Einführung und Überblick über Kapitel 14
Morgen haben wir noch drei Stunden am Vormittag. In jeder Stunde werden wir zwei Kapitel durchnehmen. So sind wir am Ende fertig, das passt gut.
Bitte schaut in euren Vorlagen, die ich euch gegeben habe, auf Seite 20 nach. Oder ihr könnt auch einfach hier oben schauen, das ist ebenfalls in Ordnung. Kapitel 14 gibt uns eine große Übersicht über die folgenden fünf Kapitel, also Kapitel 15 bis 19.
Das bedeutet, Kapitel 14 behandelt kein Thema ausführlich. Es streift nur einige Themen, die danach ausführlich behandelt werden. Deshalb werden wir uns auch nicht allzu lange damit aufhalten, außer bei ein oder zwei Punkten, die etwas schwierig zu verstehen sind. Diese möchte ich nicht überspringen, sondern da ein bisschen mehr Zeit investieren.
Ihr habt hier, ich habe es aufgeschrieben, sieben Dinge, die in diesem Kapitel angesprochen werden: das Lamm, die Versiegelten, der erste, zweite, dritte und vierte Engel, eine Stimme aus dem Himmel sowie der fünfte und der sechste Engel. Jeder dieser Engel hat eine bestimmte Botschaft, die jeweils nur ein Thema kurz streift. Kapitel 14 ist also eine Art Überblick.
Wir gehen diese sieben Dinge jetzt Stück für Stück durch. Wir lesen den Text nur einmal, damit wir gut vorankommen.
Das Lamm und die 144.000 Versiegelten
Und ich sah, Johannes sieht wieder etwas, und siehe, das Lamm – wir wissen bereits, dass Christus auf dem Berg Zion stand. Zion ist Jerusalem, und mit ihm waren die hundertvierzigtausend, die seinen Namen und den Namen seines Vaters auf ihren Stirnen geschrieben trugen. Erinnert euch, diese wurden versiegelt.
Übrigens sind es hier gegen Ende der Trübsalzeit immer noch hundertvierzigtausend, nicht hundertneununddreißigtausend neunhundertachtzig, sondern immer noch hundertvierzigtausend. Das ist ein weiterer Beleg dafür, dass, wenn du einmal erlöst bist, du die Erlösung nie mehr verlieren kannst. Was Jesus in die Hand bekommt, lässt er nicht mehr los, es gehört ihm.
Vers 2: Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, wie das Rauschen vieler Wasser, wie das Rollen eines lauten Donners. Das war auch in Kapitel 1 die Stimme Jesu. Die Stimme, die ich hörte, war wie von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielen.
Und sie singen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier lebendigen Wesen und den Ältesten. Niemand konnte das Lied lernen, außer den 144.000, die von der Erde erkauft waren. Diese sind es, die sich mit Frauen nicht befleckt haben, denn sie sind jungfräulich. Diese sind es, die dem Lamm folgen, wohin es auch geht. Diese sind aus den Menschen als Erstlingsfrucht für Gott und das Lamm erkauft worden. In ihrem Mund wurde kein Falsch gefunden, sie sind untadelig.
Nun, diese 144.000 – erinnert euch, das sind wahrscheinlich nicht genau 144.000, sondern die komplette Zahl – werden auf dreierlei Art beschrieben. Erstens: Sie haben sich mit Frauen nicht befleckt. Zweitens: Sie folgen dem Lamm, wo immer es auch hingeht. Und drittens: In ihrem Mund wurde kein Falsch befunden, sie sprechen die Wahrheit.
Wenn hier steht, sie haben sich mit Frauen nicht befleckt, sie sind jungfräulich, hat das nicht unbedingt damit zu tun, dass sie keinen Sex mit Frauen hatten, sondern vielmehr im Sinne von Offenbarung. Nämlich, wenn du nach Offenbarung Kapitel 2 gehst, Offenbarung 2, Vers 20 – die Briefe haben wir ausgelassen –, aber in Offenbarung 2, Vers 20, in der Gemeinde in Thyatira, da war eine Frau. Dort steht im Vers 20: „Aber ich habe gegen dich, gegen diese Gemeinde und den Ältesten, dass du das Weib Isabel gewähren lässt, die sich eine Prophetin nennt und meine Knechte lehrt und verführt, Unzucht zu treiben und Götzenopfer zu essen.“
Wenn Unzucht steht, hat das sehr oft nicht die Bedeutung von sexueller Ausschweifung, sondern Unzucht im Sinne davon, dass sie den wahren Gott verlassen und Götzen anbeten. Das ist wahrscheinlich auch hier gemeint, wenn es heißt: Sie haben sich mit Frauen nicht befleckt, sie haben nicht die Lehre der Isabel angenommen.
