
Begrüßung und persönliche Einladung
Guten Morgen miteinander!
Ich werde heute nichts über das Seehaus erzählen. Wer das kennenlernen möchte oder zum Beispiel seine Schwester mal in den Knast bringen will, es gibt einen Stand, an dem man ein FSJ anmelden kann. Dort kann man auch seine Schwester anmelden, das läuft dann gut.
Wir haben 21 Jugendliche, die eigentlich im normalen Strafvollzug in Adelsheim sitzen würden. Bei uns leben sie in christlichen Wohngemeinschaften. Dort kann man mitmachen und die jungen Leute prägen, die zum Teil aus sehr, sehr schwierigen Umständen kommen. Von daher eine ganz herzliche Einladung.
Ich habe noch eine weitere Einladung für euch: Ich habe nämlich einen Gutschein dabei. Es ist der Gutschein meiner Frau. Wir haben für das Wochenende vom 1. Mai einen Ford Mustang Fastback V8 mit 460 PS. Wir dürfen damit 800 Kilometer weit fahren.
Im Gutschein ist ein Zweier-Ticket für die Highline im Schwarzwald enthalten. Vielleicht kennt jemand diese Hängebrücke. Außerdem ist eine Übernachtung im Doppelzimmer in einem Hotel in Offenburg dabei. Und wir haben zweimal Eintritt für das Technikmuseum in Speyer.
Man muss nur aufpassen, dass man die 800 Kilometer einhält, denn sonst wird es relativ teuer. Bei uns ist es so, dass wir terminlich voll verplant sind und das an dem Wochenende nicht schaffen. Der Gutschein kann auch nicht zurückgegeben oder weitergegeben werden.
Wenn also jemand diesen Gutschein haben möchte, schreibt bitte eine PN an 0151 556 44533. Dazu noch die Frage, die Doro hatte: Warum sei der Gutschein auf der Yumiko? Meine Frau wird sich das anschauen. Sie hat jahrelang hier bei der Yumiko mitgeholfen.
Wer den Gutschein haben möchte, meine Frau liest die Nachrichten durch und entscheidet dann, wer ihn bekommt. Es ist sowieso immer gut, die Entscheidung der Ehefrau zu überlassen – das sollte man sich gleich mal merken.
Humorvolle Einstimmung und zentrale Frage
Das ist übrigens noch ein guter Witz zum Anfang: Alle Männer kommen in den Himmel. Dort stehen alle Männer auf der Seite, auf der steht: „Ich habe immer das getan, was meine Frau gesagt hat.“ Nur ein Mann steht auf der anderen Seite. Dort steht: „Ich durfte immer machen, was ich wollte.“
Dann schauen die anderen Männer rüber und fragen: „Hey, wie hast du das geschafft?“ Er antwortet: „Weiß ich auch nicht.“ Ein Mann fragt weiter: „Warum stehst du jetzt hier?“ Er sagt: „Meine Frau hat gesagt, ich soll mich hierher stellen.“
Also, wem gehorchst du? Das ist eine ganz wichtige Frage. Dazu gehört: Auf wen hörst du heute Morgen? Einige fangen wahrscheinlich gleich an, etwas einzutippen. Ich sage es nochmal: 0151 556 44533. Schreib einfach, warum du auf der Yumiko bist.
Andere denken jetzt vielleicht: „Boah, am 1. Mai habe ich schon etwas vor. Das Jahr ist schon wieder voll verplant, irgendwie.“ Schon wieder geschaut, welche Feiertage anstehen, wann man Urlaub anmelden kann und so weiter.
Wie verplanen wir unser Leben? Das Leben ist so voll. Es gibt so viele Angebote, coole Sachen, tolle Erlebnisse. Aber was davon hat Ewigkeitswert? Wobei ich gerade heute, bei dem Schneefall, sage: Es ist eine feine Sache, ein Auto mit Heckantrieb zu haben. Vielleicht haben das heute Morgen auch schon einige gemerkt.
Aber wie verbringen wir unser Leben, und wem bringen wir unser Leben?
Einführung in den Bibeltext Jesaja 55
Wir wollen heute gemeinsam einen Bibeltext anschauen. Wer möchte, kann Jesaja 55 gerne mit aufschlagen.
Ich habe mir als Unterstützung eine liebe Freundin mitgebracht. Sarah kommt aus Ludwigsburg. Ich habe sie in der Gemeinde „Jesus Christus ist das Licht der Welt“ von Naschat Hadat kennengelernt. Wir haben schon viele schöne Erlebnisse miteinander gehabt und uns oft bei der Yumiko getroffen. Ich freue mich sehr, dass sie heute für uns vorliest.
Wir lesen den Text aus der Neuen Evangelischen Übersetzung, kurz NEÜ. Ich habe extra ein Buch mitgebracht, das es auch am Stand der Alphabuchhandlung gibt. Vielleicht ist das eine Gelegenheit, die Bibel einmal neu zu entdecken.
Ihr werdet vielleicht bemerken, dass der Text ein bisschen anders klingt. Sarah schrieb mir gestern auch gleich, was das für eine Übertragung sei. Manchmal kann es gut sein, alte Texte neu zu hören, um sie besser aufnehmen zu können.
Sarah, komm bitte nach vorn und lies uns Jesaja 55 vor. Wir lesen alle Verse gemeinsam.
Lesung Jesaja 55
Hier, ihr Durstigen alle, kommt her zum Wasser! Kommt her, auch wenn ihr kein Geld habt. Kauft und esst! Ja, kommt, kauft ohne Geld, kauft Wein und Milch – es kostet nichts.
Warum gebt ihr Geld aus für Brot, das gar keins ist? Warum bezahlt ihr den Lohn eurer Mühe für etwas, das niemand satt machen kann? Hört doch auf mich, dann bekommt ihr das Beste. Dann esst ihr euch an Köstlichkeiten satt.
Hört auf mich und kommt zu mir! Dann lebt eure Seele auf, und ich schließe einen ewigen Bund mit euch. Ich erfülle, was sich schon David versprach. Ihn habe ich zum Zeugen ganzer Völker bestimmt, zum Herrscher und Gebieter von Nationen.
Pass auf, auch du wirst künftig manches Volk herbeirufen, das du nicht kennst, und mancher Stamm, der dich nicht kannte, wird schnell zu dir kommen. Denn Jahwe, dein Gott, ist bei dir, der Heilige Israels. Er hat dich herrlich gemacht.
Sucht Jahwe, solange er sich finden lässt! Ruft ihn an, solange er euch nahe ist! Der Gottlose soll seinen Weg verlassen, der Schurke seine schlimmen Gedanken. Er soll umkehren zu Jahwe, damit er sich seiner erbarmt, und zu unserem Gott, denn er ist in Verzeihen groß.
Meine Gedanken sind nicht wie eure Gedanken, und eure Wege nicht wie meine Wege, spricht Jahwe. Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, so weit reichen meine Gedanken über alles hinaus, was ihr euch denkt. Meine Möglichkeiten sind größer als alles, was für euch machbar ist.
Wie der Regen oder Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt, ohne dass er die Erde tränkt, so fruchtbar macht, dass alles sprießt, dass Brot zum Essen da ist und Saatgut für die nächste Saat – so ist es auch mit meinem Wort. Es kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern bewegt, was ich will, und führt aus, was ihm aufgetragen ist.
Voll Freude zieht ihr in die Freiheit aus, kehrt heim mit sicherem Geleit. Berge und Hügel brechen im Jubel aus, wenn ihr kommt. Beifall klatschen die Bäume im Feld. Statt Kammeldorn schießt Wacholder auf, statt Brennnesseln sprießen die Myrten.
Das wird zum Ruhm für Jahwe sein, ein Denkmal, das alle Zeiten übersteht. Amen.
Dankeschön, Sarah!
Reflexion über den Text und historische Einordnung
Wir wollen jetzt gemeinsam über den Text nachdenken. Was sagt er uns über Gott? Was sagt er uns über uns selbst und unsere Möglichkeiten, ein sinnvolles Leben zu führen?
Ganz kurz zu Beginn: Jesaja. Ich glaube fest daran, dass das gesamte Buch Jesaja von einem Mann geschrieben wurde. Für diejenigen, die vielleicht ein paar Querschläger in der Theologie erlebt haben: Ein Mann schreibt ein Buch, weil er prophetisch geschrieben hat.
