Einführung in die Erlebnispädagogik und Dankgebet
Es geht um die Erziehung von Menschen. Bei der Erlebnispädagogik geht es darum, Werte durch Erlebnisse zu vermitteln und nicht nur frontal zu unterrichten. Momentan machen wir es allerdings frontal. Ihr Armen müsst da sitzen, und ich darf sprechen.
Ich habe zwei Vorteile: Ich muss stehen, da kann man nicht schlafen, und ich muss sprechen, da kann man auch nicht schlafen. Du musst sitzen und zuhören. Du hast zwei Nachteile, aber dafür kann ich nichts. Damit müsst ihr heute leben und morgen auch.
Bevor wir jetzt beginnen, möchte ich gemeinsam unseren Herrn danken. Wir bringen diese Stunden vor ihn, damit sein Name verherrlicht wird und damit es ein großer Segen werden kann – für euch und für die Menschen, mit denen ihr arbeiten dürft.
Lieber himmlischer Vater, heiliger Gott, wir wollen dir von Herzen danken für deine Güte, die du uns Tag für Tag schenkst. Wir wollen dir für all das danken, was wir oft als selbstverständlich ansehen: für die Kleidung, für das Essen, für ein Auto und für alles, was du uns in deiner Großzügigkeit gegeben hast.
Vor allem aber, lieber Herr Jesus, möchte ich dir danken, dein Kind zu sein. Es ist so unwahrscheinlich, warum du es getan hast, warum du uns erwählt hast. Wir werden es nie ganz verstehen. Wir haben es mit nichts verdient. Alles, was wir tun können, ist Danke sagen und dir das Leben zurückzugeben, das du uns gegeben hast. Damit du es heilig machen kannst, damit du uns zu dem Licht machst, zu dem du uns für diese Welt gemeint hast.
Danke, Vater, für diese Zeit, danke für diese lieben Leute hier, die dein Wort und vor allem dich besser kennenlernen wollen. Vor allem aber wollen sie, dass Menschen gerettet werden. Herr, dass das der Fall sein möge – das ist unser Anliegen. In deinem Namen bitte ich das alles. Amen.
Persönliche Vorstellung und Herkunft
Okay, nun zu mir: Ich bin 34 Jahre alt und brauche dir nichts mehr zu raten. Ich bin seit fast zehn Jahren verheiratet – das ist schon ganz schön lange. Ich habe eine ganz liebe Frau, die Hannelore heißt, und wir haben drei Kinder. Lukas, Lisa und Eva Maria sind sechs, vier und ein Jahr alt.
Zu meiner Person: Ich bin in Schladming geboren. Das liegt in Österreich, etwas südöstlich von Salzburg. Kennt jemand von euch Schladming? Ja, ein paar? Seid ihr am Skifahren interessiert? Vor drei Wochen fand dort der erste Weltcup-Nachtslalom statt. Aber das ist vielleicht nicht für alle interessant, oder?
Auf jeden Fall, das ist in Schladming, auf der Planei – das ist unser Skihügel dort. Unser Zentrum, der Tauernhof, liegt direkt neben der Talstation. Man kann mit den Skiern bis vor die Haustür fahren und dann in die Gondeln einsteigen, um hochzufahren.
Ich bin dort geboren und aufgewachsen. Als ich etwa zwölf oder dreizehn Jahre alt war, war ich drei Jahre lang als Kuhhirte auf der Alm. Mein Vater war eigentlich streng und wollte mich im Sommer nicht durchfüttern. Deshalb hat er mich für zehn Wochen auf die Alm geschickt.
In Österreich haben wir sehr lange Sommerferien, dafür sind die anderen Ferien kürzer. Vom ersten bis zum letzten Tag musste ich auf die Alm. Dort war ich zusammen mit einer älteren Frau, die ungefähr sechzig Jahre alt war. Ich war gerade elf oder zwölf Jahre alt. Wir hatten nicht allzu viele Gemeinsamkeiten, deshalb habe ich viele Stunden allein in den Bergen verbracht.
Dort begann eigentlich meine Liebe zu den Bergen. Mit elf oder zwölf Jahren habe ich dann meine ersten Klettertouren alleine gemacht, einfach weil ich nach meiner Arbeit nichts zu tun hatte. Bis zum Mittag war immer viel los, mit den Kühen. Um fünf Uhr morgens raus – das klingt vielleicht wie Heidi und Peter, aber es ist nicht so romantisch, wie man es sich vorstellt.
So ist meine Liebe zu den Bergen entstanden.
Glaubensweg und beruflicher Werdegang
Ich habe mein Leben dem Herrn Jesus übergeben, als ich 15 Jahre alt war – eigentlich durch eine Lüge.
Damals, als ich etwa 13 oder 14 Jahre alt war, war die Jugendstunde der einzige Ort, an den ich abends gehen durfte. Das habe ich ausgenutzt. Nach der Jugendstunde gingen wir immer noch auf eine Cola, was ganz nett war. Außerdem haben mir die Mädchen dort auch ganz gut gefallen. So bin ich halt regelmäßig hingegangen.
Der Jugendwart hieß Gottliebe. Was er gesagt hat, hat für mich irgendwo Sinn ergeben. Aber ich dachte mir: Bevor ich mit dem Glauben anfange, warte ich, bis ich dreißig bin. Dann bin ich fast schon tot, und dann kann ich die Dinge tun. Jetzt bin ich vierunddreißig. So denkt man eben, wenn man fünfzehn Jahre alt ist.
Bei der Hochzeit von Gottliebe, zu der er uns eingeladen hatte, fragte er mich, ob ich mein Leben Jesus gegeben habe. Ich wollte ihm an seinem Hochzeitstag nicht die Freude verderben. Er hatte zwei Jahre hart an mir gearbeitet. Also sagte ich ihm, dass ich mein Leben Jesus gegeben habe – obwohl das eine Lüge war.
Er freute sich sehr, aber ich selbst war nicht glücklich. An diesem Abend, weil ich Gottliebe sehr respektierte, wusste ich, dass ich am nächsten Tag zu ihm gehen und mich entschuldigen müsste, dass ich ihn belogen hatte. Doch das wollte ich auf keinen Fall tun.
Dann kam mir eine zweite Möglichkeit: Ich könnte mein Leben heute Abend Jesus geben. Dann müsste ich morgen nicht zu Gottliebe gehen. So habe ich es schließlich gemacht. Es war keine leichtfertige Entscheidung. Ich wusste, dass sich mein Leben ändern würde, wenn ich es tat. Aber es war mir immer noch lieber, als zu Gottliebe zu gehen.
Auf diese Weise bin ich zum Glauben gekommen.
Anschließend habe ich eine Ausbildung zum Automechaniker gemacht – vier Jahre lang bei Opel, einer guten deutschen Marke. Danach habe ich den Wehrdienst geleistet, was man in Österreich oder Deutschland so machen muss.
Danach begann ich als Skilehrer zu arbeiten. Neun Jahre lang war ich hauptberuflich Skilehrer, vor allem in Österreich, aber auch in den USA, Kanada und Australien. Wenn man im Winter Skilehrer ist, stellt sich die Frage: Was macht man im Sommer? Dann geht man eben nach Australien oder Argentinien, denn dort ist im Sommer Winter. So konnte ich das ganze Jahr arbeiten.
Das habe ich einige Jahre gemacht, bis ich meine jetzige Frau kennengelernt habe. Sie mochte es nicht so, dass ich immer sechs Monate unterwegs war. Also überlegte ich mir, etwas zu Hause zu finden.
So begann ich zusammen mit einem Bergführerkollegen eine Bergsteigerschule im Sommer: den Abenteuer Klub Dachstein. Den habe ich dann einige Jahre betrieben.
Die Verbindung von Bergsteigen und Glaubensvermittlung
Und in all der Zeit, als ich mit den Gästen in die Berge ging, ihnen die Berge näherbrachte und das Klettern beibrachte, habe ich ihnen immer von der Schöpfung erzählt. Ich habe ihnen die Schönheit der Natur gezeigt, aber ich wollte noch mehr erzählen – vom Schöpfer selbst.
Das war jedoch nicht so einfach. Die Leute, die zu mir kamen, wollten Urlaub machen, abends etwas trinken – mit dem Bergführer oder dem Skilehrer – und einfach mal nicht nachdenken. Wenn man aber über Christus spricht, muss man nachdenken. So ist das nun mal.
Ich muss ehrlich sein: Wenn ich im Jahr zwei oder drei gute Gespräche führen konnte, war das schon viel. Deshalb habe ich mir von Gott den Wunsch ans Herz gelegt, einen christlichen Abenteuerclub zu gründen. Ich habe es versucht und verschiedene Organisationen angeschrieben, doch niemand hatte Interesse.
So dachte ich: Okay, Herr, das ist dein Problem, nicht meins. Ich bin gespannt, was du daraus machst.
Bei uns in Schladming gibt es seit 1964 das Fackelträgerzentrum Tauernhof. Der ehemalige Direktor, der das Zentrum gegründet hatte, war Gernot Kunzelmann. Einige von euch kennen ihn vielleicht – ich habe vorhin von ihm gesprochen. Er verunglückte 1988 beim Paragliden tödlich.
Paragliden ist eine Mischung aus Drachenfliegen und Fallschirmspringen. Er stürzte ab und ging danach heim zum Herrn. Danach suchte man jemanden, der die sportlichen Programme am Tauernhof weiterführt. Dort wird sehr viel Sport gemacht.
