Christus als Zentrum des Lebens und Denkens
Kolosser 1,24-29. Wir haben beim letzten Mal gehört, dass in Christus die ganze Fülle ist, die ganze Macht Gottes, und dass die ganze Welt nur in Christus besteht. Viele Christen empfinden das immer wieder als etwas Fremdes.
Nein, Sie können Ihre Lebensschwierigkeiten nur lösen, wenn Sie Christus als die Mitte Ihres Denkens annehmen und von dort aus Ihre Lebensplanungen machen. Wenn Sie alles, was Sie bewegt, von Christus her denken, dann kommt alles ins Lot. Ihre Urlaubspläne, Ihre Berufsschwierigkeiten und Ihre menschlichen Konflikte sollten Sie von Christus her durchdenken. Alles besteht nur in Christus und kann nur von Christus aus geordnet werden.
Es besteht eine große Gefahr, dass wir heute ein Glaubensleben führen, das uns nur ein bisschen oberflächlich im Gefühl befriedigt, aber nicht richtig hinuntergeht und unser ganzes Leben mit allem, was wir tun, umgreift. Das war das Thema beim letzten Mal.
Nun sagt Paulus: „Ich freue mich in den Leiden, die ich für euch leide, und erstatte an meinem Fleisch, was an den Leiden Christi noch fehlt, für seinen Leib, das ist die Gemeinde. Euch Diener bin ich geworden durch das Amt, das Gott mir gegeben hat, dass ich euch sein Wort reichlich predigen soll, nämlich das Geheimnis, das verborgen war seit ewigen Zeiten und Geschlechtern, nun aber offenbart ist seinen Heiligen, denen Gott kundtun wollte, was der herrliche Reichtum dieses Geheimnisses unter den Heiden ist, nämlich Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit. Den verkündigen wir und ermahnen alle Menschen und lehren alle Menschen in aller Weisheit, damit wir jeden Menschen in Christus vollkommen machen. Dafür mühe ich mich auch ab und ringe in der Kraft dessen, der in mir kräftig wirkt.“
Es ist immer wieder wichtig, welche Themen Paulus hier anschneidet. Er sprach gerade davon, wie Christus in unserem Leben die Mitte sein soll – unseres Denkens, Planens und Arbeitens. Hoffentlich beginnen Sie auch jeden Tag so, dass Sie Stille haben und sich vor Jesus Christus sammeln. Dass Sie im Gedränge des Tages still werden vor Jesus Christus und am Abend den Tag mit ihm abschließen, alles in seine Hand legen.
Dieser Brief ist überwältigend, wenn Paulus sagt, dass es überhaupt keine Gewalt in der Welt gibt, nicht einmal die finsteren Dämonenmächte. Sie haben alle nur, wie wir am Sonntag in der Predigt gesagt haben, ihre Begrenzung. Ihre Möglichkeit, in unser Leben hineinzuwirken, ist nur so weit gegeben, wie Christus es erlaubt. Die Krankheitsmächte haben alle nur ihre Grenze in Christus. Wo Christus ihnen entgegentritt, sind sie machtlos. Wo wir aber ohne Christus sind, sind wir verloren.
Wir können ohne ihn gar nichts tun. Er muss uns wirklich erfüllen, er muss uns nahekommen. Von ihm her müssen wir denken und mit ihm müssen wir alles ganz neu planen.
Die paradoxe Freude im Leiden
Und jetzt kommt Paulus mit einem ganz anderen Thema, und er spricht plötzlich von seinem Leiden.
In Vers 24 sagt er: „Nun freue ich mich in den Leiden.“ Freuen Sie sich in Leiden? Das ist ein Wahnsinn! Alter Paulus hat es ganz spitz formuliert, damit man aufmerksam wird. Leiden sind in unserem Leben ja Belastungen. Niemand will leiden. Leiden sind das Verkehrteste, das Unangenehmste in unserem Leben. Leiden sind schwer, das sind Belastungen, die uns niederdrücken.
Wir wissen das schon aus der Sündenfallgeschichte, dass Dornen und Disteln, die auf dem Acker wachsen, unsere Arbeit so schwer machen, dass unsere Hände blutig gerissen werden. Das sind Leiden. Und dann kommen die Krankheitsmächte. Eine Frau wird ihre Kinder mit Schmerzen gebären. Was ist das immer wieder bei den schwächeren Müttern, wenn sie ihr Kind erwarten und die Angst: Geht alles gut? Also das Leiden ist doch immer auch etwas Schweres.
Wenn Sie jetzt daran denken, wie manche Leute durchgehen: Bei manchen Krankenbesuchen will man ja direkt davonfliehen und sagt, man kann gar nicht lange am Bett sitzen. Das hält man gar nicht lange aus, das Leiden mit anzusehen.
Wie kommt eigentlich Paulus dazu, sich im Leiden zu freuen? Darin sehen Sie den Triumph des christlichen Glaubens, dass das Schwierigste in dieser Welt umfunktioniert wird zum Lobe Gottes. Der christliche Glaube ist die einzige Kraft, die mit dem Leiden fertig wird.
