Guten Morgen! Seid ihr fröhlich? Seid ihr dankbar? Amen! Das Amen war noch ein bisschen leise. Seid ihr dankbar? Amen!
Ich freue mich sehr, dass wir uns hier treffen können, dass wir gemeinsam unsere Stimmen erheben und den besingen, der es wert ist, dass wir ihn anbeten. Das ist ein großes Vorrecht, meine Lieben! Ein Vorrecht, dass wir uns versammeln können, ein Vorrecht, von der Ehre Gottes im Leben etwas zu schmecken, ein Vorrecht, seine Größe zu erkennen und uns mit dem Herzen mit diesem allmächtigen Gott zu verbinden.
Das ist niemals eine Selbstverständlichkeit. Wir dürfen in der Anbetung niemals zur Normalität übergehen. Es ist ein großes Privileg, das der allmächtige Gott uns gibt: dass er sich uns Geschöpfen offenbart, sich zeigt, dass wir ein Stück von ihm erkennen dürfen und ihn anbeten können. Amen!
Ich bin sehr froh, dass wir in zwei Wochen auch einen Taufgottesdienst feiern dürfen. Der Monat Juli hat es in sich. Ihr fragt euch vielleicht: Wer sind das eigentlich? Was sind das für Leute, die sich taufen lassen?
Bislang sind es drei Täuflinge. Mal schauen, was der Tag noch bringt. Ich bitte die Täuflinge, die sich am 26. Juli in der Elst taufen lassen wollen, einmal aufzustehen. Sie sind heute alle hier, mal da und mal dort. Ihr dürft euch wieder setzen.
Genau, damit ihr mal einen Blick habt, wer das eigentlich ist. Es ist auch gut, dass es jetzt offenbar ist und sie nicht mehr zurück können. Ich freue mich sehr, dass wir die Nehemia-Reihe miteinander abschließen können und dass wir das so persönlich machen können – und nicht einfach übers Internet.
Rückblick auf die Erneuerungsbewegung in Jerusalem
Wir haben uns in der letzten Woche das zwölfte Kapitel des Nehemia-Buches angeschaut. In diesem Kapitel berichtet Nehemia von einem glorreichen Abschluss – dem glorreichen Abschluss der Erneuerungsbewegung in Jerusalem.
Wir haben letzte Woche bereits zusammengefasst, dass die Stadtmauer errichtet wurde, Jerusalem wiederbevölkert wurde und die Menschen sich auf Gottes Wort verpflichtet haben. Außerdem begann der Tempeldienst, Gottesdienst wurde wieder gefeiert, man traf sich endlich wieder zum Gottesdienst und betete Gott an. Im Alten Testament brachte man Opfer und führte weitere Gottesdiensthandlungen durch.
Wenn wir nun ins dreizehnte Kapitel schauen, überspringen wir eine gewisse Zeitspanne. Wir wissen nicht genau, wie viel Zeit vergangen ist. In den ersten Versen lesen wir, dass wieder Gottes Wort im Volk gelesen wurde und eine erneute religiöse Absonderung stattfand. Man trennte sich von denen, die nicht an Gott glaubten.
Wir lesen gemeinsam Nehemia 13,1-3:
"An jenem Tag wurde aus dem Buch des Mose vor den Ohren des Volkes vorgelesen. Dabei fand man die Vorschrift, dass kein Ammoniter und Moabiter in die Versammlung Gottes kommen sollte – für ewig. Denn sie waren den Söhnen Israels nicht mit Brot und Wasser entgegengekommen und hatten Bileam gegen sie angeheuert, um sie zu verfluchen. Doch unser Gott hatte den Fluch in Segen verwandelt. Als sie das Gesetz hörten, sonderten sie das ganze Mischvolk von Israel ab."
Hier zeigt sich eine Vermischung von jüdischgläubigen Menschen und Ausländern, die nicht an den Gott Israels glauben. Deshalb kam es zu einer notwendigen Absonderung. Wann genau das war, wissen wir nicht, es heißt nur "an jenem Tag" oder "zu jener Zeit".
Wichtig an dieser Stelle: Wir hatten so etwas schon einmal im Nehemia-Buch. Wer die Serie verfolgt, erinnert sich vielleicht. Es hat hier nichts mit einer rassistischen Abgrenzung zu tun. Nur weil jemand kein Israelit ist, darf er nicht automatisch von der Gemeinschaft Gottes ausgeschlossen werden.
Gottes Volk sollte darauf achten, keine Verbindungen einzugehen, die das persönliche Glaubensleben beeinträchtigen. Vielleicht erinnern sich einige: Wir haben über das Heiraten gesprochen – welchen Ehepartner wähle ich? Gottes Volk wurde angewiesen: Wenn du einen Ehepartner heiratest, der Gott nicht kennt, führt das schnell zu einer religiösen Vermischung. Könnt ihr euch erinnern? Wer fleißig den Podcast verfolgt hat, weiß das.