Ich kannte Gernot Kunzelmann eigentlich kaum, nur vom Hörensagen. Einer seiner Mitarbeiter war in meinem Gebetskreis zu Hause und sagte zu mir: „Hans-Peter, du machst das beruflich, komm doch zu uns und mach das.“ So begann eine lange Geschichte, die ich euch jetzt nicht im Detail erzähle.
So kam ich 1990 zum Tauernhof, und seitdem bin ich dort – das sind jetzt sieben Jahre. 1991 bat man mich, die Leitung zu übernehmen, und so bin ich dort.
Hintergrund und Bedeutung der Fackelträgerarbeit
Eins noch ganz kurz: Wisst ihr, was Fackelträger eigentlich sind? Wenn nicht, macht das gar nichts.
Der Meier Thomas sagt immer: Predige niemals Fackelträger. Fackelträger predigen nur Christus. Es ist nicht wichtig, ob die Leute das wissen oder nicht. Aber ich möchte, dass ihr einen kleinen Bezug dazu habt.
In Deutschland gibt es auch zwei Fackelträgerzentren. Eines befindet sich in Friedrichshafen, Bodenseehof, und das andere ist die Klostermühle in der Nähe von Koblenz.
Diese Arbeit entstand durch Major Thomas, einen Engländer, der im Zweiten Weltkrieg gegen die Deutschen kämpfen musste. Doch Gott legte ihm den Wunsch ans Herz, die Deutschen mit dem Evangelium zu erreichen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lud er deutsche Jugendliche nach England ein, erzählte ihnen von Jesus, und viele wurden gläubig. So begann diese Arbeit. Heute gibt es weltweit zwanzig Fackelträgerzentren.
Programme und Aktivitäten am Tauernhof
Was tun wir am Tauernhof? Ganz kurz: Wir können 60 Studenten beziehungsweise Gäste aufnehmen. So viel Platz haben wir, also ist es nicht allzu groß.
Ich fange jetzt mit dem Winter an. Im Winter haben wir Skifreizeiten. Von Weihnachten bis Ostern bieten wir 14 Skifreizeiten an. Diese dauern jeweils eine Woche, von Sonntag bis Samstag. Dabei sind immer 60 unterschiedliche Gäste bei uns.
Wir haben sieben Skilehrer, teilweise ausgebildete, teilweise bilde ich sie selbst aus. Sie fahren tagsüber mit unseren Gästen Ski. Abends gibt es Bibelarbeit. Das ist schön, weil so viele Leute im Winter zu uns kommen, die mit Glauben oder mit Christus gar nichts zu tun haben. Sie kommen, um Skifahren zu lernen, und lernen dabei auch Christus kennen. Das ist ganz nett.
Die Skilehrer, die bei uns am Tauernhof sind, sind alle gläubige Menschen. Das ist natürlich das Wichtigste. So nutzen wir das Skifahren, um Christus zu verkündigen. Darüber werden wir noch mehr sprechen, denn das ist Erlebnispädagogik. Dazu kommen wir noch.
Das machen wir im Winter. Wenn das vorbei ist, zu Ostern, beginnt unsere Frühlingsbibelschule. Sie dauert acht Wochen und ist englischsprachig. Das hat sich in den letzten zwanzig Jahren so entwickelt. Täglich haben wir fünf Stunden Unterricht, so wie ihr es hier wahrscheinlich auch habt.
Nachmittags machen wir viele Einsätze. Wir gehen oft in Hauptschulen, wo die Kinder Englisch können. Dort übernehmen unsere Studenten Aufgaben als Religions- oder Englischlehrer. In etwa fünfzig Minuten präsentieren sie das Evangelium auf verschiedene Arten.
Wir besuchen auch oft Altersheime und Krankenhäuser. Dort machen wir Krankenbesuche, halten Andachten oder leisten diakonische Dienste. Das kann Holzspalten bei einer Witwe sein, Alleinstehende besuchen oder Wege zu einer Hütte freimachen – all solche Dinge. Diese Aufgaben müssen die Studenten im Frühjahr während der acht Wochen erledigen.
Wenn die Frühlingsbibelschule vorbei ist, beginnen unsere Sommerprogramme. Dabei handelt es sich hauptsächlich um erlebnispädagogische Programme.
Wir bieten ein sechswöchiges englischsprachiges Programm an, das „Upward Bound“ heißt. Kennt ihr den Ausdruck „Outward Bound“? Das sind Schulen mit diesem Namen, die ein geschützter Begriff sind. „Outward Bound“ bedeutet „nach außen gebunden“, also zur Natur hin gebunden.
Wir sind aber nicht zur Natur hin gebunden, sondern nach oben gebunden – zum Herrn Jesus Christus. Deshalb heißen wir „Upward Bound“. Dieses Programm dauert sechs Wochen und ist englischsprachig.
Außerdem haben wir ein dreiwöchiges deutschsprachiges Programm, das „Höhenweg“ heißt, und ein zweiwöchiges deutschsprachiges Programm namens „Aufwärts“. Ich zeige euch später ein paar Dias von diesen Programmen.
Wenn diese Programme vorbei sind, also nach insgesamt elf Wochen, beginnt im Herbst unsere Herbstbibelschule. Sie läuft von September bis Weihnachten und ist wieder eine normale Bibelschule wie im Frühjahr.
Jetzt wisst ihr ungefähr, was wir tun. Das ist unser Programm. Die meiste Zeit ist es bei uns voll, meistens mit etwa sechzig Studenten.
Beispiel für Erlebnispädagogik: Vertrauen beim Klettern
Gut, bevor ich euch jetzt ein paar Dias zeige, möchte ich euch noch kurz ein Beispiel erzählen. Das Thema ist ja Lebenspädagogik, und ich möchte es damit ein bisschen greifbarer machen, was ich mit dem Ganzen meine.
Zum Beispiel fangen in ein paar Monaten wieder die Upward Bound Kurse an. Dort haben wir mehr als sechzig Studenten. Ich erkläre ihnen dann: Schaut, das hier ist ein Kletterseil. So ein Kletterseil ist ungefähr elf Millimeter dick und hält zweitausendfünfhundert Kilogramm. Das ist ganz schön stark, ein elastisches Seil. Dann frage ich sie, ob sie mir das glauben. Sie sagen: Ja, glauben wir dir, selbstverständlich. Und sie glauben es tatsächlich. Erstens sagen sie: Du bist der Bergführer, du musst das wissen. Zweitens ist da immer so ein Kärtchen dran, „UIAA geprüft“, und da steht es auch drauf. Sie glauben wirklich, mit Herz, Verstand und ganzem Gemüte. So sechzig Gläubige.
Am nächsten Tag gehe ich mit sechzig Gläubigen auf den Berg. Sie glauben ja wirklich. Sie haben keinen kleinen Glauben, keinen falschen Glauben, sondern einen rechten Glauben. So gehe ich mit sechzig Rechtgläubigen auf den Berg. Oben angekommen, gibt es dort Klettergärten. Egal, wo du hingehst, du stehst auf der Bergspitze, und dann geht es von dort aus fünfzig Meter oder hundert Meter runter. Das ist egal, wichtig ist nur, dass das Seil länger ist als die Wand hoch, sonst gibt es ein Problem.
Dann geht es runter, und ich sichere sie mit dem Seil an. Sie haben einen Hüftgurt und so weiter. Dann sage ich: Spring runter, hab Spaß! Sie glauben ja. Aber wisst ihr, was interessant ist? Die springen nicht. Einige fangen an zu zittern und zu stottern. Ich frage: Glaubst du, dass das Seil zweitausendfünfhundert Kilogramm hält? Sie sagen: Ja, glaub mir. Wie viel Kilo hast du? Sechzig. Glaubst du, es hält dich? Ja, glaub ich. Bitte spring! Sie springen nicht.
Dann fangen sie an, sich an allen möglichen Dingen festzuhalten, an Grasbüscheln und so weiter. Wenn sie meine Haare erwischen, werde ich besonders zornig und werfe sie runter. Das Seil ist ja ein bisschen elastisch, und dann hängen sie zwei Meter tiefer. Sie schauen nach oben, sind ganz erstaunt. Das hält ja wirklich! Sie sind erstaunt, dass sie noch nicht tot sind und dass das Seil tatsächlich hält.
Aber wisst ihr, ich möchte euch mit diesem Beispiel nur zeigen, was wir tun. Ich kann das benutzen, um zu erklären: Sie haben mit ganzem Herzen, mit ganzem Gemüte geglaubt. Sie waren nicht ungläubig. Aber wisst ihr, was ihr Problem war? Sie haben sich nicht auf ihren Glauben eingelassen. Du kannst den größten Glauben der Welt haben, aber wenn du dich nicht auf deinen Glauben einlässt, ist dein Glaube tot.
Ich mache jetzt ein Beispiel: Glaubt ihr theoretisch, theologisch, dass Gott groß genug ist, dir die richtige Arbeitsstelle zum richtigen Zeitpunkt zu geben? Ich würde sagen, als lieber Bibelschüler: Ja, das glauben wir. Okay, wie sieht es aus, wenn du gekündigt wirst? Fängst du dann an, dich an Grasbüscheln und allem Möglichen festzuhalten? Oder lässt du dich auf deinen Glauben ein und sagst: Gott, du weißt Bescheid. Du hast mir versprochen, dass du bei mir bist alle Tage bis ans Weltende. Du hast mir versprochen, mir Hoffnung und eine Zukunft zu geben. Das sind deine Versprechen, und jetzt lasse ich mich darauf ein. Ich bin gespannt, was du machst.
