, auch in Bezug auf Entscheidungen, in denen wir gerade stehen.
Ich bitte dich um deinen Frieden immer wieder neu.
Ich bitte dich, dass du uns auf diesem Weg und in diesem Prozess begleitest und segnest.
Dass wir dich erleben dürfen und uns immer besser kennenlernen.
Danke, dass du es gut mit uns meinst.
Danke, dass du gute Gedanken über unser Leben hast und uns siehst und segnest.
Amen.
Entscheidungsräume schaffen
Und was ist hilfreich auf dem Weg zum Entscheidungstreffen? Wie kommen wir dorthin? Das ist vielleicht das, was wir uns jetzt einmal anschauen sollten. Welche Ideen gibt es, damit am Ende eines solchen Prozesses auch tatsächlich eine Entscheidung steht? Das finde ich total gut, denn so verharrt man nicht einfach.
Ich würde sagen, als Erstes fängt es damit an, dass Entscheidungen Räume brauchen. Mit Raum meine ich nicht nur einen physischen, also einen örtlichen Raum. Es kann auch bedeuten, Zeit oder bestimmte Zeiten oder Orte zu haben, an denen ich über etwas nachdenke.
Ich glaube, das ist das Erste, was mir persönlich wichtig geworden ist, wenn es um Entscheidungen geht – besonders um große Entscheidungen: mir Räume zu schaffen, in denen der Entscheidungsprozess Platz hat. Das kann bedeuten, mir in meinem Leben Zeiten einzurichten, in denen ich explizit darüber nachdenke.
Bei mir war das zum Beispiel so bei der Frage, was nach dem Studium kommt. Ich hatte ein Dokument auf dem PC oder Handy, in das ich alles Neue eintrug, was mir einfiel. So gab ich dem Ganzen einen Ort. Das heißt, es muss nicht immer ein Dauerthema sein, und ich muss nicht alle Gedanken sofort zu Ende denken. Ich bin diejenige, die dem Ganzen einen Ort und Raum gibt und auch Zeiten veranschlagt oder einplant, um darüber nachzudenken. Aber ich bin nicht dauernd getrieben von der Entscheidung, die immer wieder in meinem Kopf auftaucht.
Wie hat es bei dir nach dem Studium praktisch ausgesehen? Ganz konkret war bei mir die Frage: Was mache ich jetzt? Die SMD bot übrigens eine großartige Organisation an: ein Doktorandenseminar. Ich wusste nicht, ob ich promovieren wollte, aber dachte, das kann ein Seminar sein, um mehr Infos zum Thema zu bekommen. Außerdem hatte ich so ein ganzes Wochenende, um Raum zu haben, noch einmal zu überlegen: Wer bin ich, und was will ich eigentlich?
Aber dazu kommen wir noch. Wichtig war für mich, dass ich raus aus meinem Alltag war. Ich hatte einen Ort, einen Raum und eine bestimmte Zeit dafür. Es hat mich auch entlastet, zu wissen: „Hey, da kommt im April dieses Wochenende, und da nehme ich mir Zeit, um das Ganze noch einmal auszubreiten.“ Der Ort war auch ein spiritueller Ort, eine Kapelle in Gnadenthal, wo ich vor Gott alles noch einmal ausbreiten durfte. Was hat er für eine Sicht darauf? Das war für mich total hilfreich.
Wie cool, dass du dir nicht die ganze Zeit und jeden Tag Gedanken machen musstest, sondern das auf ein Wochenende im Kalender schieben konntest. Mir ist im Laufe der Zeit aufgefallen, dass es immer etwas zu entscheiden gibt. Deshalb habe ich mir jetzt schon mal so ein Wochenende im Monat freigehalten – eine Art Pufferzeit.
Du bist einfach so klug! Diese Pufferzeit ist wichtig, weil ich weiß, dass ich mir das nicht zwischendrin überlegen muss. Stattdessen habe ich Zeit und kann mir den Tag so gestalten, dass es mir richtig gut geht und ich in meiner besten Verfassung bin, um eine Entscheidung zu treffen und zu überlegen: Was will ich?
Weißt du, warum ich das mega klug finde? Weil ich oft erlebe, dass wir erst anfangen, über etwas nachzudenken, wenn wir eine Entscheidung treffen müssen. Und ich kenne das von mir selbst: Dann wird alles eng in mir. Ich spüre es im Bauch, im Hals, ich kann überhaupt nicht mehr klar denken. Stattdessen denke ich: „Ach du Schreck, ich muss jetzt eine Entscheidung treffen!“ Und dann bin ich wie in einem Erstarrungsmodus.
Was du mir jetzt erzählst, finde ich deshalb so klug: Da ist so viel Weite, Gelassenheit und Lockerheit. Ich kann verschiedene Optionen mit großer Ruhe anschauen. Ich kann auch mit Gelassenheit hören und Gott fragen: „Was meinst du dazu?“ – ohne den Druck, jetzt sofort eine Antwort zu brauchen, weil morgen die Bewerbung abgegeben werden muss oder ähnliches.
Das finde ich großartig: Entscheidungen sind ein Prozess, der Raum braucht oder haben darf. Dann kann man viel weiter denken und schon viel früher anfangen, sich Fragen zu stellen. Dabei immer wieder Pausen einzulegen, finde ich sehr hilfreich.
