Er war in Ur in Chaldäa, und dort kam er aus dem Feuer heraus. Gott hat ihn herausgerettet wie ein Holzscheit aus dem Feuer.
Dann wurde er ein hitziger Mensch, der einfach unterwegs war. In Haran war man ebenfalls hitzig. Aber Gott sagt: Warte, Abraham, du musst warten lernen. Wir sind alle recht hitzig, deshalb muss man Geduld lernen.
Dann kam er ins Land Kanaan. Das Erste, was er im Land bekommt, ist Sicherung, Kraft, Schulterkraft. Das Erste, was du im neuen Land bekommst, ist Kraft.
Danach ging er zur Lehre, nach More. Dort erhält er Unterricht und Erkenntnis. Anschließend geht es weiter: Er geht zum Beten, das heißt „Haus Gottes“.
Das ist wie mein Leben. Zuerst war ich im Feuer. Dann war ich hitzig, doch Gott lehrt mich, zu warten. Danach komme ich zu Gott in sein Land. Dort bekomme ich Kraft und Lehre. Schließlich gehe ich ins Haus Gottes. Das bedeutet, ich habe jetzt Gemeinschaft mit Gott und ganz direkten Zugang zu ihm.
Vom Feuer zum Haus Gottes: Ein Lebensweg der Gemeinschaft mit Gott
Aber wie es so oft ist: Man wohnt dann zwischen Betel und Ei, zwischen dem Haus Gottes und den Trümmern. So ist oft mein Leben. Manchmal geht es gut, man lebt mit dem Herrn. Dann aber sündigt man und schlägt wieder einiges zu Trümmern.
Nachher aber kommt Abraham schließlich, nachdem er sich von Lot getrennt hat. Er kommt nach Mamre bei Hebron. Dort wird er fest. Mamre heißt Festigkeit, Hebron bedeutet Gemeinschaft. Jetzt wird Abraham fest, jetzt hat er Gemeinschaft mit Gott.
Schön, diese Namen. Ich sage nicht, dass das jetzt bewusst so war – oder ich weiß es nicht, vielleicht doch. Der Herr weiß es. Ob die Namen ganz bewusst so gewählt wurden oder ob das einfach eine Fantasie ist, weiß ich nicht. Aber ich denke, in der Bibel ist weit mehr bewusst, als wir oft denken.
Jetzt gehen wir weiter. Abraham hatte also hier eine Prüfung im Land. Hier kommt die erste große Prüfung: eine Hungersnot, Vers 10. Eine Hungersnot kommt ins Land. Gott hat ihm dieses Land versprochen, Gott hat ihn ermutigt. Er hat gesagt: „Dieses ist dein Land, und das ist der Ort, wo du zu sein hast. Dort, wo ich dich hingestellt habe, dort sollst du bleiben.“
Aber dann wird es schwierig im Land. Es kommt eine Hungersnot, und Gott prüft Abraham. Man soll nicht gleich meinen, wenn eine Hungersnot oder eine andere Schwierigkeit kommt, dass man nicht am richtigen Platz ist. Doch, man ist schon am richtigen Platz, auch wenn Schwierigkeiten kommen.
Abraham dachte aber: „Es ist jetzt gefährlich, hier ist eine Hungersnot, ich muss weg.“ Gott hatte ihm nichts gesagt. Gott hatte ihm nicht gesagt: „Abraham, jetzt gehst du nach Ägypten.“ Gar nichts davon. Gott hatte gesagt, er solle in das Land gehen, das er ihm zeigen werde. Dann ist Gott ihm erschienen und hat gesagt: „Dieses Land, Abraham, dieses Land werde ich dir und deinem Nachkommen geben.“ Und trotzdem geht Abraham weg.
Prüfung durch Hungersnot und der Verlust der Gemeinschaft
Und wisst ihr, was das Schlimme ist? In Ägypten baut Abraham keinen Altar und hat keine Gemeinschaft mit Gott. Er ruft nicht den Namen des Herrn an und steht nicht fest im Glauben. In Ägypten baut man keine Altäre für Gott. Dort lebt man fern vom Land der Verheißung und verliert die Gemeinschaft mit Gott.
Wenn man die Gemeinschaft mit Gott verliert, dann verliert man viel. Es ist ein großer Verlust.
Als Abraham nahe an Ägypten kam, sprach er zu seiner Frau Sarah: „Ich sehe, dass du eine Frau von schönem Aussehen bist. Wenn dich nun die Ägypter sehen, werden sie sagen: Das ist seine Frau. Dann werden sie mich umbringen und dich leben lassen.“
Abraham, hast du gerade vergessen, was Gott gesagt hat? Gott hatte doch versprochen: „Ich werde deinen Namen groß machen.“ Werden dich die Ägypter umbringen, wenn Gott dir gerade vorher versprochen hat: „Ich werde deinen Namen groß machen, ich werde dich segnen und dich zu einem großen Volk machen“?
Irgendwie vergisst Abraham die Verheißungen Gottes.
Es ist leicht zu sagen: „Ach, Abraham, ach so dumm.“ Aber wie ist es in unserem Leben? Ist es nicht manchmal auch so, dass wir leben, als ob Gott gar nicht da wäre? Dass wir manchmal so leben, als ob Christus uns nicht alles gibt, was wir brauchen?
So leicht verliert man Gott aus dem Auge – den Gott, der Himmel und Erde besitzt. Und man meint, man muss sich jetzt unbedingt selbst helfen. Man geht gar nicht ins Gebet.
Wie oft bin ich nicht ins Gebet gegangen? Wie oft habe ich ganz so reagiert wie jeder andere Mensch?
Paulus sagt: Wenn ihr untereinander Streit habt und Eifersucht, seid ihr da nicht Menschen? Man könnte sagen: „Ja, Paulus, was hast du denn dagegen? Ihr könnt doch Menschen sein.“ Nein, sie haben Christus. Sie haben den Heiligen Geist. Sie müssen nicht so reagieren wie Menschen, sie können reagieren wie Gott.
In 1. Korinther 3, die ersten Verse, sagt Paulus: „Ihr seid menschlich, ihr reagiert ganz menschlich.“ Ihr streitet und habt Eifersucht untereinander. Der eine sagt: „Ich mag Paulus lieber“, der andere: „Ich mag Apollos lieber“, und ein anderer: „Ich mag Petrus lieber.“ So haben sie untereinander gestritten.
Menschliche Reaktionen und der Ruf zum Glauben
Und wie oft ist es so, dass wenn unter Gläubigen Streit entsteht, dies ganz einfach daran liegt, dass beide menschlich denken. Wir brauchen nicht menschlich zu denken.
Abraham hat völlig menschlich gedacht und gesagt: „Ja, wenn eine Hungersnot ist in Ägypten, da haben sie genug Getreide.“ Und so zieht er hinunter nach Ägypten. Dann hat er Angst um seine Seele. Denn die Ägypter könnten ihn ja umbringen, wenn er so eine hübsche Frau hat. Sie könnten ihn töten, um seine Frau zu heiraten. Deshalb sagt er: „Komm, sag, du bist meine Schwester.“ Das ist ja so eine Halblüge, denn irgendwie waren sie ja verwandt.
Er hat plötzlich Angst um sich selbst, er dreht sich um sich selbst. Und das ist nicht die Logik des Glaubens. Solange die Verheißung Gottes nicht erfüllt war, war Abraham unsterblich, denn Gott hat ihm etwas verheißen. Gott hat ihm gesagt: „Ich werde dich zum Segen setzen, ich werde deinen Namen groß machen“ und so weiter. Solange die Verheißung nicht erfüllt war, war Abraham unsterblich. Und jetzt benimmt er sich so, als ob er sterblich wäre.
„Sag doch, du seist meine Schwester, damit es mir wohlgeht, damit es mir gut geht.“ Ist das das höchste Ziel des Lebens, Abraham? Hauptsache gesund, Hauptsache ich fühle mich wohl? Nein, das Wichtigste ist, dass Gott geehrt wird.