Oder fangen wir an, uns an weltlichen Dingen festzuhalten? Seht ihr, ich möchte euch nur ein Beispiel bringen, wie man Erlebnispädagogik, zum Beispiel das Abseilen, verwenden kann, um Menschen ein geistliches Prinzip verständlich zu machen. Wenn man das in einem viereckigen Klassenzimmer erklärt, ist es dieselbe Wahrheit, aber nicht so greifbar. Versteht ihr?
Darum geht es im Prinzip, und das wollen wir tun: Die nächsten paar Stunden miteinander schauen, wie wir ganzheitlich lebendig und praktisch verkündigen lernen.
Jesus als Vorbild der Erlebnispädagogik
Übrigens ist der beste Erlebnispädagoge natürlich – wie in allen Dingen – der Herr Jesus Christus. Schlagen Sie doch bitte Markus Kapitel 3 auf, wenn Sie eine Bibel dabei haben, was ich doch glaube. Markus Kapitel 3 erzählt eine Geschichte, die ich unheimlich gerne mag.
Es ist die Geschichte, in der Jesus die Hand eines Mannes heilt, der eine verdorrte Hand hat. Markus 3,1: „Und er ging wieder in die Synagoge, und es war dort ein Mensch, der eine verdorrte Hand hatte.“ Eine verdorrte Hand ist eine verkrüppelte, geschrumpfte Hand. Genau wissen wir nicht, wie sie aussah, aber es war eine deutliche Einschränkung.
In Vers 2 heißt es: „Und sie lauerten auf ihn, ob er ihn am Sabbat heilen würde, damit sie ihn anklagen könnten.“ Jesus spricht zu dem Mann mit der verdorrten Hand: „Steh auf und tritt in die Mitte!“ Dann wendet er sich an die Anwesenden und fragt: „Ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun oder Böses zu tun, das Leben zu retten oder zu töten?“ Doch sie schwiegen.
Jesus blickte auf sie umher mit Zorn, betrübt über die Verhärtung ihres Herzens. Hier gäbe es viel zu sagen, aber der Punkt, den ich machen möchte, ist folgender: Er spricht zu dem Mann: „Streck deine Hand aus!“
Stellen Sie sich das einmal vor: Der Mann hat eine verdorrte, verkrüppelte Hand. Jetzt sagt Jesus zu ihm: „Streck deine Hand aus!“ Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie der Mann denkt: „Jesus, das ist ja mein Problem! Ich kann sie nicht ausstrecken, sie ist verdorrt. Wenn du sie zuerst heilst, dann kann ich sie ausstrecken.“ Aber genau das tut Jesus nicht. Er sagt einfach: „Streck sie aus!“
Und wir lesen weiter: „Und er streckte sie aus, und seine Hand wurde wiederhergestellt.“ Was musste der Mann zuerst tun? Er musste sich auf seinen Glauben einlassen und die Hand einfach ausstrecken. Erst danach wurde sie geheilt.
Wir wollen es oft umgekehrt: Zuerst sehen, dass Jesus die Hand heilt, und dann denken wir, wir könnten sie ausstrecken. „Das ist ja keine Kunst.“ Aber genau darum geht es: sich auf den Glauben einzulassen.
Seht ihr, Jesus hat hier Erlebnispädagogik betrieben. Er hat durch ein Erlebnis etwas geschult: Der Glaube kommt vor dem Erleben.
Wenn ihr zum Beispiel Johannes Kapitel 17 lest – bitte auch hier gerne nachschlagen – wollen wir oft zuerst sehen und dann glauben. Aber das funktioniert nicht so. Das Prinzip ist immer umgekehrt. Jesus möchte, dass wir uns zuerst auf den Glauben einlassen, und dann erkennen wir, dass er die Wahrheit ist.
In Johannes 17,6-7, dem hohenpriesterlichen Gebet, spricht Jesus zum Vater über seine Jünger. Er sagt in Vers 6: „Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie mir gegeben. Und sie haben dein Wort bewahrt.“ Eine andere Übersetzung sagt: „Sie haben deinem Wort gehorcht.“
In Vers 7 heißt es: „Jetzt haben sie erkannt.“ Was kommt zuerst? Zuerst gehorchen sie dem Wort (Vers 6), danach erkennen sie (Vers 7), dass Jesus es ist. Gehorsam kommt vor der Erkenntnis.
Wir wollen es oft umgekehrt: Erst Erkenntnis, dann sind wir bereit, gehorsam zu sein. Aber bei Gott funktioniert das nicht so.
So kann man also solche prinzipiellen Lektionen auf anschauliche, greifbare Weise vermitteln. Ich weiß nicht, wie viel ihr mit Teenagern oder jungen Erwachsenen in euren Gemeinden arbeitet. Sicher leben gerade unter den wiedergeborenen Christen viel Frust, Enttäuschung und Langeweile.
Bei unseren Skifreizeiten, wenn wir am Mittagstisch zusammensitzen, stelle ich oft die Frage: „Bist du ein Mensch, der von Jesus Christus verändert worden ist?“ Ich frage nie: „Bist du Christ?“ – denn bei uns ist ja jeder Christ. Stattdessen frage ich: „Bist du ein Mensch, der von Jesus Christus verändert worden ist?“ Dann weiß jeder, was ich meine.
Die Antwort ist meistens: „Ja, ich kenne Jesus.“ Die zweite Frage, die ich oft stelle, ist: „Bist du froh, Christ zu sein?“ Wenn sie ehrlich sind, sagen die meisten: „Eigentlich ist es langweilig, frustrierend.“
Wie kann man diesen Menschen helfen? Wie weit kann hier auch Erlebnispädagogik helfen?
Visualisierung durch Dias und praktische Umsetzung
Bevor wir jetzt weitermachen, möchte ich euch ein paar Dias zeigen. Die Dias sind nicht besonders professionell, denn ich habe sie selbst gemacht, zusammen mit einem Kollegen von mir. Sie wurden rund um unsere Bibelschule und in der Umgebung aufgenommen, bei den Sommerprogrammen, die wir veranstalten.
Was ihr auf den Bildern seht, ist natürlich nur das Äußere, was wir tun. Wenn ihr das betrachtet, denkt ihr wahrscheinlich, es sei eine Abenteuerschule. Das ist es aber nicht, es ist eine Bibelschule. Damit ihr aber ein bisschen versteht, woher ich komme und wie ich beziehungsweise wir arbeiten, möchte ich euch diese Dias zeigen. So wird es für euch vielleicht etwas verständlicher.
Ihr könnt euch zurücklehnen und entspannen. Wir haben ein bisschen Musik dazu, und die Präsentation dauert ungefähr zehn Minuten. Danach werde ich die erste Einheit abschließen.
Entschuldigt bitte, falls es manchmal zu laut war, vielleicht lag es an der Kassette oder so – ich weiß auch nicht genau, warum.
Auf jeden Fall habt ihr nun einen kleinen Einblick in die Aktivitäten bekommen, die wir bei unseren Sommerprogrammen machen. Wie ich schon gesagt habe: Wenn man das so sieht, könnte man denken, es sei eine Abenteuerschule. Aber das ist es nicht, es ist eine Bibelschule.
Denn Menschen können zwar Klettern lernen, aber wenn sie verloren gehen, nützt ihnen das nichts. Menschen können auch darin ausgerüstet werden, Höhlen zu erforschen, doch das hilft ihnen nicht viel für die Ewigkeit.
Deshalb verwenden wir Klettern und Höhlenforschung sowie all diese Dinge, um die Liebe zum Herrn Jesus Christus zu wecken.
Prinzipien und Methodik in der Erlebnispädagogik
Eins möchte ich jetzt zum Abschluss dieser ersten Einheit noch sagen: Wir werden in den nächsten Stunden über Prinzipien sprechen, sogar etwas über Methodik. Aber es ist mir immer ein Anliegen zu betonen, dass es eigentlich keine Prinzipien und keine Methodik gibt. Denn der Herr Jesus Christus in sich selbst ist jedes Prinzip und jede Methodik.
Ich möchte ein Zitat anführen, das mir von Herzen wichtig ist. Es stammt von Jacques Ellul, der aus der französischen reformierten Tradition kam. Er hat Folgendes geschrieben, und ich möchte es als Überschrift für all die Dinge verwenden, die wir jetzt besprechen werden:
Wir müssen überzeugt sein, dass es so etwas wie christliche Prinzipien nicht gibt. Da ist die Person Jesu Christi, welcher das Prinzip für alle Dinge ist. Wenn wir ihm gegenüber treu sein wollen, dürfen wir nicht einmal davon träumen, das Christentum auf eine Anzahl von Prinzipien zu reduzieren.
Diese Tendenz, das Wirken des lebendigen Gottes auf eine philosophische Lehre abzuschwächen, ist der verständliche Versuch von Theologen. Sie wollen das Wirken des Heiligen Geistes, der Früchte aus sich selbst bringt, umwandeln in eine Ethik, ein neues Gesetz, in Prinzipien, die nur angewendet werden müssen.
