Einführung in die Bedeutung des Namens Gottes
Jetzt wollte ich sie am liebsten alle namentlich begrüßen. Das ist in unserem Gottesdienst aber nicht möglich.
Es geht immer darum, wenn wir zusammenkommen, einen anderen Namen zu nennen als unsere eigenen. Es geht nicht um den Namen der Gemeinde, einer Konfession oder eines Predigers. Es geht um den Namen, der über allen Namen steht.
Man beginnt ja den Gottesdienst im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Oder man sagt: „Lasst uns miteinander seinen Namen erhöhen.“ Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Ländern!
Ich möchte, dass Sie heute in diesem Gottesdienst ganz neu verstehen lernen, was es mit dem Namen Gottes auf sich hat. Wir wollen gemeinsam das Lied singen: „Nun lob, mein Seel, den Herren, was in mir ist, den Namen sei’n!“
Wir wollen dieses Lied als Anbetungslied Gottes singen und mit einstimmen in den Lobgesang, der den ewigen Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit umgibt. Wir singen von dem Lied ein acht und achtzig, die ersten drei Verse.
Gebet und Dankbarkeit gegenüber Gott
Wir wollen beten.
Du, unser himmlischer Vater, wir können dir heute Morgen nur danken und dich preisen. Wir sind wirklich wie fallendes Laub, vergängliche Menschen. Das spüren wir auf Schritt und Tritt – wenn uns die Kraft fehlt, wenn die Krankheit uns niederdrückt und wenn wir oft nur eine geringe Seelenkraft haben.
Wir haben ein sehr begrenztes Leben, doch du, der ewige Gott, kümmerst dich um uns und rufst uns. Du willst unser Vater sein. Da dürfen wir heute Morgen bei dir alles bringen, was uns bedrückt und Not macht. Wir dürfen dir sagen, wo wir schuldig geworden sind, was uns von dir trennt.
Wir möchten dich bitten, dass du uns die Augen öffnest für deine göttliche Welt und für das Heil, das du bei jedem von uns erst noch schaffen willst.
So wollen wir dir jetzt in der Stille all das sagen, was uns bekümmert. Wir beten in der Stille.
Wir danken dir, dass dein Name Erlöser und Erbarmer ist, von alters her. Menschen können uns schwer enttäuschen, aber wir wollen kurz vertrauen, seinem Namen glauben. Dann dürfen wir unser Herz ausschütten.
Die Offenbarung des Namens Gottes im Alten Testament
Wir singen im zweiten Buch Mose, und wir lesen im zweiten Buch Mose, Kapitel 3. Entschuldigen Sie, ich war vom Singen des Chores so angetan, dass ich eine kleine Fehlleistung gemacht habe – aber eine schöne Fehlleistung.
Im zweiten Buch Mose, Kapitel 3, wird viel über den Namen Gottes gesagt. Dort, bei der Berufung Moses, spricht Gott zu ihm. Moses fragt: „Wenn ich zu den Israeliten komme und zu ihnen im Namen Gottes spreche, und sie mich fragen: ‚Wie ist sein Name?‘ – was soll ich ihnen sagen?“
Gott antwortet Moses: „Ich werde sein, der ich sein werde.“ Und er sagt weiter: „So sollst du zu den Israeliten sagen: ‚Ich werde sein‘ hat mich zu euch gesandt.“
Gott spricht weiter zu Moses: „Du sollst zu den Israeliten sagen: ‚Der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs hat mich zu euch gesandt.‘ Das ist mein Name auf ewig, und so soll man mich von Geschlecht zu Geschlecht anrufen.“
Diese Worte sind nicht bloß leere Worthülsen. So wie Gott einst bei Abraham, Isaak und Jakob war, so will er auch seine Macht im Leben der Menschen heute zeigen.
Lobpreis und die Kraft des Namens Gottes
Wir hören noch einmal den Kuchen.
Okay, na, oh, oh nein, oh ja, ja, ja, ja, nein, haha, so, ja, ja, ja, a, o, klar, oh, oh, a, ja, klar.
