Ein Blick auf die gegenwärtige Weltlage und biblische Perspektiven
Liebe Freunde,
ein Herr betritt ein sündhaft teures Geschäft, in dem es wahnsinnig teure Klamotten zu kaufen gibt. Der Verkäufer fragt ihn: „Kann ich irgendetwas für Sie tun?“ Da sagt der Herr: „Danke, im Augenblick nicht, ich sehe mich bloß mal ein bisschen um. Aber wenn ich Millionär bin, komme ich vielleicht wieder.“
„Wie Sie wünschen“, sagt der Verkäufer, „wir haben heute bis 18 Uhr geöffnet.“ Die Frage ist, wie lange unsere Welt noch geöffnet ist und was wir machen, wenn bei uns der Mörderladen dichtgemacht wird.
Neulich – das heißt, es ist schon eine Weile her, also überneulich – stand im Spiegel ein Artikel mit der Überschrift: „Die Menschheit ist am Ende.“ Der Verfasser ist der Bestsellerautor Herbert Krul. Er gibt den Bewohnern des blauen Planeten keine Chance mehr. Seiner Meinung nach – und die untermauert er mit vielen wissenschaftlichen Argumenten – ist es für alles zu spät.
Alle wollen alles, aber dafür fehlt es an allem: an Energie, an Rohstoffen, an Nahrungsmitteln, Trinkwasser, Siedlungsraum und so weiter. Er schreibt, die menschliche Gattung ist am Ende mit ihrer Weisheit. Sie hat sich den Erdball rücksichtslos unterworfen, sie kann sich nicht zügeln und sie wird das nie können.
Was uns bevorsteht, ist deshalb nur noch die Himmelfahrt ins Nichts – so heißt der Titel seines neuesten Buches.
Abschließender Kommentar des Spiegels zu Kruls Gruselstory: „Es wird immer ungemütlicher werden.“ Genau das hat die Bibel schon immer gesagt. Und die sagt nicht nur, dass diese Welt eines Tages krachen gehen wird, sondern dass es vorher in der Welt drunter und drüber gehen wird.
In diesem Drunter und Drüber sind wir mittendrin. Nur die Blinden, also die Uninformierten, träumen noch von einem gemütlichen Lebensabend unseres alten Planeten. Der Spiegel hat Recht: Es wird immer ungemütlicher werden. Und die Bibel hat erst recht Recht, wenn sie zu diesem Thema eine Menge höchst ungemütlicher Aussagen macht.
Nur haben die Menschen ja das, was die Bibel zum Weltende sagt, schon immer bezweifelt, beschmöttelt oder als Pessimismus abgetan. Was heißt hier Pessimismus? Wenn die Bibel und neuerdings auch die Wissenschaftler vom Ende der Welt reden, dann ist das weiter gar nichts als Realismus.
Und trotzdem gibt es keinen pessimistischeren Buchtitel als „Himmelfahrt ins Nichts“. Und wenn das größte deutsche Nachrichtenmagazin Pessimismus macht, dann möchte ich euch darauf aufmerksam machen, dass das größte Nachrichtenmagazin der Welt, nämlich die Bibel, da nicht mitmacht. In der Bibel ist nicht von einer Himmelfahrt ins Nichts die Rede, sondern dort heißt es: „Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde.“
Es gibt keinen optimistischeren Satz als diesen. Sicher, wer den Spiegel liest, der weiß mehr, aber wer die Bibel liest, der sieht mehr. Die Perspektive auf Gottes neue Welt hilft uns, die Katastrophenmeldungen und Zustände dieser Welt irgendwie in den Griff zu bekommen, statt dass wir resignieren.
Freunde, das Beste kommt noch. Was auf uns zukommt, das ist keine Himmelfahrt ins Nichts, sondern das ist der aus dem Himmel wiederkommende Jesus Christus, der Himmel und Erde neu machen wird. Wir gehen nicht ins Nichts, sondern wir gehen in Gottes neue Welt. Jedenfalls sind wir alle dorthin eingeladen. Die Frage ist nur, ob wir auch alle dort ankommen.
