Einführung in das Thema Busse und Glauben
Was ist eigentlich Buße? Fünf Punkte, die du wissen solltest.
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt – Nachfolge praktisch: dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um Buße und Glauben im Doppelpack.
Hinter uns liegt eine Woche, in der wir uns mit dem Begriff Buße beschäftigt haben. Wir wissen jetzt, dass Buße nichts mit Strafe zu tun hat, sondern viel mit einer Veränderung meiner Einstellung und meines Lebens. Buße soll getan werden und ist nur dann echt, wenn sie von ganzem Herzen geschieht.
Man kann Buße nicht sehen, aber man kann erkennen, wie sie das Leben verändert. Aus Buße entsteht die bußwürdige Frucht. Gottes Geist darf mich verändern: mein Denken, die Bewertung von Umständen, meine Worte und meine Taten. Buße verändert all das.
Außerdem gibt es Buße auch als Aufforderung für Christen, die sich geistlich verlaufen haben. Das wissen wir alles schon.
Heute schließen wir die Reihe ab, indem wir darüber nachdenken, wie Buße und Glauben zusammengehören. Meine Behauptung ist: Buße und Glauben machen nur im Doppelpack Sinn. Und...
Die Bedeutung von Busse im Kontext des Reiches Gottes
Wir beginnen mit der Frage: Warum soll man eigentlich Buße tun? Die Antwort darauf findet sich im ersten Bibelvers der ersten Episode vom Montag. Johannes der Täufer predigt in Matthäus 3,2: „Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahegekommen.“
Der Grund, warum wir Buße tun sollen, liegt darin, dass das Reich der Himmel – oder Reich Gottes, denn diese beiden Begriffe sind austauschbar – nahegekommen ist. Durch Kreuz und Auferstehung beginnt etwas völlig Neues: das Reich Gottes.
Jetzt gibt es durch den Glauben die Möglichkeit, Gott auf eine besondere Weise zu begegnen. Das Reich Gottes, so sagte Herr Jesus, ist nicht von dieser Welt. Der Begriff beschreibt die unsichtbare, aber völlig reale Herrschaft Gottes über mein Leben.
Dieses Reich wird vom Herrn Jesus durch seinen Sieg am Kreuz über alles Böse aufgerichtet. Seit Golgatha ist Jesus der König der Könige und der Herr der Herren. Er regiert. Doch er tut das ganz anders, als wir es erwarten würden.
Seine Herrschaft ist sehr persönlich. Der Herr Jesus sieht jeden einzelnen Menschen und seine Verlorenheit. Er lädt sie in sein Reich, also unter seine Herrschaft, ein. Bei ihm finden sie, was sie brauchen: Hoffnung auf ewiges Leben, Vergebung ihrer Sünden, Gemeinschaft mit Gott, den Heiligen Geist und sie finden den guten Hirten, dem sie folgen dürfen.
Die Botschaft von Johannes dem Täufer und Jesus zum Reich Gottes
Das Reich der Himmel ist nahe gekommen – das war die Botschaft von Johannes dem Täufer. Etwas später predigt auch Jesus darüber. In Markus 1,14-15 heißt es: „Nachdem Johannes überliefert war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes. Er sprach: ‚Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahegekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium.‘“
Schon wieder das Thema Reich Gottes. Wir befinden uns hier noch vor Kreuzigung und Auferstehung. Deshalb ist das Reich Gottes noch nicht vollständig da. Es ist nahe gekommen, aber noch nicht vollständig gegenwärtig. Dennoch wird es bereits verkündigt, und man kann sich darauf vorbereiten.
Wie bereitet man sich bis heute auf den Eintritt ins Reich Gottes vor? Was muss ein Mensch tun, um, wie Paulus es formuliert, aus der Macht der Finsternis in das Reich des Sohnes Gottes hineingerettet zu werden?
Die Antwort lautet: „Tut Buße und glaubt an das Evangelium.“ Buße und Glaube gibt es in der Bibel immer im Doppelpack. Die beiden gehören untrennbar zusammen.