Also, nun wollen wir miteinander singen: Gott lebt, sein Name gibt Leben und Stärke wieder. Ein Lied vom Namen Gottes, Nummer 544. Wir sehen alle vier Verse. Wir wollen das fröhlich als Lobpreis Gottes singen. Klar? Hm, ja.
Wir predigen über das Vaterunser. Der heutige Textabschnitt steht in Matthäus 6,9 – nur ein Teil dieses Verses, die erste Bitte des Vaterunsers. Nachdem wir am letzten Sonntag über die Anrede Gottes als des Vaters gesprochen haben, geht es heute um: „Name werde geheiligt“.
Ach Herr, bewahre uns davor, dass wir viele Worte machen, die dir nur Schande bereiten. Das hat mich doch vorhin bewegt, wie das der Chor gesungen hat. Man denkt ja unwillkürlich weiter: Wie wird das sein, wenn ich einmal den ewigen Gott sehen darf?
Mit unseren kritischen Augen sehen wir nur einen Teil der Wirklichkeit dieser Welt. Wir sehen strahlendes Sonnenlicht, wir sehen die Menschen, die uns begegnen, aber wir sehen nicht den lebendigen Gott. Doch um uns herum ist seine Macht und Größe.
In der Bibel wird manchmal der Vorhang nur ein wenig weggezogen, und dann wird uns gezeigt, dass jetzt schon, während wir hier uns versammeln, in der ewigen Welt – die nicht räumlich getrennt ist – Gott, der Große, Lobpreis dargebracht wird.
Wie diese Chöre singen! Ich möchte einmal dabei sein in dieser Schar aus allen Nationen, Völkern und Sprachen, die dieses Lob singen. So hat uns ein Jugendchor das einmal gesungen, aus Offenbarung 15.
Wenn wir auch hindurchtreten, heißt es doch, dann werden wir in diesen Lobgesang einstimmen: „Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott. Wer sollte dich nicht fürchten und deinen Namen preisen?“
Preisen sie den Namen Gottes in Ewigkeit! Werden wir es alle tun.
Die Ehrfurcht vor dem Namen Gottes und seine persönliche Offenbarung
Wir beobachten oft beim Bibellesen nicht genau, dass großer Wert darauf gelegt wird, den Namen Gottes zu preisen.
Wir erinnern uns an die Geschichte eines jungen Mannes im Alten Testament. Dort wird uns nur ein kleiner Blick auf eine unsichtbare Wirklichkeit gewährt: die Gegenwart Gottes. Dieser junge Mann sieht nur den Saum des Gewandes Gottes. Mehr kann er von Gott gar nicht sehen. Dann hört er das hohe Singen: „Heilig, heilig, heilig ist Gott, der Herr.“ Er fällt erschrocken auf den Boden, beeindruckt von der Macht und Größe Gottes.
So wird also jetzt das Lob Gottes gesungen. Während wir hier versuchen zu singen, möchte ich zuerst einmal fragen: Warum wird bei uns in der Welt der Name Gottes so oft gesendet?
Es ist sehr bezeichnend, dass uns Jesus das Vaterunser gelehrt hat. Darüber könnte man sich streiten: Könnte es nicht sein, dass Menschen das erfunden haben? Es gibt ja vieles, was Menschen behaupten und tun.
Aber wenn Menschen beten, dann bringen sie oft viele Bitten vor. Die erste Bitte im Vaterunser aber hat kein Mensch dort hingesetzt – das war nur Jesus. Ihm war es schon wichtig, dass der Name Gottes geheiligt wird. War es nur wichtig, den Namen zu nennen? Damit ist es ja schon ein Problem.
Ich habe einen Vornamen, der im Standesamtsregister steht, der heute nicht mehr gebraucht wird. Was soll ich jetzt machen? Keiner kann den Namen aussprechen. Ich bin schon froh, wenn jemand wie „Heinrich“ oder „Winfried“ buchstabiert. Mit dem Nachnamen habe ich noch besondere Probleme. Ich stehe immer auf Kriegsfuß damit.
Meine Frau war neulich in einem Geschäft, und dort war ein lieber Mann, der alles in unseren Gottesdienst kam. Meine Frau sieht ihn, und er erkennt sofort die Herkunft. Er meint: „Ach, Grüß Gott, Frau Schiefacker.“ So ist das mit den irdischen Namen.
