Dankbarkeit für Gottes Gegenwart und Wirken
Und wir danken dir, lieber Vater, dass wir jetzt Ewigkeitsluft atmen dürfen, weil du gemäß deiner Zusage unter uns bist, in unserer Mitte. Du bist selbst der Redende, der Prägende, der Gestaltende und der Handelnde.
Wir übergeben dir ganz bewusst diese Stunde. Sie gehört dir, alles gehört dir. In dieser Stunde wollen wir uns ganz besonders dir hingeben. Rede zu uns, beweg uns durch dein Wort und durch deinen Geist.
Du weißt, wo jeder steht und was jeder benötigt. Du kennst auch die Dinge, die wir selbst nicht einmal klar erkennen. Du kannst das Brot des Lebens jedem so brechen, wie er es braucht.
Wir danken dir dafür. Wir danken dir für deine Liebe, deine Fürsorge, deine Treue und deine Freundschaft. Du wunderbarer Herr, niemand ist dir gleich!
Nun segne auch unseren Bruder. Gib ihm Vollmacht und Freimut, dein Wort zu sagen, dein ewig gültiges Wort. Lass uns solche sein wie in Philadelphia, die festhalten am Bekenntnis Jesu und am Wort der Wahrheit.
Danke für deine Liebe, danke für deine Freundlichkeit. Amen!
Ich habe mich sehr auf diese Tage mit Ihnen gefreut und finde es wunderbar, dass Sie sich angemeldet haben.
Rede, Herr, dein Knecht hört! Rede, Herr, dein Knecht hört!
Die Losung und die Kraft des Wortes Gottes
Heute steht die Losung im Losungsbüchlein. Ich habe versucht, wo es möglich war, die Losung oder den Lehrtext aufzunehmen – auch für morgen. Heute ist es ja Jesaja 55.
Haben Sie die Losung beim Frühstück noch ein wenig im Ohr gelesen? Die Losung handelt vom Wort Gottes, vom Reden Gottes. Ich lese mal ab Vers 8:
„Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege“, spricht der Herr. Unsere Gedanken sind total verschieden vom Wort Gottes. Aber so viel höher, wie der Himmel über der Erde ist, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken höher als eure Gedanken.
Jetzt folgt ein herrlicher Vergleich: Gleich darauf fällt wieder Regen und Schnee vom Himmel. Doch sie kehren nicht wieder dahin zurück, woher sie kamen. Der Regen sickert in die Erde ein. Selbst wenn der Schnee taut, feuchtet er die Erde an, macht sie fruchtbar und lässt wachsen. Er gibt Samen zu säen und Brot zu essen.
Nun kommt die Losung: „So soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein. Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende.“
Wir sind davon wieder sehr berührt, meine Frau und ich. Am Samstag haben wir das in Stuttgart erlebt. Dort herrschte eine große Aufregung bei den Leuten, denn die großen Festtage stehen bevor.
Meine Frau sagt: „Aber was finden die Leute eigentlich?“ Im Kaufland, bei Lidl und bei Aldi gibt es Sonderangebote Deluxe – aber das kann doch nicht die Weihnachtsfreude sein. Was ist denn das?
Ich bin enttäuscht, dass die Leute diese Erwartung haben. Sie haben irgendwo etwas begriffen, aber am Heiligen Abend finden sie meist nur einen Gottesdienst, in dem über die Flüchtlingsproblematik gepredigt wird, und sonst noch ein paar schöne Worte über Kinder und Engelchen.
Wie gut ist es da, dass wir das Wort Gottes hören! Gerade hier in dieser Freizeit ist es wichtig, dass das Wort Gottes uns Kraft gibt.
Adventsbräuche und biblisches Verständnis
Nun gibt es gerade in der Adventszeit viele Bräuche, schöne Bräuche. Früher gab es im Lardinglingen Verlag einen Adventskalender, den wir als Kinder sehr geliebt haben. In den Fenstern war nicht einfach ein Teddybär oder ähnliches, sondern immer eine Adventsverheißung.
Das haben wir dann auch in der Gemeinde so gehalten: Am Vorabend des ersten Advents gab es eine wunderbare Adventsfeier mit den großen Verheißungen. Heute Morgen im Gottesdienst wurde der wunderbare Text aus Jeremia 23 gelesen. Das ist doch herrlich!
Nur durch das Alte Testament erkennt man, dass das Kind in der Krippe der König und Herr der Welt ist. Das ist so prima. Nur durch das Alte Testament versteht man das Neue Testament richtig. Wenn man aus der Bibel ein paar Seiten vorne herausreißt, dann fällt einem hinten auch alles auseinander.
Das ist nicht nur schlimm bei unseren gebundenen Bibeln, sondern es ist eine große Gefahr. Jetzt hat ja die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland beschlossen, dass man keine Judenmission mehr machen darf. Ich weiß nicht, was die verehrten Synodalen und Bischöfe sich unter Mission vorstellen. Wahrscheinlich denken sie an einen großen Holzhammer, mit dem man Leuten auf den Kopf schlägt, oder dass sie ins Gefängnis gesperrt werden.
Dabei sagt schon Jeremia, dass Israel umkehren muss. Dass der Messias, König Jesus, kommt, darf man heute nicht mehr sagen. Was sind das für Synoden, die meinen, sie könnten über das Wort Gottes bestimmen? Das müssen wir jedem Juden sagen.
Wir hatten einmal eine Schiffsreise mit einem großen Geschäftsmann aus Jerusalem, der dort großen Einfluss hat. Er hat mich zur Seite genommen, wie man so sagt, an die Brust genommen, und gesagt: „Du musst den Juden Jesus als den Heiland und Retter bezeugen.“
Für uns Deutsche ist es so schwierig, mit unserer deutschen Vergangenheit. Aber er sagte: Gerade deshalb müsst ihr den Mund aufmachen. Es ist ein ganz schreckliches Vergehen, wenn man es nicht bezeugt.
Die Erfüllung biblischer Verheißungen und die Bedeutung des Wortes heute
Heute war im Predigttext schon so eindrücklich zu sehen, wie es beim Jeremia über das zerstörte und verwüstete Jerusalem geschrieben steht.