Die Einladung zur Hochzeitsgesellschaft und die Frage der Bereitschaft
An der Hochzeitstafel im Reich Gottes ist ein Stuhl für dich bereitgestellt. Dort gibt es einen Platz, und eine Tischkarte trägt deinen Namen. Die Frage ist nur: Wirst du auch dort sitzen? Ein Stuhl ist für dich reserviert, doch die entscheidende Frage lautet, ob du bereit bist, dorthin zu gehen. Bist du sicher, dass du kommen wirst?
Das ist heute unser Thema, und ich kann euch versprechen, es wird kein gemütlicher Vormittag.
Zu Beginn möchte ich drei Grundwahrheiten vorstellen. Erstens: Nicht jeder, der stirbt, kommt automatisch ins Reich Gottes. In der Bibel steht: „Es ist dem Menschen bestimmt zu sterben, danach aber das Gericht.“ Ich verstehe überhaupt nicht, warum viele heutzutage – Christen, Theologen, Professoren, Bischöfe – so tun, als stünde dieser Satz gar nicht in der Bibel.
Nach dem 11. September gab es in Amerika eine große Gedenkveranstaltung für die Opfer. Diese wurde in einem großen Stadion abgehalten und weltweit übertragen. Dort traten viele verschiedene Menschen auf, darunter auch zahlreiche Bischöfe. Einige von ihnen behaupteten tatsächlich, dass alle sechstausend in Manhattan Umgekommenen in den Himmel gekommen seien und von dort oben auf die Welt herabblicken würden.
Auch bei der Trauerfeier in Erfurt sagte der Bischof von Thüringen, dass am Ende Gott steht und zu jedem Menschen sagt: „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.“ So als könnten alle Opfer und auch Täter einfach in den Himmel kommen.
Es ist zwar wahr, dass Gott zu jedem Menschen sagt: „Ich habe dich gerufen.“ Die entscheidende Frage ist jedoch, ob die Menschen darauf mit „Ja“ antworten – ob sie sagen: „Ich höre dich, ich gehorche dir, ich komme zu dir und ich will bei dir sein.“
Vorhin habe ich gelesen, dass ein deutscher Bischof, der inzwischen im Ruhestand ist, sagte, er habe während seiner Amtszeit als Bischof überhaupt nicht über das Gericht gesprochen. Das sieht er heute als eine Schuld an. Es ist schön, wenn ein Rentner noch zu so einer Erkenntnis kommt. Ich frage mich aber, warum die Bischöfe, solange sie im Amt sind und von Amts wegen die Schrift auslegen müssten, schweigen – und erst nach ihrer Pensionierung so deutlich werden. Vielleicht trauen sie sich erst als Rentner, den Menschen beim Namen zu nennen.
Das ist also die erste Grundwahrheit: Nicht jeder, der stirbt, kommt automatisch ins Reich Gottes. Dazwischen liegt noch das Gericht, die Kasse, von der Wolfgang gerade gesungen hat. Dort wird entschieden, wo du deine Ewigkeit verbringst – im Himmel oder in der Hölle. Die Entscheidung hängt davon ab, ob du mit Gott gelebt hast.
Die Konsequenzen von Gottlosigkeit und die Bedeutung des wahren Glaubens
Zweitens: Die Gottlosen kommen nicht in Gottes Reich. Gottlos sind die Menschen, die gottlos sein wollen, die sich von Gott losgesagt haben, die mit ihm nichts zu tun haben wollen und seine Gebote nicht halten wollen.
Und diese Menschen kommen in die Hölle. Das ist das Furchtbarste, was es überhaupt gibt. In der Offenbarung 21 steht: Furchtbar wird es denen ergehen, die mich feige verleugneten und von mir abgefallen sind, den Mördern und Ehebrechern, allen, die okkulte Praktiken ausüben und sich ihre Götzen und Idole geschaffen haben, in Lügnern und Betrügern. Sie alle werden für immer von Gott getrennt.
Also, wenn du zu dieser Gruppe gehörst, die gerade hier aufgezählt wurde, dann kann ich dich nur bitten – ich kann nur für dich beten –, dass du das änderst. Ändere dein Leben, kehre um! Bekehre dich und gib Gott die Ehre!
Der dritte Punkt: In das Reich Gottes kommen die Kinder Gottes hinein, aber nur die wahren und ganzen. Es gibt nämlich auch falsche und halbe. Und um die geht es hauptsächlich heute Vormittag.