Ich bin ganz arg traurig, dass in den neuen Strömungen, den sogenannten neuen geistlichen Strömungen, nie ein Bezug zum Leiden aufgenommen wird. Das beobachte ich kritisch. Es wird nur gesagt: Wenn du glaubst, kannst du das Leiden weglassen.
Ich weiß nur, wie ich mit denen von der Talstraße damals bei der Straßenevangelisation mit Ulrich Parzany gesprochen habe. Die standen da hinter der Schlossmauer und sagten, ein Christ, wenn er glaubt, wird nicht mehr krank. Und ich fragte: Wie stirbt er dann? Dann sagt er: Am Tode, nicht an der Krankheit. Sie leugnen, dass ein gläubiger Mensch überhaupt Krankheit haben kann. Vielleicht waren es extreme Vertreter, bloß das Schwierige ist doch, dass jeder von uns heute Abend mehr oder weniger gesundheitliche Lasten mit sich herumträgt.
Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass es einen Menschen gibt, außer vielleicht einem jungen Burschen mit 17 Jahren, der nicht in irgendeiner Form Krankheit leidet und erträgt. Vielleicht hat jemand heute bei der Hitze Kopfweh gehabt oder Kreislaufschwierigkeiten oder Bluthochdruck. Unter anderem sagen meine Füße, meine Gelenke und was gibt es denn alles.
Jetzt ist nur die Frage: Wie werde ich mit dem Leiden fertig? Was ist das Leiden? Natürlich gehört das Leiden zu dieser gefallenen Welt. Es ist eine Erinnerung daran, dass diese Welt unter die Sünde gefallen ist.
Aber jetzt kommt ein Kurzschluss bei manchen Christen, die sagen, durch den Sieg Christi ist nun alles überwunden. Und dann werden ein paar Bibelzitate zusammengefügt: „Der dir alle deine Sünden vergibt und heilt alle deine Gebrechen.“ Das ist eine absolute Verkürzung, auch des Psalm 103.
Bei David hat er eben geharrt, bis er sichtbar sehen konnte, dass auch die schrecklichen Leiden seiner Kinderfamilie geheilt werden. Das wird es in der kommenden Welt sein. Und da können Sie dann herumstreiten. Es nützt die Diskussion gar nichts, wenn Sie von den Krankheitsnöten des Paulus reden, über die er ja deutlich gesprochen hat.
Hier erfreut er sich der Leiden, und das waren nicht bloß die Verfolgungsleiden, sondern Leiden in jeder Form. Leiden, wo man teilhat an dieser Welt und an seinem Körper, der die Zeichen einer vergehenden Welt trägt.
Das Leiden als Teil des Glaubensweges
Es ist eben schwer, wenn man hindurchmuss: Ruhestand, und dann muss man noch weiter zurückschrauben. Man muss mit seinen Belastungen und Begrenzungen leben. Die jungen Menschen haben es natürlich leichter, in die Blüte zu gehen und in die Weite zu wirken. Aber das Leiden ist mitgegeben. Viele Christen in der Welt kennen gar nichts anderes als das Leiden.
In Birma und China zum Beispiel – ich war froh, dass die Zeitung endlich darüber berichtete. Das Thema hieß "Christenverfolgung in China". Im Sudan sind dieses Jahr einige Hunderttausend Menschen ums Leben gekommen. Ich fragte noch einmal: Kann man sagen, es gibt im Sudan keine Familie, in der nicht wenigstens ein Blutopfer zu beklagen ist? Man sagte mir, das könne man gut so sagen.
Sie glauben doch auch an die Macht Jesu, der die Fülle Gottes hat. Und da ist doch der Gegensatz herrlich aufgenommen. Paulus holt uns in die Lebenswirklichkeit hinein. Auch weil Jesus die ganze Himmelsmacht hat und weil er den ganzen Krankheitsmächten gegenübertreten darf, muss ich dennoch durchs Leiden hindurch.
Ich hoffe, dass wir nicht alle hindurchmüssen. Es steht extra da: Nicht jeder leidet. Paulus sagt: Ich erstatte, was noch fehlt. Ich trage besonders viel, andere tragen weniger. Also kein Gesetz daraus machen, dass jeder Christ leiden muss. Es gibt verschiedene Wege, auf denen Menschen geführt werden.
Für mich war es eine große Hilfe in meinem Leben, etwa wie ich Frau Wunderlich das Leiden ihrer Mutter miterleben durfte. Das hat mir im Glauben geholfen, Ihnen sicher auch. Der lange, unheimlich lange Weg in einem Pflegeheim – ein Mensch, wenn er mit seiner Kraft zerbricht, und wenn man erlebt, wie Christus diesen Menschen aufrichtet, tröstet und Glauben schenkt.
