Viele von ihnen stehen unter großem Druck, Sorgen, Nöten und Ängsten.
Ich möchte sie heute mit dem Wort des Paulus grüßen: Unsere Bedrängnis, unsere Trübsal – eigentlich Bedrängnis, Einengung, Eingeschnürtsein – ist zeitlich und leicht. Sie schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit für uns, die wir nicht auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare schauen.
Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.
Es ist schön, dass Jesus mit uns reden will, und wir wollen dieses Lied singen: „Liebster Jesu, wir sind hier.“ Er will mit uns reden, er will sein Wort an uns richten.
Wir singen die drei Verse vom Lied 160. 160. Mhm, mhm.
Begrüßung und Einstimmung mit Lied und Gebet
Wir wollen beten, du unser Heiland Jesus Christus.
Du siehst tief hinein, auch in das Verborgene unseres Herzens. Du kennst unsere Gedanken von ferne. Wir wissen, dass viele unter uns betrübt, traurig, belastet und müde sind. Oft haben sie keine Luft mehr zum Durchatmen.
Alles liegt in deiner Hand, denn bei dir ist nichts unmöglich. Du hast uns in dieses Leben gestellt. Dieser Tag ist ein Geschenk aus deiner Hand. Hinter all dem, was uns erfreut, der Blüte und dem Sonnenschein, steht deine Macht und Größe.
Jetzt brauchen wir auch in unserem Leben die Befreiung, die Erlösung, den Durchbruch, die neue Freude und das neue Leben, das von dir kommt.
Wir wollen dir heute Morgen begegnen und deiner Macht. Wir wollen jetzt auch vor dir alles ausbreiten und dir sagen, was uns bedrückt und belastet.
Wir beten in der Stille. Du bist nahe all denen, die zerbrochene Herzen haben.
Armin
Lied des Vertrauens und Glaubens
Wir wollen ein neues Lied singen, Nummer 618. Manche kennen es schon. Unsere jungen Leute freuen sich immer wieder, wenn wir ein Lied im Rhythmus unserer Tage singen – um 6:18 Uhr.
Wenn die lasterhafte Welt dir zu schaffen macht, höre eher auf dein Gebet, Nummer 618. Mhm, Musik.
Wir wollen miteinander wieder etwas sprechen, und zwar über eines der großen Bekenntnisse der Freude, Nummer 762. Das ist aus Römer 8 und steht in unserem Gesangbuch unter Nummer 762. Es ist ein Abschnitt, den man auswendig können müsste.
Nummer 762 besprechen wir gemeinsam. Das können Sie in einem Stück miteinander. Ich kurz für uns:
Wer kann wider uns sein? Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat. Wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?
Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist der, der gerecht macht. Wer will verdammen? Christus Jesus ist gestorben, ja, viel mehr: er ist zur Rechten Gottes und tritt für uns ein.
Wer will uns scheiden von der Liebe Gottes? Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes in Christus.
Und wenn morgens, wenn Sie aufstehen, die Sorgen auf Sie fallen, dann sprechen Sie dies immer wieder und durch den Tag hindurch, bis der Friede Gottes in Ihrem Herzen ruht.
Jetzt hören wir Variationen zu dem Lied „Lobe den Herren, alle die in Ehren sind“. Mhm, mhm.
Wir singen nun miteinander ein Lied des Vertrauens, des Glaubens, Nummer 620. Gott will’s machen, dass die Sachen gehen, wie es heilsam ist.
Dieses Lied, Nummer 620, stammt von Johann Daniel Herrenschmidt, der in Bopfingen wie Cava war. Von dort brachte er die Typhuskranken nach einer großen europäischen Schlacht. Viele Verletzte wurden eingeliefert, und er hat sich ohne Angst diesen Verletzten und Sterbenden gewidmet – im Gottvertrauen.
Das ist ein eingeübtes, hochinteressantes Leben von Johann Daniel Herrenschmidt.
Wir sehen uns diese Melodie an. Das muss ich dazusagen: Sie stammt von Stützle, dem Stuttgarter Hofkantor. Diese Melodie, die jetzt wieder im Gesangbuch steht, war im letzten Gesangbuch uns genommen. Wir, die älteren Württemberger, lieben sie noch. Wir sind noch sehr vertraut damit.
Wir wollen nach dieser Melodie, die dort steht – Nummer 620 – singen, und zwar Frau Rigo. Wir singen zuerst die Verse eins bis vier, und dann teilen wir uns: Männer und Frauen mit dem Klavier.
Zuerst eins bis vier: „Gott will’s machen“. Mhm, mhm.
Und jetzt zur Begleitung des Klaviers: Die Frauen singen den fünften Vers, die Männer den sechsten, und dann singen wir die restlichen Verse wieder alle zusammen.
