Einleitung: Die Herausforderung, von Wahrheit zu sprechen
Ich habe das Thema für heute Abend ein wenig umbenannt, aber es bleibt derselbe Text: "Die Wahrheit einprägen". So könnte man das Ganze auch nennen.
Wisst ihr, wer es heute wagt, von einer Wahrheit zu sprechen, die über allem steht und für alle Menschen gilt, in allen Kulturen? Da wird einem sehr schnell die Pilatusfrage um die Ohren geschlagen: „Was ist denn Wahrheit?“ Oder man fragt: „Welche Wahrheit meinst du denn?“
Ich meine die Wahrheit der Heiligen Schrift, die Wahrheit der Bibel, die Wirklichkeit des Wortes Gottes. Ich meine die Wahrheit, die sich auch in Jesus Christus, unserem Herrn, verkörpert.
Timotheus war von frühester Jugend an mit dieser Wahrheit vertraut – darüber haben wir ja gestern gesprochen. Er lernte zunächst das Alte Testament kennen und erfuhr dann durch Paulus, wie sich viele Verheißungen oder Voraussagen des Alten Testaments im Messias, nämlich Jesus Christus, erfüllt haben.
Er glaubte der Botschaft und war bald ganz davon bestimmt. So wurde er einer der allerbesten Mitarbeiter des Apostels Paulus und konnte auch anderen die Wahrheit einprägen.
Die Bedeutung der eigenen Prägung durch die Wahrheit
Man könnte an dieser Stelle schon einen ersten Merksatz formulieren: Wer nicht selbst von der Wahrheit des Wortes Gottes geprägt ist, kann diese Wahrheit auch niemand anderem aufprägen.
Wer nicht selbst von der Wahrheit geprägt ist, kann natürlich auch diese Wahrheit niemand anderem vermitteln.
Dabei ist jedoch Vorsicht geboten: Verwechselt die Wahrheit nicht mit euren eigenen Vorstellungen über die Bibel. Was du über die Bibel denkst, sollte zwar richtig sein und der Wahrheit entsprechen. Aber wir müssen uns immer bewusst sein, dass wir Menschen sind und uns auch irren können.
Auch bei Aussagen über die Bibel können Fehler passieren, wie bei mir gestern mit den Städten. Da kann schnell etwas durcheinanderkommen. Es ist gut, wenn wir eine Kontrolle haben und bereit sind zu lernen.
Wenn ich vergesse, dass ich mich irren kann, entsteht ein Problem. Dann wird meine Meinung oder Theologie als die absolute Wahrheit ausgegeben, und ich werde zu einem Sektierer. Das passiert leicht, wenn man vergisst, dass man selbst nicht fehlerlos ist. Das Wort Gottes hingegen ist fehlerlos, und das ist ein wesentlicher Unterschied.
Auch meine Auslegung muss immer wieder am Wort Gottes überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden.
Noch einmal zusammengefasst: Wer andere prägen will, muss selbst von der Wahrheit geprägt sein und sich immer wieder dem Wort Gottes aussetzen.
Paulus’ Brief an Timotheus: Auftrag und Ermutigung
Für den Apostel Paulus war die Arbeit in der Großstadt Ephesus so wichtig, dass er Timotheus seine Anweisungen für die Gemeinde noch einmal schriftlich gab. Wahrscheinlich geschah dies bereits, als Paulus in Caesarea im Gefängnis saß.
Lesen wir nun einfach ein Stück daraus, beginnend mit dem ersten Kapitel und dem ersten Vers des Ersten Timotheusbriefs.
Paulus schreibt: „Ein Apostel von Jesus Christus, der diesen Dienst im Auftrag von Gott ausübt, der unser Retter ist, und von Jesus Christus, der unsere Hoffnung verkörpert, an Timotheus, der durch den Glauben ein richtiger Sohn für mich geworden ist. Ich wünsche dir Gnade, Barmherzigkeit und Frieden von Gott, unserem Vater, und von Jesus Christus, unserem Herrn.“
Als ich nach Mazedonien abreiste, bat ich dich, in Ephesus zu bleiben. Du solltest einigen Leuten dort verbieten, falsche Lehren zu verbreiten. Das gilt immer noch. Sie sollten sich nicht mit jüdischen Legenden und endlosen Geschlechtsregistern beschäftigen, denn das führt nur zu spekulativen Streitereien und fördert nicht den Heilsplan Gottes, der zum Glauben führt.
Das Ziel jeder Weisung und Unterweisung ist jedoch die Liebe – und zwar Liebe aus reinem Herzen, gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben.
Warnung vor falschen Lehrern und die Bedeutung der Liebe
Dieses Ziel haben einige Menschen aus den Augen verloren und sich nutzlosem Geschwätz hingegeben. Sie bilden sich ein, Gesetzeslehrer zu sein, verstehen aber überhaupt nicht, was sie so sicher behaupten.
