Einführung in das Thema Handauflegen und Segnen
Das Auflegen von Händen – fünf wichtige theologische Aspekte, die dich im Glauben wachsen lassen. Nachfolge praktisch: Dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um Handauflegen und Segnen.
Ich kann verstehen, dass einige meiner Zuhörer über das Thema dieser Woche erstaunt sind. Mir würde es wahrscheinlich nicht anders gehen. Deshalb habe ich in der ersten Episode versucht, etwas für das Thema Handauflegung zu werben. Ich wollte zeigen, dass Handauflegung für die ersten Christen kein Randthema war, sondern zu den Grundlagenthemen gehörte.
Während wir die anderen Grundlagenthemen, die in Hebräer 6 aufgeführt werden – also Buße, Glaube, Taufen, Totenauferstehung und das ewige Gericht – wahrscheinlich in jedem modernen Jüngerschaftskurs wiederfinden, ist das beim Thema Handauflegung eher nicht der Fall. Ich denke sogar, dass viele Christen sich noch nie näher mit diesem Thema beschäftigt haben.
Mir selbst geht es ein wenig genauso. Ich habe natürlich schon über das Thema gepredigt und erinnere mich noch gut daran, wie sich mein Blick darauf damals verändert hat. Ich habe sogar extra eine Predigt zum Thema Jesus und das Handauflegen gehalten, gerade weil ich das Thema so spannend fand.
Trotzdem hat das Auflegen der Hände in meinem Leben die Tendenz, immer wieder an Bedeutung zu verlieren. Irgendwie komisch. Einerseits taucht das Thema im Neuen Testament häufiger auf und wird als wichtig eingestuft, andererseits kann der moderne Christ wenig damit anfangen.
Also schauen wir uns an, wo das Thema Handauflegung in der Bibel seinen Ursprung hat.
Ursprung und Bedeutung des Handauflegens in der Bibel
Das erste Vorkommen des Segnens mit Handauflegen findet sich im ersten Buch Mose, bei Jakob, der seine Enkel segnet. In 1. Mose 48,13-16 heißt es: Joseph nahm beide, Ephraim mit seiner rechten Hand zur linken Israels und Manasse mit seiner linken zur rechten Israels, und brachte sie zu Jakob. Da streckte Israel – das ist Jakob – seine rechte Hand aus und legte sie auf Ephraims Kopf, obwohl dieser der Jüngere war, und seine linke Hand auf Manasses Kopf. Er legte seine Hände also über Kreuz, denn Manasse war der Erstgeborene. Dann segnete er Joseph und sprach: „Der Gott, vor dessen Angesicht meine Väter Abraham und Isaak gelebt haben, der Gott, der mich geformt hat von meiner Geburt bis zu diesem Tag, der Engel, der mich von allem Übel erlöst hat, segne die Jungen. In ihnen soll mein Name genannt werden und der Name meiner Väter Abraham und Isaak. Sie sollen sich mehren und zahlreich werden im Land.“
Ein Großvater segnet also seine Enkel, indem er ihnen die Hände auflegt. Muss ich die Hände auflegen, um jemanden zu segnen? Nein, das muss ich nicht. Gerade wenn wir unsere Feinde segnen, ist es eher unwahrscheinlich, dass wir ihnen die Hände auflegen können. Das Auflegen der Hände hat also nichts Magisches. Es ist keine Übertragung von Kraft, sondern ein Ausdruck von Nähe. Es bedeutet: „Ich bin für dich da, du bist mir wichtig, lass mich dir zum Segen werden.“ Das sind Gedanken, die sich mit dem Thema Handauflegen verbinden.
Einen Menschen segnen heißt, ihm etwas Gutes wünschen. Sprüche 24,25 betont, dass das Glück des Segenswunsches bei denen eintritt, die gerecht leben. Wenn ich mit Gott lebe – und du tust das auch –, dann kann ich dich segnen und darf darauf vertrauen, dass Gott mein Segensgebet erhört. Darüber hinaus darf ich auch meine Feinde segnen und natürlich Kinder. Genau das sehen wir beim Herrn Jesus.
In Markus 10,14-16 spricht Jesus: „Lasst die Kinder zu mir kommen, wehrt sie nicht ab, denn solchen gehört das Reich Gottes.“ Er nahm sie in seine Arme, legte die Hände auf sie und segnete sie.
Stellt euch nun für einen kurzen Moment eine Gemeinde vor, in der ein solches Verhalten normal wäre. Eine Gemeinde, in der Mütter mit ihren kleinen Kindern erleben, dass reife Christen auf sie zukommen und fragen: „Darf ich deinem Kind die Hände auflegen und es segnen?“ Eine Gemeinde, in der es ganz normal ist, dass Eltern ihre Kinder und Großeltern ihre Enkel segnen.
Ein weiser, alter Christ, dem ich viel zu verdanken habe, hat einmal gesagt: „Wenn du den Kopf eines Kindes streichelst, berührst du das Herz seiner Mutter.“ Ich glaube, das ist wahr. Aber ich sehe hier noch viel mehr. Jesus ist jemand, der die Kleinsten der Kleinen im Blick hat. Ich bin überzeugt, dass Jesus eher ein Gemeindeglied wäre, das nicht nur die Namen aller Kinder kennen würde, sondern sich jeden Sonntag Zeit nähme, für sie da zu sein und sie zu segnen.
