Gestern Abend haben wir Kapitel 16 am Ende und den Anfang von Kapitel 17 gelesen. Heute wollen wir in einem zügigen Tempo drei Kapitel lesen. Ich bin gespannt, ob wir das schaffen: Kapitel 17, 18 und 19.
Kapitel 17, Vers 1:
Es kam einer von den sieben himmlischen Engeln, die die sieben Schalen hatten, und sprach mit mir: „Komm, ich werde dir das Gericht über die große Hure zeigen, die an den vielen Wassern sitzt. Mit ihr trieben die Könige der Erde Hurerei, und die Bewohner der Erde wurden trunken vom Wein ihrer Hurerei.“
Die große Hure und ihre Bedeutung
Es ist jetzt die Rede von der großen Hure, die bereits kurz in Kapitel 14, Vers 8, und in Kapitel 16, Vers 19 erwähnt wurde. Nun wird sie jedoch im Detail beschrieben: Wer und was diese Hure ist.
Sie ist groß und sitzt an vielen Wassern. Das bedeutet, gemäß Vers 15: „Die Wasser, die du sahst, wo die Hure sitzt, sind Volksmengen, Völker und Sprachen.“ Vers 15 erklärt also Vers 2.
Wir sind dankbar, dass nicht alles erklärt wird, aber wir freuen uns, dass dieses Bild von der Hure und von dem Tier, das sie reitet, erläutert wird. Ein Engel gibt einige Erklärungen zu diesem Gesicht.
Die Hure sitzt an den Wassern, das heißt, sie befindet sich dort, wo viele Völkerschaften sind. Sie hat also mit vielen Völkern zu tun. Das muss nicht bedeuten, dass sie über viele Völker herrscht – das steht nicht dort. Sie sitzt nur dort und hat mit den Völkern zu tun, wo die Hure sitzt.
Mit ihr trieben die Könige der Erde Hurerei.
Das Bild der Ehe Gottes mit seinem Volk im Alten Testament
Es geht hier um das altbekannte Bild von Gott, der sich im Alten Testament als verheiratet darstellt – beziehungsweise als verheiratet mit seinem Volk. Im Alten Testament finden wir diese Darstellung öfter. Zum Beispiel in Jeremia Kapitel 2 oder in Hesekiel Kapitel 16 wird die Beziehung Gottes zu Jerusalem beschrieben.
Vielleicht sollte ich zunächst Jeremia Kapitel 2 lesen:
„Geh und rufe in die Ohren Jerusalems: So spricht der Herr: Ich erinnere mich dir zugute an die Treue deiner Jugendzeit, an die Liebe deiner Brautzeit, wie du hinter mir hergingst in der Wüste, im unbesäten Land. Israel war heilig dem Herrn, der Erstling seiner Ernte. Alle, die davon essen wollten, machten sich schuldig usw. Aber dann wurde es ganz schlimm mit Jerusalem. Sie hat nämlich Hurerei getrieben.
Vers 7: Sie sagte nicht: Wo ist der Herr, der uns aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat, der uns leitete in der Wüste, im Land der Steppe und des Abgrundes, im Land der Dürre und des Dunkels, im Land, durch das niemand zieht und wo kein Mensch wohnt? Ich brachte euch in ein Gartenland, damit ihr seine Frucht und sein Bestes essen konntet. Doch ihr kamt hin und habt mein Land unrein gemacht und mein Erbteil zum Gräuel gemacht.
Vers 19: Deine eigene Bosheit züchtigt dich, und deine Treulosigkeiten strafen dich. Erkenne doch und sieh, dass es schlimm und bitter ist, wenn du den Herrn, deinen Gott, verlässt und keine Frucht vor mir hast.
Vers 20: Denn von jeher hast du dein Joch zerbrochen, deine Stricke zerrissen und gesagt: ‚Ich will nicht dienen.‘ Denn auf jedem hohen Hügel und unter jedem grünen Baum hast du dich hingelegt als Hure.
„Ich hatte dich gepflanzt als Edelrebel, lauter echtes Gewächs“ – usw. Das können wir jetzt nicht alles lesen.
Dann lässt sich Gott von ihr scheiden: Jeremia Kapitel 3, Vers 6.
Der Herr sprach zu mir in den Tagen des Königs: Lies von Vers 1: „Wenn ein Mann seine Frau entlässt und sie von ihm weggeht und die Frau eines anderen Mannes wird, darf er sie wieder zu sich zurücknehmen? Würde dieses Land nicht ganz und gar entweiht werden? Du aber hast mit vielen Liebhabern Hurerei getrieben und sollst zu mir zurückkehren, spricht der Herr. Hebe deine Augen auf zu den kahlen Höhen und sieh, wo du nicht geschändet worden bist. An den Wegen saßest du für sie wie ein Araber in der Wüste. Du hast das Land entweiht durch deine Hurerei und durch deine Bosheit. Darum wurden die Regengüsse zurückgehalten, und ich gab keinen Spätregen.
Aber du hattest die Stirn eines Hurenweibes, hast dich geweigert, dich zu schämen, nicht wahr?“
Vers 6: Der Herr sprach zu mir: „Israel, die Abtrünnige, hast du gesehen, was Israel, die Abtrünnige, getan hat? Sie ging auf jeden hohen Berg und unter jedem grünen Baum und hurte dort.
Vers 8: Und ich sah auch, dass sich Israel, die Abtrünnige, deshalb, weil sie die Ehe gebrochen hat, entließ und ihr den Scheidebrief gab. Doch ihre Schwester Juda, die Treulose, fürchtete sich nicht, sondern ging hin und trieb selbst Hurerei. Israel und Juda, das Nordreich und das Südreich – beide sind zu Huren geworden. Sie fürchteten sich nicht, sondern gingen hin und trieben selbst Hurerei. Durch die Leichtfertigkeit ihrer Hurerei entweihten sie das Land, denn sie trieben Ehebruch mit Stein und mit Holz.
Und der Herr sprach: Vers 11: „Israel, die Abtrünnige, hat sich gerechter erwiesen als Juda, die Treulose.“
So geht es weiter und weiter im Buch Jeremia. Das Gleiche finden wir auch im Buch Hesekiel. Dort, kurz vor der Zerstörung der Stadt Jerusalem, hat Hesekiel im Jahr 587 v. Chr. prophezeit. Auch dort wird die ganze Geschichte Gottes mit Israel und Jerusalem beschrieben.
Hesekiels Bild von der Beziehung Gottes zu Jerusalem
In Kapitel sechzehn spricht Gott von seiner Geliebten, die er sah und zu sich genommen hat – dort in Ägypten. Er beschreibt, wie er sie erlöst hat. Hier kann ich das ganze Kapitel lesen.
Vers sechs: „Da ging ich an dir vorüber und sah dich in deinem Blut zappeln. Und zu dir in deinem Blut sprach ich: Lebe! Ja, zu dir in deinem Blut sprach ich: Lebe!“ Dann hatte er sie errettet und herausgeholt.
Vers sieben: „Ich schwor einen Bund, ich trat in einen Bund mit dir“, spricht der Herr, „und du wurdest mein.“
Vers acht: „Und ich wusch dich mit Wasser und spülte dein Blut von dir ab. Ich bekleidete dich mit Buntwirkerei und so weiter.“
Vers elf: „Und ich schmückte dich mit Schmuck.“
Vers dreizehn und vierzehn: „Ich setzte eine prachtvolle Krone auf deinen Kopf. Du legtest goldenen und silbernen Schmuck an, und deine Kleidung bestand aus Büssus, Seide und Buntwirkerei. Du aßest Weizengrieß, Honig und Öl, und du warst sehr, sehr schön und königswürdig. Dein Ruf ging unter den Völkern wegen deiner Schönheit aus, denn sie war vollkommen durch meinen Glanz, den ich auf dich gelegt hatte“, spricht der Herr Jahwe.
Doch dann heißt es weiter: „Aber du vertrautest auf deine Schönheit und hurtest auf deinen Ruf hin. Du gossest deine Hurereien über jeden aus, der vorbeikam.“
Das ganze Kapitel beschreibt die schrecklichen Hurereien, die Jerusalem begangen hat, indem es den Herrn verlassen und sich anderen Göttern zugewandt hat. Die größte Hurerei hat Israel begangen, als es den Messias verworfen hat.
Gottes geliebte Frau verwirft den Messias, ihren Ehemann, und wird so zu einer ganz, ganz schrecklichen Hure, unzüchtig. Sie wendet sich dem zu, was wir im Buch der Offenbarung Kapitel 17 wiederfinden.
Die Vision der Frau auf dem Tier
Und wir denken an das erste Jahrhundert, an die Christen damals, die das gelesen haben. Für sie war das sehr klar, als sie den Text lasen. Es war nicht so schwer für sie; für uns heute ist es vielleicht etwas schwieriger.
In Vers 3 heißt es: Er trug mich im Geist fort in eine Wüste, und ich sah eine Frau sitzen auf einem scharlachroten Tier. Der volle Name dieses Tieres war „Lästerung“. Es hatte sieben Köpfe und zehn Hörner. Dieses Tier kennen wir mittlerweile schon. Wir haben damals herausgefunden, dass es das vierte Weltreich ist, das vierte Tier aus Daniel, nämlich das römische Reich. Der volle Name der Lästerung war es, es hatte sieben Köpfe und zehn Hörner, so wie auch der Drache. Das haben wir alles schon in Kapitel 13 gelesen.
Jetzt, in Vers 4, steht: Und die Frau, die mit Purpur und Scharlach gekleidet war, mit Gold übergoldet und mit Edelsteinen und Perlen bedeckt, hatte einen goldenen Becher in ihrer Hand, voll von Gräueln und der Unreinheit ihrer Hurerei.
