Einführung in den 1. Timotheusbrief und seine Bedeutung für die Gemeinde
Das ist ein großer Vertrauensvorschuss, dass ich hier einfach so den ersten Timotheusbrief lehren darf. Ihr werdet im Laufe der Zeit merken, dass manches ziemlich in die interne Gemeindearbeit hineinreicht. Und ja, da würde ich nicht jedem etwas dazu sagen lassen. Daher fühle ich mich erst einmal geehrt.
Der erste Timotheusbrief ist ein sehr spannender Brief. Er enthält viele Details, vor allem zu Verantwortung in der Gemeinde, zur persönlichen Verantwortung und zur Verantwortung von Leitern. Es handelt sich um eine Gemeinde, die Parallelen zu unserer Gemeinde aufweist, aber auch viele Unterschiede hat, an die dieser Brief eigentlich gerichtet ist.
Der Brief ist überschrieben mit „Erster Timotheusbrief“. Dadurch entsteht zunächst der Eindruck, es sei ein sehr persönlicher Brief. Das stimmt auch, wobei der zweite Timotheusbrief noch viel persönlicher ist. Trotzdem wirkt es so, als sei Paulus davon ausgegangen, dass nicht nur Timotheus den Brief liest. Wir wissen inzwischen, dass viele Leute in der Geschichte solche Briefe gelesen haben. Auch damals bekam wahrscheinlich eher die Gemeinde den Brief zu Gesicht, an der einen oder anderen Stelle oder Gelegenheit. Daher ist es natürlich auch ein Gemeindebrief.
Die Gemeinde in Ephesus, in der Timotheus war, weist einige Parallelen zu unserer Gemeinde auf, aber auch große Unterschiede. Die stärkste Parallele ist, dass es eine relativ etablierte Gemeinde ist, die es schon seit einiger Zeit gibt und die vermutlich auch eine gewisse Größe erreicht hat. Damit können wir uns schon einmal identifizieren.
Was man in dieser Gemeinde merkt, ist, dass ein Stück weit Führung fehlt – also in Ephesus. Lehrmäßig gibt es dort so etwas wie Wildwuchs, und offensichtlich ist die Führung so schwach, dass sie diesen Wildwuchs nicht wirklich eindämmen kann. Das ist ein Problem in dieser Gemeinde. Ich hoffe, dass dies ein Unterschied zu unserer Gemeinde hier ist.
Der größte Unterschied ist, dass diese Gemeinde ganz anders entstanden ist als unsere Gemeinde. Die Gemeinde in Ephesus ist durch ein missionarisches Team entstanden, das von außen kam. Durch dieses Team haben sich Menschen bekehrt, und aus diesen Menschen wurde eine Gemeinde geformt. Nach spätestens drei Jahren ist das Team wieder weggegangen und hat die Gemeinde in die Selbständigkeit entlassen.
Es handelt sich also um eine selbständige Gemeinde, was auch eine Parallele zu unserer Gemeinde ist. Allerdings mit einem etwas anderen Hintergrund: Hier gab es ein Team, das ursprünglich diese Gemeinde gegründet hat und durch das viele in der Gemeinde zum Glauben gekommen sind – also Paulus, Timotheus und noch einige andere, die mitgearbeitet haben.
Die Rolle Timotheus’ und die Herausforderungen in Ephesus
In dieser Krisensituation, in der Sie sich befinden, breiten sich schräge Lehren aus. Es gibt gerade keine Führung, die stark genug ist, und auch keine Autorität, die das einzudämmen vermag.
Es besteht die Möglichkeit, von außen jemanden zu diesem Missionsteam zu schicken, um die Lage in den Griff zu bekommen. Diese Person ist Timotheus. Nun kann man sich gut überlegen, wen man von außen schicken könnte, wenn hier Chaos herrscht und wirklich Hilfe gebraucht wird.
Das ist jedoch schwierig, weil niemand hier die Geschichte kennt und niemand die Autorität besitzt, kurzfristig etwas zu bewirken. Genau das ist der Unterschied dort. Dort gibt es das Gründungsteam, und wenn von dort jemand kommt, hat er weiterhin eine gewisse Autorität in der Gemeinde. Das war für diese Gemeinde dort von Vorteil.
Wenn wir eine Gemeinde sind und weil wir eine Gemeinde sind, die anders entstanden ist – nämlich mit wenig Einfluss von außen –, dann haben wir diese Option nicht so leicht. Wir müssen mit unseren Krisen anders fertigwerden. Das kann schade sein, aber es ist nun mal so.
Diese Rolle, die Timotheus in diesem Brief und in dieser Gemeinde spielt, können wir nicht einfach auf unsere Gemeinde übertragen. Was jedoch gleich bleibt, sind viele grundlegende Prinzipien von Gemeinde, auch ganz praktische Prinzipien, die natürlich auch auf unsere Gemeinde anwendbar sind.
Es ist einfach großartig – man muss das immer wieder betonen –, wenn man das Vorrecht hat, durch einen Brief zu predigen. Ich meine, es gibt Themen darin, über die ich sonst nie sprechen würde, vor denen ich mich vielleicht nicht einmal trauen würde. Aber wenn sie im Brief behandelt werden, kann man sie ansprechen.
Es gibt auch Themen, die ich sonst nie für relevant gehalten hätte. Zum Beispiel geht es um ein gemeindeinternes Sozialsystem für alleinstehende Witwen, die finanziell nicht zurechtkommen, und um die Gefahren, dass ein solches Sozialsystem missbraucht wird. Ich weiß nicht, wie lange Sie schon in einer Gemeinde sind oder wann Sie zuletzt eine Predigt zu diesem Thema gehört haben. Ich jedenfalls nicht – es sei denn, man predigt wirklich durch den 1. Timotheusbrief hindurch, und dann kommt dieses Thema einfach dran. Und das ist wirklich großartig.
Der Auftrag an Timotheus und die Problematik falscher Lehren
Okay, Timotheus, wie ich bereits gesagt habe, wurde nach Ephesus geschickt, weil es dort Leute gab, die, so Paulus, andere Lehren verbreiteten. Schauen wir einfach mal in Kapitel 1, Vers 3: „So wie ich dich bat, als ich nach Mazedonien reiste, in Ephesus zu bleiben, damit du einigen gewöhst, nicht andere Lehren zu lernen.“ Das war der grundsätzliche Auftrag von Timotheus in Ephesus.
Paulus kam in der Nähe vorbei und sagte: „Bitte bleib hier, in Ephesus. Hier muss jemand mit Autorität hin, der die Dinge wieder aufs Gleis bringt und andere Irrtümer abwendet.“ Das ist der Hintergrund.
Wie kann man diesen Brief einordnen? Ich mache jetzt eine kurze Einleitung, und dann steigen wir ein bisschen in die ersten Verse ein. Heute Abend soll es nicht zu technisch werden. Würde man diesem Brief eine Überschrift geben, dann wäre es: „Wenn die falschen Leute Einfluss in der Gemeinde gewinnen.“ Das ist ein Thema, das immer wieder im Laufe dieses Briefes auftaucht – eigentlich insgesamt dreimal. Und jedes Mal ist es mit einem Appell an Timotheus verbunden.