Als nun Abraham nach Ägypten kam, sahen die Ägypter die Frau, dass sie sehr schön war. Die Fürsten des Pharaos sahen sie und priesen sie vor dem Pharao. Da wurde die Frau in das Haus des Pharaos gebracht, und jetzt geht es ihm schlecht. Abraham gibt Sarah preis, Sarah kommt in die Hand der Heiden.
Der Pharao tat Abraham Gutes um Sarahs willen. Er hatte Schafe, Rinder, Esel, Knechte, Mägde, Eselinnen und Kamele. Er wurde immer reicher und reicher. Ja, er hat einiges an Vorteilen bekommen, aber er hat einen ganz großen Nachteil: Er lebt nicht im Willen Gottes, er lebt nicht am richtigen Platz.
Persönliche Erfahrung: Treue am richtigen Ort
Ich möchte eine Geschichte erzählen. Nachdem ich vom Studium zurück nach Österreich gekommen war, wusste ich, dass ich an einem bestimmten Ort sein sollte. Dieser Ort hieß Sankt Johann. Dort wollte ich in der Gemeinde mithelfen. In dieser Gemeinde war ein Bruder, der uns junge Brüder geistlich ausgerüstet hat.
Ich suchte einen Job und fand schließlich eine Arbeit in einer Textildruckerei als Hilfsarbeiter. Die Arbeit war ziemlich unangenehm, hart und die Bedingungen schlecht. Außerdem war die Bezahlung gering. Doch ich sagte mir: „Das ist jetzt egal. Wichtig ist, dass ich an dem Ort bin, an dem Gott mich haben will. Dort habe ich meine Aufgabe und kann der Gemeinde dienen.“ Ich wusste genau, dass ich in Sankt Johann sein sollte.
Nach drei oder vier Wochen bekam ich ein verlockendes Angebot. Ich konnte einen Job bekommen, bei dem ich fast nichts tun musste. Ich sollte nur ein paar Schüler in einem Heim beaufsichtigen. Alles wäre für mich gesorgt gewesen, und die Bezahlung war sehr gut. Der einzige Nachteil war, dass dieser Job siebzig Kilometer entfernt lag.
Ich fand das Angebot interessant und vereinbarte einen Termin mit demjenigen, der mich einstellen sollte. Ich sagte ihm, dass ich zwar schon eine Arbeit habe, diese aber jederzeit kündigen kann und den neuen Job annehmen werde.
Dann fragte mich ein Bruder: „Thomas, was hat dir der Herr eigentlich klar gemacht, an welchem Ort du sein sollst?“ Diese Frage beschäftigte mich sehr, und ich ging ins Gebet.
Am nächsten Tag sprach ein anderer Bruder mit mir. Er sagte: „Thomas, ich weiß, dass der Herr Jesus hier eine Gemeinde aufbauen möchte. Und ich weiß, dass es einen Feind gibt, der uns die Mitarbeiter stehlen will.“
An diesem Tag konnte ich in der Versammlung bei der Predigt nicht richtig aufpassen. Meine Gedanken waren ganz woanders. Am Nachmittag zog ich mich zurück und begann zu beten. Ich fragte den Herrn um Klarheit.
Ich las in der Bibel von der Heilung eines Blinden, dem der Herr die Augen geöffnet hatte. Dieser Mann hatte vorher alles verschwommen gesehen. Ich dachte: „So ist mein Leben gerade. Ich sehe alles verschwommen. Herr, gib mir Klarheit, damit ich erkennen kann, was ich tun soll.“
Im Laufe der Stunden wurde ich immer unruhiger. Ein Gedanke wurde klarer: Ich hatte einen Fehler gemacht. Ich musste mich neu entscheiden und den Job absagen. Ich sagte dem Herrn, dass ich jetzt absagen werde und zum Telefon greifen will.
In dem Moment, als ich diesen Entschluss in meinem stillen Kämmerlein fasste, sah ich alles klar – so wie der Mann im Gleichnis, dem der Herr Jesus die Augen öffnete. Beim zweiten Mal sah er noch deutlicher.
Ich sagte den Job ab. Der Mann am anderen Ende der Leitung war sehr verärgert. Doch so führte der Herr mich.
Mir wurde eines klar: Egal wie schwierig die Situation ist, wenn ich am richtigen Ort bin, muss ich nicht davonlaufen. Auch wenn Schwierigkeiten kommen, der Job nicht passt oder die Arbeit unangenehm ist, wird der Herr segnen.
Ich sagte dem Bruder: „Ich habe abgesagt.“ Er antwortete am Telefon: „Du wirst sehen, dass der Herr dich segnen wird.“ Und so war es.
Der Herr hat gesegnet.
Abraham lief nach Ägypten und erlebte keinen Segen, keinen Segen des Herrn. Gott lehrt uns Glauben. Er will, dass wir lernen, aus Glauben zu leben.
Glauben lernen trotz Schwierigkeiten und ausbleibender Gebetserhörungen
Am Anfang des Glaubenslebens gibt es viele Gebetserhörungen. In dieser Zeit lehrt Gott uns auch, zu glauben, selbst wenn wir nichts spüren, nichts sehen und nichts hören. Doch dann kann es plötzlich vorkommen, dass keine Gebetserhörungen mehr kommen.
Zuerst denken wir: „Ich kann mich gut erinnern, wie es im eigenen Leben war.“ Auch im Leben anderer Gläubiger ist es oft so, dass sie frisch zum Glauben kommen und dann viele Gebetserhörungen und Segen erleben. Alles klappt wunderbar. Doch irgendwann hört das auf. Man fragt sich: „Wo ist jetzt der Herr? Jetzt kommen Schwierigkeiten.“
Der Herr lehrt dich, zu glauben. Er zeigt dir, dass dein Glaubensleben nicht nur aus lauter Gebetserhörungen besteht. Vielmehr lernst du, in die Bibel hineinzuschauen und trotzdem zu glauben, was Gott sagt – auch wenn du nichts spürst und keine Glücksstimmung hast.
Gott will, dass wir ihm auch dann vertrauen, wenn scheinbar nichts geschieht. Übrigens wissen wir gar nicht, dass nichts geschieht. Niemand kann wirklich sagen, dass nichts geschieht. Es gibt Gläubige, die sagen: „Bei uns geschieht nichts.“ Darauf antworte ich: „Woher weißt du, dass bei euch nichts geschieht?“
Sie sagen: „Schau, es geschieht nichts.“ Aber du weißt überhaupt nicht, was in den Herzen der einzelnen Gläubigen vor sich geht. Du weißt gar nichts darüber. Oder du predigst. Vielleicht predigen einige von denen, die hier sitzen. Man predigt, geht nach Hause und denkt: „Ach, es war nichts.“
Mir ist das auch schon so gegangen. Doch dann kommt jemand und sagt oder schreibt einen Brief: „Oh, das war so gesegnet, preis dem Herrn, was du gesagt hast.“ Und ich denke mir: „Wieso? Das war doch nicht gesegnet, ich habe es genau gespürt.“
Man muss das nicht spüren, wenn der Herr in den Herzen wirkt. Man muss nichts spüren. Lieber in Kanaan hungern als in Ägypten satt sein. Viele Knechte und Mägde, Esel, Rinder, Kühe, Schafe und andere Tiere bekam er durch seinen großen Reichtum. Doch später bekam er dadurch Probleme.
Es ist nicht gut, durch Ägypten reich zu werden und in Ägypten reich zu werden. Das hat er gelernt und deshalb keinen Altar gebaut.
Der Herr schlug den Pharao und sein Haus mit großen Plagen – um Sarah, Abrahams Frau, willen (1. Mose 12,17). Abraham war derjenige, der den Fehler gemacht hat. Pharao wurde geschlagen.