Ich kenne das auch, dass alles in mir zumacht und ich dann wie erstarrt bin. Ich glaube wirklich, dass das ein guter Punkt beim Entscheidungen treffen ist: In diesem Modus trifft man oft schlechte Entscheidungen. Da bleibt nur die Wahl, stehenzubleiben oder wegzulaufen.
Deshalb lohnt es sich wirklich, Räume, Zeiten und Orte zu haben, um kreativ darüber nachzudenken. So kann man jede Option in Ruhe durchdenken und auch mal eine Nacht darüber schlafen – und nicht eine Nacht wachliegen müssen.
Kriterien für Entscheidungen: Was kann ich, was will ich, was soll ich?
Es gibt ein Buch von Melanie Wolffers, über das wir schon öfter gesprochen haben. Es heißt „Entscheide dich und lebe“. Ich finde, es geht darin einen Schritt weiter, nämlich zu sagen: Okay, wir haben Raum. Dann stellt sich die Frage nach Kriterien: Welche Fragen kann ich mir stellen, wenn ich so einen Raum habe, mir Zeit nehme und einen Ort habe? Was passiert da dann?
Genau, was passiert da? Wie kann ich gut entscheiden? Was kann ich da als Kriterien nutzen? Ich würde gerne diesen Schritt noch weitergehen. Melanie Wolffers nennt drei grundlegende Fragen, die ich immer hilfreich finde. Sie sagt: Stell dir die Fragen „Was kann ich?“, „Was will ich?“ und „Was soll ich?“. Da habe ich Lust, noch einmal von dem Raum hin zu fragen: Was mache ich eigentlich in dem Raum? Darüber möchte ich noch einmal nachdenken.
Das „Was kann ich?“ ist für mich genau das, was du beschreibst mit dem „Einmal im Monat“-Tag. „Was kann ich?“ hat für mich viel mit einer Entdeckungsreise zu tun. Erstmal wahrzunehmen: Was sind einfach Gaben, Potenziale, was wurde mir in meinem Leben mitgegeben? Bei der SMD habe ich nur ganz kurz mit Studierenden gearbeitet. Da gab es Leute, die konnten sehr gut Finanzen im Blick behalten, und andere, die konnten sehr gut zuhören. Das sind Dinge, die den Leuten leichtfallen. „Was kann ich?“ bedeutet für mich: Was fällt mir leicht, was geht mir leicht von der Hand? Das heißt nicht immer, dass es einfach ist, sondern eher, dass es mein Ding ist.
Genau, diese erste Frage „Was kann ich?“ ist dieses neugierige Entdecken: „Hey, was sind Gaben, was ist Potenzial in meinem Leben?“ Was hat mir vielleicht in der letzten Woche oder im letzten Monat richtig Freude gemacht? Wo habe ich mich lebendig gefühlt? Was könnte ich immer machen? Das ist auch eng verknüpft mit dem „Was will ich?“, also „Was hat mir Freude gemacht?“
Larissa, was fällt dir zu dem Thema „Was will ich?“ ein? Das ist ein wichtiger Punkt. Ich liebe es, darüber nachzudenken, denn mir macht es lebendig, mir die Frage zu stellen: „Was will ich?“ Das heißt noch lange nicht, dass ich das schon machen kann, aber ich spüre, dass da etwas in mir ist, wofür ich begeistert bin, wo ich aufatmen kann, wozu ich Lust habe, was Energie freisetzt.
Ja, genau. „Was will ich?“ finde ich eine super Frage und es ist sehr wertschätzend, sich diese immer wieder selbst zu stellen und sich darin ernst zu nehmen. Das schätze ich an dir. Du bist so ein Typ, wenn ich dich frage: „Was will ich?“ oder „Was willst du?“, dann weißt du das. Ich weiß das aber auch nicht immer in allem, sondern ich lerne mich da kennen und entdecke auch über die Zeit durch Ausprobieren Dinge. Ich weiß aber, was ich nicht will. Ich probiere einfach immer wieder Sachen aus.
Ich glaube, ich bin eher ein Kopfmensch. Du fühlst es immer, wenn du sagst: „Ich fühle es.“ Und ich denke dann: „Okay, was meinst du mit ‚Ich fühle es‘?“ Ich stelle mir eher Fragen wie: „Was macht mich lebendig? Wofür schlägt mein Herz? Wozu will ich Ja sagen, wozu Nein? Was will ich, wenn ich in ein paar Jahren zurückschaue? Wie will ich gelebt haben? Wofür will ich meine Zeit eingesetzt haben?“ Das sind eher so meine Gedanken.
Das ist auch mega. Mir geht es oft so, dass ich etwas gefragt werde, direkt ein Gefühl habe, aber dann denke: „Ich frage lieber noch mal kurz Katrin, sie kann mit dem Kopf noch mal überlegen.“ Da hast du schon den Punkt angesprochen, andere mit einzubeziehen.
Genau, „Was kann ich?“ – Gaben, „Was will ich?“ – das weißt du meistens schneller als ich, und dann kommt das „Was soll ich?“. Das finde ich bei dem Thema „Was soll ich?“ mega spannend, es aus unterschiedlichen Aspekten zu betrachten. Das „Was soll ich?“ ist eng verknüpft mit dem „Was kann ich?“, also was wurde mir gegeben, welche Gaben und Potenziale habe ich? Wo habe ich Verantwortung, sie einzusetzen? Aber auch: „Was soll ich?“ im Sinne von „No man is an island“. Wir sind in einem Umfeld, daher ist es wichtig, mein Gegenüber im Blick zu haben. Wie wirkt sich meine Entscheidung auf andere aus? Eine rücksichtsvolle Haltung hat viel mit dem Thema „Was soll ich tun?“ zu tun.
