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Echt Jesus! - So ist er

08.06.2003Johannes 4,1-19

Die universelle Sehnsucht nach Glück in Beziehungen

Guten Morgen miteinander! Kontaktanzeigen sind immer etwas Tolles. Ich frage jetzt nicht, wer schon mal eine geschrieben hat – ich will euch ja nicht zu Lügnern machen. Und ich frage auch nicht, wer schon mal eine gelesen hat. Die tollsten Kontaktanzeigen findet man ja immer in Blättern für landwirtschaftliche Betriebe.

Zum Beispiel: Junger Landwirt, 36 Jahre alt, sucht eine zupackende, kräftige Landwirtin. Zuschriften unter so und so, so und so, Schrifte so und so. Bild vom Traktor erwünscht, den sie dabei hat. Landwirtin mit Traktor – ja, der Mann hat Realitätssinn, oder?

Ihr kennt das ja: Hektar bestehen, Schönheit vergeht. Aber Kontaktanzeigen sind ein riesiger Ausdruck unseres Menschseins. In Kontaktanzeigen kommt ein Urtrieb unseres Menschseins zum Ausdruck, nämlich die Sehnsucht nach Glück.

In jeder Kontaktanzeige steckt das: Wir Menschen haben eine riesige Sehnsucht nach Glück. Die einen haben den Mut, eine Anzeige zu schreiben, die anderen verzichten darauf. Aber es gibt keinen Menschen, der über diesen Planeten geht, dem sein Glück egal wäre – egal wie alt er ist.

Erst letzte Woche hat meine Frau eine Anzeige gelesen, da stand: „Rüstige Rentnerin sucht einen Mann für den Herbst des Lebens.“ Sie ist 82 Jahre alt. Egal wie alt ein Mensch ist, diese Sehnsucht nach Glück verbindet uns alle auf der ganzen Welt.

Keiner sagt: „Mensch, ich bin glücklich, das ist gut. Oder ich bin unglücklich, auch gut, egal wie es ist.“ Nein, wir alle sind Menschen, die einen Riesendurst nach Glück haben. Und wir tun alle sehr viel, um unser Glück zu erreichen.

Wir investieren viel Energie: Die einen lernen mehr, die anderen pflegen ihre Hobbys intensiver. Aber egal, was wir tun, wir arbeiten daran, dass unser Leben glücklich wird. Wir arbeiten daran, dass unser Leben schön wird.

Wir pflegen Hobbys oder basteln an der Karriere – jeder auf seine Weise. Aber keiner sitzt da und sagt: „Ich will unglücklich bleiben, das wäre mir egal.“

Diese Annoncengeschichte, diese Kontaktanzeigengeschichte macht noch etwas anderes deutlich: Glück allein zu haben, ist doch ein bisschen langweilig. Spätestens wenn man alles hat, alles erreicht hat, was man sich erträumt hat, und dann immer noch allein ist, dann dämmert einem langsam, dass es doch noch etwas mehr geben muss.

Dass Glück auch etwas mit Beziehungen zu tun hat, dass zum Lebensglück auch Beziehungen gehören.

Die göttliche Anlage für Beziehungen und die Suche nach dem Partner

Gott hat uns so geschaffen, dass wir auf Beziehungen hin angelegt sind. Der Schöpfer hat uns genau dafür gemacht. Wir sollen Freunde finden, aber nicht nur das. Gott hat uns auch so gestaltet, dass ein Mensch einen Partner findet, mit dem er sein ganzes Leben teilen kann. Mit dem er alle Stunden, alles Glück und auch alles Leid seines Lebens gemeinsam erleben kann. Daraufhin hat Gott uns geschaffen.

Wenn du also eine Sehnsucht nach einem Partner hast, dann ist das ganz normal. Gott hat dich so gemacht.

Ich sage nur eins: Eidlingen ist ein guter Ort, um den einen oder die eine zu finden. Eidlingen ist wirklich der beste Ort, um eine Freundin zu finden. Die Schwester Dorothea hat es gestern schon ein bisschen angedeutet. Manche kommen ja mit der Motivation hierher, ein Mädchen „abzuschleppen“. Wenn wir das Abschleppen etwas romantischer formulieren, dann ist das eine absolut richtige Motivation. Das muss nicht die Hauptmotivation sein, aber es ist okay.

Ich wünsche euch allen – ihr Mädels – dass ihr den zweitbesten Mann der Welt hier in Eidlingen findet. Ja, okay, ich bin schon vergeben. Ihr müsst auch lernen, mit unerfüllten Wünschen zu leben. Aber der zweitbeste ist bestimmt noch da. Und ihr Jungs, euch wünsche ich die zweitbeste Frau. Die beste habe ich ja schon erwischt. Aber auch die zweitbeste Frau wünsche ich euch, dass ihr sie hier findet.

Beziehungen sind ein ganz wichtiges Kapitel in unserem Leben. Jemand hat mal nach seinem Traumpartner gerufen, glaube ich. Vielleicht schaut ihr mal danach.

