Einführung in das Thema der Wiederkunft Jesu Christi
Wir haben uns gestern anhand des ersten Thessalonicherbriefes mit dem Thema der Wiederkunft Jesu Christi, dem Kommen des Herrn, beschäftigt. Dabei haben wir auch gesehen, dass die Umstände, unter denen die Gemeinden in Thessalonich entstanden sind, alles andere als freundlich oder ermunternd waren.
Paulus kam aus einer Stadt, in der er Verfolgung und Anfeindungen erlebt hatte. Er war aus der Stadt Philippi vertrieben worden, kam nach Thessalonich und erlebte dort bald dasselbe: Widerstand, Zorn und Nachstellungen. Auch dort musste er die Stadt verlassen.
Unter solchen Umständen haben wir uns gefragt, was es war, das den Apostel immer wieder mit Freude und Mut erfüllte, seinen Dienst und Auftrag fortzuführen. Eine der großen Wahrheiten und Wirklichkeiten, die sein Denken und seinen Glauben bestimmten, muss das Wissen um die Wiederkunft Jesu Christi gewesen sein. Gerade in jener Zeit muss ihn dieses Thema besonders beschäftigt haben.
Denn in jedem Kapitel des ersten Thessalonicherbriefes, aber auch im zweiten, spricht Paulus davon. Das, was ihn besonders beschäftigt und bewegt hat, findet natürlich seinen Niederschlag in diesem Brief.
Wir haben gestern Abend versucht zu sehen, wie das Wissen, die Hoffnung und die Gewissheit vom Kommen Jesu Christi unser Leben verändern und prägen. Es gibt unserem Leben eine ganz deutliche Ausrichtung.
Paulus’ Dienst und Drangsal in Thessalonich
Wir wollen jetzt fortfahren und sehen, wie Paulus im Kapitel 2 von sich selbst spricht und wie er das Evangelium nach Thessalonich brachte – zusammen mit Silas und Timotheus. Außerdem lesen wir im zweiten Kapitel auch von Drangsal. Diese Drangsal wird uns nicht so bald verlassen; sie ist ein treuer Begleiter. Im Kapitel 3 spricht Paulus erneut von Drangsal.
Drangsal ist offensichtlich etwas, das die Verkündiger des Evangeliums, die Diener Jesu Christi und die Christen, die seinen Namen bekennen, beständig begleitet.
Im ersten Thessalonicherbrief Kapitel 2 wollen wir uns noch einmal diese Übersicht auf der Folie ansehen. Gestern haben wir gesehen, wie das Evangelium unter großer Drangsal von den Thessalonikern aufgenommen wurde. In Kapitel 2 sehen wir, wie Paulus seinen Dienst als Verkündiger trotz vieler Drangsal tut.
Im Kapitel 1 haben wir erfahren, dass wir errettet worden sind, um dem lebendigen Gott zu dienen und um auf seinen Sohn zu warten. In Kapitel 2 erkennen wir, wie das Wissen um die Wiederkunft des Herrn Paulus motiviert, im Evangelium zu arbeiten, bis dieser kommt.
Er spricht dort von der großen Vorfreude, die er hat. Paulus freut sich über alle, die durch ihn zum Glauben kommen. Er freut sich auf den Tag, an dem sie alle vor Christus stehen werden, ihm dienen und ihm ewig Dank darbringen.
Das ist wirklich ein großartiger Gedanke, wenn wir bedenken, dass Götzendiener, gefangen in Sünde und Schande, gebunden an Götzen, zu Anbetern des Lammes werden. Paulus sieht genau das vor sich. So sind ihm die, die durch ihn zum Glauben gekommen sind, wie er im zweiten Kapitel sagt, seine Freude und seine Krone bei der Wiederkunft des Herrn.
Der Dienst unter Widerstand und die Freimütigkeit im Glauben
Lesen wir nun im ersten Thessalonicherbrief, Kapitel 2, die beiden ersten Verse:
1. Thessalonicher 2,1-2:
Denn ihr selbst wisst, Brüder, dass unser Kommen zu euch nicht vergeblich war. Nachdem wir zuvor in Philippi gelitten und Misshandlungen ertragen hatten, waren wir, wie ihr wisst, freimütig in unserem Gott, das Evangelium Gottes zu verkündigen, trotz großer Kämpfe.
Paulus erinnert daran, dass er den Thessalonichern bereits erzählt hatte, wie es ihm in Philippi ergangen war. Dort waren sie misshandelt worden. Dann schreibt er, sie seien freimütig gewesen – ich würde das etwas anders übersetzen: Sie gewannen Freimütigkeit.
Wenn wir den Bericht aus Philippi lesen, sehen wir, dass es eine ganze Weile dauerte, bis Paulus und Silas, nachdem sie ins Gefängnis geworfen und mit Stöcken geschlagen worden waren, wieder Gott loben konnten. Es dauerte bis Mitternacht. Sie brauchten Zeit, um sich von dem Schreck, dem Schmerz und dem Rückschlag zu erholen. Natürlich tut das weh, und natürlich ist man erschüttert.
Paulus und seine Mitarbeiter waren keine übermenschlichen Männer mit dicker, unempfindlicher Haut. Ihnen tat das genauso weh wie uns. Sie waren erschüttert, entsetzt und wussten eine Zeit lang nicht weiter. Da saßen sie nun – und dann gewannen sie Freimütigkeit.
Sie werden daran gedacht haben und es auch gespürt haben: die Gegenwart des Herrn. Er ist da. Der Herr hatte auch verheißen, dass er bei uns sein wird, solange wir in dieser Welt leben und mit dem Evangelium unterwegs sind. „Ich bin bei euch“ oder „Ich bin mit euch“, wie man es auch übersetzen kann. „Ich bin mit euch bis zur Vollendung des Zeitalters.“
Dieses „bis“ wird uns gleich noch beschäftigen. Es bedeutet, dass dieses Zeitalter ein Ende hat. Womit wird für uns dieses Zeitalter beschlossen? Mit dem Kommen des Herrn.
So wird Paulus auch daran gedacht haben: Der Herr ist jetzt mit uns und wird daherkommen. Wir werden bei ihm sein. Dann wird es keine Schmerzen mehr geben, keinen Widerstand, keinen Widerspruch, keine Not. Dann wird nichts mehr da sein, keine Feindschaft gegen Gott, gegen seinen Sohn und gegen sein Evangelium.
Dieser Tag wird kommen. Und so gewannen Paulus, Silas und Timotheus Freimütigkeit. Gemeinsam kamen sie nach Thessalonich und verkündeten dort das Evangelium erneut – unter großem Kampf, wie zuvor.
Die Bedeutung des Wortes „bis“ im Neuen Testament
Nun habe ich eben das Wort „bis“ erwähnt. Dieses kleine Wort „bis“ kommt in 37 Versen im Neuen Testament vor. Wir haben inzwischen Glück: Wir alle haben mindestens einen „Gibeoniter“ zu Hause – unsere Wasserschöpfer und Holzträger. Wir geben ihnen einen Auftrag: „Geh jetzt Wasserschöpfen und bring mir alle Bibelstellen, in denen das Wort ‚bis‘ vorkommt!“ Und sie präsentieren sie schön – unsere elektronischen Gibeoniter.
So habe ich mir diese Verse herausgesucht: 37 Mal im Neuen Testament kommt das Wort „bis“ vor. Es steht jedes Mal im Zusammenhang mit dem Ende dieses Zeitalters, mit dem Kommen des Herrn. Das ist einerseits ein Trost, und ich sage, vor allem ist es ein Trost. Diese Welt dauert nicht ewig, und die Umstände in Gottes Schöpfung, in denen das Böse noch wirken darf, dauern nicht ewig. Gott wird eines Tages alles Böse niederwerfen – alles, was schmerzt, alles, was weh tut, alles, was sich gegen Gott erhebt.
Es gibt dieses wunderbare „bis“. Wir denken auch jedes Mal daran, wenn wir am ersten Tag der Woche zusammenkommen und den Tod des Herrn verkündigen. Wir tun es jedes Mal, blickend zurück auf diesen großen Tag, an dem der Herr uns mit seinem Blut erkauft hat. Und wir tun es bis zu seinem Kommen. Er kommt. Das ist ein großartiger Trost.
Aber jetzt reden wir von unserem Auftrag. Es ist auch eine Verpflichtung. Wir haben nicht endlos Zeit. Wir haben nicht endlos Zeit, dieses große, wunderbare Werk zu tun: sein Wort, sein Evangelium, seine Heilsbotschaft zu verkündigen.
Ich las vor vielen Jahren, als ich erst drei, vier Jahre gläubig war, ein Lebensbild von einem chinesischen Christen, Watchman Nee. Dieser Watchman Nee hielt im Jahr 1948, ein Jahr bevor Mao Zedong mit seinen Leuten China in den Griff bekam, eine Konferenz ab. Da kamen Leute aus den vielen Gemeinden zusammen, die inzwischen durch den Dienst von Watchman Nee und seinen Mitarbeitern entstanden waren. 1948 hielt er eine Predigt, nur zu Markus 12, Vers 17. Der Inhalt der Predigt war – das war auch die ganze Aussage seiner Botschaft: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und gebt Gott, was Gottes ist.“ Er legte das Schwergewicht auf das Zweite: „Gebt Gott, was Gottes ist.“
Diese Predigt hatte solche Auswirkungen auf die Herzen der Zuhörer, dass sie es irgendwie merkten und wussten: Die Zeit drängt! Leute, die Zeit drängt! Wir haben jetzt lange Freiheit gehabt in China, die Zeit drängt! Gebt Gott, was Gottes ist! Das führte zu einem solchen Aufbruch in den Gemeinden in China, dass sie ihre ganze Zeit, ihre Energie, ihr ganzes Geld, ihr ganzes Erspartes, sogar Schmuck, alles hergaben und alles zusammenlegten. Mit großer Anstrengung warfen sie alles in die Waagschale, um China mit dem Evangelium zu erreichen. Ein Jahr später war das nicht mehr möglich. Das Ergebnis war, dass die letzten Winkel Chinas noch erreicht wurden, bevor es zu spät war.
„Bis“ – wir wissen nicht, wie lange wir noch Zeit haben. Wir wissen nicht, wie lange wir noch leben. Wir wissen nicht, wie lange es dauert, bis der Herr kommt. Und so stehen wir immer auch unter dieser Verpflichtung und Dränglichkeit: „Bis handelt, bis ich komme.“
Manchmal sind uns die Kinder dieser Welt ein Zeugnis. Manchmal sind sie in ihrer Sache hingegeben, wie wir es nicht sind. Das ist wirklich beschämend. Aber immer wieder erlebt man es, man stellt es fest.
Ein gewisser Eliezer ben Jehuda kam im ausgehenden 19. Jahrhundert in Russland zur Welt. Er war Jude und setzte sich zum Lebensziel, den Juden wieder ihre eigentliche, angestammte Sprache als Umgangssprache zurückzugeben – das Hebräische. Er war davon überzeugt, wenn die Juden je wieder ein Volk werden sollten, dann brauchten sie ein Land – ja, das war das Programm des Zionismus – aber nicht nur ein Land, auch eine Sprache. Ein Land und eine Sprache, und diese Sprache musste Hebräisch sein.
Niemand glaubte an so etwas. Er hatte viele Gegner, viele wollten ihn entmutigen. Doch gegen allen Widerstand verfolgte er dieses Ziel. Die letzten zwanzig oder fünfundzwanzig Jahre seines Lebens lebte er in Jerusalem. Er war tuberkulosekrank, und die Ärzte rieten ihm ab, in dieses Land zu ziehen, weil das Klima so ungünstig sei und er bald sterben würde. Er ging trotzdem.
