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Was ist Okkultismus?

20.09.2000
Wie funktioniert der Okkultismus? Was sagt die Bibel dazu? Wo betrifft uns Okkultismus persönlich?

Einführung in das Thema Okkultismus

Bibelstunde zum Thema Okkultismus

Dies ist eine von den Bibelstunden, bei denen man entweder in einer Stunde versucht, ein wenig zu sagen, und dabei weiß, dass man viel zu wenig sagt, oder man fragt die Gemeindeleitung, ob man die restlichen zwölf Bibelstunden bekommen kann – was meist bejaht wird. Das war heute aber nicht der Fall.

Insofern ist das heute eine kurze Sache, bei der ich mir völlig im Klaren bin, dass das Thema in seiner Größe gar nicht erschlagen werden kann. Deshalb bitte ich am Anfang schon um Nachsicht für meine Begrenztheit.

Am Ende werden wir, denke ich, die Gelegenheit haben, gemeinsam zu diskutieren. Ich sage „diskutieren“, weil Okkultismus als Thema so breit ist, dass man gar nicht alles sagen kann – selbst wenn man es wollte. Selbst die ganzen aktuellen Strömungen, die irgendwo interessant wären, lassen sich kaum vollständig erfassen.

Ich werde heute eure Kreativität fördern. Insofern ist das ein richtig spannender Workshop heute Abend, denn ihr müsst nämlich etwas zeichnen.

Gut, ich habe mir heute Morgen den Spiegel gekauft und die Bestsellerliste herausgezogen. Für alle, die den Spiegel nicht kennen: Das ist eine wöchentlich erscheinende Liste von Büchern, die sich gut verkaufen auf dem deutschen Buchmarkt. Diese Liste ist eingeteilt in Belletristik, also das „Nette“, und Sachbücher, die etwas trockenere.

Wenn wir uns anschauen, was bei der Belletristik den Platz eins einnimmt, was ist es? Harry Potter. Was nimmt Platz zwei ein? Harry Potter. Was nimmt Platz drei ein? Harry Potter.

Wer ein bisschen Ahnung hat, worum es bei Harry Potter geht, dem sei gesagt: Es geht um einen Zauberlehrling, der an einer Schule für Zauberlehrlinge das Zaubern lernt. Also relativ nah an dem, was uns heute Abend beschäftigen soll, nämlich Okkultismus.

Und wenn jemand behauptet, das sei ein Phänomen, das uns nirgendwo tangiert, dann sollten zumindest die meisten Leute um euch herum, insbesondere alle, die Kinder haben, wissen, wer Harry Potter ist. Denn ich kann euch sagen: Die Kinder kennen ihn. Und wenn ihr ihn nicht kennt, habt ihr etwas verpasst. Ihr könnt an einer bestimmten Stelle gar nicht mitreden, und die Kinder werden euch nicht ernst nehmen.

Weltweit werden zig Hunderttausende dieser Bücher verkauft, gelesen, verschlungen. Es sind Bücher, die sich in die Phantasien und Träume der Kinder hineinweben. Und genau hier wird Okkultismus, die Beschäftigung mit Magie und Zauberei, alltäglich, ganz normal und umgibt uns.

Aufbau und Ziele der Bibelstunde

Wir wollen heute Abend drei Dinge machen. Zunächst beschäftigen wir uns allgemein mit dem Thema Okkultismus. Ich möchte gemeinsam mit euch versuchen herauszufinden, wie Okkultismus funktioniert – also das ganz Allgemeine.

Dann werden wir einige Bibelstellen durchgehen, die etwas zu diesem Thema sagen. Drittens wollen wir uns allgemein damit auseinandersetzen, wo uns das Thema begegnet, wo wir aufpassen müssen und wo wir vielleicht schon tiefer drinstecken, als wir es eigentlich wahrhaben wollen.

Zumindest ging es mir in der Vorbereitung so, dass ich manchmal dachte: Wenn ich das jetzt sage, denken die innerlich, der ist auch nicht anders. Das Thema klingt zunächst ganz weit weg. Man denkt an Satansmessen, Tieropfer, irgendwelche Hühner, die geschlachtet werden, an Voodoo, Hexen und Zauberer. Irgendwie denkt man, das alles spielt sich im Busch ab oder zumindest im Keller.

Dann lässt man das Thema ein bisschen an sich heran und stellt fest: Hoppla, das ist wirklich vor der Tür. Wenn ich nicht aufpasse, findet sich das Thema in meinem Bücherregal, in meiner Auswahl an Videofilmen, die ich mir anschaue, und vielleicht gar nicht so weit entfernt auch in meinem Denken.

Das möchte ich heute versuchen: diesen Bogen zu spannen. Ihr werdet mir an vielen Stellen sagen, ich sei zu flach. Ertragt das einfach mal, ertragt die Flachheit und versucht, diesen ganzen Bogen mitzugehen.

Grundlegende Gedanken zum Okkultismus

Fangen wir mit allgemeinen Gedanken zum Thema Okkultismus an. Ihr habt davon nichts auf eurem Blatt, das müsst ihr alles mitschreiben beziehungsweise in der Mitte habt ihr ein bisschen Platz für das Schaubild.

Zuerst möchte ich eine Definition geben: Was wollen wir heute Abend unter dem Stichwort Okkultismus fassen? Ich definiere Okkultismus als den von Gott verbotenen Kontakt zu Geisteswesen.

Ich will jetzt nicht beweisen, dass es Geister gibt; ich gehe einfach mal davon aus, dass es Geister gibt. Denn es ist in der Bibel ganz klar, dass es nicht nur eine sichtbare Welt gibt, sondern auch eine unsichtbare Welt.

Schlagen wir mal auf in Epheser 6, Vers 12. Dort beschreibt Paulus, wer denn so unsere Feinde sind, also wer das christliche Leben wirklich schwierig macht. Epheser 6, Vers 12 heißt es: „Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut“, also Fleisch und Blut – das ist das, was ich anfassen kann, das Materielle.

 Epheser 6, Vers 12: „Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die Geister der Bosheit in der Himmelswelt.“ Hier ist klar der Begriff „Geister der Bosheit“ genannt. Einen Geist, das sagt der Name schon, kannst du nicht sehen, er ist unsichtbar. Aber nur weil du ihn nicht sehen kannst, ist er natürlich trotzdem da. Es gibt ja verschiedene Dinge, die man nicht sehen kann und die trotzdem da sind.

Die Bibel macht zu diesem Thema ein paar Dinge klar, lässt aber auch viele Fragen offen. Das Thema böse Geister, gefallene Engel, Teufel und all das, was damit zusammenhängt, ist kein Schwerpunktthema der Bibel. Das muss uns einfach klar sein. An vielen Stellen sagt die Bibel gar nichts dazu. Deswegen ist es aber trotzdem da, nur die Bibel sagt nichts dazu.

Ich will im Folgenden ein paar Sachen herausgreifen, die die Bibel dazu sagt. Erstens: Es gibt eine unsichtbare Welt. In dieser unsichtbaren Welt gibt es mindestens zwei Arten von Geistern. Es gibt nämlich gute Engel, wie es im Hebräerbrief Kapitel 1 heißt, dienstbare Geister für uns, und es gibt gefallene Engel, die auch als Dämonen bezeichnet werden.

Der zweite Punkt, den die Bibel auch klar macht, ist, dass Dämonen eine reale Gefahr für Menschen darstellen. Das wird oft unterschätzt, wenn man Artikel liest oder Bücher, die sich sehr allgemein damit beschäftigen, vielleicht aus einer psychologischen Sicht. Dämonen stellen eine reale Gefahr dar. Sie stehen hinter den Religionen, die Menschen vom wahren Glauben abhalten. Wir lesen, dass Dämonen von Menschen Besitz ergreifen können und ihnen, in jedem Fall, der in der Bibel geschildert wird, auch schaden.

Wenn wir die Vorgehensweise des Teufels in der Bibel analysieren, basierend auf den wenigen Stellen, die wir haben, dann kann man das so zusammenfassen: Er versucht, Einfluss auf Menschen dadurch zu gewinnen, dass er das System, in dem sich diese Menschen aufhalten, prägt. Das heißt, was der Teufel eigentlich in deinem Leben erreichen will, ist etwas ganz Subtiles. Er möchte, dass du seinen Lügen glaubst.

Das ist nichts Neues; das hatten wir schon ganz am Anfang beim ersten Sündenfall. Er sagt dir etwas und versucht dich dazu zu bringen, dass du sagst: Ja, das ist richtig. Und in Wirklichkeit ist es einfach falsch.

Die Bibel spricht davon, dass der Teufel in jedem Menschen wirkt, der nicht an Gott glaubt. Um es noch einmal deutlich zu sagen: Diese Erde hier ist der Machtbereich des Teufels. Er hat hier, mal ein bisschen platt gesagt, das Sagen, und er übt diese Macht mithilfe seiner Engel auch aus.