Wir alle wissen, dass das Gesetz gut ist, wenn man es sachgemäß gebraucht. Man muss sich jedoch darüber im Klaren sein, für wen es bestimmt ist. Es ist nicht für Menschen da, die tun, was vor Gott Recht ist, sondern für diejenigen, die nicht nach Gottes Willen leben und sich gegen ihn auflehnen.
Das Gesetz richtet sich an gottlose und sündige Menschen, denen nichts heilig ist, die keine Ehrfurcht kennen, die sich an Vater und Mutter vergreifen und selbst vor einem Mord nicht zurückschrecken. Es gilt für Menschen, die in Unzucht leben, und für Männer, die sich homosexuell an Knaben oder ihresgleichen vergehen.
Ferner richtet es sich gegen solche, die mit Menschen handeln, Lügen verbreiten, falsche Eide schwören oder sonst etwas tun, was mit der gesunden Lehre nicht vereinbar ist. Es wendet sich gegen alles, was dem Evangelium nicht entspricht – dem Evangelium, das mir anvertraut wurde und in dem Gott seine Herrlichkeit sichtbar macht.
Gott ist in sich selbst vollkommen glücklich und selig.
Paulus’ persönliche Erfahrung und Dankbarkeit
Ich danke unserem Herrn Jesus Christus, der mir die nötige Kraft schenkt. Er hielt mich überhaupt für vertrauenswürdig und nahm mich in seinen Dienst, obwohl ich ihn früher verhöhnt und seine Gemeinde mit grausamer Härte verfolgt habe.
Doch er hat sich über mich erbarmt, weil ich in meinem Unglauben nicht wusste, was ich tat. Die Gnade unseres Herrn hat mich förmlich überschüttet. Er hat mir Glauben und Liebe geschenkt, wie nur Jesus Christus sie geben kann.
Ja, diese Botschaft ist absolut zuverlässig und verdient unser volles Vertrauen. Jesus Christus ist in die Welt gekommen, um Sünder zu retten. Ich war der Schlimmste von ihnen, aber gerade deshalb hatte er Erbarmen mit mir.
Jesus Christus wollte an mir demonstrieren, welche Menschen durch den Glauben ins ewige Leben gerettet werden können. Dem König der Ewigkeit, dem unvergänglichen, unsichtbaren, alleinigen Gott gebührt Ehre und Herrlichkeit für immer und ewig. Amen.
Paulus’ Selbstverständnis und Segenswünsche an Timotheus
Dass der Apostel Paulus einen persönlichen Brief an einen vertrauten Mitarbeiter mit einer derartigen Vorstellung beginnt, wundert einen schon etwas. Es geht also sehr imposant los: Paulus, ein Apostel von Jesus Christus, der diesen Dienst im Auftrag Gottes ausübt – Gott, der unser Retter ist – und von Jesus Christus, der unsere Hoffnung verkörpert.
Muss sich Paulus so vorstellen? Vielleicht. Jedenfalls hielt der Apostel Paulus nichts von einem sogenannten armen-Sünder-Christentum. Er sagte nicht: „Ich bin nichts, ich kann nichts, ich habe nichts, ach, ich Armer.“ Paulus war sich immer seiner Berufung bewusst. Er wusste genau, dass mit seiner Berufung auch ein Auftrag verbunden war.
Dieser Auftrag kam von Gott, dem höchsten Gott. Paulus war sich auch der Tatsache bewusst, dass er alles, was er hatte, seinem Herrn Jesus Christus verdankte. Und dieser Paulus wünscht nun seinem geistlichen Sohn Timotheus Gnade, Barmherzigkeit und Frieden von den beiden Personen der Trinität, an die wir uns direkt wenden können, nämlich vom Vater und vom Sohn.
Die Bedeutung von Gnade, Barmherzigkeit und Frieden
Ich habe mich an dieser Stelle auch gefragt: Wenn man mal ein bisschen darüber nachdenkt, kommt man ins Grübeln. Warum steht hier Barmherzigkeit? Warum wünscht Paulus seinem Mitarbeiter Barmherzigkeit? Er ist doch schon gerettet. Brauchen nicht eher die ganz armen Sünder Barmherzigkeit, die wirklich schlecht dran sind? Warum wünscht Paulus dir und mir Barmherzigkeit?
Vielleicht liegt es daran, dass wir Gnade ja schon lange verstanden haben, oder? Gnade bedeutet nicht nur, dass ich erlöst bin, also die Begnadigung vor dem Gericht. Gnade meint auch Geschenk. Ich werde von Gott mit guten Gaben überschüttet. Aber Barmherzigkeit – die Barmherzigkeit Gottes wendet sich denen zu, denen es nicht gut geht. Sie hilft denen, die vielleicht heute gestolpert sind. Der Barmherzigkeit Gottes wird sich zugewandt. Das brauchst du auch als Mitarbeiter, da bin ich sicher.
Ich weiß jedenfalls, dass ich das brauche. Ich lebe aus der Barmherzigkeit Gottes wie sonst. Gott erbarmt sich über uns. Manchmal könnte er schon sagen: „Ich habe den Kanal voll mit dir. Immer wieder machst du solche Sachen.“ Aber Gott ist barmherzig, und wir brauchen das. Wir brauchten das nicht nur vor unserer Errettung, sondern wir brauchen das jeden Tag.
