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Die Stillung eines Sturmes – Teil 2

Jesu Leben und Lehre, Teil 294/658
18.07.2023Matthäus 8,27
SERIE - Teil 294 / 658Jesu Leben und Lehre

Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist. Episode 293

Einführung in die Sturmgeschichte Jesu

Die Stillung eines Sturmes, Teil 2.

Jesus fährt mit seinen Jüngern über den See. Plötzlich kommt ein Sturm auf. Währenddessen schläft Jesus. Die Jünger wecken ihn und er sorgt dafür, dass der Sturm sich in Nullkommanichts legt.

Das war die Episode aus dem Leben Jesu, die wir uns gestern angeschaut haben. Diese Geschichte gehört zu den Erzählungen, die sich so sehr nach Kindergottesdienst anhören, dass uns vielleicht nicht sofort auffällt, wie wichtig die Lektionen sind, die Jesus seinen Jüngern damit beibringen möchte.

Deshalb möchte ich drei Lektionen vorstellen, die mir persönlich wichtig geworden sind.

Lektion eins:

Lektion 1: Stürme als Glaubenstest

Stürme sind dazu da, unseren Glauben zu testen. Das war etwas, das die Jünger nicht verstanden haben. Stürme offenbaren, wie ich über das Leben denke. Sie zeigen mir, wem ich vertraue beziehungsweise an welchem Punkt ich aufhöre, Gott zu vertrauen.

Lasst uns die Katastrophen unseres Lebens dazu nutzen, diesen Punkt zu entdecken. Wo werde ich irrational? Wo fange ich an, mich selbst retten zu wollen? Wo höre ich auf, Gott zu vertrauen?

Und lasst uns bitte nicht denken, dass es so einen Punkt nicht gibt. Ich entdecke ihn immer wieder in meinem Leben, vor allem dann, wenn ich ein wenig überarbeitet und emotional angeschlagen bin. Wenn dann ein Sturm kommt, gerät mein Vertrauen in Gott schnell in Schieflage.

Lektion zwei

Lektion 2: Stürme als Gelegenheit zum Durchhalten im Glauben

Stürme sind dazu da, dass wir sie im Glauben durchschiffen, weil wir darauf vertrauen, dass Gott keinen Fehler macht. Es sind die Stürme des Lebens, die uns das geben, was die Bibel Mannhaftigkeit oder Ausharren nennt. Diese beiden Eigenschaften sind für ein Leben mit Gott von allergrößter Bedeutung.

 1. Korinther 16,13 sagt: "Wachet, steht fest im Glauben, seid mannhaft, seid stark." Mannhaftigkeit ist in der Bibel auch etwas für Frauen. Es ist die innere Stärke, Entscheidungen zu fällen, um mutig den Weg zu gehen, von dem ich weiß, dass er der richtige ist. Dabei darf ich eines nicht vergessen: Der Mannhafte in der Bibel ist mutig, entschlossen und beherzt, weil er gelernt hat, auf den Herrn, seinen Gott, zu warten.

 Römer 5,3-4 lautet: "Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch in den Bedrängnissen, da wir wissen, dass die Bedrängnis Ausharren bewirkt, das Ausharren aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung." Aus den Schwierigkeiten erwächst Ausharren, und daraus erwächst Bewährung. Bewährung kann man auch als Standfestigkeit, Charakterstärke oder Geradlinigkeit bezeichnen. Und das wiederum ist die Grundlage für Hoffnung.

Wir leben in einer Zeit, in der, wie es mir scheint, Christen schon von relativ kleinen Problemen überfordert sind. Sie sind so überfordert, dass sie Gottes Liebe in Frage stellen, ihr Glaube in Zweifeln versinkt oder sie sich nichts mehr wünschen, als nur das jeweilige Problem loszuwerden. Deshalb ist es so wichtig, dass wir die positive Seite von Stürmen kennen und schätzen lernen.

