Es ist schön, dass Sie heute Morgen mit uns in dieser Adventszeit Gottesdienst feiern. Wir wollen dies in der Gegenwart unseres Herrn tun. Bereitet dem Herrn den Weg und macht seine Steige richtig.
Wir wollen miteinander singen: „Wie soll ich dich empfangen?“ aus Lied 10, die Verse 1, 4 und anschließend die Verse 4 bis 6.
Dann wollen wir beten:
Herr Jesus Christus, wir wollen jetzt verstehen und begreifen, dass du vor uns stehst, dass du in diesen Adventstagen bei uns anklopfst und Einkehr halten willst. Es stimmt ja, dass diese Tage oft so voll Traurigkeit und Schmerz sind. Wir nehmen Anteil an so viel Leid um uns herum.
Darum bitten wir dich, dass du jetzt bei uns allen deine große Adventsfreude verbreitest, wo du Einkehr hältst, mit uns redest und all das Dunkle wegnimmst.
Wir haben uns heute Morgen hier versammelt, weil wir Freude haben wollen – Freude, die nur du geben kannst. Du weißt, was uns betrübt, was uns beschwert und was uns Not macht. Wir wollen es dir jetzt in der Stille sagen:
Komm, o mein Heiland, Jesus Christ, meins Herzens Tür, dir offen ist! Amen.
Wir sind leiser in der Welt!
Die Ankündigung des Heils und die Freude des Zacharias
Wir lesen aus Lukas 1, den Lobgesang des Zacharias, dem Vater Johannes des Täufers.
Johannes der Täufer ist vielleicht einer der am meisten missverstandenen Personen unter Christen. Ich weiß nicht, warum man ihn oft so düster wahrnimmt. Dabei sollten wir genau darauf achten, wie Zacharias, der Vater, hier seine Freude über die Geburt Johannes ausdrückt.
Er sagt: "Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, denn er hat sein Volk besucht und erlöst. Er hat uns eine Macht des Heils im Haus seines Dieners David aufgerichtet, wie er es früher durch den Mund seiner heiligen Propheten verheißen hat. Er hat uns errettet von unseren Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen. Er hat Barmherzigkeit an unseren Vätern erwiesen und an seinen heiligen Bund gedacht, an den Eid, den er unserem Vater Abraham geschworen hat, uns zu geben, dass wir erlöst werden aus der Hand unserer Feinde. Ihm dienen wir ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinen Augen."
Dann wendet sich Zacharias an sein Kind: "Du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten heißen, denn du wirst dem Herrn vorangehen und seinen Weg bereiten. Du wirst Erkenntnis des Heils seinem Volk bringen, in der Vergebung ihrer Sünden."
Es ist mir heute im Gottesdienst sehr wichtig, dass Sie diese Worte verstehen. Es gibt keinen anderen Weg zum Heil als den, den Johannes hier beschreibt: die Vergebung all der dunklen Dinge im Leben, die dem Kommen Jesu im Weg stehen.
Durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes wird uns das Licht aus der Höhe besuchen. Man könnte es auch den Strahlglanz oder hellen Lichtschein aus der Höhe nennen. Dieses Licht soll erscheinen denen, die in Finsternis und im Schatten des Todes sitzen, und es wird unsere Füße auf den Weg des Friedens richten.
Die Demut des Sohnes des Höchsten und die Einladung zum Lobgesang
Schauen wir, du Sohn des Höchsten, in dem Stalle, in deinem Tempel. Da begreifen wir nicht, dass du aus dem Gebäude ein Kind bist, wo es schön weiß und warm ist.
Wenn du, Sohn des Höchsten, der du Lieder singst und uns die Füße wäschst, dann begreifen wir nicht, dass du es bist, der uns so liebt, dass du für uns Schmerzen leidest und den Tod erträgst.
Wenn wir deine Herrlichkeit schauen, solltest du als Geachteter gelten. Dann singen wir das Lied von Johannes dem Täufer mit Ernst, o Menschen, Kinder, Nummer neun, alle Verse.
Die Botschaft und das Wirken Johannes des Täufers
Unser Predigttext steht im Evangelium nach Lukas, Kapitel 3, Verse 1 bis 18. Es ist die Geschichte vom Wirken Johannes des Täufers.
Im fünfzehnten Jahr der Herrschaft des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Statthalter in Judäa war, Herodes Landesfürst von Galiläa, sein Bruder Philippus Landesfürst von Iturea und der Landschaft Drachonitis, und Lysanias Landesfürst von Abilene, als Hannas und Kaifas hohe Priester waren, da geschah das Wort Gottes zu Johannes, dem Sohn des Zacharias, in der Wüste.