Gnade, Barmherzigkeit und Friede – das sind drei schöne, sehr schöne Segenswünsche, die der Apostel Paulus hier für Timotheus erbittet. Und die dürfen auch die Gläubigen von Gott für einander erbitten.
Erstens: Gott beschenke dich aus seiner Fülle mit dem, was du brauchst – das ist Gnade.
Zweitens: Gott möge sich deiner erbarmen, wenn du versagst – das ist Barmherzigkeit.
Drittens: Gott erfülle dich mit Frieden in allem, was du tust.
Sind das nicht schöne Wünsche, die wir wirklich brauchen?
Bildhafte Veranschaulichung: Die Prägung einer Münze als Gleichnis
Nun wenden wir uns dem Text der Bibelarbeit zu. Damit wir uns die Botschaft besser einprägen können, habe ich versucht, sie mit einem Bild zu verknüpfen.
Ihr kennt ja inzwischen alle den Euro. Um den Euro damals als Zahlungsmittel einführen zu können, musste die Europäische Zentralbank unter anderem Münzen herstellen lassen – insgesamt 50 Milliarden 629 Millionen Stück.
Alle Münzen sind aus ganz verschiedenen Metalllegierungen gefertigt, zum Beispiel Kupfernickel, Nickelmessing oder Nordischgold. Ein Metallstück allein ist noch keine Münze. Auch ein Metallplättchen wäre keine Münze, selbst wenn es rund wäre und aus dem richtigen Metall bestünde. Es fehlt noch etwas Wesentliches.
Man nennt das sozusagen den Rohling. Der Rohling hat bereits die Form der Münze, ihre Farbe und ihr Gewicht, aber praktisch noch keinen Wert – also 0,00 Cent oder 0,01 Cent oder etwas Ähnliches. Ich weiß nicht genau, was so ein Plättchen tatsächlich kostet.
Der Wert der Münze entsteht erst durch die Prägung. Das ist klar.
Ich hoffe, die Geschwister in Ephesus werden mir verzeihen, dass ich sie mit geringwertigen Münzplättchen, den Rohlingen, verglichen habe. An dieser Stelle hinkt mein Bild sowieso etwas, denn sie waren keine Rohlinge mehr, als der Apostel Paulus den Brief an Timotheus schrieb. Die Gemeinde war immerhin schon zehn Jahre alt, also nicht mehr ganz neu.
Aber wir müssen uns auch überlegen, wie wir den Text auf uns jetzt anwenden können. Dabei gibt es bestimmte Menschen, die wir in der Gemeinde prägen sollen.
Die erste Aufgabe: Den Schmutz falscher Lehre entfernen
Bei der Prägung der Euromünzen wurde natürlich modernste Technik eingesetzt. Das Prinzip der Münzprägung ist jedoch seit dem Altertum immer dasselbe geblieben.
Zum Beispiel muss man darauf achten, dass auf dem Rohling keine Metallspäne, kein Schmutz oder sonstige Verunreinigungen haften. Der Rohling muss wirklich blank und sauber sein. Wird der Schmutz nicht entfernt, wird die Prägung unsauber oder sogar fehlerhaft. Die Münze wäre von Anfang an beschädigt.
Damit kommen wir zur ersten Aufgabe, die Timotheus hatte. Paulus hatte Timotheus extra nach Ephesus geschickt oder dort zurückgelassen, damit er die Geschwister in Ephesus prägen konnte. Seine erste Aufgabe war es, den Schmutz falscher Lehre zu entfernen. Das war der erste Abschnitt, den wir gelesen haben.
Entferne den Schmutz falscher Lehre – das ist gleichsam auch mein erster Punkt. Ich lese noch einmal ab Vers 3:
„Als ich nach Mazedonien abreiste, bat ich dich, in Ephesus zu bleiben. Du solltest einigen Leuten dort verbieten, falsche Lehren zu verbreiten. Das gilt immer noch. Sie sollen sich nicht mit jüdischen Legenden und endlosen Geschlechtsregistern abgeben, denn das führt nur zu spekulativen Streitereien und fördert nicht den Heilsplan Gottes, der zum Glauben führt.
Das Ziel jeder Weisung und Unterweisung ist aber die Liebe, und zwar Liebe aus reinem Herzen, gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben. Dieses Ziel haben einige Leute aus den Augen verloren und sich nutzlosem Geschwätz hingegeben. Sie bilden sich ein, Gesetzeslehrer zu sein, verstehen aber überhaupt nichts von dem, was sie sagen und was sie so sicher behaupten.“ (1. Timotheus 1,3-7)
Umgang mit falschen Lehrern in der Gemeinde
Das ist ganz schön starker Tobak. Aber es ist nötig: Wenn man Leute prägen will, muss man zuerst den Schmutz falscher Lehre entfernen. Der erste Auftrag von Timotheus bestand darin, falsche Lehren zu unterbinden.