Das, was wir jetzt lesen, ist an Menschen gerichtet, die nach Babylon deportiert wurden und dort in Gefangenschaft leben. Dieses Ereignis geschah erst 150 Jahre nach Jesajas Leben. Erst 586 vor Christus kam Nebukadnezar und holte das jüdische Volk nach Babylon.
Aber Gott wusste schon, wie es dort werden würde. Die Menschen kamen zwar als Gefangene, doch es würde nicht lange dauern, bis sie sich dort einrichten. Sie würden sich mit ihrer Verbannung arrangieren und über die Jahre nicht nur ankommen, sondern auch hängenbleiben.
Es gibt ein altes Lied aus den achtziger Jahren, „By the Rivers of Babylon“. Es basiert eigentlich auf einem Psalm aus der Bibel. Dort heißt es: „Wie man an den Flüssen von Babylon sah, gab es dort Wasser ohne Ende.“ Deshalb war Babylon die Hauptstadt.
Trotzdem hatten die Leute Durst. „Hey, ihr Durstigen alle, kommt her zum Wasser! Kommt her, auch wenn ihr kein Geld habt.“ Damals war Babylon eine Weltmetropole. Dort wurde gehandelt – nicht nur mit dem, womit unsere Seehausjungs so dealen, sondern mit allem.
„Kauft ohne Geld, kauft Wein und Milch, es kostet nichts. Warum gebt ihr Geld aus für Brot, das gar keins ist? Den Lohn eurer Mühe für das, was niemand satt machen kann?“
Persönliche Verbindung und musikalische Assoziation
Es ist heute irgendwie auch für mich zum ersten Mal, dass ich eine Predigt halte, bei der zwei Straßenprediger sprechen werden. Einen habt ihr schon gehört, der andere kommt gleich.
Während du gesprochen hast – ich wusste ja nicht, was dein Lebenszeugnis ist – ist mir ein Lied eingefallen, das ihr alle aus dem Radio kennt. Nebenbei habe ich auch ein bisschen am Handy rumgemacht, für alle, die sonst am Handy sind. Außer dass ihr diese eine Telefonnummer wählt: 0151 556 44533. Ihr wisst Bescheid. Ansonsten lieber das Handy ausmachen, sonst stürzt es auch bei der Aufnahme ab.
Ich habe ein bisschen herumgegoogelt und es gefunden: The Manic Street Preachers, die verrückten Straßenprediger. Die haben ein Lied, das ich ab und zu im Radio höre: "When you tolerate this, then your children will be next." Der Text ist mir eingefallen, als du so gesprochen hast:
"The future teaches you to be alone, the present to be afraid and cold."
Die Zukunft sagt dir, du wirst alleine sein, die Gegenwart sagt dir, es ist alles eiskalt.
"Gravity keeps my head down or it may be shame."
Ich halte die ganze Zeit meinen Kopf unten. Ich weiß nicht, ob es die Schwerkraft ist oder die Scham,
"At being so young and being so vain,"
dass ich so jung bin und so sinnlos da stehe.
Ich muss echt daran denken: Wie kommt man da raus?
Die Situation in Babylon und heutige Parallelen
Und die waren dort in Babylon. Eigentlich waren das Überlebende. Sie hatten den Krieg überlebt, waren nicht gefallen. Sie gingen als Flüchtlinge weg, vielleicht schon in der zweiten Generation. Viele von ihnen konnten eine Ausbildung machen.
Wir wissen, dass Babylon ein Weltreich war, das die Gefangenen integrierte. Ihr kennt Bibelgeschichten, in denen Menschen neue Namen erhielten oder neue Aufgaben zugewiesen bekamen. Ihr wisst von Daniel und seinen Freunden. Sie waren klug und haben die Menschen auf verschiedene Weise integriert und aufgenommen.
Vielleicht war diese Migrationspolitik ein wenig klüger gestaltet als die unseres Landes.
Und doch war alles leer. Warum gebt ihr Geld aus für Brot, das gar keines ist, für den Lohn eurer Mühe, für das, was niemand satt machen kann? Hört auf mich, dann bekommt ihr das Beste. Dann könnt ihr euch an Köstlichem sattessen. Hört auf mich und kommt zu mir.
So spricht Gott durch seinen Propheten hundertfünfzig Jahre nach Form zu Menschen, die ein völlig sinnloses Leben führen werden.
Die Frage nach dem sinnvollen Leben
Wo lebst du heute? Ja, du bist nicht in Babylon, das ist mir schon klar. Du bist ja nicht als Geflüchteter gekommen – oder vielleicht doch? Lebst du ein sinnvolles Leben oder nicht? Das ist die Frage.
There is no greater joy than living the purpose you are made for. Es gibt keine größere Freude, als für das zu leben, wofür Gott dich gemacht hat.
Ein Erlebnis mit Yumiko: Eine Dorukus kommt zu mir, die bis dahin für eine große Agentur und Coca-Cola gearbeitet hat. Sie hat viele Events gemanagt, darunter die Europameisterschaft und weitere große Veranstaltungen. Wer hätte gedacht, dass Doro später nicht nur hier die Yumiko managt – was sie viele Jahre lang getan hat –, sondern in Lateinamerika einen riesigen Missionskongress organisiert?
Hat Gott das alles einfach so vorbereitet, aus der oberfränkischen Weltstadt Hof heraus? Vielleicht ist diese Yumiko für dich auch der Anfang, eine Aufgabe zu finden, die deinen Gaben entspricht, die Gott dir gegeben hat.
Kommt zu mir, alles kostenlos, es kostet nichts – heute alles gratis, alles umsonst? Nein, falsch. Nicht nur heute. Bei Gott ist Gnade immer kostenlos, auch wenn es keine billige Gnade ist. Darauf werden wir noch genauer schauen.
Gottes Einladung und geistliche Nahrung
Aber Gott lässt den Propheten eine großartige Einladung aussprechen. Es geht nicht nur um Wasser, das den Durst löscht, nein, auch Milch und Wein sollen dabei sein – Köstlichkeiten.
Für alle, die jetzt denken, bei mir ist schon zu Weihnachten das Raclette total eskaliert und dann war noch Silvester: Ich kann jetzt nicht noch an mehr Essen, Trinken und Köstlichkeiten denken. Keine Sorge, es geht nicht um Kalorien, sondern um geistliche Speise.
Er sagt: Ich will euch etwas geben, womit ihr richtig geistlich wachsen könnt. Ihr sollt auch herauswachsen aus dem, was euch Babylon vielleicht gibt. Dort gab es Delikatessenläden genug. Es gab alle Leckereien der Welt und auch alle Rauschmittel der Welt.
Man konnte sich dort voll die Kante geben, aber man hat kein Leben gefunden.
Reflexion über Konsum und innere Leere
Wie war es bei euch zu Weihnachten? Was habt ihr geschenkt bekommen? Habt ihr alle eure Wünsche erfüllt bekommen, oder sind einige Wünsche offen geblieben? Umgekehrt gefragt: Habt ihr alle Wünsche erfüllt, die an euch herangetragen wurden?
Wir leben in einer unglaublich reichen Stadt. Stuttgart liegt in einer unfassbar wohlhabenden Region. Ich komme aus dem Osten, habe oft Freunde dort, und wenn ich sehe, wie viel Geld hier unterwegs ist, denke ich: „Alter, hier ist wirklich viel Geld da“, besonders wenn die Autos durch die Stadt fahren.
Ich könnte jetzt Sarah erzählen lassen, die im Juweliergeschäft arbeitet. Sie könnte euch krasse Geschichten erzählen. Ich selbst arbeite im Seehaus mit Opfern von Straftaten. Gerade wurde hier oben in Stuttgart-Degerloch eine alte Frau mit dem Enkeltrick und Polizistentrick betrogen. Sie hatte 230 Euro in Gold und Silber zu Hause.
Stuttgart ist so eine Stadt, in der man nicht einfach so angibt. Hier hat man es geschafft, man hat es zu etwas gebracht. Trotzdem gibt es viel Leere.
Ich habe zwischen Weihnachten und Neujahr eine alte Frau besucht. Alles schick, alles super, sie ist viel auf der Welt herumgekommen, viel gereist. Aber was bleibt am Ende deines Lebens? Wo geht es hin? Babylon, Stuttgart, überall.
Es gibt eine Stelle im Herzen, die Konsum nicht konsumieren kann. Das könnt ihr euch merken: Es gibt eine Stelle im Herzen, die Konsum nicht konsumieren kann. Diese Stelle macht uns immer wieder unruhig.