Er kam in die ganze Gegend um den Jordan und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden. Wie geschrieben steht im Buch der Reden des Propheten Jesaja: „Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn und macht seine Steige eben. Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden. Was krumm ist, soll gerade werden, und was uneben ist, soll ein ebener Weg werden, und alle Menschen werden den Heiland Gottes sehen.“
Da sprach Johannes zu der Menge, die hinausging, um sich von ihm taufen zu lassen: „Ihr Schlangenbrut, wer hat euch gewiss gemacht, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet? Seht zu, bringt rechtschaffene Früchte der Buße! Und nehmt euch nicht vor zu sagen: ‚Wir haben Abraham zum Vater.‘ Denn ich sage euch, Gott kann dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken.“
„Es ist schon die Axt an den Bäumen an die Wurzel gelegt. Jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.“
Die Menge fragte ihn und sprach: „Was sollen wir denn tun?“ Er antwortete und sprach zu ihnen: „Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat, und wer zu essen hat, tue ebenso.“
Jetzt kamen auch die Zöllner, um sich taufen zu lassen, und sprachen zu ihm: „Meister, was sollen denn wir tun?“ Er sprach zu ihnen: „Fordert nicht mehr, als euch vorgeschrieben ist.“
Da fragten ihn auch die Soldaten und sprachen: „Was sollen wir denn tun?“ Und er sprach zu ihnen: „Tut niemandem Gewalt oder Unrecht und lasst euch genügen an eurem Sold.“
Als aber das Volk voll Erwartung war und alle in ihren Herzen über Johannes nachdachten, ob er vielleicht der Christus wäre, antwortete Johannes und sprach zu allen: „Ich taufe euch mit Wasser. Es kommt aber einer, der ist stärker als ich, und ich bin nicht wert, dass ich ihm die Riemen seiner Schuhe löse. Der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.“
„In seiner Hand ist die Worfschaufel, und er wird seine Tenne fegen und den Weizen in seine Scheune sammeln. Die Spreu aber wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen.“
Mit vielem anderem mehr ermahnte er das Volk und verkündigte ihm das Heil.
Die besondere Atmosphäre der Weihnachtszeit und die Sehnsucht nach echter Freude
Viele Menschen sind von Weihnachten tief ergriffen. Gestern hatte ich in der Schlosskirche noch einen Gottesdienst zu halten. Es ist wirklich lebensgefährlich, wenn man danach durch den Weihnachtsmarkt gehen will. Man hat fast Angst, dort nicht mehr herauszukommen. Menschenmengen überall.
Doch was mich beeindruckt, ist, dass all diese Leute von einer einzigen Idee mitgerissen sind: Sie wollen jemandem Freude machen. Wenn ich die Menschen so betrachte, denke ich, dass sie im Alltag oft ganz anders sind. Ich glaube, sie könnten durchaus auch mal kräftig mit den Fäusten durchgreifen. Sie könnten auf den Tisch hauen und sagen: „Ich lasse mir doch nichts gefallen!“ Aber an Weihnachten sind alle berührt. Alle.
Ich finde es schön, dass die Menschen spüren und ahnen, dass es um etwas unglaublich Schönes geht. Um etwas Großes, bei dem sie unbedingt dabei sein möchten. Kein Opfer ist zu groß, kein Weg zu weit, um etwas zu besorgen, einzupacken und zu verschenken. Jemandem Freude zu machen, gehört einfach dazu.
Dann tut es mir immer leid, wenn ich in den letzten Tagen des alten Jahres beobachte, wie schnell diese Stimmung wieder verschwindet. Es wäre schön, wenn diese Atmosphäre ein ganzes Jahr lang anhalten würde, ja, ein ganzes Leben lang. Doch die Menschen sagen oft: „Ach, war ganz nett, die besinnlichen Tage über Weihnachten, aber es war eben nur eine Stimmung. Es ging nicht tief.“
Das ist für uns ein Anlass, den Menschen zu helfen und zu sagen: „Es wäre doch schön, wenn das ganz tief in ihnen greifen würde, wenn alle Tage Weihnachten wären.“ Wenn die Freude ihr Leben bestimmen könnte.
Wie schafft man es, dass diese Freude nicht nur ein Gefühl bleibt, sondern die Weihnachtsfreude uns ganz und gar beherrscht? Hier möchte ich Ihnen einen ganz einfachen Rat geben, der fast missverständlich klingt.
Die wahre Bedeutung von Weihnachten: Empfangen und Beschenkt werden
Es geht an Weihnachten nicht nur darum, anderen Freude zu machen. Es ist schön, dass Sie das tun und dabei nicht nur an sich selbst denken, sondern an andere. Das möchte ich keinesfalls schmälern.
Aber das andere dürfen Sie nicht vergessen: Sie dürfen auch einmal fragen: „Na ja, was bekomme ich?“ Wissen Sie, darum geht es an Weihnachten. „Was bekomme ich? Wer schenkt mir eigentlich etwas?“
Jetzt erschrecken Sie vielleicht und denken, dass das sehr materialistisch klingt. Doch es geht nicht um die paar kleinen Päckchen, die Ihnen irgendjemand zusteckt. Vielmehr geht es darum, dass Gott eine Überraschung für Sie bereithält.