Er arbeitete Tag und Nacht an der Umsetzung des biblischen Hebräisch und an der Erweiterung des Wortschatzes, damit es zu einer tauglichen modernen Sprache werden konnte. Er hatte ein Arbeitszimmer mit einem Stehpult und einer Tafel, auf der folgender Satz stand:
„Die Zeit ist so kurz und noch so viel ist zu tun.“
Das hat mich wirklich beschämt, als ich das las. Es hat mich fast zu Tränen bewegt – die Hingabe dieses Mannes. Wenn ich daran denke, wie wir oft so dahintrodeln und nur an uns denken: Hauptsache, uns geht es gut.
Er schrieb diesen Satz, als er dort auf der Tafel stand: „Die Zeit ist so kurz und noch so viel ist zu tun.“ Und er hat sein Leben wirklich dafür aufgezehrt, dass Hebräisch zur Umgangssprache, Nationalsprache und Amtssprache des zu gründenden Staates Israel wurde. Und er hat sein Ziel erreicht.
„Die Zeit ist so kurz und noch so viel ist zu tun.“
Das erklärt, warum Paulus in der nächsten Stadt nach Philippi das Evangelium Gottes unter großem Kampf predigte.
Es war ein britischer Prediger, der im 17. Jahrhundert lebte, Richard Baxter, der Folgendes einmal sagte. Das ist so schön gereimt, darum lese ich es zuerst auf Englisch vor. Er sagte – und er hat auch so gelebt:
„Preach as never more to preach again, as a dying man to dying men.“
Predige so, als könntest du nie mehr predigen, wie ein Sterbender zu Sterbenden.
Und das stimmt ja immer: Wir sind alle Sterbende, alle. Und wir predigen zu Sterbenden. Das verleiht der Botschaft eine besondere Dringlichkeit.
Jemand, den ich sehr bewundere, auch ein Engländer, George Whitefield, schrieb einmal in einem Brief an einen Freund in England, als er unterwegs mit dem Schiff nach Nordamerika war:
„Stelle ihnen die Ewigkeit von Gottes erwählender Liebe vor Augen und dränge sie, im Glauben die Gerechtigkeit Jesu Christi zu ergreifen. Rede zu ihnen, oh rede zu ihnen, sogar bis Mitternacht, von den Reichtümern seiner gewaltigen Gnade. Erzähle ihnen, was er für sie getan hat und wie er sich jetzt für sie im Himmel verwendet. Zeige ihnen anhand der Karte des Wortes die Reiche der oberen Welt und vergewissere sie der Tatsache, dass das alles ihnen gehören wird, so sie von ganzem Herzen an Jesus Christus glauben. Dränge sie unverzüglich an ihn zu glauben, streue Gebete unter deine Ermahnungen, rufe damit das Feuer vom Himmel, das Feuer des Heiligen Geistes. Rede jedes Mal, geliebter Bruder, als ob es dein letztes Mal wäre. Weine dir, wenn möglich, ein jedes deiner Argumente aus dem Herzen und nötige sie gewissermaßen zu rufen: ‚Siehe, wie er uns liebt!‘“
Und so hat er auch gelebt, dieser Mann – mit entsprechenden Ergebnissen.
Natürlich können wir nicht immer mit gleichen Ergebnissen rechnen, aber diese Dringlichkeit ist immer die gleiche, die Botschaft ist die gleiche, die Not ist die gleiche, und die Zeit ist begrenzt.
„Bis“, bis ich wiederkomme, bis zur Vollendung des Zeitalters.
Paulus beschreibt dann in den Versen 3 und folgende, wie er in Thessalonich das Evangelium predigte. Wir haben jetzt nicht Zeit, das ganze Kapitel zu lesen, aber ich möchte euch eine Auflistung der verschiedenen Merkmale seines Dienstes zeigen. Ich habe dazu auch eine Folie vorbereitet.
Wir reden ja ziemlich viel von Gemeindewachstum, von Fruchtbringen und solchen Dingen. Es ist gut, darüber nachzudenken und uns zu fragen, was bei uns anders sein müsste, was anders werden müsste. Man redet von Strategien, man redet von Methoden, und diese haben alle ihre Bedeutung und ihren Stellenwert.
Aber die wichtigste Sache ist erstens die Botschaft und zweitens der Verkündiger. Wir sind wichtiger als die Methoden. Das sehen wir hier an Paulus, und hier bekommen wir tatsächlich das Profil eines Evangelisten. So sieht ein Evangelist aus.
Er sagt, dass er nicht mit leeren Händen, Vers 2, nach Thessalonich kam. Ich habe das ein bisschen anders übersetzt, denn eigentlich steht das schon in Vers 1. Ich habe mich da auf der Folie verschrieben. In Kapitel 2, Vers 1 steht in meiner Übersetzung – der Alten Elberfelder – „Ihr wisst, Brüder, dass unser Eingang bei euch nicht vergeblich war.“ Man kann das so übersetzen, aber das Wort, das hier verwendet wird, „kenos“ oder „kenä“, bedeutet auch „leer“. Es heißt von den bösen Weingärtnern, dass sie den Knecht, den der Besitzer des Weinbergs zu ihnen sandte, schlugen und dann leer fortgingen. Dort steht dieses Wort „leer“.
Paulus sagt: „Ich kam nicht mit leeren Händen.“ Das heißt, ich kam nicht, um von euch etwas zu bekommen. Ich kam nicht mit der hohlen Hand, ich kam nicht, um euch das Geld aus der Tasche zu ziehen. Ich kam und habe euch etwas gebracht. Das war seine Grundhaltung: nicht mit leeren Händen.
Dann Vers 2: Freimütigkeit in Gott, und immer noch Vers 2: unter großem Kampf.
Kampf heißt: Es gibt Widerstände, es geht nicht von selbst. Widerstand gegen die Wahrheit, Widerstand gegen das Licht, Widerstand gegen das Evangelium, Widerstand in der Welt, Widerstand in den Herzen der Zuhörer. Es ist immer Widerstand da, der überwunden werden muss. Dann gibt es auch Widerstand bei uns selbst: Trägheit, Gleichgültigkeit, Faulheit, andere Ideen und Pläne. Darum geht es nie ohne Kampf.
Kampf heißt auch, dass man es sich nicht leicht macht in der Art, wie man das Evangelium erklärt. Wir sind nicht Briefträger. Ein Briefträger gibt den Brief ab, aber es ist ihm völlig egal, was in dem Brief steht. Er ist ganz unbeteiligt. Wir sind nicht Briefträger Jesu Christi. Wir sind Briefe Jesu Christi. Das bedeutet, dass unser Leben und auch die Art, wie wir das Evangelium den Menschen präsentieren und weitergeben, untrennbar mit der Botschaft verbunden sind.
Das wird im ersten Thessalonicherbrief immer wieder deutlich: Die Botschaft – ja, das Evangelium – es muss das Evangelium sein, nicht etwas anderes. Aber auch der Evangelist muss entsprechend sein – unter großem Kampf.
Dann Vers 3: nicht mit gemischten Motiven, nicht mit List. Wir haben euch nicht irgendwie eingeseift, weil wir von euch etwas wollten.
Vers 4: nicht, um Menschen zu gefallen. Und wir müssen, wenn wir den Menschen das Evangelium sagen, immer wieder Dinge sagen, die ihnen gar nicht gefallen. Dinge, die nicht schön sind zu hören, die den Menschen nicht schmeicheln, Dinge, die sie zunächst gar nicht hören wollen, die sie nicht wahrhaben wollen. Nicht um Menschen zu gefallen.
Vers 5: nicht mit einschmeichlerischer Rede, immer noch Vers 5: nicht mit einem Vorwand für Habsucht.
Vers 6: nicht, um von Menschen Ehre zu bekommen.
Dann Vers 7: jetzt von seiner inneren Art – „zart und sanft wie eine stillende Mutter“.
Man staunt immer wieder über Paulus. Die Schüler des Sokrates sagten immer wieder: „O, Thomasie Sokrates! O, du wunderlicher Sokrates!“ Sie wunderten sich über ihn. Ja, er war auch ein Kautz. Aber noch viel mehr wundere ich mich immer wieder über Paulus.
Paulus konnte streng sein, er konnte auch scharf sein. Er sagte dem Korinther einmal: „Muss ich mit der Rute zu euch kommen?“ Wie wollte der sich kommen? Mit der Rute oder in Geistes Sanftmut? Aber wir sehen hier, er konnte auch zart sein wie eine stillende Mutter. Und eine Mutter gibt ja alles für das Kind. So gab Paulus alles: sein Herz, sich selbst.
Er sagt das auch im nächsten Vers: Er teilte ihnen, Vers 9, sein eigenes Leben mit. Er war voll sehnlichen Verlangens oder inniger Zuneigung zu den Thessalonichern. Er predigte das Evangelium unter Hingabe des eigenen Lebens.
Ich nehme an, das ist schwerer, als für jemanden zu sterben. Für jemanden zu sterben, das ist ja relativ bald gemacht. Aber für jemanden, für andere zu leben – sein Leben, das heißt seine Zeit, seine Interessen, seine Wünsche, alles zusammen hintenanzustellen, um sich für andere zur Verfügung zu stellen, für sie da zu sein, Zeit für sie zu nehmen, mit ihnen zusammen zu sein.
Es kostet Zeit, Seelen und Herzen für den Herrn zu gewinnen. Das kostet Zeit. Da müssen wir einfach Dinge streichen, die wir gerne tun würden. Wir geben unser Leben, unsere Zeit, Energie, Verstand, Gaben für andere.
Das ist ein Evangelist.
Dann Vers 10: schwer arbeitend für den eigenen Lebensunterhalt. Er hat Tag und Nacht gearbeitet, weil es Leute gab, die Paulus überall schlecht machten und streuten: „Paulus will nur euer Geld, er ist ein gerissener Kerl.“ Er bewies, dass er nicht am Geld interessiert war, indem er für seinen eigenen Lebensunterhalt arbeitete. So konnte ihm niemand das nachsagen.
Dann Vers 11: Er war besorgt wie ein Vater gegenüber den eigenen Kindern. Im Vers 11 vergleicht er sich mit einem Vater. Er war wie eine Mutter – zart wie eine stillende Mutter – und wie ein Vater. Und ein Vater ist meistens ein bisschen strenger als die Mutter.
Wir sehen also hier, wie Paulus das Evangelium wirklich unter großem Kampf verkündigte. Er machte es sich nicht leicht.
Nun können wir uns nicht alle diese Verse ansehen. Ich will am Schluss dieses Kapitels noch die Verse 17 bis 19 lesen.
Die Verse 17 bis 19:
„Wir aber, Brüder, da wir für kurze Zeit von euch verwaist waren – dem Angesicht, nicht dem Herzen nach –, haben uns umso mehr bemüht, euer Angesicht zu sehen mit großem Verlangen. Deshalb wollten wir zu euch kommen, ich, Paulus, nämlich einmal und zweimal, und der Satan hat uns verhindert. Denn wer ist unsere Hoffnung oder Freude oder Krone des Ruhmes – nicht auch ihr – vor unserem Herrn Jesus bei seiner Ankunft? Denn ihr seid unsere Herrlichkeit und Freude.“
Hier sehen wir die Motivation, die Paulus bei all seinem Arbeiten hatte. Er arbeitete um Seelen. Nachdem sie zum Glauben gekommen waren, arbeitete er als ein Hirte um sie. Das sehen wir besonders in Kapitel 3. Und das war es, das ihn immer wieder anspornte.