Deshalb muss es uns nicht verwundern, dass das Denken, das uns umgibt, auch tatsächlich teuflisches Denken ist. Das System, das Weltsystem, in dem wir leben, ist ein System von Lügen.

Vielleicht habt ihr euch manchmal gefragt: Wie kann es sein, dass so viel Verlogenheit in dieser Welt Bestand hat? Ich weiß nicht, ob euch das so geht. Es gibt Standardlügen, die sich halten und die man einfach nicht ausrotten kann – obwohl man eigentlich davorstehen müsste, dass jeder denkende Mensch an den Punkt kommt, dass sie falsch sind.

Ich denke da an solche Sachen: Wer viel Besitz hat, ist glücklich. Die Werbeindustrie lebt davon, dass du glücklich bist, wenn du viel oder bestimmte Sachen hast. Aber du brauchst doch nur deinen Nachbarn anzuschauen, um zu wissen, dass das falsch ist. Du brauchst nur Boulevardpresse zu lesen, um mitzubekommen, dass das Glück anscheinend nicht so mit dem Geld verbunden ist. Warum sind denn all diese Leute unglücklich? Und trotzdem hält sich diese Lüge. Sie hält sich so stark, dass eine ganze Generation auf dem Weg ist, ihr Glück im Besitz zu definieren. Du wirst diese Lüge immer wieder hören, in jeder Management-Schulung wird dir das untergejubelt, an der Schule, von den Eltern, überall.

Oder eine andere Lüge, die mir so über den Weg gelaufen ist: Wer seinen Kindern alles erlaubt, erzieht sie richtig und hat keine Probleme mit ihnen. Wer seine Kinder möglichst antiautoritär erzieht, setzt ihnen bloß keine Grenzen, weil man die armen Kleinen sonst einengen würde – und dann wird alles gut. Viele von euch haben noch keine Kinder, aber ich kann euch raten, falls das euer Erziehungsstil werden sollte: Schaut euch vorher ein paar von den Kindern an, die so erzogen worden sind. Ihr werdet sie nicht so sehr bei mir zu Hause finden, weil ich sagen muss, dass Kinder, die so erzogen werden, sich oft in einer Art und Weise benehmen, dass ich Angst um meine Kinder habe.

Kinder brauchen Grenzen, sie brauchen Führung. Wenn du ihnen diese Führung versagst, dann bekommen sie Angst, ganz natürlich, weil sie von Papa und Mama Führung erwarten. Aber lies einschlägige Erziehungsbücher, und du bekommst das immer wieder präsentiert. An der Stelle gebe ich zu, ist im Moment so ein kleiner Wandel in der Gesellschaft schon wieder da. Aber über eine Generation war das klassisch so: So muss erzogen werden.

Noch eine letzte Lüge: Ich muss mich sexuell erst austoben, bevor ich reif für die Ehe bin. Mein Papa hat mir gesagt: „Soll ich machen, soll nicht gleich heiraten.“ Ja, ich meine, ich habe ihm nicht gesagt, dass er der beste Gegenbeweis dafür ist. Aber ich brauche nur die Scheidungsrate zu verfolgen. Ich brauche mir nur anzuschauen, was sich seit der sogenannten sexuellen Revolution getan hat. Sind denn die Ehen alle glücklicher geworden? Nur das sage ich. Rein statistisch gesehen kann ich das nicht nachvollziehen. Und ehrlich gesagt auch bei mir im Wohnblock nicht. Komisch.

Aber die Sache hält sich, und sie wird noch zunehmen. Die Leute werden noch wildere Sachen miteinander treiben, weil sie meinen, das muss alles sein, damit man – ja, was eigentlich? Irgendetwas führt, was man dann Ehe nennt, aber mit Ehe nichts mehr zu tun hat. Man könnte andere Dinge nennen, wenn man sagt, Abtreibung sei nicht mehr als ein Schnupfen. Ist halt ein kleiner Eingriff, ja. Quatsch, völliger Quatsch.

Aber gut, ihr merkt, das Einzige, was ich bringen wollte, ist: Das System, das Denksystem, in dem wir leben, ist ein System, das nicht zuerst von der Bibel her geprägt ist. Was der Teufel versucht, ist, in uns dieses Denken zu implantieren, das er sich ausgedacht hat.

 Johannes 16,11 wird über den Teufel Folgendes gesagt. Dort geht es vom Inhalt her eigentlich um das, was der Heilige Geist im Leben von Menschen bewirkt, was er an Überzeugungen in ihnen schafft. Und da heißt es in Johannes 16,11: „Von Gericht aber, weil der Fürst dieser Welt gerichtet ist.“

Wir können durch die Hilfe des Heiligen Geistes erkennen, dass durch das Kreuz über den Teufel das Urteil gesprochen ist. Aber das Urteil ist noch nicht vollzogen, ist uns das klar? Wir wissen, wie es mit dem Teufel ausgehen wird. Das beschreibt die Offenbarung ganz klar: Der Teufel wird einmal im Feuersee landen.

Nur was auch sonnenklar ist: Im Moment ist er der, der hier auf der Erde das Sagen hat. Ihr erinnert euch vielleicht an die Versuchung Jesu. Da kommt der Teufel und sagt: „Wenn du mich anbetest, schau mal, all das gebe ich dir.“ Und Jesus sagt nicht: „Na, du bist ja ein komischer Kauz, versuchst mir das zu verkaufen, was du gar nicht hast.“ Nein, der Teufel sagt: „Ich werde dich nicht anbeten.“ Aber diesen Anspruch, dass der Teufel wirklich die Macht hat, all das herzugeben, weist Jesus nicht zurück. Weil er genau weiß, im Moment ist er der, der hier regiert. Er ist der Fürst der Macht der Luft, wie es im Epheserbrief Kapitel 2 heißt.

Das muss uns klar sein. Der Teufel will nicht so sehr dich persönlich versuchen, das macht er auch, aber sein eigentliches Ziel ist es, das System, in dem wir leben, so zu prägen und zu formen, dass du ihm seine Lügen abnimmst. Weil du sie hundertmal im Fernsehen gehört hast, weil du 50 Bücher darüber gelesen hast, weil sie dir überall begegnen und dir keine Argumente mehr einfallen.

Wir werden nachher noch ein bisschen was dazu sagen im praktischen Teil.

Definition und Funktionsweise von Okkultismus

Unsere Definition lautete bisher: Okkultismus ist der Kontakt mit Dämonen oder bösen Geisteswesen. Allgemein kann man sagen, Okkultismus ist der verbotene Kontakt zu Geisteswesen, denn der Kontakt zu Engeln wird in der Bibel an keiner Stelle erlaubt. Engel wissen das und lassen uns deshalb in Ruhe. Die andere Seite hingegen hat ein Interesse daran.

Nun möchte ich eure zeichnerischen Fähigkeiten ein wenig herausfordern. Wir überlegen uns, wie der Mensch eigentlich funktioniert. Ich weiß nicht, ob ihr schon einmal darüber nachgedacht habt, dass die Bibel über den Menschen sagt, aus wie vielen Teilen er besteht. Frank, du sagst Geist und Seele. Hat jemand von euch eine Bibelstelle dazu oder ist das nur eine Vermutung? Man kann es aus dem ersten Buch Mose ableiten, aber es gibt noch mehr.

Jetzt malt bitte alle auf das Blatt, das ihr vor euch habt, unter der Überschrift „Schaubild“ einen Kopf. Malt ihn von der Seite und gerne hübscher als ich. Malt eine Nase, ein Auge – ja, ich sehe, ich habe mich schon vertan. Mal sehen, wie ich das hinkriege. Also, malt jetzt bitte einen Kopf, das ist ernst gemeint.

Hier oben im Kopf male ich das Gehirn. Erkennen kann man das, oder? Er hat eine etwas große Nase, das ist egal, die müsst ihr nicht genau abmalen. Wir haben schon gesagt: Unser Freund hier besteht aus Körper, Seele und Geist. Hier unten ist der Körper, hier hinten schreibe ich die Seele hin, und außerdem gibt es noch den Geist, der nicht zum Körper gehört. Den schreibe ich hier außen hin.

Die Bibelstelle dazu, für die Interessierten, ist 1. Thessalonicher 5,23. Dort steht es mit Körper, Seele und Geist. Das beschreibt einen ganz normalen Menschen. Der Körper ist die materielle Seite, die Seele ist das, was uns von der unbelebten Natur unterscheidet – wir sind eine lebendige Seele. Und wir haben einen Geist, der uns außerhalb unseres Körpers gehört. Dieser Geist erhebt uns über den Rest der Schöpfung und macht uns besonders. Das ist etwas, das sonst niemand hat: einen Geist.

Das könnt ihr auch in 1. Korinther 2,11 nachlesen, eine von den wenigen Stellen, die überhaupt etwas zu diesem Thema sagen: „Denn wer von den Menschen weiß, was im Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist?“

Das Einzige, was ich euch mit dieser Stelle zeigen möchte, ist, dass in der Bibel der Geist mit Erkennen zu tun hat. Das bedeutet, es gibt in uns eine nicht materielle Seite, die Erkenntnis- und Bewusstseinsprozesse überhaupt erst möglich macht.