Ich habe die große Sorge, dass so viele Menschen in diesen Tagen vor lauter Weihnachtsvorbereitungen ganz vergessen, dass sie beschenkt werden. Dass da ein Päckchen ist, das sie auspacken müssen, das sie betrifft und das so viel für sie bereithält.
„Ich möchte doch etwas bekommen an Weihnachten“, so sollen Sie sagen. „Für mich muss es sich doch lohnen, für mich muss etwas herausspringen.“ Ja, so sollen wir denken.
Ich habe das Ganze noch einmal untergliedert, in der Hoffnung, dass wir einige dieser Gedanken als Leitworte mit in die Woche nehmen können.
Die Anziehungskraft der Botschaft Johannes des Täufers
Erstens: Es geht um dich, es geht um dich. Jedes Mal wundere ich mich, warum so viele Menschen zu Johannes hinausgingen. Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst ein Prediger bin und gerne wissen möchte, wie man es schafft, dass Menschen in großen Scharen kommen.
Wenn wir heute Nachmittag noch einmal Menschen in unserer Stadt erreichen wollen, suchen wir einen Platz, an dem die Leute sowieso sind. Also in der Fußgängerzone, wo die großen Menschenmassen in der Unterführung sind. Wo sind sie denn? Da muss doch Johannes hingehen! An den Bahnhof, da sind Menschen. Oder an das Fabriktor, wenn die Arbeitszeit zu Ende ist, da sind Menschen. Aber er war in der Wüste.
Es ist ganz außergewöhnlich, warum so viele Menschen sogar von Jerusalem den weiten Weg bis zum Jordan auf sich nahmen. Es sind noch fünfzig Kilometer, und das durch eine trostlos heiße und dem Menschen feindliche Wüste. Dort ist es nicht schön zu spazieren. Die große Weite, die Dürre und keine Erquickung – warum kamen sie denn?
Es gibt nur einen Grund: Das Wort, das Johannes predigt, das zieht. Das Wort, das Johannes predigt, das zieht.
Jetzt habe ich schon den ersten Schocker eingebaut, bei dem Sie vielleicht sagen: „Halt mal, das verstehe ich nicht.“ Das vom Johannes hat mich immer abgestoßen. Es war mir noch nie eine schöne Adventsbotschaft. Aber diese Menschen, die damals kamen, hatten ja nur einen Grund: Sie wollten die Verkündigung des Johannes hören.
Es gab ja gar nichts anderes, was sie angezogen hätte. Kein Äußeres, kein Firlefanz, keine schöne Kirche, keine Orgelmusik, kein anderes Stück als nur das, was Johannes verkündete. Und er sagt, er will nur die Stimme Gottes sein.
Ist das denn die Stimme Gottes, die er verkündet? Ja, indem er mit Leidenschaft sagt: Es geht um dich.
Ich konnte es selbst kaum glauben. Bei der Vorbereitung meiner Predigt habe ich gedacht, ich muss doch mal nachschauen, ob das stimmt. Hat Johannes nicht von den gesellschaftlichen Zuständen gesprochen? Die waren doch damals katastrophal. Er hätte doch Grund gehabt, loszuwettern über die Wirtschaftslage, die Wirtschaftsbusse und die Politiker. Und da war ja noch die Besatzungsmacht – Mensch, da war Material zum Predigen!
Kein Wort! Warum geißelte er nicht die sozialen Zustände? Waren sie vorbildlich? Gewiss nicht! Sie waren ganz schlimm, viel schlimmer als bei uns heute. Aber das eine Thema, das Johannes hatte, war: Es geht um dich.
Haben Sie schon mal gehört, dass Leute sich ärgerlich auflehnen und sagen, das sei eine individualistische Heilsverkündigung, die sich nur an Einzelpersonen richtet? Ja, und das ist ja die Weihnachtsbotschaft: Dass das Heil Gottes nur von denen begriffen wird, die in ihrem Leben die Türen weit aufmachen und sagen: „Komm, komm Heiland, tritt in mein Leben! Ich kann das nicht mehr. Ich will in meinem Leben nicht mehr Chef sein und führen. Du sollst mein Leben bestimmen.“
Dass die Predigt des Johannes so angezogen hat, lag daran, dass er alles auf den einen Punkt brachte: Es geht um dich.
Wenn Sie die Kirchengeschichte ein wenig wach verfolgen, werden Sie beobachten, dass genau das der Punkt der Reformation war. Ein Augustinermönch hat in seiner Zelle plötzlich begriffen: Jesus macht mein Leben heil! Und aus dieser einen Glaubensverbindung mit Jesus, aus dem Neuanfang eines Menschen, der begriffen hat, was Jesus ihm in seinem Leben ganz privat und persönlich schenkt, sind gewaltige Auswirkungen hervorgegangen.
Ich kann das durch die Zeiten hindurch verfolgen, wie immer wieder einzelne Menschen begriffen haben: Er klopft bei mir an, es geht um meine Bekehrung. Und daraus folgt das Gottesreich. Da wird meine Ehe neu, meine Familie wird verändert. Da wird mein Sozialverhalten erneuert und mein politisches Verhalten. Aber aus der Mitte kommt es.