Sie werden einmal vor dem Herrn stehen, das Lamm anbeten und Gott verherrlichen. Das hat ihn so froh gemacht – der Gedanke, wie Götzendiener, Gotteslästerer, Egoisten und an die Sünde gebundene Menschen zu Dienern Gottes werden.
Das ist seine Freude, das ist seine Krone. Dafür hat er sich verausgabt.
Es heißt ja, Satan hat uns gehindert, hat uns verhindert – zweimal sogar.
So werden wir daran erinnert: Es gibt Widerstand, Widerstand nicht nur von Menschen, sondern auch von Satan.
Das Wort „Satan“ ist ein hebräisches Wort und bedeutet einfach „Widersacher“, der Widerstehende.
Manchmal fragen wir uns, warum Gott das zulässt. Paulus wollte die Thessalonicher aufsuchen, wollte sie besuchen, ihnen dienen. Kapitel 3 wird das später mehr ausführen.
Der Satan konnte ihn daran hindern. Es war notwendig, dass jemand die Thessalonicher besuchte.
Wir wissen nicht immer die unmittelbaren Ursachen und Gründe, aber die Bibel sagt uns genug, dass wir wissen und annehmen können, auch wenn wir es nicht erklären können: Es ist zum Guten, es dient Gottes Absichten.
Es muss Gottes Absichten dienen.
Wir sehen im Buch Hiob, im Leben des Paulus, wie Satan die Heiligen Gottes bedrängen, schlagen und antasten darf. Und wir sehen jedes Mal, dass Gott darüber waltet. Er darf nichts tun, was Gott ihm nicht tun lässt. Gott setzt ihm Grenzen und Zeit, und es muss jedes Mal Gutes bewirken.
Das sehen wir auch hier im ersten Thessalonicherbrief.
Letztlich – und darum steht das hier im Zusammenhang mit dem Kommen des Herrn – muss alles, was uns an Bösem widerfährt, aller Widerstand, auch Satans, dazu dienen, uns für unser Ziel vorzubereiten.
Gott sorgt dafür, dass es zum Guten dient, dem höchsten Guten, das es geben kann.
Ich werde später noch darauf eingehen.
Aber jetzt hier, im Zusammenhang mit Kapitel 3, fragen wir uns: Welchem guten Ziel diente es, dass Satan Paulus zweimal aufhalten durfte?
Paulus konnte nicht nach Thessalonich reisen. Ein gutes Ergebnis war, dass Paulus diesen Brief schreiben musste.
Dieser Brief wäre nicht entstanden, wenn Paulus nach Thessalonich gereist wäre.
Wie dankbar sind wir Gott für diesen Brief! Wir brauchen ihn.
So ist dieser Brief über die Jahrhunderte für das ganze Volk Gottes zum Segen geworden.
Wegen des Widerstands Satans wurde dieser Brief geschrieben.
So lässt Gott alles, was uns zunächst nur verwirrt und was wir als hinderlich, böse und destruktiv empfinden, zum Guten dienen – auch das.
Denn Gott ist wirklich der Gott, der am Anfang aller Dinge steht.
Und Gott ist der Gott, der am Ende alles vollenden wird.
Er ist das Alpha, er ist das Omega, er ist der, der kommt und dann heilt und alles vollendet.
Kapitel 3
Im Kapitel 3 geht es um Widerdrangsal und Befestigung.
Das Wort „Befestigung“ oder „Festigkeit“ kommt dreimal in diesem Kapitel vor.
Entsprechend sehen wir Paulus als Hirten.
Der Hirte ist darum besorgt, dass die Gläubigen festbleiben, dass sie befestigt werden, dass sie nicht wankend werden, wenn Drangsal über sie kommt.
Kapitel 3, Vers 1:
„Deshalb, da wir es nicht länger aushalten konnten…“
Ich hatte es zweimal versucht, und es ging nicht. Ich hielt es nicht länger aus. Verzeiht, ich bin der Versuchung erlegen, aber jetzt muss ich es zu Ende sagen.
„Aushalten“ kommt nicht häufig im Neuen Testament vor. Im Griechischen heißt es „stego“. Es kommt vor in 1. Korinther 13, Vers 7. Dort steht: „Die Liebe erträgt alles, hält alles aus.“
Aber hier sagt Paulus: „Ich konnte es nicht aushalten.“
Was ist nun? Ja, die Liebe kann alles erdulden, was einem selbst widerfährt, aber die Liebe kann es nicht aushalten, wenn sie sieht, dass die Heiligen in Bedrängnis sind.
Das kann der Hirte Paulus nicht aushalten.
So muss er jemanden senden, wenn er selbst nicht gehen kann. Er muss einfach wissen, wie es um die Thessalonicher steht.
Er kann nicht ruhig bleiben, sondern ist beständig um sie besorgt, betet für sie, ruft zum Herrn und hat keine Ruhe, bis er weiß, wie es um sie steht.
„Da wir es nicht länger aushalten konnten, gefiel es uns, in Athen allein gelassen zu werden, und wir sandten Timotheus, unseren Bruder und Mitarbeiter Gottes im Evangelium des Christus, um euch zu befestigen und zu trösten eures Glaubens halber, auf dass niemand wankend werde in diesen Drangsalen.“
Die Drangsale setzten sich fort, auch nachdem Paulus und seine Mitarbeiter Thessalonich verlassen hatten.
Dann Vers 8: wieder das Wort „feststehen“ – „Denn jetzt leben wir, wenn ihr feststeht im Herrn.“
Und in Vers 13 kommt das Wort wieder vor: „Um eure Herzen tadellos in Heiligkeit zu befestigen.“
Das ist der Hirte, der darum besorgt ist, dass die Gläubigen feststehen und befestigt werden.
Die Gefahr ist immer da, dass Gläubige wankend werden, wenn Drangsal kommt, dass sie an Gott irre werden, an seinen Verheißungen irre werden, am Glauben irre werden. Dann nehmen sie Anstoß am Glauben und ziehen sich zurück.
Das ist eine sehr reale Gefahr.
Paulus will wissen, wie die Thessalonicher diese Drangsal verkraften.
Dann bekommt er die Nachricht: Timotheus geht hin und bringt die Nachricht, dass sie im Glauben feststehen.
Jetzt sehen wir wieder das Herz dieses Hirten, wo er sagt: „Jetzt leben wir, wenn ihr feststeht im Herrn.“
Jetzt lebte er erst richtig, vorher war er wie tot, in gewisser Weise.
Er lebte regelrecht, als er wusste, dass die Geschwister im Herrn stehen.
Das ist das Herz des Hirten.
Auch das steht im Zusammenhang mit seiner Hoffnung auf das Kommen des Herrn.
Jetzt schauen wir, wie er die Wiederkunft des Herrn in diesem Kapitel darstellt.
Vers 13:
„Um eure Herzen tadellos in Heiligkeit zu befestigen vor unserem Gott und Vater bei der Ankunft unseres Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen.“
Ja, der Herr wird kommen und die Gemeinde zu sich nehmen.
Davon spricht Kapitel 1 und Kapitel 2.
Hier erfahren wir, dass der Herr erscheinen wird, und dann wird die Gemeinde mit ihm erscheinen.
Das zeigt, wie wichtig dem Oberhirten Christus die Herde, die Gemeinde ist.
Er hat sie mit seinem Blut erkauft, bewahrt und weidet sie.
Und wenn er erscheint, wird er mit ihr erscheinen.
Er wird nicht allein erscheinen.
Er will, dass die ganze Welt, die ganze Schöpfung sieht: „Das ist mein Volk, das ist meine Braut. Das sind die, die mir geglaubt haben, mir vertraut haben, mir in dieser Welt nachgefolgt sind. Gegen Widerstand, gegen Ablehnung haben sie mir die Treue gehalten. Das sind meine Geliebten, das ist mein Volk, meine Braut.“
Er will, dass sie mit ihm erscheinen.
Das ist wie ein Ehemann, der seine Frau liebt.
Er freut sich immer, wenn er seine Frau mitnehmen kann und sagen kann: „Das ist meine Frau, schau, das ist meine Frau, meine geliebte Frau. Ich habe euch von ihr erzählt, jetzt seht sie!“
Und so freut sich der Herr, sein Volk, seine Braut der ganzen Schöpfung zu offenbaren.
Denn so viel bedeutet sie ihm.
Diesen Blick hat der Hirte Paulus.
Das sind die Geliebten des Herrn, und darum leidet er, wenn sie in Bedrängnis sind und er nicht weiß, wie es um sie steht.
Das Kommen des Herrn ist auch dem Hirten Ansporn zu seinem Dienst.
Kapitel 4
In 1. Thessalonicher 4 können wir noch einmal eine Folie betrachten.
In den Kapiteln 1, 2 und 3 erzählt Paulus davon, wie das Evangelium zu den Thessalonichern kam, wie sie gläubig wurden, errettet und befestigt wurden.
Von Kapitel 4 an blickt er nach vorn, nicht mehr zurück.
Die ersten drei Kapitel blicken zurück, Kapitel 4 und 5 blicken nach vorn.
Hier wird uns gezeigt, wozu die Thessalonicher errettet und befestigt wurden.
Das ist noch kein Endziel, kein Selbstzweck.
Sie wurden befestigt, um – und jetzt sehen wir in Kapitel 4 – zuzunehmen, um zu wachsen in Heiligkeit und Bruderliebe.
In den Versen 1 bis 8 geht es um Heiligkeit, in den Versen 9 bis 12 um Bruderliebe.
Was ist Heiligkeit? Man kann es vielleicht so umschreiben: Heiligkeit bedeutet zweierlei – dort sein, wo Gott ist, und so sein, wie Gott ist. Beides.
Dort sein, wo der Herr ist, und so sein, wie der Herr ist.
Das sind die beiden Seiten der Heiligkeit.
Wenn wir das bedenken, dort sein, wo der Herr ist, und so sein, wie der Herr ist, dann verstehen wir, dass wir in dieser Sache eigentlich wachsen sollten.
Wir sind sicher durch Christus geheiligt und zu Gott gebracht. So sind wir in gewissem Sinn schon dort, wo der Herr ist, und gerechtfertigt und damit auch so, wie der Herr ist.
Aber wir müssen es auch noch werden, darin wachsen.
Davon reden die Schreiber des Neuen Testaments sehr häufig.
Dieses Ziel wird auch erreicht werden.
Ich will eine Stelle dazu lesen, die uns gleich beides zeigt: dort sein, wo der Herr ist, so sein, wie der Herr ist, und dass das Wissen um das Kommen des Herrn uns heiligt.
1. Johannes 3, Verse 2 und 3:
„Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen, dass, wenn es offenbar wird, wir ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Also werden wir ihm gleich sein. Dann, wenn wir bei ihm sind, werden wir auch dort sein, wo er ist, und dann werden wir so sein, wie er ist, denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Jeder, der diese Hoffnung zu ihm hat, reinigt sich selbst, wie er rein ist.“
So stellt Paulus diese Forderung Gottes auch in den Zusammenhang mit der Wiederkunft des Herrn.
1. Thessalonicher 4, Vers 3:
„Dies ist Gottes Wille, eure Heiligkeit.“
Das ist Gottes Wille.
Er will, dass wir darin zunehmen.
