Einleitung
Gott motiviert Menschen, die hoffnungslos leben. Es gibt so viele Menschen, die hoffnungslos leben. Sie haben keine Zukunft, sie sehen nicht wie es in ihrem Leben weitergehen könnte. Gott kann solche Menschen motivieren. Das betrachten wir am Beispiel der Geschichte von Nehemia.
I. Gottes Herz für hoffnungslose und schwache Menschen
Zuerst müssen wir festhalten, dass Gott ein Herz für hoffnungslose und schwache Menschen hat. Diese Menschen sind ihm nicht einfach egal. Das ist wirklich ausserordentlich! Wir fühlen uns eher von starken und erfolgreichen Menschen angezogen. Bei Gott ist das umgekehrt. Er achtet besonders auf hoffnungslose und schwache Menschen. Als Gott sich ein Volk aussuchte, mit er Geschichte machen wollte, suchte er sich ein schwaches Volk, wie Mose den Israeliten sagte: Der HERR, euer Gott, hat euch unter allen Völkern der Erde ausgewählt und zu seinem Eigentum gemacht. (5. Mose 7, 6) Das tat er nicht etwa, weil ihr grösser seid als die anderen Völker - ihr seid vielmehr das kleinste unter ihnen! (5. Mose 7, 7) Der Prophet Hesekiel verkündet mit einen eindrücklichen Bild, in welchem Zustand Gott sein Volk erwählte. Und so erging es dir bei deiner Geburt: Deine Nabelschnur wurde nicht ordentlich abgeschnitten, du wurdest nicht gebadet und mit Salz abgerieben, du wurdest nicht in Windeln gewickelt. (Hesekiel 16, 4) Niemand kümmerte sich um dich, niemand hatte Mitleid mit dir und versorgte dich. Du wurdest aufs freie Feld geworfen, weil niemand dich haben wollte. So erging es dir, als du geboren wurdest. (Hesekiel 16, 5)
Niemand kümmerte sich um dieses Kind. Es war völlig bedeutungslos und dem Abgrund nahe, oder – es war eigentlich schon im Abgrund. Aber: Da kam ich vorüber und sah dich in deinem Blut liegen und zappeln. Ich sagte zu dir: Du sollst leben! Du sollst leben! (Hesekiel 16, 6) Gott nimmt das Schwache und Verwahrloste auf. Ich bin von dieser Art Gott immer wieder neu überwältig. Jeder Mensch hat somit die Möglichkeit, mit Gott in Verbindung zu kommen. Ich werde in meinem Leben kaum die Möglichkeit haben mit einem König oder hohen Regierungsmann zu verkehren, aber ich stehe in ständiger Verbindung mit dem Höchsten. Jesus sagte einmal zu Menschen, die meinten sie seien besonders ehrenwert und sich darüber empörten mit wem sich Jesus abgab: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder. Markus 2, 17. Wenn Du schwach bist und kein besonderes Ansehen geniesst, dann bist Du bei Gott genau richtig. Paulus schrieb den Korinthern: Seht euch doch einmal in euren eigenen Reihen um, Geschwister: Was für Leute hat Gott sich ausgesucht, als er euch berief? Es sind nicht viele Kluge und Gebildete darunter, wenn man nach menschlichen Massstäben urteilt, nicht viele Mächtige, nicht viele von vornehmer Herkunft. 1. Korinther 1, 26.
Im Gegenteil: Was nach dem Urteil der Welt ungebildet ist, das hat Gott erwählt, um die Klugheit der Klugen zunichte zu machen, und was nach dem Urteil der Welt schwach ist, das hat Gott erwählt, um die Stärke der Starken zunichte zu machen. 1. Korinther 1, 27. So ist die Geschichte Gottes mit uns Menschen ganz stark dadurch bestimmt, dass Gott Menschen hilft, die hoffnungslos leben. Weisst Du, was Das für Dich bedeutet? In einem Psalm heisst es: Wenn sie verzweifelt sind und keinen Mut mehr haben, dann ist er ihnen nahe und hilft. (Psalm 34, 19) Ich weiss nicht wie es Dir geht, was Dich zutiefst bewegt. Vielleicht möchtest Du das niemandem sagen – musst Du auch nicht, aber eines musste Du wissen: Gott will Dir in dieser Not ganz nahe sein. Du bist bei ihm deswegen nicht abgeschrieben.
