Engagierter Glaube darf nicht zur Routine werden.
Begegnung mit unvollständigem Glauben in Ephesus
Stellen wir uns vor, wir sind in einer Gemeinde mit hervorragender Lehre, aber ohne Herz. Wir besuchen die Weltkulturstadt Ephesus. Dort können wir in der Apostelgeschichte Kapitel 19 lesen. Das ganze Kapitel ist zwar sehr lang, aber die Geschichte ist spannend.
Sie beginnt damit, dass Paulus auf seiner dritten Missionsreise nach Ephesus kommt. Dort findet er zwölf Jünger vor. Diese treten nach außen hin so auf, als wären sie gläubig. Doch Paulus merkt sehr bald, dass etwas fehlt. Er fragt sie: Habt ihr den Heiligen Geist? Sie antworten, dass sie nicht einmal wissen, dass es den Heiligen Geist gibt.
Paulus klärt sie auf. Sie befanden sich praktisch auf dem Stand von Johannes dem Täufer. Das muss eine sehr traurige innere Verfassung gewesen sein. Johannes der Täufer hatte gepredigt, dass die Menschen Buße tun und sich auf den kommenden Messias vorbereiten sollten. Die Menschen hatten damals Buße getan, aber noch keine Errettung erfahren.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Buße zu tun bedeutet, Leid darüber zu tragen, was man verkehrt gemacht hat. Johannes hatte jedoch gepredigt, dass er die Sünden nicht wegnehmen könne. Nach ihm komme einer, das Lamm Gottes, der die Sünden wegnehmen wird. Darauf warteten sie.
Stellen wir uns vor, das ist etwa 22 Jahre nach dem Sterben des Herrn Jesus und drei Jahre nach seinem Wirken. Sie hatten die Predigt des Johannes vor etwa 25 Jahren gehört. 25 Jahre lang verharrten sie in einer inneren Haltung der Buße, ohne die Lösung zu haben, dass ihnen Vergebung geschenkt wird. Das muss schrecklich sein, oder? Es ist fast depressiv, wenn man weiß, dass man alles verkehrt gemacht hat und Vergebung braucht, aber nicht weiß, wie man sie erhalten kann.
Paulus kann ihnen schließlich das Evangelium verkünden. Daraufhin lassen sie sich noch einmal taufen auf den Namen des Herrn Jesus.
Paulus’ Wirken und die Ausbreitung des Evangeliums in Kleinasien
Paulus bleibt dann in Ephesus und predigt zunächst drei Monate lang in der Synagoge. Schließlich wird er dort sozusagen hinausgeworfen. Danach zieht er ein Haus weiter und unterrichtet dort.
Wie es in Kapitel 19, Vers 9 am Ende heißt, trennte er sich von ihnen, sonderte die Jünger ab und sprach täglich in der Schule des Tyrannus. Insgesamt unterrichtete er dort zwei Jahre lang. Man könnte sagen, dass dies die erste Bibelschule gewesen ist, da er jeden Tag unterrichtete.
Ich habe mich gefragt, was die Geschwister während dieser Zeit gemacht haben. Ich denke jedoch, dass Paulus das abends getan hat, also Abendkurse abhielt. Dadurch, so sagt die Schrift, wurde das Evangelium in ganz Kleinasien verbreitet.
Offensichtlich sind aus dieser Arbeit auch andere Gemeinden entstanden, zum Beispiel in Kolossä und Laodizea. Paulus selbst war dort nie, aber dennoch entstanden dort Gemeinden.
Die kulturelle und historische Bedeutung von Ephesus
Nun ein wenig Stadtgeschichte. Wer schon einmal dort gewesen ist, hat das live gesehen. Ich habe es bisher nur auf Bildern gesehen. Es muss eine imposante Stadt gewesen sein, wenn schon die Ruinen so beeindruckend sind.
Der Name der Stadt bedeutet „die Liebliche“ oder „die Geliebte“. Auffallend ist, dass Paulus an mehreren Stellen im Epheserbrief darauf eingeht. Ephesus war die Hauptstadt der römischen Provinz Asia, also ein Teilbezirk von Kleinasien. Wie bereits erwähnt, war sie eine Kulturstadt und das Handelszentrum der Region. Es ist enorm, was man dort heute noch sieht.
Dort stand der Tempel der Artemis, auch Diana genannt, der aus hundert Säulen bestand und zu den sieben Weltwundern zählte. Dieses Götzenbild wurde verehrt, was auch in der Apostelgeschichte erwähnt wird. Später kommt es zum Aufstand des Demetrios, eines Silberschmieds. Es wird berichtet, dass die Menschen glaubten, dieses Götterbild sei vom Himmel gefallen und deshalb besonders verehrt wurde. Artemis war die Göttin der Jagd und der Fruchtbarkeit.