So steht im Vers 1:
„Übrigens, Brüder, bitten und ermahnen wir euch im Herrn Jesu, wie ihr von uns empfangen habt, in welcher Weise ihr wandeln und Gott gefallen sollt, wie er auch wandelt, dass ihr reichlicher zunimmt, zunimmt, wachst in dieser Sache.“
Feststehen ist gut, aber das ist kein Selbstzweck.
Feststehen, um zu wachsen.
Wachsen in Heiligkeit und dann auch wachsen in Liebe.
Vers 9:
„Was aber die Bruderliebe betrifft, so habt ihr nicht nötig, dass wir euch schreiben, denn ihr selbst seid von Gott gelehrt, einander zu lieben. Denn das tut ihr auch gegen alle Brüder, die in Mazedonien sind. Wir ermahnen euch aber, Brüder, reichlicher zuzunehmen, auch darin zu wachsen.“
Wachsen in Liebe, wachsen in Heiligkeit.
Beides zusammengenommen – Heiligkeit und Liebe – heißt, dem Herrn immer ähnlicher werden.
Wer diese Hoffnung zu ihm hat, wird ihm immer ähnlicher.
Sein Kommen ist auch Trost.
In 1. Thessalonicher 4 haben wir diesen wunderbaren Abschnitt, der uns die ausführlichste Beschreibung der Entrückung enthält.
1. Thessalonicher 4, Verse 13-18.
Das ist uns ausdrücklich gesagt, hier niedergeschrieben, damit wir uns nicht betrüben und uns gegenseitig ermuntern.
Es ist uns also zum Trost gegeben.
Lesen wir diese Verse 13 bis 18:
„Wir wollen aber nicht, Brüder, dass ihr unkundig seid über die Entschlafenen, damit ihr euch nicht betrübt wie die übrigen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, wird auch Gott die durch Jesus Entschlafenen mit ihm bringen bei seinem Erscheinen. Denn das sagen wir euch im Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes herniederkommen vom Himmel. Die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft, und so werden wir allezeit beim Herrn sein.“
Das ist die Entrückung.
Der Herr wird uns zu sich rufen.
Die Thessalonicher waren mit einem Mal unsicher, und offensichtlich hatte Paulus noch nicht zu ihnen darüber gesprochen: Was ist, wenn wir sterben, bevor der Herr kommt?
So gibt er ihnen hier eine Antwort darauf.
Er sagt: Auch die, die sterben, bevor der Herr kommt, haben nichts verloren, sind nicht segenslos gegangen.
Der Triumph des Herrn über den Tod ist so vollständig, dass auch die, die schon im Grab liegen, auferstehen, verwandelt werden und zum Herrn entrückt werden.
Was Paulus hier sagt, ist eigentlich nichts Neues.
Die Entrückung – es sind nur einige Details, die wir hier genauer erfahren.
Er sagt Dinge, die der Herr schon den Jüngern gesagt hatte.
Vergleichen wir Johannes 14,3 mit 1. Thessalonicher 4,16f.
Johannes 14, Vers 3:
Der Herr redet in der Oberkammer am letzten Abend, wo er mit den Jüngern zusammen ist, und sagt:
„Wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin.“
Das können wir Punkt für Punkt vergleichen mit dem, was Paulus in 1. Thessalonicher 4 sagt.
Johannes 14,3: „Ich komme wieder.“
Paulus sagt: Der Herr wird herniederkommen.
Johannes 14,3: „Ich werde euch zu mir nehmen.“
Paulus sagt: „Danach werden wir entrückt werden.“
Johannes 14,3: „Wo ich bin, auch ihr seid.“
Paulus sagt: „So werden wir allezeit beim Herrn sein.“
Nun sollten wir das einmal bedenken.
Der Herr sagt: „Ich werde kommen, ich komme wieder und werde euch zu mir nehmen.“
Der Herr selbst kommt und holt uns.
Das ist ein auffälliger Kontrast zu Lukas 16.
Lazarus, dieser Arme, starb, und es heißt, er wurde von Engeln in den Schoß Abrams getragen.
Da wird kein Engel geschickt, um uns zu holen.
Er wird selbst kommen.
Er schickt keine Delegation, sondern kommt selbst.
Das zeigt, wie viel seine Braut, sein Volk ihm bedeutet.
Wenn ich Besuch bekomme, meldet sich jemand an, kommt mit dem Zug nach Arbon.
Wenn mir der Besuch etwas bedeutet, gehe ich selbst zum Bahnhof, stehe dort, wenn er kommt.
Ich schicke nicht jemanden, sage ihm, er solle mein Taxi nehmen, das bezahle ich dann.
Nein, ich gehe selbst hin.
So kommt der Herr selbst und holt uns.
Und er will, dass wir da sind, wo er ist.
Schauen wir uns die Einzelheiten der Verse 16 und 17 an.
1. Thessalonicher 4,16-18:
Wir haben hier einen dreifachen Ruf:
den gebietenden Zuruf des Herrn – ein Befehlsruf, kein bloßer lauter Schrei,
die Stimme eines Erzengels,
und die Posaune Gottes.
Das mit der Posaune sagt auch Paulus im ersten Korintherbrief, 1. Korinther 15,52.
Ich lese Vers 51 und 52:
„Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden zwar nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune. Denn die Posaune wird erschallen, und die Toten werden auferweckt, unverweslich, und wir werden verwandelt werden.“
Das sind genau die gleichen Aussagen wie im ersten Thessalonicherbrief.
Aber vor allem ist dieser gebietende Zuruf des Herrn wichtig.
Der Herr ruft so, dass das geschieht, was er befiehlt.
Das ist nicht wie seine Befehle im Gesetz, seine Befehle vom Sinai, seine Befehle, die durch die Evangelisten ausgehen.
Wenn ein Evangelist das Wort Gottes zitiert und sagt: „Gott gebietet allen Menschen Buße zu tun an allen Orten“, dann geschieht das nicht bei allen.
Aber hier wird es ein Befehlsruf des Herrn sein, und genau das wird geschehen, was er sagt.
Das ist wie, als er vor dem Grab des Lazarus stand.
Der Herr stand vor dem Grab des Lazarus und befahl: „Lazarus, komm hervor!“
Und Lazarus kam hervor.
Es geschah also das, was sonst gar nicht geschehen kann.
Tote hören sonst nichts.
Aber er befahl, und Lazarus kam.
Wenn der Herr kommt, um die Gemeinde zu sich zu entrücken, dann ist das kein bloßer Einladung, sondern ein Befehl.
Das ist unser Glück.
Wäre es nur eine Einladung, würden wahrscheinlich viele denken: „Ich habe jetzt Wichtigeres zu tun.“
Aber er wird befehlen: „Komm!“
Dann kommen wir alle.
Ein Befehlsruf, der bewirkt, was er befiehlt.
Ein Ruf seiner Allmacht.
Dann werden wir zu ihm entrückt werden.
Das wird ein herrlicher Anblick sein.
Dann werden wir den Herrn sehen, den wir ohne ihn gesehen zu haben, lieben.
Petrus sagt das im ersten Petrusbrief.
Wir haben ihn nicht gesehen, aber wir lieben ihn trotzdem.
Aber wir werden ihn sehen.
Sein Angesicht, das Angesicht unseres Erlösers, der uns geliebt hat bis ans Ende, bis zum Äußersten, der nicht aufgehört hat, uns zu lieben, der uns aus Liebe bewahrt, erhellt, trägt und der uns aus Liebe zu sich ruft.
Ihn werden wir sehen.
Ein herrlicher Anblick!
Es wird ein Wunder an den Erlösten geschehen: Sie werden verwandelt.
Dann wird unser Leib der Niedrigkeit – so nennt ihn Paulus im Philipperbrief.
Lesen wir diese Stelle, Philipper 3, Verse 20 und 21:
„Denn unser Bürgertum ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichförmigkeit mit seinem Leib der Herrlichkeit, nach der wirksamen Kraft, mit der er vermag, alle Dinge sich zu unterwerfen.“
Der Leib der Niedrigkeit – unser Leib ist wirklich ein Leib der Niedrigkeit.
Wegen der Sünde ist unser Leib sterblich geworden.
Unser Leib ist zerbrechlich, anfällig für Krankheiten, Geschwüre, Tumore.
Unser Leib, wenn wir ihn nicht pflegen und beständig waschen, beginnt zu stinken.
Ein Leib der Niedrigkeit.
Eines Tages, wenn der Herr erscheint, wird alle Kraft aus diesem Leib gehen.
Dann werden wir zusammenbrechen, kein Glied mehr rühren können, und unser Leib wird vermodern.
Das ist der Leib der Niedrigkeit.
Der Herr wird die Erlösten verwandeln.
Die Sünde ist hinweggetan, und dann wird auch die Gegenwart der Sünde verbannt sein.
Wo keine Sünde ist, ist kein Tod, kein Verfall, kein Zerfall.
Die Erlösten werden verwandelt.
Dann kommt es zu einer wunderbaren Begegnung.
Dann werden wir dem Herrn begegnen.
Und wir werden allen Erlösten begegnen, allen.
Wer von uns hat nicht schon Kummer im Herzen, auch Schmerz im Herzen gehabt?
Wahrscheinlich haben die meisten von uns schon darüber geweint, über Zerwürfnisse mit Erlösten, wo wir nicht Gemeinschaft haben können, obwohl wir sie lieben.
Es stehen einfach Dinge dazwischen, weil wir Sünder sind und Sünden in der Welt.
Es stehen Dinge dazwischen, und das bekümmert uns manchmal sehr.
Dann werden wir allen Erlösten begegnen, allen.
Und nichts wird zwischen uns stehen, gar nichts.
Dann sind wir beim Herrn.
Es heißt: „So werden wir allezeit beim Herrn sein.“
Beim Herrn – so steht es da.
Das heißt, dort regiert nur einer.
Dort gibt es nur einen Willen: den Willen des Herrn.
Das ist der Grund, warum dort reine Glückseligkeit herrschen wird.
Unsere Erde ist darum ein Jammertal und ein Tränental, weil hier tausend Willenskräfte miteinander im Widerstreit liegen.
Genau deshalb.
Das ist seit dem Sündenfall so.
Alle Willenskräfte sind gegen Gott in Opposition.
Dann wird dein Wille sein, der gute und vollkommene Wille des Herrn.
Er wird alles beherrschen.
Das Ergebnis wird Glückseligkeit sein – vollkommenes Glück, nie endendes Glück, ungetrübtes Glück, Glück ohne Schatten.
Noch schöner als am ersten Sommertag, am ersten Ferientag erwachen.
Ich weiß noch, in Schweden hatte man früher – ich weiß nicht, ob es heute noch so ist – als ich zehn Jahre alt war, die letzten Sommerferien, dreimal dort Sommerferien erlebt, elf Wochen.
Wenn man am Morgen erwachte an einem schönen Junimorgen – das war Glückseligkeit!
Und doch war ein Schatten da.
Dieser Schatten wurde größer, dann wurde es August und später…
Aber das wird dann Glückseligkeit sein, ohne Schatten.
Vollkommenes Glück, Glückseligkeit.
Denn der Herr ist dort, und dort ist alles ihm untertan.
Das ist unser Glück, ewiger Trost.
Ein Schreibfehler, wie ihr seht, den muss ich bei Gelegenheit ändern.
Wir sind dann allezeit beim Herrn.
Gut.
Wir wollen uns noch kurz die ersten Verse von Kapitel 5 ansehen.
Viel Zeit bleibt nicht mehr.
Kapitel 5, Verse 1 bis 3.
Hier spricht Paulus vom Kommen des Herrn als dem Tag des Herrn.
