Einführung in das Thema des Heils und Überblick über Römer Kapitel 5
Wir können anfangen. Danke, Herr, für den neuen Morgen, danke für die Frische, die du uns schenkst, für die Kräfte und für das gute Wort Gottes. Wir beten, dass du uns auch heute Gnade und Gelingen schenkst, dass wir einen aufnahmebereiten Geist haben und dass du uns deine Wahrheiten in deinem Licht zeigst. Amen!
Heute kommen wir zu Römer Kapitel 5, Vers 12. Wir sind immer noch in dem Abschnitt über das Wesen des Heils. Dieser Abschnitt beginnt in Kapitel 3, Vers 21, und geht bis zum Ende von Kapitel 5.
Kapitel 3, Vers 21 beschreibt das Heil: Allein aus Glauben wird man gerecht gesprochen. Kapitel 4 ist dann die Bezeugung des Heils aus dem Alten Testament. Hier wird gezeigt, dass Rechtfertigung nicht durch das Gesetz, nicht durch Werke und nicht durch Beschneidung geschieht, sondern allein durch Glauben. Dies wird nun aus dem Alten Testament belegt.
Jetzt, in Kapitel 5, haben wir im ersten Teil das Ergebnis der Rechtfertigung, nämlich Friede und Sicherheit. In Kapitel 5, Verse 12 bis 21, sehen wir die große Auswirkung des Heils auf die ganze Menschheit.
Paulus stellt in vier Schritten einerseits die große Not des Menschen und andererseits die große Tat Gottes dar. Zuerst zeigt er, dass das Problem sehr ernst ist. Dann folgt eine Gegenüberstellung, die zeigt, dass die Heilstat Christi unendlich viel Größeres bewirkt als der Fehltritt Adams. Danach folgt ein Vergleich: Die Tat des einen hat Auswirkungen auf die Vielen. Schließlich kam das Gesetz hinzu, um zu zeigen, wie ernsthaft das Problem der Sünde ist (Vers 20 bis 21).
Ich habe an der Tafel das aufgeschrieben und gerade festgestellt, dass ich einen kleinen Fehler gemacht habe. Hier ist der Vergleich, und oben ist der Kontrast. Also brauchen wir zwei Spalten in der Mitte. Oben haben wir den Kontrast, eine Gegenüberstellung, und darunter den Vergleich.
Wenn man die Bibel studiert, ist es hilfreich, solche Texte, wie wir sie jetzt lesen werden, genauer anzuschauen. Man sollte sich ansehen, was hier gegenübergestellt wird, und sich das dann in zwei Spalten aufschreiben. Das erleichtert das Verständnis.
Wollen wir aber zuerst den Text lesen? Möchte jemand gerne den ganzen Abschnitt bis Vers 21 vorlesen?
Der Text von Römer 5,12-21: Die Auswirkung der Sünde und der Gnade
Vers 12 bis Vers 21 behandeln das Thema der Sünde und der Gnade im Vergleich zwischen Adam und Jesus Christus.
Adam, der ein Vorbild des Kommenden ist, sündigte nicht durch fleißige Vertretungen. Die Sünde, die durch Adam kam, führte zum Tod, der jedoch nicht endgültig ist. Ebenso wurde die Gnade durch Jesus Christus gegeben.
Wenn durch den Fehltritt eines Menschen der Tod herrschte, so überströmte die Gnade Gottes und das Geschenk der Gnade durch die eine Handlung eines Menschen, Jesus Christus, die vielen. Nicht wie durch den einen, der sündigte, kam die Gabe, sondern durch die Gabe des einen Menschen, Jesus Christus, herrscht Gnade und Leben.
Auf der einen Seite führt das Urteil dazu, einen Fehltritt zu verurteilen. Auf der anderen Seite führt die Gabe der Gnade dazu, viele Fehltritte in ein rechtfertigendes Urteil zu verwandeln.
Wenn durch den Fehltritt des einen der Tod als König herrschte, dann herrschen vielmehr diejenigen, die den Überfluss der Gnade und das Geschenk der Gerechtigkeit empfangen haben, als Könige des Lebens durch Jesus Christus.
Wenn ein Urteil für alle Menschen kam, dann kam auch durch die eine gerechte Handlung eine Rechtfertigung zum Leben für alle Menschen. So wie durch den Ungehorsam des einen Menschen viele zu Sündern gemacht wurden, so werden durch den Gehorsam des einen viele zu Gerechten gemacht.
Das Gesetz wurde hinzugefügt, damit die Sünde zunimmt. Doch wo die Sünde zunimmt, überströmt die Gnade noch mehr.
So wie die Sünde im Tod als König herrschte, so herrscht auch die Gnade als König und bringt Gerechtigkeit zum ewigen Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Die Ernsthaftigkeit des Problems: Sünde und Tod durch Adam (Verse 12-14)
Wir gehen das jetzt ganz langsam durch, dann wird es klarer. Wenn man das zum ersten Mal liest, ist es ein bisschen viel und etwas schwieriger auf einmal zu verstehen. Aber wir sollen ja ganz bewusst immer wieder lesen und die Stellen gegenüberstellen.
Zuerst einmal betrachten wir die Verse 12 bis 14. Das Problem ist sehr ernst. Paulus beginnt hier in Vers 12 einen Satz, den er nicht sofort zu Ende führt. Das habt ihr sicher bemerkt, oder? Vers 12 lautet: „Deswegen, gerade so, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt hineinkam und durch die Sünde der Tod, und auf diese Weise der Tod zu allen Menschen durchdrang, auf welchen...“ – jetzt erwartet man den zweiten Teil des Satzes, oder?
Der Satz wird eigentlich in Vers 18 wieder aufgegriffen. Man könnte ihn so ergänzen: „So kam auch durch einen Menschen die Rechtfertigung und das Leben zu allen Menschen.“ So wie durch einen Menschen, nämlich Adam, die Sünde kam, so kam durch einen Menschen, nämlich Christus, die Rechtfertigung. Wie durch die Tat des einen Menschen der Tod die Folge war, so hatte durch die Tat des anderen Menschen, Jesus Christus, das Leben zur Folge.
Aber das wird Paulus erst in Vers 18 wieder aufgreifen. Die Verse 13 bis 17 schiebt er sozusagen noch einige Gedanken ein. Das macht Paulus öfter: Er beginnt einen Satz, dann kommen ihm wichtige Gedanken, und er greift den Satz später wieder auf und vollendet ihn.
Also: Durch einen Menschen, das ist Adam, kam die Sünde in die Welt hinein. Das war der Sündenfall Adams. Seit dem Sündenfall gibt es die Sünde in der Welt. Und durch die Sünde kam der Tod. Der Tod zog an dem Tag ein, an dem Adam sündigte. Und zwar kam der Tod in doppelter Weise: geistlich und leiblich.
Der Tod, „an dem Tag, an dem du sündigst, wirst du sterben“, geschah in zweifacher Hinsicht. Der geistliche Tod drang durch, denn geistliches Leben heißt Verbindung mit dem lebendigen Gott, der das Leben in Person ist. Wenn man von Gott, dem Leben, getrennt wird, dann ist das Tod. Es gab hier eine Trennung: Es starb etwas Innerliches bei Adam, diese Verbindung zu Gott, zu der er erschaffen war. Da starb etwas.
Aber auch körperlich drang jetzt der Tod in seinen Körper ein. Da zog der Tod ein, und ab diesem Zeitpunkt begann Adam zu sterben – in physischer Hinsicht. Das heißt, sein Körper wurde zu einem Körper, der in Richtung Tod tendiert und schließlich ganz abstirbt. Das war bei Adam so.
Jetzt sagt Paulus hier: „Und durch die Sünde der Tod und auf diese Weise der Tod zu allen Menschen durchdrang.“ Das bedeutet, der Tod kam nicht nur zu Adam, sondern auch zu allen Nachkommen Adams. Der Mensch wird geboren und stellt fest, dass er nicht mehr die Verbindung zu Gott hat. Die Verbindung ist getrennt. Der Mensch kommt unerlöst in die Welt.
Er kommt nicht schuldig in die Welt. Ein Baby hat noch nicht die Schuld, es hat noch nicht gesündigt. Weil es nicht gesündigt hat, ist es nicht schuldig. Aber es kommt dazu, dass das Kind sündigen wird. Die Sünde als Tendenz ist vorhanden, und irgendwann bricht sie durch als Tat. Dann wird der Mensch schuldig.
Eine gute Frage! Nicht, dass er Schuld hätte, nicht, dass er... Wo war das? Psalm 51, Vers 7. Dort steht: „Schuld bei euch.“ Nun, das hebräische Wort „Ungerechtigkeit“ muss nicht unbedingt persönliche Schuld bedeuten. Wenn es Schuld heißt, dann könnte es nur die Schuld der Mutter sein, nicht die Schuld des Babys.
Wenn es nicht Schuld heißt, sondern Ungerechtigkeit – in meiner Übersetzung steht „Ungerechtigkeit“ – dann zeigt es einfach, dass der Mensch in diesem Sinne Ungerechtigkeit hat, also die Tendenz zur Ungerechtigkeit. Das Baby hat tatsächlich nicht gesündigt, das wissen wir alle. Kein Baby kommt auf die Welt, als hätte es schon gesündigt. Das geht nicht.
Das Sündigen geschieht erst als Tat, das sind Taten, sündigen, Ungerechtigkeiten tun. Das heißt, wir müssen schwierige Stellen im Licht der klaren Stellen betrachten. Gerade Römer 5 gibt uns hier schon Antworten. Es gibt nämlich die Sünde als Tendenz in uns, die Sünde als Kraft in uns, und es gibt die Sünde als Tat.
Die Sünde als Kraft ist immer schon da, seit dem ersten Tag der Geburt. Aber die Sünde als Tat ist noch nicht da. Das geschieht erst, wenn ich tatsächlich sündige. Und Gott wird den Menschen nicht für die Tendenz der Sünde verurteilen, die er hat, sondern für die Taten.
Das haben wir in Kapitel 2 schon gelesen: Das Gericht ist aufgrund von Werken. Wenn Gott also den Menschen richtet, dann richtet er ihn für das, was er getan hat, nicht für die Tendenz, die er in sich hat, zum Sündigen hin.
Wir werden hier feststellen, dass immer wieder von „Sünde“ im Singular die Rede ist. Bis jetzt war immer von „Sünden“ die Rede, oder Sünden wurden aufgezählt – also Dinge, die der Mensch getan hat. Und da wurde von Vergebung gesprochen, dass Jesus Christus die Sünden vergibt, Gnade usw.
Aber jetzt geht es einen Schritt tiefer: Es wird über die Sünde als Kraft, als Tendenz gesprochen. Es gibt ein Gesetz, ein Kraftgesetz. Das werden wir in den Kapiteln 6 und 7 noch sehen.
Wir haben verschiedene Gesetze auch in der Natur. Wenn ich etwas fallen lasse oder loslasse, fällt es runter, und das passiert immer wieder. Da ist eine Kraft, die es nach unten zieht. Wir nennen das, weil es immer wieder geschieht, eine Gesetzmäßigkeit. Zum Beispiel das Schwerkraftgesetz.
Bei der Sünde ist es auch so: Der Mensch hat etwas in sich, eine Tendenz, ein Kraftgesetz oder eine Gesetzmäßigkeit, die ihn zum Sündigen veranlasst. Aber erst in dem Moment, wenn er persönlich sündigt, ist er wirklich schuldig.
Wir gehen jetzt den Text entlang, dann wird es etwas klarer.
Die Stelle möchte ich mir noch genauer ansehen. Wie sieht es denn aus mit der Erbsündelehre? Was sagt sie?
Erbsünde ist das Gleiche, Erbschuld gibt es nicht, Erbsünde schon. Erbschuld, also Schuld, kann man nicht übertragen. Wenn ich schuldig bin für etwas, dann ist mein Sohn nicht schuldig, den ich zeuge. Aber die Sünde als Kraftgesetz, als Tendenz zum Sündigen, das wird vererbt. Das ist von Adam auf seine Nachkommen vererbt worden.
Also es gibt eine Erbsünde, aber keine Erbschuld. Die katholische Kirche hat hier eine falsche Lehre. Die katholische Kirche lehrt die Erbschuld, und das ist falsch. Deshalb meinen die Katholiken, man müsse die Kinder möglichst schnell taufen, damit sie von der Erbschuld befreit werden.
Das ist Unsinn, das lehrt die Schrift nicht. Außerdem wird man nicht durch die Taufe von Schuld befreit – das ist ein anderes Thema, das ist die zweite Ehelehre.
Aber die Erbsünde als Tendenz, als Gesetzmäßigkeit in uns, die uns zum Sündigen hin treibt – das ist da, seit der Sünde Adams.
Hier steht – und das ist wieder eine Frage der Übersetzung, ich weiß nicht, wie Schlachter oder Elberfelder das übersetzen – am Ende von Vers 12: „Der Tod ist zu allen Menschen hindurchgedrungen, jetzt kommt was: ‚Auf welchen hin alle sündigten‘.“ Manche übersetzen: „Weil alle gesündigt haben.“ Wie heißt es in der Schlachter? „Weil alle gesündigt haben.“
Der Tod ist nicht deshalb durchgedrungen zu allen, weil alle gesündigt haben. Paulus hat ganz klar gesagt, dass der Tod zu allen hindurchgedrungen ist, weil Adam gesündigt hat. Der Adamsstod, Adams Sünde, brachte den Tod zu allen Menschen.
Das ist, was die Schrift ganz klar lehrt: Einer sündigt, und der Tod kommt zu allen Menschen. Der Tod kommt nicht deshalb zu allen Menschen, weil alle Menschen gesündigt haben. Nein, zuerst ist der Tod da. Zuerst ist der Tod da durch Adam, und jetzt kommt der Tod zu allen Menschen.
Und aufgrund dessen, dass sie tot sind, sündigen sie. „Auf welchen hin?“ Das griechische Wort „epi“ wieder, wie schon öfter. „Auf welchen hin?“ Alle sündigten.
Ich gebe zu, es gibt griechische Fälle, wo „epi“ auch kausal übersetzt werden kann. Aber wenn etwas übersetzt werden kann und nicht muss, dann muss man schauen, wie es noch übersetzt werden kann und wie es hauptsächlich übersetzt wird.
Dieses Wort „epi“ heißt „auf etwas hin“, also auf die Tatsache hin, dass der Tod jetzt gekommen ist. Deshalb sündigen wir. Alle Menschen sündigen, weil wir tot sind, also von Gott und vom Leben abgeschnitten.
Der Übersetzer hat es manchmal schwierig, er hat mehrere Möglichkeiten. Manchmal muss er lange studieren und überlegen. Hier wäre es nicht dem Kontext entsprechend, wenn wir mit „weil“ übersetzen. Hier müssen wir übersetzen: „Auf den Tod hin, auf welchen hin alle sündigen.“
Der Tod kam, jetzt werden alle Menschen tot geboren, das heißt, getrennt von Gott. Deshalb sündigen sie irgendwann, sobald sie alt genug sind zum Sündigen. Das Baby kann noch nicht sündigen.
Also: Wie durch einen Menschen, durch Adam, die Sünde in die Welt kam und durch die Sünde der Tod in die Welt kam, und auf diese Weise der Tod zu allen Menschen kam, weil sie alle von Adam abstammen, auf welchen hin alle sündigten.
Der Mensch sündigt also nicht wegen dem Gesetz, sondern weil er tot ist. Das ist hier sehr wichtig.
Der Mensch ist ein Sünder, unabhängig vom Gesetz. Das Problem der Sünde liegt viel tiefer, mein lieber Jude und lieber Judenchrist. Die Sünde entsteht nicht erst durch die Übertretung des Gesetzes.