Der erste Appell in diesem Sinne steht am Ende von Kapitel 1. Darauf werden wir später noch einmal zurückkommen, in Vers 18 sagt Paulus: „Dieses Gebot vertraue ich dir an, mein Kind Timotheus, gemäß den vorher über dich ergangenen Weissagungen, damit du durch diese den guten Kampf kämpfst, in dem du den Glauben bewahrst und ein gutes Gewissen.“ Das ist eigentlich der erste Appell an Timotheus: Es ist ein Kampf.
Worum ging es im Kapitel 1, gerade in den ersten Versen? Das werden wir später betrachten. Es sind Leute in der Gemeinde aufgestanden, wahrscheinlich hauptsächlich Männer, die, wie gesagt, andere Lehren gelehrt haben. Wenn wir das später genau betrachten, werden wir sehen, dass es Leute waren, die selbst nicht so richtig verstanden haben, was sie da überhaupt verbreiten. Es waren nicht ihre eigenen Lehren, die sie sich irgendwo erarbeitet hatten, sondern wahrscheinlich Leute – zumindest ist das der Standard bei solchen Menschen in Gemeinden –, die sich auch mal profilieren wollten, die etwas sagen wollten.
Sie haben sich irgendwelche interessanten Lehren „im Internet“ gesucht. Ihr müsst jetzt nicht lächeln – natürlich gab es damals auch schon ein „Internet“. Es war nur nicht computergestützt, sondern funktionierte über Beziehungen. Man hatte Kontakte, von denen man interessante Dinge aufschnappte. Dort haben diese Leute sich Informationen und Lehren geholt, die interessant klangen, und sind damit in die Gemeinde gegangen, um sie dort zu verbreiten.
Ja, einfach um auch mal jemand zu sein. Darauf kommen wir noch zurück. Das ist eines der verbreitetsten Probleme: Wenn die falschen Leute Einfluss in der Gemeinde gewinnen. Es gibt in Gemeinden Menschen, die auch jemand sein wollen und darum mal etwas anderes lernen möchten.
Zentraler Appell an Timotheus: Vorbild sein und die Lehre bewahren
Der nächste große Appell, und zugleich der zentrale Appell in 1. Timotheus Kapitel 4, lautet wie folgt:
Ich lese ihn einfach mal vor. Es sind zwar nur ein paar Verse, aber ich glaube, sie sind wirklich die zentralen Verse für Timotheus in diesem Brief. Man spricht oft von biblischen Büchern, doch manche Briefe sind einfach zu kurz, um sie als Bücher zu bezeichnen.
1. Timotheus 4,12: „Niemand verachte deine Jugend.“ Das ist der zweite große Appell. Er lautet: Sei ein Vorbild der Gläubigen – in Wort, im Lebenswandel, in Liebe, im Glauben und in Reinheit.
Weiter heißt es: „Bis ich komme, halte an mit dem Vorlesen, mit dem Ermahnen, mit dem Lehren. Vernachlässige nicht die Gnadengabe in dir, die dir gegeben worden ist durch Weissagung mit Auflegung der Hände der Ältestenschaft.“
Dann folgt eine Aufforderung: „Bedenke dies sorgfältig, lebe darin, damit deine Fortschritte allen offenbar seien. Hab Acht auf dich selbst und auf die Lehre, beharre in diesen Dingen!“
Denn wenn du dies tust, so wirst du sowohl dich selbst erretten als auch die, die dich hören.
Das ist der zentrale Appell in Kapitel 4.
Doch um welche Leute ging es vorher in Kapitel 4? Es handelte sich um echte Irrlehrer, die gar nicht in der Gemeinde selbst waren, sondern irgendwo außerhalb. Wenn man das liest und es mit dem Titusbrief vergleicht, der sich mit den jungen Gemeinden auf Kreta beschäftigt, erkennt man eine ganz andere Situation.
Die Gemeinden auf Kreta waren jung und nicht etabliert. Sie befanden sich nicht auf dem türkischen Festland, wie Ephesus, das auf dem heutigen türkischen Festland liegt – damals Kleinasien oder Provinz Asia genannt –, sondern auf der Insel Kreta. Trotzdem hatten sie mit denselben Leuten zu tun, mit denselben Irrlehrern.
Offensichtlich handelte es sich um eine Bewegung von Leuten, die unterwegs waren und Anhänger suchten. Diese jungen, entstehenden christlichen Gemeinden wurden von ihnen als typisches Beuteschema angesehen. Dort konnten sie Anhänger für ihre Ideen rekrutieren. Die Irrlehrer waren auf Kreta unterwegs, ebenso in Ephesus, und wahrscheinlich auch auf anderen Wegen.
Diese Personen verbreiteten ihre Lehren vermutlich etwas fundierter und suchten gezielt Anhänger. Auch gegen diese, obwohl sie nicht körperlich anwesend waren, musste Timotheus eine Gegenposition beziehen, genau mit dem, was Paulus in diesem Appell formuliert hat: „Niemand verachte deine Jugend, sei ein Vorbild usw.“
Er sollte auf der Lehre beharren und auf sich selbst achten, damit er ein Vorbild blieb.
Damit endet der Brief eigentlich. Das ist der Höhepunkt des Briefes, der große erste Teil vom 1. Timotheusbrief, Kapitel 1 bis 4.
Praktische Fragen der Gemeinde und der Umgang mit Geld
Aber dann folgen noch zwei sehr praktische Kapitel. In diesen beiden Kapiteln geht es, wie gesagt, um viele praktische Fragen der Gemeinde. Doch eins steht fast immer im Mittelpunkt oder zumindest ist es ein wichtiger Aspekt: das Geld.
Interessanterweise kann man in den Kapiteln 5 und 6 viel über den Umgang mit Geld in der Gemeinde lernen. Es wird thematisiert, wer von der Gemeinde finanziell unterstützt werden sollte, welche Gefahren dabei bestehen und vieles mehr.
Das Ganze endet mit einem großen Appell an Timotheus. In 1. Timotheus 6,12 heißt es: „Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben, zu dem du berufen worden bist, und hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen bekannt. Ich gebiete dir vor Gott, der alles am Leben erhält, und vor Christus Jesus, der vor Pontius Pilatus das gute Bekenntnis bezeugt hat, dass du das Gebot unbefleckt und unsträflich bewahrst bis zur Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus.“
Um welche Leute geht es hier in Kapitel 6? Es geht um Menschen, die gerne Kapital aus der christlichen Bewegung schlagen möchten. Sie wollen für ihren geistlichen Dienst bezahlt werden, ein Image gewinnen und dabei auch finanziell profitieren.
In Kapitel 6 geht es zum Beispiel viel um Materialismus. Wie gefährlich ist es, wenn Geld und materieller Gewinn eine so hohe Bedeutung für jemanden bekommen? Timotheus wird gefragt, wie er sich persönlich dagegen abschirmen kann und wie er ein Vorbild sein kann.
Wenn wir die Leute aus Kapitel 1 betrachten, die bestimmte Lehren in die Gemeinde bringen, geht es dort mehr um den Inhalt dieser Lehren. In Kapitel 6 gibt es zwar Überschneidungen zwischen den beiden Gruppen, aber die Schwerpunkte sind unterschiedlich.