Wenn wir über Beziehungen reden, dann wisst ihr alle: Dabei fangen auch die Probleme an. Glück ist für unser Leben nicht nur eine Möglichkeit oder eine Option, auf die wir verzichten könnten. Glück ist die Grundsehnsucht unseres Lebens. Deshalb sind wir auch erpressbar.

Weil wir Glück so dringend brauchen wie die Luft zum Atmen, sind wir bereit, hohe Preise zu zahlen für etwas, von dem wir uns ein bisschen Glück versprechen. Von dem wir uns ein bisschen innere Erfüllung erhoffen. Wir sind bereit, viel für eine Beziehung zu investieren. Das zeigt sich auch oft in Kontaktanzeigen.

Die Gefahr der Erpressbarkeit durch Sehnsucht und Sucht

Die Sehnsucht nach Glück macht uns unglaublich erpressbar und unkritisch. Man sieht über alles hinweg. Dabei überhört man oft die innere Stimme, die einem manchmal sagt: „Pass auf, lass die Finger weg, Vorsicht!“

Im Wort „Sehnsucht“ steckt auch das Wort „Sucht“. Wer einmal erlebt hat, süchtig geworden zu sein, weiß, wie es ist, nicht mehr Herr über sich selbst zu sein. Man wird nur noch getrieben und gezogen von einer anderen Macht – von dieser Sucht.

Dann ist man Sklave und muss Dinge tun, die man eigentlich hasst. Irgendwann hasst man sich selbst dafür, dass man diese Dinge tut. Doch man ist danach süchtig. Je stärker die Sucht wird, desto mehr gibt man sich mit dem zufrieden, was man gerade eben bekommen kann – auch wenn es einen kaputtmacht.

Das gilt auch für Beziehungen, die einen eigentlich zerstören. Möglicherweise weiß man das sogar selbst. Sucht macht immer kaputt. Sie treibt uns zu Dingen, die wir eigentlich nicht wollen und nicht wollen können.

Begegnung am Jakobsbrunnen: Jesus und die samaritische Frau

Die Bibel erzählt uns viele Geschichten von sehnsüchtigen Menschen. Eine davon hat Kurt Schneck gestern schon angesprochen. Sie steht im Johannes-Evangelium, Kapitel 4. Das Johannes-Evangelium ist das Thema dieser Tage, und ich freue mich, dass Annette jetzt diese Verse vorliest: Johannes 4, Verse 5 bis 19. Ihr könnt sie auf dem Bildschirm mitlesen.

Da kam Jesus in eine Stadt Samariens, die heißt Sychar. Sie liegt nahe dem Feld, das Jakob seinem Sohn Joseph gegeben hatte. Dort war auch Jakobs Brunnen. Weil Jesus müde von der Reise war, setzte er sich an den Brunnen. Es war um die sechste Stunde.

Da kam eine Frau aus Samaria, um Wasser zu schöpfen. Jesus sprach zu ihr: „Gib mir zu trinken.“ Seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Essen zu kaufen.

Die samaritische Frau antwortete ihm: „Wie, du bittest mich um etwas zu trinken, obwohl du ein Jude bist und ich eine samaritanische Frau? Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern.“

Jesus antwortete ihr: „Wenn du die Gabe Gottes erkennen würdest und wüsstest, wer zu dir sagt: ‚Gib mir zu trinken‘, dann würdest du ihn bitten, und er gäbe dir lebendiges Wasser.“

Die Frau sagte zu ihm: „Herr, du hast doch nichts, womit du schöpfen könntest. Der Brunnen ist tief. Woher hast du dann lebendiges Wasser? Bist du mehr als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat? Er hat daraus getrunken, ebenso seine Kinder und sein Vieh.“

Jesus antwortete: „Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen. Doch wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, wird niemals mehr Durst haben. Das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm eine Quelle werden, die ins ewige Leben quillt.“

Die Frau sagte zu ihm: „Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich nicht mehr durstig werde und nicht mehr herkommen muss, um zu schöpfen.“

Jesus sprach zu ihr: „Geh hin, rufe deinen Mann und komm wieder her.“

Die Frau antwortete: „Ich habe keinen Mann.“

Jesus sagte zu ihr: „Du hast recht gesagt: ‚Ich habe keinen Mann.‘ Fünf Männer hattest du, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Das hast du wahr gesagt.“

Die Frau sagte zu ihm: „Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist.“

Die Einsamkeit und Ausgrenzung der Frau am Brunnen

Da ist von einer Frau die Rede, die um die Mittagszeit an einen Brunnen geht. Alle, die Krimis lesen, und bei euch sollten jetzt alle Alarmglocken läuten, denn da ist etwas faul. Wenn man sich im Orient um die Mittagszeit auf den Weg macht, dann ist man entweder verrückt oder man hat einen guten Grund dafür.

Die Frau hatte einen triftigen Grund. Sie wollte den anderen aus dem Weg gehen. Deshalb ging sie nicht morgens zum Brunnen, wo alle Frauen damals Wasser holten. Stattdessen ging sie in der Gluthitze der Mittagszeit zum Brunnen, weil sie dort garantiert niemanden treffen würde. Sie wollte ganz allein sein.