Während der Regierungszeit des Kaisers Tiberius gab es in Ephesus ein starkes Erdbeben. Die Stadt wurde anschließend prunkvoll wieder aufgebaut. Das bedeutet, dass zu der Zeit des Apostels Paulus die Stadt gerade neu und frisch renoviert war – in einem Prunk, wie man ihn sich kaum vorstellen kann.
Das Erdbeben hatte damals die ganze Region verwüstet, auch Laodizea. Laodizea kennen wir aus der Offenbarung als die Stadt, in der man nicht gerne in der Gemeinde sein möchte – das letzte Kapitel ist hier gemeint. Laodizea bezeichnete sich selbst als reich. Sie hatte damals bei dem Erdbeben alle staatlichen Fördermittel abgelehnt, obwohl sie sich in einer Finanzkrise befand. Sie sagten, sie schaffen das selbst und bauten ihre Stadt aus eigener Kraft wieder auf.
Ephesus dagegen nahm staatliche Mittel an. Wie es sich gehört, wenn man solche Mittel erhält, wurden natürlich die Straßen aus Marmor gebaut. Es gab damals also schon ähnliche Verhaltensweisen wie heute. Die Menschen haben sich nicht grundlegend verändert.
Das bewundert man heute noch: Das Theater in Ephesus fasste 22.000 Menschen. Es gab prunkvolle Straßen zur Stadt – nur ein paar Eindrücke.
Anders als wir heute die Ruinen von Ephesus erleben können, lag die Stadt damals am Mittelmeer. Man kann sich das heute kaum vorstellen, wenn man die Bilder sieht. Ephesus war berühmt für seinen Hafen und war dadurch auch eine bedeutende Handelsstadt.
Doch dieser Hafen, der den Aufschwung der Stadt mit sich brachte, wurde auch zum Problem. Der Hafen versandete. Der Fluss, der dort mündete – der Mäander, den wir noch aus dem Schulunterricht kennen, mit seinen vielen Windungen – hat den Hafen praktisch versandet. Heute liegt Ephesus etwa sieben bis acht Kilometer von der Küste entfernt.
Sie mussten nicht, wie die Holländer mühsam, Land gewinnen, sondern sie konnten das Land nicht zurückerobern. So wurden sie arm, und die Stadt wurde später zur Ruine.
Zur Zeit des Apostels Paulus war Ephesus jedoch eine sehr prunkvolle Stadt, voll mit Theatern, Tempeln und Kulturstätten. Alles war vorhanden.
Paulus’ Missionsreisen und Gemeindegründung in Ephesus
Am Ende der zweiten Missionsreise, also im Frühjahr 52 nach Christus, kam Paulus mit seinem Gastpaar Aquila und Priscilla nach Ephesus. Dort ließ er die beiden zurück und reiste weiter nach Jerusalem. Aquila und Priscilla bereiteten, möchte ich fast sagen, den Boden in Ephesus vor, damit eine Gemeinde entstehen konnte.
Im Herbst desselben Jahres kehrte Paulus zurück, zu seiner sogenannten dritten Missionsreise. Er blieb insgesamt ungefähr zweieinhalb Jahre in Ephesus. Manchmal habe ich gedacht: So etwas wünschte ich mir. Ein Apostel Paulus, zweieinhalb Jahre in Wuppertal-Barmen – das wäre noch besser als zweieinhalb Jahre in Bochum, oder? Aber diese Zeit ist vorbei.
Ja, Paulus verbrachte zweieinhalb Jahre in Ephesus. Dort unterrichtete er in der Schule des Tyrannus. Wenn wir die Geschichte weiterlesen, entsteht nach diesen zweieinhalb Jahren ein Aufstand, der von Demetrius, dem Goldschmied, angezettelt wird. Er bemerkte eine Finanzkrise, denn wenn plötzlich alle Leute in der Stadt fromm werden, hat er keine Kundschaft mehr.
Immerhin fertigte Demetrius damals kleine Andenken vom Tempel der Diana an – aus Silber, echt versilbert, echte Geldquelle. Ich könnte mir vorstellen, er hätte heute seinen Job in Köln, oder? Alles kleine Dome so, ne? Gibt es hier auch irgendwie Schalke, ein Stadion oder so? Oh, ich bin ganz verkehrt. Entschuldigung, das kann ich nicht wieder gutmachen. Aber man könnte ja auch kleine Stadien aus Silber machen, oder? Auch nicht schlecht.
Jetzt stellt euch vor, alle Leute werden fromm, und man kann keine Andenken mehr verkaufen. Demetrius schrie also nicht nach staatlichen Fördergeldern für die notleidende Kulturindustrie, sondern zettelte einen Aufstand an. Und das ist schon heftig.
Paulus verließ daraufhin die Stadt, aber eines war erreicht: Das Evangelium hatte sich in Kleinasien verbreitet.
Herausforderungen und Verantwortung der Christen heute
Manchmal frage ich mich, wenn man die Berichte in der Apostelgeschichte liest – besonders die von der dritten Missionsreise –, woher es kommt, dass die heutige Türkei islamisch ist. Woher kommt es, dass die Christen in der Türkei kein Zuckerlecken haben? Dabei war die Türkei doch eigentlich die Wiege des Christentums.