Pharao wird deshalb geschlagen, weil er die Frau Abrahams nicht antasten darf. Der Herr schreitet in seiner Güte ein. Abraham macht den Fehler, doch Gott macht es wieder gut.
Gottes Schutz und Abrahams Lektion im Umgang mit Reichtum
Petrus haut dem Herrn das Ohr ab, doch Jesus heilt es wieder. So ist der Herr.
Vers 18: Da rief der Pharao Abraham zu sich und sprach zu ihm: „Was hast du mir da getan? Warum hast du mir nicht gesagt, dass sie deine Frau ist? Und warum hast du gesagt, sie sei deine Schwester, damit ich sie mir zur Frau nehme? Nun sieh, da hast du deine Frau. Nimm sie und zieh hin!“
Man staunt über die hohe Moral dieses Mannes. Er gibt Abraham die Frau zurück, gibt ihm sogar noch Geschenke und gewährt ihm Geleit. So kehrt Abraham wieder dorthin zurück, wo er vorher war.
Wir können hier einige Dinge lernen. Ich habe ein paar Lektionen aufgeschrieben, die ich hier nur kurz nennen möchte.
Erste Lektion: Wo Gott dich hingestellt hat, dort sollst du bleiben. Dort wird er dich versorgen, auch wenn Schwierigkeiten kommen. Der Gehorsamsweg bringt oft Schwierigkeiten mit sich. Wie war das, was der Herr Jesus gesagt hat? „Kommt, Jünger, fahrt über den See!“ Sie waren gehorsam und fuhren über den See. Während sie unterwegs waren, kam ein heftiger Sturm auf. Hätten sie dann gesagt: „Ach, hätten wir doch nicht gehorcht! Warum sind wir so dumm gewesen und haben dem Herrn Jesus gehorcht und sind mitten hinausgefahren? Wir hätten unbedingt am Ufer bleiben müssen!“?
Nein, sie waren gehorsam. Wenn man dem Herrn gehorsam ist und es kommt ein Sturm, dann preist den Herrn für den Sturm, denn im Sturm darf man etwas lernen. Gerade der Gehorsamsweg führte sie in den Sturm, und oft führt der Weg des Gehorsams auch uns in Schwierigkeiten. Doch oft bringt auch der Weg des Ungehorsams Schwierigkeiten mit sich.
Später zum Beispiel: Hagar ist eine Frucht des Ungehorsams Abrahams. Hagar war die ägyptische Magd. Woher hatte er sie? Natürlich aus Ägypten.
Zweite Lektion: Wer nicht vertraut, sondern befürchtet, bekommt oft genau das, was er befürchtet. In den Sprüchen heißt es: „Wo vor dem Gottlosen graut, das wird über ihn kommen.“ (Sprüche 10,24)
Wenn der Ungläubige den Herrn aus den Augen verliert, sich Sorgen macht und alle möglichen Vorkehrungen trifft, weil er Angst hat, dann kann es passieren, dass gerade das eintritt, was er befürchtet hat.
Aber der Herr ist gnädig. Er ist auch in der Not gegenwärtig. Das ist eine weitere Lektion: Die Not selbst ist kein Problem, wenn der Herr mitten dabei ist.
Prüfungen bringen Erfahrungen, Erfahrungen bringen Reife. Gott verwendet hier einen Nachteil, einen Fehler Abrahams, damit Abraham etwas lernt.
Eine weitere Lektion: Geschenke von den Heiden können einem teuer zu stehen kommen. Abraham bekommt viele Geschenke in Ägypten, aber der große Reichtum wurde ihm später nicht zum Segen.
Die Prüfung durch Lot: Konflikte unter Gläubigen
Kapitel dreizehn
Jetzt kommt die nächste Prüfung. Der Hunger war eine Sache, aber es gibt noch schwerere Prüfungen. Hier tritt die Prüfung in Form einer Person auf. Diese Prüfung heißt Lot und ist von ganz anderer Art.
Uns geht es oft ähnlich: Wir bestehen vielleicht die Prüfung des Hungers, aber was passiert, wenn wir Probleme mit einem Gläubigen bekommen? Das ist eine ganz andere Art von Prüfung. Wie reagieren wir dann? Werden wir fleischlich reagieren?
Nach der Geschichte mit Lot folgen noch größere Prüfungen. Es geht von Prüfung zu Prüfung, und das Ziel ist, den Glauben dieses Glaubensvaters zu stärken. Gott hat etwas Gewaltiges mit ihm vor. Er hatte Lot mitgenommen, und es war wahrscheinlich kein Fehler, dass er ihn mitgenommen hat. Es war auch gut für ihn.
Lot wird zu einem wichtigen Objekt der Heiligung. Deshalb stellt uns Gott oft Menschen vor Augen, oft sogar gläubige Menschen, die uns zum Wachstum in der Heiligung herausfordern. Es ist schlecht, wenn wir uns dagegen wehren oder rebellieren. Stattdessen sollten wir immer daran denken: Schwierigkeiten sind Gelegenheiten. Jede Art von Schwierigkeit ist eine Gelegenheit, etwas zu erfahren.
Möge der Herr uns einprägen, dass jede Schwierigkeit, die in unser Leben hineingeführt wird, vom Herrn geschenkt ist. Dafür sollten wir ihn loben und preisen, denn wir dürfen etwas lernen. Das klingt leicht, wenn man keine Schwierigkeiten hat. Aber wenn sie kommen, möge der Herr uns an Abraham oder allgemein an die Wahrheit der Schrift erinnern: Gott führt alles, was in unser Leben kommt, und es ist gut für uns.
Hier sind es Streitigkeiten. Zuerst streiten die Hirten untereinander. Sie haben so viele Tiere und keinen Platz. Dann kommt das Problem vor Abraham und Lot. Abraham spricht zu Lot in Vers 8: „Lass doch nicht Zank sein zwischen mir und dir und zwischen meinen und deinen Hirten, denn wir sind Brüder.“ Brüder haben nicht zu streiten. Wir sind Geschwister, wir gehören zu einer Familie und sollten nicht streiten.
Wenn Gläubige streiten, sollte unser Motto sein: „Lass doch nicht Zank sein zwischen dir und mir, wir sind Schwestern und Brüder.“ Das ist richtig so.
Abraham stritt nicht. Er stritt nicht, weil sein Herz auf Gott ausgerichtet war. Er vertraute Gott. In Ägypten hatte er Fehler gemacht, aber jetzt war er zurück. Er hatte Gott wieder gefunden, einen Altar gebaut und ihn angebetet. Er hatte Gemeinschaft mit Gott und handelte jetzt richtig. Er hatte gelernt, Gott zu vertrauen, dass er alles richtig machen würde.
So sagt er zu Lot: „Komm, Lot, gehst du rechts, gehe ich links; gehst du links, gehe ich rechts. Wo willst du hin? Such dir den besten Platz aus, ich trage es dir nicht nach.“
Lot nutzt die Gelegenheit und hebt seine Augen auf. Er sieht die Jordangegend, die wasserreiche Gegend. Es scheint wie der Garten Eden. Er möchte sich hier ein zweites Paradies aufbauen. Das ist sein Denken, aber das Paradies ist nicht hier auf Erden.
In Vers 10 heißt es: „Die Gegend war wasserreich bis sohin wie der Garten Jachwes, der Garten des Herrn, wie das Land Ägypten.“ Lot wählt die ganze Gegend am Jordan und zieht nach Osten. So trennen sich die Brüder voneinander.
Brüder heißt hier Verwandte. Wir sind hier eng verwandt. Abraham wohnte im Land Kanaan, Lot hingegen in den Städten der Jordangegend. Er schlug seine Zelte bis nach Sodom auf.
Die Verheissung des Landes und der Blick über das Irdische hinaus
Wisst ihr, ich habe schon oft gestaunt über den Humor, den der Herr hat. Habt ihr bemerkt, was hier steht? Abraham wohnte in Deutschland, und Lot wohnte in Karlsruhe. Lot kam aus der Gegend, aber Abraham wohnte im ganzen Land, keine Ahnung, überall. Abraham ist überall so. Warum? Das gehört alles dir, Abraham.