Vielleicht habt ihr schon einmal den Begriff FOMO gehört – „the fear of missing out“. Die Angst, etwas zu verpassen. Man schaut ständig aufs Handy, fragt sich: „Was läuft? Was haben die anderen? Brauche ich das auch? Vielleicht brauche ich es gar nicht, aber soll ich es wenigstens haben?“
Es bleibt die Angst, etwas zu verpassen. Es bleibt ein Loch im Herzen, das nur Gott füllen kann. Und Gott will es füllen.
Gottes Angebot und der Preis der Gnade
Der Prophet spricht mit Gottes Wort Klartext: Lasst euer Geld stecken! Ihr bekommt Gottes Güte kostenlos. Gott will euch geben, was ihr braucht: Lebenswasser, Nahrungsmilch, Freudenwein – all inclusive, alles kostenlos.
Aber es ist nicht so, dass es Gott nichts kostet, uns dieses Angebot kostenlos zu machen. Apostel Petrus sagt es in seinem ersten Brief: „Denn ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von eurem nichtigen Wandel nach der Väter Weise, sondern mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes.“
Ist dir das bewusst? Das, was wir zu Weihnachten gefeiert haben, ist nur der Beginn eines riesigen, großen Opfergangs Jesu Christi bis ans Kreuz. Lebst du danach, dass er das für dich getan hat?
Für die Menschen in Babylon wie für uns heute ist dieses Gnadenangebot erst einmal kostenlos. Wir dürfen Erlösung haben, wir können erlöst werden: Wasser, Milch, Freudenwein, Ausblick auf das Hochzeitsfest. Es gibt eine Brautgemeinde Gottes, und du gehörst dazu, wenn du schon zur Familie Gottes gehörst. Und wenn nicht – du hast gerade den Bibeltext gehört, kaum! Mach Schluss damit.
Ich habe in 15 Jahren Yumiko Leute erlebt, die mir hinterher gesagt haben: „Ich habe mich auf der Yumiko erst bekehrt.“ Auch nicht schlecht, das Jahr so anzufangen. Dann bekehr dich, dann kehr um, dann lass deine alten Wege. Und du weißt, ich muss dir nicht sagen, was du lassen musst – das weißt du besser als ich, und Gott weiß es noch besser. Du kannst es lassen, lass es ab heute. Sechster Januar, morgen kann ganz anders sein. Gib deinen Krempel den Heiligen Drei Königen einfach mit.
Aber weißt du, was mir auffällt? Wir reden über dieses Angebot Gottes nicht sehr oft. Wir singen ab und zu Lobpreislieder, selten, wenn ungläubige Leute dabei sind. Wir reden schon mal drüber, aber auch selten, wenn ungläubige Leute dabei sind, die eigentlich von diesem Angebot nichts wissen.
Ich will das mal verdeutlichen: Wenn du heute die Person bist, die den Gutschein von meiner Frau bekommt – Ford Mustang, Hotel, das ganze Pipapo –, wetten, wetten, ich lege hier Hunderter auf die Kante: Du wirst am Dienstag – kleiner Spoiler, morgen ist Feiertag, du kannst ausschlafen – du wirst am Dienstag in deiner Schule, deiner Berufsschule, deiner Uni sagen: „Alter, was denkst du, was ich gewonnen habe?“ Du wirst den Gutschein posten, bis der Akku leer ist. Du wirst es allen deinen Freunden erzählen. Da geht es um 800 Kilometer in einem amerikanischen Supersportwagen, das ist schon cool. 440 PS sind Argumente. Aber das ist nach zwei Tagen auch vorbei.
Und das, was Gott anbietet, ist Ewigkeit. Und die Frage ist für mich schon: Würdest du darüber auch erzählen am Dienstag bei deinen Kollegen, in der Schule, an der Uni, an der Arbeit? Würdest du so weit gehen und sagen: „Du, ich war auf der Yumiko, was hast du da gemacht? War gut!“? Würdest du von dem Angebot erzählen: „Hört doch auf mich, dann bekommt ihr das Beste! Hört auf mich und kommt zu mir, dann lebt eure Seele auf, und ich schließe einen ewigen Bund mit euch“?
Offensichtlich geht es Gott darum, dass Menschen hören. Und offensichtlich geht es ihm um ein gesprochenes Wort. Im Neuen Testament wird dieser Gedanke später nochmal aufgenommen. In Römer 10 heißt es ganz klar: „Sie haben alle denselben Herrn, und er lässt alle an seinem Reichtum teilhaben, alle, die ihn anrufen. Denn jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.“
Deine Schwester, deine Eltern, du selbst – ihr habt es als Familie erlebt. Das können auch andere Familien erleben. Das Neue Testament sagt es nicht nur einmal: „Sie aber und ihr ganzes Haus wurden gläubig.“ Solche Dinge passieren. Bei uns in der Gemeinde ist eine Frau gekommen, die hat gleich drei Generationen mitgebracht. Es ist nicht leicht, mit dem Herrn Jesus unterwegs zu sein. Sie hat kurz nachdem sie zu uns in die Gemeinde kam, eine Krebsdiagnose bekommen, aber sie weiß, wo sie hingeht. Weißt du, wo du hingehst?
Der Römer-Text fährt fort: „Doch wie sollen sie den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie an den glauben, den sie nicht gehört haben? Und wie sollen sie hören, wenn ihnen keiner die Botschaft bringt?“ Das ist das große Yumiko-Thema.
Hinten steht gerade Tobias Köhler, der die Yumiko leitet. Das ist seit Beginn der Yumiko Winrichs, Chefbuch und wie sie alle hießen, die es angefangen haben, bis zum Tobias und zum Matthias Jetter heute, Jahr für Jahr, Generation für Generation dasselbe Thema: Wer geht los und sagt es weiter, was er selbst dankbar erlebt hat?
Gott ist reich genug für alle. Gottes Vergebungsreichtum reicht aus. Die Frage ist: Wissen es die Leute, dass dieser Reichtum für sie bereitliegt? Lass mal reden, lass mal reden von Gott und seiner Gnade.
Und jetzt bringe ich euch ein neues Wort bei: No FOMO – No Fear of Missing Out. Wisst ihr, was meine Sorge ist? Dass wir gar keine Angst mehr haben, das Evangelium zur richtigen Zeit weiterzugeben. Wir tun irgendwie so, als hätten wir ewig Zeit. Leute werden schon irgendwie weiterleben.
Ich bin 52 Jahre alt. Ich bin zehn Jahre mit Klassenkameraden in die Schule gegangen, wir waren 21 Leute. Wir haben schon zwei von ihnen beerdigt. Es geht nicht ewig so weiter. Wann sagst du den Leuten um dich herum, was du glaubst?
Wir haben keinen Missionsvorschlag, das ist ein Missionsauftrag: Geht hin und sprecht! Hört auf mich und kommt zu mir!
„Pass auf, auch du rufst künftig manches Volk herbei, das du nicht kennst, und mancher Stamm, der dich nicht kannte, kommt schnell zu dir, weil Jahwe, dein Gott, mit dir ist, der Heilige Israels, der dich herrlich gemacht hat. Meine Gedanken sind nicht wie eure Gedanken, und eure Wege sind nicht wie meine Wege“, spricht Jahwe. „Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, so weit reichen meine Gedanken über alles hinaus, was ihr euch denkt, und meine Möglichkeiten über alles, was für euch machbar ist.“
Ich bin Karl-Heinz van Heyden. Für diese Bibelübertragung bin ich total dankbar. Das ist ein richtig gutes Wort. Denkt weiter als das, was für euch machbar ist. Gibt es so einen schönen Spruch, glaube ich, von Nike oder Adidas?
Wer hat es gesagt in der Weihnachtsgeschichte? Eine Jungfrau, die plötzlich schwanger wird, denn beim Herrn ist nichts unmöglich. Glaubst du, dass du neues Leben hervorbringen kannst, weil Gott den Geist wirkt? Maria hat es geglaubt und am eigenen Körper erlebt. Vielleicht erlebst du das in deiner eigenen Familie, dass Gott wirkt.
So ist es auch mit meinem Wort: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern bewirkt, was es will. Es führt aus, was ihm aufgetragen ist.
Wir machen jetzt hier keinen billigen Trick und sagen ganz einfach: Ich nehme den Text, der an die Leute in Babylon geschrieben wurde, und übertrage ihn eins zu eins auf die Besucher der Yumiko 2025. Aber es gibt ein großes Aber: Bereits der damalige Text redet von David, obwohl er zu der Zeit gar nicht mehr lebte.