Wir merken, dass Gott seine Arbeit hier auf der Erde an Menschen wie dich und mich knüpft. Das wäre schrecklich, oder? Wenn, wie wir sagen, das Zeugnis in Bochum verlöschen würde. Und nein, der Herr braucht nicht nur das Fähnlein der sieben Aufrechten. Er braucht wirklich Leute, die Zeugnis geben und das Evangelium weitersagen.
Es geht nicht darum, das Evangelium nur festzuhalten, sondern darum, es weiterzubringen. Solange der Herr uns noch auf der Erde lässt, ist das unsere Aufgabe.
Paulus kommt von Ephesus aus weiter. Auf der Rückreise macht er noch einmal in Milet, dem Nachbarhafen, Station. Dort lässt er die Ältesten der Gemeinde von Ephesus zu sich kommen.
Das ist schon bewegend, wenn man Apostelgeschichte 20 liest: Diese Rede, die er den verantwortlichen Brüdern aus Ephesus hält, ist sozusagen ein Rechenschaftsbericht über seine Tätigkeit in dieser Gemeinde. Ich muss sagen, das hat mich sehr stark bewegt.
Paulus’ Briefe und die geistliche Entwicklung der Gemeinde Ephesus
Später befindet sich Paulus in Rom im Gefängnis, von wo aus er den Epheserbrief schreibt. Tychikus überbringt diesen Brief. Zu diesem Zeitpunkt schreibt Paulus nicht nur den Brief an die Epheser, sondern auch den Brief an die Kolosser sowie einen weiteren Brief, der nicht in der Bibel enthalten ist, an Laodizea.
Diese drei Briefe lässt er von Tychikus nach Ephesus und die anderen genannten Orte bringen. Begleitet wird Tychikus von Onesimus, einem entlaufenen Sklaven. Die beiden fungieren gewissermaßen als Briefträger des Epheserbriefes.
Nach der Gefangenschaft, so berichtet die Kirchengeschichte, ist Paulus wohl noch einmal in Ephesus gewesen. Dort lässt er Timotheus zurück. Dies geht aus dem ersten Timotheusbrief hervor, denn zu dem Zeitpunkt, als Paulus diesen Brief schreibt, befindet sich Timotheus in Ephesus.
Dreißig Jahre später lebt der alt gewordene Apostel Johannes in Ephesus. Um das Jahr 95 nach Christus schreibt Johannes die Offenbarung und damit das Sendschreiben an Ephesus.
Diese Ereignisse markieren wichtige Stationen im Leben der Gemeinde von Ephesus.
Die Bedeutung von „in Christus sein“ für den Glauben
Das Thema, das Paulus damals den Ephesern in diesem Brief schrieb, lautet: „Wir Christen sind in Christus.“ Das ist auch so ein Fachbegriff, oder? „Wir in Christus.“
In einem anderen Brief, den er gleichzeitig an die Kolosser schrieb, ist das Thema „Christus in uns“. Das sind zwei ganz grundlegende Themen, die für uns Christen sehr wichtig sind.
Das eine Thema, „Wir sind in Christus“, sagt etwas über die Sicherheit aus, die wir im Glauben haben. Ich darf mich sozusagen im Herrn Jesus verstecken. Er ist wie eine Ritterrüstung um mich herum. Ich stecke darin und mir kann nichts passieren, weil ich in Christus bin. Wenn ich Eigentum des Herrn bin, dann bin ich in ihm drin. Das ist so ähnlich wie bei diesen Babuschka-Figuren, bei denen eine Figur in der anderen steckt. So stecke ich im Herrn Jesus drin. Man kann nur ahnen, dass da jemand drin ist, aber sehen kann man ihn nicht.
Paulus macht damit deutlich: Wenn Gott auf dich sieht, dann sieht er Christus. Er sieht nicht mehr deine Sünde, er sieht nicht mehr all deine Fehler, sondern nur die Gerechtigkeit Christi. Ich darf mich in ihm verstecken. Das ist absolute Sicherheit.
Wer in der Schule aufgepasst hat, weiß, was ein Faradayscher Käfig ist. Was ist das? Richtig! Bevor es Autos gab, war das ein Blechkasten, der elektrische Felder ableitet. Ein Auto hat genau dieselbe Funktion. Wenn du im Auto sitzt und der Blitz einschlägt, kann dir nichts passieren, weil der Blitz abgeleitet wird. Das ist also der Faradaysche Käfig, benannt nach dem Physiker Faraday. Wenn du mal etwas erfindest, bekommst du vielleicht auch deinen Namen dafür.
So bin ich in Christus. Jesus ist sozusagen mein Faradayscher Käfig. Mir kann nichts passieren. Ich darf sagen: „Teufel, ich existiere für dich nicht.“ Wenn du deine feurigen Pfeile gegen mich schleuderst, dann werden sie abgeleitet, vorausgesetzt, ich stecke nicht die Nase raus. Ich muss im Käfig drin bleiben. Das heißt: Wenn ich im Herrn Jesus bin, bin ich sicher.