Bevor ich weiterrede, möchte ich dich mal fragen, wie du dich selbst einschätzt. Du gibst dir die Antwort jetzt ganz im Stillen. Also: Was bist du deiner Meinung nach? Bist du ein ganzer oder ein halber Christ?
Ein ganzer Christ bist du nicht, wenn du vollkommen bist und keine Sünden mehr hast, sondern wenn du dich mit deiner Schuld ganz allein auf Jesus verlässt, dir von ihm deine Schuld vergeben ist und du ihm ganz gehörst.
Also frage ich dich: Gehörst du Jesus ganz? Ist er der Herr deines Lebens? Gehörst du ihm oder noch ganz anderen Stimmen? Gibt es in deinem Leben außer Jesus noch andere Maßstäbe, nach denen du dich richtest, andere Autoritäten?
Findest du es übertrieben, dich nur an Jesus zu orientieren? Findest du es einseitig, nur nach der Bibel zu leben? Ich begegne immer wieder Menschen, die sagen: Ja klar, bin ich Christ, aber was Jesus hier sagt – also in Bezug auf Bescheidung zum Beispiel oder Wahrhaftigkeit oder vom Gericht und so und ewiger Verdammnis – das sehe ich ganz anders. So einseitig, wie Jesus das sagt, kann man das natürlich heute nicht mehr sehen und sagen. Meiner Meinung nach gilt das für uns heute so nicht mehr.
Freunde, das ist die Sprache der halben Christen. Die glauben nur noch die Hälfte von dem, was Jesus sagt, die machen nur noch die Hälfte von dem, was Jesus sagt. Sie lassen nur noch die Hälfte von dem, was Jesus sagt, gelten.
Solche Leute gibt es ganz bestimmt in jeder Versammlung und sicher auch in dieser hier. Die Frage ist: Was wird denn mit denen? Was wird Jesus mit den halben Christen machen, mit den Halben?
Jesu Warnung vor lauwarmem Glauben und das Gleichnis von den zehn Jungfrauen
Er hat sich in der Offenbarung mit ungewöhnlicher Schärfe dazu geäußert. Er sagte: „Ich kenne dich und weiß alles, was du tust. Du bist weder kalt noch heiß. Wenn du wenigstens das eine von beiden wärst! Aber du bist lau, und das ekelt mich an. Ich werde dich aus meinem Mund ausspucken.“
Jesus findet dieses lauwarme, schlapprige Halbe-Christentum zum Kotzen. Ebenso scharf hat er sich in einem Gleichnis ausgedrückt, das ich euch jetzt vorlese: Matthäus Evangelium Kapitel 25.
Wenn der Menschensohn seine Herrschaft antritt, wird es sein wie bei den zehn Mädchen, die bei einer Hochzeit als Brautjungfern mit ihren Lampen den Bräutigam abholen wollten. Nur fünf von ihnen waren so klug, sich ausreichend mit Öl für ihre Lampen zu versorgen. Die anderen waren gleichgültig und dachten überhaupt nicht daran, genügend Öl mitzunehmen.
Als sich die Ankunft des Bräutigams verzögerte, wurden sie alle müde und schliefen ein. Plötzlich, um Mitternacht, wurden sie mit dem Ruf geweckt: „Der Bräutigam kommt, steht auf und begrüßt ihn!“ Da sprangen die Mädchen auf und brachten ihre Lampen in Ordnung.
Die fünf, die nicht genügend Öl hatten, baten die anderen: „Gebt uns etwas von eurem Öl, unsere Lampen gehen aus.“ Aber die Klugen antworteten: „Unser Öl reicht gerade für uns selber. Geht doch in den Laden und kauft euch welches.“
In der Zwischenzeit kam der Bräutigam, und die Mädchen, die genügend Öl für ihre Lampen hatten, gingen mit ihm in den Festsaal. Später kamen auch die fünf anderen. Sie standen draußen und riefen: „Ja, mach uns die Tür auf!“ Aber er erwiderte: „Was wollt ihr denn? Ich kenne euch gar nicht.“
Deshalb seid wach und haltet euch bereit, denn ihr wisst weder an welchem Tag noch zu welchem Zeitpunkt ich kommen werde.