Ja, genau. Zum Beispiel, wenn wir über Mission sprechen. Das ist ein Spannungsfeld: Wenn das mein Weg ist, aber meine Eltern sehen es anders, ist es trotzdem wichtig, zu bedenken, was meine Entscheidung für andere in meinem Leben bedeutet.
Ich überlege gerade bei mir selbst: Ich habe vor dem Studium eine Ausbildung als Physiotherapeutin gemacht. Mein größtes Ziel war es, nach der Realschule auf jeden Fall von zu Hause auszuziehen. Die Entscheidung für die Ausbildung bedeutete aber, noch mal drei Jahre zu Hause zu wohnen. Das heißt, ich habe das „Was will ich?“ ein Stück weit zurückgestellt. Ein Jahr später habe ich dann einen Bundesfreiwilligendienst gemacht und bin in eine WG gezogen. So ist es auch beim „Was soll ich?“, dass man es wahrnimmt, überlegt, wie man die Entscheidung gewichtet. Die nächste Entscheidung ist dann eine neue Entscheidung, die man anders gewichten kann.
Das schafft eine gewisse Lockerheit. Du sagst: „Das ist eine Entscheidung für jetzt.“ Ich glaube, wir vergessen manchmal, dass die wenigsten Entscheidungen endgültig sind. Das bringt Lockerheit rein.
Bei dir war es ja so, dass du erst die Realschule gemacht hast, dann eine Ausbildung, dann das Abi. Viele kleine Entscheidungen. Das Bewusstsein, dass man immer wieder Entscheidungen treffen darf, bringt Lockerheit.
Genau, man kann immer wieder Entscheidungen treffen. Gott hat manchmal Wege, bei denen man sagt: Jetzt ist es dran, und dann kommt ein neuer Schritt. So schaut man immer auf den nächsten Schritt.
Cool. Wenn uns das bewusst ist, sind wir vielleicht weniger im Panikmodus, oder? Was meinst du zum Thema Panikmodus beim Entscheidungen treffen?
Ich glaube, es lohnt sich immer, zu überlegen, wie man entspannter werden kann und dann bewusst darüber nachzudenken. Wir hatten es ja schon in der Definition: Es gibt immer mindestens zwei Optionen. Meistens ist keine Entscheidung richtig oder falsch, sondern eher gut oder besser. Dann gilt es, aus dem Panikmodus herauszukommen, mutig loszugehen und eine Entscheidung zu treffen, damit es weitergeht und man nicht blockiert stehenbleibt.
Es gibt auch Methoden, die einem auf dem Weg helfen können. Beim „Was soll ich?“ hatten wir „Was sind meine Gaben?“, „Was sehen andere?“, also den Blick von anderen einbeziehen. „Was soll ich?“ beinhaltet auch das Thema „Wille Gottes“ und was Gott für eine Idee zu meiner Entscheidung hat.
Was meinst du dazu, Wille Gottes?
Den gibt es, und danach zu fragen lohnt sich auf jeden Fall. Ich glaube, es gibt ein klares Reden Gottes, bei dem es keine Frage mehr ist, wie man sich verhält. Aber oft ist es nicht ganz so klar, und es lohnt sich, darüber nachzudenken.
Ich habe erlebt, dass es göttliche Eingebungen gibt, ein klares Reden Gottes, das sagt: „Hey, du dahin, du in die Mission, du in dieses Land, du in dieses Studium.“ Das gibt es auf jeden Fall. Dann heißt es: Let’s go!
Ich glaube, die Einladung ist, diesen Entscheidungsprozess mit Gott zu gehen, offen zu sein, ihn zu fragen: „Was meinst du?“. Ich habe aber auch oft erlebt, dass es ein Riesendruck ist, weil ich nichts höre. Dann steht man vor der Frage: Ich muss selber entscheiden. Es kommt kein Zettel, keine WhatsApp, keine Nachricht von Gott. Manchmal beneide ich Leute, die schon seit klein auf wissen, was sie wollen. Bei mir war das nicht so.
Das göttliche Reden, die göttliche Erleuchtung gibt es, aber was machen wir, wenn es das nicht gibt? Vielleicht schreiben wir uns selbst eine Pro-und-Kontra-Liste. Der Kopf ist ein Geschenk Gottes, er hilft uns logisch zu denken.
Genau, Pro-und-Kontra-Liste schreiben, kognitiv darüber nachdenken – das ist eine Möglichkeit. Ich finde auch das Herz wichtig: Wo merke ich, dass es weit wird? Wo spüre ich Frieden? Zum Beispiel bei der Entscheidung, was ich nach dem Studium mache: Ich habe mir ein paar Tage Zeit genommen, um zu überlegen, was es bedeutet, wenn ich mich für das Studium entscheide. Kommt Frieden? Habe ich Lust darauf? Das ist das Intuitive.
Ich brauche manchmal Zeit, um das Herzgefühl zu spüren. Kopf ist gut, aber auch Herz: Wo ist Frieden? Wo schenkt der Heilige Geist, der Geist des Friedens, Ruhe? Da wird es weit.