Da erstrahlt der Glaube plötzlich so herrlich, wo die ganze menschliche Schönheit zerbricht. Sie haben das vielleicht auch schon erlebt, dass Sie sagen: Ich habe das Evangelium erst richtig begriffen an einem offenen Grab, vielleicht sogar an einem ganz grausigen Todesfall. Jesus kann genau die Freude des Glaubens schenken, wo wir es äußerlich gar nicht für möglich halten, weil sein Siegerade mitten im Leiden aufgerichtet ist.
Jetzt wissen Sie, dass wir als Zentrum unseres Glaubens das Kreuz haben. Ich habe den Eindruck, dass heute viele moderne Christen, auch gläubige, bibeltreue Christen, gar nicht mehr wissen, dass der Höhepunkt das Kreuz Jesu ist. Schauen Sie sich das Kreuz an: die Dornenkrone, der sterbende Kopf, das Blut, das über das Gesicht läuft, das gequälte Gesicht. Es wäre doch viel schöner, wir würden ein Bild in der Mitte zeigen, den siegenden Christus, wie die Toten auferstehen, wie die Lahmen laufen, wie die Aussätzigen gesund werden.
Der obende Christusgerät hat so eine Darstellung des gen Himmel gefahrenen Christus. Wäre das nicht etwas, heute als Symbol? Nein, das Kreuz bleibt. Sie können immer nur darüber nachdenken, warum wir es auf die Gräber stellen als Siegeszeichen: weil das Leiden überwunden ist und weil keiner von uns dem Leiden enthoben ist.
Es kann sein, dass Sie sagen: Ich habe nichts. Es gibt ja Menschen, bei denen man einfach sagen kann, wie bei einem Geburtstag, wenn eine Frau mit siebenundachtzig sagt: Mir geht es gut, es ist herrlich. Ich freue mich doch mit, das ist Gnade Gottes. Aber solche Leute sollten umso mehr die Lasten der anderen mittragen.
Wenn man dann schon um das Leben von kleinen Kindern im Allgäu kämpft, die an Leukämie leiden, dann haben diese Menschen vielleicht umso mehr Tragkraft, um am Leiden der anderen teilzuhaben. Denn das ist unsere Welt, die von unserer modernen Welt oft verdrängt wird.
Übrigens kommen in den Heilungsgottesdiensten all die Menschen nicht vor, die auch geglaubt haben. Ich habe das einmal auf dem Killesberg gesehen, ich habe es Ihnen oft erzählt: die Mutter mit dem mongolischen Kind, die vor- und zurücktrottet, enttäuscht ist, weil Christus auch nicht geholfen hat. Doch, gerade wenn er einen im Leiden lässt, das ist der Kern der biblischen Botschaft.
Deshalb ist es nicht so, dass wir keine Wunder glauben. Wie oft habe ich das gehört, wenn ich das Thema in Predigten angeschnitten habe: Da kamen junge Leute von der SMD und sagten: Also, Sie glauben auch nicht, und ich komme nicht mehr an die Hofacker Kirche. Das hat gar keinen Wert zu sagen. Natürlich wissen wir, was wir an Krankenheilungen und Wundern erlebt haben.
Aber das enthebt uns nicht des Leidens. Das muss man akzeptieren. Paulus freut sich in den Leiden, nicht weil er überspannt ist, sondern weil er Christuserfahrungen macht, die man nur im Leiden erleben kann.
Wenn Sie ein paar Stellen wissen wollen, dann schauen Sie noch einmal in Römer 5. Wir rühmen uns der Trübsale, weil wir wissen, dass Trübsal Geduld wirkt, Geduld Bewährung, und Bewährung Hoffnung.
Der Glaube lebt in dieser Welt nicht immer vom sichtbaren Beweis, auch nicht von der sichtbaren Gebetserhörung. Wir erleben ganz massive Gebetserhörungen – das haben Sie auch schon erlebt: Schlüssel sind plötzlich wieder da, die wir tagelang gesucht haben, Türen gehen auf, die verschlossen waren, und vieles mehr.
Und trotzdem müssen wir auch von den scheinbar nicht erhörten Gebeten sprechen, die Gott dennoch gehört hat. Ich gehöre auch dazu. Ich freue mich in den Leiden, weil das Bewährung bringt und Hoffnung. Und das lässt mich warten auf die Erfüllung, die Gott schenken wird, wann er will.
Er sagt hier: Er erträgt die Leiden für euch. Warum für euch? Jeder Glaube wird zu einer Luftblase, wenn er anders ist, als wenn der VfB zur Meisterschaft marschiert, verstehen Sie? Es geht nicht nur um Sieg und Niederlage. Beim Glauben geht es um etwas, das man nicht sehen kann.
Das müssen auch junge Christen lernen, die vielleicht Feuer und Flamme sind und tolle Erfahrungen machen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir junge Christen, die oft so brennen und überschäumen, etwa zusammenbringen mit Menschen, die im Krankenlager sind, gerade mit reifen Christen. So spüren sie, dass das ein viel tieferer Glaube ist, als den sie selbst haben – gerade im Leiden.