Jetzt fragt ihr euch vielleicht, gibt es noch eine Bibelstelle, die dazu passt? Ja, Römer 8,16 sagt, dass der menschliche Geist und der Heilige Geist zusammen Zeugnis ablegen, dass wir Kinder Gottes sind. Das ist der Zustand eines bekehrten Menschen.

Da bilden nämlich unser Geist und der Heilige Geist eine Gemeinschaft. Seht ihr das? Sie gehören zusammen und wirken zusammen. Das ist das, was bei der Bekehrung geschieht. Ein unbekehrter Mensch hat hier eine Trennung, es gibt keine Gemeinschaft mit Gott. Wenn der menschliche Geist und der göttliche Geist keinen Kontakt haben, ist der Mensch geistlich tot.

Genauso ist es mit dem Körper: Ohne den Geist ist er tot. Das findet ihr in Jakobus 2,26: „Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.“

In den 1950er Jahren glaubte man, dass der Mensch und sein Denken nur durch elektrische Signale im Gehirn und Biochemie erklärt werden können. Man versuchte, den Menschen auf das Materielle zu reduzieren. Doch je mehr Versuche man machte, desto mehr stellte man fest, dass das Gehirn keine Gedanken produziert. Es ist nicht so, dass hier oben etwas anfängt zu rattern und dann ein Gedanke herauskommt. Es ist genau andersherum: Ein Gedanke entsteht zuerst, und deswegen arbeitet das Gehirn.

Das Gehirn ist nicht verantwortlich dafür, dass du denkst. Eine andere Größe benutzt das Gehirn zum Denken – das ist dein Geist. Dein Geist als die Ebene des Bewusstseins verwendet natürlich deinen ganzen Körper, ich reduziere das jetzt hauptsächlich auf das Gehirn. Wenn Gedanken in deinem Gehirn entstehen, arbeitet dein Gehirn so, wie es soll: Es verarbeitet diese Gedanken.

Noch einmal: Dein Gehirn ist kein Supercomputer, in dem ein Programm auf Knopfdruck läuft, gegen das du nichts tun kannst. Es ist ein Computer, hinter dem ein Programmierer steht, der immer wieder neue Gedanken produzieren kann. Dieser Programmierer benutzt nur den Computer – das ist dein Geist.

Der Geist des Menschen bestimmt sein Denken und benutzt das Gehirn, um das, was er will, mittels des Körpers auszudrücken. Das ist das Erste, was wir verstanden haben müssen. Es ist wirklich wichtig, dass ihr das versteht: Der Geist des Menschen benutzt den Körper, um sich mitzuteilen.

Jetzt hilft uns das vielleicht für das Thema Okkultismus noch nicht so viel, denkt ihr? Doch, es hilft uns schon eine ganze Menge, denn die Bibel sagt nichts darüber, wie man mit Dämonen in Verbindung kommt. Wenn wir die Bibelstellen durchgehen, sehen wir nur, dass es verboten ist.

Die Bibel hilft euch keinen Millimeter weiter, wenn ihr mit einem Dämon in Verbindung treten wollt. Ihr könnt die Bibel dreimal lesen, ihr findet keinen vernünftigen Hinweis, wie das funktionieren soll. Aber man kann einen Blick in die Geschichte werfen: Wie läuft das eigentlich ab? Was gibt es für Möglichkeiten?

Ich versuche, das kurz zu halten, denn ich möchte euch keinesfalls animieren, das auszuprobieren. Aber schauen wir zurück auf die letzten fünfzig Jahre: Es gab die Hippiebewegung, etwa von den 1950er bis 1970er Jahren. Im Zentrum dieser Bewegung standen hauptsächlich Drogen, die das Bewusstsein erweitern sollten. Oft war auch Rockmusik ein Mittel, um solche Drogen populär zu machen.

Dann ebbte das ab oder entwickelte sich weiter, aber es kam etwas Neues hinzu. Das Neue, das kurz darauf auch zu uns in den Westen kam, waren Meditationstechniken. Plötzlich standen nicht mehr nur Drogen wie Marihuana, Haschisch oder LSD hoch im Kurs, sondern Dinge wie Yoga, Hypnose, transzendentale Meditation und ähnliches.

Ein weiteres Mittel war die Visualisierung. Stell dir vor, du läufst über eine Wiese, jemand kommt dir entgegen, du fragst ihn nach seinem Namen und gehst mit ihm spazieren – das ist Visualisierung. Ich will nicht zu tief darauf eingehen. Diese Techniken standen hoch im Kurs, und die Leute fanden, dass das noch effektiver sei als Drogen.

Die dritte Welle, die uns auch als Christen betrifft, ist der gesamte Bereich, wie man Trancezustände erreicht. Trance kann durch rhythmische Wiederholung von Silben entstehen, zum Beispiel „bum bum bum“, aber auch durch christliche Lieder. Dabei schaltet man den Verstand aus, man sagt sich: Diese 1450 Gramm graue Masse da oben, die von meinem Geist beherrscht sein soll, muss sich irgendwie lahmlegen.

Das ist in all diesen Dingen gleich: Egal ob Drogen, Meditation, Hypnose, Visualisierung oder das Erreichen von Trancezuständen durch Wiederholung von Silben oder das Einschwingen in Rhythmen – das verbindende Element ist, dass das Gehirn irgendwie lahmgelegt wird.

Dadurch wird die Verbindung zwischen Heiligem Geist und menschlichem Geist, also die Einheit zu unserem Gehirn, geschwächt oder aufgehoben. An ihre Stelle tritt eine ganz andere Verbindung, von einer anderen Seite. Ich schreibe hier „unreiner Geist“.

Statt unserem Geist ist es nun ein unreiner Geist, der auf unser Gehirn und damit auch auf den Rest unseres Körpers Einfluss nimmt. Wir könnten an diesen Pfeil alles Mögliche schreiben: Drogen, Meditation, Visualisierung, Trance, Rhythmus – egal, was ihr einsetzt.

In dem Moment, in dem wir die Verbindung zwischen unserem Gehirn und unserem Geist schwächen, kommen wir offenbar in einen Zustand, der – egal ob wir das wollen oder nicht – eine Einfallstür für unreine Geister öffnet.

Das möchte ich, dass ihr verstanden habt: So funktioniert Okkultismus. Deshalb gibt es so viele verschiedene Ideen, wie man Kontakt zu Toten, Leitgeistern oder irgendwelchen Führern aufnimmt.

Reduziert man das auf ein Prinzip, lautet es: Mach irgendetwas, das dein normales Denken ausschaltet, und es wird etwas passieren. Egal, ob du das positiv oder negativ empfindest, es ermöglicht den Zutritt unreiner Geister in dein Leben.

Weil das so ist, möchte ich jetzt mit euch die Bibelstellen durchgehen. Ich hoffe, ihr habt den Anfang schon begriffen: Da steckt wirklich eine reale Gefahr dahinter. Wenn ich von mir aus gar nichts tun muss, außer ein bisschen im Kopf schummerig zu werden, dann ist das eine echte Gefahr, auf die ich aufpassen muss.

Bibelstellen zum Thema Okkultismus

Die Bibelstellen zum Thema Okkultismus stehen alle auf eurem Blatt. Zum Beispiel Zweite Mose 22, Vers 17: „Eine Zauberin sollst du nicht am Leben lassen.“ Vorgestern haben wir im Neuen Testament-Kurs eine Übung dazu gemacht. Welche Aussagen können wir aus dieser Stelle herausziehen?

Erstens: Es gibt Zauberinnen, steht da. Ihr schmunzelt vielleicht, aber es ist wichtig, dass wir das verstehen. Die Bibel geht einfach davon aus, dass es solche Personen gibt. Wenn ihr mal darüber nachdenkt, was heutzutage am meisten geleugnet wird, dann ist es genau das: „Den Teufel gibt es nicht“, „böse Mächte gibt es nicht“. Die Leute realisieren schon, dass es etwas Übernatürliches gibt, aber nicht, dass es böse ist.

Gott sagt: Nein, es gibt so etwas wie eine Zauberin. Und das ist eine bekannte Erscheinung, hier auch noch in Verbindung mit dem Priestertum. Solche Leute haben im Volk Gottes nichts verloren. Solche sollst du nicht am Leben lassen. Es gibt keine weiße Magie. Gibt es nicht. Manche träumen ja davon, aber es gibt sie nicht.

Jetzt könnte jemand sagen: „Jürgen, das ist ja schön und gut, dass du das hier sagst, aber das sind ja nur Zauberinnen. Ich bin ja ein Zauberer. Ich darf weitermachen, oder?“ Natürlich gibt es noch ein paar Bibelstellen, die das auch so sagen. Aber ich dachte, es ist ein gutes Beispiel, um euch ein generelles Prinzip beizubringen. Nämlich das Prinzip, wie die Bibel geschrieben ist.

