Einführung in das Thema Faulheit und Arbeitsmoral
Vollgas! Der Jüngerschaftskurs – eine Vorstellung von Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt. Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um Lektion vierundneunzig: Faulheit.
Hallo, mein Name ist Jürgen Fischer, und ich liebe es, jungen Christen die Bibel zu erklären. Unser Thema heute lautet Faulheit. Die Bibel sagt viel über Faulheit.
Ich möchte heute zwei Dinge tun: Zum einen zeigen, wie die Bibel betont, dass wir arbeiten sollen und nicht faul sein dürfen. Zum anderen möchte ich dir fünf Kennzeichen eines faulen Menschen vorstellen.
Die biblische Aufforderung zur Arbeit
In 1. Thessalonicher Kapitel 4 beginnt Paulus damit, die Thessalonicher zu ermahnen. Er sagt: „Arbeitet!“ In 1. Thessalonicher 4,11 heißt es, dass sie ihre Ehre darin setzen sollen, mit den eigenen Händen zu arbeiten. Das kannst du in 1. Thessalonicher 4,11 nachlesen. Es ist eine Ehre, mit den eigenen Händen zu arbeiten.
Im zweiten Thessalonicherbrief gab es in der Gemeinde Menschen, die nicht arbeiten wollten. Sie blieben lieber abhängig von anderen und ließen sich durchfüttern. Offenbar war die Aufforderung aus dem ersten Brief noch nicht bei allen angekommen. Weil das „arbeitet mit den eigenen Händen“ von einigen nicht befolgt wurde, wiederholt Paulus das Thema im zweiten Thessalonicherbrief.
Er sagt dort Folgendes: Schaut euch an, wie ich gearbeitet habe. Das steht in 2. Thessalonicher 3,7-8: „Denn ihr selbst wisst, wie man uns nachahmen soll. Wir haben unter euch nicht unordentlich gelebt, noch haben wir von jemandem Brot umsonst gegessen. Sondern wir haben mit Mühe und Beschwerde Nacht und Tag gearbeitet, um keinem von euch beschwerlich zu fallen.“
Das ist die Arbeitsethik von Paulus: selbst arbeiten und nicht auf Kosten anderer leben. Wer das tut, also auf Staatskosten lebt oder sich von anderen Christen durchfüttern lässt, der sündigt und lebt unordentlich.
Paulus sagt in 2. Thessalonicher 3,10: „Denn auch als wir bei euch waren, geboten wir euch dies: Wenn jemand nicht arbeiten will, soll er auch nicht essen.“ Das bedeutet nicht, dass Menschen, die krank sind, behindert sind oder Not haben, arbeiten müssen. Es gilt hier für diejenigen, die einfach nicht arbeiten wollen. Wer faul ist, soll auch nicht essen.
Paulus fährt weiter fort: „Denn wir hören, dass einige unter euch unordentlich wandeln, indem sie nicht arbeiten. Es ist nicht recht, nicht zu arbeiten.“ Man kann für eine Weile arbeitslos sein, aber dann soll man sich einen Job suchen und alles daran setzen, aus dieser unordentlichen Lebensweise herauszukommen.
Denn es heißt: „Wir hören, dass einige unter euch unordentlich wandeln, indem sie nicht arbeiten, sondern unnütze Dinge treiben.“ Hier sind Menschen gemeint, die arbeiten könnten, aber nicht wollen. Stattdessen vertändeln sie ihre Zeit mit unnützen Dingen, und Gott ist dagegen.
Paulus spricht das an und geht sogar noch weiter. Er sagt, solche Leute sollen bezeichnet werden. Man soll sie nicht unterstützen, sondern ihnen helfen, aus dieser falschen, faulen und sündigen Lebensweise herauszukommen. Warum? Weil wir lernen sollen, fleißig und arbeitssam zu sein.
Das war der erste Punkt. Mir war wichtig, zu zeigen, wie wichtig es ist, nicht faul zu sein.
Fünf Kennzeichen der Faulheit in der Bibel
Ein zweiter Punkt: Fünf Kennzeichen, die den Faulen in der Bibel auszeichnen.
Ich mache das deshalb, weil du vielleicht noch nicht genau weißt, wie du dich selbst einschätzen sollst – ob du faul bist oder nicht. Diese Kennzeichen können dir dabei helfen, dich selbst zu beurteilen.
Die meisten dieser Kennzeichen stammen aus den Sprüchen.