Damit spricht er erstmals vom Kommen des Herrn, wie es für die Welt sein wird.
Bisher war es immer in Beziehung zum Volk Gottes, zur Gemeinde.
Jetzt das Kommen des Herrn und die Welt.
„Was aber die Zeiten und Zeitpunkte betrifft, Brüder, so habt ihr nicht nötig, dass euch geschrieben werde, denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommt wie ein Dieb in der Nacht.
Wenn sie sagen: ‚Friede und Sicherheit!‘ dann kommt plötzlich Verderben über sie, gleichwie die Geburtswehen über die Schwangere, und sie werden nicht entfliehen.“
Das Kommen des Herrn für die Gemeinde ist ein Trost.
Für die übrigen ist der Tag des Herrn – wie in Kapitel 4, Vers 13 – kein Trost, sondern Schrecken.
Das wird hier ganz deutlich.
Dieser Ausdruck „Zeiten und Zeitpunkte“ wird im Alten Testament und an einer Stelle im Neuen Testament für Veränderungen von Regierungen verwendet.
Daniel 2,21:
Daniel sagt hier im Gebet, nachdem Gott ihm seinen Plan mit den Nationen und der Zeit der Nationen enthüllt hat:
„Er ändert Zeiten und Zeitpunkte, setzt Könige ab und setzt Könige ein.“
Das ist die Erklärung.
„Zeiten und Zeitpunkte“ heißt Änderung.
Es geschehen Änderungen von Königen und Königreichen.
Könige werden eingesetzt, Könige werden abgesetzt.
Im Neuen Testament, Apostelgeschichte 1, Verse 6 und 7:
„Sie nun, als sie zusammengekommen waren, fragten ihn und sagten: Herr, stellst du in dieser Zeit Israel das Reich wieder her? Er sprach aber zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen.“
Sie fragten nach: Kommt jetzt das Reich? Wird das Reich der Welt verschwinden und das Reich des Messias kommen? Ein Regierungswechsel.
Der Herr sagt: „Es ist nicht eure Sache, Zeiten und Zeitpunkte zu wissen.“
Darauf bezieht sich Paulus hier, 1. Thessalonicher 5,1.
Der Tag des Herrn wird Zeiten und Zeitpunkte ändern.
Es werden die Reiche der Welt verschwinden, und dann wird das Reich Christi aufgerichtet werden.
Das geschieht gewaltsam, weil die Welt Widerstand leistet bis zum Schluss – gewaltsam.
Er wird in seiner Allmacht die Reiche der Welt wegfegen und sein Reich aufrichten.
Entsprechend ist der Tag des Herrn, so wie Paulus ihn beschreibt, unerwünscht.
Er kommt unverhofft.
Er ist katastrophal.
Er ist schmerzhaft.
Er ist überwältigend.
Das sind die fünf Merkmale, die er nennt:
- unerwünscht, wie ein Dieb in der Nacht.
Niemand wünscht sich einen Dieb. Das ist sicher der unerwünschteste Besuch, den es geben kann.
Offenbarung 3,3 verwendet diesen Vergleich auch.
- unverhofft, nämlich plötzlich.
„Wenn sie sagen: Friede und Sicherheit, dann kommt plötzlich Verderben über sie.“
katastrophal, nämlich Verderben.
schmerzhaft, wie Geburtswehen.
Es genügt, nur zuzuschauen bei einer Geburt, man spürt es ja nicht selbst, aber man merkt, das sind wirklich Schmerzen.
- überwältigend.
Sie werden nicht entfliehen.
Wollen wir diese Stelle dazu aufschlagen: Amos 5, Verse 18-20.
Eine sehr anschauliche Schilderung der Ausweglosigkeit.
Niemand wird dem Zorn Gottes entkommen.
Amos 5,18-20:
„Wehe denen, die den Tag des Herrn herbeiwünschen! Wozu soll euch der Tag des Herrn sein? Er wird Finsternis sein und nicht Licht.
Wie wenn jemand vor dem Löwen flieht und meint, er sei dem Löwen entkommen, dann begegnet ihm ein Bär.
Dann kann er sich gerade noch vor dem Bären retten, kommt nach Hause, atmet aus, stützt die Hand an die Wand, und eine Schlange beißt ihn.
Wo er sich auch wendet, umstellt von Verderben.“
Dieser Tag wird überwältigend sein.
Dann sagt Paulus den Christen:
„Da wir von diesem Tag des Herrn wissen, der Finsternis sein wird, sollen wir, da wir ja nicht zur Nacht gehören, sondern Kinder des Tages sind, auch entsprechend leben.“
Dann werden wir, wie wir gestern hörten, Wegweiser sein, Zeugnis sein für andere.
Dann können sie sich an uns orientieren, im Licht des kommenden Tages leben.
Schließlich – und ich schließe jetzt mit zwei, drei Sätzen – leben in der Gewissheit der Gnade.
Das sehen wir in der letzten Erwähnung in diesem Brief von der Wiederkunft des Herrn, 1. Thessalonicher 5, Verse 23-28:
„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig, und euer ganzer Geist und Seele und Leib werde tadellos bewahrt bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus.
Treu ist, der euch ruft, der wird es auch tun.
Brüder, betet für uns!
Grüßt alle Brüder mit heiligem Kuss!
Ich beschwöre euch bei dem Herrn, dass der Brief allen Brüdern vorgelesen werde.
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch!“
Wir können auch übersetzen: „Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus ist mit euch.“
Er hat das Werk angefangen, er wird es vollenden.
Er wird uns alle vollenden und zu sich nehmen.
Der Dienst mit Dringlichkeit und Hingabe
Es war ein britischer Prediger, der im siebzehnten Jahrhundert lebte: Richard Baxter. Er sagte einmal etwas, das so schön gereimt ist, dass ich es zuerst auf Englisch vorlesen möchte. Er sagte und lebte danach: „Preach as never more to preach again as a dying man to dying man.“
Das bedeutet: Predige so, als könntest du nie mehr predigen, wie ein Sterbender zu Sterbenden. Und das stimmt ja immer, denn wir sind alle Sterbende – alle. Und wir predigen zu Sterbenden. Das verleiht der Botschaft eine besondere Dringlichkeit.
Jemand, den ich sehr bewundere, ebenfalls ein Engländer, war Georg Whitfield. Er schrieb einmal in einem Brief an einen Freund in England, während er auf dem Schiff nach Nordamerika unterwegs war. Georg Whitfield war vielleicht einer der von Gott am meisten gebrauchten Evangelisten seit den Tagen der Apostel.
In dem Brief schrieb er Folgendes: Stelle ihnen die Ewigkeit von Gottes erwählender Liebe vor Augen und dränge sie, im Glauben die Gerechtigkeit Jesu Christi zu ergreifen. Rede zu ihnen, oh, rede zu ihnen sogar bis Mitternacht von den Reichtümern seiner gewaltigen Gnade. Erzähle ihnen, was er für sie getan hat und wie er sich jetzt für sie im Himmel einsetzt. Zeige ihnen anhand der Karte des Wortes die Reiche der oberen Welt.
Vergewissere sie der Tatsache, dass das alles ihnen gehören wird, wenn sie von ganzem Herzen an Jesus Christus glauben. Dränge sie unverzüglich, an ihn zu glauben. Streue Gebete unter deine Ermahnungen und rufe damit das Feuer vom Himmel, das Feuer des Heiligen Geistes, herab. Rede jedes Mal, geliebter Bruder, als ob es dein letztes Mal wäre.
„Weine dir, wenn möglich, ein jedes deiner Argumente aus dem Herzen und nötige sie gewissermaßen zu rufen: Siehe, wie er uns liebt.“
Und so hat er auch gelebt, dieser Mann – mit entsprechenden Ergebnissen. Natürlich können wir nicht immer mit denselben Ergebnissen rechnen, aber diese Dringlichkeit bleibt immer gleich. Die Botschaft ist dieselbe, die Not ist dieselbe und die Zeit ist begrenzt – bis, bis ich wiederkomme, bis zur Verelendung des Zeitalters.
Merkmale von Paulus’ Dienst in Thessalonich
Paulus beschreibt dann in den Versen drei und folgenden, wie er in Thessalonich das Evangelium predigte. Nun, wir haben jetzt nicht Zeit, dieses ganze Kapitel zu lesen, aber ich möchte euch eine Auflistung der verschiedenen Merkmale seines Dienstes zeigen. Ich habe dazu auch eine Folie vorbereitet.
Wir reden ja ziemlich viel von Gemeindewachstum und solchen Dingen, von Frucht bringen. Es ist gut, dass wir darüber nachdenken und uns fragen, was bei uns anders sein müsste oder anders werden müsste. Man spricht dann von Strategien und Methoden. Diese haben alle ihre Bedeutung und ihren Stellenwert.
Aber die wichtigste Sache ist erstens die Botschaft und zweitens der Verkündiger. Wir sind wichtiger als die Methoden. Das sehen wir hier an Paulus, und hier bekommen wir tatsächlich das Profil eines Evangelisten. Das ist ein Evangelist. Hier haben wir sein Profil – so sieht ein Evangelist aus.
Paulus sagt, dass er nicht mit leeren Händen nach Thessalonich kam (Vers 2). Ich habe das ein bisschen anders übersetzt. Nein, das steht eigentlich in Vers 1, ich habe mich da auf der Folie verschrieben. In Kapitel 2, Vers 1, steht in meiner Übersetzung, der Alten Elberfelder: „Ihr wisst, Brüder, unseren Eingang bei euch, dass er nicht vergeblich war.“ Man kann das so übersetzen, aber das Wort, das hier verwendet wird – kenos oder kenä – bedeutet auch leer.
Es heißt von den bösen Weingärtnern, dass sie den Knecht, den der Besitzer des Weinbergs zu ihnen sandte, schlugen und dann leer fortgingen. Dort steht dieses Wort „leer“ im Sinne von „mit leeren Händen“. Paulus sagt: „Ich kam nicht mit leeren Händen.“ Das heißt, ich kam nicht, um von euch etwas zu bekommen. Ich kam nicht mit der hohlen Hand, ich kam nicht, um euch das Geld aus der Tasche zu holen, ich kam und habe euch etwas gebracht. Das war seine Grundhaltung.
Nicht mit leeren Händen (Vers 2), Freimütigkeit in Gott, dann wiederum immer noch Vers 2 unter großem Kampf. Und Kampf heißt: Es sind Widerstände da, es geht nicht von selbst. Es gibt Widerstand gegen die Wahrheit, Widerstand gegen das Licht, Widerstand gegen das Evangelium, Widerstand in der Welt, Widerstand in den Herzen der Zuhörer. Es ist immer Widerstand da, der überwunden werden muss.
Dann gibt es auch Widerstand bei uns selbst: Trägheit, Gleichgültigkeit, Faulheit, andere Ideen und Pläne. Darum geht es nie ohne Kampf. Noch etwas beinhaltet der Kampf: Man macht es sich nicht leicht in der Art, wie man das Evangelium erklärt. Wir sind nicht Briefträger. Ein Briefträger muss nur den Brief abgeben. Aber dem Briefträger ist es völlig egal, was in diesem Brief steht, er ist ganz unbeteiligt.
Wir sind nicht Briefträger Jesu Christi. Wir sind Briefe Jesu Christi. Das bedeutet, dass unser Leben und auch die Art, wie wir das Evangelium den Menschen präsentieren oder weitersagen, untrennbar mit der Botschaft verbunden ist. Das wird im ersten Thessalonicherbrief immer wieder deutlich: Die Botschaft, ja, das Evangelium muss das Evangelium sein – nicht etwas anderes. Aber auch der Evangelist muss entsprechend sein, unter großem Kampf.