Vers 13: „Denn bis zum Gesetz war die Sünde wohl in der Welt.“ Bis zum Gesetz war die Sünde also schon in der Welt. Aber Sünde wird nicht angerechnet, im Sinne von „wird nicht erkannt, angerechnet“. Ich spreche jetzt nicht von dem, was Gott eines Tages richten wird.
Denn Gott hat ja auch die Menschen zur Zeit Noahs gerichtet, obwohl sie kein Gesetz Mose hatten.
Noch einmal: Sünde wird nicht angerechnet in dem Sinne, dass man es nicht erkennt, wo kein Gesetz ist. Du kannst jemanden nicht aufgrund des Gesetzes zur Verantwortung ziehen, wenn kein Gesetz da ist.
Aber trotzdem waren diese Menschen Sünder und schuldig. Was ist passiert? Wir brauchen nur 1. Mose 5,6 zu lesen.
Dort lesen wir, dass die Menschen sich verdarben, böse handelten. Was sagt Gott? Gott muss sie richten. Aber Gott ist so gnädig und schenkt eine Möglichkeit, dem Gericht zu entkommen: Er sagt, geht in die Arche.
Und wer nicht gehorcht und nicht in die Arche geht, der wird gerichtet.
Sünder werden nicht angerechnet, wo kein Gesetz ist.
Seit dem ersten Menschen, der sündigte, gibt es den Tod. Bei Adam gab es ein Gebot, das übertreten wurde. Die anderen Nachkommen Adams hatten kein Gebot, dass sie nicht vom Baum essen durften, sie waren schon außerhalb des Gartens.
Aber sie sind alle im Wesen Sünder geworden, das heißt mit der Tendenz zur Sünde. Und sie haben gesündigt, wie wir erfahren, wenn wir die Sintflutgeschichte lesen.
Das ganze Menschengeschlecht hat sich verdorben, ohne ein Gesetz zu haben, ohne das Gesetz Mose.
Jetzt kommt ein starkes Argument: Wenn der Mensch ohne Gesetz ein Sünder ist, warum sollten wir dann nicht ohne Gesetz gerettet werden?
Das Gesetz ist nämlich kein Heilsmittel. Die Juden haben gesagt: Das Gesetz ist entscheidend. Du musst das Gesetz halten, und wenn du das tust, bist du gerettet.
Nein, das Gesetz kann dich nicht retten, weil du im Wesen Sünder bist, durch und durch.
Schon damals gab es kein Gesetz. Von der Zeit Adams bis Mose herrschte der Tod.
Vers 14: „Jedoch herrschte der Tod wie ein König von Adam bis Mose auch über die, die nicht mit gleicher Übertretung gesündigt hatten wie Adam, der ein Vorbild des Kommenden ist.“
Der Tod herrschte über alle Menschen. Und weil der Tod über alle Menschen herrschte, sündigten sie. Aber auch über die, die nicht mit der gleichen Übertretung gesündigt hatten wie Adam.
Der Tod herrschte unabhängig von einem Gesetz und unabhängig davon, wie sie lebten. Deshalb sündigten sie, verdarben sich, und Gott musste richten.
Die Not ist sehr groß. Sie ist geographisch groß, sie ist weltweit verbreitet. Die Not ist auch zeitlich groß, sie erstreckt sich über die ganze Geschichte.
Sünde und Tod sind weltweit und geschichtlich weit verbreitet.
Damals gab es noch kein Gesetz, deshalb konnte man nicht genau feststellen, wie schlimm der Mensch sündig ist. Aber der Tod war da, und der Tod ist die Folge der Sünde seit Adam.
Paulus will hier feststellen, dass der Mensch von Adam her auf jeden Fall ein Sünder ist – und zwar ohne Gesetz ein Sünder, ein Sünder.
Und weil er ein Sünder ist, sündigt er.
Ganz wichtig: Der Mensch sündigt, weil er ein Sünder ist. Es ist nicht so, dass der Mensch ein Sünder ist, weil er sündigt.
Du siehst einen Apfelbaum. Du fragst dich: Was ist das? Das ist ein Apfelbaum.
Warum ist das ein Apfelbaum? Nicht, weil er Äpfel trägt. Nein, im Frühling ist es auch ein Apfelbaum.
Er ist ein Apfelbaum, weil er ein Apfelbaum ist. Er trägt Äpfel, weil er ein Apfelbaum ist. Er ist nicht ein Apfelbaum, weil er Äpfel trägt.
Genauso ist es mit der Sünde: Der Mensch ist ein Sünder, nicht, weil er sündigt, sondern er sündigt, weil er ein Sünder ist.
Weil er ein Wesen hat, das ihn zur Sünde drängt und zur Sünde hervorbringt.
Man muss nur warten.
Das sagt auch Epheser 2, Vers 3: „Wir waren Kinder des Zorns von Natur.“
Epheser 2, Vers 3 spricht vom Tod: „Da ist hier Tod in Übertretungen.“
Ich lese vor aus Epheser 2:
„Ihr wart tot in den Übertretungen und Sünden, in denen ihr einst wandeltet, ausgerichtet nach der Zeit dieser Welt, nach dem Fürsten des Machtbereiches der Luft, den Geist, dem Geist, der nun in den Söhnen des Ungehorsams wirkt, unter denen auch wir alle einst unser Leben führten in den Lüsten unseres Fleisches, wobei wir den Willen des Fleisches und des Denkens taten, und wir waren von Natur – jetzt kommt es – Kinder des Zorns.“
Von Natur heißt von Geburt an. Ein Baby ist schon ein Kind des Zorns. Aber es bekommt den Zorn Gottes noch nicht zu spüren, weil es noch nicht gesündigt hat.
Aber warte nur eine Zeit lang, irgendwann wird dieses Kind anfangen zu sündigen, und dann verdient es den Zorn.
Also in der Anlage ist das Sündigen schon vorhanden.
Die Heilstat Christi übertrifft den Fehltritt Adams (Verse 15-17)
Paulus fährt in den Versen 15 bis 17 fort und beschreibt, dass die Heilstat Christi unendlich Größeres bewirkt als der Fehltritt Adams. Er stellt gegenüber, dass das, was Jesus Christus getan hat, um vieles größer ist als das, was Adam getan hat. Was Adam Negatives getan hat, hat Christus in unendlich viel größerem Maße positiv vollbracht.
In Vers 15 heißt es: „Nicht wie der Fehltritt, so auch die Gnadengabe. Denn wenn durch den Fehltritt des einen, des Adam, die vielen starben, so war vielmehr die Gnade Gottes und die Gabe der Gnade des einen Menschen, Jesus Christus, überreich gegen die vielen.“ Hier sehen wir erneut den Beleg, dass es richtig war, was wir in Vers 12 gesagt haben. Paulus erklärt, dass durch den Fehltritt des einen, nämlich Adams, die vielen, also alle Menschen, die von Adam abstammen, gestorben sind. Der Tod herrschte.
Doch es gilt: Nicht wie der Fehltritt, so auch die Gnadengabe. Das bedeutet, wenn schon der Fehltritt etwas Schlimmes war, so ist die Gnadengabe durch Jesus Christus um ein Vielfaches herrlicher und größer. Durch den Fehltritt Adams kam der Tod, aber um wie viel mehr kam durch die Gerechtigkeit Jesu Christi, durch die Gabe Jesu Christi, die herrliche Gabe der Gnade Gottes!
Hier haben wir also die Gegenüberstellung, die ich an der Wandtafel aufgeschrieben habe: Ein Fehltritt bei Adam – die Folge war, dass viele starben. Bei Christus hingegen eine Gnadengabe – viele erhalten reichlich Gnade. Die Gnadengabe Jesu Christi besteht darin, dass er sich selbst hingibt, er stirbt für uns. Dadurch wird die Gnade reichlich für alle, die von ihm abstammen.
Wir haben hier zwei Hauptfiguren: Adam, das Haupt der einen Menschheit, und Christus, das Haupt der anderen Menschheit. Von Adam stammen wir alle ab; von Christus diejenigen, die an ihn glauben.
In Vers 16 heißt es: „Und nicht wie durch den einen, der sündigte, ist die Gabe.“ Das ist ein großer Unterschied. Auf der einen Seite führte das Urteil aus dem Fehltritt Adams zur Verdammnis, zur Verurteilung und zum Tod – die Sünde und der Tod kamen. Auf der anderen Seite führt die Gnadengabe aus vielen Fehltritten zur Rechtfertigung, zum Urteil der Rechtfertigung.
Adam hat einmal gesündigt, das Urteil war Tod – Tod für viele. Jesus Christus hat eine Tat am Kreuz vollbracht, indem er sich selbst für uns gegeben hat, eine Liebestat. Dadurch kommen wir aus vielen Fehltritten zur Rechtfertigung. Das Ergebnis ist Rechtfertigung trotz vieler Fehltritte.
Vers 17 führt den Kontrast noch weiter aus: „Denn wenn infolge des Fehltrittes des einen, des Adam, der Tod herrschte, so werden vielmehr die, die das Übermaß der Gnade und des Gerechtigkeitsgeschenkes empfangen, im Leben herrschen als Könige durch den einen Jesus Christus.“
Bei Adam war es ein Fehltritt, durch den der Tod wie ein König herrschte und alles regierte. Bei Christus hingegen ist es eine Gabe, ein Werk am Kreuz für uns. Viele erhalten Gnade und dürfen jetzt herrschen. Sie regieren durch ihr neues Leben und dürfen über die Sünde herrschen.
Dies wird später noch in Kapitel 6 weiter ausgeführt. Zusammenfassend gilt: Durch den einen Fehltritt kam der Tod für alle, und durch die eine Gabe Jesu Christi kommt das Leben für alle. Wir dürfen jetzt im Leben herrschen. Durch Adam hat der Tod regiert, durch Christus dürfen wir jetzt herrschen – durch das neue Leben, das wir erhalten haben.
Die persönliche Entscheidung für das Heil und die Tragweite der Sünde
Natürlich könnte man jetzt fragen: Warum kamen Sünde und Tod wie von selbst zu allen Menschen durch Adam? Bei Christus hingegen kommt das neue Leben nicht automatisch.
Bei Adam geschah es fast automatisch. Einer hat gesündigt, und daraus folgte wie von selbst der Tod für alle Menschen. Bei Jesus Christus hingegen hat er am Kreuz eine Tat vollbracht, doch das Leben kommt nicht automatisch für alle Menschen.
Das hängt damit zusammen, dass sich der Mensch bewusst entschieden hat zu sündigen. Jeder einzelne Mensch trifft irgendwann in seinem Leben die Entscheidung, zu sündigen. Ebenso muss er sich jetzt wieder bewusst für Jesus Christus entscheiden. Es geht um eine Entscheidung – das müssen wir uns klar machen.
Das Sündigen kam nicht von selbst. Bei Adam war es eine bewusste Entscheidung. Alle Nachkommen Adams haben zwar die Tendenz zum Sündigen, doch das eigentliche Sündigen ist ebenfalls eine Entscheidung.
Ein kleines Kind entscheidet sich zum Beispiel, ob es lügt oder nicht. Das geschieht nicht automatisch. Man kann nicht sagen, das Kind wisse nicht, wie Lügen, Stehlen oder Betrügen entstehen. Nein, das kommt nicht von selbst. Die Tendenz ist da, der Drang ist da, aber die Entscheidung trifft der Mensch.
So muss der Mensch nun für sich selbst den Sündenfall rückgängig machen. Deshalb bietet Gott jedem Menschen die Möglichkeit an: Schau, du kannst es rückgängig machen. Es gibt Erlösung, es gibt Rettung. Aber du musst dich ganz persönlich für Jesus Christus entscheiden. Du musst diese Gabe annehmen.
Dann wirst du leben und durch dieses neue Leben im Leben regieren können.
Man könnte fragen: Warum war die Strafe so groß? Warum nur eine Sünde – eine einzige kleine Sünde – und die Strafe ist so furchtbar groß?
Das zeigt uns, wie schrecklich Sünde ist. Nehmen wir ein Beispiel: Jemand ist verheiratet und begeht Ehebruch. Er sagt: „Das war doch nur einmal. Ich war tausend, zwei- oder dreitausend Tage treu, und nur einmal habe ich Ehebruch begangen.“ Zerstört das alles, was vorher geschah? Ja, es zerstört alles. Ein einziger Ehebruch.
Sünde ist etwas Schlimmes. Das will Paulus uns durch den Heiligen Geist hier klar machen: Sünde ist etwas ganz, ganz Schreckliches. Sie zerstört den Menschen.
Wenn Adam einmal sündigte, hat er zu Gott gesagt: „Gott, eigentlich ist es mir ganz egal, was du sagst. Ich tue, was ich möchte. Ich will nicht den Schöpfer, sondern frei sein und diese Frucht essen.“ Damit verwirft er den Schöpfer.
Durch eine kleine Tat verwirft er die Autorität des Schöpfers. Sünde ist sehr ernst und zieht Schreckliches nach sich. Es war ein Schlag ins Gesicht des Schöpfers.
Der Mensch sollte jetzt lernen, dass er ohne Gott nichts tun kann. Er ist geschaffen für Abhängigkeit. Wenn er sich selbständig macht von Gott, wird ihm das Verderben bringen.
Gehen wir weiter.
Die Auswirkung der Heilstat Jesu Christi und der Vergleich mit Adam (Verse 15-19)
Also diese Verse 15 bis 17 haben uns jetzt eine Gegenüberstellung gezeigt: Die Heilstat Jesu Christi bewirkt viel, viel Größeres als der Fehltritt Adams. Wer jetzt zu Jesus kommt, bekommt viel, viel Größeres. Er erhält die Gnadengabe überreichlich, er bekommt überreichlich Gnade und darf jetzt wie ein König über die Sünde herrschen – durch den einen, durch Jesus Christus.
Und jetzt Vers 18 und 19: Die Tat von Adam hat Auswirkungen auf die Vielen, und die Tat von Christus hat Auswirkungen auf viele. Hier sehen wir einen Vergleich: Die Tat eines Einzelnen hat Auswirkungen auf alle seine Nachkommen.
In Vers 18 greift Paulus den Vers 12 wieder auf, das, was er dort begonnen hat zu sagen. Er nimmt es hier erneut auf: Also dann, wie es durch einen Fehltritt zu einer Verurteilung für alle Menschen kommen kann, so kommt es durch die eine gerechte Handlung zu einer Rechtfertigung des Lebens für alle Menschen.
Denn gerade so, wie durch das Nichtgehorchen des einen Menschen, des Adam, die Vielen zu Sündern gemacht wurden, so werden durch das Gehorchen des einen, des Gehorchen Jesu Christi, die Vielen zu Gerechten gemacht.
Wir haben hier zwei Häupter, oder? Zwei Häupter, von denen die anderen abstammen. Das eine Haupt ist Adam, und seine Ungehorsamstat wirkt sich auf alle aus, die in seinem Geschlecht entstehen, also alle seine Nachkommen.
Und genauso ist es bei Jesus Christus. Wir haben ein Haupt, Jesus Christus, und seine eine Gerechtigkeitstat hat Auswirkungen auf alle seine Nachkommen – hier natürlich geistliche Nachkommen, das heißt solche, die ihn annehmen.
Also: Adam hat Kinder und Christus hat Kinder. Adams Kinder sind alle physischen Menschen, leiblich. Bei Christus sind es alle, die an Christus glauben – geistliche Kinder, geistliche Nachkommen.
Und so, wie sich die Sünde Adams auf die Nachkommen auswirkt, so wirkt sich auch die Gerechtigkeitstat Jesu Christi auf alle Nachkommen Jesu Christi aus.
