Liebe Freunde, wie jede Stadt hatte auch Damaskus eine Stadtmauer. Damit ist nicht eine Mauer innerhalb der Stadt gemeint, sondern eine Mauer, die die Stadt ringsherum umschließt.
Viele Kilometer lang zog sich diese Mauer um die Häuser. Abends, wenn die Tore geschlossen wurden, kam keine Maus mehr hinein oder heraus – eine große Mausefalle für alle, die von bestimmten Behörden gejagt wurden.
Eines Nachts schleicht eine Gruppe vermummter Gestalten entlang der Stadtmauer. Es sind Männer, die einen riesigen Korb tragen. An einer besonders finsteren Stelle heben sie den Korb hoch und lassen ihn vorsichtig auf der anderen Seite herunter.
In dem Korb hockt ein Mann, dem einige Leute in Damaskus nach dem Leben trachten. Für ihn ist die Flucht über die Mauer die einzige Überlebenschance. Dieser Mann im Korb ist Paulus.
Ihr erinnert euch, ich habe euch das letzte Mal erzählt, wie er sich vor Damaskus bekehrt hat.
Vom Verfolger zum Verkünder
Paulus hielt die Christen für verrückt und gemeingefährlich, weil sie behaupteten, dass Jesus, der im Jahr 30 oder 33 in Jerusalem am Kreuz gestorben und dort begraben worden war, nicht tot geblieben sei. Sie sagten, er sei auferstanden und lebe. Außerdem könne man mit ihm Kontakt aufnehmen.
Das hielt Paulus für den letzten Unsinn. Deshalb hatte er beschlossen, die Christen zu vernichten und machte sich diese Aufgabe zu seiner Lebensaufgabe.
Wie ich das letzte Mal geschildert habe, begegnete ihm mitten auf dem Weg nach Damaskus am helllichten Tag der auferstandene Christus. Paulus, der bisher dachte, die Christen seien verrückt, musste nun umdenken. Er erkannte, dass Jesus tatsächlich lebt.
Von da an war Paulus unermüdlich unterwegs, um von Jesus zu predigen. Er gehörte nun selbst zu den Verfolgten. Mehrmals wurde er ins Gefängnis gesteckt, mehrmals ausgepeitscht und sogar einmal gesteinigt. Er wurde überall hinausgeworfen und musste fliehen.
Seine Flucht begann mit einem Korb, mit dem er über die Stadtmauer von Damaskus entkam. Sie endete damit, dass er mit Schiffen über die Weltmeere segelte.
Dieser Mann brachte das Evangelium, die frohe Botschaft von Jesus, nach Europa. Heute erzähle ich euch, wie es ihm im Zentrum Europas, in Athen, der Hauptstadt Griechenlands, erging.
Das könnt ihr in der Bibel nachlesen, in der Apostelgeschichte, Kapitel 17.
Die kulturelle Kulisse Athens
Nun muss ich euch zunächst die Situation in Athen etwas schildern. Während unsere Vorfahren noch in Miniröcken aus Bärenfell durchs Unterholz krochen und Heidelbeeren sammelten, bevor sie überhaupt auf der Bühne der Geschichte erschienen, hatten die Griechen bereits eine lange und reiche Geschichte hinter sich. In dieser Geschichte wimmelte es nur so von gewaltigen Helden wie Herkules.
Es hat wohl nur selten einen Ort auf dieser Erde gegeben, an dem menschliches Können eine solche Reife und solche Spitzenleistungen erreicht hat. Es sind selten so viele Denker und Dichter auf einem Raum zu einem Zeitpunkt zusammengekommen. Sicher kennt ihr Namen wie Sophokles, Sokrates, Heraklit, Plato oder Aristoteles.
Wenn ihr eine Tageszeitung aufschlagt, könnt ihr feststellen, dass fast alle wichtigen Begriffe unseres modernen Lebens von A bis Z, von Atom bis Zoologie, aus der griechischen Sprache stammen: Mathematik, Physik, Demokratie, Musik, Politik, Technik und vieles mehr.
