Oh. Vollgas – der Jüngerschaftskurs: eine Vorstellung. Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt. Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um Lektion 70: Lüge.
Einführung in das Thema Lüge
Hallo, mein Name ist Jürgen Fischer und ich liebe es, jungen Christen die Bibel zu erklären. Heute geht es um das Thema Lüge, Täuschung und Unehrlichkeit.
Wie ihr wahrscheinlich alle wisst, muss man den Menschen das Lügen nicht beibringen. Das liegt in uns, wir können es von Natur aus. Was man uns jedoch beibringen muss, ist die Lüge zu hassen und zu verstehen, wie Gott über Lügen denkt. Darum soll es heute gehen.
Gottes Haltung zur Lüge im Alten und Neuen Testament
Also, wie steht Gott zum Lügen? Die einfache Antwort ist: Er ist dagegen.
Wo steht das in der Bibel? Am klarsten nicht in den Zehn Geboten, sondern in 3. Mose 19,11. Dort heißt es nämlich: „Ihr sollt nicht stehlen und ihr sollt nicht lügen.“ Ganz einfach: Du sollst nicht lügen. Wenn du redest, sollst du die Wahrheit sagen.
Und im Neuen Testament? Das wiederholt der Apostel Paulus noch einmal im Epheserbrief, und zwar im Epheser 4,25. Dort steht: „Deshalb legt die Lüge ab.“
Wir haben vorhin gesagt, dass uns Lügen leichtfallen. Lügen sind wie ein Kleid, das wir mit uns herumtragen. Wir sind es gewohnt.
Die Herausforderung der Wahrheit im Alltag
Und wenn du einem Menschen sagst: „Ich bin jetzt Christ geworden, und ich werde nicht mehr lügen. Ich werde von heute an die Wahrheit sagen, selbst dort, wo es mir schadet“, dann werden die meisten Menschen das zunächst nicht glauben. Sie werden denken, das geht gar nicht. Doch genau das ist richtig.
Gott hasst Lüge und Unwahrheit, besonders wenn es um Lügen geht, die wirklich wichtig sind. Man nennt diese Lügen Zeugenaussagen. Das sind Aussagen vor Gericht, bei denen jemand verurteilt wird, weil ein anderer als falscher Zeuge etwas über ihn sagt, das überhaupt nicht stimmt.
Deswegen heißt es in den Zehn Geboten nicht einfach „Du sollst nicht lügen“, sondern sehr ähnlich: „Du sollst gegen deinen Nächsten nicht als falscher Zeuge aussagen“ (2. Mose 20,16). Das ist eine Form von Lüge, die besonders gemein und gefährlich ist – vor allem im Alten Testament, wo es noch die Todesstrafe gab. Eine falsche Zeugenaussage konnte dem anderen das Leben kosten. Deshalb war sie von Gott von Grund auf verboten.
Gottes Abscheu vor der Lüge
Gott hasst tatsächlich den Lügner. In Sprüche 12,22 heißt es: „Lügen sind ein Gräuel für den Herrn, aber treue Lippen gefallen ihm.“
Du möchtest sicherlich nicht, dass etwas in deinem Leben für Gott ein Gräuel ist. Gott sagt: „Ich hasse Lügner.“ Warum kann Gott das sagen? Ganz einfach, weil Gott selbst immer die Wahrheit sagt.
In Titus 1,2 wird Gott beschrieben. Dort heißt es, dass Gott ein Gott ist, der nicht lügt. Es steht geschrieben: „In der Hoffnung auf das ewige Leben, das Gott, der nicht lügen kann, verheißen hat.“ Ist das nicht schön? Gott kann nicht lügen. Wahrheit ist bei Gott fest verankert.
Er wird uns immer sagen, wie es wirklich um uns steht – selbst dann, wenn es uns überhaupt nicht gefällt. Er wird sagen: „Hey, du hast dieses und jenes Problem so und so.“ Das ist die Wahrheit.
Die Aufforderung zur Wahrhaftigkeit
Und weil Gott nicht lügen kann – mein Gott, der nicht lügt – ist er unser Vorbild. Er sagt uns die Wahrheit. In der Bibel steht: „Seid heilig, denn ich bin heilig.“
Aus genau diesem Grund müssen wir uns anschauen, wo wir uns an Halbwahrheiten gewöhnt haben. Wo haben wir uns an Enttäuschungen gewöhnt? Vielleicht sogar an echte Lügen? Wo rutschen uns diese Lügen heraus? Wo denken wir, es sei der leichtere Weg, nicht die Wahrheit zu sagen?
Wir müssen das erkennen und dann diese Dinge, diese Lügen, aus unserem Leben entfernen. Vielleicht fällt dir das nicht leicht. Aber mein Tipp ist: Kämpfe darum! Kämpfe darum, jemand zu werden, der nicht lügt.
Werde ein Mensch, bei dem andere sagen: „Wow, das ist zwar ungewöhnlich, aber das, was er sagt, ist wahr. Wenn er den Mund aufmacht, kommt einfach Wahrheit heraus.“
Und das werden Menschen auf lange Sicht genießen. Weil es so gut ist, nicht zu lügen, deshalb der Tipp: Tu es nicht.
Die paradoxe Kraft der Schwachheit
Der Begriff, den ich heute mitgebracht habe, ist eigentlich kein fremder Begriff. Es geht um das Wort Schwachheit. Doch das Konzept der Schwachheit in der Bibel ist auf eine merkwürdige Weise gestaltet.
Einerseits verlangt Gott von uns, dass wir furchtlos und stark sind. Er fordert Mannhaftigkeit. Gott möchte, dass wir als Überwinder durchs Leben gehen. Andererseits lässt Gott manchmal zu, dass wir schwach werden. Vielleicht möchten wir gern stark sein, haben gebetet, Hilfe geholt und guten Rat eingeholt. Aus unserer Perspektive haben wir alles richtig gemacht – und doch sind wir schwach.
Wie passt das zusammen? Auf folgende Weise: Wenn Gott uns befiehlt, stark zu sein, dann möchte er, dass wir alles tun, um in dieser Stärke, die er uns gibt, zu leben. Aber wenn wir das tun und merken, dass es irgendwie nicht klappt, dann möchte Gott uns eine andere Lektion beibringen. Diese Lektion lautet: Du musst nicht menschlich stark sein, um Gott und Gottes Stärke in dir zu erleben.
An der Stelle, wo wir schwach sind – ohne dass wir etwas dafür können, ohne faul oder dumm zu sein – lehrt uns Gott, wie stark er durch uns hindurch wirken kann. Und das gilt unabhängig davon, wie stark wir uns manchmal fühlen. Die eigentliche Stärke finden wir immer und einzig nur in ihm.
Abschluss und persönlicher Impuls
Was könntest du jetzt tun? Schau dir auf Frogwords die Lektion im Jüngerschaftskurs an, die heute dran war. Du findest die Lektionen auch in der App.
Das war's für heute. Ich würde mich freuen, wenn du für mich beten würdest. Die Zeit ist gerade etwas stressig für mich, und ich wünsche mir neue Kraft.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.