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Woher weiß ich, dass der christliche Glaube wahr ist? (8/11)

Woher weiß ich, dass der christliche Glaube wahr ist?, Teil 8/11
22.04.2025
SERIE - Teil 8 / 11Woher weiß ich, dass der christliche Glaube wahr ist?

Einführung: Zweifel und Glaubwürdigkeit in der Familie

Woher weiß ich, dass der christliche Glaube wahr ist?
Von Chris Morphew

Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt – Nachfolge praktisch, dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer, und wie schon in den letzten Jahren gibt es an Ostern eine exklusive Lesung.

Untersuchen wir die Zeugenaussagen von Jesu Brüdern und Feinden. Denk mal an deinen Bruder oder deine Schwester. Oder, falls du keine Geschwister hast, an einen engen Freund, mit dem du aufgewachsen bist. Du kennst ihre Gewohnheiten. Du weißt, was sie glücklich oder traurig macht oder was sie frustriert. Du kannst sie wahrscheinlich sogar gut imitieren.

Du erinnerst dich an viele wichtige Momente, die ihr gemeinsam erlebt habt. Darüber hinaus an unzählige kleine Momente von all den vielen normalen Tagen, an denen ihr zusammen wart.

Jetzt stell dir vor, dein Bruder oder deine Schwester – oder wer auch immer – fängt plötzlich an, öffentlich zu behaupten, er oder sie sei der nächste König beziehungsweise die nächste Königin deines Landes. Und nicht bloß irgendein König oder irgendeine Königin. Stell dir vor, diese Person fängt auch noch an, Bemerkungen von sich zu geben, die mehr oder weniger plump darauf hinweisen, sie sei Gott hier auf der Erde in einem menschlichen Körper.

Würdest du ihr glauben? Wenn es bei dir so ist wie bei mir, dann ist die Antwort ein fettes, offensichtliches, unzweifelhaftes Nein.

Natürlich wäre eine solche Behauptung schwer zu glauben, egal wer sie aufstellt. Aber wenn es eine Person auf der ganzen Welt gibt, bei der ich mir absolut sicher bin, dass sie nicht Gott ist, dann ist es meine Schwester. Nicht, weil sie ein abscheulicher Mensch wäre – sie ist super –, sondern weil sie meine Schwester ist.

Wir teilen jetzt seit mehr als dreißig Jahren unser völlig normales, unspektakuläres Leben. Wenn sie mich also plötzlich davon überzeugen wollte, sie sei eine „weltrettende Herrscherin“ oder sogar Gott selbst, würde ich denken, sie habe nicht alle Tassen im Schrank.

Jesu Brüder: Skepsis und späterer Glaube

Aus diesem Grund sollte es uns nicht überraschen, dass genau das auch die Gedanken von Jesu Brüdern in Bezug auf ihn waren. Nachdem Jesus geboren wurde, bekamen seine Mutter Maria und ihr Ehemann Joseph noch mehrere andere Kinder. Jesus wuchs in einem Dorf namens Nazareth auf, mitten unter seinen Brüdern und Schwestern.

Wenn wir zum ersten Mal in der Bibel von Jesu Geschwistern erfahren, ist Jesus ungefähr dreißig Jahre alt. Er ist gerade nach Nazareth zurückgekehrt, nachdem er eine Zeit lang durch die umliegenden Dörfer gezogen ist und dabei verkündet hat, dass Gott durch ihn gekommen ist, um sein Volk zu retten. Jesus ging nach Hause, und wieder strömten so viele Menschen zu ihm, dass er mit seinen Jüngern nicht einmal zum Essen kam.

Als seine Angehörigen das erfuhren, machten sie sich auf, um ihn mit Gewalt zurückzuholen. Sie sagten sich, er müsse den Verstand verloren haben. Als Jesus anfing, sich als Gottes lang erwarteter König auszugeben, versuchte seine Familie, ihn von der Menge wegzuzerren und ihn zur Vernunft zu bringen. Sie dachten, er sei verrückt geworden. Das würde man kaum anders erwarten, oder?

Aber einige Jahrzehnte später stoßen wir auf etwas, das wir ganz und gar nicht erwarten würden. Es handelt sich um einen Brief, den Jesu Bruder Jakobus geschrieben hat. In diesem Brief stellt sich Jakobus als „Sklave Gottes und des Herrn Jesus Christus“ vor (Jakobus 1,1) und nennt Jesus anschließend „unseren herrlichen Herrn“ (Jakobus 2,1).

Noch ein paar Jahre später schrieb Judas, ein anderer von Jesu Brüdern, einen Brief. Auch Judas stellt sich als „Sklave von Jesus Christus“ vor (Judas 1) und nennt Jesus „unseren einzigen Herrscher und Herrn“ (Vers 4). Er beschreibt ihn als den, der „euch in seiner Barmherzigkeit zum ewigen Leben bringen wird“ (Vers 21).