Gerade jetzt, mit den schrecklichen Waldbränden, die Israel heute heimsuchen, mit der Bedrohung durch die iranische Atombombe und dem Druck durch die Palästinenser, ist es wichtig zu wissen: Jesus ist der einzige, der euch retten kann. Er kommt als der König Israels, der wahre Spross aus dem Geschlecht Davids.
Ich habe heute Morgen im Schwarzwald gepredigt. Dabei wurde mir noch einmal bewusst, wie großartig die Verheißungen sind, die Gott gegeben hat, und dass er sie auch einlöst. Das ist wirklich wunderbar.
Wir leben jetzt in einer Zeit, in der die Christenheit nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa und Nordamerika durch eine Bibelkritik unter Druck gesetzt wird.
Wissen Sie, bis heute gibt es keinen einzigen Grund, warum eine Stelle in der Bibel nicht stimmen sollte. Das könnte man ja zeigen, wenn es so wäre. Man kann natürlich sagen: „Ich glaube nicht, dass Jesus auferstanden ist.“ Das ist in der freien Welt möglich. Aber es gibt bis heute nur überwältigende Beweise dafür, wie sich die Bibel erfüllt.
Gerade in der letzten bösen Zeit, in der wir leben, hat Jesus über diese Zeit gesprochen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns damit beschäftigen. Das Wort Gottes ist wirksam und mächtig.
Wenn Sie die Bibel einmal genau anschauen, sehen Sie, dass die Schreiber oft geschrieben haben: „Das ist so passiert, weil geschrieben steht, weil es angekündigt war, das geschah nach dem Wort des Herrn.“
Und das hat sich buchstäblich erfüllt, bis hin zu den Details: zu den Silberlingen bei Judas, zu dem Schlag, den Jesus am Kreuz erhalten hat, bis zu allen Einzelheiten. Das Wort Gottes erfüllt sich.
Das hat für uns eine ganz große Bedeutung beim Bibellesen. Wir können sagen: Jetzt wissen wir endlich verlässlich, woran wir uns halten können. Denn das Wort des Herrn ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiss.
Wo steht das? Psalm 33, ganz wunderbar. Dort heißt es: „Das Wort des Herrn ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiss.“
Wenn Sie in einer Gemeinde leben, in der Leute die Bibel zerreden, dann sagen Sie einfach: „Ich halte mich daran. Dein Wort ist wahr und trügt nicht und hält gewiss, was es verspricht – im Tod und auch im Leben.“
Das ist unser Fundament.
Das ist ein ganz wichtiges Zeugnis. Streiten Sie nicht lange. Was wollen Sie streiten? Sie können den Menschen nur sagen, wie wunderbar es ist, sich nach dem Wort des Herrn zu verhalten und hier eine Bestätigung zu bekommen.
Das Bild vom Regen und die Bedeutung des Wortes im Orient
Jesaja gebraucht das Wort Gottes als Bild – bei mir sei es wie Regen. Dieses Bild können wir in Westeuropa und in Deutschland oft nicht richtig verstehen. Warum? Weil bei uns viel zu viel Regen fällt. Wir haben Monate, in denen es bis zu 172 Prozent mehr regnet als im Durchschnitt. Wetterleute berechnen immer den Durchschnitt, als gäbe es beim Wetter eine feste Norm. Doch das Wetter ist immer extrem: mal so, mal so, mal trocken.
Bei uns gibt es viel Wasser, Hochwasser zum Beispiel im Piemont in Norditalien. In diesen Tagen sehen wir die schrecklichen Bilder davon. Aber Sie müssen wissen: Im Orient ist Regen eine wahre Wohltat, besonders der Frühregen und der Spätregen. Dazwischen liegen oft lange Monate der Dürre. Deshalb spricht dieses Bild nur Leute an, die den Orient verstehen – wo es so furchtbar trocken ist, dass nichts mehr wächst und große Angst vor der Dürre herrscht.
Ich habe das selbst in Afrika erlebt. Wenn dort die Regenzeit beginnt, springen die Kinder draußen im Regen herum und jubeln. Der Regen kommt endlich, und das ist eine große Freude. Bei uns hingegen muss jeder sofort den Schirm aufspannen. Biblisch versteht man das nur richtig: Der Regen bringt Wachstum.
Wir waren einmal im Frühjahr auf einer Israelreise. Dort habe ich etwas erlebt, das ich sonst nie gesehen habe: Rund um den See Genezareth sprossen unzählige Blumen. Das sieht man bei späteren Reisen nicht mehr. Es gab wunderbare gelbe Margeriten. Dann sind wir auf den Golan hinaufgefahren, wo die Aleppo-Kiefern im Wald blühten – eine wahre blühende Welt. Walt Disney hat früher sogar einen Film darüber gemacht: „Die Wüste lebt“. Wenn der Regen kommt, wächst alles.
Jetzt müssen Sie wissen: Das Wort Gottes ist wie Regen im dürren Land. Der Regen lässt plötzlich sprießen, wo der Boden trocken ist und nichts mehr wachsen kann, weil Wasser fehlt. Wenn das Wort Gottes kommt, geschieht etwas. Das ist heute in unserer Christenheit bei vielen Hauptamtlichen leider vergessen worden. Sie glauben immer wieder, mit Methoden und Beispielen könne man Gemeinde aufbauen.
Alle Erweckungen dieser Welt sind jedoch immer nur durch das Wort Gottes geschehen, auch in der sogenannten Dritten Welt. Die große Erweckung in Indonesien fand dort statt, wo die Bibel verteilt wurde – auf dem Hintergrund des Wortes Gottes. In Russland, in den russischen Gemeinden, wurde zur Zeit von Zar Alexander eine Bibelgesellschaft gegründet. Obwohl sie nur etwa zwölf Jahre bestand, war sie für das russische Volk sehr wichtig. Plötzlich kam die Bibel in die Häuser, und neues Glaubensleben konnte wachsen. Das Bekenntnis zu Christus und die Gemeinde entstanden aus dem Wort Gottes.
Was heute so furchtbar ist in unseren Gemeinden: Es gibt kaum noch Bibelkenntnis und kaum noch Bibellese. Für mein Leben war die Morgenwache sehr wichtig, die Helmut Riedmüller eingeführt hat. Auch der Monatsspruch und die Jahreslosung sind eine gute Sitte. Morgens sitzen junge Leute in der Stille über der Bibel, und erst so kann ein echtes Glaubensleben wachsen.