Sie wollte nicht von irgendjemandem angesprochen werden, denn man redete sowieso schon viel zu viel über sie und tratschte. Ihr habt gelesen, dass sie einen Mann nach dem anderen gehabt hatte, und jede Beziehung zerbrach, eine nach der anderen. Jetzt lebte sie mit einem unehelichen Partner zusammen, und das war damals sowieso schon ein Ding der Unmöglichkeit.

Über diese Frau zerriss sich das ganze Dorf das Maul, und mit ihr wollte niemand etwas zu tun haben. Deshalb wollte sie auch mit niemandem etwas zu tun haben. Eine junge Frau, ihr könnt euch vorstellen, wie tief enttäuscht sie war. Sie hatte sich die Einsamkeit nicht ausgesucht, sie war ausgegrenzt worden, aber jetzt war sie es.

In ihr schlummerte eine riesige Sehnsucht nach Glück. Sie merkte, wie ihr dieses Glück, das sie sich erträumt hatte, wie Sand zwischen den Fingern zerrann. Ich weiß nicht, an wem es lag, aber bei dieser Frau lag es ganz gewiss zu einem großen Teil auch an ihr selbst.

Wenn fünf Beziehungen scheitern, dann hat das etwas mit der Persönlichkeit der Frau zu tun. Und wisst ihr, wenn unsere Beziehungen scheitern, hat das immer auch etwas mit unserer Persönlichkeit zu tun. Es ist immer ein Zeichen dafür, dass wir an uns arbeiten sollten, dass noch Potenzial zur Reife da ist.

Ich bitte euch: Nehmt jede zerbrochene Beziehung eures Lebens – die gibt es – als Anlass, an eurer Persönlichkeit weiterzuarbeiten. Sagt nicht: „Der Depp war so blöd“ oder „Diese Tussi, so eine Schnepfe“, sondern betrachtet jede zerbrochene Beziehung als ein Zeichen, als einen Hinweis, an euch selbst weiterzuarbeiten.

Die Bedeutung von Charakter und Hören bei der Partnerwahl

Ihr lieben Mädels, auch wenn es hart klingt: Ein Mann an sich macht noch nicht glücklich. Und umgekehrt gilt das Gleiche. Eine Freundin oder Partnerin an sich macht ebenfalls nicht automatisch glücklich. Manchmal passiert sogar genau das Gegenteil.

Es lohnt sich bei einer Beziehung, nicht nur hinzugucken. Viel wichtiger ist es, den anderen wirklich zu hören. Bei der Partnerwahl ist das genauso wie bei Gott: Man bekommt durch Hören mehr Informationen als durch bloßes Gucken.

Fragt euch zuerst: Was sagt sie eigentlich? Was redet er? Nicht: Wie sieht sie aus? Wie sieht er aus? Wisst ihr, das Aussehen des Anderen verändert sich garantiert, der Charakter nicht unbedingt. Schönheit vergeht, Charakterlosigkeit kann bestehen bleiben.

Diese Frau wollte Glück und fand nur Männer – das ist etwas anderes. Und jetzt kommt sie an diesen Brunnen und trifft wieder einen Mann. Was sie nicht weiß, ist, dass Jesus keiner der üblichen Frauenversteher ist, nach dem Motto: Ich weiß schon, was du fühlst. Jesus ist ein Menschenkenner – das ist etwas ganz anderes.

Was sie nicht weiß, und was sie auch nicht wissen kann, ist, dass Jesus ihre ganze Lebensgeschichte kennt, von vorne bis hinten. Er weiß, wer sie ist. So ist das bei Jesus, und so ist es auch bei mir. Ich kann dir das jetzt nicht im Detail erklären, aber weil Jesus der Sohn Gottes ist, von Gott kommt, hat Jesus den absoluten Durchblick – auch den Durchblick in deinem Leben.

Er sieht in unsere Vergangenheit, er sieht sogar unsere Zukunft. Aber vor allem sieht er in unser Herz. Er weiß, wer ich bin, bis ins Tiefste hinein. Er kennt mich besser, als ich mich selbst kenne.

Das ist das Erste, was ich festhalten möchte: So ist Jesus. Er sieht nicht auf Äußerlichkeiten, er sieht ins Herz.

Die Authentizität vor Jesus und seine durchdringende Liebe

Wenn Jesus sich nicht auf deine Äußerlichkeiten konzentriert, sollten wir das auch nicht tun. Ebenso sollten wir aufhören, anderen etwas mit unseren Äußerlichkeiten vorzumachen. Wir versuchen ständig, anderen Menschen etwas über unser Leben vorzugaukeln, und oft gelingt uns das auch. Jeder von uns ist ein genialer Schauspieler – jeder auf seine eigene Art und Weise.