Was ich an Glaubensstärkungen erfahren habe durch kranke, gläubige Menschen, und was ich auch erlebt habe, was Gott in schwerem Leid schenkt, das ist überwältigend.
Sie können daraus kein Gesetz machen. Es ist nicht wahr, dass man durch Krankheit zu Gott kommt. Die allermeisten Menschen entfernen sich in Krankheit und Leiden von Gott. Wer vorher nicht beim Herrn stand, wird durch Krankheit nicht zu ihm kommen, sondern ihn erst recht verfluchen.
Mit vielen Menschen in unserer Gemeinde ringen wir. Es hat gar keinen Wert, sie können es nicht aufnehmen, weil es ihnen fremd ist. Sie warten und sagen: Ja, aber was ist, mein Mann ist tot? Sie können nur das eine erwarten, sie verstehen es nicht.
Aber bei Gläubigen ist es oft wunderbar, dass Gott Verstehen schenkt. Und Gott tut das auch durch das Gebet bei vielen Ungläubigen noch. So erleben wir plötzlich, dass ein Mensch durch etwas Schweres zum Glauben gekommen ist.
Die Kraft der Geborgenheit in Jesus
Freude im Leiden. Was ist Freude? Es bedeutet, sich bei Jesus geborgen zu wissen. „Dennoch bleibe ich stets bei dir, denn du hältst mich bei deiner rechten Hand.“
Wenn Krankenbesuche gemacht werden, geht es nicht nur um soziale Kontakte. Vielmehr wollen die Besucher den Menschen helfen, das Leiden zu bewältigen. Dabei sollten keine einfachen Sprüche gemacht werden. Stattdessen kann man ihnen ein Wort aus der Bibel sagen, das eigentlich ein sehr tiefgründiges Wort ist: „Ich bleibe an dir, auch wenn Leib und Seele verschmachtet.“
Erklären Sie anderen, wie es bei Ihnen war, wenn Sie sich geärgert haben und erst später gemerkt haben, dass dieses Wort wirklich wahr ist: Die Hand Jesu lässt nicht los.
Bei Paulus waren es körperliche Leiden, deren genaue Krankheit wir nicht diagnostizieren können. Außerdem musste er das große Elend der Haft und die ungerechten Prozesse ertragen. Ein drittes Leid war für ihn der Misserfolg in der Gemeindearbeit. Menschen arbeiteten gegen ihn, brachten alles durcheinander und predigten ein falsches Evangelium und einen falschen Christus.
Paulus hat all das erlitten und gelernt, auf den Herrn zu schauen. Ich sage Ihnen heute Abend ganz klar, dass Sie verstehen, warum sich in Ihrem Leben oft so viel Leid auftürmt. Es soll Ihnen Freude schenken und Sie sollen lernen, Gott ganz in die Hand zu legen.
Ich bin sicher, das klingt etwas weich, aber es bewegt mich sehr, wenn ich sehe, wie diese Schwestern draußen das erleben. Ich verstehe das nicht immer.
Wenn der ganze Bundestag bereits zittert, weil ein Erdbeben ausgebrochen ist, wenn Soldaten mit all ihren Waffen nicht nach Somalia gelangen können – das fühlt sich an wie ein Weltuntergang. Und doch sind dort Schwestern, bei denen wirklich alles zusammenbricht, wo der Teufel los ist. Sie sagen: „Ich habe meinen Gottesdienst gehalten, ich war eingesperrt und habe gedient, und der Herr war da.“ Das ist der Sieg des Glaubens.
Das bewegt mich sehr. Das ist moderne Apostelgeschichte, die ich manchmal kaum verstehen kann.
Genauso geschieht es in Ihrem Leben. Die Schwierigkeiten, die Gott zulässt – seien es familiäre, gesundheitliche oder berufliche Probleme – das sind Situationen, in denen Christus mit Ihnen geht. Diese Leiden sind von Gott zugelassen.
Wir sehen das heute auch in Russland. Trotz der Schwierigkeiten dort war das eigentlich die Blütezeit der Gemeinden. Sie waren ganz nah bei Christus. Wir haben Berichte darüber erhalten. Ob das heute noch so ist, weiß ich nicht. Heute sprechen sie meist nur über Preise, Inflation, Verfassung und andere Themen.
Die Bedeutung des Leidens für die Gemeinde
Und was dem Leiden Christi noch fehlt?
Warum sollte dem Leiden Christi etwas fehlen? Nein, das Leiden Christi ist vollgültig. Das, was Jesus für uns bezahlt hat, genügt zur Erlösung. Aber in jeder Generation muss neu begriffen werden, dass dies nicht das Paradies ist.
Vielleicht haben wir es nach dem Krieg in der Aufbauzeit auch so gemeint: Jetzt kommt es, Deutschland wird eine christliche Nation werden. Wir bauen die Kirchen wieder auf, und dort wird alles wieder mit Leben erfüllt sein. Doch Christus ist bei seiner geschlagenen Gemeinde, bei seiner kleinen Gemeinde, die sich unter Schwierigkeiten und Hindernissen versammelt. Es ist kein Triumphweg.