Doch die Griechen waren nicht nur Meister auf dem Gebiet des Geistes. Sie waren auch Spitzenreiter im Sport. Sie haben die Olympiade erfunden und die klassische Kunst geprägt. In Athen steht zum Beispiel der berühmte Parthenontempel, ein Gebäude mit 98 riesigen Marmorsäulen. Im Vergleich dazu wirkt so eine Kirche wie diese hier wie eine bescheidene Gartenlaube.
Jeder Balkon, jeder Fensterrahmen und jede Türklinke in Athen ist ein Kunstwerk. In dieses Eldorado der Schönheit, des Geistes der Helden, Denker und Dichter, will Paulus nun seine Botschaft bringen. Und diese Botschaft lautet: Jesus lebt und Jesus liebt dich.
Paulus’ Unverständnis gegenüber der Götterverehrung
Zunächst unternimmt er einen Spaziergang durch die Stadt. Doch je länger er geht und schaut, desto wütender wird er. Er ärgert sich über die vielen Götterstandbilder.
Dort, wo bei uns eine Litfaßsäule steht, stand bei ihnen ein Götterstandbild. Überall, wo man hinschaute, sah man Gestalten mit olympischer Figur, göttlich geschwungene Waden und fein polierte Hintern aus weißem Marmor. Dutzendweise standen sie an jeder Straßenecke, wie in einem Museum.
Paulus wird mit der Zeit immer nervöser. Nicht, weil die Figuren oben und unten nackt waren – das war Kunst, dagegen konnte man nichts sagen. Nein, Paulus konnte einfach nicht fassen, dass erwachsene, gebildete und kluge Menschen an Götter glauben, die sie sich selbst ausgedacht und mit ihren eigenen Händen aus Marmor gemeißelt haben.
Ich meine, wenn irgendein Primitivling von heute in den Intershop geht und sich so ein westliches Klebeplättchen kauft, das er an seine Pappe klebt und denkt, das wäre ein Unfallschutz. Oder wenn ältere Leute sich ein silbernes Hufeisen an ihren Lader schrauben, damit keine Schraube locker wird – das ist klar.
Aber die Athener? Das sind kluge Leute, wissenschaftlich gebildete Menschen. Manche von ihnen denken sogar, sie wüssten alles. Nur einer wusste, dass er nichts weiß. Das war Sokrates, der Weiseste von allen. Denn wer weiß, dass er nichts weiß, weiß immerhin mehr als derjenige, der nicht weiß, dass er nichts weiß.
Jedenfalls...
Die Erkenntnis des unbekannten Gottes
Die Athener hielten sich für besonders klug. Doch gerade das Eine, worauf es ankommt, das Wichtigste, das wussten sie nicht: Sie kannten den lebendigen Gott nicht. Stattdessen beteten sie Gestalten an, die sie sich selbst aus Marmor geschaffen hatten.
Das ärgerte Paulus sehr. Am meisten brachte ihn Folgendes auf die Palme: Bei einem Spaziergang durch die Stadt stieß er plötzlich auf einen Sockel, auf dem kein Götterstandbild stand. Der Sockel war oben herum leer.
Ich habe so etwas einmal gesehen, das ist schon viele Jahre her. Damals war ich in Prag, am Stadtrand, wo ein terrassenförmiger Hügel nach oben führt. Ganz oben stand früher einmal eine Statue. Ich fragte die Leute, was das sei. Sie antworteten, dass dort früher Stalin stand, der inzwischen entfernt worden war. Solche Veränderungen gibt es bei vielen Denkmälern – sie werden immer wieder abgeräumt. Ein merkwürdiger Anblick.
Vor so einem leeren Sockel stand Paulus. Doch an dem Sockel war eine Aufschrift: „Dem unbekannten Gott“. Als Paulus das las, beruhigte ihn das ein wenig.
Diese gebildeten Griechen hatten für jede Gelegenheit einen Gott: einen Gott des Krieges, einen für die Liebe, einen für die Diebe. Übrigens war der Gott der Diebe gleichzeitig auch der Gott der Kaufleute. Eine äußerst praktische Kombination. Und ich habe den Eindruck, dass viele Menschen auch heute noch dieser Kombination dienen.
