Begrüßung und Einführung in die österliche Zeit
Gnade sei mit uns und Friede von dem, der da war, der da kommt und der da ist! Amen!
Liebe Freunde, wir leben noch in der österlichen Zeit. Ich bin noch nicht fertig mit der Auffestigung Jesu und der Ostergeschichte und möchte Ihnen gerne einen Abschnitt vorlesen. Da es etwas länger ist, bitte ich Sie, Platz zu nehmen, damit Sie besser zuhören können.
Bitte nehmen Sie den Text wirklich in sich auf: Matthäus 28.
„Als aber der Sabbat vorüber war und der erste Tag der Woche anbrach, kam Maria Magdalena zusammen mit der anderen Maria, um das Grab zu besehen. Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben, denn der Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hinzu, entwälzte den Stein von der Tür und setzte sich darauf. Seine Gestalt war wie der Blitz, und sein Kleid weiß wie der Schnee. Die Hüter aber erschraken und wurden verängstigt, als wären sie tot.
Doch der Engel antwortete und sprach zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier, er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Geht eilends hin und sagt es seinen Jüngern, dass er von den Toten auferstanden ist. Und siehe, er wird vor euch hingehen nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen.“
Sie gingen eilends vom Grab hinaus, erfüllt von Furcht und großer Freude. Während sie gingen, begegnete ihnen Jesus und sprach: „Seid gegrüßt!“ Da traten sie zu ihm, fielen nieder und griffen an seine Füße.
Das Lachen Gottes über die Auferstehung
Meine Freunde, können Sie sich vorstellen, dass Gott lacht? Heute gibt es viele Vorstellungen von Gott. Man sagt, Gott sei die Tiefe des Daseins, die allmächtige Kraft und vieles mehr. Doch ein Gott, der lacht, passt oft nicht in dieses Bild.
Aber der lebendige Gott, von dem wir eben in der Schriftlesung gehört haben, lacht tatsächlich. Dort heißt es, dass die Menschen sich gegen ihn auflehnen, doch der im Himmel Sitzende lacht über sie.
Mir kommt es so vor, als höre ich das Lachen des lebendigen Gottes über der Geschichte von der Auferstehung des Sohnes Gottes von den Toten. Gott lacht über alle, die daran beteiligt sind – und sie fragen sich selbst, ob sie dazugehören.
Da lacht Gott über die Theologen, die festgestellt hatten, Jesus sei nicht der Sohn Gottes. Das ist eine Lästerung, sagt Gott. Und er lacht und bezeugt seinen Sohn: „Ich habe meinen König eingesetzt, du bist mein Sohn.“
Gott lacht auch über die Juristen. Es gab ein Urteil vom obersten Richter im Land, von Pilatus. Doch es scheint, als zerreißt Gott dieses Urteil. Dort, wo es heißt, Jesus sei des Todes schuldig, sagt Gott: „Nein, er ist des Lebens schuldig.“
Über die Naturwissenschaftler lacht Gott ebenfalls. Sie wissen viel, und ich staune, was man heute alles herausfindet. Aber dass jemand von den Toten aufersteht, das steht nicht im Programm, oder?
Gott lacht auch über die Soldaten am Grab. Ihre Aufgabe ist das Töten, und sie haben den Sohn Gottes getötet. Das gehört zur Welt – Soldaten, die töten. Doch der lebendige Gott bringt sie in Ohnmacht und sagt: „Leben will ich, Leben will ich haben, Leben will ich schaffen.“ Er erweckt seinen Sohn.
Soll ich weitermachen? Gott lacht über die Volksmassen. Sie hatten abgestimmt: 99,7 Prozent gegen Jesus, einige enthielten sich der Stimme und schlichen davon. Es war eine Volksabstimmung. Doch Gott fällt darüber hinweg, erweckt seinen Sohn, bekennt sich zu ihm und sagt, er werde ihn nicht mehr loslassen, auch wenn ihr ihn tausendmal nicht wollt.
Gott lacht unheimlich über eine überhebliche Staatsmacht, die den Toten ins Grab legt und ein Siegel daraufdrückt. Dieses Siegel durfte keiner lösen. Gott aber, der im Himmel sitzt, lacht über sie, zerbricht das Siegel und wirft es ihnen vor die Füße.
Ach, wenn ich erst anfange, von den hintergründigen Mächten zu sprechen! Gott lacht über die Hölle, die triumphierte, als der Sohn Gottes am Kreuz hing. Gott lacht über den Tod!