Und das zeigt Johannes in einer solchen Deutlichkeit: Alle Menschen werden den Heiland Gottes sehen.
Gott hat Johannes vor der Geburt Jesu gesandt, damit er uns Weihnachten verstehen lehrt. Weihnachten ist ganz bestimmt kein Anlass, über diese Welt und ihre tausend Nöte zu klagen, sondern eine Einladung: Lass du den Heiland Jesus in dein Leben!
Und da geht es um dich, da geht es um dich! Das war der Auftrag des Johannes. Darum liefen ihm die Menschen zu, weil sie plötzlich verstanden: Der hat ja Recht.
Wir können eine wunderbare neue Weltordnung schaffen, mit allen großen Zielen der Gerechtigkeit und des Friedens. Aber was wird das sein, wenn Menschen nicht selbst verändert und neu geworden sind? Wenn sie nicht die Züge des Ebenbildes Gottes in ihrem Gesicht und in ihrem Leben verkörpern?
Die Freude in der Predigt Johannes des Täufers
Mein zweiter Punkt: Das fröhliche Thema
Damit Sie es verstehen, möchte ich es Ihnen gern einmal etwas krass sagen. Johannes predigt ein fröhliches Thema – das haben Sie bestimmt noch nie so gehört. Normalerweise wird einem schlecht, wenn man die Worte des Johannes hört: „Schlangenbrut“. Das klingt fast ein bisschen witzig, denkt man. Ist das ernst gemeint? Wer Jürgen Jakob Schwen kennt, der muss immer ein wenig grinsen und sagen: Na ja, so ist er eben, der Pfarrer, der da auf die Kanzelführung haut, da staubt es, wenn er ruft: „Ihr Schlangen und Otterngezücht!“ Ist das denn ein fröhliches Thema, wenn er die Leute so hart anfährt und fragt: „Wie werdet ihr dem Zorn Gottes entrinnen?“
Gehört das nicht in die Adventsvorbereitung, dass man noch so ein wenig da durchgeht wie durch ein dunkles Tor, damit die Freude danach umso schöner ist? Nein, ich kenne kein einziges Thema, das Jesus nicht später wieder aufgegriffen hat. Und die Prediger, die Ihnen einreden wollen, Johannes gehöre doch noch irgendwo in die finstere Zeit, haben nicht recht. Das gibt es übrigens auch im Alten Testament nicht – eine finstere Zeit. Dort gibt es nur die Verkündigung des Evangeliums von Abraham an. Johannes gehört gar nicht in eine finstere Zeit. Er verkündet ein fröhliches Thema.
Er ist derjenige, der sagt: Das Heil wird kommen. Haben Sie es vorhin gehört? Wie der Vater Zacharias in der Freude aussprach: Wie der Sonnenglanz am Morgen nach der kalten Nacht kommt, so wird das Heil jetzt anbrechen. Er war so erfüllt von Freude. Und all die Themen kommen bei Jesus wieder: mit der Axt, die den Bäumen an die Wurzel gelegt ist. Jesus fügt nur noch hinzu, dass er dem Baum noch ein Jahr Zeit gibt. „Ich will noch um ihn graben und ihn düngen, danach kann man ihn abhauen.“ Die Worte der Bergpredigt sind in nichts harmloser als das, was Johannes verkündet hat.
Ich möchte, dass wir heute wieder hinhören und merken, was ihn bewegt hat. Ein fröhliches Thema – irgendwie muss das in all den scharfen Worten stecken. Johannes hatte eine große Sorge: Wie die Menschen Schlange standen zum Taufen, dass das bei aller Ernsthaftigkeit, die er auch bei den Menschen spürte, eben doch nur eine Form ist. Eine Mode, ein Trick. Die Leute sagen: Na ja, das machen wir eben.
Und es gibt in unserem Glaubensleben überhaupt nichts, was man nicht so abwerten kann, dass es seine Kraft verliert. Wir kennen das von unserer Kindertaufe, wir kennen es aber auch von der Glaubenstaufe. Wir kennen es auch von der klaren Bekehrungsentscheidung. Es kann alles zu einer trickreichen Gewohnheit werden, bei der man es eben macht und danach geht das alte Leben wieder weiter.
Johannes geht es um rechtschaffene Frucht der Buße, um rechtschaffene Zeichen einer totalen Erneuerung unseres Lebens. Welche Erneuerung denn? Er hat doch nicht diesen Krampf gemeint, wo man sich noch einmal bemüht, so wie Sie es oft probiert haben: „Ich will mir noch etwas abgewöhnen, ich will mich noch einmal anstrengen und etwas Neues probieren.“ Nein, ihm geht es darum, dass das Gottesreich anfängt in deiner Person – dieses vollkommene Gottesreich der Gerechtigkeit und des Friedens. Dass es kein einziges dunkles Fleckchen mehr gibt in deinem Leben, dass dein Reden und dein Denken und dein Planen ganz von Jesus bestimmt ist.