Bibelstellen zum Nachschlagen:5. Mose 7, 6-7; Psalm 34, 19; Psalm 38, 9; Psalm 50, 15; Psalm 86, 7; Psalm 91, 15; Psalm 145, 19; Hesekiel 16, 4-6; Matthäus 11, 25; Markus 2, 17; 1. Korinther 1, 26-28
II. Gott motiviert zu riesigen Veränderungen
Die Juden in Jerusalem waren absolut hoffnungslos. Sie hatten keine positive Perspektive. Schon 90 Jahre waren vergangen, seit sie nach Jerusalem zurückkamen. Es wurde schlimmer, nicht besser. Einfach aussichtslos und frustrierend. Sie mussten das Schreckliche über sich ergehen lassen. Sie lebten ohne Hoffnung. Nehemia brachte durch seinen Einsatz einen riesigen, bis dahin unvorstellbaren Umbruch zustande. Plötzlich erwachte wieder Hoffnung und die Niedergeschlagenheit wich dem Mut. Das gelang ihm aber nur, weil Gott im Hintergrund der eigentliche Motivator war. Wir wollen mal sehen, wie Gott Gruppen motiviert.
1 Er motiviert durch einzelne Menschen
Gott sandte einen Menschen in das hoffnungslose Leben der Juden in Jerusalem. Das ist ganz typisch für Gott. Er baut sein Reich, durch Menschen, die sich in seinen Dienst nehmen lassen. Zuerst gewann Gott einen Menschen für sein Vorhaben und durch diesen Menschen setzte er ein ganzes Volk in Bewegung. Gott hätte sein Volk auch durch ein Zeichen motivieren können. Etwa durch eine Schar Engel, die in der Nacht alle aufweckt und die zu den Menschen spricht. Er hätte einfach etwas Übernatürliches machen können. Vielleicht so, wie Gott zu dem Volk sprach, als er ihnen die Zehn Gebote gab: Der HERR sprach zu euch aus dem Feuer heraus. Ihr konntet seine Stimme hören, aber sehen konntet ihr ihn nicht; da war nur die Stimme. (5. Mose 4, 12) Er verkündete euch die Zehn Gebote. (5. Mose 4, 13) Die Israeliten wollten dann aber nicht mehr, dass Gott mit ihnen direkt spricht. Sie fürchteten sich. Mose soll das tun. Nun, handelt Gott sehr selten so. Meistens offenbart sich Gott einem einzelnen Menschen, der dann wie ein Mittler zwischen IHM und dem Volk stand. Mose ist ein klassisches Beispiel dafür. Jesus ist der wichtigste Mittler! Bis heute gebraucht Gott immer wieder solche Mittler und über diesen Mittler motivierte er andere Menschen. Deshalb sind viele bedeutende Werke und Missionen mit Namen von Menschen verbunden.
2 Er motiviert mit Fakten
Nun wollen wir einmal sehen, wie Nehemia die Juden motiviert. Drei Aspekte sind erkennbar.
Als Jeremia nach Jerusalem kam, war sein Ziel ganz klar. Er hätte in einem Satz ausdrücken können, was er erreichen wollte. Jeder hätte das verstanden. Er wollte die Stadtmauern aufbauen, damit die Juden sich vor Angriffen und Demütigungen schützen konnten. Wenn wir Menschen motivieren wollen, dann muss uns das Ziel klar sein. Nehmen wir an, ich möchte einen Menschen motivieren, Christ zu werden. Warum das so wichtig ist, dazu gibt es viele Erklärungen. Z.B. es sei besser als Christ zu leben. Das Leben mache mehr Sinn. Doch das Ziel lässt sich so einfach beschreiben, wie das Ziel, das Nehemia mit dem Mauerbau hatte. Das Ziel ist eindeutig: Ich möchte, dass dieser Mensch in den Himmel kommt.
