Einführung in das Thema Göttlichkeit Gottes
Wie stellen sich Christen die Göttlichkeit Gottes vor? Fünf Dinge, die du dazu wissen solltest.
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt – Nachfolge praktisch, dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute schauen wir uns Gott als den Schöpfer an.
Bevor es irgendetwas von dem gab, was wir Schöpfung nennen, gab es Gott. Vielleicht ist das nicht ganz richtig formuliert, denn das Wort „bevor“ setzt eigentlich voraus, dass es Zeit gibt. Nach der speziellen Relativitätstheorie, die vor gut hundert Jahren entwickelt wurde, gehören Zeit und Raum zusammen. Konsequent zu Ende gedacht würde das bedeuten, dass auch die Zeit ein Produkt der Schöpfung ist und Gott selbst zeitlos ist.
Aber wir sind wieder – ihr merkt das schon – bei dem Thema von gestern: Gottes Andersartigkeit. Wir können ihn nur mit Begriffen beschreiben, die wir verstehen. Also fange ich einfach noch einmal von vorne an.
Als alles losging, was wir Schöpfung nennen, gab es Gott. Und dieser Gott hatte die Macht, die Kreativität und den Willen, die Schöpfung ins Dasein zu sprechen. So bringt der Psalmist die Sache gut auf den Punkt, wenn er sagt: Psalm 33,9, „Er sprach, und es geschah; er gebot, und es stand da.“
Gottes Macht als Schöpfer und Besitzer der Erde
Gott spricht: Es werde, und es wird. Der Gott, mit dem wir es zu tun haben, ist so gewaltig, dass er keinen großen Aufwand betreiben muss, um die Schöpfung zu erschaffen. Es reicht, dass er spricht.
Die Tatsache, dass Gott die Erde erschaffen hat, führt uns sofort zur nächsten Schlussfolgerung: Wenn er sie gemacht hat, gehört sie ihm. Er ist der Besitzer der Erde. Und er ist der Besitzer aller Lebewesen auf der Erde. Auch wir gehören ihm; wir gehören nicht uns selbst.
In 2. Mose 19,5 heißt es: „Und nun, wenn ihr willig auf meine Stimme hört und meinen Bund haltet, dann sollt ihr aus allen Völkern mein Eigentum sein, denn mir gehört die ganze Erde.“ Diese Erde hat einen Besitzer: Gott. Es ist wichtig, dass wir das gut verstehen, denn ein Besitzer hat Rechte.
Wir haben als Familie oft Gäste und verleihen unsere Wohnung auch schon mal, wenn wir weg sind. Aber die Gäste dürfen in unserer Wohnung nicht alles. Sie müssen sich an unsere Regeln halten. Es ist unsere Wohnung, also auch unsere Regeln. Wir bestimmen, was erlaubt und was verboten ist.
In unserer Wohnung wird zum Beispiel nicht geraucht, aber es darf im Stehen gepinkelt werden. Bei uns ist das so, bei anderen Leuten ist es vielleicht genau umgekehrt: Dort darf man in der Wohnung rauchen, muss sich aber beim Pinkeln hinsetzen. Unsere Wohnung, unsere Regeln – Gottes Erde, Gottes Regeln.
Gottes Gebote und die Rolle der Menschen als Gäste
Wenn wir in der Bibel lesen, wie sich Gott ein Leben vorstellt, was er gutheißt und was er verurteilt, was in seinen Augen gerecht und was Sünde ist, dann hören wir den Eigentümer der Erde sprechen. Es ist seine Erde, seine Regeln. Wenn uns etwas nicht passt, können wir natürlich dagegen aufbegehren. Aber eines können wir nicht ändern: Gott besitzt diese Erde.
Wir sind Gäste auf seiner Erde und leben ein Leben, das er uns anvertraut hat. Auch unser Leben gehört ihm. Deshalb lohnt es sich, kurz darüber nachzudenken, was Gott sich von seinen Geschöpfen wünscht.