Dann sagt der Herr zu Abraham: „Abraham, hebe deine Augen auf! Schau nach Süden, nach Osten, nach Westen und nach Norden. Sieh, das ist alles dein Land, das will ich dir geben.“ Wie herrlich ist die Lektion, die der Herr Abraham hier erteilt!
Das Erste ist, dass der Herr Abraham widerspricht, ihn ermutigt und ihm sagt: „Abraham, du hast überhaupt nichts verloren, indem du verzichtet hast, du hast nur gewonnen.“
„Hebe deine Augen auf! Das ganze Land, das du siehst, werde ich dir und deinem Nachkommen geben auf ewig. Ich werde deinen Nachkommen, deinen Samen, machen wie den Staub der Erde. Wenn ein Mensch den Staub der Erde zählen kann, soll man auch deinen Samen zählen können. Steh auf, durchziehe das Land in seiner Länge und seiner Breite, denn dir werde ich es geben.“
Abraham schlug Zelte auf, kam und wohnte unter den Terabindern Mamres, der Festigkeit, die in Hebron ist. Gemeinschaft heißt das, und er baute Yahweh einen Altar. Also wohnte er in Mamre bei Hebron und baute wieder einen Altar. Er betete den Herrn an und hatte wieder Gemeinschaft mit Gott – das ist der dritte Altar, von dem hier berichtet wird.
Das Paradies – das sollte Lot lernen: Das Paradies ist nicht hier auf Erden. Äußerlich soll es uns nicht zu gut gehen, denn sonst würden wir nicht mehr weg wollen. Wir würden gerne bleiben, wie Lot auch. Er wollte ja bleiben.
Da kommt der Engel, reißt ihn aus Sodom heraus und zieht ihn weg. Aber Lot sagt: „Nein, ich möchte bleiben.“ Er hat alles verloren: seine Schafe, seine Ziegen, seine Rinder, seine Knechte, seine Mägde und sogar seine Frau. Als Sodom unterging, konnte Lot nur noch sich selbst und seine Töchter retten.
Aber Abraham hat nur gewonnen. Abraham wohnt im ganzen Land und sieht, was der Herr ihm gegeben hat beziehungsweise geben wird.
Abraham lernt hier eines: Er lernt, mit dem Glaubensauge zu schauen. Gott sagt: „Ich werde es deiner Nachkommenschaft geben, deinem Samen.“ Samen heißt die ganze Nachkommenschaft. Du bekommst die Nachkommenschaft, und die Nachkommenschaft bekommt dieses Land.
Abraham denkt: Wieso muss ich Jahr für Jahr warten? Ich bekomme keinen Fußbreit in diesem Land. Ich wandere hier als Nomade umher. Aber Gott hat gesagt, meine Nachkommenschaft wird alles bekommen, wird alles erben.
Abraham beginnt, über das Irdische hinaus zu denken. Der Hebräerbriefschreiber sagt uns, dass Abraham auf die Stadt schaute, die Grundlagen hat, deren Schöpfer und Baumeister Gott ist – auf die himmlische Stadt. Er denkt über den Tod hinaus und merkt: „Ah, das Leben ist viel mehr als nur ein paar schöne Jahre hier auf Erden. Das Leben ist viel, viel mehr.“
Er lernt jetzt, was es heißt, mit dem Glaubensauge zu schauen. „Schau das Land an, hebe deine Augen auf! Das ganze Land, das du siehst, werde ich dir geben, dir und deinem Nachkommen, dir im Glauben.“ Gott sagt jetzt noch nicht direkt wörtlich, dass Abraham es persönlich in Anspruch nehmen wird, aber es gehört trotzdem ihm.
Der Römerbrief sagt uns, dass Abraham nicht nur das Land erben sollte. In Römer 4,16 steht, dass Abraham viel mehr erben sollte als das Land. Wisst ihr, was Abraham erben sollte? Die Welt.
Wann wird Abraham die Welt erben? Hat er damals auch nur einen Fußbreit davon geerbt? Nein.
Wann wird er die Welt erben? Das Leben ist noch nicht vorbei. Die Existenz Abrahams ist noch nicht vorbei. Der Messias, Jesus Christus, kommt, und mit ihm wird Abraham alles in Besitz nehmen. Die ganze Welt gehört dem Messias, und Abraham ist in ihm, im Messias, wenn er wiederkommt.
Dann wird Abraham genauso vollendet sein wie die neutestamentlichen Heiligen, und er wird genauso miterben mit allen anderen. Niemand soll meinen, Abraham würde weniger erben als wir.
Der Weltkrieg und die Rettung Lots: Gottes Gnade für Sodom
Weiter geht es mit Kapitel 14. Dieses Kapitel können wir jetzt nicht im Detail betrachten, aber wir wollen uns den Gedankengang und die Lektion ansehen.
Zunächst erleben wir in Kapitel 14 einen kleinen Weltkrieg. Die vier Könige kämpfen gegen die fünf Könige. Auf der einen Seite stehen Sodom, Gomorra und die benachbarten Städte. Auf der anderen Seite kommen die Könige aus dem Norden. Es entbrennt ein Kampf, bei dem die Sodomiter fliehen und in das Bitumen-Tal fallen. Dort, im Tal mit Asphalt oder Teer, bleiben sie wahrscheinlich stecken und werden gefangen genommen.
In Kapitel 14, Vers 10 heißt es: „Das Tal Sittim hatte viele Erdpechgruben, das ist Bitumen, und die Könige von Sodom und Gomorra flohen und fielen dort hinein. Wer übrig blieb, floh ins Bergland.“ Dann nahmen die Sieger alle Habe von Sodom und Gomorra sowie alle ihre Nahrungsmittel mit sich. Sie nahmen auch Lot mit, den Sohn von Abrahams Bruder, und dessen Habe. Lot wohnte mittlerweile in Sodom. Zuvor hatte er nur am Rande der Stadt gelebt, beziehungsweise im Jordantal, jetzt aber schon in Sodom selbst.
Ein Überlebender berichtete Abraham, dem Hebräer, der unter den Terebinden Mamres des Amoritervolkes wohnte. Mamre war ein Bruder von Eskol und Aner, und diese standen mit Abraham im Bund. Als Abraham hörte, dass sein Bruder gefangen war, bewaffnete er seine 318 Knechte, die in seinem Haus geboren waren, und verfolgte die Feinde bis in den Norden des Landes.
Er teilte seine Schar und überfiel sie nachts. Mit seinen Knechten schlug er sie und verfolgte sie bis Choba, das westlich von Damaskus liegt. Das war eine ziemlich weite Verfolgung. Abraham brachte alle geraubten Güter zurück, auch Lot und dessen Habe sowie die Frauen und das Volk.
Als Abraham zurückkam, begegnete ihm der König von Sodom, der ihn belohnen wollte. Bevor wir die Geschichte vom König von Sodom weiterverfolgen, möchte ich einen Gedanken einfügen.
Gott ist sehr gnädig mit Sodom. Die Sodomiter waren Sünder, das wird uns schon vorher gesagt. Sie waren ein sündiges Volk, doch Gott hat eine Botschaft für sie. Gott will sie retten. Er hat eine Rettungsbotschaft für Sodom.
Jetzt kommt Abraham ins Spiel. In seiner Gnade verwendet Gott Abraham, um Sodom, ein sündiges Volk, zu retten. Mit welcher Absicht? Damit sie sich bekehren und zu Gott umkehren. Sie sollen sich bewusst werden, dass der Gott Abrahams ihnen geholfen hat und der wahre Gott ist. Sie müssen sich wieder diesem Gott zuwenden.
Wir lesen: „Weißt du nicht, dass Gottes Güte dich zur Buße leitet?“ Hier erfährt die Stadt Sodom die Güte Gottes. Doch sie wollen das gütige Reden Gottes nicht annehmen.