Die andere Seite, die Paulus im Kolosserbrief beschreibt, ist „Christus in uns“. Das macht die Heilssicherheit deutlich. Ich habe den Herrn Jesus sozusagen wie ein Pfand in mir drin. Wenn ich also sterbe, kann ich sagen: „Hier ist meine Legitimation, deshalb komme ich in den Himmel, weil Christus in mir ist.“
Wir merken: Das eine Thema spricht von meiner Heilssicherheit, „Christus ist in mir“, und er ist die Garantie, dass ich auch ankommen werde. Das andere Thema, „Wir in Christus“, ist meine Sicherheit in ihm, dass mir nichts geschehen kann.
Das sind zwei ganz wichtige Themen, die wir als Christen für unser Glaubensleben brauchen. Ich halte es für sehr wichtig, dass wir in unseren Gemeinden verstärkt darüber predigen. Denn viele Christen haben heute Angst: Was passiert, wenn ich sündige? Ist Gott dann böse auf mich? Verliert er irgendwann die Geduld?
Deshalb ist es wichtig, dass wir vermitteln, was die Bibel sagt.
Gottes Geduld und Investition in Menschen
Ja, wir haben gesehen, dass Gott in Menschen investiert. Damals hat er zum Beispiel in die Gemeinde in Ephesus investiert. Das ist wie eine Spardose. Früher gab es solche Dinge, heute darf man das nicht mehr. Man sammelte für die Mission, und es gab so eine Spardose in Form eines Negerjungen. In der Sonntagsschule stand immer so eine Figur, oben auf dem Kopf war ein Schlitz, und das Geld wurde dort hineingetan. Wenn man das Geld hineingab, wackelte der Kopf, als würde er „Danke schön“ sagen. Das war damals üblich, heute gilt das als rassendiskriminierend und ist nicht mehr erlaubt.
Es ist genauso rassendiskriminierend, dass man heute nicht mehr „Negerkuss“ sagen darf. Nun ja, wir leben in einer anderen Zeit. Gott investiert in dich, Gott investiert in die Gemeinde. Wir haben hier gesehen, dass er das schon mit vielen Menschen getan hat. Wenn wir in der Bibel nachschauen, wie viele Jahre Gott in Jakob investiert hat, muss man sich wundern, welche Geduld Gott mit diesem Schlitzohr hatte. Jakob hat doch versucht, alle Leute zu übervorteilen. Aber Gott geht ihm nach und holt ihn ein.
Gott investiert in Mose – auch eine verrückte Geschichte, oder? Er bekam vierzig Jahre die beste Ausbildung in Ägypten. Dann macht Gott ihn klein: vierzig Jahre als Hirte in der Wüste und danach vierzig Jahre als Führer des Volkes. Wer da nicht klein geworden ist, den verstehe ich nicht. Das ist fast so, als wäre man ein Ältester in der Gemeinde. Da kann man auch verzweifeln, oder?
Gott investiert in David, und wie viel Unsinn hat der gemacht! Aber Gott gibt nicht auf. Er investiert sogar in Judas. Für mich ist es ergreifend zu sehen, wie Jesus in der letzten Nacht Judas die Hand hinhält – und Judas schlägt aus. Du kannst nur einem helfen, der sich helfen lassen will. Und Jesus kann nur einen retten, der sich retten lassen will. Jesus vergewaltigt niemanden, er achtet jeden Menschen als volle Persönlichkeit.
Das bedeutet aber auch: Bei Jesus gibt es keine mildernden Umstände. Er sagt nicht: „Ach, weißt du, Eberhard, du bist so ein treuer Kerl, ich hab mal Mitleid mit dir und lass dich noch reinflutschen.“ Nein, Jesus sagt: „Eberhard, du bist des Todes schuldig, Schluss, aus.“ Aber er bietet dir Vergebung an. Und das ist weit mehr als mildernde Umstände.
Gottes Liebe und das Opfer seines Sohnes
Gott investiert in dich. Er hat wirklich alles gegeben, um dich zu erretten – wirklich alles. Überlege einmal: Damit er dich retten kann, hat er etwas getan. Er hat seinen Sohn gegeben. Johannes 3,16 sagt: So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
Und das ist Gott nicht leicht gefallen. Überlege mal, ihr Väter, die ihr Kinder habt: Könntet ihr euch vorstellen, eines eurer Kinder abzugeben? Könnt ihr euch hineinversetzen, was Gott damals zu Abraham gesagt hat? „Abraham, opfere deinen Sohn, den du lieb hast, deinen einzigen.“ Das ist doch Wahnsinn! Wir würden doch sagen: So etwas kann Gott nicht verlangen, oder? Da muss doch jemand hinterher in die Psychiatrie, oder?