Außerdem sind die Aussagen hier sehr deutlich: Kein Ammoniter, kein Moabiter soll für immer Teil der Versammlung Gottes sein. Das sind harte Worte für uns, wenn wir sie hören. Aber wir wissen aus den biblischen Texten, dass diese Aussage sehr streng ist, jedoch auch Nuancen kennt.
Auch Nicht-Israeliten wurden Teil des Gottesvolkes, indem sie von ihren alten Religionen umkehrten und sich im Glauben dem Gott Israels anvertrauten. Ich möchte euch als Beispiel Esra 6,21 vorlesen, das ungefähr in diese Zeit fällt:
"So aßen die Söhne Israels, die aus der Wegführung zurückgekehrt waren, jetzt in Jerusalem oder in Israel das Passahfest – ebenso alle, die sich von der Unreinheit der Nationen des Landes abgesondert hatten, um den Herrn, den Gott Israels, zu suchen."
Versteht ihr? Es gab dort religiöse Verunreinigung. Menschen schlossen sich dann den Israeliten an, weil sie sagten: Das ist der lebendige Gott, dem möchte ich angehören.
Im Buch Esra war es also schon normal, dass auch Nicht-Israeliten dazugehören konnten. Und wohl bemerkt: Gerade haben wir gelesen, dass auf keinen Fall ein Moabiter dabei sein soll.
Ich hatte es in den vergangenen Wochen schon einmal gesagt: Ich danke Gott für die Moabiterin Ruth. In Ruth 1,16 spricht sie ein sehr explizites Bekenntnis, zu wem sie jetzt gehört. Diese Worte sind sehr bekannt und werden oft bei Trauungen zitiert. Sie sagt zu ihrer Schwiegermutter:
"Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott."
Obwohl sie ursprünglich keine Israelitin war, bekennt sie sich zu Gottes Volk und zu Gott. Dieses Bekenntnis wird seit Jahrhunderten und Jahrtausenden gefeiert – dass jemand, der eigentlich nicht zu Gottes Volk gehört, dazukommen kann.
Ihr merkt: Im Alten Testament gilt, wie auch im Neuen Testament, dass wir von unseren Wegen abkehren müssen. Wir sollen unseren persönlichen Glauben auf den allmächtigen Gott ausrichten. Dann sind wir Kinder Gottes und Teil seines Volkes.
Die Notwendigkeit einer erneuten Absonderung
Also, okay, jetzt soll diese Absonderung geschehen oder sie geschah in diesem Augenblick. Jetzt könnte man sich fragen: Wofür? Wofür das alles? Ich habe doch eben gerade gesagt, das hatten Sie doch schon gemacht.
In Kapitel zwölf haben wir auch gesehen: Ein großes Fest, das große Finale. Alles ist wieder aufgerichtet, alles ist sauber, rein, heilig. Und jetzt wieder so eine Absonderung – also nach dem Erneuerungsprozess wieder ein Erneuerungsprozess.
Die nächsten Verse schildern uns, was in der Zwischenzeit geschehen war. Also machen wir jetzt einen Sprung. Wir sind eben gerade von Kapitel zwölf, von dem fulminanten Gottesdienst, den wir in Nehemia zwölf gehört haben, nach vorne zu einer Absonderung gegangen und haben gesehen: Wiedererneuerung.
Und jetzt, ab Vers vier, ist es ein bisschen tricky. Ich brauche eure Aufmerksamkeit. Ab Vers vier geht es wieder zurück. Was ist in der Zwischenzeit geschehen, dass diese Absonderung nötig wurde? Seid ihr so weit bei mir? Eure Gesichter sind ja zu klein, weil ihr so weit weg sitzt. Deswegen kann ich es nicht genau sehen. Also wenn ihr schlaft, dann sehe ich das nicht so gut. Dank Corona darf ich nicht durch die Reihen gehen.
Lass uns mal lesen, was geschehen ist. Und so beginnt es auch in Vers vier bis neun:
„Vor dem aber hatte der Priester Eliaschib, der über die Zellen des Hauses unseres Gottes gesetzt war, also über die inneren Räume des Tempels, er war ein Verwandter des Tobija, er hat diesem eine große Zelle hergerichtet.“
Erinnerung aus den ersten Kapiteln des Nehemia-Buches: Tobija ist der Erzfeind von Israel und hat kein Interesse daran, dass Israel Gott anbetet.
So hat der Priester seinem Verwandten Tobija eine Zelle, eine große Zelle, im Haus Gottes hergerichtet. Vor dem hatte man dort die Speiseopfer gelagert, den Weihrauch und die Geräte und den Zehnten vom Getreide, Most und Öl – also die Anteile für die Leviten und die Sänger und die Torhüter und die Hebopfer der Priester.
Bei alledem war ich aber nicht in Jerusalem. Nein, mir war wieder zurückgeordert. Ich war nicht in Jerusalem gewesen, denn im 32. Jahr Atasasters, des Königs von Babel, war ich zum König gekommen und hatte mir erst nach Verlauf einer längeren Zeit vom König Urlaub erbeten.