Dann steht noch: Sie folgten dem Lamm, wohin es auch geht. Diesen Satz könnt ihr unterstreichen, denn die wichtigen Dinge des Lebens beschränken sich auf ein paar ganz wenige Dinge. Was wirklich wichtig ist im Leben, sind ganz wenige Dinge. Ich würde sagen, zwei.
Zwei Dinge sind wesentlich in deinem Leben: Erstens, zu Jesus zu kommen, und zweitens, in Christus zu bleiben. Das ist alles: Zu Jesus zu kommen und in Christus zu bleiben.
Jesus hat gesagt in Matthäus 11: „Kommet her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid.“ Übrigens nicht „die ihr fröhlich und unbeschwert seid und gläubig und wunderbar“, sondern: Kommet her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid.
Und in Johannes 15 sagt Jesus: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht.“
Was ist das Zweite? In Jesus zu bleiben. Zu Jesus zu kommen und in Jesus zu bleiben.
Sie folgten dem Lamm, wohin es auch ging. Jesus hat zu seinen Jüngern sehr oft gesagt: „Folget mir nach.“ Ist euch aufgefallen, wenn ich zum Beispiel zu dir sagen würde: „Lutz, kenne ich da hinten nicht, sag zu Lutz: Lutz, folge mir nach.“ Weißt du, was Lutz mich als Erstes fragen würde? „Wohin gehst du?“
Siehst du, was interessant ist? Jesus hat immer gesagt: „Folge mir nach.“ Er hat ihnen aber nie gesagt, wohin sie gehen, weil das unwichtig ist. Wichtig ist, wer bei dir ist: Christus. Sie folgten dem Lamm, wohin es auch ging. Das ist wesentlich.
Das sind die wesentlichen Dinge des Lebens.
Und das Dritte steht dann über diesen 144.000: Es wurde in ihrem Mund kein Falsch gefunden, sie sind untadelig oder gerechtfertigt. Untadelig nicht im Sinne, dass sie perfekt wären – denn wir wissen, es ist nur einer perfekt, Christus – aber sie sind gerechtfertigt. Sie wurden von Christus gerechtfertigt.
Wisst ihr, was so wunderbar ist? Auch wenn Satan mir ins Ohr flüstert und sagt: „Du bist unwürdig“, sage ich ihm: „Ich weiß, aber ich bin gerechtfertigt von Christus. Ich bin ein gerechter Mensch.“ Denn Gerechtfertigung hat nichts mit mir zu tun, sie hat nur mit ihm zu tun.
Darum sind auch diese hier gerechtfertigt, untadelig.
Das ist das Erste, das Lamm und die 144.000.
Die Botschaft des ersten Engels: Das ewige Evangelium
Dann lesen wir in Vers 6: „Und ich sah einen anderen Engel hoch oben am Himmel fliegen, der das ewige Evangelium hatte, um es denen zu verkündigen, die auf der Erde ansässig sind, und jeder Nation und jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk.“
Er sprach mit lauter Stimme: „Fürchtet Gott und gebt ihm Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen, und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat.“
Hier erscheint ein Engel, der hoch oben am Himmel beschrieben wird und das ewige Evangelium predigt. Evangelium bedeutet, wie wir alle wissen, gute Botschaft.
Ich habe jetzt eine Frage an euch Bibelschüler, und das solltet ihr wissen: Sagt mir in einem Satz, was das Evangelium ist. Was ist es? Wenn ihr das nicht wisst, wird der Daniel entlassen.
Die Antwort lautet: Das Kreuz und die Auferstehung. Gott sei Dank, einer sagt es.
Schlagt mal auf 1. Korinther 15 auf. Wisst ihr, es sind oft die einfachsten Dinge, die wir als Christen manchmal nicht wissen.
Stellt euch vor, ihr geht in Linz in die Fußgängerzone. Da kommt euch ein völlig Fremder entgegen, der aussieht, als käme er aus Schloss Klaus. Er geht auf euch zu und sagt: „Ich habe noch nie etwas von Kirche gehört, war noch nie drinnen. Sag mir in einem Satz, ich habe nur dreißig Sekunden, was ist das Evangelium?“
Und ihr sollt in der Lage sein, ihm in dreißig Sekunden das Evangelium zu erklären. Das sollte jeder Christ kennen.