Mich erschüttert immer wieder diese schreckliche Macht des Todes. Augenblicklich fehlen auf allen Gebieten unseres Volkes wirklich überragende Menschen. Wir haben viele 08/15-Pfarrer und Wissenschaftler, aber die herausragenden Leute liegen auf dem Schlachtfeld. Der Todeshauch geht über uns.
Neulich überlegte ich, wer eigentlich noch christliche Erzählliteratur schreibt. Frauen, großartige Frauen. Aber Männer? Die sind nicht mehr da, sie liegen auf dem Schlachtfeld – der Todeshauch!
Und wenn man älter wird wie ich und jede Woche eine Todesnachricht erhält, spürt man etwas von der schrecklichen Gewalt des Todes, wie sie die Siegesfahne schwingt.
Doch Gott lacht über den Tod und erweckt seinen Sohn zum Leben. Das ist etwas Wunderbares. Der im Himmel Sitzende lacht über sie. Es ist ein triumphierendes, herrliches Lachen.
Mich hat immer sehr beeindruckt – und das habe ich oft erzählt –, dass die sehr feierliche und steife Liturgie der orthodoxen Kirche in manchen Gegenden in der Osterliturgie einen völlig unfeierlichen Moment hat: das Ostergelächter. Dort stimmt die Gemeinde in das Lachen Gottes über alle Welt, den Teufel, den Tod und alles, was es gibt, ein.
„Mein Fels hat überwunden, der Hölle ganzes Heer.“ Sehen Sie, dieses Lachen Gottes liegt in dieser Geschichte.
Wer will so eine Geschichte auslegen? Mein Herz ist in diesem Jahr so voll von dieser Osterbotschaft, dass ich am liebsten eine halbe Stunde lang unablässig schreien möchte: „Doch, der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden! Wir haben einen lebendigen Heiland!“
Alles, was uns Angst macht, ist mit ihm schon überwunden. Kierkegaard hat Recht: Es muss alles gut werden, weil Jesus auferstanden ist.
Aber das wäre nun keine Predigt. So will ich denn doch riskieren, Sie in diese Geschichte einzuführen.
Die merkwürdigen Verhaltensweisen in der Ostergeschichte
Ich möchte es so machen, wie ich es oft getan habe: Ich möchte Sie auf das Seltsame in dieser Ostergeschichte aufmerksam machen.
In diesem Jahr ist mir besonders aufgefallen, wie ungewöhnlich sich alle Beteiligten in dieser Ostergeschichte verhalten. Ich werde Ihnen gleich meine drei Teile dazu vorstellen.
Erstens: Wie seltsam werden die Soldaten, die Christknechte, von dem Engel behandelt. Zweitens: Wie seltsam wird der Engel von den Frauen behandelt. Und drittens: Wie seltsam werden die Frauen von Jesus behandelt.
In jedem Fall handelt jemand merkwürdig und gegen die Vernunft. Diese drei Teile wollen wir uns nun ansehen.
Zuerst also: Wie seltsam werden die Soldaten von dem Engel behandelt.
1. Wie seltsam werden die Soldaten von dem Engel behandelt
Verzeihen Sie, ich möchte nicht darüber diskutieren, ob es Engel gibt und ob die Auferstehung wirklich stattgefunden hat – daran glaube ich nicht. Es macht mich betroffen, wie heutzutage oft um den heißen Brei herumgeredet wird. Man tut so, als würde man daran glauben, obwohl man es nicht tut, und versucht dennoch, eine Botschaft daraus zu machen.
Ich glaube, dass das, was hier steht, wahr ist. Warum sollte ich sonst darüber weiterreden? Bei einer Predigt setzen wir das doch voraus. Wie seltsam ist es, dass die Griesknechte von dem Engel behandelt werden, der aus der unsichtbaren Welt herabsteigt. Er stürzt herab, reißt die Felsenplatte vom Grab weg und macht dem Sohn Gottes den Weg frei. Damit wird auch ganz deutlich, dass das Leben triumphiert.
Der Engel setzt sich auf den Felsblock – das gefällt mir immer besonders gut. Er setzt sich darauf, sozusagen als Herausforderung an den Todesstein: Wage es, dich noch einmal zu erheben! Der Felsblock wird so zur Kanzel, von der wir die Auferstehung verkündigen.