Der Becher, den sie in der Hand hält, dieser goldene Kelch, ist gefüllt mit ihren Sünden, dem Wein ihrer Hurerei. Davon wird auch in Kapitel 18 noch einmal die Rede sein. Ein Wein, mit dem sie dann auch die anderen betrunken macht, nämlich die Könige der Erde, die sich mit ihr abgeben.
Und an ihrer Stirn, in Vers 5, war ein Name geschrieben: Geheimnis, Babylon die Große, die Mutter der Huren und der Gräuel der Erde. Ich sah die Frau betrunken vom Blut der Heiligen.
Hier sehen wir, dass diese Frau, diese Hure, die den Messias verworfen hat und selbst zur Hure geworden ist, damit nicht genug hat. Sie ist betrunken vom Blut der Heiligen. Das heißt, sie ist nun diejenige, die die Nachfolge des Messias auf dem Gewissen hat.
Zuerst haben wir vom Tier gelesen, und das Tier tötet die Heiligen. Aber jetzt lesen wir von einer Hure, die auch die Heiligen tötet. Sie ist betrunken vom Blut der Heiligen, das heißt, sie ist verantwortlich für das Blut der Heiligen.
Die Verfolgung der Christen durch die jüdischen Führer
Wie hat sie das gemacht? Wenn wir zurückdenken an die Geschichte damals, wer waren die größten Feinde des Christentums am Anfang? Das waren die Israeliten, die Juden, die Führer von Jerusalem. Es waren diejenigen, die den Messias ablehnten.
In ganz Judäa und Samaria wurde das Evangelium verkündet. Genau dort entstand eine große Verfolgung, die über die Gemeinde kam. Sie ging von den Hohenpriestern, den Schriftgelehrten, den Pharisäern und den Führern des jüdischen Volkes aus. Die Christen wurden verfolgt, ins Gefängnis gezerrt und getötet. Saulus war einer dieser Führer.
Später übten die Israeliten, die Juden, ihren Einfluss aus. Als die Apostel weitere Kreise zogen, setzten die Juden ihren großen Einfluss beim Kaiser, bei den vom Kaiser eingesetzten Königen und Statthaltern ein. Sie stachelten die Römer an, die Christen zu verfolgen.
So war es in Thessalonich. Auch in Apostelgeschichte 12 wird berichtet, wie der Apostel von Herodes dem Großen getötet wurde. Herodes war eigentlich ein römischer König, aber selbst ein jüdischer Halbjude, ein Edomiter, ein Edomäer. Interessant ist, dass die Edomäer die Farbe Rot haben, denn „Edom“ bedeutet „Rot“. Ob das ein Zufall ist, weiß ich nicht, aber diese Hure ist hier auch scharlachrot gekleidet. Wahrscheinlich ist das Zufall, doch ich erwähne es nur.
Herodes Antipas verfolgte die Christen. Als er sah, dass es den Juden gefiel, Jakobus, den Bruder des Johannes, zu töten, ließ er auch Petrus gefangen nehmen. In Apostelgeschichte Kapitel 13 und 14 lesen wir, dass die große Verfolgung von den Juden ausging. In Kapitel 17 stachelten die Juden die Römer an, ebenso in Kapitel 18.
Paulus kam ins Gefängnis. Wer brachte ihn dorthin? Die Römer direkt. Aber warum ließen die Römer das zu? Wegen der Juden. Die Juden hatten mit Rom paktiert, ihren Einfluss geltend gemacht und setzten die Römer oft unter Druck, um die Heiligen zu verfolgen.
So ist also die Frau, die hier beschrieben wird, verantwortlich für das Blut der Heiligen, das Blut der Zeugen Jesu.
Das Geheimnis der Frau und des Tieres
Ich verwunderte mich sehr, als ich sie sah, genauso wie wir uns verwundern. Wie kann so etwas sein? Hier ist eine Hure, die die Heiligen Jesu verantwortlich macht für das Blut der Heiligen, der Zeugen Jesu.
Der Bote sagt zu mir: „Weshalb verwunderst du dich? Ich werde dir das Geheimnis der Frau und des Tieres sagen.“ Jetzt bekomme ich die Erklärung.
Das Geheimnis der Frau und des Tieres, das sie trägt – also das Tier trägt die Frau, das heißt, die Frau reitet auf dem Tier – wird erläutert. Es handelt sich um das Diasporajudentum, also das Judentum in Jerusalem, das seinen Sitz in Jerusalem hat. Es hatte riesigen Einfluss durch das Diasporajudentum, das heißt, die Juden waren im ganzen Römischen Reich verbreitet.
Am Pfingstfest wird uns gezeigt, wie viele Völker und an wie vielen Orten die Hure sitzt. In Apostelgeschichte 2 wird berichtet, dass von überall her Juden nach Jerusalem kamen. Diese Juden stammten aus vielen Völkern, denn sie waren wirklich im ganzen Reich verbreitet.
Es werden Männer aus Parthien, also im Osten, östlich des Reiches, Meda, Elam, Mesopotamien, Judäa, Kappadozien, Pontus, Asien, Phrygien, Pamphylien, Ägypten, Libyen, Kyrene und anderen Regionen aufgezählt. Römer, Juden und Proselyten, Kreter und Araber – all diese Menschen waren am Pfingstfest in Jerusalem versammelt.
Doch danach verteilten sie sich wieder. So hatte Jerusalem ungeheure Macht im Römischen Reich durch das Diasporajudentum.
Als Paulus nach Rom kam, hatten die römischen Juden dort bereits von ihm erfahren. Diese römischen Juden hatten offensichtlich eine große Synagogengemeinde und Einfluss beim Kaiserhaus. Es wird berichtet, dass sie überall widersprochen wurden, aber dennoch etwas von Paulus gehört hatten.
Doch zurück zum Geheimnis der Frau und des Tieres: Die Frau hat sieben Köpfe und zehn Hörner. Nun wird das Tier noch einmal genauer betrachtet – das Tier, das du sahst, das war, ist nicht und im Begriff ist, aus dem Abgrund aufzusteigen und ins Verderben zu gehen.
Das Tier und die sieben Könige
Wenn wir das richtig verstehen – jedenfalls zur damaligen Zeit –, als Nero gestorben war, sah es so aus, als ob das Römische Reich zusammenbricht. Es gab Wirren in Rom und bei der Kaisernachfolge. Drei Soldatenkaiser kämpften gegeneinander: Der eine lebte und regierte drei Monate, der zweite sogar noch kürzer als der erste, und der dritte regierte ebenfalls nicht länger als drei Monate, bis Vespasian kam.
Durch Vespasian kam das ganze Römische Reich wieder ins Lot, und er begann eine sehr starke Herrschaft. Vespasian regierte etwa zehn bis elf Jahre. Doch hier ist das Tier gemeint, also das römische Weltreich, das war, nicht ist und im Begriff ist, aus dem Abgrund aufzusteigen. Es kommt wieder hervor, wahrscheinlich ist in diesem Fall Vespasian gemeint, wenn wir das richtig deuten. Gleichzeitig wird gesagt, dass es gleich wieder ins Verderben geht.
Das wird den Christen vor Augen geführt: Es dauert nicht lange, der Herr kommt bald, das Gericht naht – auch das Gericht über das Tier. Das ist die Schwierigkeit, die wir heute haben und die Christen damals hatten: die Naherwartung. Es heißt, es komme bald, doch der Herr hat es dann doch hinausgezögert.
Diejenigen, die auf der Erde wohnen – und zwar diejenigen, deren Namen nicht im Buch des Lebens geschrieben sind von Grundlegung der Welt an – werden sich wundern, wenn sie das Tier sehen. Ein gewisses Tier, das war, nicht ist und sein wird.
Hier ist der Verstand dessen gefragt, der Weisheit hat. Die sieben Köpfe sind sieben Berge, was an die Stadt Rom erinnert. Das Tier wird durch diese sieben Köpfe dargestellt. Das Tier ist also Rom. Wenn das Tier Rom ist, dann kann die Frau nicht Rom sein.
Die sieben Köpfe sind sieben Berge, auf denen die Frau sitzt. Die Frau sitzt auf Rom, aber sie ist nicht Rom. Das Tier hat die sieben Köpfe, die Frau sitzt auf dem Tier. Die sieben Köpfe sind sieben Berge, auf denen die Frau sitzt, und sie sind sieben Könige. Wiederum sind die sieben Könige das Tier, nicht die Frau.
Es geht also nicht darum, dass die Frau Rom ist, sondern das Tier ist Rom. Es sind sieben Könige, und fünf von ihnen sind gefallen. Wahrscheinlich sind damit Augustus, Tiberius, Caligula, Claudius und Nero gemeint – die ersten fünf römischen Kaiser.
Der sechste ist wahrscheinlich die Zeit der Wirren, als Galba, Otho und Vitellius die drei Soldatenkaiser im Jahr 68 waren. Am Ende des Jahres 68 hat Nero sich umgebracht, und dann begann die Zeit der Unruhen. Galba kam an die Regierung und regierte bis Januar 69, dann folgte der Nächste.
Der sechste Kaiser regierte gerade zum Zeitpunkt des Schreibens oder der Offenbarung, und der siebte war noch nicht da. Er wäre der Nächste an der Reihe. Wenn er gekommen ist, muss er nur eine kurze Zeit bleiben.
Ob damit einer der Soldatenkaiser gemeint ist oder vielleicht Vespasian, weiß ich nicht. Er wird nur kurze Zeit bleiben. Das Tier, das war und nicht ist, ist selbst auch ein achter. Das wird jetzt schwierig. Es wird gesagt, dass das Tier, das stirbt, wieder hervorkommt, wieder aufsteigt. Es selbst ist auch ein achter, also wird es durch den achten Kaiser repräsentiert. Das könnte Vespasian sein.
Galba, Otho und Vitellius werden vielleicht nicht alle als Kaiser gezählt, vor allem Otho, der zweite Soldatenkaiser, der gleichzeitig mit Galba regierte und nur kurz an der Macht war. Dann kam Vitellius. Jedenfalls wäre der siebte Vitellius und der achte Vespasian.
Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber so wird es hier dargestellt: Es kommt ein achter. Vielleicht ist damit aber auch symbolisch gemeint, dass noch ein weiterer kommt. Der Text ist bewusst verschlüsselt und erklärt nicht mehr. Er ist einer der sieben, einer der Kaiser. Die sieben sind einerseits sieben wirkliche Kaiser, können aber auch die Zahl der Fülle oder Ganzheit sein – alle Kaiser.
Er ist einer von ihnen und geht ins Verderben. Es ist schwierig, etwas Gewisses zu sagen, weil der Engel das nicht erklärt. Aber sicher ist: Das Tier geht ins Verderben. Wann? Wir werden lesen, dass es beim Wiederkommen des Herrn Jesus so sein wird. Dann wird das Tier gerichtet.
Gott zieht die Zeit offensichtlich noch hinaus. Die zehn Hörner, die du erwähnst, sind zehn Könige, die noch kein Königreich bekommen haben. Ob die Zahl zehn symbolisch oder buchstäblich ist, weiß ich nicht.
Diese zehn Könige bekommen Vollmacht wie Könige für eine Stunde mit dem Tier. Das dürften Unterkönige sein, die unter der Herrschaft Roms heranziehen und mit ihm zusammenarbeiten. Eine Stunde ist symbolisch zu verstehen, also eine gewisse Zeitspanne.
Diese Könige haben eine Meinung und Absicht und übergeben ihre eigene Kraft und Vollmacht dem Tier. Sie dienen mit ganzer Hingabe dem Tier, dem Römischen Reich.
Diese Könige werden mit dem Lamm Krieg führen, und das Lamm wird sie überwinden. Die Könige kämpfen gegen Jesus Christus, das Lamm, und gegen seine Soldaten. Die Soldaten Christi sind die Zeugen Jesu.
Sie kämpfen also gegen Gott und seine Sache. Es ist interessant, wenn man die Geschichte betrachtet.
Die Könige der Erde und ihr Widerstand gegen Gott
In Apostelgeschichte 4 wird ein Psalm zitiert, und zwar Psalm 2. Dort heißt es: „Warum toben die Völker, und warum sinnen die Völkerschaften Vergebliches?“ Den Begriff „die Könige der Erde“ kennen wir, oder? Die Könige der Erde treten auf, und die Obersten haben sich zusammengeschlossen gegen den Herrn und gegen seine Gesalbten.
Wann war das? In Apostelgeschichte 4. Lukas zitiert diesen Psalm, und auch die Jünger haben ihn zitiert, als sie gebetet haben. Was sagen sie in Apostelgeschichte 4, Vers 23? Dort sprechen sie von den Königen der Erde, die sich gegen den Messias aufgelehnt haben und erwähnen das in ihrem Gebet. Das heißt, sie beziehen Psalm 2 auf die damalige Zeit.
In Apostelgeschichte 4, Vers 23 heißt es: „Nachdem sie es gehört hatten, erhoben sie in Einmütigkeit die Stimme zu Gott: Herrscher, unumschränkter Herrscher, du bist der Gott, der den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was in ihnen ist, gemacht hat. Der durch den Mund Davids, seines Knechtes, sagte: ‚Warum empörten sich die Völker und unternahmen die Völkerscharen Vergebliches?‘ Es haben sich zusammengetan die Könige der Erde und die Obersten sind zusammengekommen und auf dasselbe Ziel gerichtet gegen den Herrn und gegen seinen Gesalbten. Denn wahrlich, jetzt kommt die Erklärung: Wahrlich, sie waren zusammengekommen gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du bestimmt hattest, sowohl Herodes als auch Pontius Pilatus.“
Hier haben wir das Tier und die Vertreter des Tieres: die Könige. Das Tier ist das römische Reich, und die Vertreter des Tieres sind die Könige, die mit dem Tier zusammenarbeiten. Hier haben wir zwei: Herodes, der tatsächlich den Königstitel trug, und Pontius Pilatus, der zwar den Statthaltertitel hatte, aber die Macht eines Königs ausübte. Er hatte nur deshalb den Statthaltertitel, weil er über eine gefährliche Provinz eingesetzt war und dem Kaiser direkt unterstellt und für all seine Taten verantwortlich war.
Also sehen wir hier eine Hilfe, um zu verstehen, wer die Könige der Erde sind: diejenigen, die mit dem Tier zusammenarbeiten und ihre ganze Kraft dem Tier geben. Diese Könige – wir gehen zurück in Offenbarung 17 – kämpfen gegen das Lamm, führen also Krieg gegen das Lamm. Doch das Lamm wird sie überwinden.
Jetzt schauen wir in die Zukunft: Das Lamm wird sie überwinden. Das wird uns von vornherein gesagt. Keine Angst, das Lamm wird sie überwinden, weil es der Herr der Herren und der König der Könige ist. Die, die mit ihm sind, sind Gerufene, Erwählte und Treue. Das sind die 144.000, von denen wir gelesen haben, die mit dem Lamm auf dem Berg Zion stehen – die Zeugen Jesu, die Versiegelten, die Treuen, die überwunden haben und überwinden.
Er sagte zu mir: „Die Wasser, die du sahst, wo die Hure sitzt, sind Volksscharen, Volksmengen, Völker und Sprachen.“ Die Juden haben überall bei den Völkern Handel getrieben. Sie waren stark im Handel, und das sind sie heute noch. Das ist genau ihr Gebiet: Wirtschaft und Handel. Die Diaspora-Juden waren überall bei den Völkern, Sprachen, Volksmengen und Volksscharen.
Und die zehn Hörner, die du auf dem Tier sahst, diese werden die Hure hassen. Was bedeutet das jetzt? Einerseits hatten diese Juden das Tier geritten und großen Einfluss, aber jetzt wendet sich die ganze Sache. Jetzt wendet sich das Tier gegen die Hure. Diese Könige werden die Hure hassen und verwüsten. Sie machen sie nackt, werden ihr Fleisch fressen und sie mit Feuer verbrennen.
Hier wird schrecklich dargestellt, wie wilde Tiere, die sich auf die Hure werfen, sie zerfetzen, ihr Fleisch fressen, sie ausziehen und mit Feuer verbrennen. Das ist es, was das römische Tier mit Jerusalem gemacht hat.
Mit zehn Königen – ob das jetzt buchstäblich oder symbolisch ist, weiß ich nicht – mit den Heeren, die überall zusammengezogen sind, sind sie gekommen, mit den Söldnerheeren, und haben ganz Judäa überschwemmt und die Stadt Jerusalem belagert. Schlussendlich wurde Jerusalem im Jahr 70 nach Christus auf furchtbarste Weise gerichtet. Eine Million Menschen starben.
Denn Gott gab in ihre Herzen seine Meinung und Absicht. Gott hat das zugelassen. Gott war es, der sie herbeigezogen hat, denn es war sein Gericht. Gott gab in ihre Herzen die Absicht, seine Meinung durchzuführen und ihre Königsherrschaft dem Tier zu geben, bis die Worte Gottes vollendet würden.
Die Vollendung der Worte Gottes über Jerusalem
Die Vollendung der Worte Gottes über Jerusalem ist gemeint. Lesen wir Lukas 21, dort steht es:
Wenn Jerusalem von Heerstruppen umringt ist, dann habt Kenntnis, dass ihre Verwüstung nahegekommen ist. Dann sollen die Judäer in Richtung Berge fliehen und die in ihrer Mitte daraus entweichen. Die, die auf dem Lande sind, sollen nicht in die Stadt hineingehen, denn das sind die Tage der Vergeltung, damit erfüllt werde alles, was geschrieben steht.
Die Zerstörung Jerusalems ist die Erfüllung der Prophetie, alles, was geschrieben ist. Wehe aber den Schwangeren und Stillenden in jenen Tagen! Es wird große Not an dem Land geben und Zorn in diesem Volk. Sie werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen geführt werden zu allen Völkern. Jerusalem wird von den Völkern getreten werden, bis die Zeiten der Völker erfüllt sein werden.
Die Völker kommen auch dran, das ist schon gesagt worden. Gott wird die zehn Könige und das Tier richten. Sie gehen dann auch in den Abgrund ins Verderben. „Warte nur“, sagt Gott, „aber zuerst kommt Babylon dran.“
Babylon wird nicht bei der Wiederkunft Jesu gerichtet, sondern vor der Wiederkunft Jesu. Die Wiederkunft Jesu ist in Kapitel 19 beschrieben, Babylons Gericht ist in den Kapiteln 17 und 18. Kapitel 17 nach Christus war vor der Wiederkunft Jesu.
Babylon als große Stadt und ihre Zerstörung
Die Frau, die du sahst, ist die große Stadt. Davon haben wir schon gelesen, Kapitel 11, Vers 8.
Die große Stadt – was ist die große Stadt? Kapitel 11, Vers 8 sagt: „Ihre Leichname werden auf der Straße der großen Stadt liegen, die in geistlicher Hinsicht Sodom und Ägypten heißt.“
Ah, die große Stadt ist also Sodom und Ägypten. Wie heißt sie noch? Oder was ist das für eine Stadt? Es ist die Stadt, in der unser Herr gekreuzigt wurde. Jesus Christus wurde in Sodom und Ägypten gekreuzigt.
Woher stammt das? „Sodom, o du Volk von Sodom.“ Wo steht das? Jesaja 1: „Jerusalem, das Volk von Sodom, Jerusalem ist zu einem Sodom geworden.“
Wir merken, wie immer wieder Anspielungen auf das Alte Testament vorkommen. Kapitel 1, Vers 4: „Wehe, du sündige Nation, schuldbeladenes Volk, Geschlecht von Übeltätern, verderbenbringende Kinder, sie haben den Herrn verlassen.“
Vers 10: „Hört das Wort, ihr Anführer von Sodom, horcht auf die Weisung unseres Gottes, du Volk von Gomorra!“
Herr, an wem geht das? Vers 1: „Das Gesicht des Jesaja, des Sohnes Amos, der über Juda und Jerusalem geschaut hat.“
Jerusalem, das Sodom und Ägypten geworden ist – und Babylon. Wenn Jerusalem den Herrn verlässt, dann wird es zu Babylon. Er schickt nach Babylon in der Geschichte damals. Diese Geschichte wird hier aufgegriffen.