Lektion zwei lautet: Stürme sind dazu da, dass wir sie im Glauben durchschiffen, weil wir darauf vertrauen, dass Gott keinen Fehler macht. Wir brauchen Stürme, um reif zu werden, wir brauchen sie, um belastbar zu werden und um einen geistlichen Charakter zu entwickeln, der auch dann die Hoffnung nicht verliert, wenn gerade mal alles wieder im Chaos versinkt.

Ich wünschte, ich könnte sagen, dass ich diese Lektion schon umfassend gelernt habe. Habe ich nicht. Aber ich bin an dem Punkt, dass ich Stürme schätzen lerne, jedenfalls nachdem sie vorbei sind.

Lektion drei: Nicht jede Rettung in meinem Leben ist ein Indiz für großen Glauben. Ich habe diesen Punkt aufgenommen, weil wir in der Gefahr stehen, ein geistliches Leben mit Gott nur dann zu schätzen, wenn Gott bei jedem Problem sofort mächtig eingreift und wir mal wieder erleben, wie sehr es sich lohnt, Christ zu sein. Es ist dieser Jipper nach dem Außergewöhnlichen, womöglich auch die Gier nach einem möglichst reibungsfreien Leben, die uns motiviert, mit Gott zu leben.

Gott wird dann zum Butler, der nicht schlafen darf, weil er immer da sein muss, um mich zu retten. Merkt ihr, wo das Problem liegt? Gott wird mein Butler. Er hat mich zu retten, und zwar aus jedem Sturm. Wenn er das nicht tut, frage ich mich schon, ob es sich wirklich lohnt, mit ihm zu leben.

Deshalb Lektion drei: Nicht jede Rettung in meinem Leben ist ein Indiz für großen Glauben. Wenn sich der Sturm legt, lohnt es sich sehr, das eigene Tun kritisch zu reflektieren. Nur weil das Problem vorbei ist, heißt das nämlich nicht, dass ich meine Lektion daraus gelernt habe.

Manchmal lässt Gott sich von mir erbitten, aber er hätte sich gleichzeitig gewünscht, dass ich souveräner mit der Situation umgegangen wäre. Ich habe schon oft rückblickend auf ein Problem Buße getan – Buße über mein Verhalten mitten im Sturm und darüber, dass da mehr Glaube möglich gewesen wäre.

Das waren meine drei wichtigen Lektionen zur Sturmstellung. Aber kommen wir noch einmal zurück zu den Jüngern.

 Lukas 8,25: "Er aber sprach zu ihnen: Wo ist euer Glaube?" Erschrocken, aber erstaunt, sagten sie zueinander: "Wer ist denn dieser, dass er auch den Winden und dem Wasser gebietet und sie ihm gehorchen?"

 Markus 4,41: "Und sie fürchteten sich mit großer Furcht und sprachen zueinander: Wer ist denn dieser, dass auch der Wind und der See ihm gehorchen?"

Warum fürchten sich die Jünger? Die Antwort ist ganz einfach: Sie fragen sich, wer Jesus ist. Nicht nur die Jünger fragen sich das, es waren auch andere Boote im Sturm, die das ganze Geschehen irgendwie mitbekommen hatten.

 Matthäus 8,27: "Die Menschen aber wunderten sich und sagten: Was für einer ist dieser, dass auch die Winde und der See ihm gehorchen?"

Was macht diese Sturmstillung so besonders? Ich möchte euch auf eine Stelle in den Psalmen hinweisen. Stellt euch vor, ihr würdet einen Psalm singen, der Gott als Retter feiert: Psalm 107. Wenn ihr Psalm 107, Verse 28 und 29 singt, heißt es dort:

"Dann aber schrien sie zum Herrn in ihrer Not, und er führte sie heraus aus ihren Bedrängnissen. Er verwandelte den Sturm in Stille, und es legten sich die Wellen."