Wahrscheinlich gab es auch bei den Leuten aus Kapitel 1 solche, die hofften, finanziell davon zu profitieren. Trotzdem liegen die Schwerpunkte anders: In Kapitel 6 wird mehr eine soziale Revolution gepredigt, während es in Kapitel 1 eher um alttestamentliche Regeln und Gesetze geht, die in die Gemeinde eingeschleust werden sollten.
Es waren also zwei Gruppen, aber wahrscheinlich gab es eine Schnittmenge zwischen ihnen.
Vergleich mit dem Titusbrief und Zusammenfassung der Gegner
Man sieht es, wenn man den Titusbrief betrachtet. Wir können ganz kurz hineinschauen, denn der Titusbrief ist interessant. Er wurde ungefähr zur gleichen Zeit geschrieben, wurde aber in eine andere Richtung geschickt.
Paulus schreibt in Titus 1,10 und fasst dort all das zusammen, was wir gerade gesehen haben – das, was in Ephesus so aufgespalten ist. Ich habe jetzt drei Gruppen herausgegriffen, die sich auf Kapitel 1, Kapitel 4 und Kapitel 6 verteilen. Paulus fasst sie hier in der Situation auf Kreta zusammen und sagt: Es gibt viele zügellose Schwätzer und Betrüger.
Die Schwätzer sind im Epheserbrief mehr in Kapitel 1 vertreten, die Betrüger mehr in Kapitel 4. Hier in Titus sagt er, es gibt Schwätzer und Betrüger, besonders jene aus der Beschneidung, denen man den Mund stopfen muss. Diese kehren ganze Häuser um, indem sie schändlichen Gewinnes wegen lehren, was sich nicht gehört – das entspricht Kapitel 6.
Paulus macht also eine kurze Zusammenfassung all dieser Leute, die auch alle auf Kreta vorkamen. Sie hatten offensichtlich viel miteinander zu tun, eine hohe Schnittmenge zwischen den Gruppen. Im 1. Timotheusbrief differenziert Paulus diese Gruppen in drei verschiedenen Kapiteln auseinander.
So ist das ganz grob die Struktur: Wir haben diese drei Säulen. Kapitel 1 behandelt Lehrer, die sich in der Gemeinde profilieren wollen und teilweise selbst nicht verstehen, was sie verbreiten. Kapitel 4 beschreibt Lehrer, die von außen Anhänger gewinnen wollen. Kapitel 6 betrifft diejenigen, die ganz bewusst auch aus Gewinnstreben für sich oder ihre Gruppe handeln.
An diesen Gruppen hängt alles. Timotheus ist diesem Einfluss ausgesetzt. Er muss ein Gegengewicht dazu schaffen und dafür sorgen, dass die Gemeinde einen geraden Kurs hält.
Schlüsselvers und die Schreibabsicht des Briefes
Ja, wenn Leute solche Bibelbücher studieren, sei es durch das Lesen der Bücher selbst oder durch das Hören von Vorträgen und Übersichten über ein biblisches Buch, dann kommt ganz oft die Frage auf: Gibt es in diesem Buch einen Schlüsselvers? Einen Vers, der die Hauptbotschaft des Buches einfach und prägnant auf den Punkt bringt.
Im Ersten Timotheusbrief ist für viele Leute ein Kandidat für einen solchen Schlüsselvers Erste Timotheus 3,15. Ich lese mal Vers 14: „Dies schreibe ich dir in der Hoffnung, bald zu dir zu kommen. Wenn ich aber zögere, damit du weißt …“ Und das ist ja der Grund, warum dieser Vers oft als Schlüsselvers angesehen wird.
Hier schreibt Paulus: „Ich schreibe dir das, damit du weißt.“ Das ist eigentlich der Grund, weswegen er schreibt. Das ist eine eindeutige Aussage, oder? Ähnlich kennen wir das aus dem Johannesevangelium. Dort heißt es ganz zum Schluss, dass Jesus viele Zeichen getan hat, die nicht in diesem Buch geschrieben sind. Diese aber sind geschrieben worden, damit ihr glaubt. Das ist der Schlüssel zum Johannesevangelium. Deshalb ist es so geschrieben, damit ihr glaubt.
Was steht hier? „Damit du weißt, wie man sich verhalten soll im Haus Gottes, dass die Versammlung des lebendigen Gottes ist, der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit.“ Das ist wirklich ein Vers, der etwas über die Schreibabsicht aussagt.
Wenn man ganz ehrlich ist, dann ist es wahrscheinlich erst einmal die Schreibabsicht für die Kapitel zwei und drei und nicht ausdrücklich die Schreibabsicht für das gesamte Buch, weil dieser Vers einfach mittendrin steht. Kapitel zwei und drei bilden eine Einheit. Ich hätte nicht einmal zwei Kapitel daraus gemacht, sondern gesagt, es ist ein Kapitel. Am Ende dieser zwei Kapitel sagt Paulus: „Das habe ich dir geschrieben aus diesem Grund.“
Das ist nicht unbedingt, auch wenn man es übertragen kann und es inhaltlich trifft, rein technisch wahrscheinlich keine Aussage darüber, warum Paulus den ganzen Brief geschrieben hat. Sondern warum Paulus Kapitel zwei und drei geschrieben hat.
Jemand hat mal gesagt: Wenn du ein biblisches Buch studierst, ist der Schlüssel zu einem Haus, wenn er irgendwo versteckt ist, meist in der Nähe des Vordereingangs oder des Hintereingangs. Ihr seht das im Johannesevangelium: Ganz am Ende sagt Johannes, warum er dieses Buch geschrieben hat.
Von daher glaube ich, dass auch hier im Ersten Timotheusbrief der eigentliche Schlüssel am Anfang steht, nicht irgendwo in der Mitte des Briefes. Und das werden wir heute noch anschauen.
Das Monument am Anfang des Briefes als Symbol
Als die Israeliten mit Josua den Jordan durchquerten, war das Erste, was sie taten, ein großes Monument zu errichten. Eigentlich bauten sie sogar zwei Monumente, doch hier geht es mir vor allem um das eine.
Sie nahmen Steine aus dem Jordan, der ja stehen geblieben war, sodass sie trockenen Fußes mit der Bundeslade und dem ganzen Volk hindurchgehen konnten. Diese großen Steine trugen sie demonstrativ ans andere Ufer und errichteten daraus ein Monument. Es diente als Erinnerung daran, wie sie zum ersten Mal wirklich über den Jordan gegangen waren – nicht im übertragenen Sinne, sondern tatsächlich.
Dieses Wunder zeigte, wie Gott sie in das Land führte, das er ihnen versprochen hatte. Das Monument blieb über Generationen erhalten, zumindest bis das Buch Josua fertiggestellt war. Dort heißt es, dass es bis auf den heutigen Tag noch steht. „Der heutige Tag“ bezieht sich auf die Zeit, als dieses Buch geschrieben wurde.
Das zweite Monument bauten sie aus Steinen, die sie vom Land nahmen und in den Fluss legten. Dieses war jedoch nur bei Niedrigwasser sichtbar, da es größtenteils unter Wasser lag – sozusagen ein Unterwassermonument.
Am Anfang dieses Briefes gibt es ebenfalls einen Satz, der seinen Schatten über den gesamten Text wirft. Diesen Vers werden wir später noch genauer betrachten.