Dann heißt es, die Hüter wurden wie tot vor Furcht. Diese Männer, diese Krieger, die auf tausend Schlachtfeldern gekämpft haben, werden ohnmächtig. Das kann man verstehen, wenn so etwas passiert. Meine Freunde, ich habe oft erlebt, dass hier im Gottesdienst jemand ohnmächtig wurde. Was passiert dann? Alle, die nur Beine haben, stürzen herbei, um den Betroffenen hochzureißen und hinauszuschleifen. Der eine zieht am Arm, der andere am Kopf, der dritte am Bein.
Ich muss immer sagen: Lasst ihn doch erst einmal liegen! Vielleicht ist ein Arzt da. Ich kann den Moment nie weiter erklären, weil alle beteiligt sind. Was sind wir doch für warmherzige Leute! Es lässt uns nicht kalt, wenn jemand ohne Frühstück in den Gottesdienst kommt und ohnmächtig wird.
Und nun sehen sie den Engel, der aus der Welt Gottes kommt. Da werden die Christknechte ohnmächtig, und der Engel kümmert sich überhaupt nicht um sie. Sie liegen einfach da! Als ich einmal sagte: „Lasst den Ohnmächtigen einfach liegen, das ist das Beste“, bekam ich zehn Briefe mit dem Vorwurf, ich sei unbarmherzig. Na, schreibt das mal dem Engel! Er kommt aus der Welt Gottes, ist nicht wahnsinnig und lässt die Ohnmächtigen einfach liegen.
Das wird hier geradezu deutlich ausgedrückt: Die Hüter wurden wie tot vor Furcht. Und der Engel sprach zu den Frauen: „Fürchtet euch nicht!“ Er meint diese Frauen, die zum Grab gekommen sind, und sagt ihnen, sie sollen die Kerle liegen lassen. Kann man das verstehen? Und das soll ein Engel Gottes sein?
Meine Freunde, diese Soldaten haben miterlebt, wie der Sohn Gottes starb. Hat es ihr Herz oder das Herz ihres Hauptmanns umgewandelt? Nein. Es hat das Herz eines Tschechers umgewandelt, aber sie haben inzwischen um die Kleider gewürfelt. Jetzt stehen sie am Grab und sagen: „Wir tun unsere Pflicht. Was hier passiert, geht uns nichts an.“ Sie haben nichts gegen Jesus, aber auch nichts für ihn. Es interessiert sie nicht.
Damit sind sie gleichsam Prototypen und Vorbilder des modernen Menschen. Der hat nichts gegen Jesus, aber auch nichts für ihn. Und nun erfahren sie, dass die göttliche Welt ihn erklärt – und sie interessiert das nicht. Die Bibel sagt: Jesus ist Gottes letztes Wort. Wer es nicht hören will, dem hat Gott und allen Engeln nichts mehr zu sagen.
Sie haben das lebendig gewordene Wort Gottes, Jesus, nicht gehört. Nun mögen sie ohnmächtig sein und anschließend nach Jerusalem rennen, um dort zu erzählen, dass er auferstanden ist. Ja, das ist der Moment, in dem sie noch eine Chance bekommen. Sie werden Osterboten.
Doch dann heißt es, die Hohenpriester gaben ihnen genug Geld, damit sie schweigen sollten. Und so standen sie vor der Entscheidung: Wollen wir endlich das fleischgewordene Wort Gottes hören und annehmen, oder ist uns das Geld lieber? Sie nahmen das Geld an und schwiegen.
Vor vierzehn Tagen war ich in Rom. Wir sind auf der alten Via Appia spazieren gegangen, dieser großen Römerstraße, die noch teilweise mit originalem Pflaster erhalten ist. Dort marschierten die römischen Kohorten, und Händler brachten ihre Waren nach Rom hinein. Es gab eine kleine Osteria, eine Gaststätte, wo wir uns hinsetzten und Käse, Brot und Obst aßen.
Da kam mir der Gedanke: Vielleicht hat einer von diesen Kriegsknechten sich mit dem Geld so eine kleine Kneipe an der Via Appia Antiqua gekauft. Und dann erlebte er, wie immer mehr Leute vorbeikamen – Händler, Soldaten – und bei ihm einkehrten. Immer mehr sprachen sie von Jesus. Die Botschaft von ihm verbreitete sich damals um das Mittelmeer.
Dann fragte vielleicht jemand: „Du warst doch damals in Jerusalem, du musst es doch besser wissen.“ „Nein, ich weiß nichts. Ich glaubte auch nicht daran und weiß, dass Jesus lebt.“ Nun muss er schizophren leben, zweigleisig: anders wissen und anders leben. Das ist Gottes Gericht über einen Menschen, der das Heil nicht annehmen wollte.