Paulus möchte das ganz klar machen und geht dabei langsam vor. Wir sind ja interessant: Wenn wir Christen sind, sind wir einerseits Kinder Adams – immer noch, immer noch. Deshalb müssen wir sterben. Andererseits sind wir jetzt Kinder Jesu Christi, deshalb haben wir Leben und dürfen im Leben regieren – durch dieses neue Leben.
Es ist also nicht so, wie die katholische Kirche lehrt: Ja, durch Adam sind alle Sünder geworden, und durch Jesus werden alle Menschen gerettet. Wunderbar, freut euch alle! Es hat alle gerettet, Jesus ist gekommen, alle sind gerettet – fertig.
Nein, alle, die Jesus Christus annehmen, sind gerettet, nicht automatisch alle Menschen.
Die katholische Kirche lehrt und lehrt die sogenannte „Allerhöhung“, das heißt, es werden alle Menschen gerettet, es kommt niemand in die Hölle, weil Jesus gekommen ist. Kommt niemand in die Hölle? Falsch, falsche Schlussfolgerung.
Sie haben nicht verstanden, wie man ein Nachkomme Jesu Christi wird, wie man in die Linie von Jesus Christus hineinkommt – nämlich durch persönlichen Glauben und persönliche Umkehr.
Die Rolle des Gesetzes im Bewusstsein der Sünde (Vers 20-21)
Vers 20, jetzt kommt der vierte Unterabschnitt, Vers 20:
Das Gesetz kam hinzu, um zu zeigen, wie ernsthaft das Problem der Sünde ist. Man könnte sich nun fragen: Was ist mit dem Gesetz? Wozu brauchen wir überhaupt das Gesetz?
Paulus erklärt: Das Gesetz kam hinzu, damit der Fehltritt zunehme. Doch wo die Sünde zunahm, da wurde die Gnade umso reicher. So wie die Sünde im Tod als König herrschte, so herrscht auch die Gnade als König – durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben, durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Man kann also fragen: Wozu dann das Gesetz? Paulus hat bereits klargemacht, dass das Gesetz nicht den Zweck hat, Heil zu bringen. Das Gesetz ist nicht das Heilmittel. Das ist nicht der Sinn des Gesetzes.
Das Gesetz kam hinzu, um die Sünde hervorzuheben. Es soll den Menschen klar machen, dass er wirklich ein Sünder ist, dass ihm das bewusst wird.
Gestern habe ich das Beispiel der Verkehrsregeln gebracht: Sobald die Regel eingeführt wird, innerorts 50 km/h zu fahren, wird klar, dass man ein Übertreter ist, wenn man 70 fährt. Vorher war nicht deutlich, dass man ein Übertreter ist oder dass das zu schnelles Fahren gefährlich ist.
Das Gesetz kam also hinzu, damit der Fehltritt zunimmt, damit klar wird, dass man ein Übertreter ist. Durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.
Wo die Sünde zunahm, das heißt, wo sie deutlich zutage trat, da kann auch die Gnade sehr deutlich zutage treten. Wo viel Sünde ist, darf auch viel Vergebung geschehen – wenn man zu Jesus Christus kommt.
So wie die Sünde im Tod herrschte, so soll jetzt die Gnade herrschen. Zuvor herrschte die Sünde, der Mensch war tot und getrennt. Die Tendenz zur Sünde war vorhanden, und die Menschen sündigten tatsächlich, weil sie tot waren.
Jetzt aber kommt die Gnade, und sie darf herrschen – durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben. Die Gnade wirkt sich im Leben des Menschen aus und führt zu ewigem Leben.
Das Ziel ist ewiges Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Fragen zur katholischen Lehre und zum Heil der Kinder
Ich möchte jetzt etwas Zeit geben, um Fragen zu stellen oder Unklarheiten zu klären, die noch von diesem Text bestehen.
Eine Faustregel: Was ist das offizielle Leben und die katholische Lehre? Früher war das anders. Die katholische Kirche glaubte damals, dass es eine Hölle gibt und dass Menschen, die nicht katholisch sind, in die Hölle kommen. Die modernere Lehre besagt hingegen, dass die Hölle nicht mehr gelehrt wird. Es heißt, dass alle Menschen durch das, was Jesus Christus getan hat, zu Gott kommen.
Wichtig wäre dennoch, dass alle unter das Dach der katholischen Kirche kommen. Aber was die Menschen persönlich glauben, ist nicht so wichtig. Der katholischen Kirche ist es am wichtigsten, dass alle unter dem Papst stehen, unter dem Dach des Hauses der katholischen Kirche.
Der Begriff Oikomene bedeutet, unter dem Haus zu bleiben. „Oikos“ heißt Haus und „Menein“ heißt bleiben. Die Oikomene meint, dass alle unter dieses eine Haus kommen sollen, das Haus der katholischen Kirche. Die katholische Kirche ist eine Weltkirche und möchte die ganze Welt regieren. Sie möchte, dass alle Menschen unter der Kirche stehen. Was jeder persönlich glaubt, ist dabei völlig egal.
Das hat mir ein katholischer Sektenexperte persönlich gesagt, als ich ihn fragte, ob er an die Auferstehung Jesu Christi glaubt. Zuerst sagte er ja, er glaubt an die Auferstehung. Dann habe ich nachgefragt: Glauben Sie, dass der Jesus, der gestorben ist, derselbe Jesus mit seinem Körper ist, der dann wieder mit seinem Körper aus dem Grab herausgekommen ist? Er sagte nein. Er meinte nur, er glaube allgemein an die geistige Auferstehung oder etwas Ähnliches von Jesus. Er glaubt also nicht an die Auferstehung im Leib.
Daraufhin sagte ich, dann glauben Sie ja nicht das, was der Papst lehrt. Er antwortete, das sei nicht wichtig, was der Papst lehrt. Wichtig sei nur, dass wir in der katholischen Kirche sind.
„Die katholische Kirche hat viel Platz“, sagte er. „Die katholische Kirche ist groß, ist weitherzig und möchte alle umfassen. Deshalb können ruhig auch Moslems oder andere da sein. Wichtig ist nur, dass sie katholisch sind.“
Heutzutage trifft man kaum noch katholische Prediger oder Pfarrer, die sagen, dass es eine Hölle gibt, eine ewige Hölle. Das sei passé, mittelalterlich und vorbei.
Wenn ein Kleinkind zum ersten Mal sündigt, ist das auch der Zeitpunkt, an dem es ein Gewissen entwickelt. Aber wann genau hat ein Kind ein bewusstes Gewissen? Will es im ersten Fall eine Sühne leisten?
Im Buch Jona, ganz am Schluss, wird gesagt, dass es in Ninive viele Menschen gibt, die weder rechts noch links unterscheiden können. Kann jemand den Vers vorlesen? Es sind 120, die rechts und links nicht unterscheiden können. Diese Menschen haben also nicht das Bewusstsein von dem, was rechts und links ist und in diesem Fall auch nicht, was gut und böse ist.
Aber es gibt einen Punkt, an dem der Mensch zu der Erkenntnis kommt, was gut und böse ist – im Groben meine ich jetzt – und an dem das Gewissen sich meldet. Ich weiß nicht, wann genau das Alter dafür ist. Es ist schwierig zu sagen und auch schwer, das von der Schrift her zu belegen. Hat jemand eine Antwort aus der Bibel, wann das Alter erreicht ist oder wann jemand so weit ist, dass Gott ihn persönlich zur Verantwortung ziehen kann und wird?
Irgendwann gibt es diesen Punkt. Paulus spricht in Römer 7 davon. Er erzählt von seinem Leben und sagt, dass er vorher ohne Gesetz war, glücklich und zufrieden lebte. Dann kam das Gesetz. Was passiert dann? Er erkannte, dass er zum Tode verurteilt ist, er starb innerlich.
Sobald das Gesetz kommt und er es erfassen kann, erkennt er, dass Gott sagt, so soll es sein, und er selbst aber anders handelt. Dann ist ein Punkt erreicht. Wenn er trotzdem sündigt, merkt er: Jetzt bin ich schuldig, jetzt bin ich zum Tode verurteilt.
Paulus spricht davon in Kapitel 7. Es gibt also irgendwann einen Punkt, an dem die Sünde auflebt, an dem der Mensch persönlich erkennt: Jetzt bin ich sündig, ich bin schuldig, ich habe ganz konkret gesündigt. Und dann kann Gott diesen Menschen zur Verantwortung ziehen und wird ihn zur Verantwortung ziehen.
Gericht nach Werken und das Schicksal von Kindern
Sie haben doch gesagt, der Mensch wird nicht vorab schuldig oder gerichtet wegen seiner Tendenz zur Sünde, sondern wegen seiner tatsächlichen Taten. Wie sieht es aber mit Abtreibung aus? Diese Kinder sterben, ohne die Gelegenheit zu haben, zu sündigen.
Wir haben in Römer 2 gelesen, dass das Gericht nach Werken erfolgt. Wenn keine Werke vorhanden sind, was will Gott dann richten? Es gibt ja nichts zu richten. Das Gericht richtet sich nach den Werken: Denen, die Böses getan haben, wird Strafe zuteil, denen, die Gutes getan haben, eine Belohnung.
Was genau tut Gott mit den abgetriebenen Kindern? Das sind ja auch Persönlichkeiten, die im Mutterleib heranwachsen und möglicherweise vor der Geburt abgetrieben, also getötet werden. Was ist mit ihnen? Das ist dasselbe wie bei Babys, die schon geboren wurden und dann sterben. Warum sollten sie verloren gehen? Warum sollten sie ins Verderben kommen für etwas, das sie nicht verdient haben?
Wenn sie nicht ins Verderben gehen, gibt es nur eine andere Möglichkeit, eine Alternative: Wenn sie nicht verloren gehen, dann sind sie bei Gott. Das heißt, der Geist des Menschen kehrt zu Gott zurück und wird nicht verurteilt. Der Geist jedes Menschen kehrt zu Gott zurück, aber wird er dann gerichtet? Der Geist dieser Menschen kehrt zu Gott zurück, aber es gibt kein Gericht für sie, sie werden nicht gerichtet.
Man kann sehen, wo das Gericht stattfindet. Es heißt: „Ihrer ist das Königreich der Himmel.“ Das ist richtig übersetzt. Das ist die einzige Alternative: Dann sind sie bei ihm. Die Kinder, die nicht persönlich gesündigt haben, also zu jung waren, sind dann bei Gott.
Paulus schreibt, dass die Kinder der gläubigen Eltern durch die Eltern geheiligt werden, auch die der Ungläubigen. Er sagt nicht, dass sie gerettet sind, sondern dass sie geheiligt sind. Die Kinder, egal wie alt sie sind, sind durch ihre Eltern geheiligt. Wir haben schon gelernt, dass „geheiligt“ zuerst einmal bedeutet, zugeordnet zu sein, nämlich zu Gott.
Diese Kinder sind natürlich in besonderer Weise zugeordnet, weil sie Eltern haben, die ihnen das Evangelium erklären und ihnen den Weg des Heils vorleben. Aber auch der Ehemann ist geheiligt, nicht nur die Kinder.
Wenn eine Frau gläubig wird, ist der Mann automatisch schon geheiligt. Ist er deshalb gerettet? Natürlich nicht. Aber er hat eine besondere Stellung. Er ist in einem bestimmten Sinne schon Gott zugeordnet. Warum? Weil die Frau gläubig geworden ist und in der Ehe ein Licht ist. Der Mann hat dadurch eine besondere Voraussetzung.
Aber was weiß die Frau, ob sie den Mann retten wird? Was weiß sie? Das weiß sie nicht. Der Mann ist noch nicht gerettet, aber er hat eine besondere, gottzugeordnete Stellung. Wenn er das nicht ausnutzt und nicht gläubig wird, dann geht er natürlich selbst verloren. Er bleibt verloren.
Gebet und Bibelstellen zu Kindern ohne Bewusstsein für Gut und Böse
Dann können wir hier eine Pause machen. Danke für dein wunderbares Heil, danke, dass du möchtest, dass dieses Heil sich in unserem Leben auswirkt. Danke, Herr, dass du die Lösung geschaffen hast, damit es Sieg geben kann über die Sünde und über die Tendenz, der wir nicht nachgeben müssen.
Danke, Herr, dass du ein Herr bist, der ein wunderbares Heil erfunden hat. Danke, Herr, für die Zeit jetzt. Wir beten um deine Hilfe auch an diesem Vormittag. Amen.
Ich habe noch zwei Bibelstellen zu dieser Frage mit den Kindern. Wer möchte, kann sich diese notieren. Ich habe gerade noch zwei Stellen gefunden:
5. Mose 1,39: "Eure Kinder, von denen ihr sagtet, sie werden zur Beute werden, und eure Söhne, die heute weder Gutes noch Böses kennen." Buber übersetzt hier: "die heute weder Gut noch Böse auseinanderkennen", also auseinanderhalten können.
Diese Kinder, die heute weder Gutes noch Böses auseinanderhalten können, sind also noch junge Kinder, hier im Gespräch.
Die andere Stelle ist Jesaja 7,15: "Rahm und Honig wird er essen, bis er weiß, das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen." Das bedeutet, es geht hier um ein kleines Kind, um die Kinder. Wir haben hier jedenfalls ein gewisses Kind im Blick.
Es wird sich von Rahm und Honig ernähren, bis zu dem Zeitpunkt, an dem es weiß, das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen. Vorher kann es das nicht.
Jesaja 7,15: "Denn ehe der Knabe weiß, das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen, wird das Land verlassen sein von der Gegenwart der beiden Könige, die Grausamkeit bringen."
Das wären also diese Stellen. Die andere war Jona 4,11.
Übergang zum nächsten Hauptteil: Heil im Leben des Gerechtfertigten (Kapitel 6-8)
Wir kommen jetzt zum dritten großen Hauptteil, den Kapiteln sechs bis acht: Das Heil im Leben des Gerechtfertigten. Das Heil Gottes soll im Leben zur Entfaltung kommen.
Die Frage ist: Wie wird man als Christ von den Auswirkungen der Sünde befreit? Oder anders gefragt: Wie kann man von den Auswirkungen der Sünde befreit werden? Darum geht es in den Kapiteln sechs bis acht.
In Kapitel sechs geht es vor allem um die Sünde, den Gerechtfertigten und die Sünde als einzelne Macht, als Tendenz. Sünde wird hier als Macht beschrieben, die Einfluss hat.
Kapitel sieben behandelt den Gerechtfertigten und das Gesetz. Es wird gefragt: Was passiert eigentlich, wenn ein Gerechtfertigter sündigt und in Konfrontation mit dem Gesetz gerät? Er möchte das Gesetz halten, aber was geschieht, wenn er aus eigener Kraft handelt und dann doch sündigt? Was passiert in ihm? Kapitel sieben beschäftigt sich also mit dem Gerechtfertigten und dem Gesetz.
In Kapitel acht geht es um den Gerechtfertigten und den Heiligen Geist. Dort wird gezeigt, wie sich das Heil auswirkt und welche wunderbare Lösung Gott geschaffen hat, damit sich das Heil im Gerechtfertigten entfalten kann. Dabei wird sowohl auf die Sünde als auch auf die Schwachheit des Menschen eingegangen.
Ich habe Ihnen gesagt, dass der Mensch zwei Probleme hat: Er ist sündig – das ist das eine Problem – und er ist schwach – das ist das andere Problem. Beides wird dann in Römer 8 behandelt, auf das wir noch eingehen werden.
Kapitel 6: Der Gerechtfertigte und die Sünde – Ein Leben in der Sünde ist ausgeschlossen
Jetzt kommen wir zu Kapitel 6: Der Gerechtfertigte und die Sünde – warum ein Leben in der Sünde für den Gerechtfertigten nicht in Frage kommt. Auf diese Frage geht der Apostel nun ein.