Ich finde schön zu sagen: Entscheidungen treffen ist ein Prozess, der Zeit braucht. Man darf da durchgehen. Wenn man den Prozess bewusst gestaltet, seine Pro-und-Kontra-Liste kennt und spürt, dass es Kraft für die Entscheidung gibt, dann ist die Entscheidung der Startknopf. Ab da geht es los. Das kann man mitnehmen als Motivation.
Bei ganzheitlichen Entscheidungen würde ich noch einen dritten Punkt ergänzen: Wir waren bei uns, bei der Beziehung zu Gott, Kopf und Herz. Was hast du, Katrin, für Erfahrungen mit dem Einbeziehen anderer gemacht?
Ich finde es wichtig, darüber nachzudenken, wann und wen man mit einbezieht. Das sind meine zentralen Fragen. Ich habe es als sehr hilfreich erlebt, manchmal ältere Menschen einzubeziehen, denen man vertraut. Jemanden, der das Gebiet kennt, für das ich eine Entscheidung treffe. Die beste Freundin ist auch oft ein guter Ratgeber, je nach Entscheidung.
Manchmal fällt mir eine Person ein, und meistens war es gut, sie zu fragen, auch wenn ich nicht mit ihr über alles spreche, dann vielleicht über diesen einen Punkt. Gott schickt manchmal die richtigen Menschen zum richtigen Zeitpunkt.
Das „Wann“ und „Wen“ finde ich bei dem Thema „Frag doch mal andere“ sehr zentral. Für mich ist es wichtig, erst eine eigene Idee zu bekommen. Sonst höre ich zu schnell: „Das denken meine Eltern, das meine beste Freundin, das meine Mentorin.“ Dann könnte ich Entscheidungen treffen, um anderen zu gefallen.
Es bleibt aber meine Entscheidung. Auch wenn ich andere mit einbeziehe, muss ich für mich sortieren. Sonst besteht die Gefahr, dass ich später denke: „Das war doch nicht meine Entscheidung.“ Manchmal ist es auch bequem, wenn Gott nicht sagt, was ich tun soll, dann tun es wenigstens andere.
Das ist ein Warnhinweis, den ich wichtig finde. Ich liebe es, dass ich eine Coach, eine Mentorin und geistliche Begleitung habe, die mich über Jahre begleiten. Die sind Team Katrin, fragen mit mir nach Gottes Willen, sind aber nicht die beste Freundin oder die Eltern, die emotional involviert sind.
Das ist wichtig, weil Mentoren mit Distanz das Beste für mich sehen, während Familie direkt betroffen ist. Daher ist es gut, wann und wen man einbezieht. Und darauf zu vertrauen, dass Gott die richtigen Menschen zur richtigen Zeit schickt.
Die eigene Entscheidung treffen muss man trotzdem. Das ist unser Leben, wir dürfen entscheiden.
Wir hatten also Gottes Wille, Kopf, Herz, andere. Jetzt gibt es noch eine Sache, die ich sehr hilfreich finde: den Perspektivwechsel.
Das kommt aus der systemischen Richtung. Man schaut mit Abstand auf die Entscheidung, bekommt einen anderen Blick. Das kann man zum Beispiel so machen: Eine Freundin sagt immer, man soll sich fragen: „Was würde die Katrin in zehn Jahren sagen, was ich jetzt entscheiden soll?“ Das hilft, Abstand zu gewinnen.
Man kann auch fragen: „Was würde ich einer anderen Person raten, die in dieser Situation ist?“ Das sind kleine Tricks, aber sehr wertvoll.
Dafür braucht man den Raum, um entspannt zurückzutreten und zu merken: In zehn Jahren würde ich diese Entscheidung nicht mehr so sehen.
Ich hatte mal einen Kumpel, wir hatten noch keinen Namen für das, aber er hat in meinem WG-Zimmer Sofakissen verteilt. Dann stellte er sich auf ein Kissen und sagte: „Ich stelle mir vor, ich treffe diese Entscheidung. Wie geht es mir, wenn ich auf dem Kissen stehe?“ Das nennt man Bodenanker.
Das habe ich auch schon erlebt, auch du in deinem Beratungswissenschaftsstudium wahrscheinlich. Das verändert etwas, man sieht die Körperhaltung verändern.
Da kann es hilfreich sein, einen Coach dabei zu haben, der unterstützt.
Das waren die Dinge, die ich bei anderen oder für mich bei Entscheidungen hilfreich fand.
Jetzt gibt es noch das große Thema Gottes Wille, das ja auch im Titel steht.
Was ich dazu sagen würde, wenn du mich fragst, was ich glaube, dass Gottes Wille bei Entscheidungen ist: Er wünscht sich, dass wir Entscheidungen treffen.
Wie kommst du darauf?
Das habe ich oft erlebt. Das ist ein Kontrapunkt zu dem, was Lisa gesagt hat, dass sie viel nach sich gefragt hat und wenig nach dem, was Gott will.
Ich erlebe es oft anders. Viele wissen gar nicht, was sie wollen. Das macht sie eng und blockiert. Wenn man dann sagt: „Vielleicht will Gott, dass du weißt, was du willst“, dann ist das ein großer Schritt.
Es gibt viele Stellen in der Bibel, die ich spannend finde. Zum Beispiel, bevor Jesus einen Blinden heilt, fragt er ihn: „Was willst du, dass ich dir tue?“ Das finde ich herausfordernd. Jesus fragt nach dem Willen des Menschen.
