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Vom Umgang mit Kleinen – Teil 2

Jesu Leben und Lehre, Teil 404/653
09.04.2024Markus 9,42
SERIE - Teil 404 / 653Jesu Leben und Lehre

Gott wird Mensch: Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.

Episode 403: Vom Umgang mit Kleinen, Teil 2

Gottes Herz für die Kleinen und ihre Bedeutung im Glauben

Gott hat ein unglaublich großes Herz für die Kleinen. Es schlägt für ihre Errettung. Deshalb wehe den Menschen, die anderen auf ihrem Glaubensweg im Wege stehen oder ihnen Schaden zufügen. Es gibt einfach Dinge, die man nicht tun darf.

 Markus 9,42: „Und wer eines dieser Kleinen, die an mich glauben, zu Fall bringt, für den wäre es besser, wenn ein Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde.“

Jesus spricht hier zunächst von Kindern. Doch der Fokus scheint sich auf alle Kleinen zu erweitern, die an ihn glauben. Es geht Jesus nicht nur im sozialdiakonischen Sinn um eine Liebe zu Kindern. Vielmehr geht es ihm hier um den Umgang mit Menschen, deren geistlicher Stand noch kindlich, also schwach und stark beeinflussbar, ist.

Geistliche Entwicklung und die Stufen des Glaubens

Wenn man sich die geistliche Entwicklung eines Menschen anschaut, durchlaufen Gläubige verschiedene Stadien. Der Apostel Johannes spricht zum Beispiel von drei Stufen.

In 1. Johannes 2,12-14 heißt es:
„Ich schreibe euch, Kinder, weil euch die Sünden vergeben sind um seines Namens willen.
Ich schreibe euch, Väter, weil ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist.
Ich schreibe euch, ihr jungen Männer, weil ihr den Bösen überwunden habt.
Ich habe euch geschrieben, Kinder, weil ihr den Vater erkannt habt.
Ich habe euch, Väter, geschrieben, weil ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist.
Ich habe euch, ihr jungen Männer, geschrieben, weil ihr stark seid und das Wort Gottes in euch bleibt und ihr den Bösen überwunden habt.“

Es gibt also drei Stufen: Zuerst sind da die Kinder im Glauben. Sie haben verstanden, dass es einen liebenden Vater im Himmel gibt und dass ihnen ihre Sünden vergeben sind.

Dann folgen die Teenager im Glauben, die jungen Männer. Ihr geistliches Leben ist von Stärke, von einer Liebe zum Wort Gottes und von Siegen über den Teufel gekennzeichnet.

Zum Schluss kommt der alte, reife Glaube der Väter. Er zeichnet sich durch eine tiefe Gotteserkenntnis aus, weil sie den erkannt haben, der von Anfang an ist.

Man merkt, geistliches Leben ist auf Wachstum angelegt. Als Christen fordert uns Gott heraus. Paulus schreibt dazu in Epheser 4,14:
„Denn wir sollen nicht mehr Unmündige sein, hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre, durch die Betrügerei der Menschen, durch ihre Verschlagenheit zu listig ersonnenem Irrtum.“

Die Herausforderung unreifer Gläubiger

Es geht hier um Kleine, die an Jesus glauben – Gläubige, die als unmündige Kinder bezeichnet werden.

Was ist typisch für Christen, die geistlich unreif, also unmündig sind? Wenn ich die Stelle aus dem ersten Johannesbrief über die geistlichen Teenager hinzunehme, sind sie noch schwach, noch nicht im Wort gegründet und haben auch wenig Erfahrung im Kampf gegen den Teufel und seine Schliche.

Genau das macht sie anfällig für die Probleme, von denen Paulus hier schreibt. Noch einmal Epheser 4,14: Denn wir sollen nicht mehr unmündig sein, hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Leere, durch die Betrügerei der Menschen, durch ihre Verschlagenheit, zu listig ersonnenem Irrtum.

Unreife Christen sind in hohem Maße manipulierbar. Wie ein Schiff im Wind stehen sie in der Gefahr, dass jeder Wind der Leere sie hierhin und dorthin treibt. Sie fallen leicht auf Betrüger und ihre listig ersonnenen Irrtümer herein. Es fehlt ihnen eben noch an geistlichem Unterscheidungsvermögen.

Geistliches Unterscheidungsvermögen als Zeichen der Reife

Oder wie es im Hebräerbrief über die reifen Gläubigen heißt: Hebräer 5,14.

Mit der „festen Speise“ ist hier komplizierte Lehre gemeint. Die feste Speise ist jedoch für Erwachsene bestimmt, die infolge der Gewöhnung geübte Sinne haben, um das Gute wie auch das Böse zu unterscheiden.