Es fällt allerdings auf, dass er nicht dafür sorgen soll, dass diese Leute aus der Gemeinde ausgeschlossen werden. Das steht hier nicht. Aber er soll ihnen das Reden verbieten. Gewissen Leuten darf man nicht gestatten, in der Gemeinde zu reden. Das allgemeine Priestertum bedeutet nicht allgemeines Rednertum. Wenn jemand Unsinn erzählt, soll man ihn natürlich nicht reden lassen – weder Fabeln noch irgendein anderes Zeug.
Hier handelt es sich also noch nicht um handfeste Irrlehrer, sondern um Geschwister. Geschwister, die verführt worden sind, die auf irgendeinen Zug aufgesprungen sind, für eine Weile etwas toll fanden, was jemand erzählt hat – im Radio oder wo auch immer. Damals war das natürlich noch ein bisschen anders, aber es gab auch schon jede Menge verrücktes Zeug, das man glauben konnte.
Mit handfesten Irrlehren, also mit Lehren, die wirklich falsche Lehren verbreiten wollen, muss man ganz anders umgehen. Das steht zum Beispiel im Römerbrief 16,17: „Ich ermahne euch aber, Brüder, dass ihr achtgebt auf die, welche entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt, Parteiungen anrichten und Ärgernisse verursachen. Wendet euch von ihnen ab!“
Das ist ein großer Unterschied. Bei den Geschwistern, um die es hier in Ephesus ging, wo Timotheus war, war das also noch harmlos – auch wenn es nicht ganz ungefährlich war. Es waren noch keine Irrlehrer, sondern wirklich Geschwister, die sich mit Fabeln, Legenden und Geschlechtsregistern abgaben.
Der Geist der Verwirrung und Spekulation
Was genau das war, wissen wir bis heute nicht. Es kann sein, dass manche damals über geheimnisvolle himmlische Äonenregister nachgrübelten – also über Engelsgeschlechter. Einige glaubten, dass solche Engelsgeschlechter zwischen den Menschen und Gott standen. Dabei gab es bestimmte Engelshierarchien, die sie mit aller Gewalt zu durchschauen versuchten.
Andere vermuten, dass hier vielleicht ein jüdischer Hintergrund vorliegt, etwa in Form von Geschlechtsregistern. Wie dem auch sei: Dahinter steckt ein Geist, der das Wort verbessern will oder der – sei es durch Grübelei oder durch Vision – mehr erfahren möchte, als in der Bibel steht. Dieser Geist ist es, der diese Verwirrung anstiftet.
Dieser spekulative Unsinn fördert den Ratschluss oder den Heilsplan Gottes in keiner Weise. Spekulationen sind hier fehl am Platz! Immer wieder treffe ich in Gemeinden Menschen, die mich nach diesem oder jenem fragen. Dann kann ich nur antworten: Hör auf mit Spekulationen! Hier wissen wir nichts! Gottes Wort hat uns das nicht gesagt. Wenn man weitergeht, fängt man unter Umständen an, sich Dinge zusammenzureimen, die man nicht mehr wirklich weiß.
Immer wieder gibt es Leute, die sozusagen zwischen den Zeilen der Bibel lesen wollen und die tollsten Dinge aus irgendwelchen Geschlechtsregistern herauslesen. Sie bleiben also nicht beim klaren Wort der Schrift. Andere treiben es noch schlimmer: Sie stellen plötzlich fremde Quellen neben die Schrift – also Legenden, Fabeln, Mythen oder manchmal auch eigene Erfahrungen.
Ja, sie stellen ihre eigenen Erfahrungen dann über die Schrift und erklären die Bibel von ihren Erfahrungen her. Das wird schwierig. Dabei ist das Nachdenken über solche Sachen noch nicht einmal das größte Problem. Manche sind eben Grüblertypen. Aber diese Leute wollen ihren spekulativen Unsinn natürlich an andere weitergeben und spielen sich als Lehrer in der Gemeinde auf. Dann ist es nicht mehr harmlos.
Vers 7 sagt: Sie bilden sich ein, Gesetzeslehrer zu sein, verstehen aber überhaupt nichts von dem, was sie sagen, und behaupten es mit großer Sicherheit. Das sollte Timotheus unter allen Umständen verhindern. Hier musste er also handeln. Das war nicht einfach für den jungen Mann. In der Großstadtgemeinde Ephesus musste er solchen Leuten wirklich massiv entgegentreten.
Wer solche Lehren und Spekulationen in der Gemeinde duldet und solche Leute nicht zurechtweist, die sagen: „Du gehst hier über die Schrift hinaus“, der duldet sozusagen Schmutz in der Gemeinde. Bleiben wir beim Bild der Prägung: Wenn andere Metallspäne oder Steinchen zwischen den Prägstempel und den Rohling geraten, verschmutzen sie das ganze Werk und verhindern eine klare Prägung der Geschwister in der Wahrheit.
Der Prägering der Liebe als Schutz vor Verletzungen
Zweitens: Den Prägering der Liebe einlegen.