Ich frage mich immer, wie Isaak das verkraftet hat. Er muss doch ein Trauma gehabt haben, oder? Stell dir vor, dein Vater hält ein Messer über dir. Warum ist Isaak nicht in der Psychiatrie gelandet? Das wäre heute ein Fall für den Psychiater, oder? Nein, Isaak ist nicht verrückt geworden. Warum nicht? Weil er begriffen hat: Für meinen Vater ist Gott wichtiger als ich.
Was bringen wir unseren Kindern bei? Das ist schon eine eigentümliche Erziehungsmethode, oder? Ich erwarte nicht von dir, dass du mit einem Messer über deinem Sohn stehst. Oh nein, das wird Gott auch nicht von dir verlangen. Aber was bekommen unsere Kinder mit? Was ist in deinem Leben das Wichtigste? Siehst du, Gott hat es vorgemacht.
Wir waren im Gefängnis in Ungarn, in einem Hochsicherheitstrakt. All die schweren Jungs saßen dort – alles Typen, denen ich nachts nicht begegnen wollte. Wir waren als Chor dort, und einer meiner Jungs war dabei. Ich habe einen der Inhaftierten nach vorne gerufen, der ungefähr so alt war wie ich, und ihn gefragt: „Hast du Söhne?“ „Jo, zwei“, antwortete er. Ich fragte: „Sind die stolz auf dich?“ „Nein“, sagte er.
Dann sagte ich: „Ich habe einen meiner Söhne mitgebracht. Du kannst dir aus dem Chor jemanden aussuchen.“ Das war ein bisschen schwierig. Der Sohn, den ich dabei hatte, sieht mir äußerlich nicht sehr ähnlich. Gut, ich habe ein bisschen nachgeholfen und gesagt: „Timo, komm nach vorne.“ Dann fragte ich: „Was würdest du sagen, wenn ich dir folgenden Vorschlag mache: Ich lasse meinen Sohn hier im Knast, und du darfst mit raus?“
Ich war sehr still im Raum. Nach kurzer Zeit sangen die Inhaftierten „So blöd ist keiner“. Ich sagte zu meinem Sohn: „Du hast Glück gehabt.“ Aber ich habe ihnen auch gesagt: „Entschuldigt bitte, aber so blöd ist Gott nicht gewesen.“ Überlege mal: Gott hat seinen Sohn an meiner Stelle in diesen Knast gebracht, in diese Welt.
Und er hat noch mehr gemacht, oder? Was muss das für Gott gewesen sein, als sein Sohn am Kreuz hing? Warum hat Gott nicht geschrieben oder geschrien: „Warum? Warum? Bloß wegen diesem Eberhard? Lohnt das denn? Was habe ich davon, meinen Sohn jetzt sterben zu lassen? Habe ich so einen komischen Menschen dann hinterher im Himmel?“ Ist das nicht verrückt?
Gott lässt seinen Sohn sterben, und offensichtlich kann er nicht einmal dabei zusehen. Er macht es dunkel, und uns lässt es kalt. Unsere Kinder waren noch klein, wir saßen abends am Tisch und lasen die Kreuzigungsgeschichte. Unser Vierjähriger fing an zu schluchzen. Unser Micha, zwei Jahre älter als Timo, fragte: „Warum warst du?“ Er sagte: „Das ist doch furchtbar, was sie mit dem Herrn Jesus gemacht haben.“ Micha sagte: „Ist nicht so schlimm, der steht ja wieder auf.“
So sind wir, oder? Sonntags morgens denken wir an das Sterben des Herrn Jesus: „Ist nicht so schlimm, der steht ja wieder auf.“ Kann dich das noch packen? Wir haben uns so daran gewöhnt. Wir hängen uns goldene Kreuze um den Hals und sagen: „Ach, ist das schön, ne?“ Das ist furchtbar.
Warum tut Gott das? Warum lässt er seinen Sohn sterben, bloß um dich und mich zu erretten? Bin ich so toll? Stell dir vor, du kommst im Himmel an. Kannst du dir vorstellen, dass der Herr Jesus sagt: „Da kommt der Eberhard Stoll, ich bestell’s auf dich“? Am liebsten würde ich sagen: „Herr Jesus, komm irgendwo in ein Eckchen, willst du? Da gibt es sicher bessere, auf die du stolz sein kannst – auf mich doch nicht.“
Versteht ihr, was ich meine?
Gottes Erwartung an den Glauben und die Gemeinde
Warum investiert Gott in dich, in mich? Warum tut er das? Was hat Gott davon? Das klingt schon etwas merkwürdig. Ich gehe davon aus, ihr habt alle eine Arbeitsstelle. Am Monatsende bekommt ihr Geld. Warum überweist euer Chef euch Geld? Ist das eine Spende? Oder weil ihr ihm so leid tut? Warum hat euer Chef extra einen Arbeitsplatz für euch eingerichtet? Warum schickt er euch auf eine Fortbildung? Warum investiert ein Chef in einen Angestellten? Er will doch etwas davon haben, oder? Er möchte, dass, wenn er in dich investiert, am Monatsende auf jeden Fall mehr herauskommt, als er an dich bezahlt hat. Damit er auch davon leben kann.