Einstieg in den Brief und die Herausforderungen in Ephesus
Okay, steigen wir mal ein. Ich lasse die ersten zwei Verse weg, weil man sie so viel schöner auslegen kann. Sie sind fast identisch, aber etwas ausführlicher, wenn man mal über 2. Timotheus predigt. Es ist einfach die Formulierung, die Paulus typischerweise Timotheus gegenüber gebraucht. Daher steigen wir gleich mit dem Inhalt ein, und ich lese noch mal Vers 3:
„So wie ich dich bat, als ich nach Mazedonien reiste, in Ephesus zu bleiben, damit du einigen gebotest, nicht andere Lehren zu lehren.“
Ihr habt es schon gesagt: Offensichtlich hielt Paulus das für notwendig, und auch das Team, weil sie der aktuellen Führung in der Gemeinde in Ephesus nicht zutrauten, diese Probleme selbst in den Griff zu bekommen. Wenn man sich jetzt ein bisschen anschaut, was es für Leute waren – ich habe ja in meinem Überblick schon ein bisschen was dazu gesagt – kann man einen kleinen Sprung machen und wir lesen Vers 6 und 7:
„Wovon einige abgeirrt sind“, also da geht es um das Kernding, um das, worum es in Gemeinde gehen sollte, um das, worum es bei der Predigt, bei der Verkündigung gehen sollte. Das schauen wir uns gleich an. Aber davon sind einige abgewichen, sagt Paulus, „und sich zu leeren Geschwätz gewandt haben, die Gesetzeslehrer sein wollen und nicht verstehen, weder was sie sagen, noch was sie fest behaupten.“
Ich bin immer wieder erstaunt – ich habe das schon ein paarmal erwähnt – wie direkt Paulus ist. Ich denke immer an Schamkultur, Orient, und dass man alles ganz indirekt sagt. Paulus sagt: Das sind Leerschwätzer. Ich würde mich hierhin stellen und von irgendwelchen Leuten, die in der Gemeinde irgendwas predigen, sagen: Das sind Leerschwätzer – da hätte ich ganz schnell ein Problem. Nun gut, Paulus ist Apostel, vielleicht darf er das auch mehr, aber trotzdem bin ich erstaunt, wie direkt er Sachen anspricht. Er tut es noch mehrmals im Brief, sehr direkt.
Er sagt, das sind Leute, die sich angeblich die Bibel auslegen, also in dem Fall das Alte Testament, die Gesetzeslehrer sein wollen, die aber null Kompetenz dafür haben. Ich meine, Paulus war wirklich jemand, der kompetent war im Alten Testament, und ich vermute, dass sich, wenn er gehört hat, was dort verbreitet wurde, ihm wahrscheinlich mehr als nur die Fußnägel hochgerollt haben. Aber er sagt es einfach sehr direkt: Das sind Leerschwätzer, die verstehen die Dinge nicht, die sie da lehren, die verstehen sie selber nicht, sie reden sie nur nach. Und selbst bei den Punkten, wo sie ganz sicher und fest drauf bestehen, die sie fest behaupten, die haben sie trotzdem nicht verstanden.
Und das ist schon bitter. Ich habe schon gesagt, wenn das in Gemeinden passiert – und das ist jetzt einfach nur Beobachtung, vielleicht trifft das nicht hundertprozentig immer zu, aber es ist eine Beobachtung – da sind Leute, die so etwas machen, ganz oft Männer, die irgendwie das Gefühl haben, dass sie zu wenig Bedeutung in der Gemeinde haben. Und es ist eine gefährliche Situation. Es sind Männer, die nicht in die Leitung der Gemeinde eingebunden sind. Es hat in vielen Fällen oder in manchen Fällen auch gute Gründe, dass sie das nicht sind, aber die da einen Mangel empfinden, die sich von dieser Leitung, von denen, die Einfluss haben, so ein Stück weit ausgeschlossen fühlen.
Warum haben die Einfluss? Ich würde auch gerne Einfluss haben auf diese Gruppe, zu der ich doch gehöre. Und das führt ganz praktisch oft dazu, dass sich solche Männer ein Spezialgebiet suchen, auf dem sie Fachleute werden, weil es dann zumindest ein Gebiet gibt, wo Leute ihnen zuhören, wo Leute zu ihnen ein Stück weit aufschauen, wo Leute von ihnen lernen wollen, wo sie Menschen beeindrucken können.
Diese Tendenz wird es immer wieder geben in Gemeinden, und es ist die Frage, wie man damit umgeht. Im Prinzip ist die einzige Chance, solche Leute sehr frühzeitig durch gute persönliche Beziehungen einzubinden. Dabei muss man sie nicht in die Leitung einbinden, aber über gute persönliche Beziehungen einbinden. Und wenn das nicht passiert oder nicht gelingt – das heißt ja nicht, dass immer, wenn man das versucht, es auch gelingt – dann wird man in der Situation landen, wie hier in Ephesus, dass man Dinge dann tatsächlich mal abblocken muss und sagen muss: Das funktioniert so nicht.
Gerade wenn sich das weiterentwickelt, dass es eben nicht nur irgendein Ding ist, wo ich Spezialist bin, aber wo ich im Prinzip immer noch guten Boden unter den Füßen habe – das ist ja noch nicht so schlimm, dann kann man einen Fachmann fragen – aber oft führt es eben dazu, dass es dann überspitzt wird, dass es so ein bisschen zu Spekulationen kommt, dass es einseitig wird. Und da musst du es dann wirklich mal abblocken und sagen: Das ist jetzt zu viel, oder da bist du eigentlich nicht mehr wirklich auf dem Boden der Bibel, oder das ist nicht mehr ausgewogen zu anderen Themen, oder das ist vielleicht jetzt wirklich, wenn man es ernst nimmt, schon eine Irrlehre.
Und wenn diese Schwelle irgendwie überschritten wird, dass man einschreiten muss, dann wird es schwierig. Und das ist die Position, die Timotheus jetzt hat, dass er von außen kommen muss, um einzuschreiten – genau so eine Situation. Und wie gesagt, es ist eine Frage: Kann man das immer verhindern? Was muss man tun, um das zu verhindern? Was kann jeder einzelne tun, um das zu verhindern? Aber es ist wichtig, weil je später man das tut, umso schmerzhafter wird es.
Ich werde gleich noch ein paar Beispiele sagen, aber das sind oft so ganz typische Themen, solche Themen wie: Wo kann man überall beobachten, wie weit die Endzeit schon fortgeschritten ist und wie sich der Antichrist seine Herrschaft schon vorbereitet, und keine Ahnung. Also es ist so ein typisches Thema, nur damit ihr euch etwas darunter vorstellen könnt, und das spezialisieren.
Wie gesagt, diese Thesen, die dann verbreitet werden und die auch hier verbreitet wurden, kommen dann oft in irgendeiner Form aus dem Internet oder sonst von irgendwo, weil die eigentlichen Irrlehrer, wenn es tatsächlich um Irrlehren geht, meistens woanders sitzen. Das sind nicht diese Leute. Damals war es ein bisschen anders, die Themen waren ein bisschen anders. Damals war es nicht ihnen, sich über Endzeit Gedanken zu machen, sondern sich darüber Gedanken zu machen, welche Sachen aus dem Alten Testament man nehmen kann, meistens irgendwelche einzelnen Gesetze aus dem Zusammenhang gerissen, und sie der Gemeinde präsentieren als: Das habe ich entdeckt, das ist wichtig für uns.