Kennzeichen 1: Die Liebe zum Schlaf
Kennzeichen Nr. 1: Sprüche 26,14.
Ich muss zugeben, die meisten dieser Verse über die Faulen sind ziemlich lustig. Dort heißt es: „Die Tür dreht sich in ihrer Angel, und der Faule auf seinem Bett“ (Sprüche 26,14).
Was sagt uns das? Die Tür dreht sich in ihrer Angel, und der Faule liegt auf seinem Bett. Das erste Kennzeichen eines Faulen ist, dass er das Schlafen liebt. Er liebt es, sich auszuruhen.
Wenn du dich fragst, ob du so ein fauler Typ bist, dann frage ich zurück: Wie viel Zeit verbringst du eigentlich im Bett oder auf deinem Lieblingssofa, so in einem Dämmer- oder Schlafzustand? Der Faule zeichnet sich dadurch aus, dass er viel, viel zu gerne schläft.
Es geht nicht darum, sich mal auszuruhen, sondern er schläft einfach gerne – so wie sich die Tür in der Angel hin und her dreht, so liegt der Faule auf seinem Bett. Das war Punkt Nummer eins.
Kennzeichen 2: Vernachlässigung wichtiger Aufgaben
Zweiter Punkt: Prediger 10,18
„Durch Faulheit der beiden Hände senkt sich das Gebälk, und durch Lässigkeit der Hände tropft das Haus.“
Faulheit sieht man vielleicht nicht sofort an der Person selbst. Doch der Faule vernachlässigt die Dinge, die für das alltägliche Leben notwendig sind. Im Beispiel des Hauses wird das deutlich: Durch Faulheit der beiden Hände senkt sich das Gebälk. Das bedeutet, es müsste etwas am Haus repariert werden, das Dach hängt schon ein Stück herunter und müsste nachgebessert werden. Der Faule tut das jedoch nicht.
Nicht nur das, durch die Lässigkeit der Hände tropft das Dach. Das heißt, das Dach ist undicht und müsste gestopft werden – doch auch das unterlässt der Faule.
Der Faule erkennt oder könnte erkennen, dass seine Faulheit sich daran zeigt, dass alltägliche, lebensnotwendige Dinge in seinem Leben vernachlässigt werden. Das kann die Körperhygiene sein, es kann sein, dass er seine Wohnung nie aufräumt oder nicht vernünftig renoviert. Ebenso kann es sein, dass er nachlässig wird, wenn es darum geht, Fristen einzuhalten.
Wenn so etwas im Leben passiert, merkt man: Entweder bin ich schon faul oder ich werde faul. Vielleicht bin ich noch nicht der ausgewachsene Faulpelz, aber in meinem Leben zeigt sich ein Zug in diese Richtung. Dinge, die eigentlich getan werden müssten, werden nicht mehr erledigt. Und dann heißt es aufzupassen, denn vielleicht entwickelt sich daraus Faulheit.
Das war der zweite Punkt.
Kennzeichen 3: Ausreden und Zeitverschwendung
Sprüche 6,9-10: „Bis wann, fragt Salomo, du Faule, willst du noch liegen? Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf?“
Und dann antwortet der Faule: „Noch ein wenig Schlaf, noch ein wenig Schlummer, noch ein wenig Hände falten, um auszuruhen.“
Das dritte Kennzeichen, um das es hier geht, ist, dass der Faule sich vor den Ansprüchen seiner Umwelt drückt. Wenn man ihn fragt, wie lange er noch liegen will, erfindet er Ausreden. Er sieht nicht, wie ihm die Zeit zwischen den Händen zerrinnt.
Das mit den Ausreden ist in meinen Augen auch besonders lustig. In Sprüche 26,13 heißt es: „Der Faule spricht: Ein Junglöwe ist auf dem Weg, ein Löwe mitten auf den Plätzen.“
Da denkst du vielleicht: Was soll dieser Vers? Nun, der Faule, dem man sagt, er soll jetzt etwas tun, antwortet: „Ich kann jetzt nicht rausgehen, da könnte ein Löwe sein.“ Verstehst du? Der Faule wird mit den Ansprüchen konfrontiert und findet irgendeinen Vorwand, nur damit er nichts tun muss. Er möchte unbedingt weiter faul sein.