Und die Gemeinde muss das mittragen. Das war mir immer wichtig: dass wir in unserem eigenen Glaubensleben mittragen, was die anderen am Leiden mitempfinden. Mir war es im Sudan eine große Hilfe. Vielleicht kann man es auf der Hofhacker-Konferenz auch noch einmal sagen. Dort haben wir Philippertexte, und alle sagten, für uns ist der liebste Brief der Philipperbrief geworden. Paulus hat ihn in einer aussichtslosen Lage geschrieben, als er den Tod vor Augen hatte.
Ich fragte: Habt ihr noch Hoffnung im Süden? Sie sagten: Nein, es gibt keine Hoffnung mehr für uns. Aber Paulus schrieb die Worte: „Ich freue mich in dem Herrn, und niemand kann meine Freude von mir nehmen.“ So fühlen wir es auch.
Das sind Situationen, die man nur im Leiden erleben kann. Wir in Deutschland tun uns schwer, die gleichen Erfahrungen zu machen. Manche von Ihnen sagen: Ich habe so etwas Ähnliches im Gefangenenlager erlebt. Oder: Ich habe so etwas Ähnliches erlebt, als unser Haus abgebrannt ist. Sie haben ja auch solche Erlebnisse gehabt. Nicht, dass man das jetzt herbeibeten muss, aber durch das Mittragen hilft es einem sehr.
Ich finde es auch immer schön, wenn man Zeugnisse liest. Früher haben viele von Ihnen mal das Büchlein gekauft, es wurde mal so verramscht, und wir haben einen ganzen Schwung abgesetzt: „Im Leiden bewährt“ von Hans Brun. Es sind lauter Zeugnisse von christlichen Personen. Vielleicht steht es nur noch im Bücherschrank, aber wunderbar!
Bei vielen Namen wie Terstegen war das immer das Geheimnis: Sie haben die Tiefe der Christusmacht im Leiden erkannt. Deshalb brauchen sie selbst gar nicht krank zu sein, aber es tut ihnen gut zu wissen, wie Christus wirkt.
Er kann uns auch all das Schöne schenken: den herrlichen Sommertag, das schöne Wetter, Gesundheit, Essen und Frieden. Aber die Tiefe unseres Glaubens lebt dort, wo wir allein von Christus abhängig sind.
Der Dienst als Ausdruck der Verbundenheit mit Christus
Der Leib Christi gehört zusammen. Der Leib, das sind also all die Christen, die miteinander verbunden sind. Der Ausdruck „Leib Christi“ wird von Paulus immer wieder verwendet. Er dient einmal dazu, die Verbundenheit mit dem Kopf auszudrücken. Den Kopf kann man nicht abschneiden, denn Kopf und Leib gehören organisch zusammen.
Außerdem zeigt der Begriff, dass Christen nicht in verschiedene Denominationen zerfallen sollen. Meine Verbindung mit Christus verbindet mich auch mit anderen Christen in der Welt.
In der Bibel steht überhaupt nichts von einer Konfession oder von einer Kirche. Es ist vielmehr von Gemeinden die Rede. Das sind organisatorische Zusammenschlüsse an einem Ort, wie sie sich eben bilden. Die einzelnen Gläubigen sind mit Christus verbunden. Wo wir mit Christus verbunden sind, sind wir auch mit allen Christusmenschen verbunden.
Das bewegt uns und wir pflegen die Bruderschaft. Das müssen wir praktizieren, indem wir auf sein Wort hören und im Gebet verbunden sind. Das schließt uns auch zusammen.
Man kann das ganz praktisch erleben. So ist Hardy Reichmann nach Österreich gegangen, hat Schwestern und Brüder gefunden und an Kursen teilgenommen. Es ist schön, wenn man irgendwo ganz anders hinkommt und sagt: „Da habe ich es wieder erlebt.“ Im Urlaub war ich irgendwo in einer Bibelstunde und habe dort eine Gruppe gefunden – herrlich! Vielleicht hat man die Sprache gar nicht verstanden, aber den Leib Christi erfahren. Christus ist gegenwärtig.
Leben aus der Gnade im Dienst für Christus
Das war zum Vers 24. Um es noch einmal zusammenzufassen: Das, was ich im Leiden lerne, ist, ganz von der Gnade zu leben. Wir bilden uns oft ein, unsere Kraft, unser Können und unser Machen seien entscheidend. Doch tatsächlich ist es ganz aus der Gnade zu leben. Man muss das in seine Hand legen.
Als Paulus über Monate hinweg im Gefängnis eingesperrt war – er war zwei Jahre in Caesarea –, konnte er nur noch aus der Gnade leben. Er sagt: „Ich weiß nicht mehr, wie das gehen soll, aber du musst es machen. Du bist der Macher, ich nicht.“ Es ist eine große Erfahrung, wenn man das einmal so in die Hand legt.