Wenn ihr das mal zuhause ausprobiert, nehmt einen Hammer, legt ein rundes Metallplättchen auf den Amboss oder auf den Schraubstock und schlagt darauf. Besonders wenn es sich um weiches Metall handelt, wird das Plättchen dabei ganz dünn, ausgebeult und vielleicht sogar scharfkantig. Das kann schnell passieren. Die Gefahr ist also besonders groß, wenn man weiches Metall verwendet.
Als Kinder haben wir manchmal so Pfennigstückchen auf eine Schiene gelegt, auf der die Straßenbahn oder Eisenbahn fuhr, und dann zugeschaut, wie schön breit gequetscht das Metall wurde. Das ist klar, denn das ist relativ weiches Metall, und so verhält es sich.
Damit das bei der Prägung einer Münze nicht passiert – also damit der Präge-Stempel den Rohling nicht breitquetscht, unansehnlich macht oder scharfkantig werden lässt – benötigt man bei der Münzherstellung einen Prägering.
Um den Rohling wird also ein Ring gelegt, der eine bestimmte Form hat. Ihr könnt das bei Münzen sehen, wenn ihr eine in die Hand nehmt. Dort ist oft eine Riffelung oder eine andere Form zu erkennen, manchmal auch Sternchen oder andere Muster. Diese Formen stammen ursprünglich von dem Prägering, der bei der handwerklichen Herstellung verwendet wurde.
Wir lesen in Vers 5: „Das Ziel jeder Weisung und Unterweisung ist aber die Liebe, und zwar Liebe aus reinem Herzen, gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben.“ Dieses Ziel haben einige Leute aus den Augen verloren und sich nutzlosem Geschwätz hingegeben.
Liebe Geschwister, das lässt sich immer wieder beobachten: Spekulative Auslegungen der Schrift führen am Ziel christlicher Unterweisung vorbei, nämlich der Verwirklichung der Liebe. Das Ziel der Weisung oder die Hauptsumme des Gebotes ist das, was die Weisung erreichen will. Die Weisung, die von Gott kommt, will ein bestimmtes Ziel erreichen.
Aus dem Zusammenhang ist hier nicht ganz eindeutig klar, ob es um die göttliche Weisung an sich oder auch um die Unterweisung der Gemeinde geht. Aber beides ist ohnehin eng miteinander verbunden, denn es kann und darf keine Unterweisung in der Gemeinde geben, die nicht vom Wort Gottes abhängig ist. Jede Weisung muss am Wort Gottes ausgerichtet bleiben.
Nun steht mitten in diesen Auseinandersetzungen – wenn ihr das Kapitel verfolgt – plötzlich etwas, das viele Theologen im Eifer des Gefechts regelrecht vergessen. Es gibt ein lateinisches Wort, das ich nicht mehr ganz genau zusammenbekomme, aber es bedeutet auf Deutsch so viel wie: „Die Wut der Theologen“.
Diese ist sprichwörtlich. Wenn Theologen aufeinander losgehen, dann fliegen die Fetzen. Gerade an dieser Stelle, inmitten der Auseinandersetzungen mit falscher Lehre, vergessen diese „liebenden“ oder besser gesagt nichtliebenden Theologen, was das Ziel aller Weisung ist. Und hier steht es: Das Ziel ist die Liebe.
Ich weiß, dass dieser Begriff heute oft sehr missbraucht wird, nicht nur in Fragen der Sexualität, sondern auch gerade in der Gemeinde, wenn es um Lehrfragen geht – um lebenswichtige Fragen, manchmal um die richtige Lehre. Dann hört man oft: „Lehre entzweit, Liebe vereint.“ Also lassen wir die Lehre nicht so genau nehmen. Das klingt wunderschön: „Lassen wir die Lehre Lehre sein und leben die Liebe.“
Aber liebe Geschwister, das hätte verheerende Auswirkungen. Ich kann schon verstehen, dass manche Theologen in Situationen, in denen sie wirklich um die Reinheit der Lehre kämpfen, das Wort „Liebe“ nicht mehr hören können. Denn es wird immer wieder von denen benutzt, die die Lehre verwischen wollen und denen es gar nicht um die Wahrheit geht.
Doch der Missbrauch eines Begriffs, der nachweislich von der Schrift wegführt, darf uns nicht daran hindern, das zu tun, was Gott von uns will. Wenn wir den Prägering der Liebe weglassen, werden wir scharfkantig, unansehnlich – und wir verletzen andere leicht.
Ich weiß, wovon ich spreche. Einige Leute in Ephesus hatten damals offensichtlich das Ziel der Liebe aus den Augen verloren. Das waren die, die ihre falschen Lehren verbreiteten. Ihnen ging es nicht darum, die Liebe in der Gemeinde zu fördern, sondern ihre eigenen Lehren.
Es gibt so viele Leute. Manchmal bekomme ich Schriften zugeschickt, die ich dann in „Bibel und Gemeinde“ veröffentlichen soll. Da steht manchmal ein horrender Unsinn drin. Aber die Leute sind überzeugt von ihrer Sache. Mir ist es schade um die Zeit, denn oft merkt man schon nach einer Seite, worum es geht.