Als ich nun nach Jerusalem kam, bemerkte ich das Unrecht, das Eliaschib zugunsten von Tobija getan hatte, als er ihm eine Zelle in den Höfen des Hauses Gottes hergerichtet hatte. Das missfiel mir sehr, und ich warf alle Hausgeräte Tobijas aus der Zelle hinaus.
Dann gab ich Befehl, und man reinigte die Zellen, und ich brachte die Geräte des Hauses Gottes, das Speisopfer und den Weihrauch, wieder hinein.
Der Angriff des Feindes im Zentrum der Anbetung
Der Aufbau von Jerusalem ist zwar gelungen, und alle sind geistlich erweckt, aber wir sehen, dass dort, wo Gott erfolgreich war in seiner Mission, der Feind nicht schläft. Auch wenn wir denken, wir seien jetzt am höchsten Punkt, kommt der Feind genau in diesem Moment herein. Er schafft es, die Mission Gottes und die Gemeinde Gottes zu unterwandern.
Tobija ist so weit vorgedrungen, dass er einen Fuß ins Zentrum der Anbetung Gottes gesetzt hat. Nicht irgendwo, sondern er hatte Menschen, die ihm loyal waren, sodass er einen eigenen großen Raum im Haus Gottes hatte. Das war jemand, der Gott gar nicht liebt und nicht anbetet, sondern genau das Gegenteil vorhat. Der Feind hat es geschafft, ins Zentrum vorzudringen – dorthin, wo die Anbetung stattfinden soll – um die Anbetung und die Beziehung zu Gott unmöglich zu machen, zu zerstören und seinen Einfluss geltend zu machen.
Es ist, glaube ich, nicht von ungefähr, dass Gottes Wort uns hier sagt, dass familiäre Beziehungen und familiäre Gefälligkeiten im Spiel sind. Man könnte sagen: „Das war der Priester Eljaschib und das war Tobias.“ Nein, das war sein Verwandter. Wie sagt man so schön: Blut ist dicker als Wasser? Auch in der Gemeinde, auch im Reich Gottes? Nein, oder? Dort haben wir doch eine ganz andere Verbindung. Wohl nicht. Nehemia sieht das, und es missfiel ihm sehr.
Nehemia ist so etwas wie ein kleiner Rambock. Wenn er etwas sieht, das ihm nicht gefällt, dann zerlegt er es. Er geht hinein und räumt alles aus. Man könnte meinen, geht das nicht etwas diplomatischer? Aber er schmeißt alles raus, weil es dort nicht hingehört. Es hat dort keinen Platz, egal was die Familie sagt, egal was Verwandte denken. Das kommt raus, das gehört hier nicht rein. Wer hat euch das Recht gegeben, so ein Gedankengut hier einzupflanzen?
Man könnte sagen, das ist ganz schön radikal. Aber das sollte uns an etwas erinnern: Jesus war genauso. Als er in den Tempel kam und sah, dass dort Dinge passierten, die nichts mit der Anbetung Gottes zu tun hatten, knüpfte er sich eine Peitsche. Das war keine Affekthandlung. Jesus überlegte genau, was er mit der Peitsche anstellen würde. Dann zerstörte er alles kurz und klein.
Mit so einem Jesus haben wir es zu tun. Nehemia ist ein Vorschatten dessen, was Jesus tun wird und was Jesus ein für alle Mal getan hat: einen gereinigten Tempel anzubieten.
Wir haben hier keinen Tempel im eigentlichen Sinne. Es ist ein schöner Raum, ich mag die Steinhalle, aber das ist nicht der Tempel. Dennoch hat diese Passage eine wichtige Bedeutung für uns. Im Neuen Testament sind wir der Tempel. Gott nimmt Platz in uns – nicht in diesem Raum, sondern in uns.
Die Frage, wenn wir das lesen, ist: Gibst du anderen Menschen oder Ideen große Räume in deiner Herzenskammer? Gibt es Kammern in diesem Tempel Gottes – und das bist du, ob du willst oder nicht, wenn du an Jesus glaubst – in denen andere Menschen, Ideen, Gedankengebäude oder Familienmitglieder so viel Platz einnehmen, dass sie dich in deiner Nachfolge behindern oder deine Anbetung korrumpieren wollen?
Ich frage mich, wenn ich diesen Text lese: Wie oft sind wir bereit, Kompromisse zu schließen und zu sagen: „Okay, es ist ja nur eine Zelle von vielen, es ist nicht viel. Kann ich nicht einen kleinen Kompromiss machen, eine Zelle abgeben?“ Statt so radikal zu sein wie Nehemia und zu sagen: Alles für den Herrn.
Aber ich sage euch: Wenn wir nicht bereit sind, radikale Reformen, radikale Veränderungen und radikale Erneuerungen vorzunehmen, passiert etwas, das wir in diesem Text leicht überlesen können, das aber dennoch darin steht. In Vers 8 und 9 heißt es: „Das missfiel mir sehr, und ich warf alle Geräte Tobias aus der Zelle heraus.“ Singular: eine Zelle. „Dann gab ich Befehl, und man reinigte die Zellen.“
Nehemia gibt uns hier einen Hinweis: Wenn eine Zelle erobert ist, wird sie wie ein Krebs versuchen, auf andere Zellen überzuspringen und einen Effekt zu haben. Versteht ihr? Es war nicht allein nötig, bei dieser Reform diese eine Zelle zu nehmen. Das war das Zentrum des Feindes. Aber von dieser Zelle sprang er auf andere Zellen über und versuchte, die Anbetung Gottes zu verhindern.