Mit diesem Gleichnis spielt Jesus auf die Hochzeitsbräuche der damaligen Zeit an, bei denen der Bräutigam von den Brautjungfern abgeholt wird. Da sich das am Abend abspielt, sind dazu Lampen nötig. Im Gleichnis bedeutet die Hochzeit das Reich Gottes, der Bräutigam ist Jesus, die zehn Mädchen sind wir – die Gesamtheit der Gemeinde, die Kirche, die Christen. Die Lampe ist das Zeichen der Kirchenzugehörigkeit. Bis dahin ist alles klar.
Unklar ist: Was ist das Öl und wer sind die Dummen, wer die Klugen? Woran erkennt man sie? Sie haben alle eine Lampe, also gehören sie alle zu Jesus. Sie machen alle ihre Lampen betriebsfertig, das heißt, sie warten alle auf Jesus. Sie sind alle eingeschlafen, das heißt, sie sind alle gestorben. Es geht hier um ein Gleichnis für das, was nach dem Tod passieren wird. Sie sind alle aufgestanden, als der Bräutigam kam, das heißt, sie sind alle vom Tod auferstanden. Bis dahin sind sie äußerlich nicht voneinander zu unterscheiden.
Die große Scheidung kommt erst nach der Auferstehung im Gericht. Und in diesem entscheidenden Moment fehlt einigen von ihnen das Öl, damit die Lampe brennen könnte. Das heißt, es fehlt der lebendige, brennende Glaube. Für diese ist der Glaube an Jesus eine Angelegenheit, eine Formsache ohne Feuer. Sie zahlen ihre Kirchensteuer, gehören offiziell zur Kirche, aber haben kein lebendiges Verhältnis zu Jesus.
Das sind die Leute, die sich ungeheuer clever vorkommen, weil sie für alle Fälle nicht aus der Kirche austreten, aber nicht in jedem Fall für Jesus eintreten. Für sie ist der Glaube eine theoretische Richtigkeit, aber keine praktische Wichtigkeit. Sie machen alles in der Kirche mit, aber auch alles Mögliche woanders. Sie tanzen auf allen möglichen Hochzeiten und werden deshalb auf der Hochzeit, von der Jesus redet, nicht mit dabei sein.
Sie kennen Jesus, bekennen ihn, finden ihn womöglich klasse. Aber sie finden immer wieder Ausreden, um ihm nicht hundertprozentig zu gehorchen. Solche Leute, die sich so clever vorkommen, bezeichnet Jesus als dumm. Das hat er schon in seiner berühmten Bergpredigt gesagt. Am Schluss heißt es: „Wer klug ist, der tut meine Worte, die er hört. Und wer meine Worte hört und nicht danach handelt, der ist eben dumm.“
Dumm meint hier nicht fehlende Intelligenz, sondern fehlende Konsequenz. Wer Jesus nicht folgt, ist dumm. Wir würden uns ja nie wagen, so etwas zu sagen im Zeitalter der Toleranz, weil man ja andere nicht beleidigen darf. Aber Jesus ist in diesem Punkt intolerant. Er hat keine Hemmungen, Anders- und Ungläubige als dumm zu bezeichnen.
Was er sich hier als der Sohn Gottes herausnimmt, hat sich schon sein Vorfahr, König David, herausgenommen. Er sagt in Psalm 14: „Die Dummen sagen in ihrem Herzen, es gibt keinen Gott.“ Noch einmal: Mit Dummheit ist hier nicht ein Fehler im Kopf gemeint, sondern ein Fehler im Herzen.
So eine Ausdrucksweise ist schon schockierend genug, aber das Schockierende ist das, was jetzt kommt: Jesus meint, es gibt Dumme nicht nur außerhalb der Gemeinde und der Kirche, sondern auch innerhalb der Kirche. Das sind eben die halben Christen. Und weil unsere Geschichte zeigt, dass die Dummen nicht ins Reich Gottes kommen, bedeutet das praktisch, dass ein großer Teil der Leute, die offiziell zur Kirche gehören, nicht im Reich Gottes dabei sein wird.
Um euch davor zu bewahren, etwa am Ende in der Hölle zu landen, deshalb gibt es die Kirche. Deshalb feiern wir heute den Geburtstag der Kirche. Die Kirche ist keine Anstalt für religiöse Gefühlsbefriedigung, sondern eine Lebensrettungsorganisation. Deshalb ist Kirchenzugehörigkeit so wichtig, um zur Hochzeitsgesellschaft zu gehören.