Wir spielen eine Rolle gegenüber unseren Eltern, unseren Klassenkameraden, unseren Arbeitskollegen, manchmal auch gegenüber unseren Freunden und manchmal sogar gegenüber dem eigenen Ehepartner. Doch bei Jesus funktioniert das nicht. Bei ihm taugen solche Täuschungsmanöver nichts. Er durchschaut sie sofort. Bei Jesus ist der Keller unseres Lebens offen. Er weiß, wie es dort aussieht. Er kennt die Leichen, die dort liegen – auch in deinem Leben. Er kennt die faulen Kompromisse, die Lügen und Halbwahrheiten, mit denen du den Schein aufrechterhältst.

Heute sagt man oft, die einen haben Sein, die anderen nur Schein. Ich wünsche dir, dass du ein Mensch wirst, der mehr Sein hat als Schein.

Dann spricht Jesus diese Frau an – und das war eine riesige Überraschung. So etwas machte man damals nicht. Ein jüdischer Mann sprach nicht einfach eine Frau an, und schon gar keine samaritanische Frau. Doch Jesus tut es trotzdem.

Er spricht diese Frau an, obwohl sie eine Frau war. Noch mehr: Sie war ein Frauenzimmer, ein Flittchen – das macht ein Mensch schon zweimal nicht. Außerdem war sie eine Ausländerin, eine Samaritanerin. Mit so jemandem sprach ein ordentlicher Jude erst recht nicht. Und dann hatte sie noch eine andere Religion. Die Samaritaner galten theologisch als nicht ganz koscher.

Jesus tut es trotzdem. Er spricht sie an.

Seht ihr, das ist die Liebe Gottes. Die Liebe Gottes schert sich nicht um unsere menschlichen Grenzen. Die Liebe Gottes baut Brücken über Mauern hinweg.

Kurt Schneck hat gestern die Geschichte von Paganini erzählt, der auf einer Seite weiterspielte, obwohl drei Seiten gerissen waren. Bei dieser Frau ist doch ziemlich alles falsch, was nur falsch sein kann. Jesus spricht sie trotzdem an, auch wenn drei Seiten gerissen sind.

Das ist die Liebe, wie Gott sie sich vorstellt.

Die Frau ist entsprechend überrascht. Sie kommt kaum damit zurecht, dass dieser Jesus sie anspricht und überhaupt mit ihr redet. Doch sie merkt sehr schnell: Jesus will nichts von ihr, sondern er will etwas für sie.

Das lebendige Wasser als Symbol für den Heiligen Geist

Jesus sagt zu ihr: Wenn du wüsstest, was Gott dir geben will, und wenn du wüsstest, wer mit dir redet, würdest du ihn um lebendiges Wasser bitten. Die Frau versteht nur Bahnhof – das kann ich gut nachvollziehen. Es ist ja auch etwas verschlungen. Im Johannesevangelium spricht Jesus oft tiefgründig.

Sie versteht noch gar nicht, dass es Jesus nicht mehr um Durst und trockene Kehlen geht. Nein, Jesus spricht längst über ihren Lebensdurst, über ihre Sehnsucht nach Glück, nach Liebe und Anerkennung. Er sagt: Der Einzige, der deinen Lebensdurst stillen kann, ist Gott. Und Gott hat mich, Jesus, gesandt, um dir lebendiges Wasser zu geben.

Jetzt ist es sehr wichtig, dass wir eines begreifen: Im Johannesevangelium ist Wasser ein Zeichen. Wasser ist immer ein Bild für den Heiligen Geist. Heute ist übrigens Pfingsten, das Fest des Heiligen Geistes. Dieser Geist, den Jesus schenken möchte, bringt uns in seine Nähe und in seine Gemeinschaft.

Dieser Geist Gottes ist der Einzige, der unsere Sehnsucht nach Glück stillen kann – der Allereinzige. Was tut dieser Geist? Der Heilige Geist tut viele Dinge. Manchmal bedaure ich ein wenig, dass wir meist nur über die zweitwichtigsten sprechen. Er gibt auch außergewöhnliche Gaben und Fähigkeiten.

Aber das Entscheidende, was der Heilige Geist tut, ist, dass er jedem, der ihn darum bittet, hilft, Gott zu entdecken und Gott kennenzulernen. Er sorgt dafür, dass wir sein Wort verstehen. Versteht ihr? Früher haben wir das Lied gesungen: „Etwas in mir macht mich ganz gewiss.“ Dieses Lied macht nur dann Sinn, wenn dieses Etwas der Heilige Geist ist. Sonst wäre es Blödsinn.

Das Lied wird erst dann zu einem tollen Lied, wenn wir verstehen, dass dieses Etwas der Heilige Geist ist. Niemand sonst gibt mir diese Gewissheit. Niemand sonst hilft mir, Jesus kennenzulernen. Niemand sonst schenkt mir diese tiefe Geborgenheit, außer diesem Geist Gottes, der mich ausfüllen will.

Und das andere ist: Der Heilige Geist bringt eine ganz neue Lebensqualität in mein Leben. Das geschieht nicht so, dass dieser Geist alles umkrempelt, sondern dass er mir eine neue Sicht auf meine Vergangenheit gibt. Plötzlich bekomme ich einen ganz neuen Blick auf mein Leben und auf die Probleme darin.