Diese Leute kämpfen für ihre Lehre und sagen bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit etwas dazu, wenn sie die Gelegenheit bekommen – oft kurz vor der Gebetsstunde. Sie wollen ihr Zeug loswerden.
Diese Menschen denken nicht an die Liebe, sie denken auch nicht an den Aufbau der Gemeinde, sondern nur an ihre speziellen Lehren. Das ist typisch für solche, die scharfkantig sind und andere leicht verletzen.
Etwas, das nicht zum Ziel der Weisung führt, sondern Streitfragen hervorbringt, stammt offensichtlich nicht von Gott. Das Ziel der Weisung ist, dass bei denen, die sie befolgen, Liebe entsteht. Gottes Weisung führt nicht zum Streit, sondern zur Liebe.
Streitfragen führen zum Streit, ebenso wie Spitzfindigkeiten oder ähnliches. Wahre Liebe kommt übrigens aus einem reinen Herzen, aus einem guten Gewissen und aus ungeheucheltem Glauben.
Liebe aus reinem Herzen verfolgt keine egoistischen Ziele. Liebe aus gutem Gewissen ist sich ihrer Sache sicher und hat kein schlechtes Gewissen wegen vergangener Vorkommnisse. Liebe aus ungeheucheltem Glauben ist gelöst und ohne Krampf.
Kurz gesagt: Echte, von Gott gewirkte Liebe ist das Ziel. Unser Herr Jesus hat das auch so gesagt: Alle Gebote lassen sich zusammenfassen in das Gebot, den Herrn, deinen Gott, zu lieben mit ganzem Herzen, ganzer Seele, ganzem Verstand und ganzer Kraft – und deinen Nächsten wie dich selbst.
Der Prägering der Liebe hält alles zusammen, damit bei der Prägung nichts schiefgeht und die Plättchen nicht scharfkantig oder unansehnlich werden. Der Prägering der Liebe sorgt dafür, dass wir eine gute Prägung bekommen.
Die Funktion des Unterstempels: Ein Leben, das die Lehre trägt
Drittens: Ein brauchbarer Unterstempel sein
Wenn man ein Münzplättchen prägen will, geht das natürlich nicht so, dass man es einfach auf den Amboss legt, dann mit dem Prägstempel von oben prägt, anschließend einen anderen Stempel für die Rückseite nimmt, das Plättchen umdreht und von der anderen Seite prägt. Denn dabei wird die erste Seite wieder beschädigt. Versteht ihr, so funktioniert das nicht.
Man muss von vornherein einen Unterstempel haben, der ebenfalls geprägt ist. Bei uns im Osten war zum Beispiel Hammer und Sichel darauf, ich erinnere mich noch an einen Ehrenkranz, Hammer und Sichel oder so etwas Ähnliches. Ich weiß gar nicht, was hier jetzt drauf ist, das könnt ihr später selbst nachschauen.
Also, man legt das Plättchen auf den Unterstempel, dann kommt der Prägestempel darauf. Jede Prägemaschine, auch heute noch, hat so einen Unterstempel, in dem sich das Muster befindet, das man dann auf der Rückseite der Münze sehen und fühlen kann.
1. Timotheus 1, Vers 8, ich lese:
Wir alle wissen, dass das Gesetz gut ist, wenn man es sachgemäß gebraucht. Man muss sich nämlich darüber im Klaren sein, für wen es bestimmt ist. Es ist nicht für Menschen da, die tun, was vor Gott Recht ist, sondern für die, die nicht nach Gottes Willen leben und sich gegen ihn auflehnen.
Es richtet sich an gottlose und sündige Menschen, denen nichts heilig ist, die keine Ehrfurcht kennen, die sich an Vater und Mutter vergreifen und selbst vor einem Mord nicht zurückschrecken. Es gilt für Menschen, die in Unzucht leben, und für Männer, die sich homosexuell an Knaben oder ihresgleichen vergehen. Für solche, die mit Menschen handeln, Lügen verbreiten, falsche Eide schwören oder sonst etwas tun, was mit der gesunden Lehre nicht vereinbar ist.
Es richtet sich gegen alles, was dem Evangelium nicht entspricht, dem Evangelium, das mir anvertraut wurde und in dem Gott seine Herrlichkeit sichtbar macht – Gott, der in sich selbst vollkommen glücklich ist.
Ich danke unserem Herrn Jesus Christus, der mir die nötige Kraft schenkt, dass er mich überhaupt für vertrauenswürdig hielt und in seinen Dienst genommen hat, obwohl ich ihn früher verhöhnt und seine Gemeinde mit grausamer Härte verfolgt habe. Doch er hat sich über mich erbarmt, weil ich in meinem Unglauben nicht wusste, was ich tat. Die Gnade unseres Herrn Jesus hat mich förmlich überschüttet.