Für uns ist das wichtigste Mittel zur Erweckung unseres Lebens, dass das Wort Gottes eindringt. Zuerst muss uns dieses Bild klar werden, damit der trockene Boden unseres Lebens blühen kann.
Die Kraft des Wortes in schweren Lebenslagen
Jetzt ist es bei uns so, dass viele schwere Nöte vorhanden sind. Die Menschen haben Traurigkeiten, Sorgen, Enttäuschungen und Verbitterungen, die ihnen durch andere Menschen zugefügt wurden. Das können wir alle nachvollziehen.
Psychologen können dabei auch nicht fehlen. Sie sagen höchstens, dass man sehr mitleidenswert ist und die anderen böse zu einem sind. Doch was ganz wichtig ist: Auf dem dürren Boden ihres hart getretenen Herzens kann das Wort Gottes neue Freude und neue Hoffnung schaffen.
Gerade in der Adventszeit ist das besonders wichtig. Ich selbst bin auch jemand, der gern mit Kerzen spielt. Heute haben wir sogar einen schönen Adventszweig mitgebracht, einen Christbaum, obwohl wir in der Wohnung keinen Platz dafür haben.
Aber entscheidend sind nicht unsere Formen, wie wir feiern. So schön es auch ist, wenn man sich mit Gebäck und allem schön macht – das Entscheidende ist, dass das Wort Gottes in dieser Adventszeit aufgehen kann.
Es ist so schön, dass Sie sich für diese Freizeit angemeldet haben, damit Gott reden kann und die Herrlichkeit von Jesus in unserem Leben erstrahlen und wachsen kann. Der vertrocknete Boden muss aufwachen und aufgehen.
Die Einzigartigkeit und Kraft des Wortes Gottes
Jetzt müssen wir uns zuerst einmal darüber Gedanken machen, was das Wort Gottes eigentlich ist.
In unserem menschlichen Denken ist das Reden oft wenig bedeutsam. Wir Schwaben sagen dazu ein bisschen „Hand für Hand“ – unser saudummes Reden, unser Schwätzen, das wir führen, ist eigentlich nichts. Bei Verträgen, wenn Sie zum Beispiel ein Möbelstück kaufen, gilt bei Geschäftsleuten: Mündliche Absprachen zählen nichts. Das Wort allein gilt bei uns nicht, schriftlich ist alles entscheidend.
Gott hat das völlig umgedreht. Gott hat gesprochen, und das Wort Gottes hat eine solche Kraft, dass das die meisten Menschen noch gar nicht erkannt haben. Gott sprach, und es geschah – so hat er die Welt geschaffen. Das war ein Klacks: Das Wort, und die Planeten standen am Himmel. Gottes Wort ist ein Befehlswort. Wenn Gott etwas spricht, geschieht es. Das steht schon auf den ersten Seiten der Bibel.
Dann hat Gott Worte gegeben, zum Beispiel einem Abraham: „Ich will dich zu einem großen Volk machen.“ Das klang zunächst unmöglich. Abraham war 99 Jahre alt, und er hatte immer noch kein Kind. Doch Gott erfüllt das Wort, das er gesprochen hat, buchstäblich. Abraham konnte eigentlich nur noch sagen: „Ja, ich glaube, ich vertraue dir.“ Glaube verlässt sich auf die großen Zusagen unseres Gottes. Wie man so schön sagt: Der Glaube hält sich am Felsengrund des Wortes Gottes.
Darum ist das Wort Gottes gerade in ausweglosen Situationen so wichtig. Sie sollten sich die Worte in der Bibel immer anstreichen, die Verheißungen enthalten: „Fürchte dich nicht“, „Ich habe dich erlöst“, „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen“, „Du bist mein“. Wenn Sie nachts nicht schlafen können und böse Gedanken durch den Kopf gehen, machen Sie das Licht an, blättern Sie in Ihrer Bibel und schauen Sie, was Sie angestrichen haben.
Früher gab es so ein kleines Heftchen mit Kernworten der Heiligen Schrift. Unsere Bibelanstalt ist heute leider nicht mehr in der Lage, so etwas herzustellen. Mein Schwiegervater war lange im Aufsichtsrat dort. Er hat immer wieder gesagt, man müsse solche kleinen Heftchen machen, damit die Leute nachts, wenn sie schwere Gedanken haben, auf dem Nachttisch nachschlagen können. Solche Gottesworte sind wie ein richtiger Anker, an dem man ein ganzes Schiff festmachen kann. Das ist so wertvoll, darauf kann man sich in dunklen Stunden verlassen.
Wenn Sie zur Operation gehen oder einen schweren Befund erhalten, und Sie fragen sich, woran Sie sich halten können, dann denken Sie daran: Der Herr hat gesprochen: „Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird es wohl machen.“ Das ist eine Zusage. Und es wird keinen Menschen geben, der in der Ewigkeit Gott vorwerfen kann, dass er sein Wort nicht gehalten hat.
Es ist sehr wichtig, dass Sie das schon in dieser Welt in den Anfechtungen Ihres Lebens erfahren. Im Jakobusbrief steht: „Es ist gut, wenn wir Anfechtungen haben.“ Das finde ich persönlich nicht gut. Anfechtungen sind Prüfungen unseres Glaubens, da wackelt alles. Doch der Jakobusbrief sagt weiter: Gerade in der Anfechtung, wenn wir uns fragen, was los ist und wie es weitergeht, sehen wir immer mehr, dass wir uns auf das Wort Gottes verlassen können. In den Anfechtungen können wir uns auf die Zusagen unseres Gottes gründen.
Darum ist das Wort Gottes für uns elementar wichtig, damit Gott aus unserem Leben etwas machen kann.
Gottes Verheißungen und der Auftrag zum Dienst
Jetzt bin ich ein uralter Mann, ich bin Urgroßvater, längst. Meine Frau ist mit einem Urgroßvater verheiratet, mit einer Urgroßmutter. Aber das Herrliche ist, dass er sehr unerregt ist von so etwas, dass der Herr aus unserem Leben noch etwas tun will. Denn das hängt nicht an unserer irdischen Kraft, sondern an dem, was der Herr vorhat und in unser Leben hineinsenken will.