Der Heilige Geist gibt dir die Fähigkeit, glücklich zu sein, auch wenn viele Wünsche offen bleiben. Er schenkt deinem Leben Frieden, auch wenn du mit vielem nicht zufrieden sein kannst. Der Heilige Geist gibt dir die ultragalaktische Kraft, mit vielen Grenzen in deinem Leben klarzukommen und vieles hinzunehmen, was sich nicht ändern lässt.

Er gibt dir auch die Kraft, Dinge zu verändern. Doch fast noch wichtiger ist, dass er uns die Kraft gibt, die Grenzen anzunehmen, die uns Gott in unserem Leben gesetzt hat. Ulrich Parzany hat bei Ibrochrist gesagt: Jeder Mensch ist eine einzigartige Mischung aus Begabung und Begrenzung. Es fällt uns oft unendlich schwer, diese Grenzen anzunehmen.

Der Heilige Geist gibt dir die Kraft, mit den Grenzen deines Lebens zu leben. Was wäre das, wenn dieser Geist dein Leben ausfüllen würde? Was wäre das, wenn dieser Geist einzieht, der sich nicht erpressen lässt? Der Heilige Geist lässt sich nicht erpressen – und er macht dich auch unerpressbar.

Er macht dich frei von den inneren Zwängen, die uns immer wieder nach Dingen greifen lassen, die nicht gut für uns sind. Er macht uns frei von Süchten, die uns immer wieder nach Dingen greifen lassen, die uns eigentlich kaputtmachen.

Diese Frau brauchte den Heiligen Geist, und deshalb hat Jesus ihn ihr angeboten. Und wir alle brauchen ihn.

Jesus legt die Wahrheit offen, ohne zu verletzen

Ein zweiter Punkt, der mir wichtig ist: So ist Jesus. Er legt den Finger auf die Wunde, aber er rührt nicht darin herum.

Als diese Frau schließlich zu Jesus sagt: „Ja, gib mir dieses Wasser“, antwortet Jesus: „Geh und hole deinen Mann.“

Jetzt müsst ihr euch das vorstellen. Ich stelle mir das so vor, dass diese Frau sehr peinlich berührt und traurig das Haupt senkt. Sie brummelt vor sich hin, ohne Jesus anzusehen: „Hm, ich habe keinen Mann.“

Dann bringt Jesus das ganz offen und ehrlich auf den Punkt – richtig, ganz richtig: „Fünf Männer hast du gehabt, und jetzt lebst du mit einem zusammen, ohne verheiratet zu sein.“

Mit nur einem Satz bringt Jesus die ganze Tragödie im Leben dieser Frau auf den Punkt. Aus der Sehnsucht nach Glück wurde bei ihr eine Sucht. Sie konnte überhaupt nicht mehr allein sein. Sie schaffte es nicht, mit sich selbst allein zu sein. Sobald eine Beziehung scheiterte, musste sofort eine neue her. Sie warf sich einem nach dem anderen an den Hals. Es ging nie gut, und es konnte auch nie gut gehen.

Jesus legt ihr den Finger auf die Schulter, Frau.

Noch etwas ist hier übrigens interessant: Jesus verweigert ihrem momentanen Lebensgefährten, ihrem aktuellen Lebensabschnittspartner – wie man heute sagt – die Bezeichnung „dein Mann“. Wisst ihr, „dein Mann“ war damals in Israel eine juristisch geschützte Bezeichnung für Ehemänner. Und Jesus verweigert diesem Mann diese Bezeichnung.

Eine Lebensgemeinschaft ohne Eheschließung bekommt niemals den Segen Gottes. Und Sex vor der Ehe übrigens auch nicht. So ist das.

Es tut mir nahe, ich will auch nicht darin herumrühren, versteht ihr? Wir müssen in den wunden Punkten unseres Lebens nicht herumstochern. Ich will es nur mal gesagt haben. Sehr schmerzhaft.

Jesus legt der Frau den Finger auf die Schulter, aber er rührt nicht darin herum. Und ich möchte auch nicht darin herumrühren.

Wisst ihr, die Medien – vor allem die Regenbogenpresse – hätten hier keine Hemmungen. Keine Zurückhaltung. Die würden richtig reingreifen. Wenn die Bildzeitung das mitbekommen hätte, hätte sie am nächsten Tag alle fünf Ex-Männer mit Bild in der Zeitung gebracht. Ihr kennt das ja. Und von jedem noch eine fette, dicke Geschichte, was diese Frau ihm angetan hat und so weiter. Die Bildzeitung rührt richtig darin herum.

Jesus tut das nicht. Ich hoffe, ihr merkt das an dieser Geschichte: Jesus ist ganz anders.

Wenn Jesus auf die Vergangenheit dieser Frau zu sprechen kommt, dann deshalb, weil es ohne eine bereinigte Vergangenheit für diese Frau keine glückliche Zukunft gibt. Und weil es ohne eine bereinigte, versöhnte Vergangenheit kein erfülltes Heute gibt.

Die Voraussetzung für ein erfülltes Heute ist eine versöhnte Vergangenheit und eine von Hoffnung geprägte Zukunft.