24 Jahre später, wenn die Gnadenzeit vorbei ist, müssen sie ein anderes Reden Gottes hören. Noch einmal kommt ein Engel, noch einmal gibt es eine Warnung. Es wird geprüft, wie viele Gerechte in der Stadt sind. Abraham betet erneut für die Stadt. Es ist jedoch zu spät. Hätte es zehn Gerechte gegeben, wären sie verschont geblieben. Aber es sind nicht einmal zehn Gerechte da, und sie wollen sich nichts sagen lassen.
Dann folgt das Gericht, das wir in Kapitel 19 lesen werden. So sehen wir, dass Gott sehr, sehr gnädig mit den Sodomitern ist.
Melchisedek und die Lektion des Verzichts auf weltlichen Reichtum
Und jetzt kommt der König von Sodom und geht Abraham entgegen. Er möchte ihn reich belohnen. Gott weiß das. Gott weiß, dass der König von Sodom jetzt kommt. Abraham steht da, und Gott weiß, dass Abraham eine Schwäche für Reichtum hat, dass er sich gern beschenken lässt. Abraham erinnert sich noch daran, was damals in Ägypten passiert ist, wo er reich geworden ist.
Jetzt sendet Gott noch einen anderen Mann zu Abraham, der zwischen Abraham und den König von Sodom tritt. Hier ist Abraham, hier ist der König von Sodom, der auf Abraham zukommt. Bevor der König von Sodom zu Abraham gelangt, schickt Gott einen anderen Mann. Dieser Mann heißt Melchisedek.
Melchisedek, König von Salem, bringt Brot und Wein mit. Brot und Wein waren die Speise eines Königs, königliche Speise. Es war etwas Gutes, nicht einfach Brot und Wasser, sondern Brot und Wein – königliche Speise. In 1. Samuel 16,20 könnt ihr nachlesen, dass David dem König Saul Brot und Wein gebracht hat, was Köstliches zur Stärkung.
Melchisedek war Priester Gottes des Höchsten. Hier kommt zum ersten Mal der Name El Elyon vor. Er war Priester Gottes des Höchsten und segnete Abraham mit den Worten: "Gesegnet seist du, Abram, von Gott dem Höchsten, dem Besitzer des Himmels und der Erde."
Abraham wird hellhörig gewesen sein. Er hat aufmerksam zugehört. El Elyon, der Besitzer von Himmel und Erde, hat ihn gesegnet. Abraham empfängt den Segen von Melchisedek und antwortet: "Gelobt sei Gott, der Höchste, El Elyon, der deine Feinde in deine Hand gegeben hat."
Abraham erinnert sich: Es war nicht seine eigene Kraft, nicht seine Soldaten. Es war der Gott des Himmels, der Himmel und Erde besitzt. Er wollte Abraham nur daran erinnern, dass Gott die Feinde in seine Hand gegeben hat.
Daraufhin gibt Abraham den Zehnten seiner Güter an Melchisedek. Er lässt sich segnen und gibt den Zehnten von allem, was er besitzt. Den Zehnten zu geben war eine Symbolhandlung. Es bedeutete, alles zu geben.
Auch später in der Geschichte Israels sollten die Israeliten den Zehnten geben. Damit wollten sie ausdrücken: Herr, alles gehört dir. Gott ist der Besitzer von Himmel und Erde, von meinen Schafen, Rindern und Ziegen, von allem – auch von meinen Knechten.
Abraham gibt als Zeichen, dass er die Botschaft verstanden hat, den Zehnten. Er preist den Herrn. Abraham hat gut verstanden.
Dann kommt der König von Sodom. Er ist inzwischen angekommen. Es war eine schnelle Sache, eine Angelegenheit von Sekunden. Bevor der König von Sodom anfangen kann zu reden, schickt Gott Melchisedek dazwischen. Melchisedek macht Abraham aufmerksam auf den Gott, der Himmel und Erde besitzt – El Elyon.
Jetzt kommt der König von Sodom und sagt: "Hier, bitte, Abraham, du kannst dir etwas aussuchen. Ich habe viele Sachen, und du hast uns gerettet. Nimm einfach, greif zu."
Aber Abraham antwortet: "Nicht einen Schurriemen nehme ich von dir." Das war mutig. Er will nicht, dass der König von Sodom sagen kann, er habe Abraham reich gemacht. Abraham hat seine Lektion in Ägypten gelernt. Der Pharao konnte sagen, er habe Abraham reich gemacht. Aber das soll hier niemand sagen können.
Abraham hebt seine Hand zu El Elyon, dem Besitzer von Himmel und Erde, und schwört: "Ich nehme von allem, was dein ist, nicht einen Faden noch einen Schurriemen, damit du nicht sagen kannst, ich habe Abraham reich gemacht."
Er nimmt nichts für sich. Nur was die jungen Männer bereits verzehrt haben, das sollen sie behalten. Der Anteil der Männer Arner, Eschkol und Mamre – das sind nicht seine Leute, sondern die anderen, die mit ihm gezogen sind – soll ihnen gehören. Aber Abraham und seine Knechte nehmen nichts vom König von Sodom.
Gott hatte Abraham durch den Besuch Melchisedeks vorbereitet. Durch diese neue Gottesoffenbarung durfte Abraham ein gewaltiges Zeugnis ablegen: Der Segen des El Elyon reicht ihm. Mehr will er nicht. Er hat genug an seinem Gott. Er braucht nicht die Güter des Königs von Sodom.
Er nimmt den Segen des Königs von Sodom nicht, aber den Segen von Melchisedek, den Segen des El Elyon, hat er empfangen.
Von wem nehmen wir Lohn? Wodurch wollen wir reich werden?
Es gab einmal einen sehr begabten Mann, der hieß William Kelly. Er war ein sehr begabter Bibellehrer, gut geschult. Damals kamen die hochmütigen Theologen zu ihm und sagten, er solle sich doch anstellen lassen. Er könne sich mit seinem Wissen und seinen Gaben einen Namen in dieser Welt machen.
Kelly antwortete den Leuten: "In welcher Welt, meine Herren, in welcher Welt? Ich brauche keinen Namen in dieser Welt. Ich möchte einen großen Namen oben haben. Ich werde deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein."
Er brauchte keine Anerkennung, keinen Reichtum und keine Karriere in dieser Welt.
Das sind junge Leute hier: Was wollt ihr werden? "Ich will Bankier werden, die Banker verdienen am meisten", oder "Ich will eine große Karriere machen."
Vor ein paar Tagen habe ich einen Bruder gefragt, 26 Jahre alt: "Was machst du?" Er antwortete: "Ich bin nichts, ich mache nichts." Ich habe ihn angeschaut und gefragt: "Was heißt das?" Er sagte: "Ich bereite mich für die Mission vor."
Er hat viel gemacht, sehr viel. Er hat Pilot gelernt und noch vieles andere. Er möchte nicht nur Pilot sein, sondern auch das Flugzeug oder den Hubschrauber reparieren können. Er ist Techniker und Pilot gleichzeitig. Aber er möchte in der Mission dienen, in Neuguinea.
Ich habe mich sehr gefreut.
In welcher Welt wollen wir einen Namen haben?
Kapitel 15 wollen wir uns bis morgen aufheben. Hier wollen wir uns nur mit diesem Nachklang dieses Wortes Abrahams beschäftigen: "Nichts für mich, nichts für mich. Ich habe alles in Gott. Wenn ich alles in Gott habe, was kannst du mir noch geben?"
Was für eine Schau hat Melchisedek Abraham vermittelt!
Möge der Herr uns diese Schau vermitteln. Melchisedek ist ein Typus auf Christus, den himmlischen Melchisedek. Möge er uns diese Schau vermitteln von dem Gott Abrahams, von dem Gott, der Himmel und Erde besitzt.
Wir wollen hier schließen und aufstehen zum Gebet.