Das Gesetz als Spiegel der Sündhaftigkeit
Der Sinn des Gesetzes ist es, den Menschen seine Sündhaftigkeit vor Augen zu halten. Das Gesetz richtet sich natürlich nicht an diejenigen, die ihre Sündhaftigkeit bereits erkannt haben. Vielmehr zielt es auf diejenigen ab, die sie noch nicht erkannt haben und sich für sündlos halten – nach dem Motto: „Ich habe doch noch niemand erschlagen, ich bin doch ein guter Mensch.“ Genau solche Menschen laufen draußen herum.
Wer durch die Gnade Gottes erlöst wurde, braucht das Gesetz nicht mehr, um ein geheiligtes Leben zu führen. Denn er lebt dieses Leben von selbst. Derjenige, der Gott nicht kennt, braucht das Gesetz, um zu erkennen, was Sünde ist. Wer bereits geheiligt ist, lebt nicht so, weil er Strafe fürchtet oder weil das Gesetz ihm etwas androht, sondern weil die Liebe zu seinem Herrn und Gott ihn gottesfürchtig leben lässt.
Paulus beendet die Aufzählung der sündigen Menschen, für die das Gesetz gilt, mit einem interessanten Nachsatz. In Vers 10 heißt es: „Oder sonst etwas tun, was mit der gesunden Lehre nicht vereinbar ist.“ An dieser Stelle habe ich mich gefragt, warum Paulus plötzlich von gesunder Lehre spricht. Er hat doch gerade mehrere Verse lang Sünden aufgezählt. Warum also dieser Wechsel?
Der Text gibt die Antwort: Ein sündiges Leben widerspricht einer biblisch gesunden Lehre. Also gut aufpassen! Natürlich gibt es auch kranke Lehre, wie wir vorhin besprochen haben. Aber hier legt der Apostel Paulus eine andere Betonung auf, nämlich auf das Leben.
Übrigens kann man das in der Christenheit sehr gut beobachten. Wenn eine Gemeinde, eine ganze Gemeindebewegung oder auch einzelne Personen vom Wort Gottes abweichen, also von der Lehre des Wortes Gottes abweichen, merkt man das zuerst in ihrer Moral. Die Abweichung von der Lehre des Wortes Gottes zeigt sich fast immer zuerst in moralischen Dingen.
Man könnte also sagen: Der gesunden Lehre entspricht im Umkehrschluss ein heiliges oder geheiligtes Leben. Eine Lehre, die nicht zu einem geheiligten Leben führt oder zur göttlichen Liebe, wie wir es vorhin gesagt haben, ist krank.
Biblische Lehre führt immer zu einem geheiligten Leben. Wenn jemand das vernachlässigt, wissen wir, dass es keine biblische Lehre ist, wenn er keinen Wert auf ein geheiligtes Leben bei sich und bei anderen legt. Biblische Lehre zielt immer auf ein geheiligtes Leben ab. Nur das entspricht dem Evangelium, das die Herrlichkeit Gottes offenbart. Und genau das hat Paulus gepredigt und gelebt.
Paulus als Vorbild für Lehre und Leben
Ja, die Wahrheit der wunderbaren Heilsbotschaft hat sich nicht nur in seiner Lehre eingeprägt, sondern wirklich auch in seinem Leben. Er war ein großartiger Lehrer, der viele Menschen prägte und uns noch heute mit seiner Lehre durch die Gnade Gottes beeinflusst. Seine Briefe wurden ja schließlich in das Wort Gottes aufgenommen.
Aber das konnte dieser Mann nur, weil er gleichzeitig eine beispielhafte Liebe lebte, die einzigartig war. Er sagt von seinem Herrn, dass er ihm Glauben und Liebe geschenkt hat. Paulus wusste genau, wer er vorher war – er hatte sogar die Gemeinde verfolgt. Und dann sagt er von Jesus, diesem Herrn, dass er ihm Glauben und Liebe geschenkt hat, wie nur er sie geben kann.
So wurde Paulus der "Unterstempel", der zahllose Menschen geprägt hat. Und nur so können auch wir andere Menschen prägen – wenn dein Leben damit übereinstimmt, und mein Leben ebenso. Lehre allein reicht nicht aus; es gehört der "Unterstempel" des Lebens dazu. Sonst wird die Lehre sofort wieder zerstört.
Das ist genau so, als wenn ihr jetzt eine Euromünze nehmt und mit einem Hammer kräftig darauf schlagt. Wenn man kräftig genug zuschlägt, weiß ich nicht, ob das noch jemand annimmt – dann ist die Münze zerstört. Alles wird plattgemacht. Wenn ich nicht selbst geprägt bin als der, der darunter steht, dann nützt meine Lehre nichts.
Menschen mit gesunder Lehre sind gefragt. Das heißt also Menschen, die erfüllt sind mit biblischer Wahrheit, göttlicher Liebe und heiligem Leben.
Der Prägestempel: Von Christus geprägt werden
Ich komme zum letzten Punkt, viertens: Von Christus prägen lassen.