Diese Frage stellt sich, wenn wir an das Ende von Kapitel 5 zurückdenken. Dort lesen wir, dass, wenn die Sünde groß geworden ist, die Gnade noch viel mächtiger geworden ist. Daraus ergibt sich die logische Folge: Viel Sünde, viel Gnade. Also könnte man denken, dass wir viel sündigen können, damit Gott umso mehr Gnade erweist. Wenn die Gnade so groß ist, könnten wir weiter sündigen, und dadurch würde die Gnade und Vergebung umso mehr zum Ausdruck kommen.
Doch genau das ist die Frage, die in Vers 1 aufgeworfen wird. Zunächst noch ein Wort zur Gliederung: Der Apostel geht hier in zwei Schritten vor. Der erste Schritt umfasst Vers 1 bis 14, der zweite Schritt Vers 15 bis 23. Dabei folgt er immer einem ähnlichen Muster: Zuerst stellt er eine einleitende Frage, dann gibt er eine kurze Antwort, anschließend folgt eine ausführlichere Antwort, und zum Schluss eine Aufforderung mit Motivation.
Im ersten Schritt, also in Vers 1, kommt zuerst die einleitende Frage und die kurze Antwort:
Was werden wir also sagen? Werden wir bei der Sünde verbleiben, damit die Gnade zunimmt? Heißt das, dass wir nun eine Genehmigung zum Sündigen haben, damit die Gnade wächst? Wenn viel Sünde da ist, wird die Gnade mächtiger. Wenn das dein Evangelium ist, Paulus, könnte man schließen, dass du sagen möchtest: Je mehr man sündigt, desto reicher wird die Gnade. Wenn man sündigt, gibt es Gnade.
Sollen wir also bei der Sünde bleiben? Im griechischen Text steht hier ein Futur, eine Zukunftsform: Wird es jetzt so sein, dass wir bei der Sünde verbleiben, damit die Gnade zunimmt? Das sei ferne! Nie und nimmer! Das kommt natürlich nicht in Frage.
Nun folgt die längere Antwort: In der Sünde zu leben kommt nicht in Frage, weil – und hier gibt es einige klare Begründungen – wir gestorben sind. Und zwar mit dem Ziel, dass wir nicht mehr Sklavendienst für die Sünde leisten, sondern für Gott leben.
Das ist die Zusammenfassung der Verse 2 bis 10: Es kommt nicht in Frage, in der Sünde zu leben, weil wir gestorben sind, um nicht mehr der Sünde Sklavendienst zu leisten, sondern für Gott zu leben.
Übrigens ist es beim Bibelstudium und bei der Auslegung der Schrift sehr wichtig, sich gründlich mit dem Text auseinanderzusetzen und das, was dort steht, im Text noch einmal zusammenzufassen oder in eigenen Worten zu sagen. Das ist eine gute Übung.
Vor kurzem hatte ich ein Seminar zum Thema Auslegung. Dort haben wir anhand von Römer 6 ein Beispiel genommen, um zu zeigen, wie Auslegung geschieht. Wir haben gesagt, wir müssen dem Text folgen und die einzelnen Abschnitte zusammenfassen. Das war für mich selbst eine gute Übung. Ich habe meine eigenen Vorbereitungen noch einmal durchgesehen und festgestellt, dass ich oft zu viel gesagt habe, was nicht im Text steht. Nun sagen wir nur das, was der Text sagt.
Fasse also in einem Satz zusammen, was in Versen 2 bis 10 steht: Es kommt nicht in Frage, weiterhin in der Sünde zu leben. Wir sind gestorben mit dem Ziel, nicht mehr Sklavendienst der Sünde zu leisten, sondern für Gott zu leben.
Lesen wir nun diese Verse, jemand möchte gerne Vers 2 bis 10 vorlesen.
Die Bedeutung des Mitgestorbenseins mit Christus (Verse 2-10)
Werde. Denn wenn wir mit ihm einstgemacht und ihn gleich gewollt hätten in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehenseit sein.
Wir wissen ja dieses, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der weite Fünke außer Wirksamkeit gesetzt sei, so dass er der Fünke nicht mehr dienen, denn wer gestorben ist, der ist von der Sünde freigesprochen.
Wenn die Armen Christus gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden. Da wir wissen, dass Christus aus dem toten Rauch gelegt ist, muss mehr stirbt, der Tod herrscht nicht mehr über ihn, denn was der gestorben ist, das ist ja der Sitte gestorben, ein Geballer, was er aber lebt, das Leben wird gebrochen.
Die grundlegende Tatsache, Vers 2 bis 4, am Anfang: Aus welchem Grund kommt es nicht in Frage, dass wir in der Sünde verharren? Nun, in Vers 2 sagt er, es wäre unsündig, für etwas zu leben, in Bezug auf das man tot ist. Wie werden wir, die wir der Sünde starben, noch in ihr Leben? Wir sind ja gestorben in Bezug auf die Sünde. Dann werden wir nicht mehr in ihr leben, dann wäre es doch nicht sinnvoll, jetzt in diesem Alten wiederzuleben.
Also der Grund, auf dem wir Sieg haben können über die Sünde und was uns auch überzeugt, dass wir nicht mehr darin leben sollen, der Grund ist: Wir sind Gestorbene. Wieso sind wir Gestorbene? Nun, Paulus hat ja vorher gesagt, in Kapitel 5, dass Jesus Christus an unserer Stelle gestorben ist. Und wenn Jesus Christus an unserer Stelle gestorben ist, dann gilt das so viel wie, dass wir jetzt tot sind. Er ist ja an unserer Stelle gestorben. Das heißt, juristisch gesehen, rechtlich gesehen sind wir es, die jetzt tot sind.
Es ist so wie bei dem Soldaten, der in den Krieg gehen sollte. Ein Beispiel, das wurde mir erzählt: Im amerikanischen Bürgerkrieg wurden die Leute in den Krieg einberufen, und da war ein Landwirt, der hatte verschiedene Gründe, dass er nicht in den Krieg ziehen konnte. Er hat einen Antrag gestellt, und dann wurde ihm stattgegeben, er darf einen Ersatzmann in den Krieg schicken. Er schickte einen seiner Knechte in den Krieg an seiner Stelle. Dieser Ersatzmann ist gestorben, an der Front gefallen. Dann hieß es, jetzt muss er in den Krieg ziehen. Da hat er gesagt: Ich bin tot, hat vorweisen können, dass er tot ist, weil der an seiner Stelle gestorben ist. Jetzt gelte ich als tot. Hansigl, okay, braucht nicht in den Krieg zu ziehen, ich bin tot.
Wenn Jesus Christus für mich gestorben ist, dann bin ich tot, in einem gewissen Sinne, rechtlich gesehen. Bin ich tot, und das greift der Apostel hier auf. Deshalb sagt er: Wie werden wir, die wir der Sünde starben, noch in ihr Leben? Wir sind tot. Das ist die Basis für ein Leben im Sieg, das ist die Basis für ein Leben in der Herrschaft über die Sünde, die Sünde als Macht, wenn hier immer von Sünde die Rede ist. Geht es um die Sünde als Macht, als Tendenz, als Kraftgesetz in mir?
Also der Tod Jesu war mein Tod, die Kreuzigung Jesu Christi war meine Kreuzigung, die gilt für mich. Wann hat das stattgefunden? Vor zweitausend Jahren. Also wann bin ich gestorben? Vor zweitausend Jahren bin ich gestorben, ich weiß sogar, wie ich gestorben bin. Ich wurde nicht erschossen, ich wurde nicht erwürgt, ich bin gekreuzigt worden. Das war ein Kreuzigungstod, das war mein Tod. Und an diesem Tod habe ich Anteil jetzt durch den Glauben an Christus.
Seit ich gläubig geworden bin, bin ich in Jesus Christus hineinversetzt worden. Und weil ich in Jesus Christus hineinversetzt worden bin, deshalb gilt das jetzt für mich ganz persönlich. Jetzt bin ich in Christus, seine Geschichte gilt jetzt als meine Geschichte. Also an diesem Tod haben wir Anteil, sozusagen durch den Glauben an Jesus Christus, jeder der gläubig geworden ist.
Vers 3 kommt dann zusätzlich ein weiteres Argument, dass wir tot sind, das haben wir in der Taufe bestätigt. Wir wurden also auf den Tod Jesu Christi getauft. Hier gehen die Übersetzungen auseinander, leider. Eine ganze Reihe von Übersetzungen im Deutschen haben hier „in den Tod Jesu Christi getauft“, aber das griechische Wort heißt hier natürlich könnte so oder so übersetzt werden, das ist oft so, das Wort heißt „eis“ – eis heißt auf oder in, aber in diesem Zusammenhang hier muss es „auf“ heißen, denn wir wurden nicht in den Tod hineingetauft. Oh nein, zum Glück nicht, wir wurden auf den Tod von jemand anderem getauft.
Wir wurden nicht tot bei der Taufe, niemand wurde tot bei der Taufe. Man stirbt nicht bei der Taufe. Die Taufe ist nämlich eine Beerdigung. Man stirbt nicht bei der Beerdigung, man stirbt vorher. Normalerweise soll das so sein, man begräbt niemanden, damit er stirbt. Normalerweise nicht. Man stirbt vorher, und nachher ist das Begräbnis die Bestätigung: Das ist jetzt ganz sicher, der ist jetzt tot, jetzt ist wirklich keine Chance mehr, dass noch eine Hoffnung da ist, dass er vielleicht doch nicht tot sei oder so. Nein, die Beerdigung ist eine gewisse Bekräftigung: Der ist jetzt tot.
Und wenn er hier von der Taufe spricht, spricht er von etwas, woran er an etwas appellieren kann bei den Römerchristen. Er sagt: Jetzt denkt doch mal zurück, ihr seid doch tot, und wenn ihr das nicht glauben wollt, dann denkt doch an eure Taufe zurück. Was habt ihr denn getan bei eurer Taufe? Was ist denn eure Taufe? Das ist ja eine Darstellung der Beerdigung. Ihr wurdet zusammen mit Christus begraben durch die Taufe. Nur natürlich nicht buchstäblich, sondern sinnbildlich. Das ist klar, es war Wasser, es war keine Erde. Und ihr seid gleich nachher wieder aus dem Wasser herausgekommen, klar, weil das ein Sinnbild ist. Aber das Sinnbild ist ein Bild eben auf die Beerdigung, auf das Begräbnis, zusammen mit Jesus Christus. Das gilt jetzt für euch, und in der Taufe wird das dargestellt.
Er appelliert an etwas, woran Sie sich erinnern können. Er sagt: Denkt doch daran zurück, und jeder Römer-Christ weiß noch, ja genau, ich habe mich taufen lassen, ja klar, man erinnert sich an so etwas. Und jetzt beruft er sich darauf und sagt: Schaut, das zeigt doch, das bekräftigt doch, dass ihr tot seid. Oder seid ihr denn in Unkenntnis dessen, dass so viele von uns, die wir auf Christus getauft wurden, wurden auf seinen Tod getauft?
Bei der Taufe haben wir vier Elemente. Wir haben einen Täufling, der sich taufen lässt, wir haben einen Täufer, der den anderen tauft. Dann haben wir eine Flüssigkeit, in die man hineingetauft wird. Da ist es wirklich hinein, in die Flüssigkeit. Taufe heißt ja tauchen, also man wird in die Flüssigkeit hineingetaucht. Und da gibt es noch etwas Viertes: Man wird auf jemanden oder auf etwas getauft.
Worauf seid ihr getauft?, fragte Paulus. Seid ihr auf meinen Namen getauft, auf Paulus getauft? Was heißt das? Der, auf den man getauft wird, das ist der Taufbezug, der, auf den man getauft wird, das ist der, dem man sich jetzt verpflichtet. Wenn man sich auf Mose taufen lässt, dann verpflichtet man sich jetzt, Mose nachzufolgen, und die Israeliten haben das gemacht.
Die Israeliten wurden auch getauft. Wisst ihr aber wo? Die Israeliten wurden auf Mose getauft. Wo wurden die getauft? Ja, links war Wasser, rechts war Wasser, oben war die Wolke, die gingen durchs Wasser hindurch. Und Paulus sagte, sie wurden auf Mose getauft (1. Korinther 10, Vers 1). Da sagt er: Also Mose war jetzt euer Führer, ihr seid jetzt in die Nachfolge Mose hineingetauft worden, auf, Entschuldigung, ihr seid jetzt auf Mose getauft worden. Das heißt, ihr habt dargestellt, ihr habt bekundet, ihr habt erklärt, habt euch verpflichtet: Wir gehen jetzt Mose nach, er führt uns jetzt ins Land. Er führt uns heraus aus Ägypten, er führt uns hinein ins Land.
Taufe ist eine Verpflichtungserklärung. 1. Petrus 3, Vers 21 sagt das auch. So ist die Taufe die Verpflichtungserklärung eines guten Gewissens, eines guten Gewissens an Gott. Man erklärt sich dem, auf dem man getauft wird. Da erklärt man, dass man sich jetzt diesem als Herrn entschieden hat, diesem nachzufolgen. Man erklärt seine Verbindlichkeit, man verpflichtet sich auf ihn, es ist ein Loyalitätsakt, es die Taufe.
Deshalb ist es wichtig, dass man, sobald man sich bekehrt hat zu Christus, sich sofort taufen lässt. In der Bibel hat man sich sofort taufen lassen. Man hat nicht jahrelang gewartet, wenn man bekehrt wurde, ob man sich jetzt vielleicht irgendwann taufen lassen soll. Nein, die Bibel lehrt das ganz klar, und der Herr Jesus lehrt das ganz klar: Man bekehrt sich zu Christus, dann ist man gerettet. Und wenn man gerettet ist, dann lässt man sich taufen.
Man bekehrt sich, man wird in Christus versetzt durch die Umkehr, durch den Glauben. Also das, was wir tun, was ich tue, ist: Ich bekehre um, buße und wende mich zu Jesus und vertraue mich ihm an, Glaube – das sind die zwei Dinge, die ich tue: Buße und Glaube. Und dann tut Gott etwas an mir. Dann nimmt er mich und versetzt mich in Christus, gibt mir den Heiligen Geist.
„Vergib mir meine Sünden, mach mich zu einem Kind Gottes, erneuere mich innerlich, er versetzt mich in Christus hinein, ich bin jetzt in Christus.“ Das war den Christen so klar, dass wenn die Christen von Bekehrung sprachen, hat man manchmal so gesprochen, als ich in Christus hineinkam.
Paulus sagt so in Römer 16: Er sagt, das sind Brüder, und da ist einer, der war vor mir in Christus, Andronikus oder Junius, die vor mir in Christus waren (Römer 16, vielleicht Vers 7 oder so). Die waren vor mir in Christus, das heißt, die haben sich vor mir bekehrt und sind vor mir zum Glauben gekommen, und Gott hat sie dann in Christus versetzt. Die waren vor mir schon in Christus drinnen. In dem Moment, wo ich dann zum Glauben kam, dann kam ich auch in Christus hinein. Also das zum Glauben kommen heißt: in Christus hineinkommen.
Nachdem man in Christus drinnen ist, lässt man sich taufen. Wenn man nämlich in Jesus Christus hineinkommt, dann gilt nämlich, dass der Tod Jesu Christi mein Tod ist, und wenn ich tot bin, dann lasse ich mich beerdigen – äußerlich sinnbildlich dargestellt durch die Taufe.