Wenn Sie Ihre Post bekommen, und Müller oder Schmidt heißen, dann ist Ihr Name meist auch verdreht oder vertauscht.
Hat Gott einen Namen? So wie manche Gruppen sagen, man müsste ihn richtig aussprechen: Jehova oder Jahwe oder wie das nun heißt? Was ist denn der Name Gottes?
Sie kennen das von Begegnungen: Wenn Sie mit einem wildfremden Menschen zusammentreffen und sich vorstellen, dann machen Sie sich persönlich bekannt, indem Sie Ihren Namen mitteilen.
Gott ist nicht ein blindes Schicksal, wie viele Leute glauben, oder eine göttliche Macht über allem, die einfach so schwebt. Gott legt Wert darauf, dass er sich von Anfang an persönlich bekannt macht: „Ihr sollt mich bei meinem Namen anrufen.“
Es geht nicht um irgendeinen geheimnisvollen Namen, sondern wenn Gott seinen Namen sagt, dann deckt er sich mit seinem Tun. Sein Name entspricht dem, was er ist und tut.
Wir geben ja Kindern oft einen Namen und legen unsere Wünsche hinein: Möge dieses Kind einmal in die Spuren jenes treten und so weiter. Das bedeutet: Man legt etwas in den Namen hinein.
Gott sagt kurz seinen Namen, und so wie wir es vorhin gehört haben bei der Begegnung mit Mose: „Ich werde sein“ – das ist mein Name. Wenn ihr mich ruft, dann ruft mich bei meinem Namen.
Der Errichter, Erbarmer ist sein Name. Erlöser ist sein Name. Von alters her ist er Heiland und Retter der Verlorenen, der Hirte Israels.
Gott legt Wert darauf, dass das sein Name ist, so wie er mit Abraham, Isaak und Jakob gewesen ist. Die Taten, die er getan hat, zeigen, dass er uns mit Geduld führt und leitet.
Der Gottesname ist gleichzeitig sein Tun. In seinem Namen liegt das, was Gott unter uns tut. Heilig ist sein Werk.
Unter den vielen Aussagen, die Sie jetzt in der Konkurrenz finden, möchte ich immer wieder in unseren Predigten und Lehren vermitteln, dass wir uns unterweisen lassen, um mehr zu verstehen von der Gottesoffenbarung.
So steht es in den Sprüchen 18: „Der Name des Herrn ist eine feste Burg. Im Namen des Herrn ist eine feste Burg. Der Gerechte läuft dorthin und wird bestimmt Zuflucht finden unter diesem Namen Gottes.“
Denn Gott ist das, was er tut, und das, was er sagt, entspricht seinem Namen. Das ist deckungsgleich. Darum kann Gott seinen Namen nicht aufgeben. So wie er sich uns vorgestellt hat, so will er sich auch Ihnen mächtig erweisen.
Oder in einem Wort, das Sie alle auswendig können: „Der Herr ist mein Hirte.“
Du führst mich auf rechter Straße. Führst du mich wirklich auf rechter Straße? Oder führst du mich nicht doch manchmal über holprige Wege und Abgründe?
Nein, es ist ein guter Weg – um deines Namens willen. Du bist verlässlich. Du bist treu, Herr, um deines Namens willen.
Der Umgang mit dem Namen Gottes im Alltag
Nun ist es wichtig, dass wir, wenn wir den Namen Gottes in den Mund nehmen, diesen nicht gleichzeitig missbrauchen. Auch dazu haben wir letztes Mal etwas gesagt: Das Vaterunser läuft so parallel zu den Geboten. Wie Luther sagt, müssen es die Konfirmanden lernen, aber hoffentlich auch behalten. Es heißt, dass wir bei seinem Namen nicht fluchen, schwören, zaubern, lügen oder trügen sollen, sondern ihn in allen Nöten anrufen, beten, loben und danken.
Es ist schlimm, wenn wir den Namen Gottes missbräuchlich gebrauchen – gedankenlos, dahinplattend oder auch in abgegriffenen Redewendungen. Martin Luther hat ja nicht nur den Kleinen Katechismus geschrieben, den die Konfirmanden lernen, sondern auch den Großen Katechismus, der zu den schönsten Schriften des Glaubens gehört. Dort sagt er klare Worte und klagt das an. Er sagt, am schlimmsten werde der Name Gottes in den Kirchen entehrt.