Und die Frage ist: Ist das bei dir auch so? Wenn Leute mit gerechtfertigten Ansprüchen kommen – zum Beispiel: „Du musst jetzt deine Hausaufgaben machen“ oder „Du musst deine Einkommensteuererklärung erledigen“ oder „Du musst die Winterreifen aufziehen“ – was kommt dann von dir? Kommt dann eine ganz billige Ausrede, von der du selbst weißt: „Na, hoffentlich fragt der nicht nach, denn das stimmt ja gar nicht“?
Bist du auch jemand, der billige Ausreden erfindet, um nicht die Aufgaben zu erledigen, die gerade anstehen? Das wäre das dritte Kennzeichen gewesen.
Kennzeichen 4: Unvollendete Aufgaben
Kennzeichnung Nummer vier: Sprüche 26,15. Wieder einer dieser ganz lustigen Verse: „Hat der Faule seine Hand in die Schüssel gesteckt?“
Stell dir bitte vor, dass man damals mit den Händen gegessen hat – also nicht mit Messer und Gabel. Hat der Faule seine Hand in die Schüssel gesteckt, ist es ihm schon zu beschwerlich, sie wieder an seinen Mund zurückzubringen.
Er greift also zu, aber selbst bei etwas so Einfachem wie Essen schafft er es nicht, die wichtigsten Dinge, die er angefangen hat, zu Ende zu bringen. Ein Fauler ist jemand, der Dinge anfängt, sie aber nicht beendet.
Auch hier stellt sich wieder die Frage: Bist du so jemand? Jemand, der Sachen anfängt, anfängt und nie zu Ende bringt? Wenn ja, wäre es gut, darüber nachzudenken: Bin ich faul? Habe ich zumindest eine Tendenz zur Faulheit?
Kennzeichen 5: Selbstüberschätzung trotz Faulheit
Und der letzte Punkt hier, Kennzeichen Nr. 5, Sprüche 26,16: „Der Faule ist in seinen Augen weiser als sieben, die verständig antworten.“
Der Faule konfrontiert mit seiner Faulheit hält sich also für besonders klug.
Und hier noch einmal die Frage: Ist das bei dir so? Wenn man dich darauf hinweist, dass du Dinge nicht zu Ende bringst, dass es Aufgaben gibt, die eigentlich schon längst erledigt sein sollten, dass du viel zu viel Zeit mit Ausruhen, Schlafen oder unnützen Dingen verbringst – wie reagierst du dann?
Legst du dir Ausreden zurecht? Sagst du vielleicht: „Ich weiß es eh besser“? Denn der Faule hält sich in seinen eigenen Augen für klüger als sieben, die verständig antworten.
Wenn das zutrifft, könnte es sein, dass du faul bist. Dann ist es wichtig, Buße zu tun und zu sagen: „Herr, ich will anders werden. Ich habe mir da vielleicht schlechte Gewohnheiten angewöhnt. Vielleicht habe ich auch Angst, Dinge in meinem Leben anzugehen. Der Berg der anstehenden Aufgaben ist mir zu groß geworden.“
Mein Tipp: Hol dir jemanden ins Boot, der fleißig ist. Jemanden, der mit dir zusammen aufschreibt, was du wann erledigen musst, der mit dir einen Plan erstellt, wie du dein Leben in den Griff bekommst.
Fang an, lass dich morgens wecken, steh auf, pack deine Aufgaben an. Nimm jemanden mit, mache Dinge gemeinsam mit anderen – aber pack das Thema Faulheit an, wenn es in deinem Leben vorhanden ist.
Erklärung des Begriffs „Nation“ im biblischen Kontext und Abschluss
Der Begriff, den ich dir heute mitgebracht habe, heißt Nation. In der Elberfelder Bibel wird oft der Ausdruck „die Nationen“ verwendet. Damit sind Menschen gemeint, die keine Israeliten sind.
Manchmal sind damit explizit ungläubige Menschen gemeint, also Heiden. Doch Vorsicht: Nicht alle Menschen, die nicht zu Israel zählen, sind zwangsläufig ungläubig. Ebenso sind nicht alle Israeliten automatisch gläubig.
Der Begriff Nation oder Nationen steht in manchen Bibelübersetzungen also für Nichtisraeliten.
Was könntest du jetzt tun? Schau dir auf frogwords.de die Lektion im Jüngerschaftskurs an, die heute dran war. Du findest die Lektionen auch in der App.
Das war’s für heute. Ich würde mich freuen, wenn du für mich beten würdest. Die Zeit ist gerade etwas stressig für mich, und ich wünsche mir neue Kraft.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