Das war damals der Trend. Gibt es heute auch, ist aber heute wahrscheinlich nicht so prominent. Regeln sind in unserer Gesellschaft nicht das, mit dem man so weit kommt, das ist ein bisschen exotisch. Damals war die Zeit der großen Auseinandersetzungen vorbei. Also man musste nicht mehr darüber diskutieren, ob ein Judenchrist mit einem Heidenchrist zusammen essen darf, das war abgehakt. Man hat auch nicht mehr darüber diskutiert zu dieser Zeit der Gemeindegeschichte – also Timotheus ist ja relativ spät, das ist einer der drei letzten Briefe, die Paulus geschrieben hat – man hat auch nicht mehr darüber diskutiert, ob die Heidenchristen sich beschneiden lassen müssen und all solche Dinge. Das war vorbei, diese großen Dinge.
Umso mehr wurde das, was jetzt vorgeholt wurde aus dem Alten Testament, spekulativ, noch spekulativer als diese großen Themen. Wir lesen nochmal Vers 3 und arbeiten uns jetzt langsam in Vers 4 vor. Paulus schreibt dann an Timotheus:
„So wie ich dich bat, als ich nach Mazedonien reiste, in Ephesus zu bleiben, damit du einigen gebotest, nicht andere Lehren zu lernen, noch dich mit Fabeln und endlosen Geschlechtsregistern abzugeben.“
Also hier steht in meiner Übersetzung „Fabeln“. Ich weiß nicht, was in deiner steht. Man kann es mit Mythen übersetzen, man kann es mit Spekulationen übersetzen. Letzten Endes sagt Paulus: Das ist alles sehr spekulativ, es hat alles sehr wenig Hand und Fuß, wenn man mal genau guckt.
Er sagt, die haben sich sogar mit Geschlechtsregistern beschäftigt. Keine Ahnung, was die damit gemacht haben. Vielleicht haben sie da irgendwelche Segenslinien abgeleitet, wer von wem abstammt usw. Auch was für Mythen da jetzt genau verbreitet wurden, kann man sicher heute nicht mehr rekonstruieren. Und es ist auch nicht wichtig, das zu rekonstruieren, weil es eh andere Mythen gewesen sind, als sie bei uns im Umlauf sind.
Es gibt heute tatsächlich auch immer noch genug Mythen in der christlichen Welt. Ich zähle euch das einfach noch mal auf, so ein paar Sachen, die mir in meinem Leben schon über den Weg gelaufen sind, Mythen, die es im christlichen Umfeld gibt. Dem einen oder anderen von euch würden da wahrscheinlich noch ganz andere einfallen, aber nur so ein paar Sachen, denen ich schon begegnet bin.
Man kann das so ein bisschen einteilen, wobei das ein bisschen schwammig ist. Es gibt Sachen, die wirklich falsche Lehren sind, wo man sagen kann: Das ist wirklich falsch. Es gibt Sachen, wo man sagt: Na ja, es ist vielleicht ein Kern Wahrheit drin, aber es ist völlig überbetont, völlig aus den Proportionen herausgenommen. Und dann gibt es Sachen, die reine Spekulation sind.
Nehmen wir ein Beispiel für falsche Lehren: Christen dürfen kein Schweinefleisch essen. Das ist so ein Mythos, den es in manchen christlichen Gruppen gibt. Wenn jemand aus gesundheitlichen Gründen meint, er will kein Schweinefleisch essen, ist das eine ganz andere Frage. Aber Christen dürfen kein Schweinefleisch essen, weil Gott es im Alten Testament auch nicht wollte, ist halt seit Markus 7 überholt, wo ausdrücklich steht, dass Jesus mit seiner Aussage, dass nicht das, was in den Menschen hineingeht, ihn verunreinigt, sondern was aus seinem Herzen herauskommt an Worten, ihn verunreinigt, und er damit alle Speisen für rein erklärte. Markus sagt ausdrücklich: Seitdem ist das halt überholt.
Diese These kann man eigentlich nicht mehr verbreiten, tun aber viele trotzdem. Das ist ein christlicher Mythos. Das ist halt spannend, ich bin dann besonders heilig, okay? Weil ich habe das Alte Testament entdeckt.
In ganz anderen christlichen Kreisen gibt es den Mythos, dass man nur wirklich gerettet ist und den Heiligen Geist hat, wenn man irgendwann in seinem Leben mal in fremden Sprachen geredet hat. Ich meine jetzt nicht Englisch, weil du es in der Schule gelernt hast, sondern übernatürlich in fremden Sprachen geredet hast. Das ist das Zeichen für den Empfang des Heiligen Geistes. Wenn dir das nie passiert ist, hast du den Heiligen Geist nicht und bist nicht gerettet.
Das ist einfach eine falsche Lehre, und das ist ein Mythos, denn man kann das relativ einfach mit 1. Korinther 12 widerlegen, wo zwar von diesen Sprachengaben die Rede ist, aber ausdrücklich gesagt wird, dass das nicht jeder hat.
Ich bin in meiner geistlichen Geschichte dem Mythos begegnet, dass eigentlich jeder Mensch, wenn man es genau nimmt, auch jeder Gläubige in irgendeiner Form besessen ist und in irgendeiner Form Exorzismus braucht. Ja, das ist ein Mythos. Finde ich nicht in der Bibel.
Dann, so wie gesagt, Sachen, in denen vielleicht ein kleines Körnchen Wahrheit ist, so dieser Mythos: Christen müssen den Sonntag heiligen. Es ist zwar nett, wenn man den Sonntag heiligt, und wahrscheinlich ist in der Bibel auch der Tag, an dem sich Gemeinde trifft, aber es gibt in der ganzen Bibel keinen Befehl, den Sonntag zu heiligen. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass der Sabbat vom Samstag auf Sonntag verlegt wurde. Es gibt im Neuen Testament auch keine Aufforderung mehr, den Sabbat zu heiligen.
Davon abgesehen gibt es den Mythos in vielen christlichen Kreisen, dass man als Christ sehr genau über die politische Entwicklung in Israel informiert sein muss und dass man eigentlich als guter Christ immer alles gut finden muss, was Israel politisch tut. Den Mythos ist schwer zu halten, wenn man bedenkt, dass die Leute, die in Israel die Regierung machen, gar nicht gläubig sind. Warum soll das dann so sein? Die gehorchen Gott ja gar nicht. Trotzdem hält sich dieser Mythos, und Leute, die sehr, sehr viele Informationen über Israel sammeln, bringen diesen Mythos manchmal sehr massiv in Gemeinden hinein.
Es ist gut, ich meine, es ist das älteste männliche Volk Gottes, und Gott hat nicht aufgehört, mit denen zu handeln, und er wird es in Zukunft verstärkt wieder tun. Natürlich ist es gut, ein Stück weit informiert zu sein. Aber man kann das eben sehr, sehr überbetonen, und dann kann es schwierig werden.