Wir sehen in diesem Text, dass er es geschafft hat. Überlege für dich selbst: Gibst du – und ich mache es ganz konkret an diesem Text fest, das ist nicht mein Gedanke – gibst du ganz konkret Familienmitgliedern Verfügungsgewalt über deine Anbetung und deine Nachfolge? Wenn ja, dann ist Vers 8 und 9 heute, nicht morgen oder übermorgen, sondern heute, wenn wir die Stimme Gottes hören.
Wir sollen hören und handeln. Dann ist diese Reform, meine Lieben, absolut notwendig.
Bevor ihr jetzt interveniert, aber ihr seid so artig und hört nur zu und handelt natürlich auch sofort, bevor die Intervention kommt: Müssen wir nicht unsere Eltern ehren? Kennt ihr diesen Vers? Ich hoffe, ihr kennt ihn. Die Eltern kennen ihn vor allem. Schön, den Kindern wird gesagt: Ehre mich! Aber ehre auch du deine Eltern. Sie sehen, wie du mit deinen Eltern umgehst.
Soll man nicht die Eltern ehren? Geht es nicht zu weit, in Opposition zur eigenen Familie zu gehen? In Apostelgeschichte 5,29 antworten Petrus und die Apostel: „Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen.“ So einfach ist es, aber so schwer ist es auch in der Umsetzung.
Sie wurden immer wieder versucht zu hindern, zu predigen und ihre Nachfolge klar zu leben. An einer Stelle sagen sie: „Wie sollte es uns möglich sein, von dem zu schweigen, wovon wir Zeugen sind? Wie sollte es möglich sein?“ Aber irgendwie arrangieren wir uns doch oft.
Die Bibel ist nicht dagegen, dass du Respekt vor Autoritäten hast, auch vor Eltern und der familiären oberen Generation. Aber wir sollen keine Menschendiener sein. Wir sind keine Menschendiener.
In Galater 1,10 sagt Paulus: „Rede ich jetzt Menschen zuliebe oder Gott? Oder suche ich, Menschen zu gefallen? Wenn ich noch Menschen gefiele, so wäre ich Christi Knecht nicht.“ Vielleicht bist du kein ausgesprochener Verkündiger, aber du kannst dich auch fragen: Lebe ich, um Menschen zu gefallen, oder lebe ich, um Gott zu gefallen?
Diese Frage müssen wir uns alle stellen, weil jeder von uns in Beziehungsstrukturen lebt. Wir wollen das Wohlwollen, die Freundlichkeit, die Annahme und Bestätigung von anderen. Gott hat uns so gemacht, aber er will, dass wir sie bei ihm finden und bei ihm Annahme finden.
Deshalb ist es so krass, was Jesus zu den Pharisäern sagt: „Ihr versucht, die Annahme bei Menschen zu bekommen, aber nicht bei Gott allein.“ Das ist für uns eine Herausforderung, die Nehemia 13 uns entgegenruft.
Die Folgen des Angriffs auf die Gemeinde
Und dieser Angriff ins Zentrum hat weitreichende Folgen.
Lasst uns, damit wir im Text weiterkommen, die Verse 10 bis 31 betrachten. Jetzt sehen wir, wie der Angriff ins Zentrum Auswirkungen auf viele Bereiche der Gläubigen in Israel hatte, besonders in Jerusalem. Dort heißt es:
„Und ich erkannte, dass die Anteile für die Leviten nicht gegeben worden waren, sodass die Leviten und die Sänger, die den Dienst hatten, davon gelaufen waren, jeder auf sein Feld. Da zog ich die Vorsteher zur Rechenschaft und sagte: Warum ist das Haus Gottes verlassen worden?
Ich versammelte sie und wies ihnen wieder ihren Platz an. Ganz Juda brachte den Zehnten vom Getreide, Most und Öl zu den Vorratskammern. Ich bestimmte als Schatzmeister über die Vorräte den Priester Chelemja, den Schreiber Zadok und Pedaia von den Leviten. Ihnen zur Seite stellte ich Hanan, den Sohn Sarkurs, des Sohnes Matanjas, denn sie galten als zuverlässig. Ihnen oblag es, ihren Brüdern die Güter weiterzugeben, also nicht auszuteilen, sondern die Ressourcen weiterzugeben.“
Dann heißt es: „Gedenke dafür, mein Gott, und lösche meine guten Taten nicht aus, die ich am Haus meines Gottes und an dessen Aufgaben erwiesen habe.“
In jenen Tagen sah ich einige Händler, die am Sabbat die Keltern traten, Getreidehaufen einbrachten und auf Eseln auch Wein, Trauben, Feigen und allerlei Last nach Jerusalem hereinbrachten. Ich warnte sie an demselben Tag, an dem sie die Lebensmittel verkauften. Auch Türhüter wohnten darin. Sie brachten Fisch und allerlei Ware herein und verkauften sie am Sabbat den Söhnen Judas, und zwar in Jerusalem.