Und das ist das, was ich ganz sicher nicht tun möchte und was wir auch am Tauernhof nicht tun möchten. Gott hat uns hingestellt, Gott hat mir Gaben gegeben, die ich ihm gerne zurückgeben möchte. Das ist eine von tausenden Arten, um Christus zu verkündigen. Es kann sein, dass der eine oder andere Anstoß auch für euch hilfreich ist und zum Segen für andere Menschen wird.
Das ist das Einzige, was wir hier tun können – überhaupt mehr nicht. Darauf freue ich mich.
Ich möchte jetzt, wenn wir vielleicht fünf bis zehn Minuten Pause machen, denn ich muss noch ganz schnell etwas von meinem Zimmer holen, ich habe etwas vergessen. Okay, und dann machen wir noch die zweite Einheit.
Gut, wollen wir unsere Herzen beugen und Gott wieder danken für diese Stunde:
Lieber himmlischer Vater, danke wiederum für deine so große Liebe, die du uns tagtäglich erweist. Danke für das Vorrecht, in deinem Königreich Diener sein zu dürfen und aus deiner Kraft zu leben. Herr, bewahre uns davor, dass wir anfangen, für dich zu arbeiten, und hilf uns immer daran festzuhalten, dass du es bist, der unser Leben lebt, dass du allein in der Lage bist, Menschen zu erreichen und dass wir uns nur selbst geben können.
Herr, danke jetzt für diese Zeit. Mögest du verherrlicht werden, mögest du deine Freude haben, und möge es zum Segen werden. Amen.
Einstieg in die praktische Erlebnispädagogik
Ich möchte jetzt einfach mal so ins kalte Wasser springen. Morgen werden wir noch einige Dinge besprechen, was Erlebnispädagogik eigentlich ist. Heute möchte ich gleich damit anfangen, wozu wir sie nutzen. Vielleicht denkst du, das ist der falsche Weg, aber ich möchte es lieber zuerst euch zeigen, wie es funktioniert, und danach ein bisschen den Aufbau besprechen.
Das ist deshalb wichtig, weil ihr für eure Gemeinde vielleicht dann – das wäre morgen vor allem die erste Stunde – mitdenken könnt, wie ihr das umsetzen könnt. Es gibt Prinzipien. Christus ist das Prinzip, aber innerhalb von ihm gibt es Prinzipien, die wahr sind, immer wahr bleiben und die wir anwenden dürfen.
Eine Sache, die ich heute noch mit euch teilen möchte, ist: Etwas draußen zu tun, so wie wir es gesehen haben. Das kann in verschiedenen Naturräumen sein – am Meer, im Hügelgelände oder am Berg. Voraussetzung für das, was ich jetzt sage, ist, dass man es in der Natur macht und womöglich mit Aktivität verbindet. Das hilft, Dinge wahrzunehmen.
Wisst ihr, man kann Dinge sehen, aber sie trotzdem nicht wahrnehmen. Man kann Dinge hören, sie aber nicht verstehen. Du kannst Dinge schmecken, sie aber nicht genießen. Es geht darum, dass wir lernen, Dinge wahrzunehmen, denn nur dann werden sie Realität in unserem Leben. Kopfwissen bedeutet, etwas zu verstehen, aber noch nicht wahrzunehmen. Das sind zwei verschiedene Dinge.
Das ist übrigens biblisch. Schaut mal in Apostelgeschichte 28, die letzten Verse. Dort schreibt Lukas über den Apostel Paulus, als dieser in Rom unter Hausarrest stand. Er zitiert den Propheten Jesaja. In Apostelgeschichte 28, Vers 25 heißt es: „Als sie aber unter sich uneins waren, gingen sie weg, als Paulus ein Wort sprach: Trefflich hat der Heilige Geist durch Jesaja den Propheten zu euren Vätern geredet und gesagt: Geht hin zu diesem Volk und sprecht: Hörend werden sie hören und nicht verstehen, und sehend werden sie sehen und nicht wahrnehmen. Denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit den Ohren haben sie schwer gehört, ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht etwa mit Augen sehen und mit Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile.“
Hier sagt die Heilige Schrift, dass wir zwar hören können, das aber nicht gleichbedeutend damit ist, dass wir verstehen. Wir können zwar sehen, aber das heißt bei weitem nicht, dass wir es auch wahrgenommen haben. Darum geht es mir vor allem in diesen erlebnispädagogischen Programmen – wir nennen sie so, weil wir dieses Wort nun mal haben. Man könnte sie auch anders nennen, damit die jungen Leute, mit denen wir arbeiten – hauptsächlich zwischen achtzehn und dreißig Jahren –, den Herrn Jesus Christus wahrnehmen und lernen, mit ihm praktisch zu leben.
Wir werden dazu noch kommen. Ich glaube, eines der größten Probleme ist, dass bei uns alles verintellektualisiert ist. Es spielt sich alles hier oben ab. Wir hören, wir sehen, aber wir verstehen nicht, wir nehmen nicht wahr. Das zeigt sich natürlich im Leben. Wir müssen lernen, ganz praktisch mit Jesus zu leben.
Wenn ich um sechs Uhr morgens aufstehe und denke: „So, jetzt bin ich Christ, was mache ich?“ Wie lebe ich mit dem Herrn Jesus? Darum geht es. Nicht darum, Rituale abzuspulen, sondern mit ihm zu leben. Wisst ihr, es ist ein Unterschied, über den Herrn Jesus Bescheid zu wissen und den Herrn Jesus zu kennen – ihn kennen, nicht über ihn zu wissen, sondern ihn persönlich zu kennen. Darum geht es mir. Das ist mein Wunsch, das zu vermitteln. Und dafür kann man alles Mögliche verwenden.
Prinzipien des Wahrnehmens in der Erlebnispädagogik
Eine Sache, die bei diesem Upward Bound speziell hilft, ist das Prinzip des Wahrnehmens. Ich spreche hier über fünf verschiedene Dinge, und als erstes geht es um das Prinzip des Wahrnehmens. Dabei geht es nicht nur darum, etwas zu verstehen, sondern es wirklich wahrzunehmen.
Das bedeutet, man nimmt Dinge nicht nur durch Hören auf, so wie ihr es jetzt tut, sondern man erlebt sie. Durch das Erleben prägen sich Dinge oft viel tiefer in unserem Leben ein. Im Englischen nennt man das Learning by Doing. Das ist Erlebnispädagogik: Indem du etwas tust, lernst du etwas – ganz einfach.
Ich habe euch das Beispiel vom Abseilen genannt. Welche Prinzipien kann man beim Abseilen lernen? Man hängt am Seil und ist diesem Seil völlig ausgeliefert, an das man glaubt. So kann man ganz praktisch Dinge wie Vertrauen vermitteln. Man kann erklären: Was bedeutet Glauben? Was ist Glauben? Zum Beispiel: Ich glaube, dass das Wetter morgen schön wird. Aber ist das wirklich Glauben? Solche Dinge kann man vermitteln, indem man sie praktisch erlebt.
Beim Abseilen hat man einen enormen Adrenalinausstoß, und das ist ja auch mal ganz nett. Aber Erlebnisse, bei denen man einen Adrenalinausstoß hatte, vergisst man nicht so schnell. Wenn man dieses Erlebnis nun mit dem Herrn Jesus Christus und seiner Wahrheit verbindet, vergisst man auch ihn nicht so schnell.
Wenn man das verbindet, hat das eine Wirkung: Es bleibt eher im Inneren und vielleicht geht es zum Herzen – und genau das soll es ja bewirken. Das größte Problem der Sündhaftigkeit ist unsere Vergesslichkeit. Ich weiß heute, dass Jesus in mir lebt, aber morgen habe ich es schon wieder vergessen.
Major Thomas sagt immer zu mir: „Erinnere die Studenten jede zweite Minute daran, dass Christus in ihnen lebt, denn sie vergessen es dauernd.“ Das stimmt! Unsere sündhafte Natur ist vergesslich. Deshalb müssen wir uns immer wieder ermutigen.
Warum müssen wir uns immer wieder ermutigen? Ich habe dich doch vor zwei Monaten ermutigt, warum jetzt schon wieder? Weil wir es vergessen haben – das ist Leben.
Ein anderes Beispiel: Wenn ich jetzt über Erlebnispädagogik spreche, meine ich nicht nur Bergsteigen und ähnliches. Ich möchte es euch auch auf andere Weise zeigen. Zum Beispiel: Schlägt auf Jesaja 53 auf. Jesaja 53 ist ein Kapitel, das wir alle hoffentlich kennen. Wenn ihr ein Kapitel auswendig lernen wollt, dann nehmt dieses Kapitel. Es ist das Allerhöchste im Buch Jesaja, wie es genannt wird.
Die Juden können dieses Kapitel gar nicht leiden. Eine bestimmte Tradition, die Fadik-Tradition, hat dieses Kapitel herausgenommen, andere haben es drinnen behalten. In den Qumran-Rollen steht es mittendrin – Jesaja 53.
Lesen wir mal ein paar Verse. Angenommen, du hast jetzt 14- oder 15-jährige Teenager vor dir und möchtest ihnen etwas aus Jesaja 53 vermitteln. Dieses Kapitel bekomme ich immer Gänsehaut, wenn ich es lese, weil es so gewaltig ist.
Lesen wir ab Vers 2: „Er ist wie ein Trieb vor ihm aufgeschossen und wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht. Und als wir ihn sahen, da hatte er kein Aussehen, dass wir Gefallen an ihm gefunden hätten.“
Ist euch mal bewusst geworden, dass diese Verse die einzige körperliche Beschreibung von Jesus Christus sind, die wir haben? Außer Offenbarung Kapitel 1, da gibt es noch eine weitere. Das ist auch interessant.