Dafür war eine Lampe nötig, unbedingt nötig. Ohne Lampe lief nichts. Um zu Jesus zu gehören, ist Kirchenzugehörigkeit unbedingt notwendig. Wenn du nicht zur Kirche gehörst, nicht zur Kirche gehst, nichts für sie gibst und nichts für sie tust, dann bist du kein Christ – auch wenn du Kirchenmitglied bist.
Wenn du weiter gar nichts bist als ein eingetragenes Kirchenmitglied, wenn du nichts vorzubringen hast außer deinem Taufschein, dann denke nicht, dass du dich im Gericht darauf berufen kannst. Dein Taufschein, den du als Entlastung vorbringen willst, wird für dich zur Belastung. Denn als getaufter Christ hast du doch versprochen, dein Leben ganz mit Jesus zu führen – und nicht nur ein bisschen.
Der Taufschein, auf den du dich berufst, wird im Gericht zur Anklageschrift, wenn du nur ein halber Christ gewesen bist. Es hat mal jemand gesagt: Halbe Christen sind die, die denken, sie bräuchten sonntags nicht zur Kirche zu gehen, und auch die, die sonntags in die Kirche gehen, aber nur mit halbem Ohr hinhören und nur halb tun, was Gott ihnen sagt.
Halbe Christen sind die, die Glauben haben, aber keine Taten der Liebe tun, und auch die, die Taten der Liebe tun, ohne Glauben zu haben. Ein anderer hat gesagt: Die Klugen gingen dem Bräutigam mit beiden Händen entgegen. Die eine Hand trug die Lampe, die andere das Öl. Die Dummen dachten, eine Hand genügt.
Ich frage dich: Wo ist deine andere Hand? Wem gibst du sie? Wen wimmelst du damit ab? Bei wem hältst du dich damit fest? Woran bindest du sie?
Jesus will keine Halbheiten und keine halben Sachen. Er hat am Kreuz beide Arme ausgestreckt. Er hat da nicht lässig mit einem Rand dagehangen, sondern mit beiden Armen. Er hat nicht nur etwas, ein bisschen was gegeben, sondern sein ganzes Leben für dich gegeben. Er hat keine halben Sachen gemacht. Deshalb verlangt er auch von dir, keine halben Sachen zu machen. Dass du mit ihm eine ganze Sache machst – alles andere ist sinnlos.
Und wie sinnlos ein halber Christ ist, siehst du daran, dass die Halben am Schluss genauso in der Hölle landen wie die Gottesgegner.
Eine persönliche Begegnung und die Bedeutung der Entscheidung für Jesus
Vor einer Weile kamen nach einer Veranstaltung zwei Mädchen zu mir. Beide gehörten zur Kirche, waren getauft und konfirmiert. Die eine war Tochter eines Predigers. Am Abend hatten sie auf der Bühne mitgestanden. Ich hatte gepredigt, und sie waren im Chor mit dabei. Dort hatten sie das Lied „Oh happy day, when Jesus washed my sins away“ mitgesungen.
Nun ist das mit den englischen Liedern so eine Sache. Viele Leute können gar kein Englisch oder machen sich nicht die Mühe, etwas zu übersetzen. Die Menschen singen also das frommste Zeug auf Englisch mit, das sie auf Deutsch niemals über die Lippen bringen würden. Jedenfalls hatten sie das Lied gesungen: „Oh glücklicher Tag, als Jesus meine Sünden abgewaschen hat.“
Ich habe mit ihnen darüber geredet und festgestellt, dass es leider nichts als eine Show war. Es war eine fromme Lüge. Den glücklichen Tag, von dem sie gesungen hatten, hatten sie ihr ganzes Leben lang noch nie erlebt. Aber sie standen unmittelbar davor, sie standen unmittelbar vor ihrer Bekehrung. Trotzdem brachten sie es nicht fertig, ein ganzes Jahr zu Jesus zu sagen.
Unser Gespräch zog sich ungefähr eine Stunde hin und her, doch es kam zu keiner Entscheidung. Dann hatte ich den Kanal voll und sagte: „Jetzt ist Schluss. Ich gebe euch eine Hausaufgabe.“ Ihr sollt nach Hause gehen, euch hinsetzen und einen Zettel nehmen. In der Mitte macht ihr einen Strich. Links schreibt ihr alles hin, was für eine Bekehrung zu Jesus spricht, und rechts alles, was dagegen spricht.