Lieber Vater im Himmel, danke für deine Gnade und Güte auch heute Abend. Danke, dass du uns durch Abraham und Melchisedek dich selbst zeigst als El Elyon. Du bist der Höchste, der über allem steht, auch über allen unseren Schwierigkeiten, und der Himmel und Erde besitzt.
Herr, was wollen die Menschen in dieser Welt schon tun, wenn unser Vater Himmel und Erde besitzt?
Ich möchte dich loben und preisen, Vater. Mögest du uns auch heute Abend segnen. Amen.
Melchisedek: Ein geheimnisvoller Priester und König als Typus Christi
Moses Kapitel 15 aufschlagen. Bevor wir den Text lesen, möchte ich noch kurz auf eine Frage eingehen, die gestellt wurde. Gestern hatten wir Kapitel 14 gelesen, 1. Mose 14, wo Melchisedek erwähnt wird. Die Frage war: Wer war Melchisedek?
Wir wissen nicht allzu viel über Melchisedek, deshalb können wir die Frage nicht sehr detailliert beantworten. Sein Name bedeutet „Melchisedek, König der Gerechtigkeit“. Melech heißt König und Zedek bedeutet Gerechtigkeit. Er trägt also einen bedeutungsvollen Namen. Der Verfasser des Hebräerbriefes sagt uns, dass dieser Name ein Typus auf Christus ist, den wahren König der Gerechtigkeit.
Melchisedek wird im Text als König von Salem bezeichnet. Salem ist ein alter Name für Jerusalem, wie es in Psalm 76,3 erwähnt wird. Das zeigt uns, dass es hier um Jerusalem geht, die alte Stadt. Damals war sie noch eine heidnische Stadt, und Melchisedek war König dieser Stadt, also so etwas wie Oberbürgermeister.
Salem bedeutet auch Friede, ähnlich wie Shalom. Der Verfasser des Hebräerbriefes sagt, dass sein Name in diesem Sinne auch „König des Friedens“ bedeutet und wiederum ein Typus auf Jesus Christus ist.
Außerdem lesen wir, dass Melchisedek Priester des Höchsten war, Priester von El Elyon. Das ist sehr interessant, denn damals gab es noch kein eingesetztes Priestertum, wie wir es später im Volk Israel kennenlernen. Trotzdem war dieser Mann Priester Gottes, des Höchsten.
Warum und wie er Priester wurde, wissen wir nicht. Auch woher er kommt oder wer seine Eltern sind, wird nicht erwähnt. Der Verfasser des Hebräerbriefes sagt, dass Melchisedek „ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsregister, ohne Anfang und ohne Ende des Lebens“ ist. Es wird nichts von seiner Herkunft berichtet.
Bei einem Priester ist es sehr wichtig, ein Geschlechtsregister vorzuweisen. Später durften Priester, die unter Esra lebten und kein Geschlechtsregister hatten, nicht mehr als Priester dienen. Ohne Geschlechtsregister kann man nicht beweisen, dass man aus dem Hause Levi stammt und somit Priester sein darf.
Melchisedek braucht kein Geschlechtsregister, und trotzdem ist er Priester Gottes. Wie er das geworden ist, wissen wir nicht. Es gab damals eine Offenbarung Gottes. Gott hatte sich Noah offenbart. Sem, Ham und Jafet, die Söhne Noahs, hatten Nachkommen. Wahrscheinlich war Melchisedek ein Nachkomme von Sem und wusste etwas von dem Gott Sems. Er wurde Priester Gottes des Höchsten, des Besitzers von Himmel und Erde.
Mehr wissen wir nicht von ihm. Es gibt keine Angaben zu Anfang oder Ende seines Lebens, keine Geburts- oder Todesgeschichte. Der Verfasser des Hebräerbriefes sagt, dass Melchisedek dem Sohn Gottes ähnlich ist. Er ist nicht der Sohn Gottes selbst, sonst hätte der Schreiber das gesagt. Aber er ist ein Typus auf den Sohn Gottes, der wirklich keinen Anfang der Tage und kein Ende des Lebens hat.
Melchisedek war ein Priester einer ganz anderen Ordnung, nicht der Ordnung Aarons und Levis. Er kommt nur hier im Alten Testament vor und im Psalm 110. In Psalm 110 heißt es ganz unvermittelt, dass der Messias sich zur Rechten Gottes setzt. Dort sagt Jahwe zu dem Messias: „Setze dich zu meiner Rechten, du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks“, also ein ewiger Priester.
In Hebräer 7 wird kurz auf Melchisedek eingegangen. Der Verfasser des Hebräerbriefes sagt, dass Melchisedek dem Sohn Gottes ähnlich gemacht ist, in dem Sinne, dass er ein Priester ist – ein Priester des ewigen Gottes, des Gottes der Ewigkeit, des El Elyon, Gottes des Höchsten.
Mehr kann ich dazu nicht sagen. Wahrscheinlich wird niemand mehr sagen können, weil die Schrift so wenig über ihn berichtet. Vielleicht gibt es noch ein paar Details irgendwo, aber ich glaube nicht.
Gut, soweit zu Melchisedek.
Gottes Verheissung an Abraham: Schild und Lohn
Wir wollen jetzt unseren Text lesen in 1. Mose 15, Vers 1: Nach diesen Begebenheiten geschah das Wort Jachwes zu Abram in einem Gesicht: „Fürchte dich nicht, Abram, ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn.“
Jetzt dürfen die Kinder wieder antworten. Heute sind ein bisschen weniger als gestern, aber ein paar sind da.
Wozu braucht man einen Schild? Ich bin dein Schild. Wozu braucht der Soldat oder der Ritter einen Schild, Herbert oder sonst wer? Ja, er kann sich schützen. Also, wenn da geschossen wird, ihr Pfeile vielleicht oder sonst etwas – damals hat man ja Pfeile geschossen – dann kann er sich mit dem Schild schützen.
Gott sagt hier zu Abraham: Ich bin dein Schild. Wovor musste Abraham denn beschützt werden oder wovor wurde Abraham beschützt? Wenn wir an die Geschichte von gestern denken: Vor wem? Da gab es ja einen Krieg, oder? Vier Könige gegen fünf, und Abraham ist ausgezogen, um gegen die Feinde zu kämpfen.
Wer hat ihn beschützt? Herbert, wer hat Abraham beschützt? Gott hat ihn beschützt. Ich bin dein Schild, Abraham, nicht du. Du warst es, der die Feinde besiegt hat? Nein, nicht du. Ich bin dein Schild und ich bin dein Lohn. Nicht der König von Sodom kann dich belohnen, ich bin dein sehr großer Lohn, sagt er sogar hier.
Abraham sprach: Mein Herr, Yahweh, was willst du mir geben? Du willst mich belohnen, was willst du mir geben? Wir sind alt geworden, ich gehe dahin ohne Kinder, sagt er. Und Besitzer meines Hauses wird dieser Elieser von Damaskus, der einer der Knechte Abrahams ist, wahrscheinlich der älteste, der am längsten im Hause war.
Nach dem Gesetz sollte der Erbe der sein, wenn kein Kind da ist. Dann muss halt der Knecht erben. Ich gehe dahin, und Abraham sprach weiter: Siehe, du hast mir keinen Samen gegeben, keine Nachkommen, keinen Sohn, und siehe, mein hausgeborener Knecht wird mein Erbe sein.
Um Dinge, um die er sich gar nicht sorgen müsste. Und das ist eine wichtige Sache für unser Leben auch. Wir machen uns auch oft Sorgen um Dinge, um die wir uns nicht unbedingt sorgen müssten.
Wenn Gott Dinge verheißt, die er uns geben wird, dann muss ich nicht sorgen. „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dieses alles wird euch hinzugefügt werden.“ Warum sorgt ihr euch für das, was werden wir im nächsten Jahr, im übernächsten Jahr? Vielleicht kommt die Wirtschaftskrise, vielleicht bricht alles zusammen. Was werden wir essen, was werden wir anziehen, wie werden wir wohnen?