In Athen hatten die Menschen aus Angst, sie könnten bei der Vielzahl der Götter einen übersehen haben, ein Denkmal für diesen unbekannten Gott aufgestellt – sozusagen für alle Fälle. Vielleicht gab es doch noch irgendwo einen Gott, den sie nicht kannten.
Tatsächlich gibt es nur einen wahren Gott – den Gott der Bibel, den Vater von Jesus Christus. Den kannte Paulus, aber die Athener kannten ihn noch nicht. Deshalb taten sie Paulus von Herzen leid. Andererseits brachte sie ihr Götterfimmel auch sehr auf die Palme.
Bildung schützt nicht vor Gottlosigkeit
Ich kann die Gefühle des Paulus gut verstehen. Es gibt unter der heutigen Jugend viele nette, kluge und gebildete Menschen, und es ist oft eine Freude, sich mit jungen Menschen zu unterhalten.
Wir haben heute Möglichkeiten der Bildung, von denen die Griechen damals nur hätten träumen können. Es steht uns heute ein riesiges Wissen zur Verfügung, wie es noch keiner Generation zuvor gegeben war.
Doch Bildung schützt nicht vor Torheit. Was nützt euch die ganze Bildung? Was nützt euch euer ganzes Wissen, wenn ihr das Wesentliche nicht wisst, wenn ihr Gott nicht kennt? Jesus hat gesagt: Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt in den Griff bekommt, aber Schaden an seiner Seele nimmt?
Was nützen euch alle Erkenntnisse, wenn ihr die höchste Erkenntnis nicht habt, nämlich die Erkenntnis Gottes? Bildung und Wissenschaft sind in Ehren zu halten, und ich habe nichts dagegen einzuwenden. Ich bin selbst ein gebildeter, studierter Mensch. Ich bin Wissenschaftler mit Haut und Seele.
Aber all das ist für mein Leben nicht das Entscheidende. Entscheidend ist, dass ich wissen kann: Gott hat mich lieb und führt mich. Er führt mich durch alle meine Probleme hindurch.
Das Entscheidende in meinem Leben ist nicht, dass ich meine gelehrte Arbeit geschrieben habe, sondern dass Gott meinen Namen in das Buch des Lebens eingeschrieben hat – mit dem Blut von Jesus Christus. Das Blut von Jesus Christus macht uns frei von aller unserer Sünde, so steht es in der Bibel.
Das Entscheidende ist, dass ich erfahren habe: Gott gibt mir das, was mir keine Bildung, keine Wissenschaft, keine Religion und niemand sonst geben kann – nämlich Vergebung meiner Schuld, ein gutes Gewissen und Frieden mit Gott.
Alles Wissen der Welt ist nichts gegen dieses eine Wissen: Gott ist da, Gott kennt mich, Gott ist für mich da, Gott liebt mich.
Paulus’ Brief an die Philipper und seine Motivation
Unser Freund Paulus ging später so weit, dass er einen Brief an die Philipper schrieb. Darin sagte er: Seit ich Jesus Christus als Herrn meines Lebens angenommen habe, hat für mich alles andere seinen Wert verloren. Ich halte es nur noch für Kot, für Dreck.
Es tut mir leid, wenn es junge, kluge und gebildete Menschen gibt, die noch nichts von Gott wissen. Deshalb diskutiere ich gerne mit jungen Leuten. Aus diesem Grund fahre ich durch die DDR von einer Kirche zur anderen und bringe die Botschaft von Jesus.
Paulus konnte damals nicht in Kirchen auftreten, denn solche gab es noch nicht. Er ging in Athen auf den Marktplatz. Dort gab es eine Besonderheit: Die Philosophen und Studenten der Philosophie zogen sich nicht in Hörsäle oder Universitäten zurück. Stattdessen spazierten sie auf dem Marktplatz zwischen Rüben, Kartoffeln und Bohnenkraut hin und her. Während sie gingen, diskutierten und philosophierten sie miteinander.
Das ist natürlich gut, wenn Philosophie und Marktwirtschaft so eng miteinander verbunden sind. Das ist vorteilhaft für die Philosophen und auch für die Marktwirtschaft. Lieber eine nichtssagende Philosophie zwischen vollen Apfelsinenkisten als eine vielsagende Philosophie zwischen leeren Regalen.