Der Herr brauche mich zu deinem Dienst, du hast das gesagt: Ich sende dich. Und dann erinnern wir uns, wie Gott immer Leute gerufen hat mit dem Wort. Es war immer das Wort, ein Mose. Ich werde sein, der ich sein werde, wie er am Horeb stand, wie der Dornbusch brannte: Ich will dich senden. Da war Mose mutlos: Wie soll das denn gehen? Und wie hat Gott das durchgesetzt? Es ist herrlich zu sehen, wie er seine Verheißungen erfüllt hat.
Für uns ist das natürlich ganz wunderbar. Heute Morgen schon dieser Text, dass Gott sein zerstreutes Volk aus der babylonischen Gefangenschaft wieder zurückbringt. Das ist eigentlich der tollste Beweis der Bibel: Wie das Volk Israel wieder zurückkehrt ins verheißene Land – das hat es nie mehr gegeben.
Am Beispiel von Trump: Sein Großvater war Deutscher. Der Enkel weiß schon nicht mehr, was Deutschland ist. So schnell geht es in zwei Generationen bei Juden, die über Jahrtausende hinweg bleiben. Sie bleiben Juden, auch wenn sie vertrieben sind. Das gibt es überhaupt nicht in der Weltgeschichte. Die Armenier haben sich längst vermischt in der Türkei und mit anderen, aber das jüdische Volk ist geblieben, weil Gott über das Volk seine Verheißungen ausgesprochen hat.
Darum ist es ganz wunderbar, dass Gott redet. Jetzt haben wir gerade in der Adventszeit dieses wunderbare Wort. Sie hatten es schon in dieser Bibelfreizeit aus Johannes 1: Gott ist das Wort. Das Wort, das wir in der Bibel haben, ist göttlichen Ursprungs. Wir werden das in den nächsten Tagen noch ein paarmal haben.
Man kann nicht groß genug vom Wort Gottes denken. Es hat mit Menschengeschwätz überhaupt nichts zu tun, weil es göttlichen Ursprungs ist. Und das Wort Gottes hat eine Kraft – das haben Sie schon erlebt.
Die Wirkung des Wortes Gottes in Not und Verzweiflung
Das Wort Gottes erreicht Menschen, auch wenn sie niemand sonst mehr erreicht. Besonders in Depressionen, wenn sie ganz tief drinstecken und sagen: „Ich weiß nicht mehr weiter.“ Solche Menschen haben das oft erlebt – Menschen, die verzweifelt waren, sei es in der Krankheit oder im Pflegeheim. Dann rufen sie ein herrliches Gotteswort aus: „Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen.“
Plötzlich sagen diese Menschen das Allergrößte, was sie mir in diesem Moment mitgebracht haben. Gewöhnen Sie sich daran, Kranke nicht nur mit Säften zu versorgen. Sie dürfen diese sowieso wegen des Zuckergehalts oft nicht trinken und alles ist ohnehin schwierig. Stattdessen gehen Sie ins Krankenhaus und sagen: „Ich habe dir ein Wort Gottes mitgebracht, und das möchte ich dir zusprechen. Dieses Wort gilt dir.“
Gerade in diesen Adventstagen müssen Sie wissen, dass die Menschen sagen: Jesus will in deinem Leben deine Probleme lösen. Er will in dein Leben eintreten. Höre seine Stimme! Es ist so schön, das sagen zu können: Er redet mit dir.
Ich bin überzeugt, dass viele gottlose Menschen das Wort Gottes schon erfahren haben. Manchmal erlebt man das bei Brautpaaren. Junge Leute heute sind oft gleichgültig und haben kaum Bezug zur Kirche. Dann fragt man sie, ob sie ein Bibelwort kennen, das sie als Motto nehmen könnten. Und plötzlich sagen sie: „Ja, ich bin am Schaukasten vorbeigekommen, und das Wort dort hat mir gefallen. Es war ein Aushang von einer Kirchengemeinde.“
Die Menschen ahnen etwas von dem Wort Gottes, von der Kraft des Wortes Gottes. Und hier sagt Gott in seinem Wort, dass das Wort Gottes wirksam ist – dass es wirklich wirkt.
Die bleibende Kraft und Aktualität des Wortes Gottes
Ja, wie ist das Wort Gottes? Das Wort Gottes ist nicht wie unser Wort. Wir reden oft einfach drauflos, und dann ist es vorbei. Was mich gestern noch beschäftigt hat, ist morgen schon vergessen.
Das Wort Gottes aber wirkt weiter. Das Wort Gottes, das er einmal zu Abraham gesprochen hat: „Ich will dich zum großen Volk machen“, hat sich über die Jahrhunderte hinweg erfüllt. Das Wort Gottes ist wie eine Lawine oder ein Stein, der einen Berg hinunterrollt. Es erfüllt sich buchstäblich, weil es wirksam ist und eine Kraft in sich trägt.
Nun interessiert uns: Was ist das für eine Kraft im Wort Gottes? Was wirkt da? Es ist sehr schön, dass die Bibel das ganz klar sagt: Das Wort Gottes hat die Kraft des Heiligen Geistes in sich. Wir sagen immer, das Wort Gottes ist inspiriert vom Geist Gottes, es ist durchatmet vom Geist Gottes. Ja, natürlich. Manche diskutieren im Hauskreis ewig darüber, aber es ist ein Geheimnis. Das Wort Gottes hat eine Grenze.
Was ist denn die Kraft des Wortes Gottes? Was bewirkt das Wort Gottes? Es schafft sogar Neugeburt, ein neues Wesen. Darauf komme ich in den nächsten Tagen noch zurück. Das Wort wirkt in unserem Leben und bewirkt plötzlich, dass wir mit dem Bösen brechen. Das Böse ist in mir gar nicht drin. Das Wort Gottes hat so eine Kraft, dass es Menschen verändert und erneuert. Es ist wirksam.
Ich hatte einen Freund, einen Professor George Peters in Dallas, Texas, einen großen Theologen der Mennoniten, der eigentlich aus Russland stammt und ein großer Missionsmann war. Er hat mir einmal erklärt, dass man in der Bibel Wort Gottes und Heiliger Geist sogar vertauschen kann. Wo „Wort Gottes“ steht, kannst du „Heiliger Geist“ einsetzen.