Das hat mich fast umgehauen, als ich das entdeckt habe.
Jesus selbst betet in einer seiner zentralsten Situationen, im Garten Gethsemane, bevor er gekreuzigt wird. Er hat seine besten Freunde dabei, geht ein Stück weiter, kniet und betet.
Er sagt: „Wenn es nach meinem Willen geht, lass diesen Kelch an mir vorübergehen.“ Er weiß genau, was er will.
Dann sagt er aber: „Nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe.“ Er kennt seinen eigenen Willen und hat die Freiheit, ihn auszusprechen, bevor er sich dem Willen Gottes unterordnet.
Das fand ich krass. Jesus sagt zuerst, was er will, und dann gibt er es frei.
Deswegen kam ich darauf. Ich glaube, Lisa meinte das auch so, dass sie wusste, was sie will, und dann loslassen konnte.
Das erste ist also zu wissen: „Was ist meins?“ Das fragen viele nicht oder sagen nur: „Ich will das, was Gott will.“
Das hat mich sehr herausgefordert. Ich habe oft erlebt, dass Gott mir Freiheit schenkt und sagt: „Katrin, hier darfst du entscheiden. Ich wünsche mir, dass du erwachsen wirst und entscheidest. Wir machen das zusammen.“ Es gibt weniger Richtig oder Falsch.
Das ist herausfordernd, weil ich immer dachte, es wäre einfacher, wenn Gott mir einfach sagt, was ich tun soll.
Ich glaube, das wird herausfordernd bleiben, aber es ist auch schön, weil es uns Würde gibt. Gott hat sich am Anfang unseres Lebens für uns entschieden. Deshalb leben wir.
Wir dürfen mutig unterwegs sein, immer wieder fragen. Das ist alles, was wir gesagt haben.
Ich finde es schön, dass Gott ein großes Ja zu unserem Leben hat. Wir dürfen mutig vorangehen und Entscheidungen treffen.
So wie Jesus wusste: „Wenn es nach mir geht, wäre das der optimale Plan.“ Und dann in diese Weite gehen und sagen: „Ich vertraue dir, dass du Gutes mit meinem Leben meinst.“
Wir haben jetzt viel über Entscheidungen gesprochen: die drei Fragen „Was kann ich?“, „Was will ich?“, „Was soll ich?“, Methoden, auf Gott zu hören, Räume und Zeit zu haben, Kopf, Herz, andere, Perspektivwechsel.
Wir fänden es hilfreich, wenn ihr jetzt kurz für euch überlegt: Was ist der eine Punkt, den ich mir mitnehmen will? Das ist viel, aber wenn ihr einen Punkt nennt, den ihr euch notieren wollt, wäre das super.
Und dann gibt es noch eine zweite Frage: Welche eine Person wollt ihr darüber erzählen? Nicht unbedingt euren persönlichen Punkt, sondern wen würdet ihr gern ansprechen zum Thema Entscheidungen treffen? Anke wird das später noch sagen, das wird hochgeladen und online abrufbar sein.
Mit welcher Person wollt ihr morgen in eurem Alltag darüber sprechen, um zu sagen: „Hey, das wäre eine coole Idee, über Entscheidungen nachzudenken.“ Das betrifft uns alle, und wir reden so wenig darüber, wie man das gut machen kann.
Larissa, wir sind fast am Ende. Wenn du jetzt nochmal auf das Thema Entscheidungen treffen schaust, was ist dir wichtig?
Ich habe Lust, Entscheidungen zu treffen und bin gespannt, was die nächste Entscheidung ist, für die ich mich bewusst entscheide. Ich finde es ein tolles Instrument, mein Leben bewusst zu gestalten.
Für mich bedeutet Entscheidungen treffen, so zu leben, wie ich es möchte, aber auch Verantwortung für mein Umfeld zu übernehmen. Entscheidungen haben immer Einfluss.
Mich macht es froh, darüber zu sprechen. Ich freue mich, dass wir heute so teilen konnten und bin gespannt, wie ihr mutige Entscheidungen trefft. Das hat Kraft, die Welt zu verändern.
Das ist ein Punkt, den ich an dir liebe: Dein Motto könnte von dir sein. Ich sehe das immer so: Es ist ein Privileg und eine Herausforderung zugleich.
Ich bin oft diejenige, die blockiert ist. Dann hilft es mir zu fragen: „Kathrin, was macht dir Angst, diese Entscheidung zu treffen?“ Perfektionismus ist oft mein Problem. Ich will die absolut richtige Entscheidung treffen und bin wenig liebevoll mit mir.
Ich darf auch Umwege gehen und scheitern dürfen. Warum habe ich Angst zu scheitern? Gott geht mit, auch im größten Scheitern hat er einen Weg.
Ja, das ist für mich der Punkt. Du bist begeistert, und ich finde Begeisterung, wenn ich liebevoll mit mir umgehe und verständnisvoll in den Prozess gehe.
Ich schaue fürsorglich, was mir Druck macht, was Angst macht, und versuche, das zu verstehen. Dann kommt Leichtigkeit, und ich kann besser damit umgehen.
Ich habe noch ein Zitat mitgebracht, das mir immer wieder Mut macht, den nächsten Schritt zu gehen. Es ist von Anne Fleck aus dem sehr lesenswerten Buch „Zartheit und Krawall“.