Wir sind doch keine Sozialempfänger, sondern Arbeitnehmer. Und der Chef investiert in dich, weil er etwas von dir erwartet. Aber wir Christen sind komisch. Wir fragen immer: Was habe ich denn davon, dass ich errettet bin? Vielleicht denkst du auch so, wenn du angestellt bist: Was habe ich denn davon, dass ich diesen Job habe? Merken wir, dass wir völlig verkehrt denken.
Was hat man bei den Thessalonikern gesehen? Sie hatten sich bekehrt, um Gott zu dienen. Warum investiert Gott in dich? Er möchte das, was dabei herauskommt. Er möchte Menschen haben, die ihm Ehre bringen – oder in Fachsprache: die ihn anbeten. Und er möchte Menschen, die von ihm weitersagen, die für ihn Werbung machen.
Und du fragst: Was habe ich denn davon? Könnte Gott sagen: Wofür habe ich dann Jesus sterben lassen? War das umsonst? Habe ich den Himmel dann mit so und so vielen Sündern bevölkert, die sich einfach ein gutes Leben gemacht haben? Vielleicht denken wir mal neu darüber nach: In welcher Beziehung stehst du zu Herrn Jesus und zu Gott? Ist dein Leben geprägt von der Dankbarkeit für Golgatha?
Wir tun nicht etwas für den Herrn Jesus, weil er Druck macht. Wir tun es auch nicht, weil er so viel investiert hat, sondern wir tun es aus Dankbarkeit. Das ist die Motivation: Herr, ich danke dir, dass ich errettet bin.
Oft frage ich mich, wenn bei uns junge Leute zum Glauben kommen, woher es kommt, dass bei manchen danach so richtig eine geistliche Karriere beginnt, während es bei anderen eher dümpelt. Und ich glaube, an diesem Punkt hängt es.
Ich wünschte, alle Christen würden begreifen, wie viel wir Gott wert sind, was er für uns getan hat und dass unser Leben voll ist von Dankbarkeit. Dann wird keiner sagen: „Ha, ich muss ja noch in die Gemeinde gehen.“ Oder: „Ja, die Eltern wollen das so.“ Oder: „Was sollen die Brüder sagen, wenn ich nicht gehe? Dann kriege ich einen Hausbesuch.“
Man hält sich irgendwo versteckt in der letzten Reihe, und keiner kann etwas sagen. Aber merken wir: Das ist einfach zu wenig, um Christ zu sein. Sei ganz, oder lass es.
Ihr kennt vielleicht dieses Lied: „Ein Leben gegeben für den Herrn der Welt.“ Ist das wirklich so? Bist du bereit, dein Leben für Jesus einzusetzen?
Gottes Investition in Gemeinden am Beispiel Ephesus
Sieh nun, das Gleiche gilt nicht nur für dich persönlich, sondern auch für die Gemeinde. Gott investiert nicht nur in einzelne Personen, sondern auch in Gemeinden. Ein Beispiel dafür ist Ephesus. In der Bibel finden wir allein dreiundvierzig Jahre Gemeindegeschichte über diese Stadt.
Die erste Investition fand im Frühjahr des Jahres 52 statt, als Aquila und Priscilla nach Ephesus kamen. Die zweite Investition erfolgte im Herbst desselben Jahres mit Apollos in Ephesus. Die dritte Investition erstreckte sich vom Herbst 52 bis zum Sommer 55, als Paulus in Ephesus wirkte.
Die vierte Investition war um das Jahr 60, als der Epheserbrief durch Tychikus überbracht wurde. Die fünfte Investition fand um das Jahr 64 statt, als Timotheus in Ephesus war. Die sechste Investition liegt um das Jahr 90, als Johannes in Ephesus wirkte. Die siebte Investition erfolgte um das Jahr 95 nach Christus mit den Sendschreiben an Ephesus.
Gott investiert also in eine Gemeinde. Er schickt Menschen hin, damit die Menschen in Ephesus im Glauben wachsen können. Die Frage lautet: Was investiert Gott in Bochum? Was investiert Gott in deine Gemeinde? Ich wünsche mir, dass wir begreifen, dass Gott eine Menge investiert.