Ein einfaches Beispiel: Ihr seid neugeboren durch den Heiligen Geist, aus Wasser und Geist, hat Jesus zu Nikodemus gesagt. Man ist neugeboren aus Wasser und Geist. Aber im ersten Petrusbrief steht: Ihr seid neugeboren aus dem Samen des Wortes Gottes. Was gilt jetzt? Beides ist das Gleiche.
Das Wort Gottes wirkt durch den innewohnenden Heiligen Geist. Es ist ja durch den Heiligen Geist gesprochen worden, und das Wort Gottes ist nicht nur das, was damals gesprochen oder niedergeschrieben wurde, sondern auch heute noch. Wenn Sie es lesen, wirkt dieses Wort Gottes, holt Sie aus der Tiefe der Verzweiflung heraus und bewirkt Glauben und Vertrauen.
Ohne den Heiligen Geist können Sie nicht zu Jesus kommen, aber das Wort Gottes wirkt es. Das Wort Gottes in Ihrem Leben – war das nicht so? Warum glauben Sie, dass nicht Ihre eigene Erkenntnis, sondern der Geist Gottes uns ein Licht aufsteckt? So hat ja Martin Luther in der Glaubenserklärung zum dritten Artikel gesagt: Der Heilige Geist erleuchtet uns. Er gibt uns ein Verständnis, sodass wir sagen: Jawohl, so ist es. So können wir es begreifen, denn wir haben ja einen störrischen Kopf.
Aber das Wunderbare ist, dass der Geist Gottes durch das Wort in unserem Leben wirkt. Und das ist so wunderbar. Und jetzt kommt es auch ganz schön: „Meine Gedanken sind ganz anders als eure Gedanken.“
Die Differenz zwischen menschlichen und göttlichen Gedanken
Da gibt es auch wieder eine schöne Parallele: Als Jesus auferstanden war, sind zwei Männer am Abend sehr traurig nach Emmaus gelaufen. Sie waren die beiden Jünger. Plötzlich kam ein dritter Wanderer dazu – das war Jesus. Er sprach mit den Männern, die Jesus noch gar nicht kannten.
Dann erklärten die beiden dem Fremden, der mit ihnen ging: „Wir dachten, er sollte Israel erlösen.“ Also dieser Jesus, dem sie vertraut hatten. „Wir dachten.“ Und das ist so typisch: Wir denken uns immer irgendetwas, wir denken uns auch irgendetwas über Jesus zusammen.
Was hat Jesus gemacht? Er hat ihnen die Schrift ausgelegt, das Alte Testament. Er zeigte ihnen, dass dort schon ganz anders drinsteht, was Gottes Gedanken sind. Wie sind denn die Gedanken Gottes? Das kann man immer wieder lernen. Dann bekommt man auf einmal Verständnis und sieht die Realität. Da öffnen sich die Augen durch die Bibel, und man kann es verstehen.
Es ist ja so schön, wenn uns immer wieder auch hier in der Gemeinde so schön die Zukunft enthüllt wird. Was ist die Zukunft der Welt? Das kommende Reich Gottes. Durch das Wort Gottes können wir auf einmal sehen, verstehen, begreifen und wachsen.
Die Gedanken Gottes sind ganz, ganz anders als die menschlichen Gedanken. Und jetzt ist es in unserer Zeit so, dass viele Leute sagen, man müsse die Bibel dem menschlichen Denken von heute anpassen. Ich habe viele Kollegen getroffen, die immer wieder gesagt haben, man müsste die Bibel neu schreiben für unsere Zeit.
Unsere Zeit ist ganz anders. Da gibt es Raketen, die in den Weltraum fliegen, es gibt Elektromobile und Flugzeuge – für unsere Zeit müsse man die Bibel neu schreiben. Wir haben hier in Baden-Württemberg eine Sonntagszeitung, „Sonntag aktuell“. Dort wurde die Wetterfee, Frau Kleinert, interviewt. Sie ist die mit den Wespentaillen, die jetzt ein bisschen voluminöser geworden ist und immer den Wetterbericht bringt.
In dem Interview sagte Frau Kleinert: „Ja, in der Bibel steht nichts zu AIDS drin, also muss man die Bibel neu schreiben.“ Das ist nicht mein größtes Problem gerade, aber so haben die Menschen verschiedene Vorstellungen. Als ob man das Wort Gottes an den Menschen anpassen könnte – das wäre ein Wahnsinn.
Und dann noch an die gottlosen Menschen von heute, damit sie es verstehen. Aber sie können es gar nicht verstehen, weil sie blind sind für die Gedanken Gottes. Die Gedanken Gottes sind höher als unsere Gedanken und ganz anders. Der Mensch muss mit den Gedanken Gottes sein Leben begreifen und aus der Perspektive Gottes sehen.
Darum ist es beim Bibellesen immer wichtig zu fragen: Herr, was willst du mir heute Neues aus deinem Wort sagen? Das Tolle ist, dass das Wort Gottes ganz, ganz aktuell ist für unsere Zeit.
Das Interessante ist, dass es für Frauen und Männer gleich gilt. Oft sagt man, es sei schwierig, Frauen und Männern genau dasselbe Wort zu geben. Für Junge und Alte gibt es oft Theater. Aber für junge Leute braucht man keine andere Bibel, vielleicht eine andere Übersetzung.
Jetzt hat man den großen Blödsinn gemacht, den alten Luthertext wieder zu reaktivieren. Das ist auch Unsinn. Wir haben so gute Luthertexte oder die „Gute Nachricht“ – völlig klar und verständlich. Aber das Tolle ist, dass Zigeuner, Japaner, Eskimos, Indianer und Lateiner alle mit der gleichen Bibel leben.
Die Rittersleute um 1500 im Mittelalter hatten immer dieselbe Bibel. Bei Augustinus in der Frühzeit war es immer dieselbe Bibel. Das Wort Gottes hat immer aktuell gesprochen, es war immer dieselbe Bibel, nichts wurde verändert.
Das Interessante ist, dass das Wort Gottes eine ganz große Aktualität besitzt. Warum? Weil der Mensch durch die Jahrhunderte immer derselbe geblieben ist. Ob er im Elektromobil sitzt, im Flugzeug oder sogar ins Weltall fliegt – es ist derselbe Mensch.
Dieser Mensch ist vor Gott ein verlorener Sünder und kann sich vor Gott nicht gefallen machen. Die Frage, wie man sein Leben vor Gott in Ordnung bringt, ist von der Zeit, als Jesus lebte, bis heute dieselbe.