Da zog ich die Edlen von Juda zur Rechenschaft und sagte zu ihnen: Was ist das für eine schlimme Sache, die ihr da tut, dass ihr den Sabbattag entheiligt? Haben eure Väter nicht eben so gehandelt, sodass unser Gott all dieses Unheil über uns und über diese Stadt gebracht hat? Oder brachte er es? Ihr steigert die Zornglut über Israel, indem ihr den Sabbat entheiligt.
Es geschah, sobald die Tore Jerusalems vor dem Sabbat dunkel wurden, dass ich befahl, die Torflügel zu schließen. Ich befahl weiter, dass man sie bis nach dem Sabbat nicht öffnen solle. Einige meiner Diener stellte ich an den Toren auf, damit keine Last am Sabbat hereinkäme.
Da übernachteten die Händler und Verkäufer von allerlei Ware draußen vor Jerusalem einmal und zweimal. Ich warnte sie und sagte zu ihnen: Warum übernachtet ihr gegenüber der Mauer? Wenn ihr das noch einmal tut, werde ich Hand an euch legen! Von dieser Zeit an kamen sie nicht mehr am Sabbat.
Ich befahl den Leviten, dass sie sich reinigen und als Wächter an die Tore kommen sollten, damit man den Sabbat heilig halten könne. Auch dessen gedenke mir zugute, mein Gott, und blicke mitleidig auf mich nach der Größe deiner Güte.
Auch sah ich in jenen Tagen die Juden, die aschtotische, ammonitische und moabitische Frauen geheiratet hatten. Die Hälfte ihrer Kinder redete aschtotisch, keines von ihnen konnte jüdisch reden, sondern nur in der Sprache des einen oder anderen Volkes.
Da ging ich mit ihnen ins Gericht, verfluchte sie, schlug einige Männer von ihnen und raufte ihnen die Haare aus. Einige sind jetzt froh, dass Nehemia nicht reinkarniert hier vor uns sitzt.
Ich beschwor sie bei Gott: Wenn ihr eure Töchter ihren Söhnen gebt und wenn ihr von ihren Töchtern für eure Söhne und für euch Frauen nehmt, hat sich ihretwegen nicht schon Salomo, der König von Israel, versündigt? Einen König wie ihn hat es unter den vielen Nationen nicht gegeben, und er war geliebt von seinem Gott. So hatte Gott ihn zum König über ganz Israel gesetzt. Doch auch ihn haben die ausländischen Frauen zur Sünde verleitet.
Also hier sehen wir: Es geht nicht einfach nur um das Ausländersein, sondern um die Verleitung zur Sünde. Muss man nun auch von euch hören, dass ihr ganz dasselbe große Unrecht begeht, treulos gegen unseren Gott zu handeln, indem ihr ausländische Frauen heiratet?
Einer von den Söhnen Jojadas, des Sohnes Eljaschips, des Hohenpriesters, war der Schwiegersohn des Horonitas Sanballat, wieder ein Feind, Verwandtschaft. Den jagte ich von mir weg.
„Rechne es ihnen an, mein Gott, wegen der Verunreinigung des Priesteramtes und des Bundes der Priester und der Leviten.“ So reinigte ich sie von allen Ausländern und stellte die Dienstordnung für die Priester und Leviten auf, für jeden in seinem Arbeitsbereich, für die Lieferung des Brennholzes zu bestimmten Zeiten und für die Abgabe der Erstlinge.
Gedenke meiner, mein Gott, zum Guten.
Wir sehen hier, dass wenn die Führungsriege in Jerusalem wackelt, es Konsequenzen für alle hat, auch für diejenigen, die nicht in Verantwortung stehen. Letzte Woche haben wir noch gehört, die Freude Jerusalems war weithin zu hören, könnt ihr euch erinnern?
Aber diese Verse beschreiben, wie der Niedergang Jerusalems an jeder Ecke zu sehen ist. Ein Kontrast, wie es schlimmer nicht geht.
Der Tempeldienst der Leviten wurde eingestellt, der Zehnte wurde nicht mehr gegeben, die Abgaben wurden nicht geleistet, der Sabbat wurde verunehrt und religiöse Mischehen wurden eingegangen.
Was ist an diesen vier Punkten so dramatisch? Das Dramatische ist, dass wir in einem Bundesschluss gesehen haben, dass Israel sich zu all diesen vier Dingen verpflichtet hat.
Diese vier Dinge tun wir, und genau diese vier Dinge tun sie dann nicht. Sie haben es versprochen, aber dann nicht getan, sondern genau das Gegenteil von dem, was sie versprochen hatten.