Weder zu Jesajas Zeit noch 150 Jahre später, als diese Prophetie dann greift, da hat David gar nicht mehr gelebt. Deshalb geht es in diesem Text um den zweiten David, um Jesus, den Messias für Israel. Und dieser Messias lebt hoffentlich in dir.
Ich lese uns aus Kolosser 1,27: „Seinen Heiligen wollte Gott diesen herrlichen Reichtum zeigen, denn sein Geheimnis ist auch für die anderen Völker bestimmt.“ Das ist eine Begründung: Denn für andere Völker. Das Geheimnis ist Christus, der in euch lebt, und eure Hoffnung auf die Herrlichkeit ist.
Wieder könnt ihr die Parallelen sehen: Gott ist reich, Gott will alle retten, Gott will das allen Völkern geben (Kolosser 1,27). Und er setzt dazu auf den zweiten David, den Christus in uns. Auch heute hier am 05.01.2025.
Deshalb möchte ich dir heute diese Zusage aus Jesaja 55,5 mitgeben. Schreib sie dir irgendwo hin, wenn du möchtest. Du hast Zweifel in deiner Berufsschule, an deiner Uni? Jesaja 55,5 kann man sich gut merken:
„Pass auf, auch du rufst künftig manches Volk herbei, das du nicht kennst, und mancher Stamm, der dich nicht kannte, kommt schnell zu dir, weil Jahwe, dein Gott, bei dir ist.“ Nicht weil du es besonders gut drauf hast, nicht weil du besonders gut reden kannst, sondern weil Jahwe, dein Gott, bei dir ist.
Das ist der Christus in dir, der Frucht bringen will. Er will nicht nur einfach so bei dir herumlungern. Vielleicht ist die Yumiko 2025 für dich der Beginn deiner Startbahn hin zu einem anderen Volk, zu einer neuen Sprache, zu einem Leben ganz an den Enden der Erde.
Ich habe hier echte Yumiko-Wunder erlebt, wo Leute, die sich gar nicht bewerben wollten, neun Monate später in Jordanien waren, zwei Jahre später fließend Arabisch konnten und viele Frauen zu Jesus geführt haben. Kann Gott machen, weil Gott wirken kann.
Aber vielleicht schickt Gott dich auch zu dir nach Hause, zu deinen Geschwistern, zu deinen Eltern, zu deinen Klassenkameradinnen und Kommilitoninnen. Wie man das heute korrekt sagt: angeblich „Überhaupt innen“. Ich bin mehr für Außenmissionen, also versteht mich da richtig: Raus, geht raus!
Denk daran: Gott will mit dir mitgehen, will dich begleiten, will dein Sprachhelfer sein. Er gibt dir seine Worte.
Ich habe mir heute auch einen Sprachhelfer mitgebracht: Hiwa kommt aus meiner Gemeinde, der ältesten freien Brüdergemeinde in Deutschland, 1843 von Georg Müller gegründet, einem großen Missionsmann. Wir sind hier in Stuttgart am Stöckach, machen Stadtteilarbeit. Wer mehr darüber lernen will, kann mich am Seehausstand mal besuchen.
Wir werden eine coole WG anfangen. Es gibt schon eine Jungs-WG, wir werden wahrscheinlich noch eine Frauen-WG haben. Wir suchen Leute, die ein Herz für Stuttgart haben.
Hiwa ist vor einigen Jahren erst nach Deutschland gekommen, hat hier bei der Strabag eine Lehre gemacht, besucht gerade eine Technikerschule. Aber was für mich heute am wichtigsten ist: Hiwa predigt Gottes Wort in Stuttgart, Downtown Königsstraße. Könnt auch mal hingehen, könnt es euch anhören. Und auf jeden Fall könnt ihr dafür beten, was Hiwa dort predigt.
So wie früher Pfarrer Winrich Schäffbuch, der Gründer hier von der Yumiko, der ist auch auf der Königsstraße gestanden und hat das Evangelium rausgehauen an die Leute. Damals war noch Posaunenchor dabei, ist jetzt ein bisschen retro.
Was Hiwa dabei erlebt, wenn er mit Gott auf der Straße unterwegs ist, das erzählt er jetzt am besten selbst. Hiwa, das Mikrofon gehört dir.
Meine Lieben, schön hier zu sein. Ich habe eigentlich ein ganz anderes Publikum auf der Straße. Ich fliege manchmal Schuhe, ihr seid hingegen ziemlich brav. Warum tun wir das? Warum bin ich auf der Königsstraße und predige?
Weil ich der festen Überzeugung bin, dass unsere Straßen voll sind von leeren Menschen. Das ist auch, was Uli gesagt hat. Ich bin seit sechs Jahren einmal die Woche auf der Königsstraße, erzähle unseren Leuten von Jesus, verteile unser Neues Testament, unser Traktat.
Dann könnt ihr euch vorstellen, was man alles erlebt, wenn man Menschen mit Gottes Wort und mit Gott konfrontiert.
Eine dieser schönen Geschichten will ich euch erzählen: Es war letztes Jahr um die Jahreszeit, Winter, Freitagabend. Ich stand auf der Königsstraße, habe meine Traktate verteilt. Dann sehe ich in dieser großen Volksmenge, die rauf und runterläuft, einen jungen Mann mit seiner Freundin auf mich zulaufen.
Die waren beide total tätowiert. Ja, kein Urteil nach außen, nur bei manchen sieht man, dass sie so richtig verloren sind, bei manchen nicht. Der Junge war total tätowiert, nur sein Gesicht nicht – nur diese Gesichtfläche war leer. Und das Bild hat so ein tiefes Mitleid in mir erregt.
Ich wollte den Jungen erreichen für den Herrn Jesus, aber die Kunst bei der Straßenevangelisation ist es erst mal, den Menschen zum Stehen zu bringen. Ich denke mir, wie soll ich das nur tun?
Er läuft weiter auf mich zu. Und wie Luther so schön sagte: „Wir kommen mit unserem Wort nur bis ans Ohr, Gott bringt das Wort ins Herz hinein.“
Dann habe ich das kürzeste Stoßgebet gesprochen, das in der Menschheitsgeschichte überhaupt gesprochen wurde: „Herr!“ Das war mein Stoßgebet. Und in diesem Stoßgebet waren dreierlei mit dabei: Herr, sieh doch, wie verloren der Junge ausschaut! Sieh, wie hilflos und schwach ich bin! Herr, tu was!
Der Junge kommt, ich halte ihm mein Traktat hin. Er nimmt es nicht, er guckt mich nur an. In dem Moment sage ich: „Junge, du schaust sehr verloren aus.“ Und er läuft weiter.
Ich verteile weiter. Nach zwei, drei Minuten drehe ich mich um, sehe ihn zehn Meter entfernt stehen mit seinen Freunden, die reden miteinander, schauen in meine Richtung. Dann kommt er zu mir, ein Kopf größer, bleibt nase an nase vor mir stehen und sagt: „Was hast du gesagt?“
Ich habe gesagt, dass du sehr verloren ausschaust. Er sagt: „Wie kommst du darauf?“ Ich sage: „Erstens, weil die Bibel das sagt, und zweitens, weil ich selber verloren war und weiß, wie verloren sein aussieht.“
Dann sagt der Junge: „Du hast einfach Recht.“ Und es ist der Moment, wo du weißt, der Junge ist getroffen wie ein Hirsch vom Fall des Jägers – vom Gotteswort.
Dann habe ich ihm von Jesus erzählt, von einem Freund der Sünder, der sagt: „Ich bin gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.“ Ich erzähle ihm von diesem Jesus, der auch mich gerettet hat.
Am Ende frage ich ihn: „Darf ich für dich beten?“ Und er nickt nur, weil er kein Wort mehr herausbekommen hat. Wir beten. Als ich meine Augen öffne, sehe ich, wie ihm die Tränen runterlaufen.
Dann hat er mich umarmt. Ich habe ihm meine Nummer gegeben, ich habe ihm eine Bibel geschenkt. Ein Bruder hat währenddessen auch eine Bibel an seine Freunde verschenkt. Dann ist er gegangen.