Ein relativ verbreiteter Mythos mancher christlicher Kreise, die eher konservativ sind, ist, dass man keine Lieder singen darf, die von Charismatikern gedichtet worden sind. Denn damit bringt man dieses Gedankengut in die Gemeinden hinein, und die meinen, mit den Worten, die wir so positiv verstehen, meinen die etwas ganz anderes, als wir verstehen. Und wenn wir das dann singen, dann weiß ich, irgendwas passiert mit uns.
Ja, ich will das gar nicht lächerlich machen, aber ich glaube, das ist ein Mythos. Ich glaube, wenn wir ein gutes Lied haben mit einem guten Text, dann müssen wir nicht Forschungsarbeiten machen, ob der, der das gedichtet hat, auch wirklich theologisch einwandfrei war. Wenn wir einfach das singen, was da steht, und das glauben, was da steht. Natürlich muss man aufpassen, dass man nicht Lieder nimmt, wo wirklich falsche Lehren unterschwellig reingebracht werden. Das ist eine ganz andere Frage. Aber ich glaube, es ist ein Mythos, dass es darum geht, wer dieses Lied gedichtet hat.
Na ja, und dann gibt es, wie gesagt, einfach wilde Spekulationen. Ich habe das auch schon mal erzählt. In meiner Jugend gab es ein Buch, das ist, glaube ich, nach wie vor außer der Bibel das meist aufgelegte christliche Buch der Neuzeit. Das hieß „Alter Planet Erde – wohin?“. Wie gesagt, das ist meine Jugend, das müsst ihr nicht kennen. Da ging es darum, aufbauend darauf, dass die Juden wieder nach Israel kamen und Gott sie offensichtlich irgendwo wieder zurückgebracht hat.
Das war die erste These. Es wurden bestimmte Bibelverse so ausgelegt, dass innerhalb einer Generation es dann zu Ende sein wird. Das hat so eine gewisse Erwartungshaltung geschürt. Und dann steht in der Offenbarung irgendwas, dass zehn Reiche da sind, die alle den Antichristen dann gemeinsam an die Macht bringen.
Damals war die EWG, das ist heute die EU, gerade dabei, von sechs auf zehn Mitglieder erweitert zu werden. Inklusive Italien, also Rom. Das heißt, der Antichrist steht unmittelbar vor der Tür und die Entrückung natürlich dann noch unmittelbarer. Ich habe damals tatsächlich einen Reisepass beantragt und war der Überzeugung, es wird der letzte Reisepass sein, den ich jemals beantragen muss.
Und viele Leute waren dann ziemlich frustriert ein paar Jahre später, als die EU tatsächlich noch mehr erweitert wurde und gar nicht mehr zehn Mitglieder hatte und irgendwie das Gebäude ein Stück weit zusammenbrach. Manche Leute hat es vom Glauben weggebracht, weil es für sie ein sehr zentraler Punkt war.
Und das sind Spekulationen, das gibt es auch heute noch, dass man versucht, biblische Prophetie irgendwie mit Tagespolitik zu synchronisieren und irgendwelche Schlussfolgerungen daraus zu ziehen. Das ist gefährlich.
Gerade Leute, die eine längere Gemeindegeschichte haben in verschiedenen Gemeinden, könnten mir jetzt wahrscheinlich noch Beispiele sagen, was für Mythen in der Christenheit so unterwegs sind.
Timotheus sagt Paulus: Du musst schauen, dass gute Schwerpunkte gesetzt werden, dass nicht diese Sachen die Oberhand gewinnen, denn schau mal Vers 4:
„Sie beschäftigen sich mit Fabeln, mit endlosen Geschlechtsregistern und sagen, diese mehr Streitfragen hervorbringen, als die Verwaltung Gottes fördern.“
Er sagt, das sind alles Themen – und hier ging es natürlich in erster Linie um diese Spekulationen aus dem Alten Testament – aber das sind alles Themen, sagt Paulus. Selbst wenn sie nicht direkt schädlich sind, rufen viele davon Streitfragen hervor, die Streit in die Gemeinden bringen. Das ist schon schlimm.
Aber selbst wenn das nicht passieren würde, sagt Paulus, sind es Dinge, die die Verwaltung Gottes nicht fördern, die Ökonomie Gottes, die Verwaltung Gottes, das, was er sich vorstellt, seine Prinzipien. Das wird durch diese ganzen Randthemen oder sogar falschen Lehren nicht gefördert.
Und Timotheus, du musst gucken, dass die Verkündigung in der Gemeinde und das, was in der Gemeinde ausgebreitet wird, förderlich ist, dass es wirklich das ist, was Gott geplant hat und seine Prinzipien fördert. Dass deine Aufgaben – und es ist nicht nur die Aufgabe von ein paar Leitern, davon bin ich überzeugt, sondern das ist unsere Aufgabe – dass gute Prinzipien und gute Schwerpunkte in der Gemeinde gefördert werden, dass das Wichtige das Wichtige bleibt und dass nicht Nebensachen oder sogar falsche Sachen das Wichtige werden.
Egal aus welcher Motivation: Ob jemand Anhänger gewinnen will, ob jemand wirklich glaubt, was er verbreitet, ob jemand sich nur profilieren will oder jemand noch ganz andere Motive im Hintergrund hat – ganz egal – wir müssen aufpassen, dass die Dinge, die nicht das Wichtigste sind, nicht das Wichtige werden in der Gemeinde und dass die Dinge das Wichtigste bleiben, die wirklich in den Augen Gottes das Wichtige sind.
Darum geht es nicht um irgendwelche Regeln und Äußerlichkeiten wie hier in Ephesus, sondern letzten Endes muss es um die prinzipiellen Dinge gehen, die eigentlich dahinterstecken.
Und Paulus sagt Timotheus: In dieser Beziehung musst du ein Lehrer sein, du musst es aktiv verbreiten, die wichtigen Dinge musst du aktiv lernen, du musst korrektiv sein, du musst ein Stück weit eingreifen, wenn die Schwerpunkte verschoben werden, und vor allem musst du ein Vorbild sein.
Das war ein herausfordernder Job für Timotheus. Also ich würde das als herausfordernden Job empfinden: In eine Gemeinde hineinzukommen, ja, wo ich für viele Autorität habe, weil ich die Gemeinde mal mitgegründet habe, wo wahrscheinlich inzwischen aber auch viele sind, wo ich nicht mehr automatisch diese Autorität habe, und an dieser Aufgabe zu haben und vielleicht sogar mit dieser Aufgabe ein bisschen allein dazustehen.
Darum sagt Paulus zu Timotheus, Kapitel 1, Vers 18:
„Dieses Gebot vertraue ich dir an, mein Kind Timotheus, gemäß den über dich ergangenen Weissagungen, damit du durch diese den guten Kampf kämpfst, indem du den Glauben bewahrst und ein gutes Gewissen.“
Und warum, sagt Paulus, warum ist es wichtig? Timotheus, es gibt Gemeinden in deinem Umfeld, wo das schon eskaliert ist und wo das Schiff gesunken ist.
Vers 19: „Du sollst den Glauben bewahren.“ Hier geht es wahrscheinlich hauptsächlich um die Glaubensinhalte, um die richtigen Glaubensinhalte, und „ein gutes Gewissen“, was einige von sich gestoßen haben und so, was den Glauben betrifft, Schiffbruch erlitten haben.