Das würde man vielleicht gar nicht wagen, wenn es nicht unter der Autorität Martin Luthers geschehen würde. Er sagt, dort werde dauernd in Formeln gesprochen, in der Kirchensprache, wo man ständig solche abgegriffenen Formeln habe. Und dann fragt er: „Was hat man bisher in den Kirchen geklärt und getröstet mit dem Gottesnamen?“ Ich habe auch immer wieder in der Kirche hier und im Gottesdienst Angst, dass wir in solche Formeln hineinrutschen, dass alles abgegriffen ist und abgelesen von irgendwelchen Büchern.
Das war Luther wichtig: Wenn wir den Namen Gottes nennen, soll das ein persönliches Begegnung mit Gott sein. Ebenso sagt er im Großen Katechismus, wir sollten uns davor hüten, den Namen Gottes zu missbrauchen und unter Benutzung des Namens Gottes Lügen und falsche Lehre zu verbreiten und zu verkaufen. Wir sollen nicht falsche Lehre mit dem heiligen Gottesnamen schmücken. Das bleibt die große Not dieser Tage, wo so viel unter dem Namen Jesu Christi und im Namen des Neuen Testaments und des Evangeliums verkauft wird.
Das ist schlecht, gotisch, das ist schon ins Trainerin – und nicht nur dort, wo Menschen Kirchen entweihen und gottlose Museen daraus machen, sondern viel schlimmer, wo Kirchen äußerlich intakt sind und doch der Name Gottes entweiht wird.
Ich will das alles im Blick auf die ewige Welt Gottes sagen, wo jetzt dieses „Heilig, heilig, heiliger“ klingt und Gott zu Ehren gesungen wird. Entweihen wir ja den Namen Gottes? Wir nennen uns Kinder Gottes, wenn uns Christi Eigentum Christen entspricht. Aber entspricht das ihrem Reden? Welche hässlichen Gedanken verbergen sich in ihrem Herzen? In meinem Herzen? Wie schlimm leben wir oft miteinander? Verträgt das den Namen Jesu? Euer Alben wird der Name Gottes gelöscht, sagte Paulus. (1. Korinther 5,3-12)
Aber jetzt möchte ich noch etwas anderes hervorheben bei dieser Bitte, die uns Jesus so wichtig macht: „Dein Name werde geheiligt“. Können wir überhaupt den Namen Gottes heiligen?
Die Heiligung des Namens Gottes
Sie wissen, dass ich immer große Vorbehalte habe, wenn wir uns hier im Gottesdienst in eine Begeisterung hinein schunkeln. Sicher entspricht das in unserer Zeit auch der Mentalität vieler Menschen. Doch ich habe etwas gegen ein „Juhuu“ der Anbetung Gottes, weil man danach wieder ganz anders im Alltag ist. Das sollte eigentlich keine Dissonanz sein.
Das, was wir hier im Sonntagsgottesdienst tun, sollte genau dem entsprechen, was wir tagtäglich leben – in der Familie, im Beruf, in den Geschäftsräumen, wo auch immer wir sind. Das darf doch nicht auseinanderfallen.
Wie können wir dann Gott heiligen? Nicht indem wir viele Worte machen. Wir können wunderbare Gesänge anstimmen, aber das hat damals schon Jesaja gespürt, als er in Gott rief. Er sagte: „Herr, ich kann dir gar nicht dienen, ich bin unreiner Lippen.“ Er konnte dem heiligen Gott nicht Sprachrohr sein. Die Lieder, die wir singen, kommen von unreinen Lippen, von einer Zunge, die gerade noch gelästert und übel geredet hat. Können wir Gott überhaupt heiligen?
Ich habe ein wenig darüber nachgedacht und war wieder froh, dass ich in der Bibel klare Worte fand. Da heißt es etwa in Hesekiel 36, dass Gott sagt: „Ich will meinen großen Namen, der vor den Heiden entheiligt ist, heilig machen.“ Oder im nächsten Kapitel, Hesekiel 37,30: „Ich will meinen heiligen Namen nicht länger senden lassen.“ Gott sagt: Jetzt ist Schluss mit der Schändung des heiligen Gottesnamens.