Und dann: Das ist die große Stadt, die die Königsherrschaft über die Könige der Erde hat. Die Königsherrschaft war etwas, was Gott ihr versprochen hatte. Hesekiel 16 haben wir ja gelesen. Dort war auch die Rede von dieser Königsherrschaft.
Auch im Klagelied, ich aber zuerst Hesekiel 16. Hesekiel 16, Vers 13: „Am Ende warst du sehr, sehr schön, und du warst des Königtums würdig. Und Gott hat dir eine große Autorität gegeben.“
Das war die Stadt, als sie blühte – sie hatte die Königsherrschaft. Aber dann hat sie diese Königsherrschaft missbraucht.
Und dann in Klagelieder 1, als die Stadt gefallen war – Klagelieder 1, im Jahre 587 war die Stadt zerstört worden: „Wehe, wehe, wie sitzt so einsam die einst volkreiche Stadt! Sie ist einer Witwe gleich geworden, die Große unter den Völkern, die Große unter den Völkern. Die Fürstin über die Provinzen ist zur Zwangsarbeit erniedrigt.“
Die Große, die Königin, die sagt: „Ich bin eine Königin, bin keine Witwe“ – doch bist du eine Witwe, eine Witwe ist sie geworden.
Also Königsherrschaft – und sie hatte dann Einfluss auf Rom. Das war auch Herrschaft. Es war ihr ursprünglich versprochen worden: eine sehr, sehr große Königsherrschaft, diese Stadt.
Kapitel 18: „Und nach diesem sah ich einen anderen Boten aus dem Himmel niedersteigen, der große Vollmacht hatte. Die Erde wurde erleuchtet von seiner Herrlichkeit. Und er rief in Stärke und mit großer lauter Stimme und sagte: ‚Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon die Große!‘“
Jetzt wird das Urteil vorweggeschaut. Er sieht, wie sie gefallen ist. Und wenn diese Stadt gefallen ist, wie wird es dann sein?
Aber achten wir auf die Worte des Engels: „Und sie war eine Wohnstätte von Dämonen geworden und ein Gewahrsam jedes unreinen Geistes und ein Gewahrsam jedes unreinen und gehassten Vogels.“
Das ist hier alles alttestamentliche Sprache. Wir lesen in Jesaja 13 über das wirkliche Babylon damals, als das Gericht über das echte Babylon kam. In Jesaja 13 wird dieselbe Sprache verwendet, und er überträgt diese Sprache jetzt auf diese Stadt.
Jesaja 13, Vers 21 heißt es: „Nie mehr wird es bewohnt sein und unbesiedelt von Generation zu Generation, und der Araber wird dort nicht zelten, und Hirten werden ihre Herden dort nicht lagern lassen. Aber Wüstentiere werden dort lagern, volle Eulen werden ihre Häuser sein, Strauße werden dort wohnen und Boxdämonen, Feldteufel – übersetzt Luther ‚Boxdämonen‘ – dort tanzen. Wilde Hunde werden heulen in seinen Palästen, und Schakale in den Lustschlössern und seine Zeit usw.“
Das bezieht sich auf Babylon, oder? Aber hier nimmt er die Sprache von diesem damaligen Babylon und überträgt sie auf dieses Babylon hier, das jetzt gerichtet wurde.
Oder Jesaja 34, Vers 11 auch. Man merkt hier: Man kommt ohne das Alte Testament gar nicht aus. Da ist die Rede von dem Gericht über Edom. Und da heißt es von Edom: „Wüsten, Kauz und Igel nehmen es in Besitz, Eule und Rabe wohnen darin.“
Also diese wilden Tiere – sie ist eine Behausung von Hochs Dämonen geworden.
Und was hat Jesus über Israel und Jerusalem gesagt? Matthäus 12, Vers 43-45.
Matthäus 12, Vers 43: „Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, durchwandert er wasserlose Stätten und sucht Ruhe und findet sie nicht. Denn er sagt: ‚Ich werde zu meinem Haus zurückkehren, von dem ich ausgefahren bin.‘ Und wenn er kommt, findet er es leer, fegt und geschmückt vor.“
Dann geht er hin und nimmt sich sieben andere Geister zu sich, die böser sind als er selbst. Und sie fahren ein und wohnen dort, und es wird das Letzte jenes Menschen nach und nach schlimmer als das Erste.
Und so wird es auch mit diesem bösen Geschlecht sein.
Er spricht zu den Juden der damaligen Zeit. Er spricht nicht über irgendeinen dämonenbesessenen Einzelnen.
Es wird genauso sein: Der Messias kommt, treibt in Israel einen Haufen Dämonen aus und verkündet sein Reich. Und es fällt alles geistlich zu blühen an. Johannes der Täufer bereitet alles vor, der Messias kommt.
Und man möchte meinen, jetzt wird Israel seinen Messias annehmen. Doch er wird verworfen.
Und er schickt noch einmal seine Boten aus, die Apostel. 40 Jahre gibt er ihnen noch Zeit, eine ganze Generation lang. Von Jahr 30 bis zum Jahr 70 sind die Apostel emsig unterwegs.
Und wohin gehen sie immer zuerst? Zu den Juden.
Dann wird klar: Die Juden verwerfen das Evangelium – nicht nur in Jerusalem, auch in Judäa und Samaria.
Und überall, wo Juden waren, sogar in Thessalonich und in Asien, in Galatien und in Ephesus, in Smyrna und Pergamos – da waren Juden.
Und was waren sie? Sie waren eine Synagoge des Satans geworden, diese Juden, weil sie den Messias abgelehnt haben.
Jetzt kommt das Gericht, und es wird schlimmer als vorher. Jetzt kommen die Dämonen, die Boxdämonen und alles Mögliche. Es wird ganz schlimmer, schlimmer als vorher.
Jeremia 50, Vers 39 – das Gleiche. Jeremia 50, das sind alles ähnliche Verse, die von der Zerstörung einer Stadt sprechen.
Wenn im Alten Testament eine Stadt zerstört wurde, dann kommen die Boxdämonen und die Feldteufel und die Eulen und die wilden Tiere, die verhassten Vögel.
Jeremia 50, Vers 39 heißt es: „Darum werden Wüstentiere und wilde Hunde darin wohnen, und Strauße werden darin wohnen, und es soll in Ewigkeit nicht mehr bewohnt werden und keine Wohnstätte sein von Generation zu Generation.“
Das ist hier gesprochen über das damalige Babylon.
Jetzt wendet er das an auf das hiesige Babylon.
Und Jerusalem, wie ich heute schon erwähnt habe: Wie ist sie zur Hure geworden, die treue Stadt? Jesaja 1, Vers 21.
Und Klagelieder 1, Vers 8, weil sie auch schon dabei sind – Klagelieder 1, Vers 8: „Wer gesündigt hat, Jerusalem, darum ist sie zum Gespött geworden. All ihre Verehrer verachten sie. Ihre Verehrer, die hat Hurerei getrieben mit den Verehrern, ihre Verehrer verachten sie, weil sie ihre Blöße gesehen haben. Sie selbst aber seufzt und wendet sich ab.“
Bei der damaligen Zerstörung Jerusalems durch Nebukadnezar war es genau gleich. Das Gericht über Jerusalem wurde vorausgesagt, und dann wurde gleichzeitig gesagt: Aber Gott wird Nebukadnezar auch richten.
Und jetzt ist es hier: Das Tier kommt und richtet Babylon, die Hure Babylon, Jerusalem. Aber Gott wird das Tier auch richten, wird schon gesagt.
Es wiederholt sich die Geschichte von der damaligen Zerstörung Jerusalems – bei der ersten Zerstörung Jerusalems und hier bei der zweiten Zerstörung Jerusalems.
Also zurück zum Text, Offenbarung Kapitel 18.
Die Sünden Babylons und ihr Gericht
Sie ist also zu einer Behausung von Dämonen geworden, bevölkert von verhassten Vögeln wie Eulen und anderen unreinen Tieren.
Vers 3: Vom Wein der Leidenschaft ihrer Hurerei haben alle Völker getrunken. Jetzt verstehen wir, was sich in dem goldenen Kelch befand, den sie in der Hand hielt. Es war der Wein der Leidenschaft ihrer Hurerei, ihrer Sünden. Sie hat andere eingeladen, zu sündigen und Hurerei zu treiben.
Was war diese Hurerei? Die größte Hurerei bestand darin, den Messias abzulehnen. Das war die Hurerei schlechthin: den Ehemann verwerfen und sich anderen zuwenden. Gott, der Bräutigam von Zion, kommt als König, doch sie verwerfen ihn und verfolgen sogar seine Heiligen.
Vom Wein der Leidenschaft ihrer Hurerei haben alle Völker getrunken. Überall wurden die Römer angestachelt, gegen die Christen vorzugehen, gegen den Messias, und auch, um Hurerei gegen Gott zu treiben. Die Könige der Erde trieben Hurerei mit ihr, sie verbanden sich mit ihr in dieser Sache. Sie schlossen sich zusammen gegen den Herrn und seinen Messias.
Die Kaufleute der Erde wurden reich durch die Kraft ihrer Übeltaten. Sie handelten und nutzten ihren Einfluss in Rom, um viel Geld zu verdienen. Die Juden waren und wurden reich im römischen Reich.
Ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk!“ Interessant – was werden die Christen gedacht haben, die das gelesen oder gehört haben? Es wurde ja in den Gemeinden vorgelesen: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk!“ Das heißt, sondert euch ab von den Juden, sondert euch ab von der Synagoge Satans, dort in Pergamum, Smyrna, Thyatira und überall. Sondet euch ab, auch die in Jerusalem, die sowieso sich absondern sollen.
Was sagt der Schreiber des Hebräerbriefs? „Lasst uns hinausgehen außerhalb der Stadt und seine Schmach tragen, denn wir haben hier keine bleibende Stadt.“ Geschrieben an Hebräerkristen. Was sind Hebräer? Juden, bitte. Hinüberziehende Juden, die Hoffnung Israels. Das heißt: Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern suchen die zukünftige.
Der Hebräerbrief öffnet die Augen für die Zukunft Israels: Wir haben hier keine bleibende Stadt. „Geht aus von ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihre Sünden teilt.“ Das heißt, verbindet euch nicht mit ihnen, damit ihr nicht ihre Sünden teilt und nicht von ihren Plagen empfangt, wenn Gott sie richtet. Damit er euch nicht auch mitrichtet, weil ihre Sünden bis zum Himmel gereicht haben, also aufgehäuft sind.
Hier haben wir den Turmbau von Babel, oder? Die Sünden werden bis zum Himmel aufgehäuft, so wie die Babelleute den Turm bis zum Himmel bauen wollten, um sich einen Namen zu machen. Jetzt ist es das Volk Gottes, das ehemalige jedenfalls, das ist Jerusalem, das zur Hure geworden ist, zu Babylon.
Weil ihre Sünden bis zum Himmel aufgehäuft sind, hat Gott ihrer Ungerechtigkeiten gedacht. Gott hat sich erinnert und richtet sie jetzt. Vergeltet ihr ja! Ich sollte noch ein paar Verse lesen, damit das klarer wird.
Erster Thessalonicher 2,16 spricht vom Aufhäufen der Sünden, die sie sich angehäuft haben. Dort heißt es: „Uns hindern sie, zu den Heiden zu reden.“ Also verhindern die Juden, dass die Apostel den Heiden das Evangelium bringen, und versperren ihnen so das Reich Gottes.
Weiter heißt es: „Womit sie allezeit ihre Sünden zur Fülle bringen.“ Aber der Zorn ist auf sie gekommen, um ein Ende zu machen.
Wir lesen weiterhin Offenbarung 18, Vers 6: „Vergeltet ihr, wie auch sie euch vergalt, und verdoppelt ihr aufs Doppelte nach ihren Werken, in dem Becher, den sie mischte.“ Mischt ihr das Doppelte, den Becher, den sie mit Hurerei gefüllt hat. Jetzt gebt es ihr zurück – doppelt so viel und doppelt so stark.
Früher mischte man Wein immer mit Wasser oder anderen Dingen. Hier ist das Bild vom Mischen übernommen. Übrigens steht genau das in Jeremia 16, Vers 18 über das damalige Jerusalem: „Zuerst will ich ihre Schuld und ihre Sünde zweifach vergelten, weil sie mein Land mit dem Aas ihrer abscheulichen Opfertiere entweiht und mein Erbteil mit ihren Gräueln angefüllt haben.“
Damals haben sie schon Hurerei getrieben, geistlichen Götzendienst. Aber jetzt ist das Maß voll geworden. Damals sagte Gott, er werde ihnen zweifach vergelten. Hier genauso: „Vergeltet ihr doppelt.“
Vers 7: „Wie viel sie sich verherrlichte und in Üppigkeit lebte, so viel Qual und Trauer gebt ihr, denn sie sagt in ihrem Herzen: Ich sitze als Königin und bin keine Witwe.“ Der König ist getötet worden, der König dieser Frau ist getötet worden, und sie hat ihn dem Tod überantwortet. Sie ist die Mörderin dieses Königs, des Urhebers des Lebens. Doch sie sagt, sie sei keine Witwe, sondern sieht sich als Königin.
Sie sagt: „Ich bin keine Witwe.“ Verlassene heißt sie, aber das Wort bedeutet Witwe. Oh, wie ist sie zur Witwe geworden! Klagelieder 1, Vers 1: „Wehe, wie einsam sitzt sie da, die einst volkreiche Stadt! Sie ist einer Witwe gleich geworden, der Großen unter den Völkern, der Fürstin.“
Ach, sie sagt: „Wir haben keinen König außer dem Kaiser.“ Haben sie den Messias verworfen? „Wir haben nichts zu tun mit dem Messias, wir haben keinen anderen König als den Kaiser. Wir sind keine Witwe.“ Wird sie mit dem Kaiser verheiratet? Mit dem Tier? Aha!
„Sitzt als Königin, oder verlassen bin ich nicht, und Trauer werde ich auf keinen Fall sehen.“ Oh oh! Deshalb werden ihre Plagen an einem Tag kommen: Tod, Trauer und Hungersnot. Mit Feuer wird sie verbrannt werden.
Als Jerusalem belagert wurde, gab es Tod, klagende Schreie, Hunger, furchtbaren Hunger. Die Stadt wurde fünf Monate belagert und mit Feuer verbrannt. Die ganze Stadt wurde verbrannt, weil der Herr stark ist, Gott, der sie richtet.
Die Könige der Erde, die mit ihr Hurerei trieben, werden sie beweinen und über sie ihr Weh tragen. Gerade diese Könige, die so viel von ihr hatten. Sie hat Handel getrieben, die Juden hatten Handel getrieben, und so lebten sie mit den Römern in Hurerei.
Wenn sie den Rauch ihres Brandes sehen und aus Furcht vor ihrer Qual von fern stehen, werden sie sagen: „Wehe, wehe, die große Stadt Babylon, die starke Stadt! Denn in einer Stunde kam das Gericht.“
Die Kaufleute der Erde weinen und trauern über sie, denn jetzt machen sie keinen Gewinn mehr – sie ist weg, weil niemand mehr ihre Waren kauft: Waren aus Gold und Silber, Edelsteinen, Perlen, Büßus, Purpur, Seide, Scharlach, Thujaholz, Geräte aus Elfenbein, kostbares Holz, Erz, Eisen, Marmor, Zimt, Räucherwerk, Salbe, Harz, Weihrauch, Wein, Öl, Feinmehl, Weizen, Vieh und Schafe.
Wozu brauchen sie das alles? Woran denkt man da? Wozu benötigte Israel Büßus, Purpur, Seide und Scharlach, Holz, Zimt, Räucherwerk, Salbe, Weihrauch, Wein, Öl und Schafe? Man denkt sofort an den jüdischen Gottesdienst.
Übrigens steht die Liste, die man schön nachlesen kann, in Hesekiel 16, Vers 13, den Vers habe ich schon öfter zitiert. Dort ist eine fast vollständige Liste. Jesaja 16, Vers 13 sagt: „So legtest du goldenen und silbernen Schmuck an, deine Kleidung bestand aus Büßus, Seide und Buntwirkerei. Du aßest Weizengrieß, Honig und Öl, und warst sehr, sehr schön.“
Er denkt an diesen blühenden Gottesdienst Israels. Honig wurde auch bei manchen Opfern verwendet. Wenn man das dritte Buch Mose oder das zweite Buch Mose, Kapitel 25 liest, sieht man all diese Elemente.
Aber sie hat noch mehr auf dem Gewissen: Leiber und Menschenseelen, mit denen sie auch gehandelt hat. Pferde heißt hier noch Schafe. Israel führte viele Kriege, und Leiber und Seelen hat sie auf dem Gewissen. Davon wird später in Vers 20 noch zu lesen sein.
„Die Herbstfrüchte, die Lust einer Seele, sind von dir gewichen, und alles Niedliche und Prächtige ist von dir gewichen, und du wirst es nicht mehr finden.“
Die Kaufleute, die mit diesen Dingen Handel trieben und an ihr reich wurden, werden aus Furcht vor ihrer Qual von fern stehen, weinen und trauern und sagen: „Wehe, wehe, die große Stadt, die mit Büßustuch, Purpur und Scharlach bekleidet war, übergoldet mit Gold und bedeckt mit Edelsteinen und Perlen.“
Hier ist alles genannt, was in Jesaja 16, Vers 13 steht: Büßus, Seide, Schmuck, Kleidung, Perlen. Vers 12 nennt auch Schmuck und Edelsteine.
„Wehe, wehe, die große Stadt, denn in einer Stunde wurde ihr großer Reichtum verwüstet.“ Jeder Steuermann und alle Mannschaften auf den Schiffen, Seeleute und viele Beschäftigte auf dem Meer standen von fern und riefen laut, als sie den Rauch ihres Brandes sahen: „Welche Stadt ist gleich der großen Stadt?“
Wisst ihr, Jerusalem liegt auf einem Berg. Wenn man an der Küste Israels steht und Jerusalem brennt, sieht man von der Küste aus den Rauch ihres Brandes. Die Seeleute, die nicht an Land gehen, bleiben auf den Schiffen. Wenn Jerusalem brennt und der Rauch aufsteigt, sieht man ihn von der Küste.
Ein Bruder hat das mal mit Google Earth ausgerechnet. Er schaute, wie viel man sieht, wenn der Rauch so viele Kilometer in die Luft steigt. Man sieht es gut, wenn ein klarer Tag ist, natürlich etwa 50 Kilometer entfernt.
Sie warfen Staub auf ihre Köpfe, riefen laut unter Weinen und Trauern und sagten: „Wehe, wehe, die große Stadt!“ Man denkt an Klagelieder 4, Vers 12, das eine Parallele zum alten Jerusalem und seiner damaligen Zerstörung ist, und wie der Prophet Jeremia über die Stadt klagt.
Jeremia 4, Vers 12: „Die Könige der Erde hätten es nicht geglaubt, noch alle Bewohner des Erdkreises, dass Gegner und Feinde in die Tore Jerusalems eindringen würden.“ Sie hatten es nicht erwartet.