Wenn ich durch den Glauben in Christus versetzt bin, bin ich gestorben. Ich zähle als gestorben, ich bin schon vor zweitausend Jahren gestorben, aber dann zählt das für mich, dann darf ich das jetzt für mich rechnen, da habe ich jetzt Anteil am Tod Jesu Christi. Und jetzt lasse ich mich taufen als Bestätigung, als Bekräftigung, und ich lasse mich taufen auf diesen Jesus, dem ich jetzt nachfolge, dem ich mich jetzt verpflichte.
Deshalb ist also die Taufe ein ganz wichtiger Akt. Ich sage nicht, dass sie wichtig ist, um in den Himmel zu kommen, nein, natürlich nicht, aber sie ist wichtig, um zu leben, um auf dieser Erde zu leben, für Christus. Es ist ein ganz wichtiges Zeichen, das ich setze.
Ich taufe, ich weiß nicht, wie das hier gehandhabt wird, aber ich versuche, es gelingt mir leider nicht immer, aber ich versuche den Menschen, wenn ich das Evangelium verkündige, klarzumachen: Sobald ihr euch dann bekehrt, müsst ihr euch taufen lassen, so dass ihnen klar ist: Aha, wenn wir dann Christen werden, wenn wir dann den Herrn annehmen, dann ist der erste Akt, den wir tun, die Taufe.
In der Praxis ist es dann oft so, dass es dann doch länger geht und so, aber es sollte so sein. Da war eine Schwester, die hat mich angerufen, die war so entsetzt, sie ist ja bewusst geworden durch eine Predigt, sie ist ja bewusst geworden, sie ist noch nicht getauft. Sie fühlt sich so elend und so schuldig, dass sie sich nicht da taufen lässt. Sie sagt: Ich möchte getauft werden. Da sage ich: Ja, das ist wunderbar, aber taufen nicht. Sie war ganz klar bekehrt, aber eben nicht getauft.
Und dann habe ich, ja, wann sollen wir dich denn taufen? Jetzt! Ja, mal langsam, morgen haben wir Bibelstunde, dann morgen. Dabei habe ich den Bruder, einen Ältesten, angerufen, so und da geschwister ja, komm, taufen wir sie. Sie will unmittelbar, sie aber sagt: Nein, sie möchte nicht bis Sonntag warten, sie möchte jetzt getauft werden. Gut, Mittwoch kamen die Geschwister zusammen, einige, nicht alle, und haben sie dann in ihrer Badewanne getauft. Und sie war froh, jetzt hat sie den Gehorsamstritt sozusagen gemacht.
Bei uns ist das ganz verschieden. Einmal taufen wir jemanden im Rhein, einmal haben wir jemanden getauft, wollten jemanden taufen, wir standen da mitten im Rhein, also an einer Stelle, wo die Strömung nicht so stark ist, und plötzlich war die Schwester weg, dann ist sie in ein Loch getreten. Aber wir haben sie dann noch extra nochmal getauft. Wenn jemand eine Steilung hat, wird geklärt, weil ja auch so etwas gibt.
Was wäre genau für er? Na ja, in dem Fall, wie es in der Praxis ja gar nicht mehr möglich sei, es ist ja nicht wichtig für seine Ewigkeit, für sein ewiges Leben, es ist ja nicht wichtig. Es ist wichtig für dieses Leben hier, das ist bei diesem Menschen jetzt gar nicht mehr lange. In diesem Fall, auch der Tschecher am Kreuz, der lebte nicht mehr lange, nachdem er sich bekehrt hat, der konnte ja auch gar nicht getauft werden dort am Kreuz. Aber wir verstehen, was gemeint ist. Es ist ein Akt, den ich setze, ein Loyalitätsakt zu Christus. Jetzt folge ich Christus nach, und das hilft mir in meinem restlichen Leben. Ich habe mich jetzt taufen lassen, ich habe Jesus Christus bekundet und öffentlich vor den Engeln und vor den Menschen bekundet, dass jetzt ich Jesus Christus nachfolge.
Jetzt zurück zum Text: Oder seid ihr in Unkenntnis dessen, dass so viele von uns, die wir auf Jesus Christus getauft wurden, also auf Jesus, nicht in Jesus Christus hinein, auf Jesus Christus getauft wurden, auf seinen Tod getauft wurden? Das war der Bezug unserer Taufe.
Es gibt jetzt Leute, die übersetzen „in Christus Jesus“ (Herrn Schlachter) und haben dann extra eine Fußnote gesetzt und in der Fußnote geschrieben, das ist nicht die Wassertaufe, sondern etwas anderes. Aber das geht am Text vorbei, denn der Apostel Paulus beruft sich eindeutig auf etwas, was die Christen in Rom – er kann an etwas appellieren. Denkt doch daran, ihr seid doch auf Jesus Christus getauft worden.
Er spricht hier nicht von der Geistestaufe, sondern er spricht von einem Ereignis im Leben dieser Leute dort in Rom. Außerdem, wenn es die Geistestaufe wäre, achten wir: Die Geistestaufe ist nämlich gar keine Beerdigung. Die Geistestaufe wäre der Tod, aber nicht die Beerdigung. Versteht ihr? Geistestaufe heißt, in Christus hineinversetzt werden. Das geschieht aber nicht bei der Taufe, das geschieht beim Zum Glauben kommen. Und das ist keine Beerdigung.
Die geistliche Taufe ist keine Beerdigung. Die geistliche Taufe, das ist, wovon Paulus in 1. Korinther 12 spricht, da sagt er zu vielen von uns (1. Korinther 12, Vers 13): „Mit einem Geist wurden wir zu einem Leibe getauft.“ Das ist die geistliche Hineintauchung, und das ist nicht das Wasser, wohin wir hineingetaucht wurden, sondern in den Leib wurden wir hineingetaucht, also das Taufelement dort ist der Leib. Wir wurden durch den Geist in den Leib getaucht, getauft. Das heißt, wenn jemand zum Glauben kommt, dann wird er in den Leib Jesu Christi hineingetaucht, hineingegeben, hineingegeben, hineinversetzt in den Leib Jesu Christi.
Davon spricht der Apostel aber nicht hier in diesem Abschnitt. Hier spricht er ja von einer Beerdigung, von einem Mitbegraben worden sein. Er sagt, dann seien wir ja mitbegraben worden durch die Taufe auf den Tod. Das ist Vers 4: Wir wurden also mitbegraben mit ihm durch die Taufe auf den Tod.
Wenn die Taufe eine Beerdigung ist und hier eine sinnbildliche Darstellung der Beerdigung ist, dann kann es hier nicht die geistliche Taufe sein, dann muss es die Wassertaufe sein. Und wenn es die Wassertaufe ist, dann darf ja nicht übersetzt werden „in den Tod“, denn ansonsten würde hier gelehrt werden, dass man durch die Wassertaufe in Christus hineinversetzt wird, was ganz klar gegen die Schrift ist. Man wird nicht durch die Wassertaufe in Christus versetzt.
Das Hineinversetzen in Christus ist etwas, was Gott tut. Die Taufe ist etwas, was wir tun. Wir lassen uns taufen. Die geistliche Taufe ist etwas, was Gott allein tut. Wir kommen zum Glauben, und dann nimmt Gott uns und versetzt uns in Christus hinein. Das ist eine Handlung Gottes am Menschen.
Aber hier geht es um eine Handlung, die der Mensch vollzieht beziehungsweise an sich vollziehen lässt, durch das Untertauchen. Das setzt den Tod voraus.
Die Taufe des Johannes, was die seine Jünger in der Gretus nennen und der Taufe von ihren Sprechern, sei von Synonym wahrscheinlich die Taufe der Buße, ja, auf die Buße. Ja, die Taufe des Johannes war die Taufe der Buße, und da haben sie sich taufen lassen auf diese Botschaft des Johannes, und die Botschaft des Johannes war Buße, das heißt Vorbereitung auf den Messias.
Was Johannes der Täufer getan hat, war eigentlich, dass Jesus den Weg vorbereitet, so dass dann, wenn die Menschen kommen – hier waren ja die Treuen Israels – oder Johannes der Täufer ruft auf zur Treue gegenüber dem Yahweh Israels, und die Menschen, die jetzt wahrlich Yahweh suchen wollen und für Yahweh leben wollen, die sollen sich auf die Bußtaufe taufen lassen, also als Zeichen ihrer Buße, auf ihre Buße hin.
Also das war eine Darstellung ihrer Buße. Sie haben umgekehrt von ihren eigenen sündigen Wegen und lassen sich jetzt taufen. Johannes Täufer war der Lehrer, auf dessen Botschaft sie sich taufen ließen, und sie waren dann vorbereitet, als dann der Messias kam.
Woher kamen denn die ersten Jünger Jesu? Das waren alles die von Johannes. Johannes war der Vorbereiter, der den Bräutigam, er war der Brautführer, und Jesus war der Bräutigam, und er hat dem Herrn Jesus die zugeführt. Die Treuen Israels haben den Messias angenommen, das war ihr Heil beziehungsweise ihre Vorbereitung, dann natürlich, denn das Heil haben sie bekommen, als sie den Geist bekamen, den Heiligen Geist.
Ja, also in dem Sinne. Und deshalb mussten die Johannesjünger sich noch mal taufen lassen. Paulus kam in Ephesus zu diesem jüngeren Johannes und fragte sie, worauf sie denn getauft seien. Ja, auf die Taufe des Johannes. Ja, aber Johannes hat gesagt, er sollte an Jesus glauben. Und jetzt glauben sie an Jesus, jetzt müssen sie sich noch mal taufen lassen, auf Jesus Christus.
Ja, also in dem Moment, in dem ich Jesus Christus als meinen Erretter annehme, gilt sein Sterben für mein Sterben, seine Geschichte für meine Geschichte.
Unsere Tochter Christina, die wir adoptiert haben, die hat die Nationalität der Schweizer angenommen, die wurde Schweizerin. Zuerst war sie Österreicherin, und eben jetzt – was sie vorher war, das war ihre Geschichte, die österreichische Geschichte. Jetzt ist ihre Geschichte die Schweizer Geschichte.
Genauso ist es mit uns. Vorher haben wir unsere Geschichte, jetzt ist unsere Geschichte die Geschichte Jesu. Das heißt, sein Tod ist mein Tod. Und jetzt bekomme ich auch sein Leben natürlich. So weit klar? Sind da noch Fragen dazu? Gehen wir mal hier weiter.
Also in der Taufe geschieht kein Heilsakt, sagt der Apostel, sondern in der Taufe geschieht der Sinn und Zweck. Taufe ist ein Mitbegrabensein, das wird hier dargestellt.
Und jetzt weiter, Verse 4 bis 10: die Folge. Wir haben jetzt in einem neuen Leben zu wandeln, sagt der Apostel, Verse 4 bis 10.
Wir haben in einem neuen Leben zu wandeln, Vers 4: Sinn und Zweck des Mitbegraben ist ein Wandel in einem neuen Leben, Vers 4 in der Mitte: damit, gleich wie Christus von den Toten erweckt wurde durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in einem neuen Leben wandeln, im Griechischen heißt es „in Neuheit des Lebens wandeln“, das heißt in etwas Neuem, in dem Leben Jesu Christi nämlich.
Das Mitbegrabenseins in der Taufe ist, dass wir jetzt ein neues Leben führen. Das sagt der Herr aus. Sinn und Zweck war ja jetzt, ein neues Leben zu führen. Man geht in das Grab hinein und sagt Schluss zum alten Leben.
Wenn man zur Taufe geht, sagt man damit der Welt: Ihr habt mich jetzt verloren. Äußerlich wird es jetzt bekannt, oder ich bekunde der Welt: Ihr habt mich verloren, ich bin jetzt auf der Seite Jesu Christi, ich stehe jetzt auf der anderen Seite.
Wir wurden also mitbegraben, damit wir in Neuheit des Lebens wandeln. Die Taufe macht es nicht möglich, dass ich neues Leben haben kann, die Taufe ist die Verpflichtung. Ich verpflichte mich jetzt dazu, ein neues Leben zu führen.
Paulus holt die Christen also bei ihrem Taufzeugnis ab, diese römischen Geschwister dort, und erklärt: Bitteschön, das ist doch eure Taufe, zeigt doch, dass ihr jetzt nicht mehr so leben wollt wie früher.
Es geht ja immer noch um die Frage: Sollen wir jetzt sündigen oder werden wir jetzt sündigen, nachdem wir gerechtfertigt sind, damit die Gnade mächtig werde? Nein, wir werden nicht sündigen. Und er motiviert sie, er sagt: Schaut, die Taufe verpflichtet uns zu einem Heiligungsleben.
Vers 5: Denn wenn wir zusammengewachsen geworden sind – bitte nicht zusammengepflanzt, zusammengewachsen heißt es, wir sind solche geworden, die jetzt wie zwei Bäume sind, die zusammengewachsen sind. Der eine ist Christuslander, bin ich richtig zusammengewachsen.
Und zwar in einem Augenblick geschah das, in dem Augenblick der neuen Geburt, der Wiedergeburt. Augenblick, als wir uns zu Christus wandten und glaubten, gelten wir jetzt als zusammengewachsene.
Also nochmal: Denn wenn wir zusammengewachsen sind in der Gleichheit seines Todes, das heißt, wenn wir jetzt zusammengewachsen sind mit dem gleichen Tode wie er, mit seinem Tode, dann werden wir es bestimmt auch mit der Auferstehung, mit seiner Auferstehung sein.
Das hier ist jetzt eine logische Zukunft, oder? Paulus hat das in Kapitel 5 auch schon gesagt. Wenn das eine ist, dann wird das andere auch sein. Wenn das eine ist, wenn wir tot sind mit Christus, dann werden wir aber doch auch mit der Auferstehung mit Christus vereint sein.
Wir sind mit Christus verwachsen. Werden wir es auch mit der Auferstehung? Also in der Auferstehung vereinzelt, das heißt, wir sind also die Einsmachung in seinem Tod zieht Einsmachung in seinem Leben mit sich, mit seinem – Entschuldigung – die Einsmachung mit seinem Tod zieht mit sich, zieht nach sich, dass wir einsgemacht sind mit seinem Auferstehungsleben.
Zu welchem Ziel, warum, wozu das? Vers 6: Das Ziel, dass wir jetzt einstgemacht worden sind mit seinem Tod, ist Befreiung vom Sklavendienst der Sünde. Das sagt in Vers 6, genau das sagt er hier.
Wir wissen doch oder von diesem in Kenntnis, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt wurde. Wozu, mit welchem Ziel und Zweck wurde der alte Mensch mitgekreuzigt? Damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, damit wir der Sünde nicht länger Sklavendienst zu leisten hätten.
Das war Ziel und Zweck des Mitgestorbenseins. Dass wir mit Christus mitgestorben sind, hatte zum Ziel, dass wir nicht mehr der Sünde dienen müssen, als Sklaven bitte.
Also noch einmal: Das Ziel des Mitgekreuzigtseins war die Befreiung von einem Sklavendasein für die Sünde. Das sagt er hier in Vers 6.
Ist das Buße gemeint? Die Buße, ist das, könnte man das bezeichnen? Hat Gott uns in Christus hineinversetzt? Warum hat er das getan, mit welchem Ziel und Zweck? Gelten wir jetzt als Gestorbene, warum gelten wir jetzt als tot mit Christus, mit dem Ziel und Zweck, dass wir jetzt nicht mehr der Sünde dienen müssen?
Das ist klar, in gewissem Sinn stimmt schon. Es geschah ja bei der Umkehr, bei der Buße und Glauben. Als wir Buße und Glauben kamen zu Christus, in dem Moment hat Gott uns in Christus hineinversetzt.
Wenn er uns in Christus hineinversetzt hat, dann gelten wir jetzt als gestorben, als mitgekreuzigt. Unser alter Mensch ist mitgekreuzigt. Mit welchem Ziel und Zweck wurde er mitgekreuzigt? Damit wir heute nicht mehr der Sünde als Sklaven dienen müssen.