Darum ist das Wort Gottes höchst aktuell und immer zeitnah – wenn man es sich nicht zurechtlegt, so wie man es auslegt. Es ist wunderbar, dass man nicht einmal ein Studium braucht, um es zu verstehen. Es ist für Schüler und Konfirmanden gut zugänglich.
Wie war das bei Ihnen mit Ihrer ersten Bibel? Ich habe mit 13 Jahren meine Bibel gekauft. Ich weiß nicht mehr genau, ob ich in der Bibel gelesen habe, aber mir ging plötzlich auf, dass der Geist Gottes redet. „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken“ – deshalb ist es gerade umgekehrt.
Das Herrliche ist, dass ich in der Bibel immer wieder Dinge finde, die mein Denken sprengen. Ich möchte Sie sogar bitten: Suchen Sie in der Bibel nach dem, was Sie nicht begreifen. Bitte suchen Sie! Das ist erst interessant.
Dann lesen wir, was Gott noch machen will. Denn das, was wir schon in unserem Kopf wissen, ist nicht das Aufregende. Das Aufregende ist, dass Gott in unseren bösen Tagen seine Königsherrschaft aufbaut – in diesen Tagen, in denen Politiker ihre eigenen Interessen verfolgen.
Es stimmt ja, wie viele Muslime zum Glauben an Jesus kommen, wie viele Buddhisten Jesus annehmen, wie Jesus wirkt. In der Bibel steht das doch drin. Jesus hat uns die Ankündigung gegeben, und wir werden durch die Bibel weitergeführt.
Dabei wird deutlich, dass die Gedanken Gottes viel, viel größer sind als unsere Gedanken.
Die Anfänge der Missionsbewegung und die Fruchtbarkeit des Wortes
Die Anfänge der Missionsbewegung sind sehr interessant. Schade, dass Martin Luther, gerade jetzt zu unserem Jubiläum, die Mission nicht erkannt hat. Er war verschlossen dafür. Wer hat es denn erkannt? Zuerst waren es die Pietisten August Hermann Francke und Zinzendorf.
Zinzendorf war in Halle bei August Hermann Francke im Internat. Am Esstisch wurden dort Berichte von Ziegenbalg aus Indien vorgelesen, wie das Evangelium dort gepredigt wurde. So hat Zinzendorf die ganze Freude an der Mission mitbekommen. Er hat damit eine riesige Arbeit im Bereich der Mission begründet.
Es ist beeindruckend, wie bei Zinzendorf die Mission einfach gewachsen ist und er erkannt hat, was zu tun ist. Er begann in der Karibik mit den Schwarzen, die dort als Teeplantagenarbeiter und Sklaven lebten, ihnen von Jesus zu erzählen. Dieser Samen ging auf, und hier sehen wir wieder die Lebendigkeit des Gotteswortes.
Jesus hat selbst im Gleichnis vom Weizenkorn erzählt: Das Wort Gottes ist wie ein Korn, das aufgeht und bis zu hundertfache Frucht trägt. Das Wort Gottes ist wirksam. Am schönen Beispiel vom Sämann sehen wir, wie es wächst und aufgeht. Es hat eine Kraft des Lebens in sich und bringt vielfache Frucht hervor.
Wie wunderbar ist es, wenn Menschen das Wort Gottes lieb gewinnen können! Wir haben so viel Freude daran. Wir haben 24 Enkel. Mit einem von ihnen haben wir gesprochen, der gerade ein gutes Studium abgeschlossen hat oder irgendwo tätig ist, zum Beispiel im Sportwaffenbereich in Ulm, und eine tolle Stelle hat.
Dann fragt man: „Was dürfen wir dir schenken?“ Die Antwort war: „Ich würde mich sehr über eine schöne Bibelauslegung freuen.“ Man hat danach gesucht und sie nur noch im Antiquariat gefunden. Äußerlich sieht man das kaum. Wir haben beim Kalos noch einen schönen Lederumschlag gefunden.
Ich freue mich sehr, wenn man einem jungen Menschen die Bibel, das Wort Gottes, näherbringen kann. Es war die alte Lutherbibel mit Erklärungen, die von gläubigen Menschen wie Ulrich Parzany ausgelegt wurde. Leider wird sie nicht mehr an der Bibelanstalt gedruckt.
Eine andere Bibel, die „Erklärungsbibel“, wurde von anderen gemacht, auch mit Bibelkritik. Die Lutherbibel-Erklärung ist wunderbar. Ich habe auch daran mitgeschrieben. Viele gläubige Menschen, unter anderem Fritz Grünsberg, haben das damals in die Wege geleitet.
Es ist herrlich, wenn ein junger Mensch wirklich in die Tiefe des Wortes Gottes hineingeführt wird und wenn man ihm dabei helfen kann. Wenn Sie in Ihrer Gemeinde mithelfen, wissen Sie: Viele Bibelhauskreise sind leider Diskussionsclubs, in denen über alles geredet wird – Hausfrauen, Sorgen, Krankheiten.
Schauen Sie doch, dass Sie das Wort herausbringen! Fragen Sie: „Was steht denn dort?“ Jeder soll sagen, was er davon entdeckt. Das ist interessant. Die Frau entdeckt oft ganz anders. „Das Wort sagt mir dies anders, natürlich, das sagt mir so viel.“
Was Jesus in seinem Wort sagt, ist für mich eine Stärkung und eine große Ermutigung. Das Wort Gottes ist völlig anders, aber es ist wirksam, weil es die Kraft des Heiligen Geistes hat. Gerade die Stelle Jesaja 55 ist so wichtig: Es kommt nicht leer zurück.
Oft meinen wir, das Wort Gottes sei umsonst gewesen. Man hat manchen Menschen das Wort Gottes bezeugt, und es sieht so aus, als hätte es nichts bewirkt. Haben Sie aber schon einmal bemerkt, wie das Wort in Ihrem eigenen Leben weiterwirkt? Auch wenn man es oft weggeschoben hat, bleibt es wirksam.
Mir hat ein einflussreicher Mann aus der Musikbranche erzählt, wie er nach Jahren, nach ganz schweren Erlebnissen, drogensüchtig und allem, aufgewacht ist. Was ihm in der Kinderstunde in der Methodistenkirche in Nürtingen mit neun Jahren vom verlorenen Schaf erzählt wurde, ging auf.