Es gibt viele Situationen im Leben, die solche Segenstunden unseres Herrn sind. Ich habe mir dazu noch ein paar Stellen notiert. Philippa 1,29 sagt gerade ein paar Seiten davor: „Denn euch ist es gegeben, um Christi willen nicht nur an ihn zu glauben, sondern auch, um seinen Willen zu leiden.“ Es ist eine besondere Gnade, wenn man in das Leiden hineingezogen wird.
Auch 1. Petrus 4,1 bringt wichtige Aussagen zum Leiden. Im 1. Petrusbrief finden sich verschiedene Stellen, die für das Verständnis des Leidens sehr bedeutsam sind. Dort heißt es: „Wenn nun Christus im Fleisch gelitten hat, so wappnet euch auch mit demselben Sinn. Denn wer im Fleisch gelitten hat, der hat aufgehört mit der Sünde.“ Das Leiden macht uns gründlich. Wer leidet, lebt nicht mehr nach seiner Lust, sondern nach dem Willen Gottes.
Weiter heißt es in Vers 12: „Lasst euch durch die Hitze nicht befremden, die euch widerfährt, als Widerführer etwas Seltsames. Freut euch, dass ihr mit Christus leidet, damit ihr auch zur Zeit der Offenbarung seiner Herrlichkeit Freude und Wonne haben mögt.“
Ich möchte nur darauf hinweisen: Wenn man sich tiefer mit diesem Thema beschäftigen möchte, sollte man das Lied von Karl Friedrich Hartmann auswendig lernen. Hartmann schreibt sich mit zwei „t“ – das ist ungewöhnlich, aber so merkt man sich den Namen.
Karl Friedrich Hartmann war Leiter des Waisenhauses Stuttgart am Scholdenplatz. Das war damals eine Ausbildungsstätte der württembergischen Herzöge. Ursprünglich war er Dekan in Neuffen und hatte in der Gemeinschaftsbewegung einen wichtigen Namen. Er hat den Pfarrdienst quittiert und alle seine Beamtenrechte aus Protest gegen die Kirchenpolitik des Herzogs abgegeben. Ich glaube, es war Karl Eugen, der damals herrschte.
Das war eine schwere Zeit. Hartmann stand mittellos da, aber er war einer der ganz Konsequenten. Damals führte der Herzog einen Kirchenerlass ein, den man in den alten württembergischen Vätern oder anderen Quellen nachlesen kann. Es war ein Kleidererlass. Das war der Moment, in dem das sogenannte Barett bei der Pfarrerei eingeführt wurde – ein komischer Deckel, den ich zum Leidwesen mancher nie bei einer Beerdigung aufziehe.
Karl Friedrich Hartmann sagte, der Herzog habe das Barett nur erfunden, um die Pfarrer lächerlich zu machen. Es gab noch andere Auflagen, die die gesamte Gottesdienstordnung durcheinanderbrachten und vom Aufklärungsgleis durchzogen wurden. Hartmann zog die Konsequenz, trat aus – nicht aus der Kirche, aber aus dem Pfarrdienst. Er sagte, da könne er nicht mehr Diener sein.
Er war ein ganz gesegneter Mann. Es gibt ein Predigtband von Karl Friedrich Hartmann in meiner Bibliothek. Er hat das wunderbare Lied gedichtet, das in unserem Gesangbuch steht: „Endlich bricht der heiße Tag, und der Glaube empfängt seinen Siegel als im Feuer bewährtes Gold.“
Der Bischof Dietz Felbing erlitt einen schweren Herzinfarkt und sagte, dieses Lied sei das Einzige, das ihn in diesen Tiefen noch getröstet habe. So Gott will, leben wir in seiner Biografie mit, die sehr lesenswert ist. Beobachtungen aus einer langen Krankenzeit sind dort enthalten. Man kann das alles in der Landesbibliothek bestellen.
Dieses Lied wird leider nicht oft gesungen, ist aber sehr wichtig. Es steht, glaube ich, als Lied 305 im Gesangbuch. Man sollte es lesen, besonders die Stelle: „Leiden macht in allem gründlich, Leiden wäre es deiner Wert. Hier heißt man dich eine Bürde, droben bist du eine Würde, die nicht jedem widerfährt.“ Das muss man auswendig lernen.
Leiden ist nicht bloß ein Hindernis, sondern dient zur Stärkung unseres Glaubens – aber nur für Jesusjünger. Die anderen fluchen. Es ist kein Hindernis, wenn man auch in seinem Leben schwierige Glaubensproben durchleiden muss.
Das ist heute wieder wichtig: Man sollte ganz schlicht mit Christen sprechen und fragen, ob sie das auch schon entdeckt haben. Man kann die biblischen Aussagen prüfen. Ich habe Ihnen hier einige genannt, damit man das nachvollziehen kann.