Paulus auf dem Marktplatz und die Reaktion der Athener
Die Leute liefen also auf dem Marktplatz herum und philosophierten miteinander. Da mischte sich Paulus ein und begann, mit den dortigen Professoren und Studenten zu diskutieren. Doch sie nahmen ihn nicht ernst. Sie lachten ihn aus.
Sie bezeichneten ihn als Schwätzer, als Saatkrähe, als kleinen Spatz. Ihr wisst doch, wie die Spatzen sind: Sie picken auf der Straße aus den Pferdeäppeln die Körner heraus und fressen sie dann. So jemanden wie Paulus nannten sie das – einen geistigen Kippenstecher, nichts anderes.
Andere sagten nur: „Dieses jüdische Männlein will doch nicht etwa ein zweiter Sokrates werden.“ Das war ein bitterer Witz, denn alle in Athen wussten, dass Sokrates mit dem Tode bestraft worden war. Er hatte sich geweigert, an die staatlich verordneten Götter zu glauben. Man warf ihm vor, neue Götter einzuführen.
Die Leute fragten sich nun wild, ob diese jüdische Saatkrähe vielleicht auch neue Götter einführen und sich hier als Märtyrer darstellen wolle. Das Zeugnis von Jesus wurde für Paulus auf dem Marktplatz allmählich lebensgefährlich.
Es kam zum großen Getümmel. Wie es kommen musste, drang die Sache vom Marktplatz bis zum Rathaus vor. Paulus wurde wieder einmal verhaftet. Allerdings ist „verhaftet“ hier zu stark gesagt. Die Athener waren höfliche Menschen; sie verhafteten nicht gleich. Stattdessen schickten sie eine Vorladung, um den Sachverhalt zu klären. Können wir...
Paulus vor dem Areopag: Verteidigung seiner Lehre
Können wir erfahren, so heißt es hier, was das für eine neue Lehre ist, die du lehrst. Denn du bringst etwas Neues vor unsere Ohren, und wir würden gerne wissen, was das ist.
Der Paulus muss also auf dem Areopag erscheinen. Der Areopag ist eine Art Ministerium, das darüber zu befinden hat, welche Religion und Philosophie im Staat zulässig ist und welche nicht. Es ist sozusagen eine oberste Zensurbehörde, die bestimmt, was geglaubt, geredet und gelehrt werden darf und was nicht.
Paulus hat sich vor diesem Gremium offiziell wegen seiner Predigten zu verantworten. Er tut das höflich, wie es sich für einen wohlerzogenen Menschen gehört, und er spricht offen, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, wie es sich für einen echten Christen gehört.
Er beginnt seine Rede sehr klug, indem er zunächst ein Kompliment macht. Er sagt: „Ihr Männer von Athen, ich habe sehr wohl gemerkt, dass ihr die Götter hoch verehrt.“ Da streicheln sich die Athener innerlich die Bäuche, denn es hört sich gut an, als würde man sie als fromme Menschen bezeichnen.
Doch im nächsten Satz geht Paulus zum Angriff über. Er fährt fort und sagt: „Ich bin herumgegangen in eurer Stadt und habe eure Heiligtümer besichtigt. Da fand ich einen Altar, auf dem stand: ‚Dem unbekannten Gott‘.“
So weit, so gut. Das wussten die Athener bereits. Aber jetzt packt Paulus den Stier bei den Hörnern und lässt die Katze aus dem Sack. Er sagt: „Diesen Gott, den ihr unwissend verehrt, den kenne ich, und mit dem will ich euch jetzt bekannt machen.“
Beim Wort „unwissend“ zucken die Athener zusammen, als hätte sie ein Pferd getreten. Denn das hören sie nicht gern. Sie halten sich für sehr weise und glauben, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Dass sie in einer so wichtigen Angelegenheit wie der Erkenntnis Gottes unwissend sein sollen und dass ein hergelaufener Spinner ihnen diese Unwissenheit öffentlich bescheinigt, ist ihnen äußerst unangenehm.