Die Könige der Erde werden hier wieder erwähnt. Aber hier, bei diesem Ereignis, sind die Könige der Erde mit dem Tier zusammengezogen und haben diese Stadt gerichtet.
Vers 19 haben wir gelesen: „Die große Stadt, in der alle, die Schiffe auf dem Meer hatten, reich wurden von ihrer Kostbarkeit, denn in einer Stunde wurde sie verwüstet. Wehe, wehe, die große Stadt!“
Vers 20: „Sei fröhlich und feiere!“ Jetzt kommt die andere Seite, es gibt Jubel. „Seid fröhlich, feiert über sie, Himmel! Der Himmel soll sich freuen.“
Warum? „Und ihr heiligen Apostel und Propheten, seid fröhlich, denn Gott vollzog euer Gericht an ihr.“ Das Gericht der Apostel und Propheten.
Diese Stadt hat die Propheten im Alten Testament und die Apostel auf dem Gewissen. Sie sollen sich jetzt im Himmel freuen, weil Gott ihr Gericht an ihr vollzog. Das heißt, das Gericht, das sie an den Propheten und Aposteln vollzogen hat, wird nun durch Gott an ihr vollzogen.
Zuerst tötete sie die Propheten und Apostel oder war verantwortlich für ihren Tod, und jetzt hat Gott sie getötet, gleichsam als doppelte Vergeltung.
Ein starker himmlischer Bote hob einen großen Mühlstein auf, warf ihn ins Meer und sagte: „So wird Babylon, die große Stadt, mit Gewalt niedergeworfen und nicht mehr gefunden werden.“
Dieser Ausdruck „nicht mehr gefunden werden“ wird öfter verwendet, wenn eine Stadt radikal zerstört wird. Das war bei Babylon so, es wurde nicht mehr gefunden, ebenso bei Tyrus. Mehrere Stellen im Alten Testament sprechen davon. Ich lese später noch einen Vers vor.
Man kann das an mehreren Stellen im Alten Testament nachlesen, zum Beispiel Jeremia 51, Verse 63 und 64, Hesekiel 26, Vers 12: „nicht mehr gefunden werden.“
„Und die Stimme der Harfenspieler, Musiker, Flötenspieler und Trompeter wird nicht mehr in dir gehört werden, und kein Künstler irgendwelcher Kunst wird mehr in dir gefunden werden. Das Geräusch des Mühlsteins wird nicht mehr in dir gehört, und das Licht einer Lampe wird nicht mehr in dir scheinen, ebenso die Stimme des Bräutigams und der Braut wird nicht mehr in dir gehört werden.“
Denn deine Kaufleute waren die Großen der Erde, und durch deine Zauberei wurden alle Völker in die Irre geleitet. Sie hat gehurtet. Nicht für Gott hat sie gelebt, sondern für Reichtum, für die Kaufleute, und den Messias hat sie verworfen.
Zur Zauberei lesen wir Jeremia 7, Vers 34: „Die Stimme des Bräutigams und der Braut wird nicht mehr in ihr gehört werden.“ Als die Zerstörung Jerusalems im Alten Testament im Jahr 587 v. Chr. geschah, finden wir dieselbe Sprache und dieselben Worte.
Jeremia 7, Vers 34: „Ich werde in den Städten Judas und auf den Straßen Jerusalems die Stimme der Wonne und Freude aufhören lassen, die Stimme des Bräutigams und der Braut, denn das Land soll zu Trümmerstätten werden.“
Oder Jeremia 16, Vers 9, wo es mehrfach wiederholt wird: „Ich werde an diesem Ort vor euren Augen und in euren Tagen die Stimme der Wonne und Freude, die Stimme des Bräutigams und der Braut aufhören lassen.“
Und Jeremia 25, Vers 10: „Ich lasse unter ihnen verloren gehen die Stimme der Wonne und Freude, die Stimme des Bräutigams und der Braut, das Geräusch der Mühlen und das Licht der Lampe. Dieses ganze Land wird zu Trümmerstätten, zur Wüste werden, und diese Völker werden dem König von Babel siebzig Jahre lang dienen.“
Die babylonische Gefangenschaft war das damals, im Jahr 587 vor Christus, die Zerstörung Jerusalems. Hier geht es um die Zerstörung Jerusalems siebzig Jahre nach Christus.
Blut von Propheten und Heiligen in Babylon
Vers 23 und 24: Warum hat sie die Völker in die Irre geleitet? Weil sie das Evangelium verhindert hat. Die Juden haben verhindert, dass Paulus und die Apostel das Evangelium zu den Heiden bringen. Auf diese Weise haben sie dazu beigetragen, dass die Völker in die Irre geführt wurden – das Werk Satans, der die Völker ohne Evangelium irreführt.
Vers 24: In ihr wurde Blut von Propheten und Heiligen gefunden. Jetzt haben wir es: Propheten und Heiligen – und zwar von all denen, die auf der Erde hingerichtet wurden. Wie kann er sagen, dass in Jerusalem Blut von Propheten und Heiligen gefunden wurde – von all denen, die auf der Erde getötet wurden?
Der Herr Jesus spricht davon in Matthäus 23. Am Ende dieses Kapitels, in Matthäus 23, Vers 34, sagt er: „Ich sende Propheten, Weise und Schriftgelehrte zu ihnen. Einige von ihnen werden sie töten und kreuzigen. Andere werden sie in ihren Synagogen verfolgen, und ihr werdet sie von Stadt zu Stadt verfolgen.“
Und weiter heißt es: „Damit über euch alles gerechte Blut komme, das auf der Erde vergossen wurde – vom Blut Abels, des Gerechten, bis zum Blut des Zacharias, des Sohnes Barachias.“
Warum? Weil sie die Gerechten verfolgt haben. Weil sie den Gerechten, den Messias, verworfen haben. Und auch die Verkünder des Gerechten – die Apostel, Propheten und Heiligen – haben sie verfolgt. Deshalb wird Gott von ihnen das ganze Blut der Gerechten fordern, das vergossen wurde. Sie haben den gerechten Messias selbst und seine Anhänger verfolgt und schuldig gemacht, wenn irgendwo die Gerechten getötet wurden. Sie standen auf der anderen Seite.
Das himmlische Halleluja und die Hochzeit des Lammes
Kapitel neunzehn – geht's noch? Sind wir schon fast fertig? Ja, noch ein paar Kapitel, genauer gesagt vierzehn.
Nach diesen Dingen hörte ich eine große, laute Stimme einer zahlreichen Menge im Himmel, die sagte: Halleluja! Der Himmel schreit Halleluja, er freut sich. Halleluja, das Heil und die Herrlichkeit und die Ehre und die Kraft gebühren dem Herrn, unserem Gott. Ein Lob, wem gebührt alle Herrlichkeit, alle Ehre und alle Kraft? Unserem Gott, weil seine Gerichte wahrhaft und gerecht sind.
Denn er richtete die große Hure, die mit ihrer Hurerei die Erde verderbte, und er rächte das Blut seiner Knechte von ihrer Hand. Er hat das Recht, auch das Blut der Apostel zu rächen. Und ein zweites Mal sagten sie: Halleluja! Der Rauch steigt auf in alle Ewigkeit.
Es fiel nieder – wir merken, der Rauch war nicht nur zeitlich. Der Rauch derer, die gestorben sind, wurde zu einem ewigen Rauch. Es ist also nicht nur eine zeitliche Strafe gewesen, sondern auch eine ewige Strafe geworden.
Und die 24 Ältesten und die 24 lebenden Wesen fielen nieder und beteten Gott an, der auf dem Thron sitzt, und sagten: Amen, Halleluja!
Dann kam eine Stimme aus dem Thron, die sagte: Preist unseren Gott, alle seine Knechte, die ihn fürchten, sowohl Kleine als auch Große! Ich hörte etwas wie die Stimme einer zahlreichen Menge, wie das Rauschen vieler Wasser und das Rollen starker Donner, die sagten: Halleluja! Denn der Herr, Gott, der Macht hat über alles, herrschte.
Lasst uns froh sein und jubeln und ihm den Ruhm der Herrlichkeit geben! Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereit gemacht. Eine Frau löst die andere ab – die Frau, die Braut. Das ist natürlich ein Blick in die Zukunft, ein Blick auf die Vollendung.
Die Braut hat sich bereit gemacht, und es wurde ihr gegeben, dass sie mit reinem, glänzendem Büßstoff bekleidet werde. Der Büßstoff steht hier für die Gerechtsprechung der Heiligen. Hier werden die Heiligen gerechtgesprochen, die zuvor gerichtet wurden. Der Büßstoff ist die Gerechtsprechung der Heiligen.
Und es wurde zu mir gesagt: Schreibe, selig sind die, die zum Hochzeitsmahl des Lammes gerufen sind. Der König feiert die Hochzeit seines Sohnes. Der König hat einen Sohn, der sein Leben hingegeben hat. Nun geht die Einladung aus – die Einladung des Königs an alle, zur Hochzeit zu kommen und zu feiern.
Doch die, die geladen sind, wollen nicht kommen. Was macht der König? Er geht hin und zerstört ihre Stadt. Er holt seine Truppen und vernichtet die Stadt dieser Rebellen, die nicht zur Hochzeit kommen wollen – die den König und seinen Sohn ablehnen.
Dann geht er hinaus und ruft alle aus den Zäunen: Kommt! Selig sind die, die zum Hochzeitsmahl des Lammes gerufen sind. Und die Braut kommt – alles ist bereit, die Braut hat sich vorbereitet. Die Braut wird nun geschmückt – es sind die Erlösten.
Hier sehen wir ein Doppelbild: Einerseits sind die Braut die Erlösten, andererseits müssen noch welche kommen. Das gleiche Bild finden wir in Kapitel 22: Der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm!