Genau das ist es, was Jesus dieser Frau schenken möchte. Und das ist es, was er auch dir und mir in diesen Tagen schenken möchte.

Die Kraft der Vergebung und die Bedeutung von Treue

Das ist unser Gebet in diesen Tagen. Diese Schwestern und viele, viele Menschen arbeiten hart im Gebet. Ihr Wunsch ist es, dass ihr alle, so wie ihr seid, eine versöhnte Vergangenheit, ein erfülltes Heute und eine von Hoffnung geprägte Zukunft bekommt. Mit weniger solltet ihr hier nicht weggehen, weniger darf es nicht sein.

Deshalb legt Jesus den Finger auf die Schuld. Schuld kann nur vergeben werden, wenn sie beim Namen genannt wird, wenn sie aus der Verborgenheit ins Licht Gottes gebracht wird. Schuld wird nicht dadurch gut, dass wir sie verschweigen oder verstecken. Schuld wird gut, wenn wir sie aussprechen, ins Licht Gottes bringen, sie heilen lassen und vergeben lassen. Gott trägt sie weg. Im Alten Testament heißt es, er wirft sie in die Tiefe des Meeres.

Unser Leben wird nicht besser, wenn wir so tun, als wäre alles in bester Ordnung. Worauf legt Jesus bei dir in deinem Leben den Finger?

Wisst ihr, was das größte Problem eurer und meiner Generation ist? Ich kann es nicht mehr verheimlichen: Ich gehöre nicht mehr ganz zu eurer Generation. Ich bin zwar noch nicht vierzig, aber meine Frisur macht es deutlich. Trotzdem fühle ich mich sehr verbunden. Wir haben ein gemeinsames Problem. Und das ist nicht die Arbeitslosigkeit. Arbeitslosigkeit ist ein riesiges Problem, Jugendarbeitslosigkeit auch. Wir brauchen Geld, wir brauchen Arbeit, klar. Aber es ist nicht das größte Problem.

Das größte Problem ist auch nicht die Bildung. Okay, Pisa war peinlich für euch, aber heute reden wir nicht über Schule. Pfingsten darf das mal vergessen werden. Nein, das Grundproblem unserer Zeit und deshalb auch das Grundproblem meiner und eurer Generation ist die Treue.

Wir haben mit dieser Frau hier viel gemeinsam – im umfassenden Sinn. Die meisten von uns und unsere Freunde – ich schließe mich hier ganz bewusst und betont ein – haben ein immenses Problem, treu zu sein. Treu zu sein gegenüber anderen Menschen, treu in einem Beruf, treu in einer Berufung und vor allem treu gegenüber Gott.

Unsere Treueversprechen sind hohl geworden. Deshalb sind auch unsere Worte oft unendlich kraftlos. Das ist logisch, denn uns wird immer und überall eingeflüstert, dass man mobil und flexibel bleiben müsse, sich nicht festlegen dürfe. Deshalb sind wir alle ständig am Zapfen. Wir zappen durchs Leben, oft von einem Event zum anderen.

Vielleicht ist Pfingsten für dich nur ein Event, zu dem du dich hinzappst. Morgen oder übermorgen zappst du schon wieder woanders hin, wo es ganz andere Töne gibt, denen du dein Ohr und Auge leihst. Wir zappen von einem Ausbildungsplatz zum nächsten, von einem Studiengang zum anderen. So wie wir vor dem Fernseher zappen, so zappen wir durchs Leben. Aber wir sind nicht treu.

Heute wird es nicht wertgeschätzt, wenn ein Mensch treu ist. Aber für Gott ist Treue nicht nur ein Accessoire, auf das man verzichten kann. Für Gott, für mich und für dich ist Treue ein Geheimnis des Lebens. Treue ist ein Geheimnis des Lebens.

Es ist mein großes Gebet, das mich wirklich am Herzen packt: Dass in Deutschland wieder eine Generation heranwächst, die treu sein kann. Deutschland hat keine Zukunft ohne Menschen, die treu sind.

Was wäre das, wenn diese 5 Eidlingen hinausgehen und ein Leben beginnen, in dem sie das Einüben der Treue lernen? Ich habe eines begriffen: Treue ist die Grundlage für Vertrauen. Da hat die Deutsche Bank Recht: Vertrauen ist der Anfang von allem. Wirklich, Vertrauen ist der Anfang von allem.

Versteht ihr das? Weil mir meine Frau treu ist, bin ich bei meiner Frau zu Hause. Weil meine Frau sich keine Option offen gelassen hat und nicht gesagt hat: „Ich bin dir so lange treu, bis mir mal was Besseres über den Weg läuft“, deshalb bin ich bei meiner Frau zu Hause.

Wenn sie gesagt hätte: „Ich nehme dich mal vorerst, und wenn mir vielleicht mal ein anderer über den Weg läuft, der mir noch mehr gefällt, dann gehe ich“, dann wäre ich bei meiner Frau nie zu Hause, sondern immer nur zu Gast, immer nur zu Besuch. Ich müsste immer eine Rolle spielen.