Am nächsten Abend traten sie wieder an. Die Hausaufgabe war erledigt. Ich sage euch, sie hatten einen traumhaften Zettel angefertigt. Links stand alles, was für ein Leben mit Jesus spricht – vom Leben in der Gemeinde bis hin zum ewigen Leben. In der Religion eine Eins! Rechts stand dann: Disco, Jungs, Freiheit, Sex und Liebe, selber bestimmen und so weiter.
Ich fragte: „Wollt ihr, um vor der Ehe mit den Jungs ein bisschen herumzumachen, auf das Reich Gottes verzichten?“ Wieder kam dieses Rumgeeier, wieder keine klare Entscheidung. Sie wollten Jesus nicht ganz gehören, sondern bloß halb. Sie dachten gar nicht daran, aus der Kirche auszutreten. Sie hatten doch keine Lust, aus dem Chor auszutreten. Sie wollten einfach halb weitermachen.
Aber sie bedachten nicht, dass am Schluss die halben Christen vor der Tür stehen. Wenn Jesus sagen wird: „Ich kenne euch nicht“, ist irgendjemand hier, der möchte, dass Jesus das am Ende seines Lebens zu ihm sagt? Ich möchte nicht wissen, wie viele halbe Christen hier in diesem Zelt sitzen.
Aber ich bitte euch: Seid klug, seid klug! Gebt Jesus euer Leben ganz und bleibt euer ganzes Leben bei ihm. Bleibt dran!
Die Bedeutung des nachfüllenden Glaubens und der Heiligung
Dieses Dranbleiben ist das Öl, von dem Jesus hier spricht. Das Öl in unserem Gleichnis zeigt, dass im Leben mit Jesus ständig etwas verbraucht wird. Es reicht nicht aus, einmal in die Kirche einzutreten oder sich einmal zu bekehren und dann zu denken, das war es.
Genau das haben die törichten Mädchen falsch gemacht. Sie waren genauso bekehrt wie die klugen Mädchen. Aber nach der Bekehrung haben sie aufgehört, sich zu bemühen. Es passierte nichts mehr, sie füllten kein Öl nach. In der Bibel ist Öl auch ein Bild für den Heiligen Geist.
Die Bibel sagt, was wir am Anfang in dem Lied gesungen haben: „Werdet voll Geist.“ Das heißt, du musst immer wieder Öl auf die Lampe gießen, also nachfüllen. Ein geisterfülltes Leben bedeutet nicht wildes Herumgetobe mit hochgerissenen Armen und geschlossenen Augen oder, wie neuerdings, wie ein umgekippter Maikäfer auf der Bühne auf dem Rücken zu liegen. Ein geisterfülltes Leben bedeutet nüchternen Gehorsam im Alltag.
Die Bibel nennt das Heiligung. Sie sagt auch, ohne Heiligung wird niemand den Herrn sehen. Genau das ist den törichten Mädchen passiert. Sie konnten Jesus nicht sehen. Die Tür blieb verschlossen, es gab kein Wiedersehen.
Der Grund dafür war: kein Öl, keine Heiligung, kein Glaubenstraining, keine Glaubenserfahrung, kein Glaubenswachstum, keine Glaubenskräfte. Was nützen dir deine früheren Glaubenserfahrungen, wenn du heute keine Erfahrungen mehr mit Gott machst? Wenn du leer gelaufen bist, hilft es dir nichts, draußen herumzulaufen wie die törichten Mädchen.
Du kannst nicht die Erfahrungen anderer Menschen anzapfen, wenn du selbst leer gebrannt bist. Du kannst nicht einfach anfangen, Glaubenskurse zu besuchen oder Nachholunterricht im Glauben zu nehmen. Wenn Jesus zum Gericht kommt und du kein Öl in der Kanne hast, dann wirst du abgewiesen. Die Tür bleibt zu, du bleibst draußen.
Darum bring das Öl vorher noch hinein. Du hast heute Vormittag die Gelegenheit dazu: Gieß Öl auf die Lampe, füll nach, öffne Jesus dein Leben, diene ihm und lebe mit ihm. Und lass ihn nie wieder los!