Und ganz ehrlich: Es gibt so viel Gutes, das wir kleinen Kindern wünschen könnten. Kann es sein, dass wir es nur deshalb nicht tun, weil wir uns der Macht eines Segens nicht bewusst sind? Kann es sein, dass wir uns dadurch eine riesige Chance verbauen? Eine Chance, Liebe zu zeigen, eine Chance, mit einem kurzen Gebet das Leben eines Kindes zu prägen, eine Chance, eine Gemeinschaft zu bauen, in der die Älteren den Jüngsten dienen, indem sie ihnen Gottes Güte zusprechen?
Die Jünger tun sich schwer mit diesem Jesus. Sie würden die Kinder am liebsten wegschicken. Aber Jesus nimmt sie auf den Arm, legt seine Hände auf sie und segnet sie. Was für ein Unterschied!
Für mich stellt sich die Frage: Wie will ich leben? Will ich solche Nähe leben? Will ich eine Gemeinschaft leben, die auf Intimität, auf Anfassen und auf Segnen gegründet ist? Merkt ihr, wie das Thema Handauflegung eine direkte Anfrage an meinen Umgang mit den Geschwistern in der Gemeinde ist? Vor allem mit denen, denen ich am liebsten aus dem Weg gehen würde.
Aber noch etwas wird hier deutlich: Eine Gemeinde ist dazu berufen, eine Segensgemeinschaft zu sein. Das heißt, eine Gemeinschaft, deren Glieder füreinander beten und übereinander Segen aussprechen – vielleicht nicht immer zwingend unter Handauflegung. Aber warum eigentlich nicht? Es muss doch einen Grund haben, dass Handauflegung zum Einmaleins des Glaubens gehört.
Mich jedenfalls fordert dieser Podcast heraus, wieder mehr darüber nachzudenken, ob das Auflegen von Händen in Verbindung mit einem Segensgebet nicht deshalb für mich dran sein könnte, weil Jesus es mir vorgemacht hat. Ich bete für meine Geschwister und segne sie regelmäßig. Aber könnte es vielleicht sein, dass sie mehr brauchen als nur „mein Gebet im Verborgenen“? Könnte es sein, dass sie erleben und spüren müssen, wie sehr ich sie liebe?
Auch Gott will nicht nur wissen, dass ich ihn liebe, sondern es erleben. Könnte es dann sein, dass auch meine Geschwister dieses Bedürfnis haben? Und vielleicht ist mein Segensgebet in Verbindung mit einer Berührung genau das, wonach ihre Seele sich sehnt.
Was könnte man jetzt tun? Man könnte sich überlegen, mit welchen Wünschen man die Geschwister der Gemeinde gerne segnen würde. Vielleicht eine Liste machen.
Das war’s für heute. Bete diese Woche besonders für Christen, die in Glaubenszweifel geraten sind, weil sie sich auf Sünde oder auf Irrlehre eingelassen haben.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
Handauflegen als Ausdruck von Nähe und Gemeinschaft in der Gemeinde
Für mich stellt sich die Frage: Wie will ich leben? Will ich eine solche Nähe leben? Will ich Gemeinschaft leben, die auf Intimität, auf Anfassen und auf Segnen gegründet ist?
Merkt ihr, wie das Thema Handauflegung eine direkte Anfrage an meinen Umgang mit den Geschwistern in der Gemeinde ist? Vor allem mit denen, denen ich am liebsten aus dem Weg gehen würde.
Aber noch etwas wird hier deutlich: Eine Gemeinde ist dazu berufen, eine Segensgemeinschaft zu sein. Das heißt, eine Gemeinschaft, deren Glieder füreinander beten und übereinander Segen aussprechen – vielleicht nicht immer zwingend unter Handauflegung. Aber warum eigentlich nicht? Es muss doch einen Grund haben, dass Handauflegung zum Einmaleins des Glaubens gehört.
Mich jedenfalls fordert dieser Podcast heraus, wieder mehr darüber nachzudenken, ob das Auflegen von Händen in Verbindung mit einem Segensgebet nicht deshalb für mich dran sein könnte, weil Jesus es mir vorgemacht hat.
Ich bete für meine Geschwister und segne sie regelmäßig. Aber könnte es vielleicht sein, dass sie mehr brauchen als nur „mein Gebet im Verborgenen“? Könnte es sein, dass sie erleben und spüren müssen, wie sehr ich sie liebe? Auch Gott will nicht nur wissen, dass ich ihn liebe, sondern es erleben.
Könnte es dann sein, dass auch meine Geschwister dieses Bedürfnis haben? Und vielleicht ist mein Segensgebet in Verbindung mit einer Berührung genau das, wonach ihre Seele sich sehnt?
Praktische Anregung und Abschlusssegen
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir überlegen, mit welchen Wünschen du die Geschwister deiner Gemeinde gerne segnen würdest. Mach doch einmal eine Liste.
Das war's für heute. Bete in dieser Woche besonders für Christen, die in Glaubenszweifel geraten sind, weil sie sich auf Sünde oder auf Irrlehre eingelassen haben.
Der Herr segne dich, schenke dir seine Gnade und lasse dich in seinem Frieden leben. Amen.