Dazu müsst ihr wissen: Die Bibel ist geschrieben wie ein Liebesbrief. Wenn ihr das einmal verstanden habt, spart ihr euch viele Schwierigkeiten beim Lesen der Bibel. Die Bibel ist geschrieben wie ein Liebesbrief. Das bedeutet Folgendes:

Von unserem Hintergrund her sind wir, man sagt so schön, griechisches Denken gewohnt. Wir denken immer in Systemen. Wir wollen erst alles genau ergründen und erfassen: Wie steht das zueinander? Wie passt das noch rein? Wie ist das gemeint? Können wir da auch noch unser System reinbekommen? Und wir sind im Allgemeinen erst dann bereit, etwas zu tun, wenn wir ein System verstanden haben. So ungefähr ist ein Strafgesetzbuch aufgebaut: Ich möchte erst wissen, was alles verboten ist, und dann halte ich mich daran.

Die Bibel ist so nicht geschrieben. Die Bibel ist geschrieben wie folgende Sache: Wer mich kennt, weiß, ich habe ein paar Favoriten, was ich gerne esse. Eine davon ist Nutella. Ich bin da wie Walli, wir teilen uns das. Deswegen, wenn wir jetzt auf Geellwochenende fahren, kauft Ute Nutella ein. Da muss man gar keinen Kopf drum haben, das wird auf dem Frühstückstisch stehen.

Jetzt stellt euch folgende Episode vor: Bärbel kommt in die Küche. Dort liegt auf der Mikrowelle immer so ein Zettel, auf dem wir die Sachen notieren, die eingekauft werden müssen. Und da steht Nutella.

Bärbel könnte jetzt sagen: „Hm, Nutella, bestimmt meint er nur irgendeinen Schokobrotaufstrich.“ Oder sie könnte denken: „Nutella, wahrscheinlich mag er die braune Farbe. Vielleicht kann ich auch Schuhputzcreme dunkelbraun mitbringen, das ist bestimmt auch in Ordnung.“ Oder sie könnte sagen: „Also bevor ich nicht genau weiß, ob er immer Nutella isst, will ich das mal lieber nicht kaufen, das machen wir später. Erstmal muss ich mir überlegen, es könnte ja sein, dass er bis morgen Abend eine Haselnussallergie entwickelt. Und so lange will ich noch warten, bis ich das einkaufe.“

Wir denken so: Wenn da Nutella steht, meint er wohl Nutella. Warum denkt Bärbel das? Sie denkt das, weil sie mich gern hat und irgendwie merkt: Aha, er isst gern Nutella. Ich muss verstehen, warum er die ganzen anderen Brotaufstriche gar nicht mag. Ich muss nicht verstehen, ob es die Farbe ist oder der Geschmack. Ich muss auch nicht verstehen, was ist, wenn er eine Haselnussallergie bekommt. Wenn da Nutella steht, dann meint er Nutella.

Das heißt, was sie macht, ist, sie hat ein Prinzip. Sie liest „Kauf Nutella“ und sie leitet daraus einen Grundsatz ab. Und der Grundsatz heißt: Mein Mann will Nutella und sonst nichts.

Und genau so ist die Bibel geschrieben. Und das müsst ihr verstehen: Sie ist wie ein Liebesbrief geschrieben. Gott sagt: „Ich mag keine Zauberin.“ Und du könntest sagen: „Ja, aber von Zauberern steht da gar nichts, von Zauberei steht da auch nichts. Wahrscheinlich ist es nur die Zauberin in diesem Einzelfall, vielleicht sogar nur die Zauberin da.“ Und Gott sagt: „Nein, so rede ich nicht mit dir. Ich bin kein Strafgesetzbuch. Paragraph 1: Zauberei ist verboten. Paragraph 1 Absatz 1: Ein Zauberer ist …, eine Zauberin ist …, wann gilt das?“

So ist die Bibel nicht geschrieben. Gott schreibt aus seinem Einkaufszettel: „Ich bin gegen Zauberinnen, und zwar total. Die möchte ich in meinem Volk nicht haben.“ Und jetzt dürfen wir diese Aussage nehmen und daraus ableiten, was das heißt.

Es heißt: Er ist Ende gegen Ende Zauberin. Er ist gegen Zauberer und er ist gegen Zauberei. Genauso wie wenn auf meinem Einkaufszettel steht Nutella, ich gegen alle anderen Brotaufstriche bin, gegen braune Schuhcreme und es mir wurscht ist mit der Haselnussallergie.

Okay, das war mein Versuch, euch wenigstens das rüberzubringen: Wenn ihr die Bibel lest, lest sie als Hebräer, die es schaffen, aus einem Einzelfall das grundlegende Prinzip abzuleiten. Weil Christentum eine Frage der Beziehung ist und nicht eine Frage eines Regelsystems.

Gott schreibt uns einen Liebesbrief und kein Strafgesetzbuch. Das ist wichtig, dass man das versteht.

 Dritte Mose 19,19: „Ihr sollt euch nicht zu den toten Geistern oder zu den toten Beschwörern und Wahrsagern wenden. Ihr sollt sie nicht aufsuchen, euch an ihnen unrein machen. Ich bin der Herr, euer Gott.“ Ihr habt die ganzen Verse auf den Zetteln, also müsst ihr sie nicht extra aufschlagen.

Das heißt: Jeder Kontakt mit Geisterbeschwörern, mit Medien, aber auch Methoden wie Tischerücken, Pendeln, Tarotkarten, alles, was die Zukunft vorhersagt, Horoskope und Co., ist verboten.

Dann merken wir ganz klar: hart, ganz strikt, zack, vorbei.

Und damit es auch jeder mitbekommt, 5. Mose 18,9-14, die Stelle, wo du wirklich alles einordnen kannst. Sie ist mir nur zu lang, um sie auswendig zu lernen, aber wenn jemand gut auswendig lernen kann, macht es.

 5. Mose 18,9-14: „Wenn du in das Land kommst, das der Herr, dein Gott, dir gibt, dann sollst du nicht lernen, es den Gräueln dieser Nationen gleichzutun. Es soll unter dir niemand gefunden werden, niemand, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt.“ An der Stelle sagen wir klar: Ritueller Kindermord gibt es unter uns nicht. Ich hoffe, dass wir auch keine Kinder für unsere Karriere opfern.

„Kein Zauberer oder Beschwörer oder Magier oder Bannsprecher oder Totenbeschwörer oder Wahrsager oder der die Toten befragt.“ Jetzt die Begründung.

Erstmal negativ, denn ein Gräuel für den Herrn ist jeder, der diese Dinge tut. Gräuel ist wirklich ein Wort, mit dem Gott seine Abscheu zum Ausdruck bringt. Das ist das stärkste Wort, das Gott verwendet.

Das ist das Allerletzte. Wenn das da ist, dann sagt Gott: „Ich wende meinen Blick ab, will nichts damit zu tun haben, ich bin total mit allem, was mich ausmacht, dagegen.“ Und um dieser Gräuel willen treibt der Herr, dein Gott, sie vor dir aus.

Der Grund, warum die Kanaaniter vertrieben wurden, war ihr Lebensstil, nicht dass Gott Platz brauchte für die Israeliten. Die Phalliten waren lediglich ein Mittel, um eine Strafe durchzusetzen.

Aber jetzt das Positive: Warum will Gott das noch?

„Du sollst dich ungeteilt an den Herrn, deinen Gott, halten. Denn diese Nation, die du austreiben wirst, hören auf Zauberer und auf Wahrsager. Du aber, so etwas hat der Herr, dein Gott, dir nicht gestattet.“

Die Idee dahinter ist, dass Gott unsere ungeteilte Aufmerksamkeit will. Er möchte uns nicht teilen.

Wisst ihr, dass Gott ein eifersüchtiger Gott ist? Wir kommen darauf noch kurz zurück. Gott ist ein Gott, der sagt: „Ich habe dich erlöst und ich gebe dich nicht her. Ich bin schon gar nicht bereit, dich mit irgendjemandem zu teilen.“

Gott ist wie ein Ehemann – auch dieses Beispiel werden wir nachher noch hören – der sagt: „Du bist meine Frau und du wirst dich benehmen wie meine Frau, weil du meine Frau bist. Ich bin eifersüchtig, und es ist richtig, eifersüchtig zu sein. Mach mich nicht eifersüchtig!“

Ungeteilte Aufmerksamkeit dem Gott gegenüber, der absolut alles für uns getan hat und hier sagt: „Ich teile dich nicht und ich teile dich schon gar nicht mit irgendeinem unreinen Geist, der dein Leben durcheinanderbringt, der dich zur Sünde verführt und der dich dazu bringt, irgendetwas zu tun, was ich hasse.“

Das mache ich nicht.

In jeder Form ist Okkultismus vor Gott ein Gräuel. Und was hier deutlich wird, hoffe ich für euch auch, ist, dass es keinen Graubereich gibt. Egal, welche Methode du findest. Hier könnten auch Tarotkarten, Pendeln und so weiter stehen, aber egal was du findest: Gott ist dagegen.