Die Mahnung zur Rückkehr zur ersten Liebe
Was hat er davon? Ich finde es tragisch, wenn ich das siebte Sendschreiben an Ephesus sehe. Schlagen wir das mal auf in Offenbarung 2: Johannes schreibt dort dem Engel der Gemeinde in Ephesus: „Dies sagt der, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält und inmitten der sieben goldenen Leuchter wandelt: Ich kenne deine Werke, deine Mühe und dein Ausharren. Du kannst Böses nicht ertragen und hast die geprüft, die sich Apostel nennen und es nicht sind, und hast sie als Lügner befunden. Du hast Ausharren gezeigt und vieles getragen um meines Namens willen und bist nicht müde geworden.“
Wir würden sagen: fantastisch, oder? Wenn so etwas über eine Gemeinde gesagt wird! Aber dann sagt er weiter: „Ich habe aber gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast. Denke nun daran, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Wenn du nicht Buße tust, so komme ich zu dir und werde deinen Leuchter von seiner Stelle wegdrücken.“
Aber dies hast du: Du hasst die Werke der Nikolaïer, die auch ich hasse. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Wer überwindet, dem werde ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der im Paradies Gottes ist.
Was müsste Gott an deine Gemeinde schreiben? Wenn Gott aufrechnen würde, so wie damals in Ephesus, würde er auf der einen Seite Arbeit, Dienst, Belehrung, Ausharren, Gaben, Erkenntnis sehen – alles da. Wenn wir den Epheserbrief lesen, der ja dreißig Jahre vorher geschrieben wurde, sagen viele Christen, das sei die höhere Mathematik des Glaubens. Was hat Gott ihnen alles an Erkenntnis gegeben? Und was muss Gott sagen? „Ich kenne das alles.“
Du fragst vielleicht: „Aber was ist denn da so Schlimmes dran?“ Er sagt: „Ich habe gegen dich, dass du die erste Liebe verlassen hast.“ Ist das so schlimm? Viele meinen, die erste Liebe sei nur das erste Feuer, weißt du, so der Anfang, als man sich verliebt hatte, jede Woche rote Rosen. Wenn ich daran denke, als ich verliebt war – meine Frau damals Braut im Allgäu – was habe ich meinen R4 strapaziert! Der Motor ist kaputtgegangen, ich habe überdreht. Je näher wir ins Allgäu kamen, desto schneller fuhr die Karre, bis sie nicht mehr mitmachte.
Was hat man in der ersten Liebe nicht alles gemacht? Verrückt, echt verrückt. Heute sind wir alle abgeklärt. Wann hast du zum letzten Mal deiner Frau gesagt: „Ich habe dich lieb“? Du sagst vielleicht: „Am Standesamt.“ Gilt immer noch. Hast du dir wahrscheinlich einen Strauß Blumen hingestellt, der aus Kunststoff ist, den braucht man nur noch abzustauben. Du sagst: „Was willst du denn? Die Gemeinde funktioniert doch, oder? Wir singen immer noch hundertsechsundzwanzig, stehend, hm?“ Tja, und jedes Mal spürt man diesen Kribbel im Rücken. Ist doch schön, oder?
Ja, wo ist deine erste Liebe? Wie kommen wir zur ersten Liebe zurück? Was ist meine erste Liebe? Meine erste Liebe ist meine Frau. Stell dir vor, ich würde sagen: „Erika, gib mir meine erste Liebe wieder!“ Was würde meine Frau mir sagen? „Du hast sie nicht mehr alle im Schrank, oder? Geh doch mal für mich einkaufen!“ Ach, wir Männer, wir haben das ja alles so bequem gemacht. Wir brauchen keine Kohlen mehr aus dem Keller zu holen, wir müssen nicht mehr abwaschen, weil wir eine Spülmaschine haben. Wir haben alles automatisiert, damit wir nichts mehr machen müssen, oder? So ist es. Wir müssen nur am Monatsende das Geld freibringen. Das ist Arbeitsteilung: Der eine bringt es rein, der andere gibt es wieder aus.
Wo ist die erste Liebe? Was heißt das, wenn es hier heißt: „Ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast“? Nur das erste Feuer der Liebe? Wenn meine erste Liebe meine Frau ist, dann würde das doch bedeuten, wenn ich meine erste Liebe verlassen habe, habe ich meine Frau verlassen, oder?
Und du fragst: Wie ist das möglich? Die Gemeinde in Ephesus hat doch den Herrn Jesus. „Ich kenne deine Werke, deine Mühe und dein Ausharren.“ Oh ja, sie haben gearbeitet, Arbeitskreise gehabt, Missionseinsätze gemacht, Seminare durchgeführt – alles funktioniert. Und sie haben seit Jahren Ausharren gezeigt, Mühe und Zeit investiert. Wahrscheinlich haben sie einen schönen Gemeinderaum, frisch renoviert, alles fantastisch, vielleicht sogar mit Marmor, damit es nach außen hin passt. Und doch fehlte etwas. Gibt es das? Gemeinde ohne den Herrn Jesus? „Du hast deine erste Liebe verlassen.“
Wie sagte Herr Jesus einmal: „Ich stehe draußen vor der Tür und klopfe an. Lässt du mich rein?“ Ach, Herr Jesus, Fremde lassen wir doch nicht rein, oder? Kennt ihr das Büchlein von William MacDonald: „Als Jesus in mein Haus kam“? Das ist schon heftig, oder? Muss sagen, das habe ich nicht vergessen. Da beschreibt er, wie Herr Jesus vor seiner Wohnungstür steht und sagt: „Darf ich dich mal besuchen?“ „Ja, ja, natürlich, komm rein.“
Und der Jesus, der ist so unhöflich, er geht durch die Wohnung und macht die Türen auf, bevor der Gastgeber sie öffnen kann. Er kommt ins Wohnzimmer, wo natürlich die letzte Steuererklärung noch auf dem Schreibtisch liegt – zum Glück noch nicht abgeschickt, aber unterschrieben war sie schon. Während Herr Jesus darauf schaut – und er kann gut rechnen – bekommt McDonald rote Ohren. Jesus sagt: „Ihr habt nur einen Versuch gemacht. Habt das mal durchgerechnet.“ Jesus sagt nichts weiter und geht weiter.