Das große Missverständnis bezüglich Gottes Führung ist die Erwartung, dass man hier auf der Erde irgendwann dauerhaft an den Punkt kommt, wo man denkt: „Cool, alles geklärt, alles erledigt, fleißig gewesen, verdient, was mir zusteht, keine weiteren Fragen, keine Unsicherheiten, keine Herausforderungen, ich bin angekommen.“
Es gibt diesen Frieden, der höher ist als alle Vernunft, aber der heißt so, weil es lebenslang immer neue Gründe gibt, sich zu sorgen oder unsicher zu sein.
Gott, ich danke dir, dass du der Gott bist, der sich für uns entschieden hat und ein großes Ja zu unserem Leben hat.
Ich danke dir, dass du jeden Tag mit uns durch dieses Leben gehst und wir bei dir genau an der richtigen Adresse sind – mit all den Sorgen und Unsicherheiten, auch bei Entscheidungen, in denen wir gerade stehen.
Ich bitte dich um deinen Frieden immer wieder neu.
Ich bitte dich, uns auf diesem Weg und in diesem Prozess zu begleiten und zu segnen, dass wir dich erleben und uns immer besser kennenlernen dürfen.
Danke, dass du es gut mit uns meinst, dass du gute Gedanken über unser Leben hast und uns segnest.
Amen.
Perspektivwechsel als Entscheidungshilfe
Und jetzt gibt es noch eine Sache, die ich bei der Frage „Wie komme ich zu einer Entscheidung?“ sehr hilfreich finde, und das ist ein Perspektivwechsel.
Das kommt ein bisschen aus der systemischen Richtung. Dabei geht es darum, eine Entscheidung mit etwas Abstand zu betrachten, sozusagen von außen draufzuschauen, um einen anderen Blick auf die Entscheidung zu bekommen.
Das kann man zum Beispiel so machen: Eine Freundin von mir sagt immer, man soll sich die Frage stellen: Was würde die Katrin in zehn Jahren sagen, was ich jetzt in der Situation entscheiden soll? Das hilft mir sehr, weil ich dadurch noch einmal etwas Abstand zur Situation bekomme.
Mit ein bisschen Abstand kann das ganz unterschiedlich aussehen. Ich kann mir zum Beispiel die Frage stellen: Was würde ich einer anderen Person raten, die in dieser Situation wäre? Es sind also kleine Kniffe oder Tricks, aber das Stichwort „Perspektivwechsel“ ist wirklich sehr wertvoll und hilfreich – ein Blick von außen eben.
Genau dafür braucht man einen Raum, in dem man entspannt ist und ein paar Schritte zurückgehen kann. Dann merkt man zum Beispiel: In zehn Jahren fände ich diese Entscheidung nicht mehr gut oder so.
Ich hatte tatsächlich mal eine Situation mit meinem Kumpel, damals hatten wir noch keinen Namen dafür. Er kam zu mir und fragte: „Hast du Sofakissen?“ Ich saß in meinem WG-Zimmer auf meinem Bett, und er verteilte alle möglichen Kissen im Raum.
Jetzt bin ich gespannt, dachte ich. Er stellte sich auf ein Kissen und sagte: „Ich stelle mir jetzt vor, ich mache einen Direkteinstieg und fange genau hier an. Wie geht es mir, wenn ich auf dem Kissen stehe?“
Das nennt man „Bodenanker“, habe ich mittlerweile gelernt. Dann stellte er sich auf ein anderes Kissen und stellte sich vor, er hätte die Entscheidung getroffen, noch einmal weiter zu studieren.
Das habe ich wirklich schon erlebt, und du im Beratungswissenschaftsstudium wahrscheinlich auch, dass das etwas bewirkt. Es hat etwas mit dem Körper zu tun, aber man sieht von außen auch, wie sich die Körperhaltung verändert.
Da kann es sehr hilfreich sein, wenn ein Coach dabei ist, der einem dabei unterstützt.
Ja, das sieht man wirklich. Ich würde sagen, das waren die Dinge, die ich bei anderen hilfreich fand oder die mir bei meinen eigenen Entscheidungen geholfen haben.
Gottes Wille und Entscheidungen
Jetzt gibt es ein großes Thema: Gottes Wille. Das steht ja auch noch im Titel, oder? Ja, haben wir auch reingeschrieben. Da müssen wir uns jetzt noch ein bisschen mit auseinandersetzen, genau: Gottes Wille und Entscheidungen.
Was ich dazu sagen würde, wenn du mich fragen würdest, was ich glaube, dass Gottes Wille bei Entscheidungen ist, das ist ein bisschen provokant. Ich würde sagen, er wünscht sich, dass wir Entscheidungen treffen.
Wie komme ich darauf? Das ist das, was ich tatsächlich erlebt habe. Und das ist ein Kontrapunkt zu dem, was Lisa vorhin erzählt hat. Sie hat gesagt, sie hat viel nach sich gefragt und wenig danach, was Gott will. Ich erlebe es oft anders herum. Wenn ich mit Studierenden oder Freunden unterwegs bin, wissen sie gar nicht, was sie eigentlich wollen. Das ist immer so ein großer Punkt: Da macht es zu, da wird es total eng. Das sieht man auch an der Körperhaltung und Körpersprache der Leute.