Versteht ihr, wo man mir nicht treu ist, da muss ich eine Rolle spielen. Da muss ich immer die Schokoladenseite nach außen halten, weil ich sonst Angst haben müsste, dass der andere geht. Wo ein Mensch dir treu ist, da kannst du zu Hause sein. Wo ein Mensch dir treu ist, da kannst du dich fallen lassen.

Und weil meine Frau gesagt hat: „Du, ich kenne mittlerweile den ganzen Murks, den ganzen Müll und den ganzen Quark, den es in deinem Leben, Volker Gäckle, auch gibt. Ich kenne das und bleibe trotzdem treu“, deshalb bin ich bei meiner Frau geborgen und zu Hause.

Gott ist auch so jemand. Gott ist treu. Gott sieht den Murks und den Müll in deinem Leben und läuft trotzdem nicht weg. Deshalb kannst du bei Gott zu Hause sein und nicht nur zu Besuch. Deshalb kannst du dich bei ihm fallen lassen und musst keine Rolle weiter aufrechterhalten.

Weil Gott treu ist, ist sein Wort auch so stark. Wisst ihr, es steht etwas dahinter, auf das man sich verlassen kann.

Die echte Treue Jesu und die Begrenztheit irdischer Erfüllung

Und noch etwas Letztes, Wichtiges möchte ich euch sagen: Drittens, so ist Jesus. Er ist nicht treu-doof, sondern echt treu. Nicht treu-doof, sondern wirklich treu.

Die Treue Jesu zeigt sich auch darin, dass er uns die Wahrheit ins Gesicht sagt. So auch in dieser Geschichte: Jesus sagt: „Wer von irdischem Wasser trinkt, der wird wieder Durst haben.“ Eine banale Aussage, aber mit einem ganz tiefen Sinn.

Wer von irdischem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen. Und das stimmt nicht nur biologisch, sondern auch im Blick auf unsere Sehnsucht nach Lebensglück. Irdische Dinge können uns letztlich niemals wirklich glücklich machen. Irdischer Erfolg kann das nicht. Er wird die Sehnsucht nach Glück nicht stillen können.

Es gibt Menschen, die versprechen sich von einer Karriere innere Erfüllung. Sie denken: Wenn ich das geschafft habe, diesen steilen Aufstieg, oder wenn ich sportliche oder künstlerische Erfolge habe, dann wird mein Leben glücklich sein. Vergesst das alles!

Wer mich kennt: Ich bin ein großer Sportfan und verfolge leidenschaftlich den Weg und die Karriere von Sportlern. Zeigt mir einen Sportler, einen der großen Stars der Szene, der durch seine sportlichen Erfolge wirklich glücklich geworden ist. Wisst ihr, wie glücklich ein Mensch ist? Das zeigt sich immer dann, wenn er seine Karriere beendet hat.

Und dann schaut mal, was bei Leuten passiert, wenn die Karriere vorbei ist, wenn die sportlichen Erfolge weg sind. Da wird deutlich: Erfolge sind immer nur Augenblickstrogen. Sie halten keinen Monat und schon gar nicht ein ganzes Leben lang.

Irdischer Reichtum kann das auch nicht. Ich habe längst aufgehört, mir einzubilden, dass Geld glücklich macht. Vergesst es! Sex kann das auch nicht. Sexualität ist eine großartige Kraft im Leben, eine fantastisch gute Idee Gottes, super, wenn man die Gebrauchsanweisung betrachtet. Dann ist sie auch eine Quelle der Freude.

Aber Sex ist nicht geeignet, unsere Sehnsucht nach Glück zu stillen. Das geht gar nicht, einfach weil Sex das gar nicht kann. Wer von irdischem Wasser trinkt, sagt Jesus, wird wieder Durst haben.

Versteht mich jetzt bitte richtig: Nicht, dass ich gegen Sex, Erfolg, Karriere und Geld wäre. Nein, überhaupt nicht. Tolle Dinge, ich wünsche euch alles Gute. Aber versteht ihr, all das füllt uns nicht aus.

Ich stehe hier als einer, der das alles hat. Wir sind ja unter uns: Ich habe ganz tolle Liebesstunden mit meiner Frau, super! Meine Frau und ich sind sehr reich. Wir können uns drei Kinder leisten. Wer kann das schon in Deutschland? Nein, die meisten Menschen in Deutschland sind viel ärmer. Die können sich höchstens ein Kind leisten, manche nur ein Daniel Benz. Die sind viel ärmer.

Also: Wir sind reich, und ich habe Karriere gemacht. Ich habe es bis auf die Bühne von Eidlingen geschafft – das ist doch der Zion, der Zion für jeden Prediger.

Ich habe Sex, ich habe Geld, ich habe Karriere. Aber ich sage euch: Das füllt mein Lebensglück nicht aus. Wenn Montag vorbei ist, dann habe ich schon wieder die Sehnsucht nach Eidlingen. Das füllt es nicht aus. Es ist alles schön und gut an sich, aber es füllt meinen Traum, meine Sehnsucht nach Glück nicht aus. Da muss etwas anderes her.