Ist das nicht ein fröhliches Thema? Kann denn das Jesus tun? Oft, wenn wir solche Gespräche führen, in denen Menschen unter der Last ihres verdorbenen Lebens leiden, sagen sie: „Ich glaube, das wird gar nicht mehr anders. Mir kommen immer unheimliche Gedanken, ich habe immer so schlimme Fantasien. Und bei mir ist es immer so, dass der Hass mich treibt. Ich habe so feindliche Gedanken gegenüber meinen Eltern. Ich bin so bestimmt von all den dunklen Mächten.“
Ist es nicht ein fröhliches Thema, wenn Johannes sagt: Es kann alles neu werden? „Bring du dein Leben ins Licht, Jesus!“ Das steht doch dahinter. Wenn er von Schlangenbrut redet, hat er doch Recht, dass unsere Entscheidungen in der Geschäftswelt, in der wir leben, in den persönlichen Feindschaften bestimmt sind von der dunklen Macht der Finsternis.
Darum ringt er und sagt: Lass doch Jesus in dein Leben eintreten! Und ihm geht es nur um diese eine völlige Veränderung unseres Lebens. Mir geht in diesen Tagen immer eine Zeile aus dem Weihnachtslied durch den Kopf, die Sie vielleicht kennen: „Das Kind, dem alle Engel dienen, bringt Licht in meine Dunkelheit.“ So hätte ich eigentlich heute gern die Predigt überschrieben: „Bringt Licht in meine Dunkelheit.“
Ich weiß jetzt gar nicht, was heute die Dunkelheit bei Ihnen ist – Depression, Ängste vor der Zukunft, hängen Sie in ganz dunklen Sündenbindungen drin? Das war Johannes wichtig: Dass jetzt wirklich mit dem Kommen Jesu bei Ihnen alles ganz hell und licht wird.
Da muss ich an die vielen Menschen denken, die in unserer Stadt sich durch das Gewühl drücken und überlegen, wie so ein schönes Weihnachtsfest wird. Eigentlich doch erst, wenn Jesus es hell macht bei mir, wenn es Licht wird bei mir. Und das ist leider so, dass alles, was wir in diesen Tagen an Frommem tun, wenn wir in den Gottesdienst gehen, beten und singen, eine Flucht sein könnte.
Liebe Freunde, dass wir den einen Streit nicht im Licht Jesu begraben, dass wir die eine Sünde nicht vor Gott bereuen, bekennen und wegtun. Und dann wird es nichts, sagt Johannes, dann wird es nichts mit der Freude. Dann bleibt alles beim Alten, so viele Lieder du singst und so oft du dich auch taufen lässt.
Was war Johannes wichtig? Tut rechtschaffene Frucht der Umkehr und lebt das, was der Herr euch anbietet. Lasst die Entscheidung eine Entscheidung sein, die aus dem Leben kommt und euer ganzes Leben mit einschließt. Eine Entscheidung, dass der König der Ehren einziehen kann.
„Bereitet dem Herrn den Weg und macht seine Steige richtig!“ Das war doch ein fröhliches Thema: Der König will bei dir Einzug halten.
Die praktische Aufforderung zur Umkehr und das Leben im Gottesreich
Drittens, was sollen wir denn tun? Plötzlich ist Unruhe unter den Menschen, und sie fragen ganz erschrocken: Was sollen wir denn tun? Es ist gut, wenn in der Adventszeit bei Ihnen wieder das Fragen beginnt: Was ist eigentlich jetzt wichtig? Sicher ist alles schön und gut, was Sie machen, aber wir wollen doch sagen: Herr, wir wollen uns nicht mit leeren Worten abspeisen lassen. Was ist jetzt nötig?
Jedes Mal werde ich daran erinnert, wenn wir an die Geschichte von Johannes dem Täufer denken. Eigentlich wäre das heute ein Thema für die Predigt, wenn man modisch predigen wollte. Johannes hätte sagen müssen: Übernehmt meinen alternativen Lebensstil! Er trägt nicht einmal Turnschuhe oder modische Kleidung, sondern lebt ganz schlicht. Seine Nahrung besteht aus Heuschrecken und wildem Honig. Er ist wie gemacht für unsere Zeit.
Johannes müsste sagen: Geht alle hinaus in die Wüste, übt Konsumverzicht an Weihnachten! Lasst die Lichter Jerusalems und die Weihnachtsbäume draußen in der Wüste, im Jordan! Lasst uns eine Demonstration machen und den Menschen zeigen, wo das Heil liegt! Doch er ruft die Leute nicht zu so etwas auf. Es ist nicht spaßig, und interessant ist, dass Johannes darin nicht das Heil sieht.