Dann finden wir das auch im Neuen Testament an zwei Stellen: Einmal Galater 5,20. Dort sind die Werke des Fleisches aufgezählt. Ein Werk davon heißt einfach Zauberei. Das griechische Wort bildet die Grundlage für unser Wort Pharmazie und bedeutet eigentlich so viel wie Droge.

Damals war den Leuten völlig klar, dass Zauberei etwas mit Drogen zu tun hat, irgendwie mit Bewusstseinserweiterung. Deswegen haben sie es gleich im Wort drin gelassen und gleich das Wort dafür genommen. Ein Zauberer ist einer, der Drogen nimmt, der versucht, auf einen höheren Level zu kommen.

Das gleiche steht in Offenbarung 9. Dort steht Zauberei neben Sünden wie Mord, Unzucht und Diebstahl. Und was festgestellt wird, ist negativ: „Und sie taten nicht Buße.“ Gott gibt den Menschen noch einmal die Gelegenheit, umzukehren. Aber sie tun nicht Buße. Und sie tun nicht nur nicht Buße, sie machen weiter und fallen dann, weil sie ihre Zaubereien nicht lassen wollen, unter das Gericht.

Mein Fazit von der Bibel her: Gott ist gegen jede Form von Okkultismus. Es gibt keine weiße Magie. Und wo immer das in unserem Leben auftaucht, sollten wir dem wehren.

Okkultismus im Alltag und in den Medien

Jetzt muss ich etwas zum Thema sagen: Wo taucht das Okkulte in unserem Leben auf? Und das ist viel schwieriger, als ihr denkt. Das Okkulte im täglichen Leben ist nicht leicht einzugrenzen. Deshalb habe ich mir drei Bereiche vorgenommen: Erstens das Okkulte in den Medien, zweitens das Okkulte, wie es uns persönlich betrifft, und drittens auch in der Gemeinde, wo es dazu kommen könnte, dass wir solche Erfahrungen machen.

Ich werde jetzt eines nicht tun: Ich werde nicht allzu sehr auf Phänomene eingehen. Man könnte, wenn man über Okkultismus spricht, das ganze Spektrum betrachten. Zum Beispiel Phänomene wie Fernwahrnehmung: Wenn jemand mit einem Pendel über einer Karte Wasser findet und Angaben zu Tiefe und Qualität machen kann, nennt man das Fernwahrnehmung. Man könnte auch die Wurzeln der Anonymen Alkoholiker anschauen und feststellen, dass sie okkult sind. Oder man könnte Marienerscheinungen betrachten und feststellen, dass sie okkult sind.

Auch UFOs könnte man sich anschauen – ob es sie gibt oder nicht. Ich hoffe nicht, denn es gibt zu viele Leute, die angeblich welche gesehen haben. Aber was ist das, was sie da sehen? Welche Botschaft wird da vermittelt? Man könnte all das untersuchen. Aber wenn man das tut, bekommt man nur Bauchschmerzen, und es hilft euch nicht weiter.

Ihr könnt so ein Buch lesen wie „Die okkulte Invasion“ von Dave Hunt. Achtung: Am Ende kann man Magenschmerzen bekommen, weil man merkt, wie weit das System ist, das der Teufel gestrickt hat. Es kann richtig unangenehm werden, weil man hinter jeder Ecke etwas entdeckt. Man macht ein Buch auf und denkt: „Ah, schon wieder, da ist es schon wieder.“ Man sollte solche Bücher lesen, zumindest manche Kapitel. Aber man muss nicht alles lesen. Es ist sehr interessant, einfach mal die Wurzeln vieler Dinge zu betrachten.

Okay, zum Okkulten im Alltag: Punkt eins – das Okkulte in den Medien. Euch ist sicher klar, dass es Bücher dazu gibt. Ich habe schon vorgestellt, dass es Kinderkassetten gibt und Jugendzeitschriften, die darüber berichten. Vielleicht wusstet ihr nicht, dass „Medizini“ darüber schreibt – ja, dieses Heft, das es in der Apotheke gibt, immer mit dem Tierposter.

Das ist das Letzte, was ich persönlich gefunden habe und was mich völlig überrannt hat. Auch dort wird für die übernatürliche Heilkraft von Halbedelsteinen geworben. Es wird erklärt, was das mit den Bändern zu tun hat und warum man sie tragen muss, wenn man glücklich, gesund, schön oder sonst etwas werden will.

Der erste Punkt ist: Weil all das auf uns einströmt, auch auf unsere Familien, müssen wir zu einem gewissen Grad informiert sein. Das ist auch der Grund, warum ich dachte, es wäre gut, etwas dazu zu sagen. Es reicht heute nicht mehr, einfach nur zu sagen: „Ich glaube, Yoga ist schlecht.“ Das überzeugt deine Nachbarin nicht.

Du solltest wissen, dass „Yoga“ „Joch“ bedeutet und Teil einer Religion ist, die den Geist des Menschen unterjochen will. Du solltest an der Stelle, wo es dich betrifft, ein bisschen Bescheid wissen. Du kannst nicht alles wissen, das sage ich dir gleich, aber ein bisschen informiert sollten wir sein.

Du musst wissen, wer Harry Potter ist, zum Beispiel. Du musst es einfach wissen. Wenn du es nicht weißt, tut mir leid – die Kinder wissen es.

Das Nächste, was ich für absolut essentiell halte zum Thema Okkultismus in den Medien, ist: Du musst deine Bibel kennen. Entschuldigung, wenn ich auf diesem Punkt herumhacke, bis ihr es nicht mehr hören könnt und senk- und spreizfüßig vom Rumtrampeln werdet. Aber ich kann nicht anders: Du musst deine Bibel kennen.

Wir leben in einer Zeit, in der fundiertes Bibelwissen wichtiger denn je ist. Und das, was uns präsentiert wird, ist zum Teil so subtil gemacht, teils mit Wahrheit durchzogen, dass man sagt: „Das klingt doch gar nicht so schlecht.“ Ich denke mir, wenn heute jemand seine Bibel nicht mehr kennt, wird er der Verführung zum Opfer fallen.

Darf ich euch an etwas erinnern, was in Matthäus 24 steht? Wir sind da in der sogenannten Endzeitrede. Jesus sagt in Vers 4, am Ende: „Seht zu, dass euch niemand verführe“ (Matthäus 24,4). Lasst uns an dieser Stelle einfach nüchtern genug sein, zu verstehen, dass es jemand anderes darauf abgesehen hat, uns auf seine Seite zu ziehen.

Der nächste Punkt gilt jetzt für die Familien: Redet in den Familien über die Bibel und redet über das Thema Okkultismus. Als ich „Medizini“ sah – wir waren gerade beim Kaffeetrinken und die Kinder legten es sich – dachte ich: „Oh nein, jetzt fängt das da auch schon an.“ Ich dachte, das wäre noch eine okkultfreie Sache. Aber nein, schnapp es dir und rede mit ihnen darüber.

Erkläre ihnen, was Aberglaube ist, erkläre ihnen, was die Bibel dazu sagt. Lass die Kinder auch ein paar Bibelverse dazu auswendig lernen. Lass sie verstehen, was da passiert, was in dieser Welt los ist, dass jemand ihr Herz haben will und dass sie ihr Herz nur einmal, nämlich an Herrn Jesus, verschenken können.

Ich denke, es ist auch gut, sich mit den Dingen auseinanderzusetzen. Das mögen manche Familien anders sehen, und die sollen das dann auch anders handhaben.

Ich schaue mir einen Star-Wars-Film lieber mit meinen Kindern zusammen an und spreche mit ihnen darüber, als dass ich weiß, sie werden ihn irgendwann ohne mich anschauen. Man muss da, denke ich, Feingefühl walten lassen und überlegen, wo die Kinder stehen und welchen Einflüssen sie ausgesetzt sind.

Bereitet eure Kinder bitte darauf vor, dass sie dann auch schon wissen, was da auf sie zukommt. Schaut euch die Schulbücher an. Glaubt bloß nicht, dass die Schulbücher frei davon sind.

Ich habe gerade das Lesebuch meiner Tochter durchgeblättert. Wow! Es ist ja okay, dass wir multikulturell leben. Aber es gibt ziemlich viele Sachen, bei denen durch Multikulti auch „Multiokkulti“ reinkommt.

Schafft zuhause einen okkultfreien Raum. Es müssen nicht solche Dinge bei euch herumstehen. Es ist nicht nötig, dass die Kinder mal beim Papa im Bücherregal schmökern und sehen: „Oh, sechstes Buch Mose“ oder was es da so für böse Sachen gibt.

Lasst euch von Mary Ann Hart ihr Zeugnis erzählen, wie sie zum Okkultismus kam. Ihr werdet feststellen, die Bücher hatte erst jemand anders.

Faszination und Umgang mit Okkultismus

Aber dann habe ich ein Thema, das euch jetzt alle ein bisschen treffen wird. Es trifft mich auch, aber ich möchte es trotzdem so formulieren, wie ich es hier stehen habe.