Dabei ist „wünscht“ eigentlich zu schwach. Eigentlich sprechen wir über unsere Pflicht. Wir fragen uns: Wozu sind wir hier? Auch wenn ein Podcast nicht ausreicht, um diese Frage umfassend zu klären, möchte ich hier zwei Schlaglichter setzen: Dank und Genuss.
Die Pflicht zu Dank und Verherrlichung Gottes
Wir sind hier, um Gott zu danken. Das ist übrigens auch der Grund, warum Menschen grundsätzlich unter Gottes Zorn stehen, wenn sie es nicht tun. So argumentiert Paulus jedenfalls im Römerbrief Kapitel 1.
Gott ist zornig über die Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen. Wenn man sich fragt, was Paulus damit meint, dann erklärt er, dass man Gott als Schöpfer in der Schöpfung entdecken kann. Vielleicht nicht alles von Gott, aber seine Kraft, seine Kreativität und seine Güte lassen sich erkennen. Es gibt einiges, was man entdecken könnte.
Es nicht zu tun, bringt Gottes Zorn über einen Menschen. Denn hören wir Paulus in Römer 1,21: „weil sie Gott kannten, ihn aber weder als Gott verherrlichten, noch ihm Dank darbrachten.“ Also, was sind die Pflichten, die ein Mensch hat? Dank und Verherrlichung.
Gott erwartet von seinen Geschöpfen – und das finde ich ganz zu Recht –, dass sie ihm danken und ihn verherrlichen. Das heißt, ihn groß machen. Wenn wir Gott anbeten, ihm Lieder singen und uns ehrlich darüber freuen, dass er uns jeden Tag mit ganz viel Gutem beschenkt, wenn wir so leben wollen, dass er sich über uns freuen kann, dann ist das nichts Besonderes. Es ist schlichtweg unsere Pflicht als Geschöpfe. Dazu sind wir da.
Es ist unsere Pflicht, uns an Gott und seinen guten Gaben zu erfreuen. Gott will persönlich unsere höchste Freude sein. Er will uns als Geber aller guten Gaben jeden Tag mit Freude beschenken. Dabei ist alle Freude, die wir heute genießen, eigentlich nur ein kleiner Vorgeschmack auf die Freude, die Gott selbst für uns in Ewigkeit bereithält.
Zusammenfassung: Gott als souveräner Schöpfer und Besitzer
Heute ging es um Gott als den Schöpfer. Wie stellen sich Christen die Göttlichkeit Gottes vor? Sie sehen in ihm den Schöpfer aller Dinge, der absolut souverän ist, einfach weil er es wollte, ein Universum ins Dasein zu rufen.
Als Schöpfer ist er der Besitzer und definiert die Regeln, nach denen wir zu leben haben. Übrigens bestimmt er auch das Ablaufdatum der Schöpfung. Als Christen wissen wir, dass es noch eine neue Schöpfung geben wird.
Gott bestimmt den Anfang, den Ablauf der Heilsgeschichte, das Ziel und das Ende. Er kann tatsächlich tun, was er will. So wie der Psalmist es ausdrückt im Psalm 115,3: „Unser Gott ist im Himmel, alles, was ihm wohlgefällt, tut er.“
Gott tut, was er will, worauf er Lust hat. Es ist seine Schöpfung, sie gehört ihm, ihm allein. Wir sind nur Verwalter, dazu geschaffen, seine Schöpfung zu benutzen und zu bewahren. Während wir auf ihr leben, sollen wir Gott danken, ihn anbeten und seine guten Gaben genießen.
Abschluss und Ausblick
Was könntest du jetzt tun? Du könntest kurz darüber nachdenken, was für dich heute neu war.
Wenn du etwas gefunden hast, das du so nicht glauben kannst oder noch nicht wusstest, forsche selbst in deiner Bibel nach.
Wenn es um Gott und seine Göttlichkeit geht, sollten wir als Christen wirklich Bescheid wissen.
Das war's für heute. Falls du die App noch nicht hast, dann besorg sie dir doch.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.