So richtig kann es vielleicht mal gut sein, Konsumverzicht zu üben oder auf Luxus in der Kleidung zu verzichten. Aber Johannes sieht darin nicht das Heil. Als die Menschen unruhig sind, gibt er ihnen nicht einmal den Tipp, sich ihm anzuschließen und in der Wüste eine Kolonie oder ein Kloster zu gründen. Man ist fast bestürzt, wie er sagt: Seid in eurem täglichen Leben Menschen des Gottesreiches! In dieser zugrunde gehenden Welt, die dem Gericht Gottes entgegeneilt, kann man wirklich Leben für Gott führen.
Dann nennt Johannes zwei Beispiele, die mich besonders beeindrucken: Er sagt, der Zöllner soll niemals seinen Beruf aufgeben, und auch der Soldat soll seinen Beruf nicht aufgeben. Das steht so in der Bibel. Johannes ruft nicht zur Verweigerung auf, sagt nicht: Lass deinen Job lieber liegen, als mit der Waffe zu dienen. Kein Wort davon. Stattdessen sagt er: Du kannst in all deinen weltlichen Verpflichtungen vor Gott Verantwortung tragen und ein Zeuge des Gottesreiches sein. Tu niemandem Gewalt an!
Wie soll das gehen? Johannes spricht vom herrlichen Geheimnis, dass Menschen mit dem Kommen Jesu eine Veränderung erleben. Diese Veränderung lässt sich mit einem Wort beschreiben: Heiliger Geist. Johannes selbst war vom Heiligen Geist erfüllt. Der Heilige Geist wird über dich kommen. Dort geschieht das Wunder: Wenn ich Jesus aufnehme, erfüllt mich der Heilige Geist.
Manche sind beunruhigt und fragen: Was muss ich tun? Die Antwort ist einfach: Nur darum bitten, Herr, gib mir deinen Heiligen Geist! Nimm meinen eigenen Menschengeist weg und gib mir den Geist Jesu, der dich erfüllt hat. Damit ich in deinen Spuren denken kann, und Liebe, Freude, Friede, Geduld und Sanftmut mein Leben prägen.
Es ist etwas Großes, dass das geschieht. Johannes spricht in all dem von nichts anderem, als dass mein Leben neu wird. Der Heilige Geist macht mir auch, und das hat Johannes so schön beschrieben, dass mir der Geist Gottes zeigt, was Jesus für mich erworben hat. Ich darf ihn anblicken und wissen, dass er die Sünde meines Lebens gebüßt hat, auch wenn ich nichts tun kann.
Er macht mein Leben neu. Und ich darf in einer Gesellschaft ausharren, die mir gar nicht gefällt, und in einer Welt, die mir gar nicht gefällt, als ein Zeuge des Gottesreiches leben. Johannes sagt: Der wird euch mit dem Heiligen Geist taufen und mit Feuer.
Das kommende Gericht und die Hoffnung auf das ewige Heil
Was ist denn damit gemeint?
Jetzt muss ich Ihnen noch sagen, dass ich samstags gerne eine Predigtvorbereitung mache. Die ganze Woche beschäftige ich mich mit der Predigt, und dann gehe ich noch einmal durch unser benachbartes Krankenhaus und stehe an den Krankenbetten. Merkwürdig ist, dass ich dort die letzte Klarheit bekomme.
Wenn ich Zeitung lese, denke ich immer wieder: Mensch, sind das nicht die Themen? Doch wenn man dann bei Menschen steht, die total verzweifelt sind, hört man Aussagen wie: „Und das Schlimmste ist, ich komme nicht mal an Weihnachten nach Hause.“ Man denkt, das sei das Schlimmste. Aber es ist noch viel schlimmer, wenn man eine Krankheit hat, bei der die Ärzte ratlos sind und nicht mehr weiterwissen. Man spürt, dass alles verbrennt.
Da hat mich das Wort sehr getroffen, dass die Spreu verbrannt wird. Ich möchte nicht, dass man das nur Johannes zuschreibt, als etwas, das vorüber ist. Sie werden merken, dass die Spreu verweht.
Ich will einfach fragen: Wie ist das bei mir? In meinem Leben wird das auch so sein – die Spreu wird verbrannt. Die Zeit kommt, in der mein Leib nicht mehr wichtig ist, der zerfällt und verwest. Dann ist nicht mehr das wichtig, was mir heute vorrangig bedeutend war und was ich mir in meinem Kalender als wichtigen Termin angehakt habe. Alles wird nicht mehr wichtig sein, alles wird unbedeutend geworden sein vor dem einen: Ob ich Korn bin.
Es ist gut, dass wir die Weihnachtszeit, die vor uns liegt, im Licht des kommenden Gerichts sehen. Das ist richtig. Jesus fegt seine Tenne, und im Sterben dieser Welt, im Zergehen dieser Welt, im Zerfallen der Elemente und in all dem, was dahingeht und zerstört wird, bleibt nur noch die Frage: Bin ich in der Hand Jesu? Hat er mich zu seinem Gottesreich gerufen?