Paulus spricht nicht nur in dem Kapitel, in dem er von seiner Schwachheit spricht – 2. Korinther 12,9 –, dass seine Gnade genügt. Man muss immer aufpassen, was man auswendig zitiert. Sie wissen bestimmt die schöne Geschichte von Adolf Schlatter auf seinem Sterbebett. Er sagte, welchen Spruch man auf seinen Grabstein schreiben soll, und zitierte ihn auswendig.
Schlatter hielt seine theologischen Vorlesungen immer ohne Manuskript. Doch die Stelle, die er zitierte, stimmte nicht ganz. Die Angehörigen haben dann die falsche Stelle auf dem Grabstein anbringen lassen. Das Grab mit der falschen Bibelstelle kann man auf dem Tübinger Friedhof besichtigen. Solche Fehler passieren selbst bei Professoren.
Mir war wichtig, dass wir ein paar wichtige Stellen zum Thema Leiden haben. Es gibt auch Bücher darüber. Früher habe ich selbst ein Buch geschrieben, das mehrere Auflagen erlebt hat: „Christen unter Hammer und Sichel“. Dort habe ich ganze Kapitel darüber verfasst, wie das Leiden zum Glauben eines Christen gehört – auch mit Beispielen aus der Kirchengeschichte, etwa von Traugott Hahn oder Zinzendorf.
Es ist gut, sich das immer wieder zu Gemüte zu führen.
Paulus als Diener der Gemeinde
Nun machen wir weiter mit Kolosser 1. Diesen Abschnitt müssen wir heute richtig aufschlagen. Er ist der Diener der Gemeinde. Die anderen Themen können wir etwas kürzer behandeln. Es lohnt sich, an dieser Stelle einmal stehen zu bleiben, denn er ist der Diener der Gemeinde.
Was bedeutet denn Diener? Früher musste man einen Diener machen, wenn man sie begrüßt hat, während die Mädchen nichts gemacht haben. Ein Diener ist sonst ein Knecht. Das gibt es heute kaum noch, denn niemand möchte mehr ein Knecht sein.
Diener ist ein unterwürfiges Amt. Übrigens ist das das Wort, das Paulus immer für seinen Dienst verwendet hat. Und das Wort ist nichts Abwertendes, weil es von Jesus selbst benutzt wurde. Er hat sich als den Diener bezeichnet, im Griechischen Diakon, Diakonos. Dabei hat er sich die Schürze umgebunden.
Jetzt müssen wir aufpassen: Es liegt gar nicht am Wort, wenn wir es falsch verstehen. Wir haben ja das gleiche Wort, das auch „Diener“ heißt, aber das ist schwierig. Ich glaube nicht, dass das Grundverständnis so überhaupt begriffen werden kann.
Im Christendienst werden wir nur gesegnet, wenn wir unseren Aufgabenbereich als Dienst für Jesus, als Diakonie, ansehen. Schon die Diakonie ist ja schwierig. Die meisten Mitarbeiter begreifen das nicht. Sie streiten um Arbeitsverträge und Mitbestimmung.
Ich will es ja niemandem absprechen. Solange die Kirche ein Betrieb und eine Organisation ist, darf man auch seine arbeitsrechtlichen Prozesse dort führen. Aber es geht um unseren geistlichen Dienst. So wie ich mich hineingebe: eine Mutter für ihre Kinder, wie sie für ihren Hauskreis wirkt, wie sie ihren Dienst als einen Jesusdienst ansieht. Ich tue es für ihn. Da bekommen sie Segen. Es gibt wunderbare Verheißungen: Wo ich bin, soll mein Diener auch sein.
Oder der Herr wird sich aufschützen und wird die Diener bedienen an jenem Tage. Er, der Herr selbst, wird seine Diener bedienen. Deshalb ist der Dienst nie eine Plage.
Paulus hat viel darüber gesagt. Man kann die Konkurrenz jetzt unter dem Wort Dienst und Diener betrachten. Er will nichts anderes sein als Diener Gottes. Er will nie den Menschen dienen.
Und dann werden wir gesegnet, wenn wir immer so denken: Ich will nicht den Menschen gefällig sein. Ich möchte auch meine Berufsaufgabe, das, was ich mache, mit meinem Leben so tun, dass es Gott dient. Dann muss man nicht immer predigen oder im Talar herumlaufen, sondern man lebt so, dass das Leben, die Nachbarschaftskontakte Gott dienen.
Ich will suchen, wo ich dienen kann. Und da wird man nicht seufzen über manches, was schwer auf einem lastet, sondern das sind gesegnete Augenblicke.
Ich will der Diener der Gemeinde sein. Übrigens waren das immer auch die gesegnetsten Menschen, die in der Gemeinde gedient haben. Man wusste, da schimpft einer nicht und sagt: Jetzt habe ich meinen freien Tag oder jetzt ist das. Ich tue es gerne, um Jesu willen, an der Gemeinde, auch in all den Diensten. Das ist etwas Wunderbares.
Wir waren auch gestern wieder so beglückt über so viel Liebe und Mitarbeit in der Gemeinde. Ganz herzlichen Dank! Nicht um der Menschen willen, sondern um Gottes Willen.