Er hat sich im hohen Alter bekehrt. Es ist wunderbar, dass das Wort nie leer zurückkommt. Es hat eine ganz große Wirkung. Für uns ist es ganz wichtig: Alle Missionsarbeit kann am besten das Wort Gottes ausbreiten.
Heute meinen viele, Missionen seien in Gefahr, weil sie nur noch Sozialdienste oder die Verteilung von Lebensmitteln anbieten. Das ist zwar so, aber es ist auch riskant. Denn später machen die Leute uns zum Vorwurf, dass wir sie nur mit materiellen Gütern kaufen wollten.
Nein! Wir wollen ihnen das Wort Gottes sagen, vom gekreuzigten Jesus. Wir wollen ihnen sagen, wie man in den Himmel kommt. Das Wunderbare ist, dass wir heute erleben, welche große Wirkung das Wort Gottes hat.
Ich war lange verantwortlich bei Licht im Osten in der Zeit des Kommunismus. Wir haben riesige Mengen Bibeln nach Russland gebracht, auf schwierigen Wegen. Was mich immer gewundert hat: Das russische Sowjetimperium, das Menschen erschossen hat und die größte Armee hatte, hatte Todesangst vor einer Bibel, die nach Russland gebracht wurde.
Sie wussten um die Kraft der Bibel. Ich war Kind im Dritten Reich und erinnere mich, wie in der Roten Bürstras, wo mein Jugendfreund war, auf Lastwagen die Minkborn-Bilder verteilt wurden. Das waren schöne Jesusbilder, die damals sehr beliebt waren.
Doch diese Bilder wurden abgeführt und eingestampft. Das Dritte Reich wollte nicht, dass Kinder Jesusgeschichten bekommen. Ein ganz starkes politisches System fürchtete die Bibel, dieses Bibelwort.
Das Bibelwort hat eine solche Kraft. Deshalb ist es so wichtig, dass in Ihrem Leben dieses Wort Gottes aufgehen kann.
Die Macht des Wortes in der Begegnung mit dem Bösen
Jetzt möchte ich Ihnen einige Geschichten erzählen, damit wir die Situation besser verstehen können. Das Schwierigste sind Menschen, die unter dem Einfluss des Bösen stehen und dadurch eine sehr schlimme Prägung erfahren haben. Das wissen Sie: Wenn man einmal in einen Strudel gerät, ist man der Macht Satans ausgeliefert, die ein Menschenleben völlig zerstören kann.
Da hilft oft nichts mehr. Wenn Sie zum Beispiel einen Enkel haben, können Sie nur sagen: „Ich bete für ihn.“ Doch Sie wissen, dass alle menschlichen Bemühungen vergeblich sind. Er lacht Ihnen ins Gesicht und sagt: „Ich spritze mir meine Drogen und gehe meinen kriminellen Weg.“ Was kann man da tun?
Nach den Napoleonischen Kriegen waren Tausende von Kindern in Europa auf der Straße. In dieser Zeit gab es einen Mann namens Christian Heinrich Zeller aus Württemberg. Der Missionsgründer Spittler aus Basel holte ihn und sagte: „Du musst etwas mit den Kindern machen.“
Was hat Zeller getan? Er wusste, dass gegen die ganze Macht des Bösen nur eines hilft: das Gotteswort. Der Pädagoge Lutzi, ein großer Erzieher, war mit seinen Methoden gescheitert. Zeller kam einmal mitten in der Nacht zu ihm, doch dann musste er weinen. Er sagte: „Das habe ich eigentlich gewollt, was dir geschenkt wurde.“
Zeller schrieb Liedgedichte, die bis heute in unseren Gesangbüchern stehen. Eines davon heißt:
„Zeige deines Wortes Kraft an uns armen Wesen,
zeige, wie es neu uns schafft,
kranke Macht genesen,
Jesus, dein allmächtig Wort,
fahr in uns zu wirken fort,
bis wir ganz genesen.“
Wir haben jahrelang in der Justizvollzugsanstalt Schwarzenkreuz in Heimsheim mitgearbeitet. Dort gibt es mittwochs immer einen Bibelkreis. Das ist großartig, gerade für diese Gefangenen, darunter auch Mörder, das Wort Gottes zu lesen. Einfach die Geschichte, wie Jesus dem Gichtbrüchigen die Sünden vergibt – das ist einfach toll.
Da sagte einmal jemand: „Das gibt es doch gar nicht, man kann das nicht mehr vergeben, was ich angerichtet habe.“ Jesus antwortete: „Kann, lies doch.“
Das Wort Gottes ist so wunderbar, und es hat auch in Ihrem Leben einen ganz aktuellen Bezug. Deshalb ist es gut, wenn Sie Ihre Bibel anstreichen, damit Sie bestimmte Stellen in schweren Zeiten wiederfinden. Schreiben Sie sich auch etwas dazu, als Erinnerung an die Stunden, in denen Sie mutlos waren und Trost im Wort gefunden haben.
Die Bedeutung von Bibelstunden und gemeinsamer Bibelarbeit
In unserem Jugendbibelkreis, den wir hatten, als ich noch in der Gemeinde war – das ist ja schon eine Ewigkeit her – war es immer das Schönste. Ich habe drei Bibelstunden geleitet. Das wichtigste Mittel, um eine Gemeinde zu bauen, sind Bibelstunden.
Bei jungen Leuten muss man es anders machen. Junge Leute sagen manchmal: „Ich will nichts davon wissen, ich protestiere und glaube nichts.“ Oft spielen sie nur, wollen einen ein bisschen reizen. Aber sie sind ganz lebendig. Deshalb ist es gut, Bibelstunden extra für junge Leute zu machen. Dann kann man sie auch ernst nehmen.
Ich habe auch für Senioren Bibelstunden gemacht. Denn sie können abends nicht mehr aus dem Haus; sie haben ja Angst. Nachts wird man überfallen, es ist so gefährlich in der Großstadt. Deshalb haben wir die Bibelstunden mittags um drei gemacht. So konnten die Senioren noch gut rausgehen.