Können Sie doch Ihren Namen zuschanden werden lassen, aber nicht den heiligen Gottesnamen! Er ist Gottes, der Väter Abraham, Isaak und Jakobs, nicht ein blindes Schicksal oder ein Gott des Zufalls. Gottes Name macht oder was man sagen will, sondern heilige Gott, der sich in der Geschichte Israels erwiesen und offenbart hat. Wir kennen ihn bei seinem Namen. Er will seinen Namen heilig halten.
Was bedeutet das? Dass er nun seine Leute aussendet? Zum Kreuzzug mit dem Schwert? Und sagt: „Jetzt schlagt alle, die den Namen Gottes lästern!“? Geht hart vor gegen die Flüche, zuschlag alles, was Gutes und Ehre entgegensteht? Das ist nicht die Art Gottes, seinen Namen zu heiligen.
Das steht ja in der Bibel: Er sandte seinen Sohn. Die Bibel hat so originelle Ausdrucksweisen. Das sagt Gott zum Anfassen: In der Krippe in Bethlehem ist Gott zum Anfassen. Sein Name ist jetzt auf einmal Jesus. Da kommt er uns ganz nah. Du kannst ihn sehen, er tritt dir gegenüber. Und er geht dorthin, wo sein Name gelästert wird – selbst da, wo die Anbetungsstätte zu einer Räuberhöhle gemacht wurde, im Tempel.
Und was tut er? Er heiligt den Namen Gottes, indem er noch einmal vor der ganzen Welt in seinem stellvertretenden Opfertod das Erbarmen Gottes und die Liebe großmacht. Sie brauchen nie den lieben Gott zu verlästern. Er bleibt der heilige Gott. Aber seine Liebe ist ein so großes Geheimnis seines Namens. Er ist offenbart und zeigt, wie er selbst die liebt, die ihn hassen, die ihn ans Kreuz nageln. Er liebt: „Vater, vergib ihnen!“
Und in dem Augenblick zerreißt der Vorhang im Tempel. Das Allerheiligste ist jetzt plötzlich profan geworden. Es geht nicht mehr um irdische Plätze, die heilig gehalten werden. Gott braucht sie nicht. Sein Heiligtum ist Golgatha. Da ist der Name Gottes geheiligt vor der Welt.
Wir dürfen in dieses Heiligtum eintreten und sagen: „Das ist Schluss für mich! Dieses teure Blut, das ich glaube, du bist für mich gestorben und für meine Schuld, für mein unheiliges Leben. Und du machst mich heilig und gerecht.“
Wenn Gott Ihnen alle Sünden vergeben hat, sind Sie heilig. Und wenn Sie wieder in den Dreck fallen, dürfen Sie sich erneut heiligen lassen durch die Kraft Jesu Christi.
Die Bedeutung des Namens Jesu in der Urgemeinde
Petrus und Johannes, die Apostel, haben in einer gefährlichen Situation der Verfolgung der urchristlichen Gemeinde klar gesagt: Es gibt überhaupt keinen anderen Namen unter dem Himmel, durch den wir selig werden sollen.
Der unvergleichliche Name, um den es uns geht, ist der Name Jesu. Er ist nicht austauschbar mit Buddha, Shiva oder Allah. Der Name Jesu ist viel, viel größer und führt uns viel weiter. Sie alle können uns den Frieden im Herzen nicht geben und können uns nicht die Vergebung der Schuld zusprechen.
Der Name über alle Namen – einmal werden sich alle Knie vor dem Namen Jesu beugen. Dein Name werde geheiligt in unserer Welt.
Jetzt wissen wir, dass es nicht nur darum geht, hier Anbetungslieder zu singen. Wir singen in der Hoffnung, dass sie sich auch ganz sammeln können in ihren Gedanken und nicht durch äußere Dinge abgelenkt werden.
Es ist Gottlob, dass wir das Heilig, Heilig, Heilig singen. Aber es bedeutet auch, dass wir den Namen Gottes heiligen – und das über unser ganzes Leben.