Ich habe ihm versprochen: „Junge, solange und jedes Mal, wenn ich an dich denke, bete ich für dich.“
Wir sind auseinandergegangen. Ich mit dem Wissen, dass er vom Evangelium, von Gottes Wort getroffen wurde, und mit der großen und unaussprechlichen Freude, dass Gott wirkt und ich als kleiner Mensch dabei sein darf.
Amen!
Ich darf euch ein Buch vorstellen, das es noch gar nicht gibt. Heute gibt es es auf der Yumiko. Draußen gibt es einen Stand mit einem ganz, ganz neuen Buch. Gibt es noch gar nicht im Handel. Aber Serkan, der es geschrieben hat, ist heute da.
Deshalb haben die von Hensler aus Holzgerlingen heute Morgen die Bücher mit hierher gefahren: „Feuer der Barmherzigkeit – Ein Muslim begegnet Jesus“. Serkan ist draußen, ihr könnt mit ihm selber reden. Er ist hier drüben, wo diese ganzen Bücher stehen.
Ich lade euch ein, das aufs Herz zu nehmen, wie Leute in Deutschland zum Glauben kommen durch das klare Wort, und fangt an, es selber auszuteilen.
Hiwa hat einen starken Dienst auch bei uns in der Gemeinde, weil Hiwa der Mann für Klartext ist. Er hat mal bei uns in der Gemeinde bei einer Jahresendveranstaltung gesagt: „Ich verstehe das gar nicht. Ich bin seit sechs Jahren in Deutschland, kann seit fünf Jahren Deutsch, bin seit vier Jahren Christ, und ich erlebe Deutsche, die sind seit zwanzig Jahren Christ und haben noch nicht ein einziges Mal die Bibel durchgelesen.“
Ist das schon die Frage, wenn wir so drüber reden? Warum ist das mit dem Christsein alles so schwierig? Das liegt nicht an der Kirche oder an den Gemeinden, das liegt an uns Gläubigen.
Does our talk fit to our walk? Laufen wir so rum, wie wir reden? Und umgekehrt: Reden wir überhaupt, wenn wir draußen rumlaufen? Machen wir überhaupt den Mund auf über das, was uns bewegt?
Für alle, die noch keinen Vorsatz haben für 2025: Ubi-App herunterladen, Bibelleseplan aufmachen, drückt euch durch die Bibel durch. Ist nicht immer leicht.
Ich mache das seit acht Jahren jetzt jedes Jahr einmal Altes, zweimal Neues Testament. Jetzt rechnen einige mit und sagen: „Hä, da war der vorher Missionsleiter schon gewesen.“ Ja, genau. Ich habe auch mal so einen Klartext gebraucht von jemandem, um zu sagen: Ich muss es jetzt durchziehen, auch die Sachen, die man gerne weglässt.
Könnt euch ein paar Bibelbücher sagen, die ich eher umgangen habe, und sie sind mir zu den kostbarsten geworden.
Zurück zum Hiwa: Der weiß, was er sagen möchte, aber Hiwa hat das Ding, dass er nicht weiß, wen er treffen wird auf der Straße.
Und das will ich dich heute fragen: Betest du eigentlich darum, dass du die richtigen Begegnungen hast? Ist es bei dir so, dass du heute hier sitzt und hier reingegangen bist, weil du sagst: „Ich weiß zwar, wen ich treffe, aber ich weiß nicht, was ich sagen soll“? Oder bist du umgekehrt und sagst: „Ich wüsste schon, was ich sagen würde, aber ich treffe gar niemanden“? Was ich dir nicht glaube.
Deshalb ist es kein Versprechen, kein Versprecher, sondern eine Tatsache: Und wie der Regen oder Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt, ohne dass er die Erde tränkt, so ist es auch mit meinem Wort: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern es bewirkt, was ich will, es führt aus, was ihm aufgetragen ist.
Das Wort in dir, das Gotteswort in dir, hat einen eigenen Auftrag. Lass das mal auf dich wirken.
Das Wort in dir, das, was du zum Beispiel morgens liest, das Wort, das du in dir aufnimmst in deiner stillen Zeit, das, was du auf deiner App morgens hast, was du auf dem Ich-hab's-Kalender liest – dieses Wort hat selbst einen Auftrag in dir und es kommt erst zu Gott zurück, wenn es das gemacht hat, was Gott will.
Wenn du – Achtung, jetzt kommt ein ganz doofes Wort – wenn du gehorsam bist. Leute hören nur, wenn du gehorsam bist.
Das wird hier irgendwie aufgezeichnet, was weiß ich, wer das später sieht. Ich sage das mal ganz direkt in die Kamera: Menschen in ihrem Umfeld werden wahrscheinlich ältere Leute sein, die das später schauen.
Menschen in ihrem Umfeld werden nur hören, wenn sie gehorsam sind im Reden.
Christus ist in dir. Das lebendige Wort ist in dir. „Ich bin die Wahrheit“, sagt Jesus Christus über sich.
Christus will in dir sein. Du hast die Wahrheit. Hast du den Mut, die Wahrheit zu sagen?
Mein lieber Freund, ich sehe, du bist total kaputt. Meine liebe Freundin, ich sehe, deine Ehe ist total kaputt. Mein lieber älterer Mensch, ich sehe, dein Leben war irgendwie total umsonst.
Aber es gibt einen, der Sinn stiften will, der Ewigkeit schenken will und Vergebung geben will.
Und vielleicht kannst du es nicht glauben, dass es so gehen kann, dass Gott dich dann benutzen wird, wenn du betest, wenn du um die richtigen Worte betest, wenn du um die richtigen Begegnungen bittest, wenn du darum betest, dass Gott dich führt, damit Menschen gerettet werden.
Deshalb will ich von noch einem Mann erzählen, der mir sehr wertvoll ist. Das ist nicht Georg Müller, sondern bei uns in der Gemeinde gibt es einen Gerald Müller.
Gerald ist mit CFI Missionar in China gewesen, hat dort viele Jahre gearbeitet, wurde dann zurück nach Deutschland geholt, um hier Projektmanager zu werden. Er hat das viele Jahre gemacht.
Er wird ab 2025 hier für Co Workers auch mehr in Gemeinden in Deutschland gehen und dort Predigdienste machen.
Er hatte eine Rückreise nach Deutschland. Er hat mir heute Morgen noch gesagt: Es war die Reise, wo es darum ging, ob er nach der China-Zeit hier in Deutschland mitarbeiten wird.
Folgendes ist passiert: Er ist nach Peking in den Flieger gekommen, hat in so einer kleinen Stadt an der nordkoreanischen Grenze gewohnt, hat den Flieger gewechselt, kommt in Peking an seinen Platz.
Es sitzt schon ein Amerikaner dort in so einer Dreierreihe. Der Amerikaner sagt: „Oh, wie schade, ich dachte, ich würde den langen Flug nach Frankfurt heute neben einer gutaussehenden Asiatin verbringen.“
Gerald, völlig schlagfertig, sagt zu dem Typ: „Wissen Sie was, wenn ich mir was ganz sehr wünsche, dann bete ich dafür. Haben Sie dafür gebetet, dass neben Ihnen eine Asiatin sitzen wird?“
Es entspinnt sich ein Gespräch über diesen Mann, der dann über Gebet redet, über seine Erfahrungen mit Christen, warum er nicht glauben kann, was er am Atheismus richtig findet, was bei der Schöpfung ist dies und das.
Gerald versucht über eine Stunde lang, ihn mit Bibeltexten zu überzeugen, ihm Dinge zu erklären usw.
Es wird ein gutes Gespräch. Gerald sagte mir noch mal zu Weihnachten: Es war total respektvoll und freundlich. Aber irgendwann sagte der Amerikaner: „So, für mich ist es jetzt genug, ich möchte jetzt ein bisschen ausruhen. Wir beenden die Diskussion jetzt hier.“
Alles umsonst, oder?
Es war eine Dreierreihe. Auf der anderen Seite von Gerald sitzt eine Chinesin. Die dreht sich zu Gerald um und sagt: „Ich habe Ihnen die ganze Zeit zugehört und festgestellt, dass Sie sich in der Bibel gut auskennen und viel über den christlichen Glauben wissen. Ich hätte da ein paar Fragen. Würden Sie die mir bitte beantworten?“
Auf dem Flug von Peking bis nach London haben die beiden die ganze Zeit über die Bibel und den Glauben gesprochen. Am Kofferband in London Heathrow hat er mit dieser Frau gebetet.
In Afrika würden alle stehen. Im Himmel, im Himmel ist Freude über einen Sünder, der umkehrt.