Das Tolle war, wie man in der Apostelgeschichte gelesen hat: „Das Wort des Herrn wurde mächtig, und das Wort des Herrn breitete sich aus.“ Ich halte gar nichts von allen anderen Methoden, wie man Gemeinde baut. Man muss von der Wirtschaft lernen, heißt es oft. Man braucht Methoden, man braucht Grafiken. Das stimmt doch gar nicht! Das sind nur kleine Hilfsdienste, die man ein bisschen nett gestalten kann.
Aber das Entscheidende ist, dass das Wort Gottes läuft, dass Menschen die Bibel lesen und das Wort Gottes mit anderen Menschen weitergeben. Das ist das Allergrößte, was wir geben können – bei Besuchen, für Freunde, wenn sie das Wort Gottes bezeugen.
Manchmal sagen Leute: „Boah, ich will nichts davon wissen, ich will das fast zusagen.“ Aber du wirst erleben, dass sich das Wort erfüllt. Wir haben ja auch schon manchmal zu unseren Eltern gesagt, die nicht mehr mit in den Gottesdienst wollten, als wir jung waren, und haben uns gewehrt. Aber das Wort Gottes ist stärker, weil es eine ganz große Macht hat. Deshalb kommt es nicht leer zurück.
Für unsere Adventsfreizeit ist es so wichtig, dass das Wort Gottes in meinem Leben wirklich Wurzel schlagen kann. Es gibt ein Lied von Theo Lehmann und Jörg Schwoboda, das davon spricht, dass das Wort Gottes in meinem Leben aufgehen kann – weil aus meinem ausgetrockneten Boden noch ganz viel wirken kann.
Das Wort Gottes wird mächtig, wirksam und ganz wunderbar – auch in der großen Schwachheit unseres Lebens.
Trost und Zuversicht durch das Wort Gottes in schweren Zeiten
Esstisch, da vorhin gesprochen – das war nett, wie man dort gesprochen hat. Es ging noch um dieses Seminar, das über Sterben und Tod war und was man dabei erlebt.
Ich kann Ihnen sagen: Manche Beerdigung kann ich kaum halten. Am schlimmsten ist es, wenn ein kleines Kind beerdigt wird. Das ist so schwer. Und dann sagt man das Wort Gottes. Plötzlich hat es eine solche Macht, dass die Trauernden ihre ganzen Gefühle nicht mehr verlieren.
Das wissen Sie auch im Trost, wenn Sie einen Trauerbrief schreiben. Was hat es für einen Sinn, den Leuten zu sagen, dass es so schlimm ist und dass es ja nichts hilft, die Wunden zu lecken? Sagen Sie lieber: Jesus hat für Sie eine große Zukunft, und er wird auch diese Zeit der Trauer füllen. Sagen Sie es mit Ihren eigenen Worten, das Allerbeste.
Und ob ich schon wanderte durch das Tal der Todesschatten – Sie können nicht jedes Wort mehr, das ist ganz egal. Es hat plötzlich eine Wirksamkeit, und es ist großartig, dass es einen gewiss macht, auch wenn Leib und Seele verschmachtet. Das ist ganz herrlich und deshalb so wichtig, dass man noch im Alter Bibelworte auswendig lernt.
Arme, arme Jugend heute, die fast nichts mehr auswendig können. Ich weiß nicht, wie das wird in der kommenden Christenverfolgung, wenn sie keine Bibel mehr in der Hand haben. Die armen, armen Leute, wenn sie nichts mehr auswendig gelernt haben.
Wir haben es noch für unsere Stunden oft mit Leuten zu tun, die jahrelang nicht mehr in der Kirche waren. Die haben aus dem Religionsunterricht irgendwelche schönen Gottesworte gelernt, die ihnen Trost sind. Für sie ist das doch wichtig: Ihr Glaube lebt vom Wort Gottes. Unser Glaube ist kein Hirngespinst, sondern die Antwort auf das Wort Gottes, das uns gesagt wird. Darum können wir fröhlich sein und darauf unser Leben bauen.
Das war mir für heute Abend so sehr wichtig: Das Wort Gottes kommt nicht leer zurück. Sondern es tut, wozu Gott es gesandt hat: Es tröstet, erquickt, vermahnt, macht fröhlich, macht die Traurigen froh und gibt Hoffnung in auswegloser Lage. Es gibt überhaupt keine größere Gabe für uns als dieses herrliche Wort Gottes.
Schlussgebet und Lied zur Ermutigung
Wir wollen noch beten.
Lieber Herr, wir danken dir, dass wir dein Wort haben und dass du zu uns redest, auch in dieser Advents- und Weihnachtszeit. Wir sind nicht bloß von Gefühlen, Lichterketten, Kerzenschein oder Pappengeln abhängig, sondern von der Realität deiner Gottesverheißung, die du ausgesprochen hast.
Es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in der Angst sind. Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht. Herr, gib uns auch heute Nacht diesen herrlichen Blick in deine Liebe und diesen Trost aus deinem Wort, damit wir fröhlich unseren Weg gehen können. Amen!
Jetzt singen wir noch ein Lied, Nummer 450. Nummer 450 – wir haben ja den Tick, deshalb muss ich es noch schön sagen: Man sollte sich immer auch über die Liederdichter informieren. Diese Bücher haben viele Auflagen gehabt. Wenn man sie im Antiquariat noch bekommt, dann ist es das Lied „Den Kummer sie vom Herzen singen und dennoch fröhlich singen“ oder „Herr, weil mich festhält deine Stärke“.
Wer hat das Lied gemacht? Schmolk. Wer war Schmolk? In der schlimmsten Christenverfolgung des 18. Jahrhunderts durch die Österreicher, die Habsburger – wo in Schlesien? Haben wir hier gebürtige Schlesier? Schlesien war die Gegend mit der schlimmsten Christenverfolgung. Es gab nur noch drei genehmigte Kirchen.
Benjamin Schmolk betreute eine Gemeinde mit dreizehntausend Gemeindegliedern. Diese haben sie unter dem Wald versammelt in Schweidnitz. Benjamin Schmolk hat dieses herrliche Lied geschrieben. Es hat nämlich noch mehr Verse. Wenn Sie zu Hause sind: Amen, Amen, lauter Abend. Die Gottesverheißung hat über die schwierigste Zeit der Verfolgung hinweggeholfen.
Das war eine Ermutigung, und wir wissen ja, was es für die Leute bedeutete – auch in der Märtyrersituation war das Wort des Herrn das, das sie durchgetragen hat und das zu ihnen sprach.