Dann Vers 3: Nicht mit gemischten Motiven, nicht mit List. Wir haben euch nicht irgendwie eingeseift, weil wir von euch etwas wollten. Vers 4: Nicht um Menschen zu gefallen. Wenn wir den Menschen das Evangelium sagen, müssen wir immer wieder Dinge sagen, die ihnen gar nicht gefallen. Dinge, die den Menschen nicht gefallen, die nicht schön sind zum Hören, die den Menschen nicht schmeicheln, die er zunächst gar nicht hören will, die er nicht wahrhaben will. Nicht um Menschen zu gefallen.
Vers 5: Nicht mit einschmeichlerischer Rede, immer noch Vers 5: Nicht mit einem Vorwand für Habsucht. Vers 6: Nicht um von Menschen Ehre zu bekommen. Dann Vers 7: Jetzt von seiner inneren Art. „Zart und sanft wie eine stillende Mutter.“ Man staunt immer wieder über Paulus.
Die Schüler des Sokrates sagten immer wieder: „O, Thomasie Sokrates“, „O, du wunderlicher Sokrates.“ Sie wunderten sich über ihn. Ja, er war auch ein Kautz. Aber noch viel mehr wundere ich mich immer wieder über Paulus. Paulus konnte streng sein, er konnte auch scharf sein. Er sagte dem Korinther einmal: „Muss ich mit der Rute zu euch kommen?“ Wie wollte der sich kommen? Mit der Rute oder in Geister Sanftmut?
Aber wir sehen hier, er konnte auch zart sein wie eine stillende Mutter. Und eine Mutter gibt ja alles für das Kind. So gab Paulus alles: sein Herz, sich selbst. Er sagt das im nächsten Vers: Er teilte ihnen sein eigenes Leben mit (Vers 9). Er war voll sehnlichen Verlangens oder inniger Zuneigung zu den Thessalonichern, und er predigte das Evangelium unter Hingabe des eigenen Lebens.
Ich nehme an, das ist schwerer, als für jemanden zu sterben. Für jemanden zu sterben, das ist ja relativ schnell getan. Aber für andere zu leben – sein Leben, das heißt seine Zeit, seine Interessen, seine eigenen Wünsche alles zusammen hintanstellen, um sich für andere zur Verfügung zu stellen, für sie da zu sein, Zeit für sie zu nehmen, mit ihnen zusammen zu sein.
Es kostet Zeit, Seelen und Herzen für den Herrn zu gewinnen. Das kostet Zeit. Und da müssen wir einfach Dinge streichen, die wir gerne tun würden. Wir geben unser Leben, unsere Zeit, Energie, Verstand, Gaben hier für andere. Das ist ein Evangelist.
Dann Vers 10: Schwer arbeitend für den eigenen Lebensunterhalt. Paulus arbeitete Tag und Nacht, weil es Leute gab, die ihn überall schlecht machen wollten. Sie verbreiteten das Gerücht, Paulus wolle nur euer Geld. Er war ein gerissener Kerl, der nur euer Geld wolle.
Er bewies aber, dass er nicht auf Geld aus war, indem er arbeitete, um seinen eigenen Lebensunterhalt zu verdienen. So konnte ihm niemand das nachsagen.
Dann Vers 11: Er war besorgt wie ein Vater gegenüber den eigenen Kindern. Im Vers 11 vergleicht er sich mit einem Vater. Er war wie eine Mutter, zart wie eine stillende Mutter, und wie ein Vater. Ein Vater ist meistens ein bisschen strenger als die Mutter.
Wir sehen also hier, wie Paulus das Evangelium wirklich unter großem Kampf verkündigte. Er machte es sich nicht leicht.
Die Motivation des Apostels und der Widerstand Satans
Nun, wir können uns jetzt nicht alle diese Verse ansehen. Am Schluss dieses Kapitels möchte ich jedoch noch die Verse 17 bis 19 lesen.
Die Verse 17 bis 19 lauten:
„Wir aber, Brüder, da wir für kurze Zeit von euch verwaist waren – dem Angesicht nach, nicht dem Herzen nach –, haben uns umso mehr bemüht, euer Angesicht zu sehen, mit großem Verlangen. Deshalb wollten wir zu euch kommen, ich, Paulus, nämlich einmal und zweimal, doch der Satan hat uns verhindert. Denn wer ist unsere Hoffnung oder Freude oder Krone des Ruhmes – nicht auch ihr vor unserem Herrn Jesus bei seiner Ankunft? Denn ihr seid unsere Herrlichkeit und Freude.“
Hier sehen wir die Motivation, die Paulus bei all seinem Arbeiten hatte. Er arbeitete für Seelen. Nachdem sie zum Glauben gekommen waren, sorgte er sich weiter um sie und arbeitete wie ein Hirte für sie. Das wird besonders in Kapitel 3 deutlich.
Diese Hoffnung und Freude trieb ihn immer wieder an: Die Gläubigen werden einmal vor dem Herrn stehen, das Lamm anbeten und Gott verherrlichen. Dieser Gedanke machte ihn sehr froh. Es ging ihm darum, wie aus Götzendienern, Gotteslästerern, Egoisten und an die Sünde gebundenen Menschen Diener Gottes werden. Das war seine Freude, seine Krone. Dafür gab er sich ganz hin.
Es heißt, Satan habe Paulus zweimal daran gehindert, nach Thessalonich zu kommen. So werden wir daran erinnert, dass es Widerstand gibt – nicht nur von Menschen, sondern auch von Satan. Das Wort „Satan“ ist ein hebräisches Wort und bedeutet einfach „Widersacher“ oder „der Widerstehende“.
Manchmal fragen wir uns, warum Gott so etwas zulässt. Paulus wollte die Thessalonicher besuchen und ihnen dienen. Kapitel 3 wird das noch ausführlicher behandeln. Doch Satan konnte ihn daran hindern. Deshalb war es notwendig, dass jemand anderes die Thessalonicher besuchte.
Wir wissen nicht immer die unmittelbaren Ursachen und Gründe, aber die Bibel gibt uns genug Informationen, um zu wissen und anzunehmen, dass es zum Guten dient – auch wenn wir es nicht immer erklären können. Es dient Gottes Absichten. Es muss Gottes Absichten dienen.
Im Buch Hiob sehen wir, wie der Satan die Heiligen Gottes bedrängen, schlagen und antasten darf. Wir sehen auch im Leben des Paulus, dass Satan ihnen Widerstand leistet. Doch jedes Mal waltet Gott darüber. Satan darf nichts tun, was Gott ihm nicht erlaubt. Gott setzt ihm Grenzen und eine bestimmte Zeit. Und jedes Mal muss daraus Gutes entstehen.
Das sehen wir auch hier im ersten Thessalonicherbrief. Letztlich steht hier alles im Zusammenhang mit dem Kommen des Herrn. Alles, was uns an Bösem widerfährt, jeder Widerstand, auch Satans, muss dazu dienen, uns für unser Ziel vorzubereiten. Gott sorgt dafür, dass es dem höchsten Guten dient.
Ich werde später noch darauf eingehen. Aber jetzt, im Zusammenhang mit Kapitel 3, fragen wir uns: Welchem guten Ziel diente es, dass Satan Paulus zweimal aufhalten durfte? Paulus konnte nicht nach Thessalonich reisen. Ein gutes Ergebnis davon war, dass Paulus diesen Brief schreiben musste. Dieser Brief wäre nicht entstanden, wenn Paulus nach Thessalonich gereist wäre.
Wie dankbar sind wir Gott für diesen Brief! Wir brauchen ihn. Über die Jahrhunderte ist dieser Brief zum Segen für das ganze Volk Gottes geworden. Wegen des Widerstands Satans wurde er geschrieben.
So lässt Gott alles, was uns zunächst verwirrt und unscheinbar oder sogar hinderlich, böse und destruktiv erscheint, zum Guten dienen – auch das. Denn Gott ist wirklich der Gott, der am Anfang aller Dinge steht. Und Gott ist der Gott, der am Ende alles vollenden wird.
Er ist das Alpha und das Omega. Er ist der, der kommt, heilt und alles vollendet. Und alles ist ihm untertan.
Kapitel 3.
Hirtenamt und Befestigung in Drangsal (Kapitel 3)
Im Kapitel drei geht es um Widerdrangsal und Befestigung. Das Wort Befestigung oder Festigkeit kommt in diesem Kapitel dreimal vor. Entsprechend sehen wir Paulus im Kapitel drei als Hirten. Der Hirte sorgt sich darum, dass die Gläubigen festbleiben, dass sie befestigt werden und nicht wankend werden, wenn Drangsal über sie kommt.
In Kapitel 3, Vers 1 heißt es: „Deshalb, da wir es nicht länger aushalten konnten“. Paulus hatte es zweimal versucht, doch es ging nicht, und er hielt es nicht länger aus. Verzeiht, ich bin jetzt der Versuchung überlegen, aber ich muss es zu Ende sagen. Das Wort „aushalten“ kommt im Neuen Testament nicht häufig vor. Im Griechischen heißt es „stego“. Es findet sich zum Beispiel in 1. Korinther 13,7: „Die Liebe duldet alles, sie erträgt alles, die Liebe hält alles aus.“ Dort steht ebenfalls dieses Wort.
Hier aber sagt Paulus, dass er es nicht aushalten konnte. Was bedeutet das? Die Liebe kann alles erdulden, was einem selbst widerfährt, aber sie kann nicht aushalten, wenn sie sieht, dass die Heiligen in Bedrängnis sind. Das kann der Hirte Paulus nicht ertragen. Deshalb muss er jemanden hinsenden, wenn er selbst nicht gehen kann. Er muss einfach wissen, wie es um die Thessalonicher steht. Er kann nicht ruhig bleiben, ist beständig um sie besorgt, betet für sie, ruft zum Herrn und hat keine Ruhe, bis er nicht weiß, wie es um sie steht.
„Da wir es nicht länger aushalten konnten, gefiel es uns, in Athen allein gelassen zu werden, und wir sandten Timotheus, unseren Bruder und Mitarbeiter Gottes im Evangelium des Christus, um euch zu befestigen und zu trösten, eures Glaubens halber, auf dass niemand wankend werde in diesen Drangsalen.“ Die Drangsale setzten sich also fort, auch nachdem der Apostel und seine Mitarbeiter Thessalonich verlassen hatten.
In Vers 8 kommt erneut das Wort „feststehen“ vor: „Denn jetzt leben wir, wenn ihr feststeht im Herrn.“ Und in Vers 13 erscheint das Wort wieder: „Um eure Herzen tadellos in Heiligkeit zu befestigen.“ Das zeigt den Hirten, der darum besorgt ist, dass die Gläubigen feststehen und befestigt werden.
Die Gefahr ist immer da, dass Gläubige wankend werden, wenn es Drangsale gibt. Sie könnten an Gott irre werden, an seinen Verheißungen zweifeln oder am Glauben verzweifeln. Dann nehmen sie Anstoß am Glauben und ziehen sich zurück. Das ist eine sehr reale Gefahr. Paulus will wissen, wie die Thessalonicher diese Drangsal verkraften.
Dann bekommt er die Nachricht: Timotheus ist hingegangen und bringt die Botschaft, dass sie im Glauben feststehen. Nun sehen wir erneut das Herz dieses Hirten, der sagt: „Jetzt leben wir, wenn ihr feststeht im Herrn.“ Erst jetzt lebt er richtig, vorher war er gewissermaßen wie tot. Erst jetzt lebt er wirklich, weil er weiß, dass die Geschwister im Herrn stehen. Das ist das Herz des Hirten.