Ich will Ihnen am Ende die Frage mitgeben: Wissen Sie das und sind Sie sich sicher, dass Sie dazu gehören? Ich möchte doch so ein Korn sein. Ein Korn, das Frucht bringt für ihn, ein Weizenkorn, bedeutsam und wichtig. Ja, dazu war Johannes gekommen – dass er uns die Botschaft bringt: Macht, wie es dort heißt, bereitet den Weg des Herrn, macht seine Steige gerade! Jesus will bei dir einkehren, Jesus will in deinem Leben Neues machen.
Ich war gestern so froh, dass ich das den Kranken sagen durfte. Das ist doch das Größte: Wenn mir auch Leib und Seele verschmachten, hält Jesus mich, und ich falle in seine offenen Arme. Ich bin bei ihm geborgen. Das dürfen Sie nicht verpassen!
Worum es geht, ist, dass ich an Weihnachten den Heiland Jesus bekomme. Ich will ihn schauen, ich will auf ihn blicken und ihm vertrauen. Amen.
Abschlusslied, Gebet und Einladung zum Glaubensseminar
Nun singen wir ein Adventslied, das uns Paul Gerhard gegeben hat, Nummer 402. Wir singen von diesem Lied die Verse 1 bis 3 und 5.
Das sind so schöne Verse, dass mir das Kürzen schwerfiel. Aber Sie müssen sie zu Hause noch lesen: 402, Verse 1 bis 3 und 5.
Wir wollen beten: Du Heiland unserer Welt, wir wollen vor Dir einfach unsere Dunkelheiten zeigen. Wir nennen Dir die Traurigkeiten unseres Lebens, die Enttäuschungen und die Bitterkeit, das Leiden durch Krankheit und Not.
Auch all die Dunkelheiten des Unrechts in uns, der Bosheit und des Ungehorsams, durch die wir Dich betrübt haben. Komm Du, Herr, mit Deiner Vergebung!
Wir danken Dir für diese große Nachricht des Johannes, dass Du Vergebung schaffst – völlige Vergebung, dass Du das Alte auslöschst. Gleichzeitig machst Du durch Deinen guten Heiligen Geist Wohnung in uns.
Wir wollen viel mehr von Deiner Gabe haben. Erfülle unsere Gedanken und unseren Sinn. Treibe uns in unserem Tun, damit wir rechtschaffene Frucht bringen können. Frucht Deines Wirkens und Deines Geistes, die sichtbar wird – auch dort, wo wir leben, in unseren Familien und Arbeitsbeziehungen, mitten in dieser verkehrten Welt.
Hilf uns zur Klarheit, wo der Gehorsam sichtbar werden soll für Dich.
Wir wollen jetzt auch bitten für all die, die krank liegen, die müde und verzagt sind. Du kannst auch ihre Dunkelheit hell machen und ihnen nahe sein.
Wir bitten Dich für Deine Gemeinde, wo sie lebt – weltweit in den Spannungen, in den Kriegsgebieten. Du kennst auch heute Morgen Deine verfolgte Gemeinde. Mach auch dort die Dunkelheit hell durch Deine Gegenwart und Deine Nähe.
Dann freuen wir uns, dass Du einkehrst bei all denen, die Dich suchen, die Dich anrufen, und Deine große Freude mitbringst.
Lasst uns gemeinsam beten: Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name, Dein Reich komme, Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Hinweise zu weiteren Angeboten und missionarischen Aktivitäten
Nehmen Sie bitte noch einmal Platz. Ich möchte Sie zu einem Seminar einladen, das wir im neuen Jahr anbieten. Es geht dabei um wichtige Kernpunkte des Glaubens.
Ich treffe immer wieder viele Menschen, die mir sagen: „Ich möchte im Glauben wirklich vorankommen, aber ich schaffe das nicht alleine.“ Genau deshalb haben wir dieses Seminar geplant. Wir sind dankbar, dass unser Kirchengemeinderat Gerhard Ellermann mit vielen die Vorbereitung so ideal gestaltet hat.
Wir haben bewusst eine Zeit gewählt, zu der alle teilnehmen können, nämlich direkt im Anschluss an den Gottesdienst. Alle Termine stehen auf dem Notizzettel, der verschiedene Termine in vier Sonntage aufteilt. So kann man einen Grundkurs des Glaubens belegen.
In vielen Kirchen weltweit ist es üblich, dass rund um die Gottesdienste viele weitere Veranstaltungen angeboten werden. Ich fände es schön, wenn wir das in Zukunft auch so hätten – mit einem ständigen Angebot, bei dem man sich vertiefen kann. Denn zwischen Gottesdienst und Mittagessen ist ja noch etwas Zeit.
Mir ist wichtig, dass Sie das auf dem Notizzettel sehen und sich dann telefonisch anmelden. Die Teilnahme ist verbindlich. Man kann nicht einfach nach Lust und Laune kommen, denn das erschwert die Planung der Teilnehmerzahl. Deshalb bitte ich Sie, sich telefonisch anzumelden. Die Teilnahme kostet nichts, aber es wäre gut, wenn Sie die vier Termine freihalten – es sei denn, Sie sind todkrank – und dann teilnehmen.