Nun, Nehemia hatte ein klares Ziel. Er wusste genau, was er erreichen wollte. Jetzt musste er, um das Ziel zu erreichen, einen Plan machen. Stadtplan von Jerusalem Zuerst verschaffte er sich einen Eindruck von der aktuellen Situation. Er untersuchte die Mauer in der Nacht und merkte sich, was zu tun wäre. Er überlegte sich, wie er diese Probleme lösen könnte.
Nehemia hatte auch eine Geschichte. Er konnte erzählen, wie Gott ihn bis hierher führte. Es ist wichtig, dass wir sehr aufmerksam sind und darauf achten, wie Gott in unserem Leben Geschichte schreibt. Es ist nicht der einzige Aspekt der zählt, aber es ist ein wichtiger und bedeutender Aspekt.
3 Er motiviert durch Überzeugung
Das interessante an der Art wie Nehemia motivierte ist, dass er nicht seine Berufung in den Vordergrund stellte. Er hätte mit wehenden Fahnen in Jerusalem einziehen können und den Juden die Briefe zeigen und verkünden, dass sie jetzt alle auf ihn hören müssen, denn er ist von Gott in ganz besonderer Weise begnadigt. Nein, so machte er es nicht. Er sagte zuerst gar nicht, was seine Absicht war, zuerst verschaffte er sich einen Überblick. Als er dann die verantwortlichen Leute zusammengerufen hatte, begann er zuerst mit seinem Vorhaben. »Ihr seht selbst die trostlose Lage, in der wir stecken. Jerusalem ist ein Trümmerhaufen, und die Stadttore sind verbrannt. Kommt, lasst uns die Mauer wieder aufbauen, damit diese Schande aus der Welt geschafft wird!« (Nehemia 2, 17) Zuerst die Analyse der Lage, dann ermutigt er sie, die Mauer aufzubauen, er wird ihnen auch erklärt haben, wie er sich das vorstellt. Und dann fügt er noch seine Geschichte dazu. Ich erzählte ihnen auch, wie die gütige Hand meines Gottes mir geholfen und was der König mir gewährt hatte. (Nehmia 2, 18) Das war nun der Durchbruch. Plötzlich waren diese Menschen, die hoffnungslos lebten, voller Tatendrang und Hoffnung, sie sagten: »Ja, ans Werk, bauen wir sie auf!« Und sie machten sich mit Eifer an die Vorbereitungen zu dem wichtigen Unternehmen. (Nehemia 2, 18)
III. Gott ist unsere Stärke
Wie das so ist, wenn man Mut gefasst hat, ein Werk mit Gottes Hilfe anzupacken, so machte sich auch schon der Widerstand breit. Als Sanballat, Tobija und der Araber Geschem von unserer Absicht hörten, machten sie sich über uns lustig und sagten: »Da habt ihr euch etwas Grosses vorgenommen! Ein bisschen zu gross für euch! Wollt ihr euch am Ende noch gegen den König auflehnen?« (Nehemia 2, 19) Oft lassen wir uns einschüchtern, aber Nehemia lies sich nicht einschüchtern und mutlos machen. Die Juden waren wie verwandelt. Plötzlich wussten sie: wir werden es schaffen, denn Gott ist mit uns. Nehemia liess ihnen ausrichten: »Der Gott des Himmels wird es uns gelingen lassen. Wir, seine Diener, machen uns ans Werk und bauen die Mauer auf. Euch aber geht Jerusalem nichts an; denn ihr habt hier weder Grundbesitz noch irgendeinen Rechtsanspruch, ihr habt euch auch nie um die Stadt verdient gemacht!« (Nehemia 2, 20) Vorher ohne Hoffnung und jetzt voll und ganz überzeugt, dass das Unmögliche möglich ist, denn Gott dahinter steht.
Schlussgedanke
Nichts ist unmöglich! David schrieb einmal: Mit dir schlage ich feindliche Horden zurück, mit dir, meinem Gott, überspringe ich Mauern. (2. Samuel 22, 30) Nichts ist unmöglich!
Amen