Auch das steht im Zusammenhang mit seiner Hoffnung auf das Kommen des Herrn. Nun schauen wir, wie er die Wiederkunft des Herrn in diesem Kapitel darstellt. In Vers 13 heißt es: „Um eure Herzen tadellos in Heiligkeit zu befestigen vor unserem Gott und Vater, bei der Ankunft unseres Herrn Jesu mit allen seinen Heiligen.“ Der Herr wird kommen und die Gemeinde zu sich nehmen. Davon spricht Kapitel 1 und Kapitel 2. Hier erfahren wir, dass der Herr erscheinen wird und die Gemeinde mit ihm erscheinen wird.
Das zeigt, wie wichtig die Herde, die Gemeinde, dem Oberhirten ist. Christus ist die Herde, die Gemeinde so wichtig, dass er sie mit seinem Blut erkauft hat, bewahrt und weidet. Und wenn er erscheint, wird er mit ihr erscheinen. Er wird nicht allein erscheinen. Er will, dass die ganze Welt, die ganze Schöpfung sieht: „Das ist mein Volk, das ist meine Braut. Das sind die, die mir geglaubt, mir vertraut und mir in dieser Welt nachgefolgt sind.“ Gegen Widerstand und Ablehnung haben sie ihm die Treue gehalten. Das sind seine Geliebten, sein Volk, seine Braut.
Er will, dass sie mit ihm erscheinen. Das ist wie ein Ehemann, der seine Frau liebt. Er freut sich immer, wenn er seine Frau mitnehmen kann und sagen kann: „Das ist meine Frau, schau, das ist meine Frau, meine geliebte Frau. Ich habe euch von ihr erzählt, jetzt seht ihr sie.“ Er freut sich. So freut sich der Herr, sein Volk, seine Braut, der ganzen Schöpfung zu offenbaren. Denn so viel bedeutet sie ihm.
Diesen Blick hat der Hirte, der Hirte Paulus. Das sind die Geliebten des Herrn, und darum leidet er, wenn sie im Bedrängnis sind und er nicht weiß, wie es um sie steht. Das Kommen des Herrn ist also auch dem Hirten Ansporn zu seinem Dienst.
Vom Rückblick zum Ausblick: Heiligkeit und Bruderliebe als Ziel
Dann Kapitel vier, 1. Thessalonicher 4. Wir können noch einen Moment mit der Folie warten. In 1. Thessalonicher 4, und können noch einmal die erste Folie anschauen – weißt du, wo die ist? Ist sie parat? Ja. Hier sehen wir, wie Paulus in den Kapiteln 1, 2 und 3 davon erzählt, wie das Evangelium zu den Thessalonichern kam, wie sie gläubig wurden, errettet und befestigt wurden.
Ab Kapitel 4 blickt Paulus nach vorn, nicht mehr zurück. Die ersten drei Kapitel schauen zurück, Kapitel 4 und 5 hingegen nach vorn. Hier wird uns gezeigt, wozu die Thessalonicher errettet und befestigt wurden. Das ist noch kein Endziel und kein Selbstzweck. Sie wurden befestigt, um – und jetzt sehen wir es in Kapitel 4 – zuzunehmen, zu wachsen in Heiligkeit und in Bruderliebe.
In den Versen 1 bis 8 geht es um Heiligkeit, in den Versen 9 bis 12 um Bruderliebe.
Was ist Heiligkeit? Man kann es vielleicht so umschreiben: Heiligkeit bedeutet zweierlei – dort sein, wo Gott ist, und so sein, wie Gott ist. Beides gehört dazu: dort sein, wo der Herr ist, und so sein, wie der Herr ist.
Wenn wir das bedenken, verstehen wir, dass wir in dieser Sache eigentlich wachsen sollten. Wir sind durch Christus sicher geheiligt und zu Gott gebracht. In gewissem Sinn sind wir also schon dort, wo der Herr ist, und gerechtfertigt, damit auch so, wie der Herr ist. Aber wir müssen es auch noch werden, darin wachsen.
Davon sprechen die Schreiber des Neuen Testaments sehr häufig. Dieses Ziel wird auch erreicht werden. Ich möchte eine Stelle dazu lesen, die uns gleich beides zeigt: dort sein, wo der Herr ist, so sein, wie der Herr ist, und dass das Wissen um das Kommen des Herrn uns heiligt.
1. Johannes 3, Verse 2 und 3:
Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen, dass, wenn es offenbar werden wird, wir ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Also werden wir ihm gleich sein. Dann, wenn wir bei ihm sind, werden wir auch dort sein, wo er ist, und so sein, wie er ist, denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und jeder, der diese Hoffnung zu ihm hat, reinigt sich selbst, wie er rein ist.
So stellt Paulus diese Forderung Gottes auch in den Zusammenhang der Wiederkunft des Herrn.
1. Thessalonicher 4, Vers 3:
Dies ist Gottes Wille, eure Heiligkeit.
Das ist Gottes Wille. Er will, dass wir darin zunehmen. So steht es im Vers 1:
Übrigens, Brüder, bitten und ermahnen wir euch im Herrn Jesus, wie ihr von uns empfangen habt, in welcher Weise ihr wandelt und Gott gefallen sollt, wie er auch wandelt, damit ihr reichlicher zunehmt, wachst in dieser Sache.
Feststehen ist gut, aber das ist kein Selbstzweck. Feststehen dient dem Wachsen – wachsen in Heiligkeit und dann auch wachsen in Liebe.
Vers 9:
Was aber die Bruderliebe betrifft, so habt ihr nicht nötig, dass wir euch schreiben, denn ihr selbst seid von Gott gelehrt, einander zu lieben. Das tut ihr auch gegen alle Brüder, die in Mazedonien sind. Wir ermahnen euch aber, Brüder, reichlicher zuzunehmen, auch darin zu wachsen.
Wachsen in Liebe, wachsen in Heiligkeit – dieses Beides zusammengenommen bedeutet, dem Herrn immer ähnlicher zu werden. Und wer diese Hoffnung zu ihm hat, wird ihm immer ähnlicher.
Die Entrückung als Trost und Hoffnung
Aber sein Kommen ist auch Trost. In 1. Thessalonicher 4 finden wir einen wunderbaren Abschnitt, der uns die ausführlichste Beschreibung der Entrückung gibt. Genauer gesagt in 1. Thessalonicher 4, Verse 13-18.
Hier wird ausdrücklich gesagt, dass dieser Text niedergeschrieben wurde, damit wir uns nicht betrüben und uns gegenseitig ermutigen. Er ist uns also zum Trost gegeben.
Lesen wir diese Verse 13 bis 18:
„Wir wollen aber nicht, Brüder, dass ihr, was die Entschlafenen betrifft, unkundig seid, damit ihr euch nicht betrübt wie die übrigen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, wird auch Gott die durch Jesus Entschlafenen mit ihm bringen bei seinem Erscheinen. Aber bevor er erscheint, wird er die Seinen zu sich entrücken.“
Davon handeln die Verse 15 bis 17:
„Denn dieses sagen wir euch im Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes herniederkommen vom Himmel. Die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft. Und so werden wir allezeit beim Herrn sein.“
Das ist die Entrückung: Der Herr wird uns zu sich rufen und zu sich nehmen. Die Thessalonicher waren plötzlich unsicher, und offensichtlich hatte Paulus noch nicht ausführlich mit ihnen darüber gesprochen. Sie fragten sich: Was ist, wenn wir sterben, bevor der Herr kommt?
Paulus gibt darauf hier eine Antwort: Auch diejenigen, die sterben, bevor der Herr kommt, haben dadurch nichts verloren. Sie sind nicht etwa irgendeines Segens beraubt worden. Der Triumph des Herrn über den Tod ist so vollständig, dass auch die, die schon ins Grab gelegt wurden, aus den Gräbern auferstehen, verwandelt werden und zum Herrn entrückt werden.
Was Paulus hier sagt, ist eigentlich nichts Neues. Es sind nur einige Details, die wir hier genauer erfahren. Er spricht über Dinge, die der Herr bereits den Jüngern gesagt hatte.
Vergleich mit Johannes 14 und die persönliche Bedeutung der Wiederkunft
Johannes 14, vergleichen wir einmal Johannes 14,3 mit 1. Thessalonicher 4,16-17.
In Johannes 14, Vers 3 spricht der Herr in der Oberkammer am letzten Abend, als er mit den Jüngern zusammen ist. Er sagt: „Wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin.“
Das können wir nun Punkt für Punkt mit dem vergleichen, was Paulus in 1. Thessalonicher 4 sagt.
Johannes 14,3: „Ich komme wieder.“ Paulus sagt, der Herr wird herniederkommen.
Johannes 14,3: „Ich werde euch zu mir nehmen.“ Paulus sagt, danach werden wir entrückt werden.
Johannes 14,3: Der Herr sagt, „damit ihr dort seid, wo ich bin.“ Paulus sagt: „So werden wir allezeit beim Herrn sein.“
Nun sollten wir das einmal bedenken. Der Herr sagt: „Ich werde kommen, ich komme wieder und werde euch zu mir nehmen.“ Der Herr selbst kommt und holt uns.
Das steht in auffälligem Kontrast zu Lukas 16. Dort starb der arme Lazarus, und es heißt, er wurde von Engeln in den Schoß Abrams getragen.
Hier wird kein Engel geschickt, um uns zu holen. Der Herr kommt selbst. Er schickt keine Delegation, sondern kommt persönlich. Dadurch zeigt er, wie viel ihm seine Braut, sein Volk bedeutet.
Wenn ich Besuch bekomme und mir der Gast etwas bedeutet, gehe ich selbst zum Bahnhof und warte dort, wenn er ankommt. Ich schicke nicht jemanden voraus und sage ihm, er solle ein Taxi nehmen, das ich dann bezahle. Nein, ich gehe selbst hin.
So kommt auch der Herr selbst und holt uns. Er will, dass wir dort sind, wo er ist.
Die Einzelheiten des gebietenden Rufes und die Verwandlung der Erlösten
Schauen wir uns nun die Einzelheiten der Verse 16 bis 18 in 1. Thessalonicher 4,16-18 an.
Hier haben wir einen dreifachen Ruf: den gebietenden Zuruf des Herrn, der ein Befehlsruf ist – nicht einfach ein lauter Schrei, sondern ein Befehl des Herrn. Dann hören wir die Stimme eines Erzengels und schließlich die Posaune Gottes.
Zum Thema Posaune sagt Paulus auch im ersten Korintherbrief, 1. Korinther 15,51-52: „Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden zwar nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune. Denn es wird eine Posaune erschallen, und die Toten werden auferweckt, unverweslich, und wir werden verwandelt werden.“ Das sind genau die gleichen Aussagen wie im ersten Thessalonicherbrief.
Jetzt besonders wichtig ist der gebietende Zuruf, der Befehlsruf des Herrn. Der Herr ruft in einer Weise, dass das geschieht, was er befiehlt. Das ist nicht vergleichbar mit seinen Befehlen im Gesetz, etwa am Sinai, oder mit den Aufforderungen, die durch die Evangelisten weitergegeben werden. Wenn ein Evangelist das Wort Gottes zitiert und sagt, Gott gebietet allen Menschen Buße zu tun, dann geschieht das nicht automatisch bei allen Menschen. Viele tun es nicht. Aber hier wird es ein Befehlsruf des Herrn sein, dem genau Folge geleistet wird.