Das Geheimnis der Heiden und die Hoffnung der Herrlichkeit
Das Amt, das mir Gott gegeben hat – nicht Menschen –, besteht darin, sein Wort reichlich zu predigen. Dabei spricht er immer vom Geheimnis. Was ist dieses Geheimnis? Es geht darum, dass es nun auch den Heiden offenbart werden soll. Mit diesem Mysterium meint er, dass ich es vom jüdischen Volk hinaustragen darf. Alle Völker sind dazu berufen. Uns ist das Geheimnis erschlossen worden, dass wir das Evangelium nicht bloß als Seelenpflaster betrachten, sondern es bis an die Enden der Erde tragen sollen.
Wir müssen einmal den Kopf schütteln, wenn wir sehen, wie viele Menschen sich zwar Christen nennen, aber nicht begreifen, dass man das Evangelium der ganzen Welt geben muss. Wie kann man das für sich behalten? Das Geheimnis ist zwar ein Geheimnis, aber dennoch offenkundig. Doch das Geheimnis versteht man oft nur sehr schlecht.
Und was ist der herrliche Reichtum dieses Geheimnisses? Christus in uns, die Hoffnung der Herrlichkeit. Das möchte ich noch einmal kurz erklären: Christus in uns, die Hoffnung der Herrlichkeit. Herr Präsident! Was ist die Mitte aller Verkündigungen? Dass Christus in uns wirken kann, dass er in uns wohnt.
Vor zwölf Jahren habe ich hier in der Hofalkirche eine ganze Predigt nur über diesen Vers gehalten. Heute könnte ich nicht vom Leiden sprechen, sondern müsste noch einmal einen Gedanken dazu sagen. Ich will es noch einmal kurz anführen: Das Größte geschieht in einem Leben, wenn ein Mensch in der Freude lebt, dass Jesus der Herr ist.
Als Präsident Mitterrand gewählt wurde, liefen Hunderttausende damals auf dem Platz vor der Bastille und riefen auf der Straße: „Mitterrand Präsident!“ Die ganze Freude war spürbar. Doch diese Freude verflog bald wieder – so ist es oft bei Politikern. Aber damals hat mich beeindruckt, wie begeistert die Franzosen waren: „Wir haben einen Präsidenten!“
Diese Überschätzung von Personen ist verständlich. Für Christen müsste es jedoch so sein: Wir haben einen, dem wir gehören, meinen Herrn Jesus, der in meinem Leben Raum gewinnen will. Und das ist jetzt wichtig: Dieser Christus möchte bei mir Land erobern. Er möchte in meinen Gedanken herrschen, in meinen Händen und in all meinen Planungen zum Sieg kommen. Er will mich umgestalten und mein ganzes Wesen verändern.
Nicht so, wie ich bin – das genügt ihm nicht –, sondern er will mich ganz anders machen, wenn ich erst einmal die Fülle des Christus entdecke, wie er in mir wirkt. Paulus sagt: Es ist die Hoffnung der Herrlichkeit. Es ist nicht so, dass man das schon voll verkünden kann. Was man an mir sieht, ist ja noch nichts von Christus.
Ich wünsche mir, dass ich noch viel mehr von der Herrlichkeit Christi aufnehmen und weitergeben kann. Dass Christus in meinem Leben Raum gewinnt, mich prägt und verändert. Darum geht es: dass er mich siegen lässt über alles Dunkle, dass er mir Vollmacht zum Wirken gibt, dass er mir die Worte schenkt, damit ich ihn bekennen kann. Er wirkt den Glauben.
Christus in mir – die Hoffnung der Herrlichkeit – und das nicht im Sehen, sondern im Warten auf das, was einmal erfüllt wird in der Herrlichkeit. Wir sind jetzt nur auf Hoffnung hin, aber doch schon in großer Freude. Ich mühe mich ab und ringe in der Kraft, die kräftig in mir wirkt. Er schafft mit der ganzen Leidenschaft, dass das geschieht.
Gestern Abend war es so schön, wie Bodo Schulz uns erzählt hat, wie er das in seiner Gemeinde erlebt hat, wie dort plötzlich viele Menschen von Christus überwunden wurden. Das wollen wir auch. Ich wünsche Ihnen eine gute Hand, wenn Sie tun und wirken – nicht, um Menschen zu manipulieren, sondern in der Kraft der Liebe, in der Fürbitte und im Glauben.
So sollen Menschen erfahren, dass sie Christi Eigentum werden. Das waren heute Abend ein paar Bemerkungen. Es war gut, dass wir es in drei Teile gegliedert haben – das erste Kapitel. Nächste Woche machen wir hier in Kolosser 2 weiter.
Wenn Sie an ein paar Stellen weiterdenken und weiterarbeiten, sollen das auch Anleitungen sein. Ich bin kein Dozent und kein Lehrer, sondern ein Prediger. Vielleicht nehmen Sie einfach ein paar Abschnitte heraus, dann kann ich mich in der Lehre noch ein bisschen weiter vervollständigen.