Nehmen Sie die Notizzettel mit nach Hause und überlegen Sie in den kommenden Tagen, ob Sie sich für das Seminar im neuen Jahr anmelden möchten.
So schön, wie unser Jugendchor gesungen hat, möchte ich Ihnen noch einmal die Platte „Philharmonie“ ans Herz legen. Dort singen Jugendchöre, und unser Jugendchor ist mit zwei Liedern vertreten. Beim Drucker hat sich zwar ein kleiner Fehler bei der Kennzeichnung der Lieder eingeschlichen, aber das werden Sie sicher meistern und herausfinden, wo unser Jugendchor singt. Man erkennt es sofort an der Schönheit der Lieder.
Also, die Platte „Philharmonie“ kann ich Ihnen empfehlen – auch, wenn Sie jungen Leuten noch ein Weihnachtsgeschenk suchen.
Heute haben wir zum letzten Mal die wunderbaren Handarbeiten aus Peru im Angebot. Dabei handelt es sich nicht um irgendwelche Arbeiten von Kleinkindern, sondern um herrlich exquisite Lederwaren auf hohem Niveau, wie man sie von einem guten Ledergeschäft kennt. Die Sachen sind sauber verarbeitet und sehr kostbar.
Wenn Sie jetzt Ihr Scheckbuch nicht dabei haben, können Sie auch bei Frau Dörch auf Kredit kaufen. Der gesamte Erlös dieses Verkaufs ist für die Schweizer Indianermission in Peru bestimmt. Die Waren liegen nach dem Gottesdienst im Pool im Gemeindehaus aus.
Falls es dort kurzzeitig etwas voll wird, warten Sie bitte ein paar Minuten, dann können Sie die schönen Sachen in Ruhe anschauen. Ich habe mir schon etwas gekauft – herrliche Lederwaren, wirklich exquisite Qualität.
Heute findet außerdem ein missionarischer Straßeneinsatz statt. Mir ist es immer wieder wichtig, dass wir auf Menschen zugehen. Der Einsatz beginnt um 17 Uhr beim Seifenhag. Es gibt Leute, die wissen gar nicht, wo der Seifenhag ist – pfui! Sie können auch sagen, dass es bei der Stiftskirche ist. Dort war früher „Weihnachtsmann & Co.“ am Ende der Stiftsstraße.
Wir müssen noch den genauen Platz finden, denn es gibt verschiedene Möglichkeiten. Wir starten um 17 Uhr und freuen uns, wenn viele Sänger mitkommen. Das ist auch wichtig, weil der Einsatz erst richtig wirkt, wenn viele mitmachen. Kommen Sie doch mit! Es ist schön, wenn wir auf Menschen zugehen.
Hinten liegt unter dem Simson ein Brief von Caesar Molebazi aus Soweto. Er schreibt sehr ergreifend und erschütternd über die Konfrontation in Südafrika. Auch die Frage, was Evangelikale dazu sagen, wird darin angesprochen. Ich habe den Brief hinten hingelegt, damit ihn nur diejenigen mitnehmen, die wirklich daran interessiert sind.
Vorne sehen Sie die Ablagen mit allen wichtigen Informationen. Ich möchte noch ein Wort zum Opfer sagen: Wir haben neun Mitarbeiter, christliche Fachkräfte, die wir komplett aus Opfermitteln finanzieren. Fünf von ihnen werden jetzt weit entsandt, und wir hoffen, zum neuen Jahr einen Bundeszuschuss zu erhalten.
Allerdings ist die Finanzierung für einen jungen Mann, der als Baumeister in einem afrikanischen Land im Einsatz ist, noch nicht gesichert. Aus verständlichen Gründen nenne ich das Land nicht, um ihm keine Schwierigkeiten zu bereiten.
Er schreibt: „Ich möchte euch grüßen. Unser Gott kommt und schweigt nicht. Dort, wo Kirchengemeinden geschlossen und Kirchenälteste ins Gefängnis kommen, schweigt Gott nicht. Nachdem in letzter Zeit einiges bei uns los war, wachsen die Gemeinden. Große Versammlungen sind verboten, deshalb versuchen sie es im Kleinen – und es funktioniert. Dass wir mit unseren Leuten mittendrin sind und mit dem Vers toben, bringt auch Stürme des Herrn mit sich. Nichts bleibt verborgen, was Jesus nicht sieht. Bald wird sein Zeichen am Himmel erscheinen. Jesus wird siegen, egal was geschieht.“
Es ist uns wichtig, dass durch diese Arbeit auch sichtbare Entwicklungsaufgaben entstehen, wie der Bau einer Klinik, den dieser junge Mann aus Großboudwar vorantreibt. So wird auch die Gemeinde Jesu dort gestärkt.
Wir wollen um den Segen Gottes bitten:
Herr, segne uns und behüte uns!
Herr, lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig!
Herr, erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden!