Manchmal ist das komisch: Wir studieren die wildesten Passagen der Schrift, aber wir wissen das Wesentliche nicht. Wir schauen mit der Lupe nach den Mücken auf dem Boden, während hinter uns die Elefanten vorbeigehen, indem wir nach Leben suchen. Das ist ein Problem.
Was ist das Evangelium? Diese Verse unterstreicht euch jetzt, rahmt sie ein und lernt sie auswendig.
1. Korinther 15, Vers 1: Paulus sagt: „Ich tue euch aber, Brüder, das Evangelium kund, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch steht, durch das ihr auch gerettet werdet, wenn ihr daran festhaltet, mit welcher Rede ich es euch verkündigt habe, es sei denn, dass ihr vergeblich zum Glauben gekommen seid.“
Denn er fährt fort: „Ich habe euch vor allen anderen überliefert, was ich empfangen habe. Und jetzt kommt das Evangelium: Christus ist für unsere Sünden gestorben nach den Schriften, und er wurde begraben und ist am dritten Tag auferweckt worden nach den Schriften. Und er ist dann dem Kephas erschienen, dann den Zwölfen und dann 500 anderen. In anderen Worten: Er lebt heute.“
Was ist das Evangelium? Dass Jesus Christus für meine Sünden gestorben ist, dass er begraben wurde, auferweckt wurde am dritten Tag und deshalb heute lebt.
Auf diesen drei Säulen steht das Evangelium. Das müsst ihr wissen.
Jeder, der das glaubt, ist mein Bruder und meine Schwester, denn das ist das Evangelium. Lasst nie das Evangelium aus!
Der Engel in der Offenbarung predigt das ewige Evangelium: Jesus Christus ist für unsere Sünden gestorben, für alle. Er ist tatsächlich begraben worden, und er wurde am dritten Tag auferweckt und lebt heute.
Liebe Freunde, das müsst ihr wissen, denn nur das ist Evangelium. Alles andere ist Barbarie.
In allen anderen Bereichen kann ein Christ mit mir nicht übereinstimmen, das ist mir völlig egal. Wenn er das glaubt, ist er mein Bruder und meine Schwester.
Ob er an die Entrückung vor oder nach den Dingen glaubt, ist mir völlig egal. Ob er an das tausendjährige Reich glaubt oder nicht, ist mir völlig egal. Ob er an die Wassertaufe glaubt oder nicht, ist mir völlig egal.
Das ist alles nicht Evangelium. Das ist Evangelium.
Bitte merkt euch das.
Geht zurück zu Offenbarung Kapitel 14: „Verkündet das ewige Evangelium jeder Nation und jedem Stamm und jeder Sprache.“ Darum gibt es Missionare, darum gehen wir hinaus, um das Evangelium zu verkünden.
Die Botschaft des zweiten Engels: Das Gericht über Babylon
Dann kommt der zweite Engel, Vers 8: „Und ein anderer, ein zweiter Engel, folgte und sprach: Gefallen, gefallen ist das große Babylon, das mit dem Wein seiner leidenschaftlichen Unzucht alle Nationen gedrängt hat.“
Babylon werden wir noch morgen in den Kapiteln siebzehn und achtzehn behandeln. Nur etwas vorweggenommen: Babylon nimmt Bezug auf das Weltsystem. Nicht auf die Freuden der Welt. Diese sind nicht schlecht. Ein guter Wein, ein gutes Schnitzel – das ist gut. Verheiratet sein, Sex zu haben, ist gut. Überhaupt sind das Geschenke Gottes, all diese Dinge sind gut.
Was mit Babylon gemeint ist, ist dieses Weltsystem. „Ich bin Gott“ – im Englischen sagt man „I am a self-made man“, also „Ich bin ein selbstgemachter Mann, ich kann es, ich bin es.“ Der Stolz dieser Welt, die Arroganz dieser Welt, die Werte dieser Welt – das ist gemeint mit Babylon, dem System dieser Welt.
Jakobus Kapitel 4, Vers 4 sagt hier ganz klar und deutlich: „Ihr Ehebrecherinnen, wiederum nicht unbedingt im Bezug auf Sex: Wisst ihr nicht, dass die Freundschaft der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer nun ein Freund der Welt sein will, erweist sich als Feind Gottes.“
Wenn du das System dieser Welt lieb hast, dann bist du kein Freund Gottes. Darum geht es, wenn wir über Babylon reden.