Vielleicht ist es auch ein bisschen ein Problem von uns, dass wir zu wenig Freude daran haben, was Gott wirkt.
Könnte mal eine Frage sein.
Und das ist die Frage: Wenn du dir jetzt einen Glauben siehst, ja, das war heute so eine Story, die erzählen sie immer so.
Gerald Müller ist drüben am Co-Workers-Stand. Ich habe heute Morgen mit ihm gesprochen. Geht rüber, hört ihm zu, ihr könnt noch andere Fragen stellen.
Der hat wirklich krasse Bekehrungsgeschichten.
Gerald ist kein „natural born evangelist“. Gerald war selber Sünder. Gerald hat einen ganz schlimmen Unfall überlebt, ist dadurch Christ geworden und lebt seinen Glauben.
Ladet ihn zu euch in die Gemeinde ein. Das werdet ihr nie vergessen. Das sage ich euch schon heute: Richtig cool, ihm zuzuhören.
Und das ist die Frage: Willst du auch Gott zuhören? Willst du einer sein, der mit Gott unterwegs ist? Möchtest du das, dich von Gott gebrauchen lassen?
Ist das dein Wunsch für 2025? Für Menschen beten, dich führen lassen und dann reden, damit andere hören?
Ich lade dich dazu ein. Du musst kein Hiwa und kein Gerald sein. Du lebst dein Leben, du kennst deine Leute. Du kennst ihre Sprache. Und Gott weiß am besten, wie du von seiner Gnade erzählen kannst.
Ruf ihn an im Gebet. Höre auf das, was er dir sagt, und gehorche dann auch dem, was er sagt.
Und so bitte ich dich heute: Lass dein Wort nicht leer aus diesem Saal gehen, sondern wirke, dass Menschen zum Glauben kommen.
Ich habe jetzt gesehen, dass einige Leute geschrieben haben: „Große Wahrheit! Der Gutschein ist bereits eingelöst.“
Es war der Gutschein für meine Frau zum fünfzigsten Geburtstag. Haben einige Freundinnen, und ich durfte auch ein bisschen mithelfen. Ich durfte dann auch mal kurz fahren.
Am ersten Mai 2024 sind wir mit dem Ding rumgedüst. Richtig cool.
Aber ich sag dir was: Die, die jetzt vielleicht enttäuscht sind, nach zwei Tagen und achthundert Kilometern war alles vorbei. Es bleiben ein paar Bilder, schöne Erinnerungen.
Aber das, über was Gott heute mit dir geredet hat, hat Ewigkeitswert.
Und da Elija von Pferden abgeholt wurde, gehen wir davon aus, dass es im Himmel auch Mustangs geben wird.
Vielleicht fängt heute dein erfülltes Leben hier auf der Yumiko an.
Ich wünsche dir Gottes Segen dazu.
Amen.
Die Dringlichkeit der Verkündigung und Ermutigung
Und jetzt bringe ich euch ein neues Wort bei: No FOMO – keine Angst, etwas zu verpassen.
Wisst ihr, was meine Sorge ist? Dass wir gar keine Angst mehr haben, das Evangelium zur richtigen Zeit weiterzugeben. Wir tun so, als hätten wir ewig Zeit. Dabei werden die Menschen schon irgendwie weiterleben. Ich bin 52 Jahre alt und bin zehn Jahre mit meinen Klassenkameraden zur Schule gegangen. Wir waren 21 Leute, und wir haben bereits zwei von ihnen beerdigt. Es geht nicht ewig so weiter.
Wann sagst du den Menschen um dich herum, was du glaubst? Wir haben keinen Vorschlag für Mission, sondern einen Missionsauftrag: Geht hin und sprecht! Hört auf mich und kommt zu mir.
Pass auf: Auch du wirst künftig manches Volk herbeirufen, das du nicht kennst, und mancher Stamm, der dich nicht kannte, wird schnell zu dir kommen. Denn Jahwe, dein Gott, ist mit dir, der Heilige Israels, der dich herrlich gemacht hat.
Meine Gedanken sind nicht wie eure Gedanken, und eure Wege sind nicht wie meine Wege, spricht Jahwe. Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, so weit reichen meine Gedanken über alles hinaus, was ihr euch denkt. Und meine Möglichkeiten sind größer als alles, was für euch machbar ist.
Ich bin Karl-Heinz van Heyden für diese Bibelübersetzung total dankbar. Das ist ein richtig gutes Wort. Denkt weiter als das, was für euch machbar ist.
Gibt es nicht so einen schönen Spruch, glaube ich, von Nike oder Adidas? Wer hat es gesagt in der Weihnachtsgeschichte? Eine Jungfrau wird plötzlich schwanger, denn beim Herrn ist nichts unmöglich.
Glaubst du, dass du neues Leben hervorbringen kannst, weil Gott durch seinen Geist wirkt? Maria hat es geglaubt und am eigenen Körper erlebt. Vielleicht wirst auch du das in deiner eigenen Familie erleben, dass Gott wirkt.
Die Wirkung von Gottes Wort
So ist es auch mit meinem Wort: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern bewirkt, was es will. Es führt aus, was ihm aufgetragen ist.
Wir machen jetzt hier keinen billigen Trick und sagen einfach: Ich nehme den Text, der an die Leute in Babylon geschrieben wurde, und übertrage ihn eins zu eins auf die Besucher der Yumiko 2025. Aber es gibt ein großes Aber.
Bereits der damalige Text redet von David, obwohl er zu der Zeit gar nicht mehr lebte. Weder zu Jesajas Zeit noch 150 Jahre später, als diese Prophetie dann greift, lebte David noch. Deshalb geht es in diesem Text um den zweiten David, um Jesus, den Messias für Israel. Und dieser Messias lebt hoffentlich in dir.
Ich lese uns aus Kolosser 1,27 vor: Seinen Heiligen wollte Gott diesen herrlichen Reichtum zeigen, denn sein Geheimnis ist auch für die anderen Völker bestimmt. Das ist eine Begründung, dass das Geheimnis für andere Völker ist. Das Geheimnis ist Christus, der in euch lebt, und eure Hoffnung auf die Herrlichkeit ist.
Wieder könnt ihr die Parallelen sehen: Gott ist reich, Gott will alle retten, Gott will das allen Völkern geben (Kolosser 1,27). Und er setzt dazu auf den zweiten David, den Christus in uns. Auch heute, hier am 05.01.2025.
Deshalb möchte ich dir heute diese Zusage aus Jesaja 55,5 mitgeben. Schreib sie dir irgendwo hin, wenn du möchtest. Wenn du Zweifel hast, in deiner Berufsschule oder an deiner Uni, Jesaja 55,5 kann man sich gut merken.
Pass auf: Auch du wirst künftig manches Volk herbeirufen, das du nicht kennst, und mancher Stamm, der dich nicht kannte, kommt schnell zu dir – weil Jahwe, dein Gott, bei dir ist. Nicht weil du es besonders gut drauf hast, nicht weil du besonders gut reden kannst, sondern weil Jahwe, dein Gott, bei dir ist.
Das ist der Christus in dir. Er will eine Frucht bringen, er will nicht nur einfach so bei dir herumlungern.
Vielleicht ist die Yumiko 2025 für dich der Beginn deiner Startbahn hin zu einem anderen Volk, zu einer neuen Sprache, zu einem Leben ganz an den Enden der Erde.
Ich habe hier echte Yumiko-Wunder erlebt, wo Leute, die sich gar nicht bewerben wollten, neun Monate später in Jordanien waren, zwei Jahre später fließend Arabisch sprechen konnten und viele Frauen zu Jesus geführt haben. Das kann Gott machen, weil Gott wirken kann.
Aber vielleicht schickt Gott dich auch zu dir nach Hause, zu deinen Geschwistern, zu deinen Eltern, zu deinen Klassenkameradinnen und deinen Kommilitoninnen. Wie man das heute korrekt sagt: angeblich „Überallinnen“. Ich bin mehr für Außenmissionen, also versteht mich da richtig: Raus, geht raus!
Denk daran: Gott will mit dir mitgehen, will dich begleiten, will dein Sprachhelfer sein. Er gibt dir seine Worte.
Zeugnis von Hiwa und Straßenpredigt
Ich habe mir heute auch einen Sprachhelfer mitgebracht. Hiwa kommt aus meiner Gemeinde, der ältesten freien Brüdergemeinde in Deutschland. Sie wurde 1843 von Georg Müller gegründet, einem großen Missionsmann.