Die Botschaft über den einen Gott und die Einheit der Menschheit
Während die Athener noch damit beschäftigt sind, ihre vor Schreck heruntergeklappten Kinnladen wieder einzurenken, sagt Paulus über diesen Gott dreierlei.
Erstens: Gott ist der Schöpfer. Gott ist nicht der erste Anstoß oder ein Prinzip, wie manche Philosophen sich das vorstellen. Die Welt ist kein Machwerk einer göttlichen Produktionsgenossenschaft, wie die Griechen in ihrer Religion angenommen haben. Die Welt ist auch kein Zufallsprodukt und keine sich bewegende und entwickelnde ewige Materie, wie es die Materialisten und viele von euch denken. Stattdessen ist die Welt von Gott geschaffen. Der erste Satz der Bibel lautet: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“
Von diesem Schöpfergott folgert Paulus weiter auf die Einheit des Menschengeschlechts. Er sagt, alle Nationen der Menschen, die auf der ganzen Erde wohnen, sind von einem Blut. Da geht den Athenern der Hut hoch. Die Griechen waren nämlich sehr arrogant und hielten sich für Herrenmenschen, eine Edelrasse. Alles andere, was in der Welt außerhalb Griechenlands existierte, war für sie nichts anderes als Barbaren.
Nun kommt da einer daher, so ein Jude, also auch ein Barbar, und behauptet, alle Menschen seien aus einem Teig. Die Griechen und die Barbaren, alle Menschen seien gleich geschaffen, alle Menschen Brüder. Heute müssen wir feststellen: Wenn die Athener damals auf Paulus gehört hätten, wenn Europa die Botschaft der Bibel angenommen hätte, dann wären Millionen von Menschen nicht gestorben. Dann wäre nicht so viel Blut geflossen in Europa und in der Menschheit.
Wir brauchen nur ein paar Jahrzehnte in unserer Geschichte zurückzugehen. Da rauchten in Deutschland die Verbrennungsöfen, in denen Hitler die Juden verbrannte, weil er der Meinung war, die Deutschen seien eine Herrenrasse und alle anderen eben Barbaren. Damals waren es eben die Juden und die Deutschen.
Was wäre unserem Volk und anderen Völkern an Leid, Tränen, Unglück, Blut und Kummer erspart geblieben, wenn unser Volk der Botschaft von Paulus geglaubt hätte? Und heute ist diese Botschaft aktueller denn je.
Die Rassenfrage ist zu einer der brennendsten Fragen der Menschheit geworden. Es wird Zeit für uns alle, für Christen und Nichtchristen, endlich an die Botschaft der Bibel zu glauben. In dieser Botschaft liegt die Rettung für unsere Welt. Sie ist der Weg zum Frieden in der Welt und auch zum Frieden in deinem persönlichen Leben.
Die Aufforderung zur Umkehr
Macht nicht den Fehler wie die Athener, die über Paulus gelacht haben. Tut lieber Buße, wenn ihr bisher ohne Gott gelebt habt und eure Mitmenschen nicht als eure Brüder betrachtet habt. Gott fordert Buße – das ist das Zweite, was Paulus in Athen sagt.
Gott sieht eure Unwissenheit über die Zeit hinweg – Schwamm drüber. Aber jetzt fordert er alle Menschen überall auf, Buße zu tun. Habt ihr das gehört? Alle Menschen überall – alle. Das heißt auch euch alle, nicht nur damals in Athen, sondern auch heute Abend hier in Karmarkstadt. Alle sollen Buße tun.
Das Wort Buße klingt sehr altmodisch, doch die Sache, die damit bezeichnet wird, ist hochaktuell. Sie ist so aktuell, dass sich heute Parlamente, die UNO und wissenschaftliche Kongresse damit befassen. Wenn heute von Krieg, Hunger, Rassenfragen oder Umweltproblemen gesprochen wird, dann ist das im Grunde Buße. Man benutzt nur ein anderes Wort dafür.
Denn Buße heißt: neu anfangen, umkehren, umdenken. Alle, die heute etwas zu sagen haben, sagen: Entweder denkt die Menschheit radikal um oder sie bringt sich selbst um. Das menschliche Denken hat gerade im Bereich der Technik eine ungeheure Höhe erreicht. Doch wir merken heute, dass dieses Denken uns an den Rand des Abgrunds gebracht hat.