Wir haben also gesprochen über das Ausgangsprodukt, dieses Metallplättchen, den Rohling, den Münzrohling. Zuerst muss also ein Ring darum gelegt werden – der Prägering der Liebe. Doch bevor das geschieht, muss der Schmutz entfernt werden. Das habe ich jetzt vergessen zu erwähnen. Der Schmutz, also falsche Dinge, dürfen nicht mit in Verbindung kommen.
Dann kommt der Prägering, anschließend der Unterstempel, der wir selber sind. Und jetzt natürlich der eigentliche Prägestempel, der dem Metallstück den Wert aufprägt. Dieser Wert kommt nicht vom Unterstempel, also nicht von uns, sondern von Christus. Das ist Christus.
Vers 15: Ja, diese Botschaft ist absolut zuverlässig und verdient unser volles Vertrauen. Jesus Christus ist in die Welt gekommen, um Sünder zu retten. Ich war der Schlimmste von ihnen. Aber gerade deshalb hatte er Erbarmen mit mir. Christus wollte an mir demonstrieren, welche Menschen durch den Glauben ins ewige Leben gerettet werden können. Was für Menschen das sind.
Und was war er für einer? Es ist Christus, der einen Menschen in seinen Dienst stellt. Das wusste Paulus, das sagt er auch von sich. Und das ist ein Vorrecht, für das man gar nicht genug danken kann.
Als Kind habe ich mich manchmal gewundert. Früher war es üblich, dass ein Bruder, der von irgendwoher in unsere Gemeinde kam, oft von dem Vorrecht sprach, hier reden zu dürfen. Damals dachte ich: Was sagt er jetzt? Was soll das? Einem Herrn dienen darf – verdient hat das keiner.
Die Gnade des Herrn Jesus, die er uns schenkt, verhält sich zu meiner Schuld ungefähr so wie ein großer Wasserfall, zum Beispiel Niagara, zu einem Becher, den ich darunter halte. Einen leeren Becher. Dass ein Mensch glauben kann, ist ein Geschenk – ein Geschenk seines Herrn Jesus Christus. Glaube kommt nicht aus dem Menschen selbst, das kann kein Mensch produzieren. Glaube wird von Gott geschenkt.
Und die Liebe zu Gott und den Menschen hat ihre Quelle auch nicht in irgendwelchen Gefühlen, nicht in Sympathie, auch nicht im Verstand, sondern in Christus. Sie wird aus seiner Fülle immer wieder neu geschenkt. Ich halte den Becher darunter, und es fließt sofort über. So viel schenkt er.
Hier die Einleitungsformel: Das Wort ist gewiss. Diese Formulierung findet sich nur fünfmal im Neuen Testament, und zwar immer in den Pastoralbriefen. Sie weist immer auf eine wichtige Aussage hin.
Vers 15: Das Wort ist gewiss und aller Annahme wert. So übersetzt Luther. Oder, das war Elberfelder: Das ist gewisslich wahr und ein Wort des Glaubens wert. Paulus betrachtete sich als den Ersten in der Reihe der Sünder. Schließlich hatte er die Gemeinde verfolgt. Doch durch die Barmherzigkeit des Herrn wurde er zum Prototyp für alle Erretteten.
Paulus ist unendlich dankbar für die Gnade, die er von seinem Herrn empfangen hat. Christus hat ihm seinen Prägestempel aufgedrückt und damit etwas von seinem Wesen in ihm sichtbar gemacht.
Und Paulus sagt in Vers 17: Dem König der Ewigkeit, dem unvergänglichen, unsichtbaren, alleinigen Gott gebührt Ehre und Herrlichkeit für immer und ewig.
Gott ist der König aller Zeiten und Zeitalter, aller Ewigkeit. Gott ist allein Gott, also niemand sonst ist Gott. Es gibt nur einen einzigen. Die Götter der Völker sind Götzen.
Gott ist unverweslich, Gott ist unvergänglich, unverändert. Gott ist für Menschen unsichtbar, aber er ist da, er ist Wirklichkeit und herrlich in seinem ganzen Wesen. Gott ist jeder Anerkennung und jeder Wertschätzung wert.
Schlussgedanken: Von Christus geprägt andere prägen
Ich komme zum Schluss: Wer andere prägen will, dessen Leben muss sozusagen ganz hinter Christus zurücktreten. Denn nur Christus kann Menschen das geben, was ihnen wirklichen Wert verleiht. Er ist der Präge-Stempel, der den Wert darauf prägt.
Wer andere prägen will, muss selbst von Christus geprägt sein. Nur so wird er selbst ein brauchbarer Unterstempel, der hilft, dass andere wiederum geprägt werden. Dabei hinkt mein Bild natürlich ein bisschen, aber nur so funktioniert es.
Wer andere prägen will, liebe Geschwister, darf bei allem, was er tut, niemals den Prägering der Liebe vergessen. Damit sich die Wahrheit auch tief bei denen einprägt, denen er dient, darf er nicht tolerant gegenüber falschen Lehren sein. Stattdessen muss er diesen Schmutz beiseite tun.
Ich wünsche euch, dass ihr solche Menschen werdet – immer mehr, immer deutlicher. Das wünsche ich natürlich auch mir selbst.