Die bleibende Herausforderung der Gerechtigkeit und Heiligkeit
Das Buch Nehemia endet, wenn wir ganz nüchtern sind, in gewisser Weise ziemlich ernüchternd. Besser wäre es gewesen, mit Kapitel zwölf zu schließen, denn dort finden wir Lob, Preis, Freude und Gottesdienst. Doch dann folgt Kapitel dreizehn, und es zeigt erneut diesen Niedergang und die Notwendigkeit einer Reformation.
Ich habe mich tatsächlich gefragt, ob das heute wirklich passend ist. Einige von uns freuen sich, wieder dabei zu sein. Muss es sein, dass der Prediger so eine Passage einbringt? Wir sehen hier die hoffnungsvollen Anfänge, Erweckungen, doch die Versprechen scheitern schon wieder. Davon ist die Geschichte Israels bis zu diesem Tag gekennzeichnet. Es ändert sich nichts. Das Volk ändert sich nicht. Israel schafft es nicht, dauerhaft Gottes Gebote einzuhalten.
Das ist etwas, was Paulus auch in Römer sieben beschreibt. In Römer 7,18-19 lesen wir: „Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt. Denn das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Vollbringen des Guten nicht. Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.“
In den Versen 21 bis 24 heißt es weiter: „Ich finde also das Gesetz, das bei mir, der ich das Gute tun will, nur das Böse vorhanden ist. Denn ich habe nach dem inneren Menschen Wohlgefallen am Gesetz Gottes. Aber ich sehe ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das dem Gesetz meines Sinnes widerstreitet und mich in Gefangenschaft bringt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist. Ich elender Mensch, wer wird mich retten von diesem Leibe des Todes?“
Dieses Dilemma kennt Paulus, das kennen wir im Neuen Testament. Wir sehen das Gute, wir wollen das Gute, wir versprechen das Gute – aber es geschieht nicht einfach so.
Wenn wir jetzt zurück zum Buch Nehemia gehen, endet Kapitel 13 mit dieser ungestillten Sehnsucht nach vollkommener Gerechtigkeit und Heiligkeit. Danach sehnt sich Nehemia. Vollkommene Gerechtigkeit, vollkommene Heiligkeit – und dafür tut er alles. Doch diese Sehnsucht wird nicht erfüllt, sie bleibt ungestillt.
Und wisst ihr was? Wenn ihr weiterblättert in eurer Bibel, seht ihr noch viele weitere Bücher. Aber eigentlich ist Nehemia das allerletzte Buch im Alten Testament. Danach kommt nichts mehr, danach ist Pause für ein paar Jahrhunderte. Und in diesen Jahrhunderten bleibt neben Nehemia diese Sehnsucht nach vollkommener Gerechtigkeit und vollkommener Heiligkeit bestehen. Das Volk Gottes steht sozusagen in der Luft.
Was ist jetzt mit all den Reformbemühungen? Wir schaffen es nicht. Paulus selbst hat erkannt: „Ich schaffe es aus mir heraus nicht.“ Bis auf einmal der neue Bund einsetzt und du weiterblätterst und ins Neue Testament kommst. Das Erste, was du liest, ist Jesus. Jesus Christus ist gekommen.
Nehemia war wieder ein neuer Erneuerungsversuch, aber er war ohnmächtig, weil ein Mensch aus sich allein nicht so leben kann, wie es Gott gefällt – dauerhaft nicht. Dann aber kommt Jesus Christus, der die vollkommene Gerechtigkeit ist, der die vollkommene Heiligkeit in Person ist.
Denn, meine Lieben, wir sehen: Nehemia hat sich bemüht, heilig und gerecht zu sein. Aber habt ihr gesehen, was er in Kapitel 13 gemacht hat? Er hat Männer verkloppt, ihnen die Haare ausgerissen – wohl dem, der keine Haare mehr hat! Was ist da los bei Nehemia? Bei ihm ist auch nicht alles ganz sauber und richtig. Da gibt es auch einen anderen Weg, einen anderen Ansatz.
Selbst Nehemia wird diesem Anspruch nicht gerecht. Und ich liebe es an Nehemia, dass er uns das nicht verschweigt – seine Fehlerhaftigkeit. Wenn du dieses Buch liest, denkst du: Wo ist der echte Reformer, wo ist der echte Veränderer? Er bleibt aus, weil Nehemia ist auch nicht perfekt in all seinen Bemühungen. Das Volk erst recht nicht. Vollkommene Gerechtigkeit, vollkommene Heiligkeit – wo?
Jesus Christus kommt. Er lebt das Leben, das Nehemia hätte leben sollen, das Israel hätte leben sollen und das du und ich hätten leben sollen, aber nicht konnten. Jesus Christus hat nicht nur stellvertretend für uns die Sünden getragen, damit uns vergeben werden kann. Vielleicht ist das für einige eine Überraschung: Er hat auch für dich und mich stellvertretend gelebt.