Sind wir alle ehrlich? Für die meisten von uns löst Okkultes eine gewisse Faszination aus, oder? So in Science-Fiction- oder irgendeinem Fantasy-Film. Wenn jetzt jemand sagt: „Nein, überhaupt nicht“, wunderbar. Aber für die meisten Leute ist es so: Es ist schon irgendwie gut gemacht, spannend, sich in eine neue Welt zu begeben, irgendwie nett. Ja, so Harry Potter. Ich habe Harry Potter I gelesen, es ist wirklich gut gemacht.

Auf der Ebene eines Märchens, wenn du es so verarbeiten kannst, okay. Ich weiß nicht, ob ich es meinen Kindern geben würde, ich habe noch nicht so tief darüber nachgedacht. Aber ich merke, das ist irgendwie nett, da kommt etwas rüber. Und ich merke, wie ich mich selber an der Stelle auf ein schlüpfriges Terrain begebe. Da kommt etwas, und das wird mir angeboten: Okkultismus in irgendeiner Form.

Auf der einen Seite sage ich: Ja, du musst dich informieren. Das heißt, du musst dich irgendwo ein bisschen da reinlesen, musst eine Ahnung haben. Und wenn ich so darüber nachdenke, dann kommt mir eine Stelle in der Bibel ins Gedächtnis, wo ich denke, dass das Thema eigentlich ganz gut behandelt wird – der Umgang mit solchen Dingen wie solchen Büchern und Ähnlichem.

In der Bibel gibt es ein Thema, das heißt Götzenopferfleisch. Wissen Sie, Götzenopferfleisch ist das, was man isst, ohne davon krank zu werden, nur dass es vorher den Götzen geopfert wurde. Jetzt kann man sich überlegen: Was hat Götzenopferfleisch mit Okkultismus zu tun? Die Leute damals wussten natürlich genau, dass hinter den Götzen reale Mächte stecken, nämlich Dämonen.

Die Frage kam in der Gemeinde auf: Darf ich so etwas überhaupt noch essen? Müsste ich mich nicht versichern, wenn ich jetzt durch den Fleischmarkt gehe und da eine schöne Lende sehe, die ich gerne hätte, dass das Stückchen vorher nicht einem Götzen geopfert wurde? Was man normalerweise mit dem Fleisch gemacht hat, müssten wir als Christen nicht vielleicht ein Qualitätssiegel „garantiert nicht Götzen geopfertes Fleisch“ einführen, um sicherzugehen, dass wir nicht das Falsche essen?

Der Apostel Paulus gibt zwei Antworten auf die Frage: Wie soll ich mit Götzenopferfleisch umgehen? Also mit etwas, jetzt sage ich mal so, wie ein Harry-Potter-Buch. Wenn du es einfach nur liest, dann befällt dich kein Dämon, du brauchst keine Angst zu haben. Du kannst es lesen und wirst davon nicht dämonisch besessen. Du kannst einfach lesen, kannst ein Götzenopferfleisch essen. Das Essen dieses Fleisches macht dich nicht besessen.

Und trotzdem wissen wir natürlich, dass das Fleisch vorher den Dämonen geopfert wurde. Da steckt ein Denken, da steckt ein Ritus dahinter. In dem Buch von Harry Potter wird natürlich über Hexerei geredet und sie wird schön gemacht. Kinder werden animiert, das doch auch mal zu probieren. Ich hoffe, ihr seht ein bisschen die Parallelen.

Ich möchte zwei Ratschläge weitergeben, die der Apostel Paulus zum Thema Götzenopferfleisch gibt. Das Erste findet sich in 1. Korinther 10,21-22. Glaubt mir, an der Stelle führe ich euch bis zu dem Punkt, wo mein eigenes Denken im Moment steht. Weiter bin ich auch noch nicht. Ich sage das auch so freimütig. Wenn ihr irgendwann weiterkommt, lasst es mich wissen.

Und wenn ihr jetzt sagt: „Jürgen, aber da hast du dich ja schon mal ganz anders verhalten“, weiß ich genau. Ich sage einfach nur das, was ich in der Bibel zu dem Thema sehe.

 1. Korinther 10,21-22: Ihr könnt nicht des Herrn Kelch trinken und der Dämonen Kelch. Ihr könnt nicht am Tisch des Herrn teilnehmen und am Tisch der Dämonen. Oder wollen wir den Herrn zur Eifersucht reizen? Sind wir etwas stärker als er?

Die Frage ist: Reize ich Gott mit meinem Verhalten zur Eifersucht? Ich spreche nicht davon, dass du irgendeine Sünde begehst und sagst: „Das steht da und da geschrieben, das darf ich nicht.“ Ich gehe auf eine ganz andere Ebene.

Die Ebene heißt: Ich habe eine Beziehung zu Gott, wie die Beziehung eines Mannes zu seiner Frau oder umgekehrt. Reize ich durch mein Verhalten Gott zur Eifersucht?

Ich fände es nicht gut, wenn meine Frau im Gottesdienst anfinge, anderen Männern begehrliche Blicke zuzuwerfen. Oder stellt euch vor, sie würde Händchen halten mit Guido und durch den Park spazieren. Das mag ja nicht zwischen den beiden sein, das mag ja irgendwie nur ein netter Ausdruck von Freundschaft sein. Aber wisst ihr, was in mir abgehen würde? Ihr könnt es euch vorstellen: Ich wäre eifersüchtig. Ich glaube, ich war es nur ein einziges Mal in meiner ganzen Ehe für einen kurzen Moment. Aber an der Stelle würde das wieder aufbrechen.

Jetzt müssen wir das übertragen auf die Ebene der Beziehung Mensch-Gott.

Vorhin hatte ich versucht zu erklären, was der Teufel macht. Er prägt ein System, in dem wir leben müssen, weil die Entrückung noch vor uns liegt. Mit diesem System möchte der Teufel uns beeinflussen.

Das heißt, der Kampf in dieser Welt spielt sich auf der Ebene der Gedanken ab, viel mehr als auf irgendeiner anderen Ebene. Das steht in 2. Korinther 10,3-5. Die Ebene der Gedanken ist der eigentliche Schlachtplatz, auf dem alles gewonnen oder verloren wird.

Wenn es mir gelingt, dich von meinen Gedanken zu überzeugen, dann habe ich dich in der Hand. Das weiß jeder, der in einer Gemeinde mal versucht hat, sein Projekt durchzubringen. Wenn meine Vision deine Vision ist, habe ich dich, und du gehst mit.

Wenn der Teufel es schafft, deine Gedanken zu beeinflussen, wenn er dir einmal diese Lüge verkauft: „Du kannst ohne Gott leben und trotzdem glücklich werden“, und du hast sie einmal geschluckt, dann hat er dich. Er hat dein Denken und damit dein Verhalten, denn das gehört zusammen.

Wenn ich dein Denken habe, habe ich dein Verhalten. Das ist immer so. Römer 12,2 bringt es noch einmal auf den Punkt, bevor ich zu meinem Beispiel komme.

 Römer 12,2: Seid nicht gleichförmig dieser Welt. Die Welt ist das System, das uns umgibt. Wir sollen nicht gleichförmig sein, sondern verwandelt werden durch die Erneuerung des Sinnes. Sinn ist ein anderes Wort für Denken.

Jeder, der zu Gott kommt, der sich bekehrt, der den Machtbereich des Teufels verlässt, muss sein Denken verändern. Das gehört dazu. Das ist das, was man Heiligung nennt oder Wachstum im Glauben. Es bedeutet, neue Dinge zu verstehen.

„Werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, durch die Erneuerung des Denkens, damit ihr prüfen mögt, was der Wille Gottes ist, das Gute, Wohlgefällige und Vollkommene.“ Das ist das, was Gott von uns eigentlich verlangt: dass wir Prüfende werden, sein Denken kennen und ihn nicht zur Eifersucht reizen.

Jetzt kommt mein Beispiel: End of Days. Ein Film mit Arnold Schwarzenegger, der zum Teufeljäger wird. Nehmen wir an, wir hätten den Film angeschaut. Am Ende besiegt er ja auch den Teufel, jedenfalls für eine Weile. Und du gehst aus dem Kino raus und sagst: „Naja, steht ganz schön anders in der Bibel drin. Aber ein paar Punkte sind ja auch nicht schlecht. Ja, der Teufel wurde ja irgendwie ganz menschlich dargestellt.“ Ja, okay.

Jetzt möchte ich gerne die andere Seite der Medaille zeigen: Was nehmen die anderen 400 Zuschauer von End of Days mit? Du reflektierst gegen deinen Standard die Bibel und sagst: „Ja, Quatsch!“ Aber was ist mit dieser total verkehrten Theologie über Gott? Was ist mit der irreführenden Bibelauslegung, die gebracht wurde, mit der Grundaussage: „Du kannst es schaffen, sogar gegen den Teufel, musst nur sein wie Arnold“?