Interessant ist, wenn wir das Leben Abrahams betrachten – wir haben das ja gestern auch schon festgestellt – es geht immer wieder um den Glauben. Gott will uns Glauben beibringen.
Von Abraham lesen wir: „Durch Glauben ward Abraham gehorsam und er zog aus, ohne zu wissen, wohin er kommen würde, wohin er ziehen sollte.“ Das muss eine interessante Sache gewesen sein damals in Ur in Chaldäa.
Denn die Nachbarn haben ja wahrscheinlich gesehen, dass Abraham den Koffer packt. Und dann haben sie gesagt: „Oh Abraham, gehst du auf Urlaub?“ Und Abraham: „Nein, nein, ich gehe nicht auf Urlaub.“ „Was machst du denn?“ „Ja, ich wandere aus.“ „Du wanderst aus? Wohin?“ „Was wird das schöne Land sein? Amerika oder Europa?“ „Nein, ich gehe Richtung Norden.“ „Richtung Norden? Ja, wohin gehst du, wohin ziehst du? Sag es, komm raus!“ „Ja, ich weiß nicht, wo ich hinziehe.“
Die werden sich vielleicht gedacht haben: Jetzt ist er reif für die Nervenklinik. Nein, der war nicht töricht. Gott hat gesagt, dass ich ausziehen soll. Und Gott hat gesagt, wenn ich mal unterwegs bin, dann wird er mir schon zeigen, in welches Land ich ziehen werde.
Und Abraham – und das ist das großartige Leben Abrahams – es heißt im Hebräerbrief: „Im Glauben gehorchte Abraham.“ Das möchte der Herr mit jedem Menschen. Er möchte, dass wir lernen, Menschen des Glaubens zu werden.
Abraham ist uns hier ein großes Vorbild, er ist der Vater des Glaubens. Und Gott hat Großes vor mit ihm und mit uns auch.
Der Psalmist sagt: „An meiner Mutterbrust hast du mich schon gelehrt, dir zu vertrauen.“ Psalm 22, Vers 10. Psalm 22, Vers 10: „Ja, du bist es, der mich aus dem Mutterleib gezogen hat, der mich Vertrauen lehrte an meiner Mutterbrust.“
Glauben heißt Vertrauen, es ist das gleiche Wort im Griechischen und auch im Hebräischen: Vertrauen.
Das Baby lernt Vertrauen. Es fängt zuerst an zu schreien. Warum schreit das Kind? Ja, Hunger. Ja, die Mutter ist da. Das Kind hat panische Angst, dass es verhungert oder verdurstet.
Und was macht die Mutter? Sie erklärt dem Kind: Ich bin da, du kriegst schon dein Essen und Trinken, du kriegst das. Am nächsten Tag vielleicht fünf Minuten länger, du kriegst es, ich bin da. Und das Kind lernt: Ah, sie ist wirklich da. Und am nächsten Tag wieder, und am nächsten Tag wieder, oder die nächsten drei Stunden – je nachdem, welcher Rhythmus da ist – und sie ist da.
Vielleicht wird die Spanne ein bisschen länger, ganz langsam, und das Kind fasst Vertrauen: Ah ja, ich muss noch ein bisschen schreien, aber sie kommt dann schon, sie kommt dann schon. Und das lernt es und hört dann auf zu schreien. Es weiß: Die Mama kommt, ich bin da.
Im geistlichen Bereich lernen wir Vertrauen von klein auf. Geistlich gesehen sagt der Herr die ganze Zeit: „Warum schreist du denn? Ich bin da.“ „Ja, aber du lässt mich vielleicht jetzt in dieser Situation alleine.“ „Nein, ich bin da. Lerne mir zu vertrauen, obwohl du mich nicht siehst.“
Und hier ist unser Kampf, oder? „Ja, ich habe Gott aus den Augen verloren.“ Mach aus allem ein Gebet. „Ich bin da, auch wenn du mich nicht spürst“, sagt der Herr.
Und der Herr führt uns Schritt für Schritt. „Ach Herr, wenn ich wüsste, wie wird mein Leben aussehen in einem Jahr usw.“ Nein, das ist nicht nötig, das ist jetzt nicht dran.
So führt der Herr von Glaubensschritt zu Glaubensschritt, und bei Abraham geht es genauso in Sachen Geld, in Sachen Versorgung.
Ich lerne heute zu vertrauen und morgen wieder nicht. Ich merke in meinem Leben: In dem einen Gebiet vertraue ich ihm, aber in dem anderen vielleicht nicht.
Oder er ist ein junger, lediger Mann, er vertraut darauf, dass er eine Frau bekommt zur rechten Zeit, und dann kommt wieder die Zeit, wo er doch nicht vertraut.
Und er betet: Der Herr führt. Und dann ist so mancher verheiratet. Und dann ist irgendwie ein Problem in der Ehe, und dann fängt man wieder fleischlich an: „Ach nein, ich sollte ja vertrauen, der Herr wird das richtig machen.“
Und in der Kindererziehung, wenn ich krank bin, kann ich da auch vertrauen? Und wenn ich esse, wenn ich mich an den Tisch setze und esse – ja, dem Gemüse kann man nicht mehr vertrauen, was man beim Aldi kauft oder sonst wo. Was ist da alles für Gift drin?
Nun, wir beten: Herr, tu ein Wunder an der Nahrung, nimm alles Gift raus und mach es unschädlich für mich. Der Herr kann ja ein Wunder tun an der Nahrung. Ich darf vertrauen.
Und so weiter. So gibt es ganz verschiedene Bereiche in unserem Leben. Wir lernen Schritt für Schritt zu vertrauen.
Interessant ist, wo das erste Mal das Wort Glauben vorkommt. Wisst ihr das? Wo kommt das erste Mal in der Bibel Glauben vor? Es ist ja recht wichtig, wenn man sieht, so wichtige Begriffe in der Bibel, wo kommen die das erste Mal vor?
Wer weiß, wo das erste Mal in der Bibel von Glauben die Rede ist? Sie dürfen sich melden, auch die Kinder, auch die Erwachsenen, bitte.
Dass er glaubte? Früher? Abraham ist richtig. Früher, Vers 6: „Und Abraham glaubte Gott.“ Danke, Vers 6.
Das erste Mal ist die Rede von Glauben. Die Tatsache, dass er geglaubt hat, gab es schon früher, Hebräer 11 sagt uns das, und andere. Noah hat auch geglaubt, aber das Wort Glaube kommt hier das erste Mal vor: Glaube.
Abraham glaubte dem Herrn, und das rechnete er ihm als Gerechtigkeit.
Was war es, das ihm zum Glauben brachte? Was war die Grundlage, aufgrund welcher er vertrauen konnte? Gott hat gesagt, Gott sagt, Gott spricht mit ihm, und Abraham glaubt.
Wenn wir jemanden zum Glauben führen, wie machen wir das? Wir können nicht eine Impfung geben, eine Spritze geben und sagen: So, jetzt glaubst du. Wir können nicht hineinschauen in jemandes Herz.
Jemand kommt und bekennt seine Sünden, wunderbar. Ich kann aber nicht hineinschauen, ob er glaubt. Glauben tut man mit dem Herzen, das heißt mit dem Inneren des Menschen, das Innere. Das ist also nicht etwas Sichtbares.
Aber wie kann ich einem Menschen helfen? Ich muss ihm sagen: Die Basis für jeden Glauben ist ein Wort Gottes, und zwar ein Wort Gottes, das für dich gilt.
Das heißt, du musst zuerst eine Verheißung Gottes suchen in der Bibel, wo du dir sicher bist, sie gilt auch für dich.
Zum Beispiel: „Jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird gerettet werden.“ Gilt das auch für dich? Da steht jeder, ganz klar. Gut. Dann ruf jetzt den Namen des Herrn an. Das ist die Bedingung.
