Gott wird Mensch: Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter ist, Weg, Wahrheit und Leben.
Episode 281
Einführung in das Sämannsgleichnis
Das Wort wird erstickt. Wir machen weiter mit dem Sämannsgleichnis aus Lukas 8,4-7.
Als sich aber eine große Volksmenge versammelte und Menschen aus jeder Stadt zu ihm kamen, sprach er in einem Gleichnis: Der Sämann ging hinaus, um seinen Samen zu säen. Dabei fiel einiges an den Weg, und es wurde zertreten. Die Vögel des Himmels fraßen es auf. Ein anderes fiel auf den Felsen. Als es aufging, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. Wieder anderes fiel mitten unter die Dornen. Während die Dornen mit aufwuchsen, erstickten sie es.
Die ersten drei Beispiele zeigen alle negative Ergebnisse für den Samen. Die Körner werden gefressen, verbrannt oder erstickt. Wenn man die ersten beiden Untergründe deutet, klingt das bei Jesus so:
Bedeutung der ersten beiden Untergründe
Dies ist die Bedeutung des Gleichnisses: Der Same ist das Wort Gottes. Die, die am Wegesrand sind, sind diejenigen, die hören; doch dann kommt der Teufel und nimmt das Wort aus ihren Herzen, damit sie nicht glauben und gerettet werden.
Die, die auf dem Felsen sind, sind diejenigen, die das Wort mit Freude aufnehmen, wenn sie es hören. Sie haben jedoch keine Wurzel. Für eine Zeit glauben sie, doch in der Zeit der Versuchung fallen sie ab.
Zuerst geht es also darum, das Wort zu bewahren. Danach geht es darum, dass mein Glaube Tiefgang bekommt.
Die Bedeutung der Dornen im Gleichnis
Frage: Wofür stehen die Dornen?
In Lukas 8,14 heißt es: „Die aber unter die Dornen gefallen sind, das sind diejenigen, die das Wort gehört haben, aber durch Sorgen, Reichtum und Vergnügungen des Lebens erstickt werden und keine Frucht bringen.“
Es ist ein interessanter Punkt, dass gesundes geistliches Leben bei Jesus immer mit Frucht und Reife verbunden ist. Genau dieses gesunde geistliche Leben wird hier jedoch verhindert.
Die unter die Dornen Gefallenen sind diejenigen, die das Wort gehört haben. Doch die Sorgen der Zeit, der Betrug des Reichtums und die Begierden nach anderen Dingen dringen in ihr Leben ein und ersticken das Wort, sodass es keine Frucht bringt.
Wir haben es hier mit Menschen zu tun, die das Wort Gottes, wenn sie es hören, festhalten. Ihr Glaube ist mehr als nur ein kurzfristiger Gefühlsausbruch. Dennoch hat das Wort Gottes in ihrem Leben Konkurrenz.
Konkurrenz im Leben des Gläubigen
Matthäus 13,7: „Anderes aber fiel unter die Dornen, und die Dornen sprossen auf und erstickten es.“
Das Wort Gottes fällt also unter die Dornen. Was bedeutet das? Es fällt an einen Ort, wo bereits andere Samen sind, die ebenfalls keimen wollen.
Wir haben es hier mit einem Leben zu tun, das es dem Wort Gottes nicht leicht macht, Frucht zu bringen. Denn dort sind auch die Dornen, die dem Wort die Nährstoffe und das Licht rauben.
Die Frage ist: Was meint Jesus genau? Welche Dinge in unserem Leben haben das Potenzial, die Frucht zu verhindern, die das Wort Gottes hervorbringen möchte? Dabei sprechen wir natürlich von Charakterveränderung. Geistliche Frucht bedeutet für uns als Christen immer, dass wir mehr und mehr wie Jesus werden wollen.
Welche Dinge hindern uns also auf dem Weg, Jesus ähnlicher zu werden?
Die drei Konkurrenten des Wortes Gottes
Lukas 8,14: Das aber unter die Dornen fiel, sind diejenigen, die gehört haben. Sie gehen hin, doch Sorgen, Reichtum und Vergnügungen des Lebens ersticken das Wort, sodass es keine Frucht bringt.
Der Herr Jesus nennt hier drei Dinge: Sorgen, Reichtum und Vergnügungen des Lebens. Schauen wir uns diese drei Aspekte genauer an und machen uns bewusst, worum es dabei geht.