Was ist mit diesem katholisch verzerrten Bild von Christentum oder dem mittelalterlichen Mystizismus, den man dir präsentiert? Was ist mit den okkulten Techniken, die vorgemacht werden? Mit Phänomenen wie Besessenheit, Reinkarnation? Mal abgesehen von Grausamkeit, Unzucht, Lüge, Ehebruch – was ist denn damit?

Das ist das, was bei den restlichen 400 Leuten wahrscheinlich eher hängen bleibt als der Gedanke: „Naja, das steht in der Bibel anders.“ Ich denke, dass diese 400 Leute nach dem Film ein bisschen weiter von Gott weg geprägt worden sind.

Ich werde jetzt nicht sagen, es ist Sünde, in diesen Film zu gehen, aber ich will noch einen Schritt weiter gehen.

In den Sprüchen werden wir davor gewarnt. Sprüche 2,10 müssen wir aufschlagen. Ihr wisst, dass die Sprüche dazu gemacht sind, uns im Alltag immer wieder, wenn wir in der konkreten Entscheidung stehen, eine Hilfe zu sein. Sprüche sind weniger Lebensmotto, sie sind Hilfe für die konkrete Lebensentscheidung.

 Sprüche 2,10-11: Denn Weisheit zieht ein in dein Herz, und Erkenntnis wird deiner Seele lieb. Besonnenheit wacht über dir, Verständnis wird dich behüten.

Merkt ihr was? Es geht um unser Denken, es geht darum, wie wir denken, was wir denken, dass wir ein klares Denken haben, das richtige Denken.

Und dann die Verse 12 bis 14: Wovor uns das bewahrt? Um dich zu retten vom bösen Weg, vom Mann, der Verkehrtes nur redet, von denen, die verlassen die geraden Pfade, um auf finsteren Wegen zu gehen, die sich nur freuen am bösen Tun, frohlocken bei schlimmer Verkehrtheit.

Da gibt es Leute, die sich freuen über böses Tun, die applaudieren. Ja? Bei einer Sache müsste man eigentlich, wenn man ein bisschen darüber nachdenkt, sagen: „Bah, wie können die sich daran nur freuen?“ Sie frohlocken bei schlimmer Verkehrtheit. Du denkst dir: „Naja, irgendwie ist Gott doch dagegen.“

Ich denke, dass sich dieses Wort darauf bezieht, egal ob man Dinge real erlebt und macht oder ob sie nur wie im Film gespielt sind. Du hast den Showdown, du jubelst, und Gott wird sagen: „Schlimme Verkehrtheit!“

Der Weg des Gottlosen: Wenn wir anfangen, uns über böses Tun zu freuen und bei schlimmer Verkehrtheit mitlachen. Das muss uns nur klar sein. Wem jubeln wir da eigentlich zu, wenn wir den Film toll finden oder aus dem Film noch irgendetwas rausziehen, was vielleicht gerade noch mit unserem Gewissen vereinbar ist? Woran haben wir dann die Freude?

Ich sage es noch einmal: An der Stelle stehe ich in meinem Denken im Moment. Ich überlege, was das bedeuten würde und müsste für mein Leben.

Aber klar ist, dass wir uns die Frage stellen müssen: Reize ich eigentlich Gott durch das, was ich tue, zur Eifersucht?

Hier wird ein völlig antigöttliches System dargestellt, gepriesen und heroisiert. Und ich bin da mittendrin. Ich denke, ist es nicht doch ein bisschen so, wie Guido mit meiner Frau Händchen halten durch den Park?

Das ist die eine Seite, wenn wir uns mit okkulten Dingen beschäftigen.

Die zweite Seite finden wir auch in 1. Korinther 8. Es geht immer noch um das Thema Götzenopferfleisch.

 1. Korinther 8,13: Darum, wenn eine Speise meinem Bruder Ärgernis gibt, so will ich in Ewigkeit überhaupt kein Fleisch essen, damit ich meinem Bruder kein Ärgernis gebe.

An anderer Stelle wird das gleiche Prinzip dann folgendermaßen ausgedrückt: „Aber wenn jemand einem dieser Kleinen, die an mich glauben, Anlass zur Sünde gibt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde. Wehe der Welt der Verführungen wegen! Denn es ist notwendig, dass Verführungen kommen, doch wehe dem Menschen, durch den die Verführung kommt! Wehe!“

Da gibt es den Schwächeren, den Kleineren, der nicht unser Bibelwissen hat, den wir vielleicht durch unsere Freiheiten mit reinziehen, der einen anderen Hintergrund hat.

Die eine Seite ist immer: Reize ich Gott? Die andere Seite ist: Belaste ich jemanden, der nicht meine Stärke, nicht meine Coolness, nicht mein Wissen hat? Ziehe ich ihn da in etwas rein, wo sein Gewissen eigentlich rebelliert?

Das ist schlimm, weil wenn das Gewissen rebelliert, ist das Sünde gegen Gott. Egal, ob die Bibel etwas verbietet oder erlaubt, wenn dein Gewissen sagt, da bin ich dagegen, dann sei dagegen. Das ist deine Beziehung zu Gott, das ist eine ganz persönliche Sache.

Ja, das sind die beiden Sachen.

Weitere Bereiche des Okkultismus im Alltag

Zum Thema Okkultes in den Medien können wir später noch einmal ausführlicher diskutieren. Zunächst möchte ich noch schnell die zwei anderen Punkte ansprechen und diese kurz erläutern.

Punkt zwei: Das Okkulte im täglichen Leben. Hier ist Vorsicht geboten bei Heilverfahren, die den Verstand beeinträchtigen. Das betrifft besonders alles, was mit Hypnose und Drogen zu tun hat. Man sollte davon die Finger lassen, denn genau hier besteht das Einfallstor.

Am Wochenende erhielt meine Frau einen Anruf von einer Frau, die sich in einer offenen psychiatrischen Einrichtung befindet und besucht werden wollte. Meine Frau ist hingefahren und hat sich mit ihr unterhalten. Der Hintergrund war Tarotkarten und Wahrsagerei – das klingt zunächst harmlos, aber die Frau war schon nicht mehr richtig ansprechbar. Neben ihr saß ein junger Mann, dessen Hintergrund Drogen waren. Das gleiche Phänomen: nicht mehr ganz richtig im Kopf, Wahnvorstellungen. Aus biblischer Sicht würden wir das vielleicht mit Besessenheit assoziieren – vielleicht noch nicht ganz, aber doch in gewissem Maße.

Der nächste Punkt ist Vorsicht vor psychologischen Ansätzen mit okkultem Hintergrund. Dabei fallen mir vor allem Traumreisen für Kinder ein. Meditation und Phantasiereisen werden zunehmend fester Bestandteil der Lehrpläne. Man muss sich bewusst machen, dass Kindern an öffentlichen Schulen dieselben Techniken beigebracht werden, die Hexenmeister verwenden, um ihrem Leitgeist zu begegnen. Das muss einem klar sein.

Ich habe noch keine Lösung, wie man dem langfristig begegnen soll, wenn das wirklich Pflicht wird. Ich denke, es wird so kommen, weil sich diese Praktiken mehr und mehr durchsetzen. Die Klasse unter Katrin hat damit jetzt angefangen. Es hängt zwar noch etwas von den Lehrern ab, aber man muss wissen, dass das, was dort empfohlen wird, eine zutiefst okkulte Technik ist, die Visualisierung genannt wird.

Ich lese dazu aus einer Anleitung vor, wie Lehrer vorgehen sollen und was sie sagen:

„Schließe deine Augen und atme tief durch, um dich zu entspannen. Stell dir in Gedanken einen Platz vor und mache dich mit deiner Umgebung vertraut. Bitte einen Führer zu treffen. Ein Tier, eine Person oder ein Wesen wird dich begleiten und dir jede Kraft geben, die du brauchst. Beobachte, was dieser neue Begleiter tut oder dir zeigt. Höre zu, was er dir sagt. Geh überall hin, wohin dieser Betreuer dich führen möchte. Du bist in Sicherheit.“

Das ist aus einem englischen Lesebuch. Man könnte sagen, das sind nur Phantastereien. Das Problem ist jedoch: Sobald du deine Fantasie benutzt, um eine Realität zu erschaffen, die irreal ist, also wenn du dich auf eine solche Phantasiereise einlässt und offen bist für eine Begegnung, ohne genau zu wissen, wie diese aussehen soll, dann kommt tatsächlich jemand. Das ist die Erfahrung, die Erwachsene gemacht haben, wenn sie sich solchen Visualisierungen hingegeben haben. Im Management ist das eine weit verbreitete Technik. Und genau diese Erfahrung machen auch die Kinder, wenn sie mitmachen.

In dem Moment, in dem wir versuchen, Kontakt zu anderen Wesen aufzunehmen, die es so in unserem Verstand nicht gibt, betreten wir den Bereich der Verkultung. Das ist der Knackpunkt. Wenn ich sage: „Ich möchte mich freimachen und schauen, was passiert“, dann berichten Erwachsene oft erstaunt, wie real die Erfahrung ist. Sie sind überrascht, dass überhaupt etwas passiert, obwohl sie das nicht erwartet hatten. Danach sind sie oft begeistert und fasziniert.