Also das Mitgestorbensein hatte zum Ziel, dass wir nicht wieder der Sünde dienen müssen. Das steht hier in diesem Vers, dass unser alter Mensch wurde mitgekreuzigt, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei.
Interessant, was er hier sagt: Der Leib der Sünde, der sündliche Leib, der Leib der Sünde ist dasselbe wie der sündliche Leib. Der Leib ist ja das Problem, oder? Denn womit sündigen wir die ganze Zeit? Ja, mit diesem Leib.
Was war das Problem des Paulus in Kapitel 7? Wer wird mich erlösen von diesem Leib des Todes, der Sünde und des Todes? Immer wieder, meine Glieder wollen tun, was anderes, wir kommen dann gleich dorthin.
Also, der Leib ist hier ein Sklave geworden, ein Sklave der Sünde. Der Leib ist das, was mich verbindet mit diesem Leben hier in dieser Welt, und ich stelle fest, ich habe eine Tendenz zum Sündigen hin. Mit dem Leib sündige ich in Bezug auf die Worte, die ich dann spreche, auf die Taten, die ich tue, auch die Gedanken, was mit dem Leib zu tun ist, die werden in meinem Gehirn, sie entwickeln sich irgendwie, und dann handle ich etwas, dann tue ich etwas mit dem Leib, und das ist ein Problem.
Und dieser Leib dient also jetzt der Sünde, die Glieder stehen zur Verfügung für die Sünde. Und dann sagt er: Genau deshalb seid ihr ja in Christus hineinversetzt worden und deshalb seid ihr mitgestorben mit Christus, damit dieser Leib der Sünde nicht mehr der Sünde als Sklave ergeben sein muss.
Das heißt, dass dieser Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt, nicht vernichtet, er wird nicht vernichtet, unser Leib ist immer noch ganz lebendig, er ist nicht vernichtet, aber er ist außer Kraft gesetzt in Bezug auf die Sünde, das heißt, die Sünde kann ihm nicht mehr Befehle erteilen und er muss handeln.
Er könnte schon noch freiwillig der Sünde dienen, natürlich, aber er muss nicht mehr, darum geht es: Wie werde ich frei von der Herrschaft der Sünde? „Ich muss nicht mehr“, sagt der Apostel Paulus, weil der alte Mensch gekreuzigt wurde.
Was ist der alte Mensch? Es ist das, was ich früher lebte, das, was ich früher tat. So wie ich früher lebte, meine frühere Lebensweise ist der alte Mensch. Also es geht hier um das Praktische.
Wir müssen nicht schizophren sein. Es ist nicht so, ja, früher war ich ein anderer Mensch und jetzt bin ich hier. Also früher war ich der andere Thomas, jetzt bin ich der neue Thomas. Nein, ich bin immer noch der Gleiche. Aber ich habe früher so und so gelebt.
Das, was ich früher war in Bezug auf meine Lebensweise, das muss ich nicht mehr. Ich muss nicht mehr so leben wie früher, weil ich tot bin. Ich bin gekreuzigt in Bezug auf diese Lebensweise von früher.
Von diesem in Kenntnis, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt wurde, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, damit wir der Sünde nicht länger Leibeigenen Dienst oder Sklavendienst leisten müssten.
Denn Begründung: Denn wer starb, ist gerechtfertigt worden von der Sünde. Gerechtfertigt hier im Sinne von freigesprochen. Das ist ein Ausdruck der Gerichtssprache. Wenn jemand verurteilt ist, dann muss er eine Strafe bezahlen, und sobald er die Strafe bezahlt hat, ist er gerechtfertigt, ist er frei.
Wer gestorben ist, ist gerechtfertigt worden von der Sünde, frei geworden, freigesprochen von der Sünde, muss jetzt nicht mehr Strafen bezahlen.
Und jetzt die Verse 8 bis 10: Die Folge aus dem Mitgestorbensein ist, dass wir mitleben mit Christus, mit dem Leben von Christus. Die Folge aus dem Mitgestorbensein ist Mitleben mit Christi Leben. Einem Leben, über das der Tod nicht mehr herrschen kann. Einem Leben, das ungehindert für Gott da ist.
Das Leben Jesu Christi ist ein Leben, über das der Tod nicht mehr herrschen kann, ein Leben, das ungehindert für Gott da ist.
Und er sagt jetzt, die Folge aus dem Mitgestorbensein ist, dass wir mitleben mit diesem Leben Christi. Wir haben Anteil an dem Leben Christi.
Lesen wir die Verse: Wenn wir aber zusammen mit Christus starben, glauben wir, dass wir auch zusammen mit ihm leben werden – heute nämlich logische Zukunft – wenn das eine ist, dann wird das andere auch sein.
Wenn wir aber zusammen mit Christus gestorben sind, glauben wir, dass wir auch zusammen mit ihm leben werden, in dem Wissen, dass Christus von den Toten erweckt ist, nicht mehr stirbt, der Tod ist nicht mehr Herr über ihm.
Denn was er starb, starb er der Sünde ein für allemal. Was er aber lebt, lebt er Gott, im Sinne von für Gott.
Was er gestorben ist, ist er in Bezug auf die Sünde gestorben, was er lebt, lebt er in Bezug auf Gott. Sein ganzes Leben dreht sich um Gott, es ist für Gott jetzt da.
Und wenn das für Christus gilt, und ich bin in Christus, mit Christus verwachsen, was heißt das dann für mich? Genau das Gleiche.
Was ich gestorben bin, bin ich in Bezug auf die Sünde mitgestorben. Und was ich jetzt lebe, das lebe ich für Gott.
Der Tod ist nicht mehr Herr über mich. Ich muss nicht dem dienen von früher, ich muss nicht mehr.
Also wir wissen: Dass Christus von den Toten erweckt ist, nicht mehr stirbt, der Tod ist nicht mehr Herr über ihm, denn was er starb, starb er der Sünde ein für allemal.
Was er aber lebt, lebt er Gott. So auch ihr, so auch wir.
Das, was jetzt für Christus gilt, gilt jetzt auch für uns.
Und jetzt geht es darum, was müssen wir also tun, was müssen wir jetzt also machen? Ganz konkret.
Jetzt kommt dieser dreifache Aufruf in Versen 11 bis 14, dieser dreifache Aufruf und die Motivation zum Schluss in Vers 14.
Jetzt ganz praktisch, was müssen wir also jetzt tun? Gut, lesen wir den Text: Römer 6, Verse 11 bis 14.
Spricht euch selbst stets als solche, die für die Sünde tot sind, andererseits als solche, die Gott leben, und zwar in Christus Jesus, unserem Herrn.
Lasst also die Sünde nicht König sein in eurem sterblichen Leibe, um in seinen Lüsten ihr zu gehorchen, stets.
Stellt euch nicht eure Glieder der Sünde zur Verfügung als Waffen der Ungerechtigkeit, sondern stellt euch selbst Gott zur Verfügung als Lebende aus den Toten und stellt eure Glieder als Waffen der Gerechtigkeit Gott zur Verfügung.
Denn die Sünde wird nicht Herr sein über euch, denn ihr seid nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade!
Also hier haben wir drei Aufforderungen und eine Motivation.
Jetzt wird ja ganz praktisch, was wir jetzt zu tun haben, aufgrund von dem, dass wir mitgestorben sind mit Christus und dass sein Leben jetzt auch für uns da ist, dass wir auch mit ihm leben, dass wir mit seinem Leben leben dürfen.
So auch hier: erste Aufforderung Vers 11, zweite Aufforderung Vers 12, dritte Aufforderung Vers 13, Motivation Vers 14.
Also das Erste, was haben wir zu tun? Das Erste, mit den Fakten rechnen, rechnet euch selbst als so und so.
Im Griechischen steht hier „logistheite“, logisches Rechnen. Ganz logisch, das ist Tatsache, du musst jetzt mit den Tatsachen rechnen, sagt der Apostel zu diesen Geschwistern hier in Rom.
Ihr müsst jetzt mit den Tatsachen rechnen.
Und er sagt hier noch, das Griechische hat hier einen Imperativ Präsens, das heißt eine Befehlsform in der Gegenwart, und deshalb heißt es etwas, was eine andauernde Handlung sein soll, eine beständige Haltung.
Rechnet euch stets, deshalb darf man hier mit einer Klammer das „stets“ einfügen: Rechnet euch stets als solche, nicht nur einmal und dann für alle Zeiten, sondern einmal und noch einmal und noch mal, immer wieder.
Denkt daran, rechnet ständig mit dieser Tatsache, das ist ganz wichtig, behaltet das im Gedächtnis, behaltet das im Auge.
Rechnet euch selbst als tot für die Sünde, tot für die Sünde in Bezug auf die Sünde.
Rechnet mit dem, was wirklich ist, das gilt, das ist echte Tatsache, das ist Geschichte, ihr seid wirklich gekreuzigt, ihr seid tot.
Nicht nur schaut dazu, tötet euch oder so, nein, rechnet euch als tot, ihr seid tot, das ist Tatsache vor Gott und Tatsache für euch auch.
Tot für die Sünde und andererseits als solche, die Gott leben, und zwar in Christus Jesus, unserem Herrn.
Hier haben wir wieder dieses schöne „in Christus Jesus“, hier zum zweiten Mal im Brief von Paulus.
Ihr seid jetzt lebend, ihr habt jetzt Leben, ihr seid lebendig, in Christus Jesus, Jesus unser Schicksal, Jesus ist unser Los, Jesus ist unser Leben.
Ich muss nicht sündigen, weil ich gestorben bin mit ihm, und ich muss nicht sündigen, weil ich jetzt lebendig geworden bin mit ihm und weil Jesus Christus sein Leben in mir ist.
Ich habe sein Leben. Wir leben in ihm und mit ihm, in Christus Jesus leben wir.
Hilft uns das? In unserem Kampf gegen bestimmte Gewohnheitssünden, gegen diese Tendenz? Der eine hat da mehr die Probleme, der andere hat hier mehr die Probleme.
Es gibt verschiedene Neigungen im Bösen. Wir sind verschieden, aber wir haben diese Tendenz.
Und jetzt sagt er, das ist die Lösung: Du bist tot, rechne mit diesen Tatsachen.
Der zweite Aufruf ist in Vers 12: Nein sagen, hundertmal Nein sagen, lass nicht die Sünde König sein.
Warum? Weil das ein unrechtmäßiger König ist. Du bist ja tot.
Sag Nein, ich ziehe nicht in den Krieg für dich, ich bin tot. Nein, dir, diesem König, diene ich nicht mehr.
Nicht: Versuch mal ein bisschen, nein, es geht nicht um Versuchen, es geht um eine klare Haltung: Nein, Schluss! Ich bin nicht schuldig, nach den Lüsten meines Leibes zu leben, ich bin es nicht schuldig, ich bin nicht ausgeliefert den Lüsten meines Leibes.
Lasst also die Sünde nicht König sein in eurem sterblichen Leibe, um in seinen Lüsten ihr zu gehorchen.
Hier sehen wir, dass der Leib tot ist, oder? Sterblich, sterblicher Leib.
Lasst also die Sünde nicht König sein in eurem sterblichen Leibe, das ist jetzt unser physischer Leib, oder?
Der geht Richtung Tod, er ist sterblich, und er hat die Todeskräfte in sich, auch in Bezug auf die Sünde, er hat Lüste in sich, die mich zum Bösen ziehen wollen.
Lasst also die Sünde nicht König sein in eurem sterblichen Leibe, um in den Leibeslüsten der Sünde zu gehorchen, so steht es im griechischen Text: „um in den Leibeslüsten der Sünde zu gehorchen.“
Das wollen wir nicht mehr. Wir leben nicht nach dem Prinzip der Lust, der Lust.
Wir leben nicht nach Lustprinzip: Ja, hast du Lust, das zu tun? Ja, hast du Lust, jenes zu tun? Ja, ich habe nicht Lust.
Wir leben nicht nach diesem Prinzip.
Lasst in eurem Leib die Sünde nicht wie ein König sein, der euch befiehlt: Mach dies und mach das.
Manchmal muss man den Leib hart dran nehmen und sagen: So, Schluss, du gehorchst jetzt mir, nicht ich dir.
Das darf ich entscheiden, das soll ich sogar entscheiden. Ich darf mich nicht einfach laufen lassen.
Also es geht hier um ein Neinsagen.
Wir haben verschiedene Verlangen, verschiedenes Begehren in uns, das ist klar, und es ist nicht alles Begehren böse, natürlich nicht.
Wir wollen wichtig sein, oder? Jeder von uns möchte wichtig sein.
Jetzt ist aber die Frage: Will ich wichtig sein in Unabhängigkeit von Gott oder will ich wichtig sein für Gott?
Das ist ja das Problem.
Durch den Sündenfall haben wir uns selbständig gemacht von Gott, und wir haben unsere eigenen Vorstellungen.
Wir wollen etwas genießen, und wir sind froh, wenn wir etwas genießen dürfen, und wir danken dem Herrn, wenn wir etwas genießen dürfen, aber wir sollen so genießen, wie der Herr es uns schenkt, wo er uns etwas zum Genießen schenkt, und in dem Maße, wie es richtig ist, nicht in dem Wie ich, wie mein Leib, der möchte eigentlich uferlos genießen.
Würde Gott nicht Grenzen setzen, oder dann würden wir immer genießen wollen.
Jetzt muss ich lernen, nicht nach dem Lustprinzip zu leben, nach der Lust des Leibes in Bezug auf Genießen und auch nicht in Bezug auf das Verlangen, etwas zu haben.
Wir möchten etwas haben, es ist ja an sich gut, dass wir etwas haben möchten, aber wir sollen jetzt das haben möchten, was Gott will, dass wir haben, unsere Lust am Herrn haben und das aus seiner Hand nehmen, was wir brauchen, was der Herr wirklich uns geben möchte, nicht in Unabhängigkeit von Gott.
Darum geht es ja.
Also es geht darum, Nein zu sagen.
Nein zur Herrschaft der Sünde und ja zu Gott.
Lasst also die Sünde nicht König sein in eurem Leibe, ihr zu gehorchen.
Vers 13, dritter Aufruf: Was sollen wir noch tun?
Ganz praktisch, Paulus ist sehr deutlich hier: Stellt auch nicht eure Glieder der Sünde zur Verfügung als Waffen der Ungerechtigkeit, sondern stellt zur Verfügung als Waffen der Gerechtigkeit.
Also stellt nicht eure Glieder, er spricht hier von den Gliedern, stellt nicht eure Glieder zur Verfügung.
Ganz konkret sagt er: Das sind deine Glieder, deine Zunge, deine Augen, deine Hände, alles einzeln.
Sollen wir jetzt nicht der Sünde zur Verfügung stellen, sondern Gott.
Also jetzt stellen wir uns Gott zur Verfügung, sagen: Herr, bitteschön, hier sind meine Glieder, und für dich sollen sie arbeiten.
Und wenn ich für Gott unterwegs bin, was ist dann? Habe ich keine Zeit zum Sündigen.
Oder jedenfalls ist die Gefahr nicht so groß, sagen wir so.
Wer viel für den Herrn unterwegs ist, hat wenig Muße, um für die Sünde, um den Leib zu streicheln und zu faulenzen und dann den Lüsten des Leibes, dass die Lüste des Leibes aufwachen und dass man dann für den Leib lebt.
Dienen wir dem Herrn, dann sind wir beschäftigt, auf der guten Seite.
Stellt euch selbst Gott zur Verfügung für den Dienst.
Stellt euch selbst Gott zur Verfügung als solche, die leben, die aus den Toten sozusagen hervorgegangen sind, lebendig hervorgegangen sind, mit Jesus Christus.