Die Botschaft des dritten Engels: Warnung vor dem Tier und seinem Malzeichen
Neun bis zwölf, jetzt kommt der dritte Engel, Vers neun und ein anderer
Ein dritter Engel folgte ihnen und sprach mit lauter Stimme: „Wenn jemand das Tier und sein Bild anbetet“ – erinnert euch an das Tier aus dem Meer, das zweite Tier, das veranlasst hat, ein Bild aufzurichten. Darum geht es hier, das müssen wir jetzt schon wissen.
„Wenn jemand das Tier und sein Bild anbetet und ein Malzeichen annimmt, an seine Stirn oder an seine Hand, so wird auch er trinken vom Wein des Grimms Gottes, der unvermischt im Kelch seines Zornes bereitet ist. Und er wird mit Feuer und Schwefel gequält werden vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm. Und der Rauch ihrer Qual steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit, und sie haben keine Ruhe, Tag und Nacht, die das Tier und sein Bild anbeten und wenn jemand das Malzeichen seines Namens annimmt.“
Hier ist das Ausharren der Heiligen, welche die Gebote Gottes und den Glauben Jesu bewahren. Der dritte Engel spricht vom Wein des Grimms Gottes, vom Zorn Gottes, wie schon erwähnt. Damit tun wir uns manchmal schwer. Aber wisst ihr, warum wir uns schwer tun? Nicht weil es nicht hineinpasst, sondern weil es heute nicht mehr gelehrt und nicht mehr gepredigt wird.
Du hörst von zehn Predigten neun einhalb Predigten über die Liebe Gottes. Das ist ja auch okay, wir sollten über die Liebe Gottes reden, denn Gott ist Liebe. Aber wir müssen auch ehrlich sein und über den Zorn Gottes reden. Er ist nämlich Teil seiner Liebe.
Denn seht ihr, wir haben nicht die Freiheit, gewisse Passagen der Bibel zu betonen und andere einfach auszulassen. Diese Freiheit haben wir nicht. Entweder es ist alles Wort Gottes oder es ist nichts Wort Gottes.
Und wir lesen auch im 2. Mose 20,5: „Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott.“ Im Nahum Kapitel 1, Vers 2 steht: „Ein eifersüchtiger und rächender Gott ist der Herr.“
Wenn du in jemanden verliebt bist – wie viele von euch haben eine Freundin oder einen Freund? Kann ich mal sehen? Traut euch, ihr braucht euch nicht dafür zu schämen, oder? Wenn du dich jetzt schon schämst für ihn, dann schaut es schlecht aus, oder?
Wenn du zurzeit einen Freund hast, gibt es da ein Problem, oder nicht? Wenn du zurzeit einen Freund oder eine Freundin hast und du hörst von jemand anderem, dass dein Freund gerade mit einer anderen unterwegs ist, zu Hause, und du bist nicht eifersüchtig, dann würde ich deine Liebe hinterfragen. Das wäre nicht normal.
Wenn es dir nichts ausmacht, dass der, den du liebst, mit einer anderen im Bett ist, dann stimmt bei deiner Liebe etwas nicht.
Wenn Gott keine Eifersucht hätte, obwohl er uns liebt, wenn wir mit fremden Göttern unterwegs sind, auf völlig falschen Wegen, mit Sünde, die uns zerstört, und er wäre nicht eifersüchtig, dann wäre er kein liebender Gott. Seht ihr, es ist Teil der Liebe.
Ich habe euch schon gesagt: Ich habe zwei Töchter, die sind jetzt noch ganz lieb, dreizehn und neun Jahre alt. Aber wenn eine von ihnen mit einem Drogendealer unterwegs ist, der alles Mögliche mit ihr tut, und ich hätte keine Eifersucht und keinen Zorn, dann wäre meine Liebe in Frage gestellt.
Und das ist der Zorn Gottes, von dem die Schrift redet, und das brauchen wir nie zu relativieren.
Wisst ihr, wenn du ein Künstler bist und Licht in einem Gemälde malen willst, weißt du, was du dann tun musst? Du musst Schatten malen. Und je dunkler du die Schatten malst, desto heller kommt das Licht zum Vorschein.
Wisst ihr, warum wir Gnade heute nicht mehr verstehen? Weil wir den Zorn Gottes nicht mehr predigen. Wenn wir den Zorn Gottes predigen, dann werden wir überwältigt sein von seiner Gnade. Aber weil wir ihn nicht mehr predigen, ist Gnade ein leeres Wort geworden.
Habe keine Angst, die Schatten zu malen. Das Licht kommt umso mehr zum Vorschein.