Er hat nicht nur einfach deine Schuld auf sich genommen – Halleluja! Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Jesus hat ein vollkommen gerechtes Leben gelebt, so dass er am Ende, als es um seine Verurteilung ging, die Frage stellte: „Wofür klagt ihr mich noch mal an? Stimmt, ihr wisst es nicht, ich auch nicht.“ Eine unrechte Sache war nicht da. Jesus ist gerecht und heilig durch und durch.
Das Evangelium, die gute Nachricht, ist, dass nicht unsere Gerechtigkeit den Unterschied macht, sondern dass Gott Mensch wird, unsere Schuld abträgt und das Leben lebt, das wir hätten leben sollen. Durch den Glauben wird diese Gerechtigkeit und Heiligkeit auf uns übertragen, so dass 2. Korinther 5,21 wahr werden konnte: „Den, der keine Sünde kannte, hat Gott für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm zur Gerechtigkeit Gottes werden.“
Wir sind durch Glauben Gerechtigkeit Gottes. Ich höre kein Halleluja, keine Freude? Aber das ist Wahrheit, biblische Realität. Das bedeutet: Wenn Gott Glauben an Jesus sieht, sieht er Einheit mit Jesus. Er sieht Christus in dir, nicht wegen deiner tollen Taten, sondern allein aufgrund dessen, was Christus getan hat.
Es ist wie ein Mantel, den Jesus um uns legt, den Mantel der Gerechtigkeit, und uns damit einkleidet. Wenn Gott uns sieht, sieht er Christi Gerechtigkeit. Das ist meine Hoffnung alle Zeit. Wir kennen dieses Lied.
Darum sagt Paulus in Philipper 3,9: „Zu Jesus Christus möchte ich um jeden Preis gehören. Deshalb vertraue ich nicht mehr auf meine eigene Gerechtigkeit, die aus dem Befolgen des Gesetzes kam, sondern auf die Gerechtigkeit, die ich durch den Glauben an Christus habe – auf die Gerechtigkeit, die von Gott kommt und dem Glaubenden zugesprochen wird.“
Diese Wahrheit durchzieht die Schrift so sehr, dass in der alten Kirche, in einem alten Katechismus – kennt den jemand? Den Heidelberger Katechismus? Oh, wir müssen mal in die Kirchengeschichte gehen. Jemand kennt ihn super, andere weniger.
Im Heidelberger Katechismus wurde Folgendes dazu geschrieben, und das möchte ich euch nicht vorenthalten. Ihr wisst, ich mag alte Worte, hört mal gut zu:
„Zwar klagt mich mein Gewissen an, dass ich gegen alle Gebote Gottes schwer gesündigt und keines je gehalten habe und noch immer zu allem Bösen geneigt bin. Gott aber schenkt mir ganz ohne meinen Verdienst aus lauter Gnade die vollkommene Genugtuung, Gerechtigkeit und Heiligkeit Christi. Er rechnet sie mir an, als hätte ich nie eine Sünde begangen noch gehabt und selbst den ganzen Gehorsam vollbracht, den Christus für mich geleistet hat – wenn ich allein diese Wohltat mit gläubigem Herzen annehme.“
Die Frage ist an uns: Glauben wir das? Oder meinen wir, ja, hier ist es gut, aber eigentlich muss ich doch noch etwas dazutun? Nein, keine Chance! Mit gläubigem Herzen darf ich das annehmen.
Spurgeon sagt: Es ist nicht unverschämt, das anzunehmen, was Gott gerne gibt. Es ist nichts Unverschämtes daran.
Manchmal kennen das Eltern: Wenn man zu Besuch ist, zum Beispiel bei Freunden, und unseren Kindern werden Süßigkeiten angeboten, denken wir oft, sie haben schon genug. Aber bei manchen Kindern muss man aufpassen, die haben immer Gummibärchen in der Tasche. Dann gehen sie ganz frech hin und nehmen sie – und wir als Eltern sagen: „Das ist aber nicht recht, das macht man nicht, du musst fragen, das ist nicht in Ordnung.“
Aber auf biblische Art und Weise gibt Gott gern. Und wir brauchen uns nicht zu schämen, wenn wir gerne Gottes Gummibärchen nehmen, die besser schmecken als die von Andi. Amen.
Lasst mich zum Schluss kommen.
Die Herausforderung der Nachfolge und die Kraft des Heiligen Geistes
Es ist im Neuen Testament nicht so, dass wir an dieser Stelle einfach einen Punkt machen und sagen: „Ha, toll, dann habe ich ja die Gerechtigkeit und Heiligkeit Jesu Christi, billige Gnade, und jetzt mache ich, was ich will.“ Das ist auch nicht der Standard Jesu. Jesus bleibt nicht dabei stehen, dass wir umsonst gerecht vor Gott stehen.
Auch Jesus hat denselben Wunsch wie Nehemiah nach einer nachhaltigen Veränderung, Erneuerung und Reformation in unserem Leben. Es soll sich tatsächlich Stück für Stück etwas verändern und verwandeln. Darum betet Jesus, meine Lieben, auch in Johannes 17,17 zu Gott: „Heilige sie durch die Wahrheit, dein Wort ist Wahrheit.“ Geh mit ihnen in diesen Veränderungsprozess. Dein Wort ist dazu da, um das zu bewirken.