Hier ist eine Bedingung: anrufen. Und hier ist eine Verheißung: der wird gerettet werden.
Denen, die ihn aufnahmen, gab er das Vorrecht, die Macht, Kinder Gottes zu werden. Denen, die ihn aufnahmen, ist die Bedingung, Kinder Gottes zu werden.
Die Verheißung: Glaube an den Sohn Gottes, so wirst du gerettet werden. Glaube ist die Bedingung, gerettet werden ist die Verheißung.
Und wenn du das eine tust, dann wird Gott das andere machen.
Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt, aufgrund der Basis dessen, was der Herr Jesus getan hat.
Das heißt, die Bedingung ist: Ich bekenne, die Verheißung ist: Er vergibt.
Und jetzt kann ich meinem Freund sagen: Schau, wenn du die Bedingung erfüllst, was wird Gott dann tun? Jetzt schau dir die Bibel an und lies.
Ja, dann werde ich Vergebung bekommen. Du kannst dann...
Glaubst du das? Ja, ich weiß nicht.
Sagen wir, er bekennt die Sünde, er geht ins Gebet, er bekennt seine Sünde.
Dann frage ich ihn: Hat Gott dir jetzt vergeben? Ich weiß es nicht.
Lies den Vers, was steht im Vers, was steht da? Ja, hier steht: Wenn wir die Sünde bekennen, ist er treu und gerecht, dass er die Sünde vergibt.
Hat Gott dir vergeben? Weiß ich nicht, ich spüre nichts, das habe ich nicht gefragt.
Ich habe gefragt, was Gottes Wort sagt. Und wenn du das eine tust, dann tut Gott das andere.
Wenn du glaubst an den Auferstandenen, der für dich gestorben ist, und mit dem Herzen glaubst du an den Auferstandenen, der für dich gestorben ist, und mit dem Munde rufst du ihn an als deinen Herrn: „Rette mich, Herr, du sollst mein Herr sein, rette mich!“
Wenn du das tust, wird er dich retten und wird dich rechtfertigen, bekommst du das Heil.
Das heißt, etwas musst du tun. Das, was du tun musst, das kann ich aber nicht hineinsehen. Ich kann nicht ins Herz sehen, ob du wirklich glaubst.
Ich kann nur eines: Ich kann dir das Wort vor Augen führen. Und wenn du das Wort glaubst, wenn du an das glaubst, was Jesus Christus für dich getan hat, dann wird er seine Verheißung erfüllen.
Das war für mich eine ganz wichtige Wahrheit. Ich suche nicht mein Gefühl. Ich suche: Stimmt das? Gilt das für mich? Gilt das für jedermann, die Verheißung? Ja, gut.
Was ist die Bedingung? Habe ich die getan? Ja, gut.
Dann darf ich glauben, dass er das wirklich, dass er mir vergeben hat.
Das ist Bekehrung.
Aber jetzt, nachdem der zum Beispiel seine Sünden bekannt hat, nachdem er gesagt hat, er glaubt jetzt an den Sohn Gottes, jetzt fragt er mich: Bin ich jetzt wiedergeboren? Glaube ich jetzt? Bin ich jetzt Kind Gottes?
Sag ich: Ich weiß es nicht. Du weißt es.
Ich kann nicht in dein Herz hineinschauen. Du kannst in dein Herz hineinsehen, denn du weißt, ob du es ernst meinst und ehrlich meinst oder nicht.
Du weißt, ob du das glaubst, was die Schrift sagt.
Und dann dämmert es vielleicht: Ah, ich muss vertrauen.
Der Schlüssel zum Heil ist das Vertrauen.
Der Schlüssel zu einer Beziehung ist das Vertrauen.
Wie fing meine Beziehung zu meiner Frau an? Sie fasste Vertrauen: Diesem Mann will ich mich anvertrauen. Und eben umgekehrt: Diese Frau will ich lieben.
Hier ist eine Vertrauensbeziehung.
Der Schlüssel zu einer Beziehung ist das Vertrauen.
Und Gott beginnt hier. Das ist das ABC des Glaubens.
Und hier ist Abraham unser Vater, unser Glaubensvater.
Hier lernen wir etwas über Glauben.
Abraham sieht nichts, keine Nachkommenschaft. Genau gleich wie wir. Wir sehen nichts.
Jesus Christus sehe ich nicht, dass er für mich gestorben ist. Das ist zwar eine historische Tatsache, aber ich spüre nichts davon, dass er die Schuld auf mich genommen hat. Ich spüre nichts davon, das ist eine historische Tatsache.
Aber jetzt muss ich lernen, was Gott gesagt hat, zu akzeptieren.
Abraham lernt, auf das Wort einzugehen.
Der Glaube heißt wirklich, ich vertraue auf die Zuverlässigkeit der Aussage Gottes.
Gott hat gesagt: „Und Herr, das gilt für mich, das habe ich geprüft, das gilt für jedermann, und jetzt vertraue ich darauf, dass du die Verheißung erfüllst, wenn ich die Bedingung habe.“
Und die Bedingung heißt: Ich muss vertrauen.
Und die Verheißung ist: Er gibt mir ewiges Leben.
Wer glaubt, hat ewiges Leben.
Habe ich ewiges Leben? Gott sagt es: Wenn ich glaube, habe ich ewiges Leben.
Wirklich Glaube.
Das ist eine Hilfe.
Und das ist es, was Abraham hier lernt.
Dieses Vertrauen war entscheidend, so dass er dadurch jetzt zu einem Gerechten wurde.
Gott hat ihm aufgrund dieses Glaubens gerechtgesprochen.
Es war das reine Vertrauen auf Gottes Wort, das suchte Gott an seinem Knecht: reines Vertrauen auf Gottes Wort, auch wenn er nichts sieht.
Abraham, du bekommst eine große Nachkommenschaft.
Herr, ich sehe nichts.
Abraham, du bekommst eine große Nachkommenschaft.
Aha, okay, danke, Herr.
Abraham glaubte, und das rechnete ihm zur Gerechtigkeit.
Glaube ohne zu sehen, Glaube ohne zu fühlen.
Im Nachhinein hat er sehr viel erlebt, sehr viel. Und wir auch.
Nachträglich, nachdem wir begonnen haben zu glauben, erleben wir sehr viel und erfahren sehr viel.
Aber der Beginn ist ein völliger Vertrauensschritt.
Die Priester stehen am Jordan. Der Jordan führt Hochwasser. Gott sagt: Geh durch den Jordan.
Was müssen die Priester machen?
Joshua: „Wir können da nicht drüber gehen, es ist Hochwasser, wir gehen alle unter.“
„Geh durch den Jordan. Gott hat gesagt, er will jetzt, dass ihr durchgeht und er will, dass ihr das Land in Besitz nehmt, und ihr müsst hier durchgehen. Gott hat es gesagt.“
Was machen die Priester? Sie setzen ihre Füße in das Wasser. Und als die Knöchel das Wasser berühren, was passiert? Das Wasser geht auseinander beziehungsweise es stoppt.
Das Wasser fließt ab, das andere stoppt irgendwo weiter oben.
Das Wasser fließt ab, und sie können durch trockenen Fußes oder fast trockenen Fußes – die Knöchel wurden ja nass – aber sie gehen durch.
Die Basis des Christenlebens ist eine Vertrauensbeziehung. Das ist der Schlüssel.
Wie ich hineinkomme.
Eine Schwester schreibt mir in einem Brief: „Irgendwo muss es den Schlüssel geben zu einem glücklichen Christenleben.“
Ich schreibe zurück: „Ja, es gibt einen Schlüssel. Der Schlüssel ist der Glaube.“
„Irgendwo muss es ein Geheimnis geben, das ich noch nicht verstanden habe.“
Ich schreibe: „Ja, das Geheimnis heißt Jesus Christus. Er ist das Geheimnis, und der Schlüssel ist der Glaube.“
Hier, so einfach ist die Botschaft.