Es geht darum, dass diese Dinge, wenn sie in unserem Leben zu viel Gewicht bekommen, dafür sorgen, dass das Wort Gottes keine Frucht bringt. Wenn unser Leben sich um die Impulse drehen soll, die der Herr Jesus durch sein Wort in unser Leben hineinbringt, dann begegnen wir hier einer dreifachen Konkurrenz.
Sorgen als erste Konkurrenz
Punkt eins: Sorgen. Ich finde es sehr spannend, dass Jesus gerade mit diesem Thema beginnt. Als Christen stehen wir offenbar in der Gefahr, zu viel Energie auf das Thema Sorgen zu verwenden. Sorgen können so zentral und überwältigend im Leben eines Christen werden, dass sie ihn daran hindern, auf das Wort Gottes zu hören.
Aber Jürgen, müssen wir uns nicht um unsere Sorgen kümmern? Die Antwort lautet: Ja. Und zwar, indem wir sie abgeben und, wo es möglich ist, durch Planung, Vorsorge und kluge Lebensentscheidungen in einem gesunden Maß minimieren. Wichtig ist vor allem, dass wir unsere Sorgen abgeben.
Philipper 4,6 sagt: „Seid um nichts besorgt, sondern lasst in allem durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden.“ Ich kann das tun, weil ich als Christ weiß, dass mein Leben in Gottes Hand ist.
Ich weiß, dass das Leid, das ich erfahre, entweder Ausdruck für die Nichtigkeit der Welt ist oder Ausdruck für die Erziehung Gottes. Ich weiß, dass alle Dinge, auch die Sorgen, so wie Paulus es formuliert, in Römer 8,18: „Denn ich denke, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll.“
Deshalb dürfen Sorgen heute nicht das Wort Gottes in meinem Leben ersticken.
Reichtum als zweite Konkurrenz
Punkt eins: Sorgen, Punkt zwei: Reichtum.
Darüber wird in christlichen Kreisen schon eher gesprochen, zumindest hoffe ich das. Reichtum, vor allem wenn jemand reich werden will und nicht mit dem zufrieden ist, was Gott ihm gibt, stellt eine Größe dar, die wir nicht unterschätzen dürfen.
Wir haben das bereits in der Bergpredigt betrachtet. Dort warnt Jesus ganz klar davor, Schätze anzuhäufen, weil sie unser Herz an sich binden.
Wir können nicht sowohl dem Herrn Jesus als auch dem Mammon dienen. Sobald sich das Denken um Geld dreht, kann sich das Wort Gottes nicht entfalten.
Vergnügungen des Lebens als dritte Konkurrenz
Punkt drei: Vergnügungen des Lebens.
Markus beschreibt die Begierden nach den übrigen Dingen. Es gibt so viel Schönes in der Welt: viele Hobbys, zahlreiche Urlaubsziele, gute Restaurants, interessante Bücher, tolle Filme, Ideen für den Garten und vieles mehr.
Als Christ muss ich mich entscheiden, wofür ich lebe. Ich muss wählen, wie viel Zeit und Energie ich in welche Sache investieren möchte. Dabei sollte ich bedenken, dass ich Teil einer Spaßgesellschaft bin – und genau das sind wir. Diese Gesellschaft will mich ablenken und beschäftigen. Sie hat es darauf angelegt, das Wachstum des Wortes Gottes in meinem Leben zu blockieren.
Als Teil einer solchen Gesellschaft sollte ich alles daransetzen, genau das zu verhindern. Das gelingt nur, wenn wir in diesem Leben Verzicht üben. Ich brauche Zeit, um über Gottes Wort nachzudenken, um neue gute Gewohnheiten einzuüben, um Jesus ähnlicher zu werden, um gute Werke zu tun, um der Heiligung nachzujagen und so weiter.
Deshalb bin ich bei den Vergnügungen des Lebens zurückhaltend – so viel davon, wie nötig. Ja, meine Seele braucht Ruhe und Freude, aber eben nicht so viel wie möglich. Warum nicht? Weil es darum geht, dass Gottes Wort in meinem Leben Frucht bringt.
Persönliche Reflexion und Abschluss
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dich fragen, inwiefern Sorgen, Reichtum und Vergnügungen des Lebens für dich ein Problem darstellen.
Das war es für heute. Simon Manz von dem Podcast „Disteln und Senf kochen“ hat mich interviewt. Ich verlinke euch das Interview im Skript.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden! Amen.