So sehr ich meine Schwester auch lieb habe, ich werde sie in absehbarer Zeit ganz sicher nicht „meine herrliche Herrin“ nennen. Aber genau so nannten Jesu Brüder ihn. Und was noch schwerer zu verstehen ist: Es gibt keinerlei Beweise dafür, dass Jesu Brüder ihm vor seinem Tod nachgefolgt sind.

Die Veränderung der Geschwister: Die Auferstehung als Schlüssel

Seine Brüder haben also nicht nur ihre Meinung über ihn geändert und sind zum Schluss gekommen, dass Jesus tatsächlich der herrliche König des Universums ist. Sie haben ihre Meinung jedoch erst geändert, nachdem er bereits gestorben war.

Warum? Was war der Grund für ihren Sinneswandel? In der Bibel steht, zumindest gilt das für Jakobus, dass der Grund darin lag, dass er seinen einst toten Bruder wieder lebendig vor sich stehen sah (1. Korinther 15,7).

Und das ist auch der einzig denkbare Grund, oder? Überlege einmal, welche Beweise es bräuchte, um dich davon zu überzeugen, dass dein eigener Bruder oder deine eigene Schwester Gott wäre.

Denn was auch immer Jesu Brüder als Beweis brauchten, um ihre Meinung von „Er ist verrückt“ zu „Er ist der König“ zu ändern – sie haben es bekommen. Was außer einer Auferstehung könnte das erklären?

Saulus: Vom Gegner zum Apostel

Und Jesu Geschwister waren nicht die einzigen, die anfingen, ihm nachzufolgen, nachdem er gestorben war.

Im Neuen Testament begegnen wir in der Apostelgeschichte einem Mann namens Saulus, der Teil einer religiösen Gruppierung war, die man Pharisäer nannte. Diese Gruppe war auch dafür verantwortlich, dass Jesus verhaftet wurde und Pontius Pilatus davon überzeugt wurde, Jesus töten zu lassen.

Saulus setzte alles daran, jeden zum Schweigen zu bringen, der sagte, Jesus sei auferstanden. Er zog sogar mit dem Auftrag los, die Nachfolger von Jesus aufzuspüren und sie verhaften oder sogar töten zu lassen.

Wenn es schon für Jesu Brüder eine große Herausforderung war, ihre Meinung über Jesus zu ändern, dann war es bei Saulus unmöglich. Seine Meinung zu ändern, schien ausgeschlossen.

Na ja, bis es doch passierte.

Wenn man das Neue Testament in der Bibel aufschlägt, findet man dreizehn Briefe, die von Saulus geschrieben wurden – beziehungsweise von Paulus, wie er später genannt wurde. In all diesen Briefen lobt er den auferstandenen Jesus in den höchsten Tönen.

Fast über Nacht wurde er von jemandem, der Menschen ins Gefängnis steckte, weil sie Jesus anbeteten, zu jemandem, der selbst ins Gefängnis kam, weil er Jesus anbetete. Er widmete den Rest seines Lebens der Verkündigung der Nachricht, dass Jesus lebte.

Und wieder müssen wir uns fragen: Was in aller Welt könnte seine Meinung geändert haben?

Paulus eigener Aussage zufolge bestand der Grund darin, dass er dem auferstandenen Jesus begegnet ist (1. Korinther 15,8).

Es erweist sich als viel schwerer zu glauben, jemand sei tot, wenn man sich mit der betreffenden Person unterhält.

Die Bedeutung der Auferstehung für den Glauben

Auf der Suche nach der Wahrheit über die Auferstehung von Jesus müssen wir uns nicht nur das Verhalten der ersten Jünger erklären. Dabei handelt es sich um diejenigen, die ihm bereits vor seinem Tod nachfolgten.

Außerdem müssen wir eine Erklärung dafür finden, warum Menschen, die Jesus zuvor komplett abgelehnt hatten, plötzlich eine vollständige Kehrtwende machten. Sie begannen, ihm nachzufolgen, nachdem er getötet worden war.

Falls nun der Gedanke aufkommt, dass es sich dabei immer noch um eine relativ kleine Gruppe handelt und die Geschichte daher frei erfunden sein könnte, gibt es eine weitere Gruppe von Augenzeugen, die wir betrachten müssen. Dieses Mal handelt es sich nicht um eine kleine Gruppe, sondern um fünfhundert Menschen.

Abschluss und Ausblick

Die Bücher von Chris Morphew richten sich an Jugendliche. Bitte bete dafür, dass sie vielen jungen Menschen zum Segen werden.

Das war's für heute. Neben „Woher weiß ich, dass der christliche Glaube wahr ist?“ gibt es auch die Titel „Wer bin ich?“ und „Wie kann ich Gott erleben?“

Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.

Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!

Seine App "Frogwords" gibt's für Android und iOS.

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