Merkt ihr jetzt, warum die Leute sich fürchten? Sie hatten von Gott als Retter gesungen, von Gott als dem, der den Sturm in Stille verwandelt. Und genau das hatten sie jetzt erlebt: eben noch Sturm, dann plötzlich Stille. So wie es bei Lukas heißt: "Er aber stand auf, bedrohte den Wind und das Gewoge des Wassers, und sie legten sich, und es trat Stille ein."

Eine Stille, in der eine Frage ganz laut wird: Wer ist dieser Rabbi aus Nazareth, dass Wind und Wasser ihm gehorchen? Wie kann es sein, dass er genau das tut, was der Psalmist als Illustration für eine Rettung durch Gott verwendet? Was ist das für ein Mensch, der so etwas tut?

Was könntest du jetzt tun? Du könntest darüber nachdenken, welche Lektion im Umgang mit Stürmen im Leben du noch nicht gelernt hast.

Das war's für heute. Einmal im Monat versende ich drei Gebetsanliegen per E-Mail. Du kannst dich auf frogwords.de in den Verteiler aufnehmen lassen.

Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.

Die Reaktion der Jünger und der Menschen auf die Sturmstillung

So, das waren meine drei wichtigen Lektionen zur Sturmstellung.

Aber kommen wir noch einmal zurück zu den Jüngern. In Lukas 8,25 spricht Jesus zu ihnen: „Wo ist euer Glaube?“ Erschrocken und erstaunt antworteten sie einander: „Wer ist denn dieser, dass er auch den Winden und dem Wasser gebietet und sie ihm gehorchen?“

In Markus 4,41 heißt es: „Und sie fürchteten sich mit großer Furcht und sprachen zueinander: Wer ist denn dieser, dass auch der Wind und die See ihm gehorchen?“

Die Frage stellt sich: Warum fürchten sich die Jünger? Die Antwort ist ganz einfach. Sie fragen sich, wer Jesus ist. Und nicht nur die Jünger stellen sich diese Frage. Es waren auch andere Boote im Sturm, die das ganze Geschehen irgendwie mitbekommen hatten.

In Matthäus 8,27 heißt es dazu: „Die Menschen aber wunderten sich und sagten: Was für einer ist dieser, dass auch die Winde und die See ihm gehorchen?“

Die Bedeutung der Sturmstillung im biblischen Kontext

Was macht diese Sturmstillung so besonders?

Ich möchte euch auf eine Stelle in den Psalmen hinweisen. Stellt euch vor, ihr würdet einen Psalm singen, der Gott als Retter feiert – Psalm 107. Ihr singt Psalm 107, die Verse 28 und 29: „Dann aber schrien sie zum Herrn in ihrer Not, und er führte sie heraus aus ihren Bedrängnissen. Er verwandelte den Sturm in Stille, und es legten sich die Wellen.“

Merkt ihr jetzt, warum die Leute sich fürchten? Sie hatten von Gott als Retter gesungen, von Gott als dem, der den Sturm in Stille verwandelt. Und genau das hatten sie jetzt erlebt: eben noch Sturm, dann plötzlich Stille – so wie es bei Lukas heißt: „Er aber stand auf, bedrohte den Wind und das Gewoge des Wassers, und sie legten sich, und es trat Stille ein.“

Eine Stille, in der eine Frage ganz laut wird: Wer ist dieser Rabbi aus Nazareth, dass Wind und Wasser ihm gehorchen? Wie kann es sein, dass er genau das tut, was der Psalmist als Illustration für die Rettung durch Gott verwendet? Was ist das für ein Mensch, der so etwas tut?

Einladung zur persönlichen Reflexion

Was könntest du jetzt tun? Du könntest darüber nachdenken, welche Lektion im Umgang mit Stürmen im Leben du noch nicht gelernt hast.

Das war's für heute. Einmal im Monat versende ich drei Gebetsanliegen per E-Mail. Du kannst dich auf frogwords.de in den Verteiler aufnehmen lassen.

Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.

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