Wegen dieser Spekulationen, wegen enttäuschter Erwartungen oder warum auch immer, wegen Unglaubwürdigkeit, weil die Leute es irgendwann durchschaut haben und gesagt haben: Die Christen sind doch unglaubwürdig, das, was ich bisher geglaubt habe, ist unglaubwürdig. Wenn hier solche Sachen verbreitet werden, haben Leute Schiffbruch erlitten im Glauben. Und das ist eine Katastrophe, oder?
Und wenn das in der Gemeinde passiert, dann ist das eine Katastrophe. Sie haben das gute Gewissen von sich gestoßen. Sie haben gesagt: Es ist nicht sinnvoll, sich zu heiligen. Wenn es auf so einem Niveau ist, dann ist es egal, wie ich lebe.
In Vers 20: „Den Hymenäus und Alexander habe ich dem Satan überliefert, damit sie durch Zucht unterwiesen würden, nicht zu lästern.“
Es sind Menschen, die haben die Prinzipien Gottes wahrscheinlich gelästert, vor allem haben sie die Führung der Gemeinde gelästert. Und Paulus sagt: Du kennst die. Das war wahrscheinlich nicht in Ephesus, aber wahrscheinlich in der Gemeinde, die Timotheus kannte, vielleicht in der Umgebung, in Kleinasien.
Da sind zwei Leute, die sich aus der Gemeinde ausschließen müssen. Sie müssen von außen eingreifen, damit sie aus der Gemeinde ausgeschlossen werden, weil sie letzten Endes den Glauben von Menschen zerstört haben. Einer von beiden taucht im zweiten Timotheusbrief wieder auf, und ja, das ist immer noch nicht sehr positiv.
Die Motivation muss sein, möglichst frühzeitig einzugreifen, das kann eskalieren. Du kennst Beispiele, wo es eskaliert ist.
So, aber ich habe euch versprochen, dass ganz am Anfang dieses Briefes ein Vers steht, der alles überschattet. Und jetzt lesen wir noch mal Vers 4, weil es ganz interessant ist, wie Paulus diesen Vers schreibt. Der Vers ist Vers 5, Kapitel 1.
Aber wie kommt er zu diesem Vers? Also, er sollte einigen Geboten nicht andere Lehren zu lernen, noch sich mit Fabeln und endlosen Geschlechtsregistern abgeben, die mehr Streitfragen hervorbringen, als die Verwaltung Gottes fördern, die im Glauben ist. Das Endziel des Gebots aber ist...
Paulus macht einen totalen gedanklichen Bruch, um diesen Satz, den er jetzt schreibt, noch mehr Gewicht zu geben, die Aufmerksamkeit darauf zu legen. Er unterbricht den Fluss seiner Gedanken und sagt so: Und hier ist der Satz, Timotheus, hier ist jetzt endlich das, worauf es ankommt.
Die ganze Zeit habe ich jetzt auch – ich habe jetzt die ganze Zeit darüber geredet, was schlecht ist und auf was man aufpassen muss und vor was man warnen muss – aber was ist jetzt eigentlich das Positive, was man verbreiten muss? Worum geht es?
So, und das steht in Kapitel 1, Vers 5, und den Vers müssen wir uns jetzt noch anschauen, weil das ist der Kernvers für heute Abend und wahrscheinlich ein wesentlicher Kernvers für diesen Brief.
In meiner Übersetzung steht: „Das Endziel des Gebots aber ist...“ und das ist eine interessante Übersetzung, weil eigentlich steht hier nicht „Endziel“, sondern einfach „Ziel“. Also jemand wollte das betonen in der Übersetzung, das war sehr nett, aber eigentlich steht hier nur „Ziel“.
Er sagt: Das Ziel des Gebots aber ist... und hier mit diesem Wort „Gebot“ ist ein sehr weites Feld gemeint. Paulus sagt wahrscheinlich, das ist eigentlich sogar das Ziel der Gebote im Alten Testament. Es ist auf jeden Fall das Ziel der Gebote im Neuen Testament und das Ziel dessen, was wir in der Gemeinde lehren.
Timotheus, das ist es, worauf du zielen musst, wenn du die Gemeinde lehrst und wenn du korrigierst in der Gemeinde. Worauf muss er zielen?
„Das Ziel des Gebots aber ist Liebe.“ Das ist keine Überraschung. Als Jesus gefragt wurde, wie er das Alte Testament zusammenfassen würde, hat er gesagt, man kann es zusammenfassen in zwei Geboten: Du sollst Gott lieben und du sollst deinen Nächsten lieben, oder?
Also die Liebe, das Ziel des alttestamentlichen Gebots, ist eigentlich keine Überraschung. Paulus hat das auch schon mal ausdrücklich geschrieben, zum Beispiel im Galaterbrief. Es läuft darauf hinaus: Gott lieben, einander lieben, den Nächsten lieben – darum geht es.
Und wenn Lehre und wenn Lehren, die verbreitet werden, und wenn die Verkündigung und die Predigten in der Gemeinde nicht irgendwo auch dieses Ziel haben – wahrscheinlich kann man es nicht in jeder einzelnen Predigt herauslesen, dass es dieses Ziel hat – denn wenn es nicht insgesamt dieses Ziel hat, dann geht es am eigentlichen Ziel vorbei.
Aber Paulus lässt dieses Wort „Liebe“ hier einfach mal stehen und sagt eigentlich direkt da gar nichts mehr dazu. Vielleicht war es zu selbstverständlich. Das war etwas, mit dem die Leute groß geworden sind, was sie mit ihrer christlichen Muttermilch aufgesogen haben. Und vielleicht gerade deswegen war es manchmal zu selbstverständlich, und manchmal war es deswegen vielleicht nur noch eine Floskel.
Ja, darum geht es: Gott lieben und den Nächsten lieben. Darum legt Paulus jetzt mehr Wert darauf, was dazugehört, aus was diese Liebe herauswächst, was die Grundlage sein muss.
Und eigentlich, in der Art, wie er jetzt diesen Vers 5, diesen Satz gestaltet, ist es eigentlich, als würde er so ein kleines Monument bauen: Drei Steine, auf denen ein Stein obendrauf liegt. Der Stein, der obendrauf liegt, ist die Liebe. Aber was sind die drei Steine?
Wenn ich diesen Vers spontan lese, dann habe ich ihn immer so gelesen: Das Ziel des Gebots ist Liebe aus reinem Herzen, einem guten Gewissen und ungeheucheltem Glauben.
Was steht aber nicht? Da steht: „Liebe kommt aus drei Dingen: aus einem reinen Herzen, aus einem guten Gewissen und aus ungeheucheltem, echtem Glauben.“ Das ist die eigentliche Konstruktion.
Okay, es liegen drei Steine unten, und die Liebe ist oben drauf. So, und jetzt müssen wir uns diese drei Steine unten ganz kurz anschauen.
Paulus sagt: Das Ziel ist ein reines Herz. Diese Leute, die hier andere Lehren verbreiten, auch aus dem Alten Testament, die zielen immer auf Äußerlichkeiten: Was du anziehst, was du isst, keine Ahnung, was die alles rausgeholt haben.