Ich bin fest überzeugt, dass viele Menschen hier im Grunde so leben. Sie wissen, dass Jesus lebt und dass er ihr Herr, Erlöser und Retter sein möchte, aber ihr Leben steht auf einem anderen Blatt. Dann ist man unter Gottes Gericht.
Die Bibel sagt, dass die, die keinen Frieden mit Gott haben, „wie Spreu sind, die der Wind verweht“ – ein tolles Bild. Wenn sie da im Grab ohnmächtig liegen, sind sie wie Spreu, die der Wind verstreut. Und wenn Sie an der Via Appia Ihren Rotwein ausschenken, sind sie wie Spreu, die der Wind verstreut.
Der Mensch von heute denkt, er tue Gott Gefallen, wenn er noch so an ihn glaubt. Meine Freunde, Gott kann abschreiben! Das wird aus dem merkwürdigen Verhalten des Engels gegenüber den Christknechten deutlich. Gott kann sagen: „Ihr interessiert mich nicht mehr.“
Ich zittere innerlich, während ich das sage, und ich weiß, dass tausend Christen in Deutschland sagen: „Wir haben das immer anders gehört.“ Aber so steht es in der Bibel. So steht es in der Bibel, dass Gott abschreiben kann. Suche den Herrn, solange er zu finden ist. Es ist eine sehr ernste Sache, eine Predigt zu hören.
2. Wie merkwürdig wird der Engel von den Frauen behandelt
Nun zum zweiten Teil: Wie merkwürdig wird der Engel von den Frauen behandelt?
Finden Sie das nicht unerhört? Da kommt dieser Engel Gottes, öffnet das Grab Jesu und setzt sich auf den Felsblock. Die Kriegsknechte fallen in Ohnmacht, doch zwei Frauen kommen und bleiben völlig unberührt. Sie fallen nicht in Ohnmacht. Das beeindruckt den Engel nicht.
Das ist hier wirklich unerhört: Wo doch harte Männer wie die Soldaten in Ohnmacht fallen, stehen diese beiden Frauen einfach da. Sie haben nur eine einzige Frage im Herzen und auf den Lippen: „Wo ist Jesus?“
Der Engel sagt: „Ich weiß, dass ihr nicht mich sucht, sondern Jesum, den Gekreuzigten.“ Wäre es nicht ein Engel, sondern nur Oma aus Essen, würde ich sagen, ich höre hier eine leise Beleidigung in diesem Satz. Die Christsknechte sind wenigstens vor mir in Ohnmacht gefallen, aber ich sehe, ihr wollt mich nicht. Ich interessiere euch nicht. Ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten.
Ich glaube nicht, dass Engel beleidigt sind. Das überlassen wir den Leuten aus Essen und Westfalen, die dafür eine besondere Gabe haben. Aber verstehen Sie, daraus klingt: „Ich weiß, ihr sucht Jesum, den Gekreuzigten.“ Diese Frauen schieben den Engel geradezu beiseite. Es ist schön, einen Engel zu sehen, aber das hilft uns nicht.
Ich bin erschüttert: Wenn Gott mir mal Engel schickte, wäre ich doch ganz froh, nicht wahr? Es wäre ein Erlebnis, nicht immer nur gegen die Wand zu schauen, die die andere Welt von uns trennt.
Gestern las ich im Rheinischen Kirchenblatt „Kirchen der Zeit“ einen Artikel eines Theologen. Er regt sich sinnlos darüber auf, dass es noch Pastoren gibt, die an eine andere Welt glauben. Eine andere Dimension, die sie supranatural nennen. Sie haben sich damit abgefunden, dass wir nur in dieser Welt leben und es nichts anderes gibt.
Da wäre es natürlich schön, wenn ich den Burschen aufsuchen könnte und sagen: „Mensch, ich habe einen Engel gesehen, er kam aus der anderen Welt.“ Mir wäre das schon ein großes Erlebnis, muss ich sagen. Aber es ist keiner zu mir gekommen.
Diese Frauen haben ein tolles Erlebnis: Ein Engel Gottes kommt. Doch der Engel muss sagen: „Ich weiß, ihr wollt von mir gar nichts. Ihr sucht Jesum, den Gekreuzigten.“
Meine Freunde, das sind die wirklich hungrigen Herzen, die erweckten, heilsverlangenden Herzen, die den Heiland wollen und sonst nichts. Keinerlei kirchlicher Punkt, kein großartiger Redner, kein wundervoller Pastor und keine Seelsorge mit psychologischen Kenntnissen kann sie beeindrucken. Sie wollen Jesus.