Wir sind hier in Stuttgart am Stöckach und machen Stadtteilarbeit. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann mich am Seehausstand besuchen. Wir werden eine coole WG starten. Es gibt bereits eine Jungs-WG, und wahrscheinlich wird es bald auch eine Frauen-WG geben. Wir suchen Leute, die ein Herz für Stuttgart haben.
Hiwa ist vor einigen Jahren nach Deutschland gekommen. Er hat hier bei der Strabag eine Lehre gemacht und besucht gerade eine Technikerschule. Für mich ist heute aber vor allem wichtig, dass Hiwa Gottes Wort in Stuttgart, in der Königsstraße, also Downtown, predigt. Ihr könnt dort auch mal hingehen und es euch anhören.
Auf jeden Fall könnt ihr für das beten, was Hiwa dort predigt. So wie früher Pfarrer Winrich Schäffbuch, der Gründer hier von der Yumiko, der ebenfalls in der Königsstraße stand und das Evangelium an die Leute weitergegeben hat. Damals war noch ein Posaunenchor dabei, was heute etwas retro wirkt.
Was Hiwa dabei erlebt, wenn er mit Gott auf der Straße unterwegs ist, erzählt er jetzt am besten selbst.
Hiwas Zeugnis
Hiwa, das Mikrofon gehört dir. Meine Lieben, schön hier zu sein. Eigentlich habe ich ein ganz anderes Publikum auf der Straße. Manchmal fliege ich Schuhe, ihr seid hingegen ziemlich brav.
Warum tun wir das? Warum bin ich auf der Königstraße und predige? Weil ich der festen Überzeugung bin, dass unsere Straßen voll sind von leeren Menschen. Das ist auch das, was Uli gesagt hat.
Ich bin seit sechs Jahren einmal die Woche auf der Königstraße. Ich erzähle unseren Leuten von Jesus, verteile unser Neues Testament und unser Traktat. Ihr könnt euch vorstellen, was man alles erlebt, wenn man Menschen mit Gottes Wort und mit Gott konfrontiert.
Eine dieser schönen Geschichten will ich euch erzählen. Es war letztes Jahr um diese Jahreszeit, im Winter, an einem Freitagabend. Ich stand auf der Königstraße und verteilte meine Traktate. Dann sehe ich in dieser großen Menschenmenge einen jungen Mann mit seiner Freundin auf mich zulaufen.
Beide waren total tätowiert. Kein Urteil nach außen, aber bei manchen sieht man, dass sie so richtig verloren sind, bei manchen nicht. Der Junge war total tätowiert, nur sein Gesicht nicht. Nur diese Gesichtsfläche war leer. Dieses Bild erregte tiefes Mitleid in mir.
Ich wollte den Jungen für den Herrn Jesus erreichen. Aber die Kunst bei der Straßenevangelisation ist es erst einmal, den Menschen zum Stehen zu bringen. Ich dachte mir, wie soll ich das nur tun? Er läuft weiter auf mich zu.
Wie Luther so schön sagte: Wir kommen mit unserem Wort nur bis ans Ohr, Gott bringt das Wort ins Herz hinein. Dann habe ich das kürzeste Stoßgebet gesprochen, das in der Menschheitsgeschichte überhaupt gesprochen wurde: „Herr!“ Das war mein Stoßgebet.
In diesem Stoßgebet waren dreierlei mit dabei: Herr, sieh doch, wie verloren der Junge ausschaut. Sieh, wie hilflos und schwach ich bin. Herr, tu was!
Der Junge kommt. Ich halte ihm mein Traktat hin. Er nimmt es nicht, er guckt mich nur an. In dem Moment sage ich: „Junge, du schaust sehr verloren aus.“ Er läuft weiter.
Ich verteile weiter und denke mir nichts dabei. Nach zwei, drei Minuten drehe ich mich um und sehe ihn zehn Meter entfernt stehen mit seinen Freunden. Sie reden miteinander, schauen in meine Richtung.
Dann kommt er zu mir. Ich denke mir: „Oh oh, der Junge kommt zu mir.“ Er ist einen Kopf größer, bleibt nase an nase vor mir stehen und sagt: „Was hast du gesagt?“
Ich habe gesagt, dass du sehr verloren ausschaust. Er sagt: „Wie kommst du darauf?“ Ich sage: „Erstens, weil die Bibel das sagt, und zweitens, weil ich selbst verloren war und weiß, wie verloren sein aussieht.“
Dann sagt der Junge: „Du hast einfach Recht.“ Es ist der Moment, in dem du weißt, dass der Junge getroffen ist wie ein Hirsch vom Fall des Jägers – vom Gotteswort.
Dann habe ich ihm von Jesus erzählt, von einem Freund der Sünder, der sagt: „Ich bin gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.“ Ich erzähle ihm von diesem Jesus, der auch mich gerettet hat.
Am Ende frage ich ihn: „Darf ich für dich beten?“ Er nickt nur, weil er kein Wort mehr herausbekommen hat. Wir beten. Als ich meine Augen öffne, sehe ich, wie ihm die Tränen runterlaufen.
Dann hat er mich umarmt. Ich habe ihm meine Nummer gegeben und ihm eine Bibel geschenkt. Ein Bruder hat währenddessen auch seinen Freunden eine Bibel geschenkt.
Dann ist er gegangen. Ich habe ihm versprochen: „Junge, solange und jedes Mal, wenn ich an dich denke, bete ich für dich.“ Wir sind auseinandergegangen.
Ich ging mit dem Wissen, dass er vom Evangelium, von Gottes Wort getroffen wurde. Und mit der großen und unaussprechlichen Freude, dass Gott wirkt und ich, ein kleiner Mensch, dabei sein darf.
Amen!
Vorstellung eines neuen Buches und Ermutigung zum Bibellesen
Ich darf euch ein Buch vorstellen, das es noch gar nicht gibt. Heute ist es auf der Yumiko erhältlich. Draußen gibt es einen Stand mit einem ganz neuen Buch. Es ist noch nicht im Handel, aber Serkan, der es geschrieben hat, ist heute da. Deshalb haben die von Hensler aus Holzgerlingen heute Morgen die Bücher mit hierhergebracht.
Das Buch heißt "Feuer der Barmherzigkeit – Ein Muslim begegnet Jesus". Serkan ist draußen, ihr könnt mit ihm persönlich sprechen. Er ist dort, wo all diese Bücher stehen. Ich lade euch ein, das Buch euch zu Herzen zu nehmen. Es zeigt, wie Menschen in Deutschland durch das klare Wort zum Glauben kommen. Fangt an, es selber auszuteilen.
Hiva hat einen starken Dienst auch bei uns in der Gemeinde, weil er der Mann für Klartext ist. Er hat einmal bei uns in der Gemeinde bei einer Jahresendveranstaltung gesagt: "Ich verstehe das gar nicht. Ich bin seit sechs Jahren in Deutschland, kann seit fünf Jahren Deutsch, bin seit vier Jahren Christ. Und ich erlebe Deutsche, die sind seit zwanzig Jahren Christ und haben noch nicht ein einziges Mal die Bibel durchgelesen."
Das ist schon eine Frage, wenn wir darüber nachdenken: Warum ist das mit dem Christsein alles so schwierig? Das liegt nicht an der Kirche oder an den Gemeinden, sondern an uns Gläubigen. Passt unser Reden zu unserem Handeln? Laufen wir so herum, wie wir reden? Und umgekehrt: Reden wir überhaupt, wenn wir draußen unterwegs sind? Machen wir den Mund auf über das, was uns bewegt?
Für alle, die noch keinen Vorsatz für 2025 haben: Ladet euch die Ubi-App herunter und öffnet den Bibelleseplan. Drückt euch durch die Bibel durch. Das ist nicht immer leicht. Ich mache das seit acht Jahren, jedes Jahr einmal das Alte und zweimal das Neue Testament.
Jetzt rechnen einige mit und sagen: "Hä, da war der vorher Missionsleiter schon gewesen." Ja, genau. Ich habe auch mal Klartext von jemandem gebraucht, um zu sagen: Ich muss es jetzt durchziehen – auch die Sachen, die man gerne weglässt. Es gibt ein paar Bibelbücher, die ich eher gemieden habe, und sie sind mir zu den kostbarsten geworden.