Die alten Griechen waren die Ersten, die über das Atom nachgedacht haben. Inzwischen ist das Denken der Menschen so weit fortgeschritten, dass wir viel mehr über das Atom wissen als die Griechen damals. Wir haben nicht nur großes Wissen über das Atom, wir besitzen auch eine Atombombe. Unser Problem ist nun: Wie verhindern wir, dass dieses Ding losgeht?
Dafür brauchen wir ein neues Denken, wie es Albert Einstein einmal gefordert hat. Er sagte: „Die entfesselte Macht des Atoms hat alles verändert, nur nicht unsere Denkweisen.“ Wir brauchen eine völlig neue Denkweise, wenn die Menschheit am Leben bleiben soll. Da hatte Albert Einstein Recht.
Er hat nur vergessen zu sagen, wo wir diese neue Denkweise herbekommen sollen – und das ist das Problem. Genau das ist die Botschaft, die Paulus nach Europa gebracht hat. Paulus sagt uns: Diese neue Denkweise bekommt ihr von Jesus.
Buße tun heißt umdenken, umlenken, umkehren. Sich bekehren, sich ausliefern. Wenn du das tust, bekommst du Gottes Heiligen Geist, einen Geist, der dir lehrt, dich und die Welt neu zu sehen. Ein Geist, der dich auf gute, neue Gedanken bringt.
Der Apostel Paulus hat einmal geschrieben: „Wir nehmen gefangen alle Gedanken unter den Gehorsam Christi.“ Wenn du Christ wirst, werden deine Gedanken dem Sohn Gottes untergeordnet, dem Herrn dieser Welt. Das ist das neue Denken, das wir brauchen – ein Denken, das sich um das Wohlergehen aller Menschen kümmert. Das auch den anderen Menschen, das andere Volk, den anderen Staat mit einschließt.
Wir sitzen alle im gleichen Boot. Wir wissen heute, dass niemand mehr für sich allein leben kann. Wenn wir uns nicht alle anstrengen, eine menschliche Welt zu schaffen, werden wir alle gemeinsam untergehen. Das wissen wir heute. Das hätten wir aber schon längst wissen können.
Heute pfeifen es die Spatzen von allen Dächern. Damals, als Paulus es gesagt hat, haben sie ihn ausgelacht und gesagt: „Du bist ein kleiner Spatz, du spinnst.“ Als Paulus diese Botschaft vor zweitausend Jahren nach Europa brachte, hörte man nicht auf ihn. Er sagte den großen Denkern Europas: „Denken ist gut, Umdenken ist besser.“ Doch sie wollten nicht umdenken, sie lachten ihn aus.
Das Lachen ist uns inzwischen vergangen, weil wir heute sehen, dass die Welt, Gottes gute Schöpfung, zerstört wird, wenn die Menschheit nicht umkehrt und nicht auf Gott hört. Wir könnten aber wieder lachen und in einer menschlicheren Welt leben, wenn wir Buße tun, wenn wir endlich anfangen, nach Gottes Geboten wirklich zu leben und unsere Mitmenschen zu lieben.
Gott als Richter und die Zukunft der Menschheit
Gott fordert euch auf, Buße zu tun. Für keinen von euch gibt es einen Entschuldigungsgrund, wenn ihr ohne Gott weitermacht.
Das ist das Dritte, was Paulus den Athenern sagt: Gott ist der Richter. Er hat einen Tag bestimmt, an dem er die Welt mit Gerechtigkeit richtet – durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat. Jedem hat er den Glauben angeboten, indem er diesen Mann von den Toten auferweckt hat.
Eines Tages wird die Welt zu Ende sein. An diesem Tag kommt Christus, um die Welt zu richten. Dann steht jeder von euch vor Gott und muss sich für sein Leben verantworten – für das Leben, das Gott euch geschenkt hat.
Ihr müsst euch dann erklären für das, was ihr getan habt und was ihr nicht getan habt. Für das, was ihr gesagt habt und was ihr nicht gesagt habt. Für die Zeiten, in denen ihr laut geworden seid, und für die, in denen ihr geschwiegen habt.