Der Name Jesu sei gebreitet!
Die Heiligkeit des Gläubigen und das tägliche Leben im Namen Jesu
Zum Schluss stellt sich die Frage: Was ist mit unserer Heiligkeit? Zunächst sprachen wir über die Schändung des Namens Gottes und darüber, wie man den Namen Gottes heiligen kann. Doch wie steht es um unsere eigene Heiligkeit? Im Vaterunser wird darüber nichts gesagt, obwohl mir das eine sehr dringende Angelegenheit erscheint.
Ich wünsche mir, heilig zu werden. Mein verschmutztes Herz soll erneuert und geheiligt werden. Ich möchte in meinem Leben schon jetzt ein Heiliger im rechten Sinne sein – jemand, der von Gott geheiligt ist. Meine unreinen Gedanken sollen geheilt werden, meine unreinen Hände geheiligt. Ich weiß, dass die Vergebung Jesu darüber gebietet. Dennoch möchten wir diese Heiligkeit noch fester und realer erfahren. Es wäre schön, wenn das im Gebet gleich anschließend erwähnt würde: „Heilige mich, lass nichts mehr vom alten Schmutz in mir sein.“
In der Bibel steht immer wieder, wie Heiligkeit entsteht. Wie werden wir heilig? Nur so, indem wir unser ganzes Leben unter den Namen Gottes stellen. Wir können es nicht anders tun. Das ist wichtig, dass wir das begreifen und dann auch ganz praktisch umsetzen.
In der Urchristlichen Gemeinde, wie sie in der Apostelgeschichte beschrieben wird, heißt es, dass die Menschen sich taufen ließen und den Namen Jesu auf sich legten. Was bedeutet das? Es ist kein magisches Geschehen, sondern ein bewusster Schritt: Der Mann, die Frau oder das Kind stellt sich unter die Gegenwart Jesu.
Wichtig ist, dass wir alles, was wir tun, im Namen Jesu tun. So heißt es im Kolosserbrief: „Tut alles im Namen des Herrn Jesus.“ Ob Computerarbeit, Autoreparatur, das Führen des Kontobuchs, Ehe oder Erziehung – alles soll im Namen Jesu geschehen.
Es ist also nicht so, dass wir ohne unser Zutun verwandelt werden. Wichtig ist, dass wir all unsere Tagesgeschäfte im Namen Jesu tun. Dann können wir auch den Namen Jesu in unserem Leben sichtbar machen. Andere Menschen sehen sehr genau hin, wie Christen leben. Sie beobachten kritisch: „Wie lebt denn der?“
Es ist wichtig, dass in Wort, Werk und Wesen nur der Name Jesu bei uns sichtbar wird. Nicht mit leeren Worten oder frommen Floskeln, nicht in einem lauten Gebrüll frommer Worte. Sondern dass wir wirklich vom Geist Jesu getrieben sind, von seiner Geduld und seiner Sanftmut erfüllt.
In diesem Bereich habe ich selbst noch viel zu tun. Doch es steht etwas Wunderbares vor uns: Jesus will uns erfüllen und seinen Namen auf uns legen. Es war Jesus wichtig, als er sagte: „Ich habe deinen Namen vor ihnen offenbart.“ Oder: „Vater, verherrliche deinen Namen.“
Denken Sie einmal darüber nach, dass die Größe und Macht Gottes in unserem ganz normalen Leben sichtbar wird. Das ist der vernünftige Gottesdienst – mit unserem alternden Leib, unserer schwachen Lebenskraft und unseren irdischen Berufspflichten. Das hat Gott vor: seinen Namen zu feiern.
Darum hat er solche schwierigen Leute wie uns erwählt, damit wir seinen Namen heiligen. Es geht nicht um den Rückzug in fromme Gebäude, sondern darum, dass der Name Gottes mitten in der Welt geheiligt wird. Oder wie es in der Bibel heißt: „Damit in euch der Name Jesu verherrlicht werde.“
Armin
Abschluss mit Lied und Gebet
Wir singen nun das Lied von der Heiligung, also gerade von diesem Vorgang, wie unser ganzes alltägliches Leben von der Gegenwart Gottes umgestaltet wird: 516, die Verse 1 bis 3 und Vers 47.