Das ist unser Leben, unser neues Leben jetzt, das dürfen wir jetzt, das Neue, was wir bekommen haben, das dürfen wir jetzt Gott zur Verfügung stellen.
Das heißt, unsere Glieder, diese haben wir nicht neu bekommen, aber das Leben haben wir bekommen, und mit dem Leben Jesu Christi können wir jetzt sozusagen unsere Glieder, die an sich ja physische Glieder sind, aber jetzt können wir diese Glieder mit dem Leben und mit der Kraft Jesu Christi dem Herrn zur Verfügung stellen.
In der Kraft Gottes können wir jetzt dienen.
Jetzt kommt die Motivation in Vers 14: Denn die Sünde wird nicht Herr sein über euch, denn ihr seid nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade.
Denn ist eine Motivation, ein erklärendes Denn oder begründendes Denn.
Denn die Sünde wird nicht Herr sein über euch. Warum nicht? Ja, weil ihr ja tot seid.
Und wenn ihr euch jetzt Gott zur Verfügung stellt, dann ist das Leben Jesu Christi da, dann ist die Kraft von Jesus Christus da.
Er sagt hier so: Denn ihr seid nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade.
Das heißt mit anderen Worten: Ihr seid nicht unter dem alten Herrn, unter Mose, sondern ihr seid unter Christus.
Mose, das Gesetz Mose, das war ein Regime, das alte Regime, da gab es Befehle: Du sollst das und du sollst jenes, du sollst Gott lieben von ganzem Herzen, aber woher die Kraft nehmen?
Das Gesetz ist nicht das Heilmittel, das Gesetz hat auch keine Kraft, mich anders zu machen, kann mich nicht verändern.
Also ihr seid nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade. Ihr habt Gnade.
Und was ist Gnade, haben wir schon gelernt? Gnade hat mit Hilfe zu tun, mit Kraft für Gläubige, oder? Vergebung auch, ja, Vergebung auch, aber auch Hilfe und Kraft, um jetzt zu dienen.
Das heißt, der neue Herr ist ein wunderbarer Herr, der sagt, er gibt nicht nur einen Befehl, sondern er liefert auch die Kraft dazu und die Hilfe, ihm jetzt zu dienen.
Wir sind sowieso schwach, von uns ist ohnehin nichts zu holen, das ist alles von Christus.
Wenn wir ihm dienen wollen, müssen wir aus ihm schöpfen, das, was von uns kommt, wird nichts Gutes bewirken.
Kommen wir dann noch in Römer 7 dazu.
Also ihr seid nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade. Das ist das neue Regime.
Jetzt weiß ich nicht, wir sollten noch Pause machen, oder? Ich habe überzogen, habe ich gerade gemerkt.
Machen wir jetzt noch Pause und dann haben wir noch eine gute halbe Stunde.
Dein Name ist der Name über alle Namen, und wir danken dir, dass wir uns auf diesen Namen taufen lassen durften, um dir unsere Nachfolge zu bekunden, und auch der unsichtbaren Welt.
Wir danken dir, Herr, dass wir einen guten Führer haben, und wir freuen uns, dir nachfolgen zu dürfen.
Leite uns heute weiter, bitte, in deinem Wort. Amen.
Es war noch eine Frage, ich möchte nur ganz kurz darauf eingehen, es ging um die Frage des Taufens auf Jesus Christus.
Immer wieder in der Apostelgeschichte und in den Briefen eben ist von der Taufe auf Christus die Rede, wieso steht dann in Matthäus, dass wir auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes taufen sollen?
Ich glaube, dass der Unterschied nicht groß ist. Da wird ein Widerspruch in die Bibel hineingelesen, der eigentlich keiner ist, oder manche meinen, das sind zwei verschiedene Taufen oder was weiß ich.
Also das wäre nicht richtig.
Die Taufe auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes ist ja die Taufe auf eine Person, der Name steht für die Person.
Wenn Jesus sagt, tauft sie auf diesen Namen, den dreieinen Namen, auf die Person Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, dann geschieht diese gleiche Taufe auch, wenn jemand jetzt einfach rein auf den Namen Jesus Christus getauft wird, wird er ja auch auf Gott getauft, wird er ja auch auf den Geist Gottes getauft.
Das ist doch nicht zu unterscheiden und zu trennen, dass man sagen kann, ja, ich bin nur auf Jesus getauft worden, jetzt folge ich nur Jesus nach, aber nicht Gott und nicht dem Heiligen Geist.
Der Heilige Geist ist ja der Geist Christi.
Also wenn ich auf Christus getauft bin, dann bin ich auch auf den Geist dieses Christus getauft.
Dann bin ich aber auch auf Gott getauft.
Also ich glaube, dass hier künstlich Probleme geschaffen werden, die keine sind.
Nur so viel möchte ich hier dazu sagen.
Wir gehen zurück zu Römer 6, Verse 15-23.
Jetzt kommt der zweite Schritt.
Bitte, wenn ihr nicht weiterkommt beim Schreiben, wenn ich zu schnell bin, einfach kurz melden, bitte warten, dann weiß ich, okay, jetzt muss ich langsamer fahren, ich war zu schnell zuerst.
Also lesen wir 6, Verse 15-23.
Wie damals hattet für Furcht Dinge, über die ihr euch mitschämt, der das Ende der ewigen Gestaltung.
Nun aber von der Sünde frei gemacht, aber doch zu Leid ein Geknechten geworden.
Habt ihr euren Bruch in der Glaubung, hat das Ende aber ewiges Leben.
In der Lohn de sind es gut, eure Gnaden Darmortes, es ewiges Leben und höchstes ewiges Brüder.
Sollen wir also in der Sünde leben, in der Sünde bleiben, wenn wir aus Gnade gerechtfertigt sind?
Er greift diese Frage auf, stellt sie ein bisschen anders hier formuliert, aber es geht letztlich um die gleiche Frage.
Er sagte vorher in Vers 14: Ihr seid nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade.
Ja, was also, werden wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetz sind, sondern unter der Gnade?
Kurze Antwort: Nein, natürlich nicht.
Längere Antwort, Verse 16-19.
Denkt daran, es geht um Sklaverei, es geht um eine Leibeigenschaft, das heißt, ihr seid doch die Sklaven dessen, dem ihr euch zur Verfügung stellt.
Wenn ihr euch also der Sünde zur Verfügung stellt, dann seid ihr Sklaven der Sünde.
Wenn ihr euch Gott zur Verfügung stellt, dann seid ihr Sklaven Gottes, Sklaven der Gerechtigkeit.
Es geht immer um einen Dienst.
Gott sei Dank ist es vorbei, dass ihr Sklaven der Sünde wart.
Gott sei Dank liegt das in der Vergangenheit, dass ihr Sklaven der Sünde wart.
Aber jetzt seid ihr von Herzen gehorsam geworden.
Also: „Sündigen ist nicht gehorchen und führt zum Tode“, sagt in Vers 20.
Ich habe das jetzt ausgelassen den Vers, dass ihr dessen Knechte seid, dem ihr gehorcht, ob Knechte der Sünde zum Tode oder Knechte des Gehorchens zur Gerechtigkeit.
Sündigen ist nicht gehorchen und führt zum Tode.
Wollt ihr jetzt wieder zum Tode gehen, Richtung geistlichen Tod gehen?
Natürlich nicht.
Also wenn ihr euch jetzt also wieder der Sünde als Sklaven zur Verfügung stellen würdet, dann würdet ihr ja wieder in Richtung Tod gehen.
Nein, ihr seid – das ist vorbei, Gott sei Dank ist das vorbei, jetzt seid ihr gehorsam geworden.
Das heißt, ihr seid jetzt Knechte des Gehorchens, ihr seid jetzt Knechte, die Gott jetzt gehorchen, die Gott zur Verfügung stellen, sich stellen.
„Gott sei Dank, dass ihr Knechte der Sünde ward, aber von Herzen gehorchtet“, interessant, was er jetzt sagt: von Herzen gehorchtet dem Muster der Lehre, dem ihr übergeben wurdet.
Er sagt nicht, ihr seid gehorsam geworden dem Muster der Lehre, da es euch übergeben wurde.
So hätte ich das jetzt gesagt, oder?
Ja, Paulus hat euch das Muster gegeben, die Lehre, und jetzt habt ihr sie.
Nein, er sagt: Ihr wurdet dem Muster der Lehre übergeben.
Also Gott hat euch genommen und hat euch ins Wort hineingestellt, in die Lehre.
Das Muster der Lehre, das ist das, was wir heute im Wort Gottes schriftlich vor uns haben, das war die Lehre, die der Apostel Paulus auch verkündigt hat.
Es gibt ein Muster, es gibt ein ganz klares Muster, dem wir folgen haben.
Und jetzt sagt er: Schau, das seid ihr, und ich nehme euch und gebe euch jetzt dem Wort, gebe euch jetzt diesem Muster der Lehre.
Und das soll euch jetzt prägen, das soll euch jetzt bearbeiten, das soll jetzt euer Meister sein, der mir jetzt dient.
Ihr dient jetzt dem Wort, ihr lasst euch von dieser Seite euer Denken prägen.
Sehr schön ausgedrückt, oder?
Paulus sagt das auch an einer anderen Stelle, in Apostelgeschichte 20, Vers 32 sagt er: Ich übergebe euch Gott und dem Wort seiner Gnade.
Bitte schön, ich übergebe, ich gehe jetzt weg, aber ich übergebe euch Gott und dem Wort, ich übergebe euch dem Wort Gottes.
Jeder Christ ist dem Wort Gottes gegeben, dem ist er jetzt verpflichtet.
Du bist nicht Menschen verpflichtet, du bist dem Wort Gottes verpflichtet, sagt der Apostel Paulus hier den Römerchristen und uns auch.
Gott sei Dank, das ist vorbei, Gott sei Dank, dass ihr Sklaven der Sünde wart, aber jetzt seid gehorsam geworden dem Wort Gottes.
Vers 18: Nachdem ihr aber von der Sünde freigemacht wurdet, wurdet ihr der Gerechtigkeit als Knechte dienstbar.
Also: Wir wurden einem Lehrmuster übergeben und jetzt sind wir Sklaven, wie Sklaven in den Dienst der Gerechtigkeit gestellt.
Jetzt kommt eine Motivation in Vers 19 und ein Aufruf, also beides: Aufruf und Motivation, Verse 19 bis 23.
Der Aufruf wird eigentlich ein ähnlicher Aufruf wie vorher auch, er wiederholt.
Aber er sagt: Komm, ich spreche jetzt auf menschliche Weise, wegen der Schwachheit eures Fleisches, kommt, lasst mich ein Bild gebrauchen.
Lasst mich jetzt ganz einfach machen.
So wie ihr eure Glieder als Knechte zur Verfügung stelltet der Unreinigkeit und der Gesetzlosigkeit, zur Gesetzlosigkeit oder Gesetzwidrigkeit, so stellt nun eure Glieder als Knechte zur Verfügung der Gerechtigkeit, zur Heiligung.
Er sagt: Schau, wie habt ihr es denn früher gemacht? Früher habt ihr eure Glieder als Knechte der Sünde zur Verfügung gestellt.
Und genauso, wie ihr es früher gemacht habt mit der Sünde, so macht ihr es jetzt mit Gott.
So wie ihr treu wart gegenüber der Sünde früher, so seid ihr jetzt Gott gegenüber treu.
So wie ihr die ganze Sache gemacht habt mit der Sünde, so macht ihr jetzt die ganze Sache mit Gott.
Eine, ja, ich weiß nicht, ob ich die Geschichte schon mal erzählt habe: Ein Mädchen oder eine junge Frau hat in der Versammlung, wenn die Kollekte herumgereicht wurde, hat sie immer ganz viel Geld hineingegeben.
Sie war noch recht jung.
Die Leute haben gesehen, dass sie einen Haufen Geld hineingegeben hat, und dann hat sich eine gedacht, ob das mit rechten Dingen gut, mit rechten Dingen zugeht, wo nimmt die so viel Geld her?
Und dann haben sie sich mal gefragt, wo hast du das Geld her, warum gibst du so viel?
Er hat sich gesagt: Na ja, früher da bin ich immer unterwegs gewesen in den Discos und habe getanzt, bis die Tanzschuhe kaputt waren usw.
Das hat viel Geld gekostet.
Und so wie ich früher treu war, so möchte ich jetzt dem Herrn treu sein.
Das Geld, das ich früher ausgegeben habe für das widerliche Leben, das gebe ich jetzt dem Herrn.
So wie ich früher treu war in der einen Sache, möchte ich jetzt dem Herrn treu sein.
Also, Vers 20 bis 23, Paulus will motivieren und sagt: Denkt jetzt einmal, was für Frucht ihr damals hattet und was für Frucht ihr jetzt habt.
Jetzt kommt also eine Motivation: Als ihr Knechte der Sünde ward, Vers 20, denn als ihr Knechte der Sünde ward, da wart ihr frei von der Gerechtigkeit.
Klar, ihr seid immer auf der einen Seite gebunden und auf der anderen Seite frei gewesen.
Zuerst wart ihr da frei und da Sklaven, und jetzt seid ihr da Sklaven und dort frei.
Als ihr Knechte der Sünde wart, wart ihr frei von der Gerechtigkeit.
Was hattet ihr damals für Frucht? Ja, nichts Schöne Dinge, Dinge, über die ihr euch jetzt schämt.
Das Ende dieser Dinge ist der Tod.
Sünde führt immer zum Tod, in letzter Konsequenz natürlich.
Sünde führt zum ewigen Tod, in letzter Konsequenz.
Wer sich entscheidet, im Leben in diese Richtung zu gehen, der geht in eine gefährliche Richtung.
Das Ende dieser Dinge ist der Tod.
Nun aber, von der Sünde freigemacht, aber Gottesknechte geworden, habt eure Frucht zur Heiligung.
Also früher habt ihr eure Frucht gehabt zum Tod hin, jetzt habt ihr eure Frucht zur Heiligung hin.
Heiligung heißt zugeordnet zu Gott, ganz für Gott da sein, geheiligt sein, abgesondert sein für Gott.
Heiligung ist ein Prozess.
Mehr und mehr und mehr werden jetzt Dinge in unserem Leben dem Herrn gewidmet, hingegeben.
Das Ziel, das Ende: ewiges Leben.
Nun aber von der Sünde freigemacht, habt ihr eure Frucht zur Heiligung, als Ende aber ewiges Leben.
Hier ist das zukünftige ewige Leben im Blickfeld.
Wir haben natürlich auch jetzt schon ewiges Leben in Jesus Christus, aber wir haben es noch nicht in Vollendung, oder?
Wir sind noch nicht vollendet, es steht uns noch bevor.
Hier ist also das ewige Leben der Zukunft im Auge.
Jetzt haben wir das ewige Leben wie eine Knospe, dann haben wir es wie eine Blüte, jetzt haben wir es erst in dem Beginn sozusagen.
Der Lohn, ja, Vers 23: Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, aber die Gnadengabe Gottes ist ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn, wieder in Christus.
Also, die Sünde zahlt den Tod, zahlt mit Tod, da geht es nach Werk.
Aber Gott beschenkt uns aus freier Gnade mit ewigem Leben in Christus Jesus.
Er motiviert sie also zu heiligem Leben und sagt: Schau, denkt an die Frucht und denkt an das Ziel, wo das hinausläuft.
Die Frage ist also wohlgeklärt: Wird ein Christ noch in der Sünde leben? Wird man deshalb, weil man begnadigt ist aus reiner Gnade, noch in der Sünde leben?
Niemals!
Und jetzt kommen wir zu Kapitel 7.