Es geht darum, ob ihr an Gott geglaubt habt und wie ihr euch gegenüber euren Mitmenschen verhalten habt.
Wenn ihr denkt, dass nach dem Tod alles aus ist und nichts mehr passiert, dann muss ich euch sagen: Euer ganzes Leben wird sich noch einmal vor Gottes Augen abspielen. Ihr werdet zusehen müssen.
Alle Szenen kommen noch einmal – auch die, in denen ihr Schadenfreude empfandet, weil ihr euren Gegner ausgetrickst habt. Oder die Szene, in der ihr euren Freund hintergangen und mit seiner Freundin geschlafen habt. Oder die, in der ihr in der Kneipe zu den derben Witzen eurer Kumpels gelacht habt, wie ein Schwein.
Bei jeder dieser Szenen und bei jedem Wort wird Jesus von euch eine Erklärung verlangen. Er wird Rechenschaft fordern.
Keiner von euch kann dann sagen: „Ich wusste von alledem nichts.“
Ihr, die ihr heute Abend hier seid, ihr wisst jetzt, dass es ein Gericht gibt, in dem ihr zu eurem Leben befragt werdet.
Deshalb sage ich euch, genau wie Paulus den Athenern: Tut Buße, denn Jesus kommt als der Richter.
Jesus ist nicht tot, sondern lebt – er ist auferstanden. Auch wir werden auferstehen, aus unseren Gräbern erweckt. Dann werden wir einmal vor Gott stehen. Die einen werden auferstehen zum Gericht, die anderen zum ewigen Leben.
Die Reaktionen der Athener und die heutige Situation
In dem Moment, in dem Paulus von der Auferstehung spricht, fällt bei den Athenern spätestens der Vorhang. Für sie reicht es. Die einen spotten höhnisch, die anderen sagen höflich: „Herr Paulus, vielleicht können Sie uns ein andermal mehr darüber erzählen.“ Einige jedoch glauben und bekehren sich.
Hier in dieser Kirche gibt es heute Abend genau die gleichen drei Menschengruppen. Einige von euch spotten bereits, sobald ich anfange, davon zu reden, dass Jesus von den Toten auferstanden ist, dass er wiederkommt und dass es ein Gericht geben wird. Manche von euch wissen dann nichts anderes zu tun, als sich darüber lustig zu machen. Für euch gibt es ein spezielles Wort in der Bibel: „Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten.“
Andere von euch winken lächelnd ab und sagen: „Na ja, es ist zwar Blödsinn, was der Pastor da erzählt, aber immerhin ist es ganz interessant gemacht. Vielleicht kommen wir beim nächsten Jugendgottesdienst wieder mal vorbei.“ Auch für euch gibt es ein Extrawort in der Bibel: „Heute, wenn ihr Gottes Stimme hört, verstockt euer Herz nicht.“ Es geht um heute, nicht um morgen oder übermorgen.
Keiner von euch weiß, ob er morgen noch lebt oder in vier Wochen zum nächsten Jugendgottesdienst wieder kommen kann. Es geht um heute Abend. Heute sollst du Christus dein Leben geben. Verschiebe nicht das, was du heute tun kannst, auf morgen. Die Sache ist viel zu wichtig, zu dringend und zu schön, als dass du sie aufschieben solltest.
Es ist schade um jeden Tag deines Lebens, den du ohne Jesus verbringst. Du musst dir jeden Tag deine alte Schuld mittragen. Ich habe noch nie gehört, dass jemand bereut hat, Christ geworden zu sein. Es gibt viele Menschen, die bereuen, so spät in ihrem Leben mit Christus angefangen zu haben. Aber solche, die mit Jesus anfangen, gibt es auch. Und ich kann dich nur beglückwünschen, wenn du zu dieser Gruppe gehörst.
Diese Gruppe gibt es heute Abend bestimmt auch unter uns – Menschen, die heute Jesus als den Herrn ihres Lebens annehmen. Für euch gibt es ebenfalls ein Extrawort in der Bibel: „Wer zu mir kommt, den schicke ich nicht wieder weg“, so hat Jesus gesagt.