Vers 3: „Er war verachtet und von den Menschen verlassen. Ein Mann, der Schmerzen und mit Leiden vertraut, wie einer, vor dem man das Gesicht verbirgt. Er war verachtet und wir haben ihn nicht geachtet.“
Wisst ihr, was Johannes der Täufer im Johannes 1, Vers 26 gesagt hat? „Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt.“ Unauffällig.
Habt ihr alle mal die Stiftshütte studiert? Ich nehme an, ja. Was ist die oberste Decke der Stiftshütte? Dachsfell oder Seehundfelle – auf jeden Fall unauffällig.
Ich habe von zu Hause zwei Steine vom Dachsteingebirge mitgebracht. Einige von euch waren schon in der Ramsau, habe ich gehört. Das ist eigentlich in der Nähe von Schladming, wo ich wohne.
Die zwei Steine sind vom Dachstein-Gebirge. Der eine sieht nicht besonders attraktiv aus, der andere ist schöner, besser zum Klettern, etwas eckiger und hat schönere Farben. Frag sie mal, welcher ihnen besser gefällt. Meistens sage ich das bei jungen Leuten, das kann man so verbinden.
Oft ist es so: Was außen oft unattraktiv ist, ist innen am allerschönsten – zum Beispiel dieser Stein mit den Bergkristallen drin.
Wir haben gerade über Jesus gelesen: Er war verachtet, verlassen, ein Mann der Schmerzen. Er steht mitten unter euch, doch ihr erkennt ihn nicht. Aber wenn du ihn kennenlernst, dann ist er schöner als alles andere.
Dieser Stein ist etwas schwerer, er kickt – frag mal! Aber er ist nicht echt, oder? So ist es oft mit solchen Dingen. Das ist Erlebnispädagogik.
Wie ist dein Name, Schwester? Schwester Karin. Das vergisst du lange nicht. Und immer wenn du daran denkst, denkst du an Jesaja 53. Das ist eine Erlebnisbibliothek: einfach den Herrn Jesus lieb machen, Prinzipien weitergeben durch ganz einfache Dinge. Man muss nicht unbedingt in die Berge gehen, natürlich hilft das, da kann man viel machen.
Beim Skifahren zum Beispiel. Wir haben jetzt im Winter Skifreizeiten, sieben oder vierzehn Tage am Stück. Ich habe sieben Skilehrer. Das Wichtigste bei Skilehrern ist mir nicht, dass sie super Skifahrer sind, obwohl sie das natürlich auch können müssen.
Das Wichtigste ist, dass sie eine Liebe zu Jesus haben und ein Anliegen für die Menschen, die ihnen anvertraut werden. Das sind die zwei Grundvoraussetzungen für einen christusorientierten Erlebnispädagogen.
Alles andere kannst du ihm beibringen. Skifahren ist nicht so schwierig, das kannst du lehren. Jesus zu lieben kannst du nicht lehren.
Das ist das Schwierige, ich sage das oft zu den Studenten: Was ich jetzt sage, kann ich euch nicht lehren, ich kann es euch nur weitersagen. Wenn ich könnte, würde ich sämtliche Hirnkästen aufschrauben und etwas hineingeben. Aber ich kann es nicht, ich kann es nur weitergeben.
So fahren die Skilehrer mit den Gästen vormittags zweieinhalb Stunden auf die Piste. Ich helfe ihnen, Parallelen zu ziehen.
Beim Skifahren musst du eine Grundhaltung einnehmen – die alpine Grundeinstellung. Wie viele von euch sind Skifahrer? Einige, ja.
Falls du es nicht wusstest: Es gibt eine alpine Grundeinstellung. Wenn du mal hinfällst, hast du einen Punkt der Grundeinstellung nicht beachtet. Das ist so.
Ob das der Girardelli ist oder du – das macht keinen Unterschied. Girardelli ist ein guter Skifahrer.
Bei der Grundeinstellung ist es wichtig, dass der Oberkörper vom Hang weg ist. Du musst nicht wie beim Motorradfahren nach innen lehnen. Motorradfahrer sind schlechte Skifahrer. Du musst vom Hang weg sein.
Das ist aber nicht natürlich. Am Anfang wollen die Leute immer zum Hang lehnen, weil sie denken, dass sie dann nicht so weit fallen. Aber wenn du das tust, kannst du Skifahren nicht lernen. Das geht nicht.
So sage ich ihnen: Schau, dein natürliches Empfinden sagt dir, dich zum Hang zu lehnen. Ich sage dir, wenn du Skifahren lernen möchtest, musst du dich vom Hang weglehnen. Du musst also gegen dein natürliches Empfinden etwas tun, das einfach richtig ist.
Dasselbe gilt im Christenleben. Die Gebote Jesu zu befolgen ist nicht natürlich. Wenn ich morgens um sechs Uhr aufstehe, liebe ich nicht automatisch. Ich habe alle möglichen anderen Gedanken, weil unsere sündhafte Natur etwas anderes tut.
Aber gegen unser natürliches Empfinden müssen wir bewusst das Rechte tun lernen, wenn wir mit Christus leben lernen wollen.
Wenn du nicht willst, ist das okay. Wenn du nicht Skifahren lernen willst, dann lehne dich zum Hang, dann kommst du halt dein Leben lang runter, aber du kannst nie richtig Skifahren.
Seht ihr, es gibt Hunderte von Prinzipien. Ich zähle euch jetzt nicht alle auf, vor allem die Nicht-Skifahrer interessiert das wenig.
Aber man kann wahnsinnig viele Prinzipien rüberbringen, und die bleiben oft viel besser hängen als eine zweistündige Bibelarbeit am Abend.
Also, der erste Punkt: Prinzipien wahrnehmen.
Natur wahrnehmen als zweite Dimension
Der zweite Punkt, den man lernen kann, ist die Natur wahrzunehmen. Dafür braucht man unbedingt die Natur selbst. Ein großer Vorteil liegt sicher darin, wenn man auf dem Land wohnt. Denn wer auf dem Land lebt, ist umgeben von Gottes Schöpfung. Wer hingegen mitten in Stuttgart wohnt, ist meist umgeben von menschlicher Schöpfung. Es ist schwieriger, Gott in der Stadt zu erkennen. Das heißt nicht, dass es unmöglich ist, aber es ist eben schwieriger.
Menschen sagen oft, wenn sie auf einem Berggipfel stehen, hätten sie einen anderen Zugang zu Gott. Das kommt nicht von ungefähr. Denn dort ist man umgeben von Gottes Werk, von seiner Schöpfung, nicht von Menschenwerk.
Wenn man zum Beispiel Kunst studiert – es ist zwar kein Kunststudent hier, aber wir haben immer wieder Künstler unter uns – dann sieht man oft, dass ein Künstler einen Baum nur zeichnet, ohne dass Leben darin sichtbar wird. Ein Künstler, der den Baum wirklich wahrnimmt, kann ihn lebendig zeichnen. Das gilt auch für Bilder, die viel vermitteln können.
Man soll ja eigentlich keine Bildnisse haben, aber ich habe zum Beispiel ein Bild von der Klagemauer. Darauf kniet ein Jude, ein anderer steht, und Jesus ist transparent im Hintergrund zu sehen. Er hält seine Hand schützend darüber, und eine Träne rinnt über sein Gesicht. Ich bin sonst nicht so für Bilder, aber dieses Bild vermittelt für mich den schönsten Charakterzug von Jesus: seine Barmherzigkeit. Wenn ich das Bild anschaue, ist das erste Wort, das mir einfällt, Barmherzigkeit. So kann etwas vermittelt werden.
In der Natur, wenn man sich bewegt, sagen Studenten oft, wie schön die Blumen sind. Sie haben ihr Leben noch nie so gesehen. Man kann zum Beispiel über eine Alpenwiese gehen. Dort sieht man vielleicht Enzian, blau, und ist schon zufrieden. Aber wenn ich erkläre, wie viele Blumen wir in den letzten fünf Minuten gesehen haben, staunen sie: Hundertsiebenundfünfzig verschiedene Alpenblumen wurden in einem Gebiet von hundert mal hundert Metern von Wissenschaftlern gezählt. Wenn wir darüber gehen, sehen wir vielleicht drei oder vier Blumen. Das ist der Unterschied zwischen etwas sehen und etwas wahrnehmen.
Ich kann Ihnen kurz ein paar Bilder zeigen, Schwester Heine-Marie. Das können Sie auch mit Ihrer Jugendgruppe machen. Man muss nicht unbedingt auf einen Berg. Überall gibt es Blumen. Es reicht, sich ein wenig damit zu beschäftigen und die Schöpfung lieb zu gewinnen.
Zum Beispiel die gelb blühende Alpenaurikel. Faszinierend ist, dass sie dort oben lebt, obwohl es ungemütlich ist. Warum wächst sie nicht weiter unten? Gott hat sie so gemacht. Es ist übrigens hochinteressant, dass es aus evolutionärer Sicht eigentlich gar nicht möglich ist, dass diese Blumen dort oben wachsen können. Das ist technisch etwas kompliziert, aber ich möchte es hier nicht erklären.