Sie wissen, dass ihnen nichts anderes helfen kann.
In dieser Woche wurde in unseren Essener Zeitungen groß angekündigt, dass eine Telefonseelsorge eingerichtet wurde. Eine wunderbare Sache. Aber es wurde kolossal betont, dass man nicht missionieren und nicht von Jesus reden wolle.
Da habe ich gedacht: Ja, dann ist das ja auch keine Hilfe, oder? Denn geholfen werden kann einem Menschen, der innerlich nur Jesus braucht, nur von dem, den Gott gesandt hat zum Heiland.
Ich hoffe, ich darf in Klammern sagen, dass die Zeitungsberichte etwas unglücklich formuliert waren und die Sache besser ist. Dafür garantieren mir die Leute, die es machen. Aber dann sollte man doch nicht so Zeitungsartikel schreiben.
Also nichts gegen Telefonseelsorge, aber alles dafür, dass Jesus allein schuldwegnehmende, betrübte Herzen erlösen kann.
Ich weiß, dass sie Jesum, den Gekreuzigten, suchen. Nicht irgendeinen, sondern den, der am Kreuz hing, das Lamm Gottes, das die Welt von Sünde trägt.
Vor diesem Kreuz möchte ich stehen und es fassen. Für mich quillt sein teures Blut. Das glaube und fasse ich. Es macht auch meinen Schaden gut, denn Jesus starb für mich.
So einen Heiland brauchen wir, der Sünde vergibt, die Vergangenheit ausradiert und das Lösegeld bezahlt, damit ich losgekauft werde für Gott.
Jesus, der Gekreuzigte, ist auferstanden. Jesus, der Lebendige, ist da, damit ich nicht mehr allein bin, sondern einen Freund habe, der Handbreit neben mir steht. Den kann ich im Getümmel des Alltags ergreifen.
Ihm wird einmal alle Gewalt gehören, im Himmel und auf Erden.
Egal, wie turbulent die Welt ist, Christen schauen durch. Ihm ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden. Sucht unser Herz ihn!
Ah, meine Freunde, lasst euch durch niemanden und nichts irreführen!
Es ist in keinem andern Heil. Es gibt keinen anderen Namen unter dem Himmel, der den Menschen gegeben ist, durch den wir selig werden können!
Denn allein Jesus, der gekreuzigte und auferstandene Sohn Gottes.
3. Wie merkwürdig werden die Frauen von Jesus behandelt
Und noch ein drittes: Wie werden die Soldaten vom Engel so merkwürdig behandelt? Wird der Engel von den Frauen ebenfalls so merkwürdig behandelt? Und lassen wir Ihnen als drittes noch sagen, wie merkwürdig die Frauen von Jesus behandelt werden.
Dritter Teil: Wie merkwürdig werden die Frauen von Jesus behandelt?
Da kommen diese Frauen zum Grab. Es ist offen, dunkel gähnt dieser Schlund, und da liegt diese Platte, diese Felsplatte. Darauf sitzt der Bote Gottes. Er sieht die Frauen kommen, und nun ist er glücklich, dass er predigen darf. Wenn er eine Botschaft hat, freut er sich, wenn er predigen darf.
Was meinen Sie, dass ich heute Morgen mal wieder hier stehe? Das kann ich gar nicht richtig ausdrücken. Und wie viel Freude muss der Engel erst gehabt haben!
Er sagt: „Ich weiß, dass ihr den Gekreuzigten sucht. Er ist nicht hier, er ist auferstanden, auferstanden von den Toten, Gott hat ihn erweckt. Und jetzt will ich euch etwas sagen: Geht nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Aber informiert vorher die Jünger. Alle sollen nach Galiläa gehen.“
Galiläa lag im Norden des Landes, außerhalb des Machtbereichs von Pilatus und der Hohenpriester, also ein bisschen in der Stille. Der Engel hat das sicher im Auftrag gesagt, glauben Sie nicht? Das war ihm doch gesagt worden, so läuft der Plan Gottes. Jesus wird sich mit den Seinen in Galiläa vereinigen. Der Engel hat einen Auftrag, denn Engel sind nur Boten, Diener. Also sagt er: Geht nach Galiläa.
Die Frauen rennen aus dem Garten des Josef von Arimathia hinaus, und siehe, da begegnet ihnen der Auferstandene.