Die Dringlichkeit der Entscheidung und die Einladung Jesu
Wenn du jetzt nicht die einladende Stimme von Jesus hören willst, die dich in das Reich Gottes ruft, wirst du seine Stimme später hören müssen, wenn er dich im Gericht vom Reich Gottes ausschließt.
Heute sagt Jesus zu dir: Ich kenne dich, ich liebe dich, ich brauche dich und möchte dich bei mir haben. Ich habe einen Platz für dich in meinem Reich. Wenn du darauf jedoch gar nicht oder nur halbherzig reagierst, wird er dir am Ende sagen: Ich kenne dich nicht.
Freunde, wenn das schon Menschen passieren kann, die zur Kirche gehören, was wird dann mit denen sein, die nicht dazugehören? Wollt ihr wirklich, dass der Einzige, der euch die Tür zum Reich Gottes öffnen kann, euch am Ende sagt, dass ihr vor einer verschlossenen Tür steht?
Heute steht die Tür für dich offen. Seit Jesus Mensch geworden ist, ist die Tür zum Reich Gottes weit geöffnet, und jeder ist eingeladen, hereinzukommen. Bedenke aber bitte, dass Jesus nicht immer zur Verfügung steht.
Der Nachtportier im Hotel muss warten, bis der letzte Hotelgast ankommt. Jesus muss nicht so lange warten. Er sagt uns selbst, dass er das nicht tun wird, sondern nur die hereingelassen werden, die ganz zu ihm gehören. Danach bleibt die Tür geschlossen.
Wie lange willst du deine Lebensübergabe noch hinauszögern? Jesus zieht aus dieser Geschichte eine klare Konsequenz: Seid wachsam und passt auf, denn ihr wisst weder Tag noch Stunde, wann ich komme.
Das heißt, lebe jeden Tag so, als wäre es dein letzter. Sei jeden Tag bereit, vor das Gericht Gottes zu treten. Jetzt kannst du noch umkehren, denn wenn Jesus kommt, ist es zu spät.
Es gibt ein „zu spät“ – das ist die schreckliche Bilanz dieser Geschichte. Jesus hat sie erzählt, um dich aus deiner Gleichgültigkeit aufzurütteln. So sicher, wie es ein „zu spät“ gibt, so sicher gibt es kein „zu früh“.
Und heute ist es auf jeden Fall nicht zu spät. Die Bibel sagt: Jetzt ist der Tag des Heils, jetzt ist die Zeit der Gnade. Verstehst du das? Jesus will nicht, dass du zu den Dummen gehörst, sondern zu den Klugen.
Also, zünde das Licht an, fülle deine Lampe nach und erneuere die Verbindung. Die Geschichte der Welt und deines Lebens läuft unweigerlich auf das Ende zu. Der Countdown läuft, Gott ruft nach Hause. Schiebe die Entscheidung nicht auf irgendwann hinaus.
Gebet und Segenswunsch zum Abschluss
Bevor wir das Lied singen, reden wir zusammen mit Jesus. Dabei macht Wolfgang mit uns mit.
Jesus, ich danke dir, dass du uns nicht im Ungewissen lässt und dass du uns klaren Wein einschenkst. Du weißt genau, worauf es ankommt, und das möchtest du uns nicht vorenthalten.
Ich bitte dich einfach, dass jeder in seinem Herzen so begreift, dass er nicht nur den Drang verspürt, umzukehren, sondern dass er sich in deine Arme wirft. Und zwar nicht aus Angst oder weil es jetzt so muss oder aus Zwang, sondern weil er heute erkannt hat: Ja, ich möchte dabei sein in der Ewigkeit. Ich möchte dein Kind sein, Gott.
Ich danke dir, dass du uns alles bereit hast, auch heute Morgen – deine Liebe, deine Freundlichkeit. Auch wenn du manchmal ganz hart mit uns redest, dann nur aus Liebe zu uns, damit wir nicht verloren gehen. Dafür sage ich dir herzlichen Dank.
Danke, dass du mit deiner Gnade auch heute Morgen da bist, sodass wir wissen können: Wir können uns in deine Arme werfen und sind dort wirklich gut aufgehoben.
Segne du den Entschluss eines jeden Einzelnen, Herr. Amen.