Im Vers 11 lesen wir: „Und der Rauch ihrer Qual steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit, sie haben keine Ruhe, Tag und Nacht.“ Dieser Vers widerlegt eigentlich die Theologie, dass die Hölle ein Ende hat.
Es gibt auch Theologien, die sagen, die Hölle sei das Fegefeuer, aber das hört einmal auf. Wenn es so ist, freut es mich, aber ich kann es niemals lehren. Es kommt nicht aus der Bibel heraus.
Wenn du unbedingt möchtest, kannst du es manchmal irgendwo hineinlesen, aber es kommt nicht aus der Bibel heraus. Darum werde ich es nicht lehren.
Die Stimme aus dem Himmel und das Verständnis von Werken
Dann lesen wir weiter in Vers 14, nach Vers 13.
Das ist die Stimme aus dem Himmel. Es ist kein Engel, sondern nur eine Stimme.
Offenbarung 14,13:
Ich hörte eine Stimme aus dem Himmel sagen: Schreibe, „Glückselig die Toten, die von jetzt an im Herrn sterben, ja, spricht der Geist, damit sie ruhen von ihren Mühen, denn ihre Werke folgen ihnen nach.“
Wir lesen in der Offenbarung sehr oft das Wort „Werke“. Wenn man das nur so liest, hat man den Eindruck: Aha, sie werden gerettet, sie werden belohnt, und die Werke folgen ihnen nach. Das heißt, aufgrund der Werke sind sie gerettet. So kann man es lesen, wenn man diesen Vers einfach so liest.
Ich möchte euch etwas zeigen: Wann immer du „Werke“ liest, vergiss bitte folgende zwei Verse nicht. Bitte schlag sie auf, sie sind wichtig. Sonst wirst du im Bezug auf Werke fehlgeleitet sein.
Gehe zu Johannes Kapitel 6, Vers 28.
Johannes 6,28:
Die Jünger kamen zu Jesus und sprachen zu ihm: „Was sollen wir tun, damit wir die Werke Gottes wirken?“
Mit anderen Worten fragen die Jünger Jesus: „Was sollen wir tun? Was sind die guten Werke, die wir tun sollen?“
Jesus antwortete und sprach zu ihnen:
„Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.“
Was ist das Werk Gottes? Glaube an den Sohn Gottes. Das ist das Werk, von dem die Bibel spricht.
Schlagt bitte noch auf: 1. Johannes Kapitel 3, Vers 22.
1. Johannes 3,22:
Und was immer wir bitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und das vor ihm Wohlgefällige tun.
Hier geht es wiederum darum: „Ich halte seine Gebote.“
Und was steht in Vers 23?
„Und dies ist sein Gebot, dass wir an den Namen seines Sohnes, Jesus Christus, glauben.“
Was ist das Gebot? Dass wir an Jesus glauben, das heißt, das Gebot halten. Wenn wir das nicht verstehen, werden wir viele andere Passagen missverstehen und in eine Werksgerechtigkeit zurückfallen.
Okay, gehen wir zurück zu Offenbarung Kapitel 14, Vers 14.
Der Menschensohn und die Ernte der Erde
Jetzt kommt der vierte Engel. Offenbarung 14,14: Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß einer, gleich einem Menschensohn. Dieses Bild kennen wir bereits. Er trug auf seinem Haupt einen goldenen Siegeskranz und in seiner Hand eine scharfe Sichel.
Ein anderer Engel kam aus dem Tempel hervor und rief dem, der auf der Wolke saß, mit lauter Stimme zu: „Schicke deine Sichel und ernte, denn die Stunde des Erntens ist gekommen. Die Ernte der Erde ist überreif geworden.“ Der auf der Wolke Sitzende warf seine Sichel auf die Erde, und die Erde wurde abgeerntet.
Das bedeutet, hier sind der Menschensohn und ein Engel mit einer Sichel, und mit dieser Sichel ernten sie nun.