Reife Gläubige, also die Erwachsenen, besitzen im Unterschied zu unreifen Gläubigen die Fähigkeit, das Gute vom Bösen zu unterscheiden. Warum können sie das? Ganz einfach: Geistliches Unterscheidungsvermögen ist eine Sache der Erfahrung. Deshalb heißt es hier, dass sie „in Folge der Gewöhnung geübte Sinne haben“.

Geistliches Leben beginnt damit, dass man das Einmaleins des Glaubens versteht. Dazu gehören Dinge wie Buße, Glaube, Taufe, Gemeinschaft, Auferstehung oder das ewige Gericht. Damit fängt es an.

Geistliches Wachstum bedeutet dann, dass man immer besser darin wird, das Gute vom Bösen zu unterscheiden. Wir sollen keine geistlichen Kinder bleiben, sondern Erwachsene werden – reife Christen, die einen Irrlehrer erkennen, seine falsche Lehre durchschauen und auf seine Betrügereien nicht mehr hereinfallen.

Die Verantwortung der Reifen gegenüber den Kleinen

Aber kommen wir zurück zu den Kleinen, die an mich glauben. Ich habe gesagt, sie sind schwach und leicht manipulierbar. Sie haben verstanden, dass Gott sie liebt, ihr Vater ist und dass ihnen die Sünden vergeben sind. Sie haben angefangen, sich mit einfachen Themen des Glaubens zu beschäftigen, aber sie sind noch nicht gut darin, Wahrheit von Lüge zu unterscheiden. Deshalb sind sie leichte Beute für Irrlehrer.

Um das hier ganz deutlich zu sagen: Ich muss kein Irrlehrer sein, um einem unreifen Gläubigen zum Anstoß zu werden. Da reicht schon mein schlechtes Vorbild. So schreibt Paulus im Blick auf solche Christen, die mit ihrem Besuch von Götzentempeln den Kleinen im Glauben zum Anstoß werden.

 1. Korinther 8: Seht aber zu, dass nicht etwa diese eure Freiheit den Schwachen zum Anstoß wird. Denn wenn jemand dich, der du Erkenntnis hast, im Götzentempel zu Tisch liegen sieht, wird nicht sein Gewissen, da er schwach ist, bestärkt werden, die Götzenopfer zu essen? Und durch deine Erkenntnis kommt der Schwache um, der Bruder, um dessen Willen Christus gestorben ist.

Merkt ihr, worum es hier geht? Der reife Christ geht in den Götzentempel, vielleicht nur, weil es dort durch die vielen Götzenopfer preiswert Fleisch zu essen gibt. Er hat für sich die Freiheit, das zu tun, weil er genau weiß, dass es nur einen Gott gibt. Das mit den Götzen ist alles Humbug.

Aber genau das hat der junge Christ, der ihn im Tempel essen sieht, noch nicht völlig durchschaut. Für ihn sind die Götzen eine geistliche Realität. Er kann zwischen dem Fleisch der Götzenopfer und dem Götzendienst gedanklich nicht trennen. Für ihn ist das Essen von Götzenopferfleisch Sünde, Teil der Götzenanbetung.

Er sieht den reifen Christen essen und tut es dann eben trotz eines schlechten Gewissens auch. Da Paulus dann formuliert, dass der Schwache umkommt, kann man davon ausgehen, dass der junge Christ nicht einfach nur einmal mit einem schlechten Gewissen Götzenopferfleisch isst, sondern genau dadurch wieder in seine alten Gewohnheiten zurückfällt und vom Glauben an Gott abfällt.

Der reife Christ legt es hier nicht darauf an, den Glauben des Schwachen zu zerstören. Er will einfach nur gut und preiswert essen. Und doch passiert genau das: Sein Vorbild zerstört den Glauben eines jungen Christen.

 1. Korinther 8,12: Wenn ihr aber so gegen die Brüder sündigt und ihr schwaches Gewissen verletzt, so sündigt ihr gegen Christus.

Lasst uns das bitte nie vergessen: Für Jesus hat der Schutz der jungen Gläubigen absolute Priorität. Wer ihnen schadet, versündigt sich an Jesus.

Abschluss und Ermutigung zum Nachdenken

Was könntest du jetzt tun? Du könntest ernsthaft darüber nachdenken, wo du für junge Gläubige ein schlechtes Vorbild bist.

Das war's für heute. Wenn du in einer Podcast-Episode einen Fehler, wie eine falsche Bibelstelle, findest, dann schreib mir ruhig. Ich bin über jeden Hinweis dankbar.

Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.

Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!

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