Paulus sagt: Unsere Verkündigung, weil es das Ziel des Gebots ist, muss auf das Herz ausgerichtet sein. Altes Testament, okay, Psalm 51: „Gib mir, Gott, ein reines Herz.“ Psalm 24: „Wer wird auf den Berg Gottes steigen dürfen? Wer darf Gott begegnen auf dem Berg Gottes? Der, der ein reines Herz hat.“
Paulus sagt: Das Ziel des Gebots ist ein reines Herz. Paulus sagt: Weißt du, Timotheus, es kommt nicht nur auf die Äußerlichkeiten an, es kommt nicht nur darauf an, dass die Leute funktionieren. Die Ökonomie Gottes, die Verwaltung Gottes ist nicht nur: Die Gemeinde muss funktionieren, die Leitung muss funktionieren, die Leute müssen zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle sein, und sie müssen sich immer richtig benehmen.
Sondern es geht ums Herz, es geht um die Motive, Timotheus. Und darauf musst du zielen.
Wenn du Paulus gefragt hättest, welches von den Geboten, von den zehn Geboten im Alten Testament sich denn hier abbildet, wo es um Motive geht, dann hätte er wie aus der Pistole geschossen gesagt: Das zehnte. „Du sollst nicht begehren.“
In Römer 7 beschreibt er, dass er sich durch dieses Gebot bekehrt hat, weil er gemerkt hat, dass er das nicht erfüllen kann, dass er alle äußeren Gebote erfüllen kann, perfekt, aber dass er sein Begehren nicht im Griff hat.
Das ist das Gebot der zehn Gebote, wo es um ein reines Herz geht: keine versteckten Motive, kein versteckter Neid, kein versteckter Hass, Zorn, Geltungssucht.
Timotheus, wenn du predigst, wenn du mit Leuten redest, dein Ziel muss das Herz sein. Unser Herz muss in Ordnung kommen.
Zweiter Punkt ist ein gutes Gewissen. Natürlich muss es einen Rahmen geben. Das ist wahrscheinlich das, was in den meisten von den zehn Geboten abgebildet ist: „Du sollst nicht töten.“ Natürlich sollen wir nach wie vor nicht töten, oder? Selbst wenn wir sagen, das Alte Testament, die zehn Gebote gelten nicht in diesem Sinne für Christen, trotzdem sollen wir wahrscheinlich nicht töten. Vermutlich will Gott das nicht.
Irgendwo muss es Grenzen geben, einen Rahmen, in dem wir uns bewegen, um ein gutes Gewissen zu haben. Es ist auch ganz wichtig, mit was das Gewissen gefüttert wird. Manchmal kriegen wir ein schlechtes Gewissen gemacht wegen Dingen, die Gott gar nicht so gesagt hat.
Aber trotzdem: Wenn wir uns wirklich an den Maßstäben Gottes orientieren, auch im Neuen Testament, dann ist es wichtig, ein gutes Gewissen zu haben. Und es ist eine Katastrophe, wenn Menschen am Ende dieses Kapitels das gute Gewissen von sich gestoßen haben und gesagt haben: Es ist doch egal, wie ich lebe.
Nein, Timotheus, natürlich zielst du auf das Herz, aber natürlich ist es nicht egal, wie Christen leben. Und du musst ihnen auch einen Rahmen geben. Was Gott möchte, du musst ihnen vermitteln, was Maßstäbe Gottes sind, was Prinzipien Gottes sind, was Gott gefällt, was ihm nicht gefällt. Das ist wichtig, Timotheus.
Das reine Herz ist wichtig, und der Rahmen ist wichtig, das gute Gewissen. Ein gutes Gewissen muss bewahrt werden, persönlich und im Umfeld.
Und der dritte Stein, der darunter liegt, ist echter Glaube. Paulus schreibt an Timotheus in Kapitel 4: „Wir glauben an einen lebendigen Gott.“ Und das vergessen wir so oft in der Praxis, im Alltag: Wir glauben an einen lebendigen Gott.
Glaubst du an einen lebendigen Gott, wo es nicht nur darum geht, wie etwas organisiert ist, sondern wo es auch darum geht, dass da ein lebendiger Gott ist, der immer noch da ist, der immer noch da sein will, der immer noch persönlich wirken will und der immer noch persönlich reden will?
Und wenn du Paulus gefragt hättest, wo findest du das in den zehn Geboten, hätte er gesagt: Na ja, in den ersten, oder? In den ersten, wo es um Gott geht.
Die grundsätzlichen Prinzipien haben sich nicht geändert. Die Zusammenfassung ist Liebe, Liebe zu Gott und Liebe zum Nächsten. Und es geht immer noch um Gott, dass wir an einen lebendigen Gott glauben und dass das eine Rolle spielt in unserem Leben und in unserer Gemeinde.
Es geht immer noch um einen Rahmen, auch wenn er wahrscheinlich oft nicht in ganz starren Regeln ist wie im Alten Testament, aber es gibt immer noch Leitplanken, wo wir wissen, was Gott will und was er nicht will, was er in seinem Wort geschrieben hat. Das ist in manchen Stellen auch im Neuen Testament relativ detailliert.
Und es geht immer noch um unser Herz. Das Ziel des Gebots ist Liebe aus reinem Herzen, ungeheucheltem Glauben und dazwischen einem guten Gewissen.
Paulus wird es in Vers 10 mit einem Schlagwort zusammenfassen: gesunde Lehre. Wenn du das verkündigst, Timotheus, wenn das dein Schwerpunkt ist, wenn das dein Ziel ist, das ist gesunde Lehre.
Und da merkt man, dass Paulus vieles, was da verbreitet wurde in der Gemeinde, nicht einfach nur falsch und lästig und irgendwie vorkam, sondern krank.
Und was Timotheus dagegen setzen sollte, ist gesunde Lehre.
Ja, das ist der große Vers, das große Monument am Anfang des ersten Timotheusbriefs. Das ist das, was uns anvertraut ist, nicht nur Timotheus, sondern jedem, der in der Gemeinde irgendwie Einfluss ausüben kann, und wenn es nur auf seinen besten Freund ist.
Darauf sollen wir zählen: gute Motive. Das ist ein ewiger persönlicher Kampf, Dinge aus guten Motiven zu tun, ein guter Rahmen, ein klarer Blick auf den lebendigen Gott und daraus wachsend Liebe zu Gott und zueinander.
Da ist es, worum es geht. Und je früher wir diese Betonung setzen und darauf achten, dass diese Betonung bewahrt bleibt, umso einfacher ist es und umso schwieriger wird es, in so ein Chaos zu stürzen, in dem diese Gemeinden hier zum Teil schon waren, wenn jeder einzelne von uns in dem Maß, wie er Einfluss hat, darauf achtet.
Wir sollten Menschen sein, die einen Unterschied machen, Menschen, die prägen, Menschen, die auch in so einer guten Weise die Gemeinde prägen.
Na ja, und natürlich ist es so, wenn solche Dinge verbreitet werden, wie sie hier verbreitet wurden – hier waren es oft so Dinge, die mit Regeln zu tun hatten, Regeln, die irgendwie aus dem Alten Testament abgeleitet wurden, es waren Menschen da, die sich profilieren wollten, all diese Dinge – und natürlich hat es einen Einfluss auf die Atmosphäre in der Gemeinde, wenn solche Dinge da sind, oder?
Und das ist das Thema in zwei Wochen: die Atmosphäre in der Gemeinde.