Nun wenden wir uns Matthäus 13,24 zu. Dort heißt es: „Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Mit dem Reich der Himmel ist es wie mit einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während aber die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging weg. Als aber die Saat aufspross und Frucht brachte, da erschien auch das Unkraut.“
Die Knechte des Hausherrn kamen zu ihm und sprachen: „Herr, hast du nicht guten Samen auf den Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut?“ Er aber antwortete ihnen: „Ein feindseliger Mensch hat dies getan.“ Die Knechte fragten weiter: „Willst du, dass wir hingehen und es zusammenlesen?“ Er antwortete: „Nein, damit ihr nicht etwa beim Zusammenlesen des Unkrauts gleichzeitig den Weizen ausreißt. Lasst beides zusammenwachsen, bis zur Ernte.“
„Zur Zeit der Ernte werde ich zu den Schnitten sagen: Lest zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen. Den Weizen aber sammelt in meine Scheune.“
Im Vers 36 erklärt Jesus dieses Gleichnis seinen Jüngern: „Der, der den guten Samen sät, ist der Sohn des Menschen. Der Acker aber ist die Welt. Der gute Same sind die Söhne des Reiches, das Unkraut sind die Söhne des Bösen. Der Feind, der es gesät hat, ist der Teufel. Die Ernte ist die Vollendung des Zeitalters, und die Schnitte sind die Engel.“
Genau das haben wir auch in Offenbarung 14,14-16 beschrieben.
Die Ernte der Trauben und der Zorn Gottes
Und dann kommen wir zum fünften und sechsten Engel. Im Vers 17 heißt es: „Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel im Himmel hervor, und auch er hatte eine scharfe Sichel. Und ein anderer Engel, der Macht über das Feuer hatte, kam aus dem Altar hervor und rief dem, der die scharfe Sichel hatte, mit lauter Stimme zu und sprach: ‚Schicke deine scharfe Sichel und lies die Trauben des Weinstocks der Erde, denn seine Beeren sind reif geworden.‘“
Der Engel warf seine Sichel auf die Erde und las den Weinstock der Erde ab. Dann warf er die Trauben in die große Kelter des Grimms Gottes. Die Kelter wurde außerhalb der Stadt getreten, und Blut floss aus der Kelter bis an die Zügel der Pferde, etwa 16 Stadien weit.
Hier sehen wir, wie der Zorn Gottes außerhalb der Stadt auf die Gottlosen seine Wirkung zeigt. Es ist auch interessant, dass Jesus Christus außerhalb der Stadt gekreuzigt wurde. Das bedeutet, jeder Mensch, der zu Jesus kommt, muss nie mehr bezahlen – es ist voll bezahlt.
Wenn aber ein Mensch sagt: „Jesus, den brauche ich nicht, der kann mir gestohlen bleiben, ich berufe mich auf meine eigenen Werke“, dann wird er mit seinen eigenen Werken gerichtet. Dazu gibt es eine Bibelstelle, die ziemlich hart ist, aber in der Bibel steht. Schlagen wir Jesaja 63 nach. Dort wird beschrieben, wie der Menschensohn den Weinstock der Erde richtet. Übrigens nennt sich Jesus Christus selbst „Ich bin der wahre Weinstock“. Dieser Weinstock der Erde hier ist das Gegenbild zum wahren Weinstock.
Jesaja 63, Verse 1 bis 6:
„Wer ist es, der von Edom kommt, von Bosra, in grellroten Kleidern, er, der prächtig ist in seinem Gewand, der stolz sein Herz sieht in der Fülle seiner Kraft?
Ich bin’s, der in Gerechtigkeit redet, der mächtig ist zu retten.
Warum ist rot an deinem Gewand, und sind deine Kleider wie die eines Keltertreters?
Ich habe die Kelter allein getreten, und von den Völkern war kein Mensch bei mir.
Ich zertrat sie in meinem Zorn und zerstampfte sie in meiner Erregung, und ihr Saft spritzte auf meine Kleider, und ich besudelte mein ganzes Gewand.
Denn der Tag der Rache war in meinem Herzen, und das Jahr meiner Vergeltung war gekommen.
Ich blickte umher, aber da war keiner, der half, und ich wunderte mich, dass da keiner war, der mich unterstützte.
Da hat mein Arm mir geholfen, und mein Grimm hat mich unterstützt.
Ich trat die Völker nieder in meinem Zorn und machte sie trunken in meiner Erregung, und ich ließ ihren Saft zur Erde rinnen.“
Das ist die Stelle, an der der Menschensohn die Kelter tritt, außerhalb der Stadt. Darum lesen wir später über Jesus, dass sein Gewand rot ist vom Blut – aber es ist das Blut seiner Feinde.
Kapitel 15: Vorbereitung auf die letzten Gerichte
Kapitel fünfzehn
Kapitel fünfzehn ist ein kurzes Kapitel. Wir müssen uns hier nicht allzu lange aufhalten, denn Kapitel 15 ist im Grunde die Vorankündigung von Kapitel 16. Es kündigt die Strafgerichte an, die dann folgen werden, und behandelt kein Thema ausführlich. Wir lesen es einfach durch, und ich mache dabei die eine oder andere Bemerkung.