Was ich Ihnen aber sagen kann: Diese Blume ist nur etwa so hoch, aber ihre Wurzel ist ungefähr einen Meter lang. Sie wächst in einem kleinen Felsspalt, wo kaum Erde ist. Der Fels sieht oft wie blanker Stein aus, aber manchmal ist er bläulich, weil dort Flechten wachsen. Von diesen Flechten entzieht die Blume das, was sie zum Leben braucht.
Die Blätter sind mit Wachs überzogen. Dieses Wachs wirkt wie Sonnencreme und verhindert gleichzeitig, dass die Blätter austrocknen. Bei starkem Wind würden die Blätter sonst sofort austrocknen. Deshalb sind die Blätter dick und fleischig. Das sind kleine Details, die man erst sieht, wenn man genau hinschaut. Dann beginnt man zu staunen.
Oder das Edelweiß, auch nur so hoch. Wenn man es ins Tal bringt, sieht es ganz anders aus: dürr und unansehnlich. Doch in seiner natürlichen Umgebung ist es schön und lebendig. Die Haare des Edelweißes wirken wie ein Pullover. Ohne diese Haare würde die Pflanze sofort austrocknen, weil das Wasser verdunstet. Diese Haare schützen sie vor dem Austrocknen.
Fast alle Blumen, die oben wachsen, sind behaart – es gibt nur wenige Ausnahmen. Die Haare sind hell, damit sie die Sonnenstrahlen reflektieren. So schützen sie sich vor UV-Strahlen. Das ist wie eine natürliche Sonnencreme. Diese kleinen Details zu entdecken macht viele Menschen staunen und lehrt sie, die Natur zu schätzen, anstatt einfach nur darüber zu trampeln.
Können wir zum nächsten Bild bitte? Das habe ich nur so eingefügt. Von der Pflanze weiß ich gar nichts, aber das Bild hat mir gefallen, als ich es gestern zufällig gesehen habe.
Können wir zum nächsten Bild bitte? Und können wir das Licht wieder anmachen? Schwester Heidemarie, könnten Sie bitte noch ein Bild zurückgeben und dann das Licht einschalten? Danke.
Also: die Natur wahrnehmen. Psalm 104 spricht über die Steinböcke und all die wunderbare Schöpfung Gottes. Wenn man diesen Psalm in den Bergen liest, beginnt man zu staunen.
Ein lieber Freund von mir, Billy Strachan, ist Schotte und war lange Bibelschulleiter in Capernwray Hall. Billy ist ein eigenartiger Kerl. Früher führte er ein wildes Leben, war Zauberer und Ähnliches. Einmal fuhr er mit Major Thomas von England aus dem Lake District nach London. Plötzlich sagte er zu Major Thomas: „Bleib stehen!“ Major Thomas fragte: „Was willst du jetzt schon wieder?“ Billy stieg aus dem Auto, ging auf die Wiese, pflückte Gras und sagte: „Major, das Gras ist grün!“ Er selbst hatte 30 Jahre lang nie gesehen, wie grün das Gras wirklich ist.
Es ist schön, wenn Gott einem die Augen für diese kleinen Dinge öffnet. Für Billy war das kein kleines Ding, sondern etwas Großes.
Oft ist es schön zu beobachten, wie Studenten kommen und manchmal fast schmerzhaft über die Wiese trampeln, weil sie blind für die Natur sind. Aber ich bin nicht böse, denn ich war selbst zweimal so ignorant wie sie. Doch im Laufe der Wochen wächst bei ihnen die Liebe und die Aufmerksamkeit für die Natur.
Also: die Natur wahrnehmen.
Selbstwahrnehmung als dritter Aspekt
Der dritte Punkt ist, sich selbst wahrzunehmen und sich so zu sehen, wie man wirklich ist.
Ein deutlicher Vorteil von Upward Bound im Vergleich zu anderen Bibelschulen ist, dass sich die Leute hier nicht verstecken können. In dieser Bibelschule, bei uns hier, kannst du vielleicht für kurze Zeit so tun, als wärst du ein Christ, aber über drei Monate hinweg schaffst du es nicht, das Christsein nur zu spielen. Denn du hast Bett, Dusche, drei Mahlzeiten und alles, was du brauchst. So kannst du leicht so tun, als wärst du ein lieber Christ.
Das Problem ist nur: Solange jemand nur einen lieben Christen spielt, kann ich mit ihm nichts anfangen, denn ich bin keiner. Bei Upward Bound hingegen ist der Vorteil, dass man 24 Stunden am Tag zusammen ist. Du bist nie allein, nicht einmal auf der Toilette, die ziemlich eng ist – sei es in der Hütte, hinter einem Stein oder anderswo. Manche Menschen halten das gar nicht aus, sie drehen fast durch. Das ist gut so.
Nach einem achtstündigen Marsch, wenn es regnet und kalt wird und das Mädchen hinter dir wieder jammert, möchtest du schon in die Hütte, kannst aber nicht. Dann versteckst du deinen Charakter nicht mehr, sondern bist so, wie du wirklich bist. Dann fallen Worte, die in einer normalen Bibelschule kaum fallen würden.
Sie versuchen schon zum fünften Mal, die Kletterroute zu schaffen, schaffen es aber wieder nicht, obwohl das Mädchen es geschafft hat. Dann sagen sie Dinge, die gar nicht in der Bibel stehen. Ich frage sie dann immer, wo sie das gelesen haben. Aber wisst ihr was? Das ist gut so, denn dann kann ich anfangen zu arbeiten.
Es ist sehr wichtig, dass man sich selbst erkennt – und zwar als sündhaften Menschen. Manche Leute kommen und glauben, sie seien sehr geduldig. Nach zwei Wochen Upward Bound erkennen sie: Ich bin das ungeduldigste Individuum in der Gruppe. Und das ist gut so, denn wir glauben manchmal, etwas zu sein, nur weil es noch nie geprüft wurde.
Beim Upward Bound lernst du die Menschen kennen, und sie lernen auch uns kennen. Das ist eine Freude, denn dann kannst du arbeiten.
Jesus sagt in Matthäus 7,3: „Was siehst du den Splitter im Auge deines Bruders und den Balken in deinem eigenen Auge siehst du nicht?“ Das ist eine Sache, die beim Upward Bound sicher ein Vorteil ist: Wir erkennen, dass wir sündhafte Menschen sind.
Ich möchte übrigens eines sagen: Es geht nicht darum, einzugestehen, dass ich sündige, sondern darum, einzugestehen, dass ich ein Sünder bin. Das ist ein großer Unterschied.
Wisst ihr, was der Unterschied ist? Fehler einzugestehen macht dich schön! Wenn du sagst: „Letzte Woche habe ich meine Mutter angelogen, das war wirklich schlimm, ich habe einen großen Fehler gemacht“, dann sagen die anderen: „Wow, die hatte Mut, das zu bekennen, schön.“
Wenn du aber sagst: „Weißt du was, ich bin ein Lügner, das bin ich, ich bin von Haus aus ein Lügner“, dann macht dich das hässlich. Fehler einzugestehen macht dich schön, Sünde zu bekennen macht einen Menschen hässlich. Aber genau da können wir anfangen zu arbeiten, sonst nicht.
Solange wir glauben, halbwegs in Ordnung zu sein, können wir mit dem Evangelium nichts anfangen. Wenn du gar nicht mal so schlecht bist, dann sei doch gut. Dann brauchst du aber Jesus nicht, denn du bist ja selber ganz in Ordnung.
Erst wenn ein Mensch erkennt: „Ich bin von Haus aus ein Sünder“, erst dann wird er zu Jesus laufen und sagen: „Herr, ich brauche dich, ich kann ohne dich keine Minute leben.“
Jesus sagt: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“
Wie viel ist nichts? Es ist ganz schön wenig, oder? Warum glauben wir immer noch, dass wir etwas tun können? Das ist unser Problem. Solange wir glauben, etwas tun zu können, brauchen wir Jesus nicht. Wozu auch? Höchstens mal im Notfall, wenn ich alleine nicht mehr zurechtkomme.
Das ist eine Sache, die man hier gut lernen kann, denn man erkennt: Ich bin gar nicht so, wie ich geglaubt habe, dass ich bin.
Das Problem in unserer westlichen Welt heute ist, dass wir zu Hause leben, einen Beruf haben und jeden Tag hingehen. Vielleicht haben wir noch eine Lebensversicherung, alles ist pragmatisch organisiert. Wir leben in einer falschen Sicherheit und glauben, die Dinge selbst gut im Griff zu haben. Dabei kommt Jesus nie richtig zum Ausdruck.
Wenn Menschen dann in Situationen kommen, die sie nicht mehr im Griff haben, lernen sie wieder von neuem: Ich brauche Jesus. Hier kann die Erlebnispädagogik helfen.
Wetter und Charakter bei Outdoor-Erlebnissen
Ich möchte jetzt schnell die drei Dias zeigen, Schwester Heidemarie, die wir gerade gehabt haben. Ihr habt sie ja schon kurz gesehen. Das Schöne ist in den Bergen, dass man das Wetter nicht programmieren kann – Gott sei Dank. Ich liebe es sogar, wenn das Wetter ganz schlecht ist. Das sind die besten Zeiten. Da wollen fast alle nach Hause fahren, und dann sage ich: Super, jetzt fangen wir an zu arbeiten.
Wisst ihr, wenn das Wetter so ist – im Sommer schneit es, man sieht kaum etwas, es ist kalt, und man hat vielleicht nicht gerade die beste Ausrüstung – dann will jeder nur noch nach Hause, in die warme Dusche, zumindest in die Hütte oder ins Zelt, wenn es sonst nichts gibt.