Jesus sagt einige Kapitel später im Johannesevangelium diesen Satz: „Wen der dürstet, der komme zu mir und trinke.“ Das heißt: Der Einzige, der deinen Durst nach Leben, deine Sehnsucht nach Glück stillen kann, ist Jesus.

Im Glauben an Jesus fließt ein Strom von Lebensqualität in dein Leben, wie du ihn bei irdischen Mitteln niemals finden wirst – egal, was du schluckst, egal, was du kaufst, egal, was du erreichst.

Im Vertrauen auf Jesus kannst du eine Kraft erleben, die deine Ängste, deine Nöte und Probleme nicht in Luft auflöst, aber eine Kraft, die dich durch all das hindurchträgt.

Im Glauben an Jesus kannst du eine neue Lebensqualität erleben, weil du in allen Situationen deines Lebens geborgen bist – in den hohen und schönen, aber auch in den tiefen und dunklen. Du bist umhüllt von der bedingungslosen Liebe Gottes.

Die Liebe Jesu als Quelle des wahren Glücks

Schwester Gabriele Goseberg hat vor einigen Jahren ein Lied geschrieben. Darin gibt es eine Zeile, die mich seitdem nicht mehr losgelassen hat: Deine Liebe ist mein Glück.

Deine Liebe ist mein Glück – und das ist sie auch wirklich. Die Liebe Jesu ist das Glück meines Lebens. Sie erfüllt mich und macht mich im Allertiefsten und Letzten glücklich. Die Grundlage dieses Glücks ist die Vergebung der Schuld. Diese Grundlage ist das Kreuz von Golgatha. Jesus ist für den Müll und den Dreck meines Lebens gestorben.

Seine Liebe ist mein Glück. Das ist der Sinn des Kreuzes von Golgatha für unsere Generationen. Diese Liebe, die am Kreuz von Golgatha sichtbar wird, ist der Schlüssel für eine versöhnte Vergangenheit, für ein erfülltes Heute und für eine von Hoffnung geprägte Zukunft. Das ist der Schlüssel. Darum geht es.

Mit weniger solltest du dich nicht zufrieden geben. Ich weiß, dass viele von euch aus Eidligen gekommen sind – aus einer Wüste. Aus der Wüste eines Lebens voller unerfüllter Sehnsüchte und vieler Enttäuschungen.

Manche kommen aus einer Familiensituation, die sie langsam zermürbt und kaputt macht. Dort sind Eltern, die vielleicht gerade dabei sind, ihre Ehe an die Wand zu fahren. Dort sind Geschwister, die ihr Leben mit Alkohol oder Drogen an die Wand fahren. Es gibt Beziehungen, die von Untreue untergraben werden.

Manche kommen aus ganz frommen Elternhäusern, in denen fromme Heuchelei regiert. Ich kann euch eines sagen: Aus der Erfahrung der Seelsorge mit vielen jungen Menschen – ein frommes Elternhaus, in dem nur Heuchelei herrscht, ist zum Kotzen.

Bringt all das mit hierher nach Eidligen. Hier gibt es Menschen, die ein großes Ohr haben. Man erkennt sie an den Buttons mit einem großen Ohr. Sie möchten dir helfen, das alles abzuladen und zu entdecken: Gott ist treu.

Jesus kann auch auf der Seite deines Lebens spielen, auch wenn andere Seiten zerrissen sind. Die Kraft Gottes kann vieles in deinem Leben verwandeln – deine Sicht und die Verhältnisse.

Wir haben alle nicht den Hauch einer Ahnung davon, was Jesus aus unserem Leben machen kann, wenn wir ihm ganz vertrauen. Vertrauen ist der Anfang von allem.

Vertraut Jesus, wenn er sagt: Wer Durst hat, der komme zu mir und trinke.

Schlussgebet um Heilung und Erfüllung

Ich möchte mit euch beten.

Herr Jesus, du siehst uns, wie wir hier sitzen. Du siehst, wo wir herkommen. Du weißt um all die Sehnsüchte und den Traum vom Glück, um den Wunsch nach einer großen Erfüllung unseres Lebens. Du weißt aber auch um die Enttäuschungen, die wir erlebt haben. Du weißt ganz genau, wo wir uns haben erpressen lassen. Du weißt auch, wo wir uns immer noch erpressen lassen.

Du siehst das, und es tut dir weh.

Herr Jesus, wir bitten dich um deinen Geist, dass er unser Leben ausfüllt. Wir bitten dich, dass wir entdecken können, wie eine versöhnte Vergangenheit Wirklichkeit wird durch die Vergebung der Schuld, durch dein Kreuz.

Wir bitten dich darum: Gib uns diese lebendige Hoffnung auf eine von Hoffnung geprägte Zukunft und schenke uns dieses erfüllte Heute.

Herr, das kann in diesen Tagen Wirklichkeit werden. Wir erwarten von dir nicht weniger als ein Wunder. Dass du dieses Wunder tust, unser Herz neu heilst, neu ausfüllst und neu ausrichtest.

Tu es an diesem Morgen. Tu es, Herr. Amen.