Was wir wollen:
Beten: Du, unser lieber himmlischer Vater, wir danken dir, dass wir diese vertraute Nähe zu dir haben dürfen, weil dein Sohn Jesus uns den Zugang eröffnet hat.
Uns bedrückt es auch, wie wir deinen Namen so oft entehren – durch unser gedankenloses Reden, auch durch unser frommes Schwätzen. Darüber hinaus verlässt du uns nicht. Aber auch durch unseren Ungehorsam und dadurch, dass wir deiner Kraft keinen Raum geben in unserem Leben, verletzen wir dich.
Wir können nur dir wieder unser ganzes böses Herz ausliefern und dich bitten, dass du hier einziehst und herrschst. Daher können wir nur Sünde und Schuld bei dir niederlegen und dich um deine Reinigung und um deine Heiligung bitten.
Dann halte du Wacht über unser Reden und über unser Tun. Halte unsere Zunge im Zaum und gib uns gute Gedanken, die du schaffst und die du wirkst, damit dies geschehen kann.
Dass wir an all den Plätzen, wo wir leben, dort, wo wir Dienst tun und wo wir sind, wo wir mit Menschen zusammentreffen, dich verherrlichen, überall deine Gnade preisen und dir Raum geben, weil du alles wirken willst.
Wir wollen deiner Kraft mehr zutrauen und dir danken, dass du das auch wirken willst – auch in unseren Familien, auch dort, wo wir mitten in spannenden und notvollen Verhältnissen leben.
Wir wollen aufblicken zu dir und alles in deinem Namen beginnen. Wir wollen auch für die beten, die in schweren Anfechtungen geführt sind. Du kennst jetzt die Kranken, die Leidenden, die Alten und die Schwermütigen. Sei ihnen nahe und erbarme dich ihrer.
Wir dürfen dich auch bitten für unser Land: Du hast Wendungen geschenkt, die wir alle nicht für möglich gehalten hätten. Nun bitten wir dich, dass du die Menschen in unserem Vaterland wieder groß machst, dass sie dich erkennen – den Heiland und Retter.
Du hast in der Geschichte schon so große Erweckungen gewirkt, wo Menschen deinen Namen gepriesen haben. Wir waren uns davor, dass wir nur von wirtschaftlichen Veränderungen reden, von politischen Veränderungen.
Wir bitten dich um eine geistliche Veränderung, dass Menschen dich mit ihrem ganzen Leben anbeten, dich preisen und du verherrlicht wirst.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Bekanntgaben und Ausblick
Wir nehmen Platz. Ich möchte noch einiges bekannt geben.
Am Dienstag findet das Bibeltraining statt. Alle Informationen dazu stehen auf dem blauen Notizzettel. Immer wieder sind neue Leute unter uns, und es ist wichtig, dass sie Bescheid wissen. Jeder braucht diesen Zettel, denn dort steht alles, was man wissen sollte. Wenn Sie möchten, können Sie den blauen Zettel gerne mitnehmen. Er enthält auch alle unsere Veranstaltungen.
Zum Beispiel steht darauf, dass am Dienstag der Seniorenkreis stattfindet. Dort wird über die Hugenotten-Erzählung berichtet und was in dieser Geschichte geschehen ist.
Schon jetzt ein Ausblick auf den Fastnachtsdienstag, also Dienstag in acht Tagen: Wir sind dann noch auf der Freizeit auf dem Michelsberg. Trotzdem findet an diesem Abend ein Bibelabend statt. Wir haben das so organisiert, weil manche an diesem Abend vielleicht ein wenig einsam sind.
Ich freue mich auch, dass Diakonie Logemann mit seiner Frau am Montag und Dienstag eine Kinderveranstaltung im Gemeindehaus anbietet. Das ist ohne Fastnacht von zehn bis siebzehn Uhr. Der Unkostenbeitrag beträgt pro Kind und Tag zwei Mark. Die Kinder werden in dieser Zeit versorgt.
Montag und Dienstag sind Fastnachtstage, und dafür habe ich keine Zettel mehr. Diese Veranstaltung steht auch nicht auf dem Notizzettel, deshalb teile ich das hier mit.