Die praktische Bedeutung von Busse und Glauben im Leben
Buße, also das Umkehren im Leben, macht nur Sinn, wenn die Richtung stimmt. Es gibt erstaunlich viele Menschen, die in ihrer Biografie einen Bruch aufzuweisen haben. Ein Bruch, der sie dazu bringt, ihr altes Leben grundlegend zu überdenken und in Frage zu stellen.
Manchmal ist der Auslöser eine schwere Krankheit, eine Scheidung oder eine Insolvenz. Doch egal, wie tragisch der Auslöser ist, er führt dazu, dass die betreffende Person Bilanz zieht und ihr altes Leben inklusive der Prioritäten neu bewertet.
Es braucht jedoch kein Drama, um sich neu im Leben zu positionieren. Oft reicht es schon, dass man sich verliebt oder sich an einen Kindheitstraum erinnert. Irgendetwas führt zur Buße, zur Abkehr vom alten Leben.
Wie gesagt, es gibt erstaunlich viele Menschen, die so einen Bruch in ihrer Biografie aufzuweisen haben. Deshalb ist Buße gar nicht so selten. Aus diesem Grund reicht es nicht, nur zu sagen: „Tu Buße“. Wir brauchen immer Buße und Glauben im Doppelpack.
Eine Buße ohne Glauben an Gott hat keine Richtung. Buße tun, im Leben umkehren und alles auf den Kopf stellen, braucht ein Ziel. Wohin bekehre ich mich denn, wenn ich Buße tue?
Deshalb formuliert der Herr Jesus: „Tut Buße und glaubt an das Evangelium.“ Ich bekehre mich zum Evangelium. Ich richte mich neu aus und folge der guten Botschaft von dem Gott, der Mensch wurde, um für meine Sünde zu sterben und mich durch den Glauben in sein Reich einzuladen.
Die gegenseitige Abhängigkeit von Busse und Glauben
Eine Buße ohne Glauben an Gott ist im eigentlichen Sinn keine Buße, weil ich dadurch nicht von mir loskomme und nicht bei Gott ankomme. Eine Buße ohne Glauben bewirkt nur, dass ich mich besser fühle, aber nicht wirklich besser dran bin.
Eine Buße ohne Glauben ist wie ein kosmetischer Eingriff. Mein Leben sieht danach zwar etwas netter aus, aber im Grunde bin ich immer noch dieselbe Person. Die Buße braucht den Glauben, um zu wissen, wohin die Reise geht. Doch auch der Glaube braucht die Buße, denn ein Glaube ohne Buße ist nicht mehr als ein frommer Selbstbetrug.
Zu sagen, ich glaube an Gott, ohne dass Gott wirklich der Fokus in meinem Leben geworden ist, wäre so, als würde ich sagen, ich bin Vegetarier, aber Steak mag ich auch. Seien wir vorsichtig.
In der Bibel gibt es auch religiöse Menschen, die nur einen äußerlichen Schein von Frömmigkeit besitzen, aber keine echte Beziehung zu Gott haben. Auch wenn wir das nicht gerne hören, scheut etwas im Menschen davor zurück, die eigene Hilflosigkeit zuzugeben und Gott um Hilfe zu bitten.
Immer wenn der Wunsch zu glauben auf ein unbußfertiges Herz trifft – also Glaube ohne Buße – ist das Ergebnis nur eine fromme Hülle. Es bleiben einige christliche Grundsätze, etwas Gottesdienstbesuch, Diakonie und Rituale, aber kein Heiliger Geist, kein ewiges Leben, keine Vergebung der Sünden und keine wahre Hoffnung.
Ohne Buße ist der Glaube nur frommer Selbstbetrug. Deshalb brauchen wir Buße und Glauben immer im Doppelpack, wenn wir ins Reich Gottes eingehen wollen.
Abschluss und praktische Empfehlung
Was könntest du jetzt tun? Das war eine sehr intensive Woche. Ich empfehle dir, die Skripte noch einmal durchzulesen. Lerne die Bibelverse auswendig, die dir am wichtigsten erscheinen.
Das war's für heute. Falls dir Fehler im Podcast auffallen, kannst du sie mir gerne schreiben. Irgendwann wird es dann eine Korrektur geben.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