Wenn du heute Abend zu Jesus kommst, so wie du bist – mit deiner Vergangenheit, so wie sie nun mal war, mit allem, was dein Leben ausmacht – kannst du zu Jesus kommen und ihm dein Leben geben. Er wird dich nicht fortschicken. Du gehörst dann zu ihm und kannst bei ihm bleiben – in Zeit und Ewigkeit.
In der Bibel heißt es einmal von Jesus: Nirgends in der Welt hat Gott den Menschen einen Namen gegeben, durch den sie gerettet werden können. Wir Christen leugnen ja nicht, dass es viele Menschen gibt, die einen guten Ruf haben, Gutes getan haben und die Geschichte der Menschheit positiv beeinflusst haben. Namen, die wir mit Bewunderung und Dankbarkeit nennen – von Männern und Frauen, denen wir Großes verdanken, von Heinrich Heine bis Bud Spencer, von Beethoven bis Udo Lindenberg.
Doch egal, wie viel Weisheit, Erkenntnis und Lebensfreude sie uns gegeben haben – eins können sie uns nicht geben: Sie können uns vor dem Gericht des ewigen Gottes nicht retten. Sie können uns unsere Schuld nicht vergeben. Sie können uns keinen Frieden mit Gott geben.
Das alles gibt dir nur Jesus. Und wenn du es haben willst, kannst du es heute Abend sofort bekommen. Du brauchst ihn nur darum zu bitten. Du brauchst nur seinen Namen anzurufen. In der Bibel steht: „Wer den Namen des Herrn anruft, soll gerettet werden.“
Du kannst ja mal probieren und rufen: „Frank Schäubel, rette mich!“ oder „Udo Lindenberg, hilf mir!“ Du wirst erleben, dass sich nichts tut, dass niemand helfen kann. Aber du kannst sagen: „Jesus, hilf mir!“ Dann wirst du erleben, dass Jesus dich nicht sitzen lässt. Wer den Namen des Herrn anruft, der soll gerettet werden.
Von niemand anderem auf dieser Welt bekommst du Vergebung deiner Schuld. Das gibt dir keine Weltanschauung, keine Religion. Das gibt dir kein Buddha, kein Mohammed und kein Hinduismus oder welche Religion du dir gerade ausgesucht hast.
Vielleicht bist du ein Verehrer von irgendeinem Menschen. Es laufen ja heute noch viele herum, die das Bild von Jimi Hendrix auf der Jacke tragen oder in ihrem Zimmer hängen haben. Nichts gegen Jimi Hendrix, aber weißt du, wie er gestorben ist? Was das Letzte war, was er ins Telefon rief? „Man, I’m in trouble, Mann, ich brauch Hilfe!“ Als er starb, als er in Todesnot war, hatte er keinen seiner Millionen Verehrer, zu denen du vielleicht auch gehörst, der ihm helfen konnte.
Was er brauchte, was ihm fehlte, und was du brauchst, ist ein Helfer, ein Heiland, ein Retter, ein Erlöser – das ist Jesus. Gerade du brauchst Jesus. Jesus heißt auf Deutsch: „Der Herr ist unsere Rettung.“ Das ist nicht nur ein Name, sondern Jesus ist eine Kraft.
Seinen Jüngern hat Jesus nicht nur angekündigt: „Ihr werdet in der Welt gehasst werden um meines Namens willen“, so wie Paulus es an seinem Leib erfahren musste. Sondern er hat den Jüngern auch versprochen und befohlen: „Predigt in meinem Namen, heilt die Kranken, vergebt Sünden, treibt Dämonen aus.“ Vor dem Namen Jesus zittert die Hölle.
In dem Namen Jesus, so steht einmal in der Bibel, müssen alle Wesen, die Gott geschaffen hat, niederknien und ihn ehren – ob im Himmel, auf der Erde oder im Totenreich. Alle müssen feierlich zum Ruhm Gottes des Vaters bekennen: Jesus Christus ist der Herr!
Zu diesem Herrn möchte ich dich heute Abend einladen.
Die Einzigartigkeit des Namens Jesus
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