Aber genau diese Erlebnisse sind wunderbar geeignet, um gewisse Dinge zu vermitteln. Darauf komme ich gleich noch zu sprechen. Das dritte Foto bitte noch. Das ist das Gipfelkreuz am Dachstein, aufgenommen im August. So kann es also auch aussehen. Okay, gut, danke. Und das ist die warme Hütte später, nicht wahr?
Solange wir Sonnenschein haben bei unseren Touren, das mag ich gar nicht so gerne. Es ist ja mal nett, so eine Woche. Da sind alle ganz happy und fröhlich. Aber dann wird es eine Woche richtig schlecht, und da merkt man den Charakterunterschied zwischen den Menschen.
Einige ziehen sich dann acht Stunden Marsch durch. Wir machen ein ganz normales Programm in die Berge, soweit es von der Sicherheit her möglich ist. Einige ziehen sich zurück in ihr Schneckenhaus und überleben nur noch, bis sie zur Hütte kommen. Ich überlebe schon irgendwie. Sie ignorieren alles um sich herum, denken nur: „Ich schaffe das schon, das Programm ist idiotisch, und die Leute sind doof, aber ist mir egal, zur Hütte komme ich schon.“
Einige werden wütend und sind enttäuscht über das Programm oder die Leitung. Entweder sagen sie es dir ins Gesicht, oder – was öfter der Fall ist – sie lassen es dir durch ihr Verhalten spüren. Du sagst etwas, und sie ignorieren dich. Das ist dann gut so.
Dann gibt es andere, die schauen sich um, vergessen die Situation, nehmen sich selbst nicht so ernst, auch das Wetter nicht. Sie fragen, ob sie noch etwas zum Anziehen bringen sollen, ob sie helfen können, etwas tragen oder jemanden aufmuntern.
Interessant, da lernt man die Personen kennen. Es ist auch gut zu sehen, man lernt sich selbst kennen. Man muss vorsichtig sein, wenn man andere anschaut: Wo bin ich selbst gerade dabei? Denn man ist nie neutral, man ist immer irgendwo.
Was ich dann zum Beispiel bei den Fotos mache, wird anfangs nie geschätzt: Ich fordere sie auf, zusammenzukommen und auf alle zu warten. Das mögen sie gar nicht, dann wird ihnen nur noch kälter. Aber Dana muss laut schreien, denn wenn der Wind so geht, versteht man sonst nichts. Und wenn du da 60 Leute um dich hast, muss sie ganz schön laut schreien.
Dann erkläre ich ihnen kurz, dass ich die Bibel nicht aufschlage, weil der Wind sie mir sonst davonweht. Ich erkläre ihnen, dass die Bibel uns lehrt, in allen Situationen dankbar zu sein, nicht aus den Situationen herauszufliegen, sondern darin sollen wir uns bewähren. Die Bibel ist voll davon. Gerade in diesen Zeiten kann man sich selbst und Gott kennenlernen.
Dann gebe ich ihnen die Option: Du hast zwei Möglichkeiten. Du kannst diese Situation jetzt nutzen, in der du frierst und frustriert bist. Du kannst sie nutzen, um Gott besser kennenzulernen, deine Sündhaftigkeit einzugestehen, deine Nichtigkeit zu erkennen und zu Gott zu rufen. Oder du kannst durchbeißen, bis du in deinem persönlichen Komfortbereich bei der Hütte wieder bist. Dann kannst du wieder halbwegs leben.
Ich mache das nicht zu lange, das wäre gemein. Aber fünf Minuten. Und dann, in der warmen Hütte, so nach zehn Minuten, sind sie wieder wie ausgewechselt, alle ganz lieb zu mir. Dann greife ich das auf, und dann kann ich auch die Bibel aufschlagen.
Dann schlage ich zum Beispiel 2. Korinther 1,3-9 auf und lese: Paulus spricht: „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Erbarmungen und Gott allen Trostes, der uns tröstet in all unserer Bedrängnis.“ Es steht hier nicht „heraus aus aller Bedrängnis“, sondern „darin tröstet er uns“. Wozu? Damit wir die trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, durch den Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet wurden.
Das Wort „Trost“ kommt hier ziemlich oft vor. Man muss die paar Verse nochmal genau durchstudieren. Vers 5: „Denn wie die Leiden des Christus überreich auf uns kommen, so ist auch durch Christus unser Trost überreich.“ Sei es aber, dass wir bedrängt werden, so sei es zu eurem Trost und Heil. Sei es, dass wir getröstet werden, so ist es zu eurem Trost, der wirksam wird im geduldigen Ertragen derselben Leiden, die auch wir leiden.
Ich sage dann: Jetzt habt ihr gerade ein bisschen gelitten. Wie habt ihr gelitten? Wolltet ihr nur raus oder wolltet ihr lernen, darin getröstet zu werden?
Ich liebe die Verse 8 und 9, denn da erklärt Paulus, wozu das alles dient. Vers 8: „Denn wir wollen euch nicht in Unkenntnis lassen, Brüder, über unsere Bedrängnis, die uns in Asien widerfahren ist, dass wir übermäßig beschwert wurden, über Vermögen, so dass wir sogar am Leben verzweifelten.“
Ich habe schon einige Studenten gehabt, die sagten: „Ich setze mich hin und sterbe, du kannst abhauen.“ Mal lasse ich sie nicht sterben, weil ich sonst ins Gefängnis müsste. Am Anfang bin ich noch nett, dann muss man ein bisschen strenger werden. Die können ja noch, es ist nicht so, dass sie nicht mehr können, sondern dass sie nicht mehr wollen.
Dann zeige ich ihnen: Schau, Paulus hat auch am Leben verzweifelt. Du bist nicht der Erste, übrigens. Vers 9: „Wir selbst aber hatten in uns selbst schon das Urteil des Todes erhalten, wozu? Damit wir nicht auf uns selbst vertrauen, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt.“
Wozu dient das? Damit ich lerne, mal nicht auf mich zu vertrauen, sondern auf ihn. Abhängig sein von Jesus Christus – das ist die Botschaft in der Bibel. Es gibt keine andere.
Das kann man da ganz plastisch vor Augen führen. Psalm 119 könnt ihr auch auswendig lernen, wenn ihr mal Zeit habt. Einige von euch Psalm 117, andere Psalm 119. Aber geht mal zu Psalm 119, ich zeige euch etwas.
Psalm 119, Vers 50 spricht der Psalmist: „Dies ist mein Trost in meinem Elend.“ Schon wieder im Elend, nicht heraus aus dem Elend, sondern im Elend ist es sein Trost, dass Gottes Zusage ihn belebt hat.
Geht runter zum Vers 67: „Bevor ich gedemütigt wurde“ – oder: „Bevor ich gelitten habe“, man kann es auch so übersetzen – „irrte ich, jetzt aber halte ich dein Wort.“ Das Leiden, die Demütigung hat ihn etwas gelehrt.
Was hat es ihm gelehrt? Vers 68: „Du bist gut und tust Gutes.“
Bitte, was ich in meinem Bedrängnis lerne: Ich lerne, dass Gott gut ist.
Was ich immer meinen Schülern beibringe: Nenne Gott niemals gut, nur weil es dir gut geht. Gott ist nicht gut, weil es dir gut geht. Gott ist auch dann gut, wenn es dir nicht gut geht, weil Gott gut ist.
Wir machen Gottes Charakter immer abhängig davon, wie es uns geht. Aber das ist falsch. Gott ist gut.
Darum nenne Gott nicht gut, nur weil es dir gut geht, sondern nenne Gott gut, einfach weil er gut ist – egal, wie es dir geht.
Dürfen wir das lernen? Okay.
Andere Menschen wahrnehmen als vierter Punkt
Punkt vier: Andere Menschen wahrnehmen
Wir hatten jetzt Punkt drei, der lautete: sich selbst wahrnehmen. Punkt vier betrifft das Wahrnehmen anderer Menschen. Wisst ihr, mit dem Sprechen über andere und dem tatsächlichen Wahrnehmen anderer gibt es einen großen Unterschied.
In Bibelschulen haben wir oft gelernt, uns zu benehmen. Benehmen bedeutet, dass man den anderen fragt, wie es ihm geht. Aber fünf Minuten später weiß man meistens nicht mehr, wie es ihm wirklich geht. Man hat ihn nur höflich gefragt. Oft fragen wir jemanden: „Wie geht es dir?“, aber eigentlich sind wir gar nicht wirklich daran interessiert.
Im Englischen ist das besonders ausgeprägt; dort ist es oft nur ein Gruß: „How do you do?“ oder „How are you doing?“ Als ich zum ersten Mal in Amerika als Skilehrer arbeitete, war ich frustriert. Ich ging in die Skischule, und ein Skilehrer kam vorbei und sagte: „Morning Hanspeter, how are you doing?“ Er wollte mir erzählen, wie es mir geht, war aber schon wieder weg. Das ist nur ein Gruß.
Wir haben einige nordamerikanische Studenten, und wenn die mich fragen, wie es mir geht, dann bleiben sie stehen und hören wirklich zu.
Was wir zum Beispiel bei unseren Programmen machen: Am ersten Tag gehen wir spazieren, ein paar Kilometer, damit man die Schuhe ein bisschen einlaufen kann. Danach setzen wir uns zu zweit zusammen. Jeder tauscht drei Nöte, drei Ängste und drei Ziele für die nächsten sechs Wochen aus.