Oh nein, der Herr Jesus ist nicht wie früher der Hausbesuch, der dann in die zweite Bücherreihe geguckt hat, um zu sehen, was für Bücher da versteckt sind, oder ob der Fernseher auch an war. Nein, so ist Jesus nicht. Er geht einfach durch die Zimmer, sogar ins Schlafzimmer. Aber so etwas tut man ja wirklich nicht, wenn man irgendwo zu Besuch ist. Man geht doch nicht ins Schlafzimmer, das gehört sich nicht. Der Jesus schaut sogar in die Abstellkammer.
Was will McDonald mit dieser Geschichte sagen? Kann der Herr Jesus bei dir Daueraufenthalt haben? Kann er überall reingucken? Kann der Jesus neben dir sitzen, während du im Internet surfst? Wisst ihr, wir alle haben unsere geheimen Ecken. Peter Strauch hat ein Buch geschrieben mit dem Titel: „Wer bist du, wenn du ganz alleine bist?“ Und das weißt du ganz genau – der Jesus natürlich auch.
Vielleicht sagst du: „Ja, damals, als ich mich bekehrt habe, da hat mein Herz gebrannt.“ Und heute ist es so Routine geworden. Die Engländer oder Amerikaner haben ein Sprichwort: „A man, a movement, a machine, a monument.“ Das heißt: Zuerst ist er ein Mann, der begeistert ist und etwas tut. Die nächste Generation ist eine Bewegung, danach wird es eine Maschinerie, und schließlich ist es nur noch ein Denkmal.
Wir hießen mal „Brüderbewegung“. Was sind wir heute? Sind wir noch Menschen, die bewegt sind, oder sind wir eine Maschinerie oder nur noch ein Denkmal? Jeder einzelne Christ muss zurück zur ersten Liebe, zurück zu Herrn Jesus. Es geht nicht darum, etwas aufrechtzuerhalten und zu sagen: „So haben das unsere Väter schon gemacht, und so machen wir das weiter.“
Sondern es geht darum, dass jeder Einzelne und auch jede Gemeinde ein brennendes Herz für den Herrn Jesus hat. Darum geht es.
Wege zur Wiederbelebung der ersten Liebe im Glauben
Und wie bekomme ich das? Ich habe schon gesagt: Wenn ich zu Erika sage, „Gib mir meine erste Liebe wieder“, wird sie wahrscheinlich antworten: „Du bist nicht ganz klar im Kopf“, oder? Viele Christen beten: „Herr Jesus, gib mir meine erste Liebe wieder.“ Und Herr Jesus wird sagen: „Du hast sie doch, ich bin doch da.“
Was steht hier? Was sollten die Epheser tun? Vers 5: „Denke daran, wovon du gefallen bist, und tue Buße, und tue die ersten Werke.“ Es reicht nicht, nur zu beten: „Herr Jesus, gib mir meine erste Liebe wieder.“ Aus der Routine komme ich nur heraus, wenn ich Buße tue, wenn ich sage: „Herr Jesus, vergib mir.“
Ich war zwar fleißig und habe alles Mögliche getan: Bibelstunden gehalten, Kinderstunden, Jugendstunden und so weiter. Mein Terminkalender war voll. Doch ich muss sagen: „Herr Jesus, vergib, du warst nicht mehr der Mittelpunkt meines Herzens.“ Deshalb können wir nur zurückgehen, Buße tun und die ersten Werke wieder tun.
Damals hast du es vielleicht nicht so professionell gemacht, aber du hast es von Herzen getan. Und das wünscht sich Jesus. Er möchte dein Herz, nicht nur deine Arbeit. Er möchte dein Herz, denn wenn er dein Herz hat, dann hat er auch deine Arbeit. So hat er nur Freude an deiner Arbeit, wenn er dein Herz hat.
Gib ihm dein Herz! Sieh, dass Gott in dich investiert hat und auch in deine Gemeinde. Ich höre, dass ich allein in jedem Jahr zweiundfünfzig Predigten höre, zweiundfünfzig Anbetungsstunden, zweiundfünfzig Bibelstunden, Hauskreise, Bibeltage, Seminare. Was ist deine Antwort? Und wo investierst du?