Ermutigung zu Gebet und Gehorsam
Zurück zum Hiwa: Hiwa weiß, was er sagen möchte, aber er hat das Problem, dass er nicht weiß, wen er auf der Straße treffen wird. Und genau das möchte ich dich heute fragen: Betest du eigentlich darum, dass du die richtigen Begegnungen hast?
Ist es bei dir so, dass du heute hier sitzt und hierhergekommen bist, weil du zwar weißt, wen du treffen wirst, aber nicht, was du sagen sollst? Oder ist es umgekehrt und du sagst: „Ich wüsste schon, was ich sagen würde, aber ich treffe gar niemanden“ – was ich dir ehrlich gesagt nicht glaube.
Deshalb ist es kein Versprechen oder Versprecher, sondern eine Tatsache: So wie der Regen oder Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt, ohne die Erde zu tränken, so ist es auch mit meinem Wort. Es kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern bewirkt das, was ich will, und führt aus, was ihm aufgetragen ist.
Das Wort in dir, das Gotteswort in dir, hat einen eigenen Auftrag. Lass das mal auf dich wirken: Das Wort in dir – das, was du zum Beispiel morgens liest, das Wort, das du in deiner stillen Zeit aufnimmst, das, was du morgens in deiner App liest oder auf dem „Ich-hab’s“-Kalender – dieses Wort hat selbst einen Auftrag in dir.
Es kommt erst zu Gott zurück, wenn es getan hat, was Gott will. Wenn du – Achtung, jetzt kommt ein ganz einfaches Wort – wenn du gehorsam bist. Menschen hören nur, wenn du gehorsam bist.
Das wird hier irgendwie aufgezeichnet, und ich weiß nicht, wer das später sehen wird. Ich sage das mal ganz direkt in die Kamera: Menschen in deinem Umfeld, wahrscheinlich ältere Leute, die das später anschauen, werden nur hören, wenn du gehorsam bist im Reden.
Christus ist in dir. Das lebendige Wort ist in dir. „Ich bin die Wahrheit“, sagt Jesus Christus über sich selbst. Christus will in dir sein. Du hast die Wahrheit. Hast du den Mut, die Wahrheit zu sagen?
Mein lieber Freund, ich sehe, du bist total kaputt. Meine liebe Freundin, ich sehe, deine Ehe ist total kaputt. Mein lieber älterer Mensch, ich sehe, dein Leben war irgendwie total umsonst. Aber es gibt einen, der Sinn stiften will, der dir Ewigkeit schenken will und Vergebung geben will.
Vielleicht kannst du es nicht glauben, dass es so gehen kann, dass Gott dich dann benutzen wird, wenn du betest, wenn du um die richtigen Worte betest, wenn du um die richtigen Begegnungen bittest, wenn du darum betest, dass Gott dich führt, damit Menschen gerettet werden.
Zeugnis von Gerald Müller und Ermutigung zum Glauben
Und deshalb möchte ich von einem weiteren Mann erzählen, der mir sehr wertvoll ist. Es handelt sich nicht um Georg Müller, sondern um Gerald Müller, der bei uns in der Gemeinde ist.
Gerald war Missionar mit CFI in China und hat dort viele Jahre gearbeitet. Danach wurde er zurück nach Deutschland geholt, um hier als Projektmanager zu arbeiten. Diese Tätigkeit hat er viele Jahre ausgeübt. Ab 2025 wird er hier für Co Workers auch vermehrt in Gemeinden in Deutschland Predigtdienste übernehmen.
Bei seiner Rückreise nach Deutschland, von der er mir heute Morgen erzählte, ging es darum, ob er nach seiner Zeit in China hier in Deutschland mitarbeiten wird. Folgendes ist passiert: Er ist nach Peking geflogen. Zuvor hatte er in einer kleinen Stadt an der nordkoreanischen Grenze gewohnt und dort den Flieger gewechselt. Als er im Flugzeug in Peking seinen Platz einnimmt, sitzt dort bereits ein Amerikaner in einer Dreierreihe. Der Amerikaner sagt: „Oh, wie schade, ich dachte, ich würde den langen Flug nach Frankfurt heute neben einer gutaussehenden Asiatin verbringen.“
Gerald antwortet schlagfertig: „Wissen Sie was? Wenn ich mir etwas wirklich wünsche, dann bete ich dafür. Haben Sie dafür gebetet, dass neben Ihnen eine Asiatin sitzen wird?“ Daraus entwickelt sich ein Gespräch über Gebet, über seine Erfahrungen mit Christen und warum der Amerikaner nicht glauben kann. Er erklärt, was er am Atheismus richtig findet, spricht über die Schöpfung und vieles mehr. Gerald versucht über eine Stunde lang, ihn mit Bibeltexten zu überzeugen und ihm Dinge zu erklären.
Es wird ein gutes Gespräch. Gerald sagte mir noch einmal zu Weihnachten, dass es total respektvoll und freundlich war. Irgendwann meinte der Amerikaner jedoch: „Für mich ist es jetzt genug. Ich möchte mich jetzt ein bisschen ausruhen. Wir beenden die Diskussion hier.“ War alles umsonst?
Die Dreierreihe war so angeordnet, dass auf der anderen Seite von Gerald eine Chinesin saß. Sie drehte sich zu ihm um und sagte: „Ich habe Ihnen die ganze Zeit zugehört und festgestellt, dass Sie sich in der Bibel gut auskennen und viel über den christlichen Glauben wissen. Ich hätte da ein paar Fragen. Würden Sie die mir bitte beantworten?“
Auf dem Flug von Peking bis nach London sprachen die beiden die ganze Zeit über die Bibel und den Glauben. Am Kofferband in London Heathrow betete Gerald mit dieser Frau.
In Afrika würde man dazu sagen: „Im Himmel ist Freude über einen Sünder, der umkehrt.“ Vielleicht haben wir manchmal das Problem, dass wir zu wenig Freude daran haben, was Gott wirkt. Das könnte eine Frage sein, die wir uns stellen sollten.
Und das ist die Frage: Wenn du dir jetzt einen Glauben ansiehst, dann ist das heute so eine Story. Gerald Müller ist drüben am Co Workers-Stand. Ich habe heute Morgen mit ihm gesprochen. Geht hin, hört ihm zu, ihr könnt ihm auch andere Fragen stellen. Er hat wirklich beeindruckende Bekehrungsgeschichten.
Gerald ist kein „natural born evangelist“. Er war selbst Sünder, hat einen schlimmen Unfall überlebt, ist dadurch Christ geworden und lebt seinen Glauben. Ladet ihn in eure Gemeinde ein, das werdet ihr nie vergessen, das sage ich euch schon heute. Es ist richtig cool, ihm zuzuhören.
Und jetzt die Frage: Willst du auch Gott zuhören? Willst du jemand sein, der mit Gott unterwegs ist? Möchtest du dich von Gott gebrauchen lassen? Ist das dein Wunsch für 2025: für Menschen beten, dich führen lassen und dann reden, damit andere hören?
Ich lade dich dazu ein. Du musst kein Hiwa oder Gerald sein. Du lebst dein Leben, kennst deine Leute und ihre Sprache. Gott weiß am besten, wie du von seiner Gnade erzählen kannst. Ruf ihn im Gebet an, höre auf das, was er dir sagt, und gehorche dann auch dem, was er dir sagt.
So bitte ich dich heute: Lass dein Wort nicht leer aus diesem Saal gehen, sondern wirke, dass Menschen zum Glauben kommen.
Abschluss und Segen
Ich habe jetzt gesehen, dass einige Leute geschrieben haben: „Große Wahrheit – Der Gutschein ist bereits eingelöst.“
Es war der Gutschein für meine Frau zum fünfzigsten Geburtstag. Einige Freundinnen haben mitgemacht, und ich durfte auch ein bisschen helfen. Ich durfte dann sogar kurz fahren. Am ersten Mai 2024 sind wir mit dem Ding herumgedüst – richtig cool!
Aber ich sage dir eines: Die, die jetzt vielleicht enttäuscht ist, dem kann ich sagen: Nach zwei Tagen und achthundert Kilometern war alles vorbei. Es bleiben ein paar Bilder und schöne Erinnerungen.
Aber das, worüber Gott heute mit dir gesprochen hat, hat Ewigkeitswert. Da Elija von Pferden abgeholt wurde, gehen wir davon aus, dass es im Himmel auch Mustangs geben wird.
Vielleicht beginnt heute dein erfülltes Leben hier auf der Yumiko. Ich wünsche dir Gottes Segen dazu. Amen.