Da war noch gar nicht Galiläa, das war weit weg. Und im Augenblick verschlägt es mir oft den Atem, wenn der Herr Jesus seinem Engel so in den Rücken fällt. Der Engel hat gerade gesagt, dass sie ihn erst in Galiläa sehen würden, und jetzt sehen sie ihn hier. Er fällt dem Engel richtig in den Rücken. Er widerlegt doch seinen Boten.
Ja, meine Freunde, offenbar hat Jesus seine eigenen Pläne über den Haufen geworfen. Denn der Engel hat es nicht aus der Luft gegriffen. Jetzt fragt man sich: Wie kommt Jesus dazu, seinen Engel zu verleugnen, seine eigenen Pläne über den Haufen zu werfen und den Frauen hier zu begegnen?
Ich kann nur eine Antwort finden, und ich glaube, sie ist richtig: Der Herr Jesus konnte nicht mehr warten. Es trieb ihn zu den Seinen. Seine Liebe, die ihn ans Kreuz gebracht hat – eine Liebe, mit der er die ganze Welt geliebt hat – richtet sich in besonderer Weise wie ein Feuerstrahl auf die, die an ihn glauben. Er konnte nicht warten, bis sie erst noch acht oder vierzehn Tage nach Galiläa reisen würden.
Er muss sie trösten, er muss sie jetzt sehen, er muss jetzt mit ihnen sprechen. Und da sehen wir in Jesu Herz hinein, dass er die Pläne Gottes selbst umwirft, um seine Gläubigen, seine Leute sicher zu machen, sie zu stärken, zu trösten und sich ihnen zu offenbaren. Seine Liebe treibt ihn dahin.
Und, meine Freunde, das verschlägt einem doch den Atem, nicht wahr? Als ich diese Predigt vorbereitete, überlegte ich genau: Hat dieser auferstandene Herr Jesus mich, einen kleinen Pastor im pensionierten Alter, wirklich lieb? Wirklich lieb, mit solcher drängender Liebe? Und dann habe ich mich überwunden – ja, das hat er.
Und das gibt die Unruhe in der Welt. Ich habe heute Morgen, gestern und vorgestern einen Mann eingeladen, der nie in die Kirche geht. Er sagte, er würde morgen mitkommen. Heute Morgen sagte er mir: „Nein, doch nicht.“ Im Moment war ich wütend und enttäuscht. Dann dachte ich: Ich ahne ja nicht, wie Jesus diesen Mann lieb hat und ihm keine Ruhe lässt.
Haben wir eine Ahnung, welche Gewalt die Liebe Jesu in der Welt ist? Ich wünsche mir, wir würden sie ganz anders in unser Leben aufnehmen. Dann wären wir sehr glückliche Menschen, und wir würden auch Kanäle sein, durch die diese gewaltige Liebe Jesu strömen kann.
Einer, der sie begriffen hat, hat gebetet:
„Ich bete an die Macht der Liebe, die sich in Jesus offenbart.
Ich gebe mich hin dem freien Triebe, mit dem ich, worum ich geliebt ward.
Jetzt, zum Schluss, will ich, anstatt an mich zu denken,
mich ins Meer der Liebe versenken.“
Schlussgebet und liturgische Ausklänge
Wir wollen beten. Herr, du bist wunderbar, und um dich herum geschehen Wunder. Wo du eingreifst, wird es wunderbar, seltsam und unbegreiflich.
Führe unser Leben aus dem selbstgewählten Alltag heraus und lass uns leben als Menschen, die an deine Auferstehung geglaubt haben! Amen!
Wir wollen stehenbleiben und aus dem Lied singen, das so kurze Verse hat: Nummer 58, Verse 4 bis 6. 4, 5, 6, 58. Das ist ein richtig jubelnder Ostergesang.
Sieh dir fest Nummer 58, Verse 4 bis 6 an: Alleluia, Alleluia! Nun bitten wir Christus fest, weil du so verstanden bist, weil alle waschend seh'n wird.
Nach dem Segen singen wir aus dem Anhang Nummer 42 wie jedes Jahr unseren schönen Ostergesang. Diesmal wollen wir den zweiten Vers singen: Gott sei gepreist, Anhang 42, Vers 2.
Nun werden wir still:
Unser Vater im Himmel,
dein Name werde geheiligt,
dein Reich komme.
Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auch auf Erden.
Unser täglich Brot gib uns heute,
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Herr segne uns und behüte uns.
Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig.
Erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns Frieden. Amen.