Dann wird man zur Braut, wenn man kommt. Wenn der Dürstende trinkt, gehört er zur Braut. Wenn jemand zum Herrn, zum Jesus, kommt und ihn annimmt, gehört er auch zur Braut. Jetzt spricht die Braut: Komm! Dann wirst du zur Braut. Jetzt ist die Einladung: Komm zum Hochzeitsmahl!
So wird die Braut ganz fertig. Wenn der Letzte gekommen ist, dann ist alles bereit.
Der Abschluss der Vision und die Vollendung
Und er sagte zu mir: Diese sind wahrhaftige Worte Gottes. Ich fiel nieder vor seinen Füßen, um ihn zu huldigen. Doch er sagte zu mir: Sieh dich vor, tu es nicht! Ich bin ein leibeigener Knecht, zusammen mit dir und deinen Brüdern, die das Zeugnis Jesu haben. Betet Gott an, huldigt ihm, denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung.
Hier wird nun ein Schluss gezogen. Jetzt wird die Vollendung gezeigt. Die Hochzeit ist gekommen, die Hure ist getötet, und jetzt wird geheiratet. Die Hochzeit des Lammes ist gekommen. Die einen waren es nicht wert, doch jetzt heiraten sie, und alle, die sich bekehren, gehören dazu. Wer es hört, der spreche: Komm! Wer da kommen will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.
Jetzt kann ich nur noch in großen Zügen sagen, was hier in der letzten Vision steht. Ich kann nicht mehr lange darauf eingehen, aber die letzte Vision besteht aus sieben Szenen.
Die erste Szene: „Und ich sah den Himmel geöffnet.“
Die zweite Szene, das ist Vers 11 oder? Nein, die zweite Szene ist Vers 17: „Und ich sah einen himmlischen Boten, der stand in der Sonne, und er ruft zu einem großen Essen, Essen für die Vögel.“
Die dritte Szene: „Und ich sah das Tier und die Könige, wie sie zum Krieg kommen.“
Die vierte Szene: „Und ich sah einen Boten, der den Satan fesselt“ (Kapitel 20, Vers 1).
Die fünfte Szene: „Und ich sah Throne, und die regieren jetzt.“
Die sechste Szene, Vers 11: „Und ich sah einen Thron, einen weißen Thron, und ich sah die Toten, die Kleinen und die Großen.“ Jetzt kommt dieses Gericht vom weißen Thron.
Und dann die siebte Szene: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde.“ Das geht dann bis Vers 8 von Kapitel 21, Verse 1 bis 8.
Sieben Szenen, die eigentlich nur noch die Vollendung zeigen. Die Vollendung: Da kommt der Messias, und jetzt richtet er. Er kommt mit einem weißen Pferd. Welche Farbe hat er? Welche Farbe hat der Messias? Nein, nicht weiß, sondern rot.
Warum ist er rot? Es ist ein Bild, das aus Jesaja 63 stammt. Dort ist eine Gerichtsszene über das Gericht über Edom. Der Kältetreter tritt dort Edom nieder. Gott sagt: „Ich habe die Kälte allein getreten, und von den Völkern war kein Mensch bei mir. Ich zertrat sie in meinem Zorn und zerstampfte sie in meiner Erregung, und ihr Saft spritzte auf meine Kleider, und ich besudelte mein ganzes Gewand.“
Die Frage wird gestellt: Warum ist dein Gewand rot, und warum sind deine Kleider wie die Kleider eines Kältetreters? Hier wird das Gericht gezeigt. In Vers 6 heißt es: „Ich trat die Völker nieder in meinem Zorn und machte sie trunken in meiner Erregung, und ich ließ ihren Saft zur Erde rinnen.“
Das Gericht war über Edom, aber schon mit einem Blick auf das Endgericht. Das ist oft in der Prophetie so, dass das zeitliche Gericht dargestellt wird, doch der Blick geht durch bis ans Ende. Er trat die Völker nieder in seinem Zorn.
Hier dasselbe Bild: Auf dem Pferd kommt der Messias, auf dem weißen Pferd, das ist das Siegespferd, die Siegesfarbe.
Treue und Wahrhaftigkeit kennzeichnen ihn. Das Tier der Erde, die Königin der Erde, war voller Lüge und Lästernamen. Lüge, Lüge und nochmals Lüge wird auf dieser Erde verbreitet. Das Tier hört nicht auf mit der Lüge, es geht weiter. Das war nicht mit dem Römischen Reich beendet. Das Tier ging immer weiter, und Gott hat immer wieder Gericht ausgeübt.
Das Römische Reich wurde natürlich gerichtet, dann kamen die Nächsten, und die Nächsten, und die Nächsten, und Lüge, Lüge, Lüge. Jetzt kommt der Treue und Wahrhaftige.
Die Untreue war die Hure, der Treue ist er. Die Lüge war das Tier, der Wahrhaftige ist er. In Gerechtigkeit richtet er und führt Krieg. Seine Augen sind wie eine Feuerflamme. Auf seinem Haupt sind viele Diademe. Einen geschriebenen Namen trägt er, den niemand kennt außer er selbst.
Hier in einem Wesen, dem Wesen Gottes, wird etwas offenbart, wie es noch nie zuvor gezeigt wurde. Der Name steht für das Wesen, und er ist umkleidet mit einem in Blut getauchten Gewand. Sein Name heißt das Wort Gottes.
Das Wort Gottes, das er jetzt ausführt, ist das Schwert aus seinem Munde, ein Gerichtswort. Ihm folgen auf weißen Pferden die Heere im Himmel.
Jetzt haben wir die 144.000, die immer mit dem Lamm sind, jetzt sind sie mit dem Pferd, dem, der auf dem Pferd reitet.
Die Krieger, seine perfekte Soldatenschar, sind bekleidet mit weißem, reinem Büßstoff. Das kennen wir schon. Vorher war gerade davon die Rede gewesen, die Braut ist so gekleidet – das sind sie. Mit reinem, weißem Büßstoff bekleidet.
Aus seinem Munde, Vers 15, geht ein scharfes, heftiges Schwert hervor, damit er mit ihm die Völker schlage. Das ist auch das Bild aus Jesaja 63 und allgemein von dem, der mit dem Schwert kommt.
Er wird sie weiden mit einem eisernen Stab, mit eisernem Zepter. Das ist hier das Gewaltszepter. Hier spricht der König, der im Gericht kommt. Er kommt nicht mit einem hölzernen Stab, sondern mit einem eisernen Stab.
Er tritt die Weinkelter des Grimmes, des Zornes Gottes, des Machthabers über alles. Er führt das Gericht schrecklich aus, aber jetzt nicht über die Hure – die Hure ist schon weg –, sondern über das Tier, seine Komplizen und die Heere des Tieres.
Er hat auf seinem Gewand und auf seinem Schenkel einen geschriebenen Namen: „König der Könige und Herr der Herren.“
Die nächste Szene: Der Engel ruft zum großen Fressen auf, das große Fressen für alle Vögel. „Fresset verspeist sein Fleisch von Königen, von Obersten, von Starken, von Pferden und denjenigen, die auf ihm sitzen, Fleisch von allen, von Freien und Knechten, von Kleinen und Großen.“
Nächste Szene: Ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferd sitzt.
Wie machen sie das? Indem sie gegen die Gläubigen bis zum Schluss vorgehen. Sie kämpfen gegen das Volk Gottes und gegen den, der auf dem Pferd sitzt, und gegen sein Heer. Das Heer sind die Gläubigen.
Das Tier wurde gefasst. Jetzt kommt das Gericht. Da wird nicht mehr gekämpft. Der Herr Jesus hat einmal gekämpft, auf Golgatha. Jetzt wird nur noch gepackt.
Das Tier wurde gefasst, gepackt, zusammen mit dem falschen Propheten. Bitte beachten: Das ist immer noch eine Vision.
Das Tier ist ein Weltreich, geführt von dem Obersten des Weltreichs. Der falsche Prophet ist ebenfalls eine Vision. Er ist der Komplize des Tieres, der dazu beiträgt, dass das Tier die Anbetung erhält.
Das muss keine Einzelperson sein. Es kann sein, aber es muss nicht. Ich denke, es ist nicht so. Es ist eine Vision.
Der falsche Prophet tut Zeichen vor dem Tier, mit denen er in die Irre führt, die das Malzeichen des Tieres empfangen und seinem Bilde huldigen (Kapitel 13).
Als Lebende werden beide in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt. Also das Tier und der falsche Prophet – diese beiden Gestalten werden lebendig in den Feuersee geworfen.
Die Übrigen wurden getötet durch das heftige Schwert dessen, der auf dem Pferd sitzt, das Schwert, das aus seinem Munde hervorkommt. Das Schwert ist das Wort Gottes. Er spricht ein Wort.
Hier ist das Gericht vollzogen, und alle Vögel wurden gesättigt von ihrem Fleisch. Das Bild stammt aus Hesekiel 39, wo dasselbe Bild von den Vögeln vorkommt, die sich am Fleisch sättigen.
Dann wird berichtet von einem herrlichen Königreich.
In Vers 1 bis 3 ist noch etwas anderes: Ein Bericht über den Drachen. Das ist der andere Feind, der hinter dem Tier und dem falschen Propheten steht.
Ich sah einen Boten aus dem Himmel, der hatte die Schlüssel des Abgrunds. Er packt jetzt die Schlange, den Drachen, den Teufel und Satan – es ist derselbe, ein Wesen, ein Geist.
Er wird gebunden. Ketten werden an diesen Geist gelegt, und er wird in den Abgrund geworfen, ins Gefängnis (Vers 7). Dort wird er tausend Jahre gefangen gehalten.
Jetzt werden die Gläubigen belohnt. Jetzt bekommt der Drache seine Strafe. Der Spiess wird umgedreht.
Vorher waren die Gläubigen im Gefängnis und er am Thron. Jetzt ist er im Gefängnis, und die Gläubigen sind am Thron.