Wir geben nur noch die Sachen bekannt, die nicht auf dem Notizzettel stehen.
Es gibt ein Seminar für Kinderarbeit, speziell für Jungschar- und Kinderkirchmitarbeiter sowie alle Interessierten. Viele von Ihnen wohnen oft in Bezirken, in denen es kaum noch Kinder gibt. Aber dort, wo Sie wohnen, in schöner Wohnlage, gibt es viele Kinder. Heute war ich im Halsschlag, da wuselte es nur so von Kindern. Am liebsten hätte ich gleich einen Kindermittag gemacht.
Ich denke, das wäre eine gute Sache: Sie könnten in Ihrer Wohnung Nachbarskinder versammeln und eine Kinderstunde anbieten. Anfangs sind es vielleicht nur wenige Kinder, aber Sie werden staunen, wie gut Ihnen dafür auch die Gaben gegeben sind.
Für diese Schulung veranstalten wir ein Seminar, bei dem Sie lernen können, wie man so etwas macht. Man braucht nicht viele Kinder, vier oder fünf reichen schon, um zu beginnen.
Das Seminar findet am 17. März, einem Samstag, von neun bis siebzehn Uhr statt. Es wird von einer Mitarbeiterin der Kinder-Evangelisationsbewegung geleitet. Die Zettel dazu liegen hinten auf den Sims.
Dann hatten wir beim letzten Mal die Fahrt nach Berlin am 10. März bekannt gegeben. Dort findet eine Veranstaltung von Billy Graham statt. Der Bus ist fast voll. Anmeldezettel liegen ebenfalls hinten auf den Sims, es ist der gelbe Zettel. Wer sich anmelden möchte, sollte das bald tun.
Mir wurde gesagt, es gebe viel Aufregung um Billy Graham und seine Bedeutung. Manche meinen, er sei nicht wichtig. Das stimmt so nicht. Unser Name ist nicht entscheidend, sondern der Name Jesu.
Gott hat seine Gaben verschieden verteilt. Billy Graham hat das Evangelium so verständlich verkündet, dass selbst Wilhelm Busch, der auch gut erklären konnte, sagte, Gott habe es ihm noch viel einfacher geschenkt.
Billy Graham gehört nicht zu den Scharlatanen, sondern ist ein Prediger des biblischen Evangeliums. Er hat die Gemeinde Jesu weltweit gestärkt und gesammelt. Ein Spruch seines Wirkens lautet: „Friede mit Gott“. Das ist eine der schönsten Glaubenslehren, die man lesen kann.
Er erklärt sehr einfach, was Glauben bedeutet, was ewiges Leben heißt und was Auferstehung ist. Ich kann Ihnen sein Buch nur empfehlen. Ich greife auch heute noch oft darauf zurück.
Deshalb freue ich mich, wenn solche Leute mitgehen und in Berlin noch einmal das Evangelium verkünden. Das ist gerade in einer Zeit wichtig, in der es um Entscheidungen zur Währungsunion und anderen Fragen geht.
Ich halte es aber noch für wichtiger, dass unser deutsches Volk – in West und Ost – zu Jesus findet. Das ist eine Frage, von der die ganze Ewigkeit abhängt.
Darum ist mir die Versammlung so wichtig.
Heute wollen wir unsere Opfer für diese Evangelisation am 10. März in Berlin geben, um die Unkosten zu decken, die damit verbunden sind. Ich danke Ihnen für Ihr Mittragen und Mitbeten.
Heute wird um 14 Uhr in einem Taufgottesdienst Katrin Höhne aus Kirchentellinsfurt getauft.
Nun wollen wir um den Segen Gottes bitten. Im Alten Bund gab es einen besonderen Segensspruch, der auch heute in unseren Gottesdiensten verwendet wird.
Es heißt: „Ihr sollt meinen Namen auf sie legen, dass ich sie segne.“ Wenn wir um den Segen Gottes bitten, dann bedeutet das, dass er mit all seiner Güte, seinem Erbarmen und seiner Liebe mit uns geht und sich in uns verherrlicht.
Der Segen lautet: „Herz, lege uns und behüte uns. Herr, lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.“