Man muss dann genau überlegen, was man mit diesen Erfahrungen macht.

Autogenes Training gehört auch dazu. Sobald es in Richtung Meditation geht, würde ich es dazu zählen. Ich bin mir nicht sicher, wenn es wirklich nur eine reine Entspannungsübung ist. Ich möchte nicht alles verteufeln. Ein Mittagsschlaf kann auch sinnvoll sein. Wo es eine reine Entspannungsübung ist, lasse ich es einfach stehen.

Aber sobald man beginnt, etwas zu tun, das den Verstand beeinträchtigt, sollte man nach dem, was ich gelesen habe, vorsichtig sein. Dort hast du nichts Greifbares. Wo fängt man da an?

Ich will nicht den Mittagsschlaf oder das, was Entspannung bringt, verteufeln – das ist nicht meine Absicht. Aber lassen Sie mich den dritten Punkt noch schnell ansprechen, dann können wir darüber reden, wo das anfängt und wo es aufhört.

Okkultismus in der Gemeinde

Prokultismus in der Gemeinde – ein heikles Thema. Eigentlich müsste man dem ganzen Abend widmen.

In der Kirche gibt es natürlich eine offene Anerkennung für okkulte Phänomene. Marienerscheinungen sind ein typisches Beispiel. Keine der Marienerscheinungen, von denen es mehrere hundert allein in den letzten hundertfünfzig Jahren gab, hat jemals das Evangelium gepredigt. Dennoch werden sie zum größten Teil von der Kirche anerkannt.

Auch die Verehrung von Reliquien, heiligen Wundern und Ähnlichem ist weit verbreitet. Dabei passiert etwas. Wenn ihr an einen Marienwallfahrtsort denkt und die Krücken dort seht – sie sind echt. Die Menschen sind mit der Überzeugung dorthin gegangen, jetzt werde ich gesund, und manche sind tatsächlich gesund geworden. Dann sagt ihr vielleicht: „Moment mal, du hast doch gerade noch gesagt, das ist dämonisch.“ Ja, ich glaube, das ist dämonisch und trotzdem echt. Da passiert etwas.

Das Problem der Korinther mit ihrem Götzenopferfleisch war nicht, dass sie nie eine reale Manifestation von etwas Übernatürlichem im Zusammenhang mit ihrem Götzendienst erlebt hätten. Das war so real, dass sie genau wussten, worum es geht. Deshalb hatten sie Angst, und deswegen kam die Frage.

Unabhängig davon zeichnet sich auch in der evangelikalen Welt, also in Gemeinden, die uns näherstehen, eine Entwicklung ab, die mir Angst macht. Es fing damit an, dass immer mehr Menschen auftraten, die behaupteten, Propheten Gottes zu sein. Doch es stellte sich heraus, dass sie es nicht sind – einfach dadurch, dass sie Lügen prophezeiten.

Namen wie Oral Roberts, Benny Hinn, Kenneth Copeland, Pat Robertson sind bekannt. Diese Leute müssten längst aus der Öffentlichkeit verschwunden sein, da sie durch falsche Prophezeiungen entlarvt wurden. Dennoch sind sie nach wie vor präsent. Ihre Bücher werden weiterhin verlegt und gelesen. Gleichzeitig wurden ihnen Hunderte von Millionen Spendendollar anvertraut, die sie teilweise verschwendet haben.

Wie kann das sein? Wie kann es sein, wenn die Christenheit nüchtern ist, dass man solchen Leuten freie Hand lässt? Dahinter steckt eine Sehnsucht, die ich so nennen möchte: die Sehnsucht nach einer neuen Offenbarung Gottes. Es ist die Sehnsucht, Gott auf neue Weise zu erleben.

Das Fatale daran scheint mir – und das ist ein eigener Vortrag, bitte verzeiht mir die Kürze –, dass je mehr diese Sehnsucht wächst und je unzufriedener man mit dem Christsein ist, das man hat, desto mehr öffnet man sich für Praktiken, die nach diesem Konzept hier okkult sind.

Zeitgleich mit dieser Öffnung finden wir innerhalb der Christenheit auf der Ebene der Phänomene, also der beobachtbaren Auswirkungen, eine starke Übereinstimmung zwischen Phänomenen des Spiritismus und des Pfingstlertums oder der extremen Charismatik.

Ich möchte einige Beispiele nennen, die zum Nachdenken anregen sollten: Geschlagen im Geist – jemand fällt einfach um. Das kennt man in der Bibel nicht, Spiritisten kennen das sofort.

Oder die Zungenrede – ich will jetzt noch nicht endgültig darauf eingehen, weil das noch ein eigenes Thema wird. Aber Spiritisten machen sich über die Pfingstler lustig und behaupten, sie könnten es besser.

Der Toronto-Segen: Wissen Sie, was dort passiert? Leute rufen plötzlich in Tierlauten. Das klingt recht echt, und die Leute sind erschrocken, wenn sie das miterleben. Doch viele sind begeistert und sagen: „Endlich passiert hier etwas in unserer Kirche.“

Ich kann nicht sagen, dass Benny Hinn so weit geht, zu sagen, ihm wäre eine Manifestation des Teufels lieber als gar keine Manifestation – damit endlich etwas passiert. Aber dieses Zitat gibt es.

Dann gibt es Leute, die nur noch lachen und gar nicht mehr aufhören können. Man denkt sich: „Das soll Gott sein?“ Wenn man es nüchtern betrachtet – ich habe ein Video von einer Konferenz von Führern aus dem Bereich der charismatischen und pfingstlerischen Gemeinden gesehen, bei der alle umgefallen sind. Kinder, die das mitansehen, bekommen Angst. Ich frage mich: Warum? Meine Kinder wollten weg, sie konnten es nicht mehr mit ansehen.

Da passieren Dinge, bei denen man sagen muss: Ja, Besessenheit, das würde dazu passen. Das wäre der Begriff, den ich verwenden würde. Aber das hat mit Christentum nichts mehr zu tun.

Man kann noch einen Schritt weitergehen und sagen: Alle diese Phänomene, die man in klassischen Heilungsgottesdiensten findet, sind exakt die gleichen Phänomene, die man in Heilungszeremonien gottloser Spiritisten beobachtet. Genau das Gleiche, eins zu eins abgekupfert.

Das macht mich wirklich nachdenklich. Man muss darauf achten. Das ist nur meine Meinung, aber ich bin mir nicht sicher, ob wir an dieser Stelle nicht unreinen Geistern Zutritt in die Christenheit gewähren und ob daraus vieles resultiert.

Aber passt auf: Diese Wesen brauchen keine Einladung, sie kommen von alleine.

Macht der Gedanken und Warnung vor falschen Lehren

Der letzte Punkt: Macht der Gedanken

Ihr werdet immer mehr damit zu tun bekommen, besonders in Good Old Germany. Was immer du dir vorstellen und glauben kannst, das kannst du tun – so lautet ein bekanntes Zitat von Oral Roberts.

Unter Titeln wie „Die magische Kraft des Glaubens“ oder „Die Kraft des positiven Denkens“ ist euch dieses Thema vielleicht vertrauter. Robert Schuller sagte einmal: „Die Kraft des Denkens in Möglichkeiten.“

Hinter solchen Aussagen steckt ein Konzept, das kaum unchristlicher sein könnte. Die Idee dieses Konzepts ist: „Du bist Gott. Und als Gott kannst du allein durch deine Gedanken etwas erschaffen. Wenn du es nicht schaffst, bist du selbst schuld.“

Das bedeutet: Du bist krank? Dann erschaffe dir Gesundheit. Du bist arm? Dann erschaffe dir Reichtum. Und jetzt gehen wir noch einen Schritt weiter: Du willst Erweckung in deiner Stadt? Dann renn doch schreiend durch die Straßen und ruf nach Erweckung.

Das ist der Hintergrund. Aber wir müssen uns fragen: Wo kommt das eigentlich her? Letztlich stammt es aus einem Denken, das okkult belastet ist. Lasst euch davon nicht anstecken! Das wird kommen. Man wird euch sagen, euer Glaube sei zu schwach, zu wenig von Erfahrungen geprägt. Man könne mehr mit Gott erleben.

Aber passt gut auf, dass das, was ihr dann erlebt, wirklich von Gott kommt. Das wäre mein Wunsch. Wir sind keine Götter. Wir sind Geschöpfe Gottes, Kinder Gottes, abhängig von ihm und seiner Gnade.

Wir leben in einer Zeit, die leider nicht von großen Erweckungen geprägt sein wird, sondern von einem großen Abfall. Lest Matthäus 24 nochmals aufmerksam durch, was am Ende kommen wird: Die Liebe der meisten wird erkalten. Wenn Gott nicht der Zeit ein Ende bereiten würde, dann würde kein einziger Mensch der Lüge des Teufels entgehen.

So viel dazu. Okkultismus ist ein weites Feld.

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