Was sind meine drei Ziele für die nächsten sechs Wochen? Und was sind meine drei Ängste? Man schreibt sie auf und teilt sie dem Partner mit. Der eine sagt seine Ziele, der andere seine Ängste.
Dann treffen wir uns in einer Gruppe von acht Personen. Bei sechzig Studenten gibt es sieben Gruppenleiter, also sieben Gruppen mit jeweils acht oder neun Studenten. In der Gruppe teilt jeder seine Ziele und Ängste mit. Zum Beispiel erzählt Schwester Karin mir ihre drei Ziele und Ängste, ich teile ihr meine mit.
Dann fragt der Gruppenleiter Karin: „Karin, was sind die drei Ziele von Hans-Peter?“ Das Interessante ist, dass die meisten es gar nicht mehr wissen, weil sie so mit ihren eigenen Zielen und Ängsten beschäftigt sind, dass sie die Ziele und Ängste der anderen kaum wahrnehmen.
Man wird sich bewusst: „Stimmt eigentlich, ich denke dauernd nur an mich selbst.“ Das ist gut, denn so lernt man, den anderen wahrzunehmen und von sich selbst wegzuschauen.
Auch beim Beten ist das wichtig. Ich weiß nicht, was du für diese Woche gebetet hast. Vielleicht hast du gebetet: „Herr, schenke, dass es eine segensreiche Woche wird. Herr, schenke, dass ich viel lerne. Herr, schenke, dass ich dies besser sehe.“ Das mag ein sehr geistliches Gebet sein, aber es kann auch sehr egoistisch sein.
Ich hätte einen guten Vorschlag: Lass uns beten lernen: „Herr, wie kann ich ein Segen für die anderen diese Woche sein? Herr, zeige mir eine Person, der ich diese Woche ein ganz besonderer Segen sein kann.“ Wer gibt, der empfängt – das ist ein Prinzip aus dem Wort Gottes.
Andere wahrzunehmen heißt übrigens nicht, den anderen zu analysieren. Ich mag das eigentlich gar nicht, wenn man am Tisch sitzt und ständig analysiert wird. Das ist nicht nett. Man soll miteinander leben, nicht analysieren.
Weißt du, was das Problem beim Analysieren ist? Du stellst dich über die anderen. Das ist nicht gut. Wir sollen miteinander leben, nicht analysieren.
Das gilt auch gerade in der Seelsorge. Ich habe viel mit Nordamerikanern und Deutschen (damit meine ich auch Österreicher und den deutschsprachigen Raum) zu tun. Ich mache viel lieber Seelsorge mit Nordamerikanern. Wisst ihr, warum? Natürlich gibt es immer Ausnahmen, aber grundsätzlich ist es so:
Wenn ein Nordamerikaner zu mir kommt und sagt: „Hans-Peter, ich habe ein Problem“, dann schlagen wir die Bibel auf und versuchen, ihm zu helfen. Meistens sagt er dann: „Danke, ich werde das jetzt tun. Bis zum nächsten Mal, tschüss!“ und geht.
Wenn du das mit einem Deutschen machst, weißt du, was passiert? Er kommt mit einem Problem, erklärt es dir ausführlich, dann setzt ihr euch hin, öffnet die Bibel, du erklärst ihm etwas, und dann sagt er: „Ja, aber ...“
Manchmal ist Seelsorge so schwierig. Du gibst eine Antwort, aber es geht nicht weiter.
Das Grundproblem ist, dass wir Gott nicht mehr ernst nehmen. Letztes Jahr war ich in Mailand, Italien, und habe gepredigt. Die Pfarrersfrau erzählte mir eine Geschichte, die mich beeindruckt hat:
In einer jungen Gemeinde rief eine Frau die Pfarrersfrau an und sagte: „Frau Pfarrer, ich habe ein Problem. Können Sie mir helfen? Ich mache mir Sorgen über diese Woche und vieles mehr.“ Die Pfarrersfrau sagte nur: „Erinnere dich, was Jesus gesagt hat: Sorge dich nicht um morgen.“ Dann legte sie auf.
Zehn Minuten später rief die Frau zurück und sagte: „Danke, das hat mir wirklich geholfen. Ich muss mir keine Sorgen machen.“ Das war ihre Hilfe.
Wenn du das einem Deutschen sagst, weißt du, was er sagt? „Bitte vergeistliche mein Problem nicht!“ So ist es.
Wir müssen lernen, Gottes Wort ernst zu nehmen. Mein logischer Verstand sagt mir, ich muss mir Sorgen machen für morgen. Jesus Christus sagt: „Du musst nicht.“
Wem glaubst du mehr: deinem logischen Verstand oder Jesus Christus? Das bestimmt dein Leben. Das ist Nachfolge – ganz einfach.
Gott wahrnehmen als fünfter und letzter Punkt
Okay, ein letztes Thema: Gott wahrnehmen. Wir haben bereits darüber gesprochen, Prinzipien wahrzunehmen, die Natur wahrzunehmen, sich selbst wahrzunehmen, andere wahrzunehmen – und nun schließlich Gott wahrzunehmen.
Schlagt dazu Römer 1,18-20 auf. Hier schreibt der Apostel Paulus:
„Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten. Weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, denn Gott hat es ihnen offenbart. Sein unsichtbares Wesen, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, wird seit Erschaffung der Welt an ihm, dem Gemachten, wahrgenommen und geschaut, damit sie ohne Entschuldigung seien.“
Worin können wir Gott wahrnehmen? In dem von ihm Geschaffenen, unter anderem in der Natur. In den Bergen, in den Seen – dort kannst du Gott wahrnehmen. Wenn du dir eine Blume ansiehst, ist das alles Zufall? Man lernt Gott nicht nur an ihn zu glauben, sondern man lernt, ihn wahrzunehmen. Und darum geht es.
Wisst ihr, warum sich die Natur so gut zur Verkündigung eignet? Weil derselbe Gott, der dieses Buch geschrieben hat – mit 40 oder mehr Autoren –, derselbe Gott ist, der die Natur und die Berge erschaffen hat. Darum gibt es Tausende von Parallelen, die man nebeneinanderstellen kann. Das kann Menschen helfen zu verstehen: „Ah, so ist es gemeint.“ Dort kann der Heilige Geist in ein Herz hineinsprechen, und der Mensch lernt, wahrzunehmen.
Um Gott wahrzunehmen, müssen wir uns auch Zeit nehmen. „Seid stille und erkennt, dass ich Gott bin.“ Wie erkenne ich das? Indem ich einmal still bin und Jesus betrachte.
Zum Abschluss lesen wir noch zwei Verse aus dem Hebräerbrief:
Hebräer 3,1: „Da, Herr, heilige Brüder, Teilhaber der himmlischen Berufung, betrachtet den Apostel und Hohenpriester unseres Bekenntnisses, Jesus.“
Hebräer 12,1-3: „Deshalb lasst uns, da wir eine so große Wolke von Zeugen um uns haben, jede Bürde und die so leicht umstrickende Sünde ablegen und mit Ausdauer laufen den vor uns liegenden Wettlauf.“
Was ist der Wettlauf? Indem wir hinschauen auf Jesus, ihn betrachten und wahrnehmen. Und um das tun zu können, kann die Natur sehr wohl helfen. Auch die Erlebnispädagogik kann eine praktische Hilfe sein. Aber das Ziel ist nur eines: Jesus kennenzulernen und zu lernen, mit ihm jeden Tag ganz praktisch zu leben.
Abschluss und Segensgebet
Okay, ich glaube, das reicht für heute. Ihr wart super und habt gut durchgehalten, obwohl ihr sitzen musstet.
Wisst ihr eigentlich, dass wir hier sehr unbiblisch sind? Im Evangelium sitzt Jesus immer, während die anderen stehen. Ich meine nicht, dass ich Jesus bin, aber der Sprecher sitzt immer. Ganz interessant, oder?
Lass uns zum Schluss noch beten und Gott danken für seine Liebe zu uns.
Danke, lieber Herr Jesus, dass du dich selbst gegeben hast, damit wir leben können. Danke, Herr, dass du uns durch die Erkenntnis unserer Sünden nicht fertig machen möchtest, sondern uns freimachen willst. Danke, Vater, dass du uns so liebst, dass wir uns in deinem Licht erkennen dürfen und von dir Errettung erfahren. Dass wir ein neues Leben in dir haben, das Alte ist vergangen, und alles ist neu geworden in dir. Danke, Herr Jesus.
Also möchte ich dir diesen Abend jetzt hinlegen, beten und darauf vertrauen, dass wir lernen, auf dich zu schauen und dich zu betrachten – auf die mannigfaltigste Weise, die es nur gibt. Vor allem aber in deinem Wort, in der Gemeinschaft und im Gebet mit dir. Damit wir von dir so erfüllt werden und kreativ werden, heraus aus deinem Heiligen Geist, um andere Menschen da zu erreichen, wo sie sind.
Bitte, Herr, lehre uns, andere Menschen dort anzusprechen, wo sie stehen, und nicht dort, wo wir sie schon haben möchten – aus deiner Liebe und deiner Barmherzigkeit heraus.
Ich bete dies alles in deinem Namen. Amen.
Ich wünsche euch einen guten Abend. Bis morgen dann.