Offenbarung 15,1:
„Und ich sah ein anderes Zeichen im Himmel, groß und wunderbar: Sieben Engel, die sieben Plagen hatten, die letzten.“ Ich sage schon: Gott sei Dank. Das Buch Offenbarung ist ganz schön heftig. Wenn du es studierst, denkst du oft: Gott, wann hört das endlich auf? Wann ist Schluss? Jetzt sind es die letzten Plagen, Gott sei Dank. Die letzten, denn in ihnen wird der Grimm Gottes vollendet.
Und ich sah etwas wie ein gläsernes Meer, mit Feuer vermischt, und sah die Überwinder über das Tier, über sein Bild und über die Zahl seines Namens an dem gläsernen Meer stehen. Sie hatten Harfen Gottes. Erinnert euch: Das gläserne Meer steht vor dem Thron Gottes. Das Meer symbolisiert das Wort Gottes, und die Überwinder stehen auf dem Wort.
Vers 3:
Sie singen das Lied Mose. Dieses kannst du im 2. Mose 15 nachlesen. Vielleicht habt ihr es schon beim Gebet durchgemacht, wo Mose, Miriam und andere feiern. Sie singen das Lied Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes – was immer das genau bedeutet, weiß ich nicht. Sie sagen:
„Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr Gott, allmächtiger! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, o König der Nationen! Wer sollte dich nicht fürchten, Herr, und deinen Namen verherrlichen? Denn du allein bist heilig, und alle Nationen werden kommen und vor dir anbeten, weil deine gerechten Taten offenbar geworden sind.“
Nach diesem sah ich, dass der Tempel des Zeltes des Zeugnisses im Himmel geöffnet wurde – das ist die Stiftshütte im Himmel. Die sieben Engel mit den sieben Plagen kamen aus dem Tempel hervor. Sie waren bekleidet mit reinem, glänzendem Leinen und trugen goldene Gürtel um die Brust.
Eines der vier lebendigen Wesen – die kennen wir schon – gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen voller des Grimes Gottes, der lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Der Tempel wurde mit Rauch erfüllt von der Herrlichkeit Gottes und seiner Macht. Niemand konnte in den Tempel eintreten, bis die sieben Plagen der sieben Engel vollendet waren.
Es ist interessant: Der Tempel wurde mit Rauch erfüllt von der Herrlichkeit Gottes. Im Alten Testament, zum Beispiel im Levitikus und im ersten Buch der Könige, kannst du nachlesen, dass wenn der Hohepriester ins Allerheiligste ging, Rauch aus der Räucherschale aufstieg. Das sollte verhindern, dass er direkten Blickkontakt mit dem Allerheiligsten hatte, denn das hätte ihn getötet. Dieser Rauch symbolisierte die Gegenwart Gottes.
Die Wolkensäule am Tag war das sichtbare Zeichen der Gegenwart Gottes. Sie verhinderte, dass jeder, der Gott ansah, sofort starb. In Hesekiel 11 ist beschrieben, dass Gott zu einem bestimmten Zeitpunkt aus dem Tempel ausgezogen ist.
Zur Zeit Jesu gab es im Tempel kein Allerheiligstes mehr. Dort stand nur ein schwarzer Tisch mit der Buchrolle, sonst nichts. Im Tempel Herodes lebte kein Gott. Nur für eine kurze Zeit war die Herrlichkeit Gottes im Tempel gegenwärtig.
Wisst ihr, wann das war? Schaut in Matthäus 21 nach. Dort können wir vielleicht noch mehr verstehen, wo die Herrlichkeit Gottes ist. Dort muss die Sünde weichen.
Es ist interessant: Als Jesus den Tempel betrat, erfüllte die Herrlichkeit Gottes den Tempel. Und wisst ihr, was sofort weichen musste? Die Zöllner und die Diebe – die Sünde. Wenn die Herrlichkeit Gottes kommt, muss die Sünde weichen.
Matthäus 21,12:
„Und Jesus trat in den Tempel ein und trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften und kauften. Die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenverkäufer stieß er um. Er sprach zu ihnen: ‚Es steht geschrieben: Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden, ihr aber macht es zu einer Räuberhöhle.‘ Und Blinde und Lahme traten zu ihm in den Tempel, und er heilte sie.“
Die Herrlichkeit Gottes war wieder im Tempel gegenwärtig, aber nur für kurze Zeit. Hier lesen wir, dass der Tempel mit Rauch erfüllt wurde von der Herrlichkeit Gottes.