In Vers 4 sieht man die Gläubigen am Thron. „Ich sah viele Throne.“ Ich nenne nur einen: viele Throne. Sie saßen auf ihnen, setzten sich darauf.
Wer? Es wird gleich gesagt: Gericht wurde ihnen gegeben, das heißt Rechtsprechung, Gericht zu halten. Sie bekommen Königsautorität.
Und die Seelen derer, die wegen des Zeugnisses Jesu und wegen des Wortes Gottes enthauptet worden waren, und die nicht dem Tier noch dem Bilde gehuldigt hatten und nicht das Malzeichen auf ihre Stirn oder auf ihre Hand empfangen hatten – diese hat er auch gesehen.
Ich sah die Throne und ich sah die Seelen derer, die getötet worden waren. Das hat er gesehen: die Throne und die Seelen, das ist gemeint.
Diesen Seelen wurde die Königsherrschaft gegeben.
Wer sind das? Das sind die 144.000, das sind die Zeugen Jesu, das erlöste Volk, die jetzt mit ihm regieren.
Das ist die unzählbare Schar, die Überwinder, die Heiligen, die treuen Propheten und Zeugen Jesu Christi, die die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu bewahren.
Sie haben ihre Seelen hingegeben wegen des Zeugnisses Jesu und wegen des Wortes Gottes. Sie wurden enthauptet.
Interessant, oder? Alle waren enthauptet worden. Das dürfen wir nicht eins zu eins nehmen. Werden alle Christen enthauptet? Kommen alle Christen auf das Schafott? Nein, natürlich nicht.
Es ist ein Bild. Es heißt, alle sind bis zum Tod treu geblieben. Es wird dargestellt, dass sie treu bis zum Tod waren. Wir sollen ebenso treu bis zum Tod sein.
Die Bereitschaft wird gefragt: Wer überwindet, wird das alles bekommen.
Sie lebten und werden als Könige mit Christus tausend Jahre herrschen.
Die übrigen Toten, die nicht lebten, werden nicht wieder lebendig, bis die tausend Jahre vorbei sind. Dann werden sie alle vor dem großen weißen Thron gerichtet.
Das ist die erste Auferstehung der Gläubigen.
Ein Seliger und Heiliger ist, der an der ersten Auferstehung teilhat. Über diese hat der zweite Tod keine Macht.
Sie werden Priester Gottes und Christi sein und als Könige mit ihm tausend Jahre herrschen.
In Kapitel 22 steht nicht nur „tausend Jahre“, sondern „in aller Ewigkeit“.
Ob es hier nur die erste Phase ist, aber es geht gleich weiter, in aller Ewigkeit mit ihm zu herrschen, tausend Jahre.
Der Satan hat keine Chance. Er wird freigelassen, heißt es zum Schluss.
Er geht aus und will noch einmal an sein Werk gehen, das er immer schon getan hat: die Völker in die Irre zu führen.
Er nimmt sich eine Schar von der Ecke der Erde, heißt es da. Er geht ganz weit, um irgendwelche zu finden.
Er findet welche an der Ecke der Erde, verführt sie und bringt sie her, um schon wieder gegen die geliebte Stadt, gegen die Heiligen zu kämpfen.
Doch er hat keine Chance.
Keine Chance! Die geliebte Stadt, das ist das neue Jerusalem. Es kam Feuer von Gott aus dem Himmel und verzehrte sie.
Der Teufel, der die Menschen in die Irre führte, wurde in den Feuersee geworfen, wo das Tier und der falsche Prophet waren.
Sie werden gequält werden, Tag und Nacht in aller Ewigkeit.
Dann folgt das große Gericht, das Gericht vom weißen Thron.
Jetzt ist der letzte Feind auch besiegt.
Gott hat sich nicht selbst mit ihm beschäftigt, auch Herr Jesus nicht.
Den Teufel in den Feuersee zu werfen, das macht einer der Diener.
Gott gibt sich mit ihm nicht mehr ab.
Da befiehlt einer der Diener: „Komm, wirf ihn jetzt voll in den Feuersee!“
Ich sah einen Thron, einen weißen, großen, zuerst weiß, dann groß – so steht es im Griechischen.
Ein weißer Thron bedeutet: Der, der darauf sitzt, ist heilig und gerecht und tut keine Sünde.
Groß ist der Thron, und der darauf sitzt – vor dessen Angesicht fliehen Himmel und Erde.
Er ist heilig, heilig.
Er sieht jetzt die Toten, und die Bücher werden geöffnet.
Das Buch des Lebens wird geöffnet.
Wenn jemand nicht im Buch des Lebens gefunden wird, wird er in den Feuersee geworfen.
Alles wird gerichtet.
Der Tod gibt die Toten heraus.
Das Totenreich ist hier personifiziert – ein Bild –, es rückt die Toten heraus.
Das Meer gibt die Toten heraus.
Sie werden alle gerichtet und dann in den Feuersee geworfen.
Das ist der zweite Tod.
Wenn jemand nicht im Buch des Lebens geschrieben steht, wird er in den Feuersee geworfen.
Jetzt folgt nur noch die Vollendung, die letzte Szene, die siebte Szene:
Der neue Himmel und die neue Erde, wie Petrus sagt, in denen Gerechtigkeit wohnt.
Das Erste ist vergangen.
Er sieht das neue Jerusalem, das göttliche Jerusalem, das Jerusalem droben, das neue Jerusalem.
Das kommt in eine neue Schöpfung, sozusagen.
Der Himmel ist nicht mehr oben, sondern jetzt unten.
Gott wohnt in dieser Stadt.
In Vers 3 hört eine große laute Stimme aus dem Himmel: „Siehe, die Zeltwohnung Gottes bei den Menschen.“
Da wird er bleiben und bei ihnen wohnen.
Nicht nur ein kurzer Besuch, wie Gott es auf der Erde machte, zum Beispiel im Paradies.
Nein, jetzt wohnt er und bleibt für immer in diesem neuen Jerusalem.
Hier das Bild einer neuen Schöpfung.
Wer in Christus ist, ist bereits eine neue Schöpfung und gehört schon dazu.
Hier kommt der Rest, und er wird kommen.
Sie werden seine Völker sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein – nicht nur kurze Zeit, sondern immer.
Er wird ihr Gott sein.
Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen.
Die Tränen stehen ihnen noch in den Augen – von den Leiden, die sie auf Erden durchlitten haben.
Jetzt kommt Gott persönlich und wischt die Tränen weg.
Nicht ein Engel, der sagt: „Gott, schick einen Engel, der die Tränen wegwischt.“
Nein, das macht er selbst.
Das Erste ist vergangen.
Kein Tod mehr, keine Trauer mehr, kein Geschrei, kein Schmerz.
Das Erste ist vergangen.
Der auf dem Thron sitzt, sagt: „Siehe, ich mache alles neu!“
Er sagt: „Schreibe!“ Vielleicht hat er aufgehört zu schreiben, voll aus Erstaunen.
„Schreibe! Diese Worte sind wahrhaftig und zuverlässig.“
Er sagt zu mir: „Es ist geschehen!“
Vollzugsmeldung: Alles ist geschehen, alles fertig.
„Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende.“
„Ich werde dem Dürstenden von der Quelle des Wassers des Lebens geben umsonst.“
„Wer überwindet, wird alles bekommen, wird alles erben.“
Jetzt wissen wir, was zu überwinden ist.
„Ich werde ihm Gott sein, und er wird mir Sohn sein.“
Jetzt wissen wir, was zu überwinden ist.
Das Tier ist zu überwinden, das Malzeichen des Tieres.
Bitte beachten: Das Malzeichen ist nicht etwas, das erst kommt, wie ein Chip oder so.
Nein, das Malzeichen des Tieres wird heute gestempelt, wurde damals gestempelt und wird immer wieder gestempelt.
Das Tier will die Menschen für sich prägen, vereinnahmen.
Die Frage ist: Lassen wir uns vom Tier vereinnahmen, oder sind wir treu bis zum Tod?
Das müssen sich die Christen von Smyrna, Ephesus, Pergamos und Thyatira zu Herzen nehmen – und wir heute auch.
Deshalb ist das Buch so ein aktuelles Buch.
Die Feiglinge, die Ungläubigen, die Gräulichen, Mörder, die Unzüchtigen, die Zauberer, die Götzendiener, die Lügner – ihr Teil ist im See, der mit Feuer und Schwefel brennt, der zweite Tod.
Lüge, Lüge, Lüge, Lüge.
Im ersten Kapitel 22, Vers 15 steht es noch einmal: Draußen sind die Hunde, Zauberer, die Unzüchtigen, die Mörder, die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt.
Sie haben die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen, sondern die Lüge geliebt.
In 2. Thessalonicher 2 ist der Wahre, der Treue und Wahrhaftige, der mit dem Pferd kommt.
Wir sollen seine treuen und wahrhaftigen Zeugen sein.
Seid treu bis zum Tod.
Er ist der treue und wahrhaftige Zeuge bis zum Tod gewesen, und wir sollen es auch sein.
Er sagt: „Und siehe, ich komme bald und ich komme schnell.“
Ja, komm, Herr Jesus!
Das ist so ein aktuelles Buch.
Warum der Herr die Wiederkunft hinauszögert, weiß ich nicht.
Er hat sie damals hinausgezögert, im Jahr siebzig nach Christus. Er kam nicht damals.
Er schiebt sie immer noch hinaus.
Ein Grund ist, weil hier noch Zeugen sind, die treu sein sollen bis zum Tod.
Damit noch Menschen Buße tun.
Inmitten der Gerichte, die Gott schickt, braucht es treue Zeugen, Propheten und Zeugen, die im Bußgewand einhergehen, geistlich gesprochen.
Sie warnen und sagen gleichzeitig die Botschaft: Fürchtet Gott und haltet seine Gebote.
Gebt ihm die Ehre.
Und jetzt werden sich noch Menschen bekehren.