Wenn man dann sagt: „Ja, aber vielleicht will Gott, dass du weißt, was du willst“, dann ist die Reaktion oft: „Ja, aber ich will doch seinen Willen tun.“ Dann sage ich: Ja, genau. Es gibt viele Stellen in der Bibel, wo ich das beobachtet habe oder die ich spannend fand.
Eine Stelle ist, als Jesus einen Blinden heilt. Ich finde das immer mega herausfordernd zu lesen. Er kommt, sieht jemanden, der blind ist, und mein Ding wäre: „Ach krass, der ist blind, den heile ich jetzt einfach.“ Aber was macht Jesus? Er fragt: „Was willst du, dass ich dir tue?“ Er fragt also nach dem Willen des Blinden. Das fand ich immer mega herausfordernd. Jesus will, dass der Mensch weiß, was er will.
Das zweite Beispiel hat mich fast umgehauen, als ich es das erste Mal entdeckt habe: Jesus betet in einer seiner zentralsten Situationen, nämlich im Garten Gethsemane, kurz bevor er gekreuzigt wird. Ich weiß nicht, ob du dir die Stelle schon mal genauer angeschaut hast. Aber wir wissen alle, er hat seine besten Freunde dabei, dann geht er ein Stück weiter, kniet sich hin und betet.
Was er betet, ist krass: Er sagt nämlich, wenn es nach seinem Willen geht, dann soll der Kelch an ihm vorübergehen. Das heißt, er weiß ganz genau, was er will. Und in diesem „Ich weiß, was ich will“ sagt er aber auch: „Nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe.“ Er ist in so einer Beziehung mit seinem Vater, dass er diesen Wunsch aussprechen kann, dass er darf und kann, und dann diesen Schritt geht.
Das fand ich krass. Wir lesen ja oft, dass Jesus sagt: „Dein Wille geschehe.“ Aber er sagt ihm als Erstes: „Das ist, was ich will.“ Und hat dann die Freiheit zu sagen: „Aber jetzt dein Wille geschehe.“ Das fand ich beeindruckend.
Deswegen kam ich so darauf. Und da sind wir dann auch wieder bei Lisa. Ich glaube, so hat sie es auch gemeint: Sie wusste, was sie will, und dann dieses Loslassen. Aber erst mal zu wissen: „Hey, was ist eigentlich meins?“ Das erlebe ich ganz häufig. Viele Menschen fragen das nicht oder sagen immer nur: „Ich will ja das, was Gott will.“ Aber was ist das eigentlich?
Das hat mich mega herausgefordert. Ich habe ganz oft erlebt, dass Gott mir so eine Freiheit schenkt und sagt: „Katrin, hier, hier, hier, du darfst entscheiden.“ Ja, ich wünsche mir, dass du erwachsen wirst und dass du entscheidest. Wir machen das dann zusammen. Es gibt weniger das Richtig oder Falsch, ich gehe mit.
Aber das fand ich jedes Mal mega herausfordernd, weil ich immer gedacht habe, es wäre einfacher, wenn Gott mir einfach sagen würde, wie es genau sein soll. Ich glaube, das wird herausfordernd bleiben. Aber ich finde es auch schön, weil es uns so genau die Würde gibt.
Gott hat sich am Anfang unseres Lebens für uns entschieden, deshalb leben wir heute. Jetzt dürfen wir mutig unterwegs sein, immer wieder fragen und das alles, was wir gesagt haben. Aber ich finde, dieses „Er hat ein großes Ja zu unserem Leben“ ist wichtig. Wir dürfen mutig vorangehen und Entscheidungen treffen.
So wie Jesus es wusste, wirklich zu sagen: „Wenn es nach dem geht, was ich will, dann wäre das der optimale Plan.“ Und dann in diese Weite hineingehen und sagen: „Ich vertraue dir, dass du etwas Gutes mit meinem Leben meinst und hast.“
Abschluss und Segensgebet
An dieser Stelle haben wir nun ausführlich über Entscheidungen gesprochen – über Fragen, die man sich stellen kann, und über Dinge, die uns geholfen haben. Wir haben darüber geredet, dass Entscheidungen Prozesse sind. Dabei haben wir drei zentrale Fragen betrachtet: Was kann ich? Was will ich? Was soll ich? Außerdem haben wir verschiedene Methoden kennengelernt, um auf Gott zu hören. Wichtig ist, dafür Räume und Zeit zu haben, den Kopf und das Herz einzubeziehen, andere Perspektiven einzunehmen und einen Perspektivwechsel vorzunehmen.
Wir finden es hilfreich, wenn ihr jetzt kurz für euch überlegt: Was ist mein einer Punkt, den ich mir mitnehmen möchte? Das ist natürlich viel, aber wenn ihr sagt, es sind spannende Themen, dann wählt bitte einen Punkt aus – den einen, den ihr euch notieren und mitnehmen wollt. Das wünschen wir uns für euch für den ganzen Tag heute: Aus jedem Vortrag, jeder Begegnung oder Situation einen Punkt mitzunehmen.