Damit kommen wir nun zu Kapitel 16: Diese sieben Engel, die von dem lebendigen Wesen die sieben goldenen Schalen – die sind so ähnlich wie Kochtöpfe – erhalten, werden angewiesen, diese letzten Gerichte Gottes über diese Welt auszuschütten.
Wir schauen jetzt, was diese sieben Schalen sind. Kapitel 16, Vers 1. Übrigens sind diese sieben Schalen sprachlich und strukturell den sieben Trompeten sehr ähnlich, wenn auch nicht gleich, aber in mancher Hinsicht doch vergleichbar.
Die sieben Schalen des Grimmes Gottes
Offenbarung 16,1: Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Tempel, die zu den sieben Engeln sagte: Geht hin und gießt die sieben Schalen des Grimmes Gottes auf die Erde aus.
Der Erste ging hin und goss seine Schale auf die Erde aus. Es entstand ein böses und schlimmes Geschwür an den Menschen, die das Malzeichen des Tieres hatten und sein Bild anbeteten.
Ich lege jetzt Nummer 22 auf, das ist nämlich die Übersicht, Seite 22, die Übersicht über das Schalengericht. Die erste Schale bewirkte, dass Geschwüre an den Menschen entstanden, sehr ähnlich übrigens den Zehn Plagen Ägyptens. Die sechste Plage in Ägypten war ungefähr dasselbe.
Vers 3: Wiederum, wenn ich das lese, erscheint es mir nicht sehr symbolisch, sondern sehr real. Aber da kann jeder seine eigene Meinung haben. Für mich klingt es sehr real, wie es beschrieben wird.
Vers 3: Und der Zweite goss seine Schale auf das Meer aus. Es wurde zu Blut, wie von einem Toten, und jede lebendige Seele starb, alles, was im Meer war. Das heißt, das Wasser des Meeres wurde in Blut verwandelt, wiederum ähnlich wie bei den Zehn Plagen Ägyptens.
Einige sagen auch, ja, das ist natürlich nur symbolisch und so weiter. Aber ich glaube, der Pharao hat nicht geglaubt, dass es symbolisch ist. Das war unangenehm. Es war, glaube ich, tatsächlich Blut. Wenn du den Bericht von Exodus durchliest, klingt das gar nicht symbolisch.
Vers 4: Und der Dritte goss seine Schale auf die Ströme und die Wasserquellen aus, und sie wurden zu Blut. Das heißt, hier wurden die Wasserquellen und die Flüsse zu Blut verwandelt.
Vers 5: Und ich hörte den Engel der Wasser sagen – und ich bitte euch, unterstreicht euch das wieder: Wisst ihr, was der Engel sagt? Du bist gerecht!
Manchmal hat man das Gefühl, wenn man das Buch der Offenbarung liest: Gott, das ist nicht mehr gerecht, das ist jetzt zu viel, es hätte ja schon längst gereicht. Aber wisst ihr, was der Engel sagt? Gott, du bist gerecht! Der ist und der war der Heilige, dass du so gerichtet hast.
Denn das Blut von Heiligen und Propheten haben sie vergossen, und Blut hast du ihnen zu trinken gegeben. Sie sind es wert.
Erinnert euch, was in den Briefen steht: Was der Mensch sät, das wird er auch ernten. Und das ist wahr. Was du säst, wirst du ernten. Wenn du dich zum Beispiel sehr oft entscheidest, nicht Danke zu sagen – für deine Zimmerkollegen, für das Essen, für das Wetter – wenn du oft genug jammerst und nicht Danke sagst, weißt du, was dann die Konsequenz ist? Du wirst ein undankbarer Mensch.
Undankbare Menschen sind bittere Menschen. Ich frage sehr oft Leute: Möchtest du ein bitterer Mensch werden? Bis jetzt hat noch keiner ja gesagt, bis jetzt hat noch jeder gesagt: Na, eigentlich nicht. Dann sage ich zu ihm: Dann fang an, die richtigen Entscheidungen zu treffen, denn sonst wirst du es.
Siehst du, zuerst treffen wir unsere Entscheidungen, und dann machen die Entscheidungen uns. Und dann drehen sich die Entscheidungen um und machen dich. (Englisches Sprichwort)
Das müssen wir uns bewusst machen. Auch hier sagt er: Du hast ihnen zu trinken gegeben, was sie wert sind.
Vers 7: Und ich hörte den Altar sagen: Ja, Herr Gott Allmächtiger, wahrhaft und gerecht sind deine Gerichte. Sie sind gerecht – auch wenn wir es manchmal nicht wissen.