Das ist vergleichbar mit der Szene, als Jesus vor dem Grab des Lazarus stand. Der Herr befahl: „Lazarus, komm hervor!“ Und Lazarus kam hervor. Es geschah etwas, das sonst unmöglich ist, denn Tote hören normalerweise nichts. Aber der Befehl des Herrn wirkte, und Lazarus kam.
Wenn der Herr kommt, um die Gemeinde zu sich zu entrücken, ist das kein bloßer Einladung, sondern ein Befehl. Das ist unser Glück. Wäre es nur eine Einladung, würden viele vielleicht denken: „Ich habe jetzt Wichtigeres zu tun.“ Aber der Herr wird befehlen: „Komm!“ Und dann werden wir alle kommen. Es ist ein Ruf seiner Allmacht, der genau das bewirkt, was er befiehlt. Dann werden wir zu ihm entrückt werden.
Das wird ein herrlicher Anblick sein. Wir werden den Herrn sehen – den, den wir, obwohl wir ihn noch nicht gesehen haben, lieben. Petrus sagt das im ersten Petrusbrief: Wir haben ihn nicht gesehen, aber wir lieben ihn trotzdem. Doch wir werden ihn sehen. Sein Angesicht, das Angesicht unseres Erlösers, der uns bis ans Ende geliebt hat, der nicht aufgehört hat, uns zu lieben, der uns aus Liebe bewahrt, erhellt und trägt, und der uns aus Liebe zu sich ruft. Ihn werden wir sehen – ein herrlicher Anblick!
Es wird ein Wunder an den Erlösten geschehen: Sie werden verwandelt. Dann wird unser Leib der Niedrigkeit, wie Paulus ihn im Philipperbrief nennt, verwandelt. Lesen wir diese Stelle in Philipper 3,20-21:
„Denn unser Bürgertum ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichförmigkeit mit seinem Leib der Herrlichkeit nach der wirksamen Kraft, mit der er vermag, auch alle Dinge sich zu unterwerfen.“
Unser Leib ist wirklich ein Leib der Niedrigkeit. Wegen der Sünde ist unser Leib sterblich geworden. Er ist zerbrechlich, anfällig für Krankheiten, Geschwüre und Tumore. Wenn wir ihn nicht pflegen und beständig waschen, beginnt er zu riechen. Ein Leib der Niedrigkeit.
Eines Tages wird, wenn der Herr wiederkommt, alle Kraft aus diesem Leib weichen. Dann werden wir zusammenbrechen, kein Glied mehr rühren können, und unser Leib wird verwesen. Das ist der Leib der Niedrigkeit.
Der Herr wird die Erlösten verwandeln. Die Sünde wird hinweggetan sein, und dann wird auch die Gegenwart der Sünde verbannt sein. Wo keine Sünde ist, gibt es keinen Tod, keinen Verfall, keinen Zerfall.
Die Erlösten werden verwandelt, und dann kommt eine wunderbare Begegnung: Wir werden dem Herrn begegnen und allen Erlösten. Wer von uns hat nicht schon Kummer und Schmerz im Herzen gehabt? Wahrscheinlich haben die meisten von uns schon über Zerwürfnisse mit Erlösten geweint, mit denen wir keine Gemeinschaft haben können, obwohl wir sie lieben. Es stehen Dinge dazwischen, weil wir Sünder sind und Sünden in der Welt existieren. Das bekümmert uns oft sehr.
Doch dann werden wir allen Erlösten begegnen – allen. Und nichts wird zwischen uns stehen, gar nichts. Dann sind wir beim Herrn. Es heißt, so werden wir allezeit beim Herrn sein. Beim Herrn – das heißt, dort regiert nur einer, und nur ein Wille herrscht: der Wille des Herrn. Das ist der Grund, warum dort reine Glückseligkeit herrschen wird.
Unsere Erde ist ein Jammertal und Tränental, weil hier tausend Willenskräfte miteinander im Widerstreit liegen. Genau deshalb ist es so. Das ist seit dem Sündenfall so. Alle Willenskräfte stehen in Opposition zu Gott.
Doch dort wird dein Wille sein – der gute und vollkommene Wille des Herrn wird alles beherrschen. Das Ergebnis wird Glückseligkeit sein: vollkommenes Glück, nie endendes Glück, ungetrübtes Glück, Glück ohne Schatten.
Noch schöner als am ersten Sommertag, am ersten Ferientag zu erwachen. Ich erinnere mich noch: In Schweden, als ich zehn Jahre alt war, hatte ich dort dreimal Sommerferien erlebt, elf Wochen lang. Wenn man an einem schönen Junimorgen erwachte – das war Glückseligkeit! Und doch war immer ein Schatten da, der größer wurde, bis es August wurde und dann...
Doch das wird dann reine Glückseligkeit sein, ohne Schatten, vollkommenes Glück, denn der Herr ist dort, und alles ist ihm untertan.
Das ist unser Glück, ewiger Trost. (Ein Schreibfehler ist mir aufgefallen, den muss ich bei Gelegenheit ändern.) Wir werden dann allezeit beim Herrn sein.
Der Tag des Herrn als Tag des Gerichts und der Veränderung
Gut, wir wollen uns noch kurz das Kapitel ansehen – die ersten Verse, denn viel Zeit bleibt jetzt nicht mehr. Es geht um Kapitel 5, die Verse 1 bis 3. Hier spricht Paulus vom Kommen des Herrn als den Tag des Herrn.
Damit spricht er erstmals vom Kommen des Herrn in Bezug auf die Welt. Bisher war das Kommen des Herrn immer in Beziehung zum Volk Gottes, zur Gemeinde gesehen worden. Nun aber geht es um das Kommen des Herrn und die Welt.
Was aber die Zeiten und die Zeitpunkte betrifft, so habt ihr, Brüder, nicht nötig, dass euch geschrieben werde. Denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommt wie ein Dieb in der Nacht. Wenn sie sagen: Friede und Sicherheit, dann kommt plötzlich ein Verderben über sie, gleichwie die Geburtswehen über die Schwangere, und sie werden nicht entfliehen.
Das Kommen des Herrn ist für die Gemeinde ein Trost. Für die übrigen aber, wie es in Kapitel 4, Vers 13 heißt, ist es kein Trost. Für die übrigen ist der Tag des Herrn Schrecken, und das wird hier ganz deutlich.
Der Ausdruck „Zeiten und Zeitpunkte“ wird im Alten Testament und an einer Stelle im Neuen Testament für Veränderungen von Regierungen verwendet. Zum ersten Mal steht dieser Ausdruck in Daniel 2,21. Dort sagt Daniel im Gebet, nachdem Gott ihm seinen Plan mit den Nationen und der Zeit der Nationen enthüllt hat: „Er ändert Zeiten und Zeitpunkte, setzt Könige ab und setzt Könige ein.“ Das ist die Erklärung: Zeiten und Zeitpunkte bedeuten Veränderungen, und zwar von Königen und Königreichen. Könige werden eingesetzt, Könige werden abgesetzt.
Im Neuen Testament lesen wir in Apostelgeschichte 1,6-7: Die Jünger fragten Jesus, als sie zusammengekommen waren: „Herr, stellst du in dieser Zeit Israel das Reich wieder her?“ Jesus antwortete: „Es ist nicht eure Sache, Zeit oder Zeitpunkte zu wissen.“ Sie fragten also nach dem Kommen des Reiches, ob jetzt das Reich der Welt verschwinden und das Reich des Messias kommen werde – ein Regierungswechsel. Und der Herr sagt: „Es ist nicht eure Sache, Zeiten und Zeitpunkte zu wissen.“ Genau darauf bezieht sich Paulus hier in 1. Thessalonicher 5,1.
Der Tag des Herrn wird Zeiten und Zeitpunkte ändern, das heißt: Die Reiche der Welt werden verschwinden, und dann wird das Reich Christi aufgerichtet werden. Dies geschieht gewaltsam, weil die Welt bis zum Schluss Widerstand leistet.
In seiner Allmacht wird er die Reiche der Welt wegfegen und sein Reich aufrichten. Entsprechend ist der Tag des Herrn, so wie Paulus ihn beschreibt, unerwünscht. Er kommt unverhofft. Er ist katastrophal, schmerzhaft und überwältigend.
Das sind die fünf Merkmale, die Paulus nennt: Der Tag des Herrn ist unerwünscht – wie ein Dieb in der Nacht. Niemand wünscht sich einen Dieb, das ist wohl der unerwünschteste Besuch, den es geben kann. Offenbarung 3,3 verwendet diesen Vergleich ebenfalls.
Der Tag des Herrn ist unverhofft, nämlich plötzlich. Wenn sie sagen „Friede und Sicherheit“, dann kommt plötzlich Verderben über sie. Er wird katastrophal sein, nämlich Verderben, und schmerzhaft wie Geburtswehen.
Dabei genügt es, nur zuzuschauen, wenn eine Geburt stattfindet – man spürt sie ja nicht selbst, aber man merkt, dass das wirklich Schmerzen sind. Schmerzhaft und überwältigend werden sie nicht entfliehen können.
Schauen wir uns dazu Amos 5,18-20 an. Dort finden wir eine sehr anschauliche Schilderung der Ausweglosigkeit. Niemand wird dem Zorn Gottes entkommen.
Dort heißt es: „Wehe denen, die den Tag des Herrn herbeiwünschen!“ Das sind die Leute, die sagen: „Gott soll noch einmal eingreifen, dann wissen wir, ob es einen Gott gibt.“ Sie wissen nicht, was sie reden.
„Wehe denen, die den Tag des Herrn herbeiwünschen! Wozu soll euch der Tag des Herrn sein? Er wird Finsternis sein und nicht Licht.“
Es folgt ein Vergleich: Es wird nicht wirklich so passieren, aber es wird sein wie, wenn jemand vor dem Löwen flieht. Er meint, dem Löwen entkommen zu sein, doch es begegnet ihm ein Bär. Gerade noch kann er sich vor dem Bären retten, kommt nach Hause, atmet aus, stützt sich an die Wand – und eine Schlange beißt ihn. Wo er sich auch wendet, ist er von Verderben umstellt.
Dieser Tag wird überwältigend sein.
Paulus sagt den Christen, dass sie von diesem Tag des Herrn wissen. Dieser Tag wird Finsternis sein. Deshalb sollen wir, da wir nicht zur Nacht gehören, sondern Kinder des Tages sind, auch entsprechend leben.
Dann werden wir, wie wir gestern hörten, Wegweiser und Zeugnis für die anderen sein. Sie können sich an uns orientieren und im Licht des kommenden Tages leben.
Schließlich und ich schließe mit zwei, drei Sätzen: Leben in der Gewissheit der Gnade. Das sehen wir in der letzten Erwähnung der Wiederkunft des Herrn in diesem Brief, 1. Thessalonicher 5,23-28:
„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig, und euer ganzer Geist und Seele und Leib werde tadellos bewahrt bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus. Er ist treu, der euch ruft; er wird es auch tun. Brüder, betet für uns. Grüßt alle Brüder mit heiligem Kuss. Ich beschwöre euch beim Herrn, dass der Brief allen Brüdern vorgelesen werde. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch.“
Man kann auch übersetzen: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus ist mit euch. Er hat das Werk angefangen, er wird es vollenden. Er wird uns alle vollenden und zu sich nehmen.
Leben in der Gewissheit der Gnade
Bitte geben Sie den Text ein, den ich überarbeiten soll.