Paulus könnte jetzt eigentlich direkt weitermachen mit Kapitel 8, denn er hat ja davon gesprochen, wie man regieren kann über die Sünde, wie man ein Siegesleben führen kann, und er könnte eigentlich jetzt gerade weitermachen und das noch fertig machen.
Denn er hat ja gerade davon gesprochen, dass jetzt das Leben Jesu da ist und dass wir nicht mehr unter dem Gesetz stehen, sondern unter der Gnade.
Was er jetzt noch ausführen müsste, wäre: Wie sieht das jetzt aus? Was heißt das jetzt, dass ich unter der Gnade stehe? Und wie ist das jetzt mit der Kraft? Wo bekomme ich jetzt die Kraft her, damit ich so ein Leben führen kann, im Sieg über die Sünde?
Aber bevor er das tut, hat er ein ganz wichtiges Thema, und er muss das Thema bringen, weil er uns etwas tiefer hineinblicken lassen will in unser eigenes Wesen, und das geht in der Begegnung mit dem Gesetz.
Wenn der Mensch mit dem Gesetz Gottes in Begegnung kommt, dann stellt er etwas fest, dann lernt er sich selbst kennen, und das ist jetzt so wichtig hier in Kapitel 7.
Zuerst, also hier geht es um den Gerechtfertigten und das Gesetz. Das Verhältnis des Gläubigen zum Gesetz und zum Sündigen.
Was geschieht da, wenn ein Gläubiger mit dem Gesetz konfrontiert wird und das in eigener Kraft jetzt erfüllen will und dann sündigt?
Zuerst die ersten sechs Verse, etwas über die grundsätzliche Beziehung des Gerechtfertigten zum Gesetz.
Wir können das lesen.
Verse 1-6:
Sollte der Mann aber sterben, sie dem Gesetzesmanns entgegen, dann will sie, als während der Mann lebend, als Ehepartner bezeichnet werden, dass sie einem anderen Mann zu eigen werden sollte.
Sollte der Mann aber sterben, ist sie vom Gesetz frei, so dass sie nicht ein Ehepartner ist, der jedem einem anderen Mann zu eigen ist.
Und so, meine Brüder, ist es auch wahr, wie wurde Tod dem gesetzlichen Erwerb des Christus, um eines anderen zu werden, dessen, der von den Toten erweckt wurde, ein Weg aus.
Denn als wir in Kreisbaden wirkten, so sünden Leidenschaften durch das Gesetz aufkommen in unseren Liedern, um den Todesdruck zu kennen.
Aber nun wurden wir dem Gesetz enthoben, da wir in dem Staat, in dem Licht nicht gehalten wurden, und so sollten wir live eigene Lieferungen erneuern, egal, wenn nicht im Älteren eingestiegen ist.
Welche Beziehung haben wir zum Gesetz des Mose? Welche Beziehung haben Gerechtfertigte zum Gesetz des Mose?
Er bringt hier ein Bild und dann erklärt er das.
Vers 1: Also ich rede ja zu Menschen, die das Gesetz kennen.
Das setzt er voraus.
Er weiß, die Römerchristen, auch wenn es sehr viele Heidenchristen dort sind, die kennen das Gesetz.
Christen lesen das Alte Testament.
Das darf er voraussetzen, das setzt er bei uns auch voraus, dass wir das Alte Testament lesen, dass wir das Alte Testament kennen.
Und er sagt: Okay, ihr kennt ja das Gesetz, und da steht im Gesetz, dass er das Gesetz über den Menschen Herres so lange erlebt.
Und jetzt kommt das Beispiel mit der Ehe.
Was er hier mit dem Beispiel nur sagen will, ist: Da ist ein Ehepaar, da stirbt der eine Teil, und wenn der gestorben ist, dann ist die Ehe gestorben, dann ist die Ehebeziehung aufgehoben.
Das will er eigentlich hier darstellen.
Also die Frau ist gebunden an den Mann, solange der Mann lebt.
Wenn der Mann stirbt, ist die Frau frei, dann kann sie einen anderen Mann heiraten, und es ist erlaubt, ansonsten wäre das nicht erlaubt.
Er sagt, genauso ist eure Beziehung zum Gesetz.
Es ist wie eine Ehebeziehung.
Die alte Beziehung ist gestorben, die Ehebeziehung ist gestorben, das ist vorbei.
Wer ist gestorben? Nicht das Gesetz ist gestorben, ihr seid gestorben.
Ihr seid ja mit Christus gestorben, denkt dran, ihr seid ja tot, habt ihr vergessen? 1. Korinther 6, ja klar, wir sind tot.
Ja, wenn ihr tot seid, dann seid ihr gestorben, auch in Bezug auf das Gesetz.
Also die Ehe ist aufgelöst.
Ihr seid gestorben, aber jetzt lebt er wieder neu, ihr seid ja auf der Seite von Jesus Christus, ihr lebt mit Christus, und jetzt habt ihr eine neue Verbindung mit Christus.
Er ist jetzt der neue Ehemann.
Das ist das, was er hier in Vers 4 sagt.
So, meine Brüder, ist es auch bei euch: Ihr wurdet dem Gesetz tot, ihr wurdet gestorben, dem Gesetz durch den Leib des Christus.
Als Jesus Christus sein Leib hingegeben hat am Kreuz, da seid ihr gestorben mit ihm.
Als er getötet wurde, wurdet ihr getötet.
Also ihr seid tot, und jetzt habt ihr einen neuen Ehemann.
Ihr seid mit Jesus Christus auferweckt, und euer Ehemann ist auferweckt, das ist Jesus, mit dem seid ihr jetzt verbunden.
Das ist jetzt der neue Ehemann, das ist jetzt eure Beziehung.
Also die Beziehung zum Gesetz ist gestorben.
Jetzt seid ihr eines anderen, jetzt habt ihr einen anderen, dem ihr jetzt gehört, nämlich das ist der, der von den Toten erweckt wurde.
Und dann heißt es weiter in Vers 4 am Ende: Zu welchem Zweck seid ihr jetzt mit ihm verwachsen in der Auferstehung? Zu welchem Zweck seid ihr jetzt mit Christus vereinigt? Damit wir Gott Frucht brächten.
Der Zweck, warum Gott uns vereinigt hat mit Jesus Christus, ist, dass wir Frucht bringen.
Warum sind wir zu Jesus gekommen? Damit wir zum ersten Mal im Leben wirklich Frucht bringen, ein sinnvolles Leben für Gott leben, eine Frucht, die in der Ewigkeit dann sichtbar wird.
Vers 5: Denn als wir früher im Fleisch waren, als unser Lebenselement im Fleisch war, als wir dort zuhause waren im Fleisch, da waren wir ohne Frucht.
Als wir im Fleisch waren, da wirkten die Leidenschaften der Sünden, sündlichen Leidenschaften in unseren Gliedern.
Und was war das für Frucht? Frucht zum Tode.
Aber nun wurden wir dem Gesetz enthoben, herausgenommen, da wir in dem oder durch den Stab, in dem wir festgehalten wurden.
Das Gesetz war wie ein Gefängnis, diese alte Ehe war wie ein Gefängnis.
Manche Leute wissen, was es heißt, eine Ehe als Gefängnis.
Und jetzt sind wir in diesem Gefängniszimmer gestorben, weg, das hatte uns nicht mehr der alte Herr, in dem wir festgehalten wurden.
Und so sollen wir jetzt als Neue einen Sklavendienst tun, im Neuen, im Geist, nicht im Gesetz.
Der neue Eheherr in der neuen Verbindung, im Geist, im Heiligen Geist.
Jetzt ist es das erste Mal, dass der Heilige Geist vorkommt.
In der Kraft des Heiligen Geistes dürfen wir jetzt einen neuen Dienst dem neuen Herrn tun.
Wir dienen jetzt nicht mehr im Alten, im Gesetz, in dieser alten Verbindung.
Wir beginnen jetzt in der Neuen Biblie.
Ich soll noch etwas sagen zu diesem Begriff: Als wir im Fleisch waren.
Das ist ein bisschen ein schwieriger Begriff.
Was heißt das, im Fleisch waren, wir waren im Fleisch?
Das Fleisch, es gibt ja zwei Welten: Es gibt die Welt des Fleisches und es gibt die Welt des Geistes.
Die Welt des Fleisches hat zu tun mit der irdischen Welt.
Die andere ist die jenseitige Welt.
Und wenn er hier sagt, dass wir im Fleisch waren, dann meint er, als das unser Element war, das Diesseitige, das Irdische, als wir für diese Welt lebten, für das Irdische lebten, als das war richtig unser Zuhause, so richtig ganz.
Jetzt haben wir uns bekehrt, jetzt sind wir da nicht mehr zuhause, jetzt haben wir ein anderes Zuhause.
Wir leben in einer anderen Welt, wir leben in der Welt des Heiligen Geistes, das ist die Welt des Königreichs Jesu Christi.
Die geistliche Welt, jetzt sind wir da zu Hause, jetzt ist das unser Lebenselement.
Das Element der Kaulquappe ist das Wasser, die ist da zu Hause im Wasser.
Aber wenn sie ein Frosch wird, dann geht sie ins Land, dann hat sie ein anderes Lebenselement, die Luft, die Lebenselement des Frosches ist die Luft.
Und wir haben jetzt auch ein neues Lebenselement: Christus, der Geist, wir leben im Geist, sagt er, im Geist.
Das ist wie in der Luft, die Luft umgibt uns und die Luft ist außerhalb von uns und die Luft ist in uns drinnen.
Das ist unser Lebenselement, wir atmen sie und wir atmen sie wieder ein und wieder aus und so weiter.
Das ist unser Zuhause.
Wir leben nicht mehr in diesem Sinne nicht mehr im Fleisch.
Ja, in einem gewissen Sinne leben wir schon im Fleisch, im Körper, wir sind ja nicht ausgezogen aus dem Körper, aber das ist nicht mehr unser wirkliches Zuhause.
Das Wort Fleisch ist ein bisschen ein schwieriges Fleisch, ein bisschen ein schwieriges Wort, tu ja.
Das Wort Fleisch ist manchmal so verwendet, als Leib oder als Person, als Mensch, und dann ist es wieder anders verwendet als irdisches, die irdische Dynamik, die Kräfte und Weisheit des Irdischen, das Irdische, das Hiesige, das Natürliche.
In diesem Sinne gebraucht ist der Apostel hier in diesen Kapiteln.
Die Kräfte, die Dynamik des diesseitigen Lebens ist Fleisch.
Was von Fleisch geboren ist, ist Fleisch.
Das hat mit der hiesigen Welt zu tun.
Unsere alte Natur sagt man auch manchmal.
Das, was mit dem hier verbindet.
Gut, also sind dazu noch Fragen oder Gedanken, Verse 1 bis 6?
Habe ich noch ein bisschen dem Gesetz enthoben oder dem Gesetz gestorben, was das heißt?
Enthoben heißt herausgenommen, das war das Gefängnis, jetzt haben wir es da herausgenommen, durch den Tod, wir sind tot.
Mit Christus.
Früher waren wir mit dem Gesetz verbunden, das war unsere Verbindung.
Er spricht hier natürlich in erster Linie zu Judenchristen, aber in einem gewissen Sinn gibt es ja auch für uns, das sind die Gebote, oder?
Die Befehle, das musst du tun, das musst du tun, das musst du tun, gut.
Und ich kriege die Kraft nicht her, ich habe keine Kraft, das zu tun.
Und er sagt: Schaut, ihr habt keine Verbindung mit Mose.
Als Gesetz.
Ihr seid ja gestorben mit Jesus Christus, ihr habt keine Beziehung mehr, die Ehe ist vorbei, ihr seid herausgenommen aus diesem Ehegefängnis.
Jetzt gehört ihr einem neuen Herrn.
Das ist dieses Bild von dem Mann mit dem Kochbuch.
Kennt ihr das?
Nicht?
Dann erzähle ich es euch.
Also hier: Da ist eine Ehe, oder?
Ist das eine Ehe?
Ich muss das nehmen, das ist ja das Alte Testament.
Das ist jetzt ein Eheherr, der heiratet und sagt seiner Frau: So, jetzt habe ich dich geheiratet, und jetzt geht's los.
Du weißt, dass ich essen will nach Kochbuchart, und hier ist das Kochbuch, das schenke ich dir, zur Heirat?
Und du musst mir jetzt immer das Essen so machen, wie es im Kochbuch steht.
Und wehe dir, wenn du das Essen nicht so machst, wie es im Kochbuch steht.
Ich will nur das und will nichts anderes.
Das ist perfektes Essen.
Ja, und wenn du nicht kochst nach Kochbuchart: Tschüss, vorbei.
Jetzt geht es an die Arbeit.
Und das ist klar, was passiert, oder?
Das ist eine furchtbare Beziehung.
Jetzt kommt ein anderer, der heiratet die Frau und sagt dir: Weißt du, ich liebe dich von ganzem Herzen.
Du weißt aber, dass ich gern Essen habe nach Kochbuchart.
Hier ist ein Kochbuch, das schenke ich dir.
Und wir, ich zeige dir, wie das geht.
Und ich hätte gern, dass du es genauso machst, wie es da drinsteht.
Und wenn du irgendwie Hilfe brauchst, ich bin da.
Am Anfang fange ich gleich mit dir an, fangen wir gleich gemeinsam an.
Und du wirst sehen, du kannst das schon, du machst es.
Und wenn es nicht so gut wird, machen wir uns Seiten Versuch, und ich helfe dir weiter.
Ich bin immer da.
Das ist die andere Ehe, oder?
Das ist jetzt die Beziehung zu Jesus Christus, der auch die Kraft darreicht.
Vorher ist die Beziehung zum Gesetz.
Das Gesetz hat Forderungen und stellt die Forderungen an mich, und ich bin auf mich gestellt und habe keine Chance, diese Forderungen zu erfüllen.
Ich kann es nicht.
Bei anderen ist es so: Hier ist Christus, und er reicht mir seine Hilfe, seine Kraft dar und er liebt mich bedingungslos.
Und jetzt möchte ich schauen, wie hat er es gern.
Oh, jetzt schaue ich nach, was gefällt ihm.
Ich möchte so leben, wie er es sagt, und er gibt mir die Kraft dazu.
Er steht mir bei, er nimmt meine Hände sozusagen und fährt mit seinen Händen in meine Hände wie Handschuhe hinein und arbeitet durch mich und mit mir.
Das ist der andere Herr.
Das ist, was Paulus hier sagt.
Wir sind dem Gesetz enthoben, da wir in dem Stab, in dem wir festgehalten wurden.
So sollen wir jetzt Sklavendienst tun, im Neuen, im Geist, und der Geist ist die Kraft, der Geist ist der Geist Christi, werden wir nachher lesen, in Kapitel 8.
Dieser Geist ist niemand anderer als der Geist Christi, und dem Geist Christi dienen wir jetzt in dieser neuen Verbindung, nicht in der alten Buchstaben-Gesetzesverbindung.
Ja, ich denke, wir wollen hier abbrechen.
Machen dann am Nachmittag Römer 7.
Studiert Römer 7 gut durch, schreibt euch die Fragen auf, die euch kommen beim Durchlesen und Durchstudieren.
Es ist ein wichtiges Kapitel.
Paulus möchte, es ist deshalb so wichtig, weil es die Vorbereitung für Kapitel 8 ist.
Wenn wir nicht klar sind, wenn uns nicht klar ist, dass aus uns nichts zu holen ist, werden wir uns wieder auf uns selber verlassen im Kampf gegen die Sünde.
Aber es ist keine Chance, es ist nichts zu holen von uns.
Das will er hier darstellen, wie wir dann gezeigt haben.
Gut, wollen wir noch dem Herrn Dank gemein sein?
Vielleicht würde jemand…