Aber die Frage ist jetzt hier: Wie hat Jesus sichergestellt, dass nach seinem Kommen und nach seinem Gehen nicht alles wieder unterging, wie in Israel zur Zeit von Nehemiah 13? Denn dass stetige Erneuerung und Veränderung nötig sind, sehen wir durch die Bibel hindurch. In der Kirchengeschichte nannte man das Semper Reformanda – dass die Kirche eine sich immer stets erneuernde Kirche sein muss und immer wieder auf Erneuerung und Reformation angewiesen ist.
Das Dilemma, das wir jetzt in Kapitel 13 sehen, ist: Die Abwesenheit eines starken Leiters wie Nehemiah verursacht Unordnung und fördert Unrecht und Gesetzlosigkeit. Ist Nehemiah da, laufen alle in gerader Spur und lieben Gott. Nehemiah geht, und es heißt, es kam eine Zeit, wo er zum König gegangen war. Und auf einmal geht es drunter und drüber.
Jetzt haben wir Jesus Christus, der gekommen ist und die Reform gebracht hat. Und was ist jetzt? Es ist ganz interessant: Auch bei Jesus kam die Zeit, wo er zum König gekommen war. Als auch Jesus ging, wie Nehemiah. Und Israel – wir sehen, es braucht immer wieder einen Leiter, der ihnen sagt, was sie zu tun haben.
Was hat Jesus getan, um sicherzustellen, dass wir auch wirklich in dieser Heiligung leben? Dass es wirklich zu einer Veränderung kommt und nicht wieder alles in einem Desaster endet? Hat Jesus den Jüngern die Haare gerauft und ihnen ins Gesicht geschlagen, damit es auch nachdrücklich bleibt? „Ich komme wieder“, habt ihr ja gelesen. „Warum übernachtet ihr? Das macht ihr nicht noch einmal, ansonsten komme ich.“ Und er kam dann nicht mehr wieder.
Jesus ist ein besserer Nehemiah, meine Lieben. Die notwendige Reformation, von der heute die Rede ist, ist nicht etwas, was durchs Haareziehen kommt oder durchs Gesichtschlagen, sondern indem unser Herz verändert wird. Die nötige Reformation, Erneuerung und Veränderung, die wir brauchen, ist eine innere – eine Reformation der Herzen.
Deswegen heißt es, und das ist der letzte Vers, den ich sage: Römer 5,5. Paulus sagt: „Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist.“ Das ist unsere einzige Chance, nicht auf Perfektion, aber auf eine echte, nachhaltige Veränderung in unserer Nachfolge.
Die Sendung des Heiligen Geistes ist der einzige Grund dafür, dass Jesus mit seiner Mission nicht scheiterte, als er zum Vater im Himmel aufgefahren ist. Somit drängt uns Nehemiah – das ganze Buch ist eigentlich dazu geschrieben –, dass wenn wir es lesen und hören, es uns zu Christus drängt. Dass wir einen wahren Erlöser, einen wahren Reformer brauchen, der allein wahre Gerechtigkeit geben kann, die hält, und der seinen Geist uns dann sendet, damit wir entsprechend leben.
Amen!
Abschlussgebet und Segenswunsch
Lasst uns, bevor wir das letzte Lied singen, miteinander beten. Steht auf!
Herr, ich danke dir für das Buch „Näh mir“. Ich danke dir für deine Treue, die wir in diesen fünfzehn Gottesdiensten erlebt haben. Auf ganz unterschiedlichen Ebenen – am Sportfeld, im Internet und jetzt in der Steinhalle – bist du mit deinem Wort da. Durch dein Wort heiligst du uns und veränderst uns. Doch das geschieht nicht ohne die Kraft des Heiligen Geistes. Dafür danken wir dir, Herr.
Ich bin überwältigt davon, wie sehr du dich durch das dreizehnte Kapitel in den Mittelpunkt rückst. Lass uns dich sehen, deine Gerechtigkeit und deine Heiligkeit. So fallen wir nicht wieder zurück und versuchen, wie Paulus sagt, durch eine eigene Gerechtigkeit vor dir zu punkten. Stattdessen wollen wir Jesus Christus als begehrenswert sehen und mit gläubigem Herzen antworten.
Ich bete, dass wir in diesem Raum mit diesem gläubigen Herzen beschenkt sind. Dass wir gerne glauben und deine Gerechtigkeit und Heiligkeit in Jesus sehen und annehmen können. Danke, Vater im Himmel, dass wir vor dir vollkommen reinstehen dürfen und in diese absolut ungetrübte Gemeinschaft kommen können, weil Jesus genug ist.
Herr, wenn wir jetzt singen, erfülle unsere Herzen wieder neu mit dem Heiligen Geist. Wir wollen dir gehören. Jede Herzenskammer soll von dir erobert werden. Gebrauche diesen Tag, damit wir unsere Herzenskammern reinigen von allem Unrat. Zieh in Fülle bei uns ein und erneuere uns.