Wir geben euch jetzt kurz Zeit, um das zu notieren: Was ist der eine Punkt, der für mich jetzt aus dem Ganzen relevant ist und dem ich nachgehen möchte? Wenn ihr diesen Punkt gefunden habt, haben wir eine zweite Frage für euch, die auch mit dem einen Punkt zu tun hat: Welche eine Person wollt ihr denn darüber erzählen? Es muss nicht unbedingt euer persönlicher Punkt sein, sondern vielleicht denkt ihr: „Entscheidungen treffen wäre ein spannendes Thema für diese Person.“
Anke wird euch später noch sagen, wann und wo das Ganze hochgeladen wird, sodass man es online abrufen kann. Oder ihr überlegt, welcher Person ihr morgen in eurem Alltag davon erzählen wollt. Ihr könnt sagen: „Hey, das wäre vielleicht eine coole Idee, über das Treffen von Entscheidungen nachzudenken.“ Denn das betrifft uns alle, auch wenn wir so wenig darüber reden, wie man das gut machen kann.
Mit welcher einen Person wollt ihr darüber ins Gespräch kommen? Oder wem wollt ihr einfach sagen: „Hey, die Person würde vielleicht nie auf die Idee kommen, zur Umikor zu gehen oder sich das anzuhören, aber das Thema Entscheidungen könnte für sie interessant sein.“ Also, ein Gedanke, eine Person.
Larissa, wir sind fast am Ende. Wenn du jetzt noch einmal rückblickend auf das Thema schaust: Was ist dir jetzt noch einmal besonders wichtig beim Thema Entscheidungen treffen?
Ich habe Lust, Entscheidungen zu treffen, und bin gespannt, welche Entscheidung als Nächstes ansteht. Ich finde es einfach ein tolles Instrument, um mein Leben ganz bewusst zu gestalten.
Für mich bedeutet es, Entscheidungen zu treffen und so zu leben, wie ich es möchte, aber auch im Hinblick auf mein Umfeld. Entscheidungen haben immer einen Einfluss, auch dort, wo ich Verantwortung trage. Wie kann ich Einfluss nehmen? Es macht mich froh, darüber zu sprechen, und ich freue mich einfach darauf. Ich freue mich, dass wir heute hier so offen teilen konnten. Ich bin gespannt, wie ihr alle hinausgeht und mutige Entscheidungen trefft, denn ich glaube, das hat wirklich die Kraft, die Welt zu verändern.
Das ist eigentlich ein Punkt, den ich an dir liebe: Du hast immer dieses Ubico-Motto – das könnte wirklich von dir stammen. Ich merke nämlich immer eher, dass ich beides sehe. Ich finde, es ist ein Privileg und zugleich eine Herausforderung.
Ich bin oft eher diejenige, die blockiert ist. Dann hilft es mir, mir selbst zu sagen: „Okay, Kathrin, was macht dir eigentlich Angst, diese Entscheidung zu treffen?“ Dabei überlege ich, dass es bei mir oft der Perfektionismusanspruch ist. Ich habe das Gefühl, ich muss unbedingt die absolut richtige Entscheidung treffen. Und ich bin dabei so wenig liebevoll mit mir selbst.
Ich darf vielleicht auch einen Umweg gehen, ich darf scheitern. Warum habe ich solche Angst davor zu scheitern? Gott ist ein Gott, der mitgeht, der Wege mitgeht und auch in deinem größten Scheitern noch einen Weg hat.
Genau. Für mich ist das der Punkt: Du bist mega begeistert, und bei mir kommt diese Begeisterung, wenn ich liebevoll mit mir umgehe und immer verständnisvoller in so einen Prozess hineingehe. Ich werde fürsorglicher, schaue noch einmal genauer hin und stelle mich der Frage: Was macht mir diesen Druck? Was macht mir diese Angst? Ist es die Sorge, dass ich nicht alle anderen glücklich machen werde? Es sind ja viele Menschen.
Dieses Verständnis hilft mir, und ich merke, dass dann eine Leichtigkeit entsteht. Wenn ich verstanden habe, was mich blockiert, kann ich besser damit umgehen.
Ich habe noch ein Zitat mitgebracht, das mir immer wieder Mut macht, den nächsten Schritt zu gehen. Es stammt von Anne Fleck aus dem sehr lesenswerten Buch „Zartheit und Krawall“.
Das große Missverständnis bezüglich Gottes Führung ist die Erwartung, dass man hier auf der Erde irgendwann dauerhaft an den Punkt kommt, an dem man denkt: „Cool, alles geklärt, alles erledigt, ich war fleißig, habe verdient, was mir zusteht, keine weiteren Fragen, keine Unsicherheiten, keine Herausforderungen – ich bin so richtig angekommen.“
Es gibt diesen Frieden, der höher ist als alle Vernunft. Er heißt so, weil es der Vernunft nach lebenslang immer neue Gründe gibt, sich zu sorgen oder unsicher zu sein.
Gott, ich danke dir, dass du der Gott bist, der sich für uns entschieden hat und der ein großes Ja zu unserem Leben hat. Ich danke dir, dass du jeden Tag mit uns durch dieses Leben gehst und dass wir bei dir genau an der richtigen Adresse sind – mit all den Sorgen und Unsicherheiten, auch in Bezug auf die Entscheidungen, in denen wir gerade stehen.
Ich bitte dich um deinen Frieden, immer wieder neu. Ich bitte dich, dass du uns auf diesem Weg und in diesem Prozess begleitest und segnest. Dass wir dich erleben dürfen und uns immer besser kennenlernen.
Danke, dass du es gut mit uns meinst, danke, dass du gute Gedanken über unser Leben hast und uns in dem siehst und segnest. Amen.