Einführung in die Predigt: Trost in der Bedrängnis
Und nun haben wir als Predigt den zweiten Korintherbrief, ersten Kapitel, auf Seite 212 in den Bibeln in Ihrer Reihe: 2. Korinther 1,3-11.
Es geht heute um den Trost. Darum sprachen wir auch so viel von den Dringlichkeiten unseres Lebens, von Belastungen.
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in all unserer Bedrängnis. Da müssen wir aufpassen, dass die Trübsal bei uns nicht schon abgegriffen ist – das heißt eigentlich Bedrängnis –, damit wir auch trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet werden.
Denn wie die Leiden Christi reichlich über uns kommen, so werden wir auch reichlich getröstet durch Christus. Haben wir aber Dringlichkeit, so geschieht es euch zu Trost und Heil. Haben wir Trost, so geschieht es eurem Trost, der sich wirksam erweist, wenn ihr mit Geduld dieselben Leiden ertragt, die auch wir leiden.
Unsere Hoffnung steht fest für euch, weil wir wissen, wie ihr an den Leiden teilhabt, so werdet ihr auch am Trost teilhaben.
Ich weiß, was das jetzt für uns bedeutet, denn für viele unserer Zeitgenossen ist das Leben eigentlich nur Spaß und Freude. Christen wissen jedoch, dass zum Leben das Leiden gehört.
Denn wir wollen euch, liebe Brüder, nicht verschweigen die Bedrängnis, die uns in der Provinz Asien – das ist Kleinasien, die heutige Türkei – widerfahren ist. Dort waren wir über alle Maßen beschwert und über unsere Kraft, sodass wir auch am Leben verzagten und das für beschlossen hielten: Wir müssen sterben.
Das geschah aber auch, damit wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzen, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt, der uns aus solcher Todesnot errettet hat und der uns auch retten wird. Auf ihn hoffen wir, er werde uns auch hinfort retten.
Dazu helft auch ihr durch eure Fürbitte für uns, damit unseretwegen für die Gabe, die uns gegeben ist durch viele Personen, vielen Dank dargebracht wird.
Reflexion über menschliche Schwäche und Glaubensvorbilder
Ich habe immer Mitleid mit den Politikern, die sich in den Wahlen dem Urteil der Wähler stellen müssen. Das ist so ein hartes Richten. Man hört so viele, die sagen: „Ach, guck mal, der hat Schwächen, und der hat Schwächen. Guck mal, wie der aussieht und wie der guckt, und immer wieder solche komischen Grimassen macht.“
Wenn jemand irgendwo gewählt werden will, muss er doch überlegen, sicher aussehen, strahlen, imponieren. Sonst kann man das nicht machen. Das muss Eindruck auf die Leute machen, Ausstrahlung haben. Da muss man gewinnen können.
Stellen Sie sich vor, ein Oberbürgermeister würde vor seinen Wählern hintreten und sagen: „Leute, ich habe große Schwächen, ich habe oft versagt, ich habe Ängste, mit denen ich nicht fertig werde.“ Das hat doch keinen Sinn. Der ist doch weg vom Fenster. Solche Leute kann man nicht brauchen. Er muss etwas darstellen, imponieren können. Man kann in unserer Welt heute keine Versager gebrauchen.
So verstehe ich auch gut, dass nicht nur die jungen Leute heute dauernd fragen: „Wo sind denn solche Vorbilder im Glauben?“ Wir suchen auch solche leuchtenden Persönlichkeiten, strahlende Männer, die uns Eindruck machen. Wenn die vorne stehen, dann sind wir alle hingerissen. Dann scheint wieder alles möglich, dann macht er alles, erreicht alles, imponiert mir.
Mir ist erst aufgefallen, dass die Redewendung, die wir heute haben, „eine Schau abziehen“, ganz jung ist. Laut dem Ulrich-Lexikon entstand dieser Ausdruck erst in der Mitte unseres Jahrhunderts. Er ist Ausdruck unserer Zeit. Das bedeutet: „Eine Schau abziehen“ liegt uns allen im Blut. Wir machen etwas Spektakuläres, etwas Tolles, etwas Großes, etwas Geräuschvolles. Alles soll gut sein, super.
Wir ziehen aber nur eine Schau ab. Wenn Sie in der Bibel lesen, gibt es auch Leute, die eine Show abziehen – zum Beispiel Herodes Agrippa. Er setzte sich auf seinen Thron, legte sich sein kostbares Gewand an und sagte: „Das ist Gottes Stimme, nicht die eines Menschen.“ Da schlug ihn der Herr, und er gab seinen Geist auf. Die Würmer fraßen seinen Leib. Das sind die strahlenden Männer aus der Perspektive Gottes betrachtet.
Wenn Sie dann die biblischen Zeugen ansehen – die Apostel, die Evangelisten –, Jesus selbst hat gewarnt: „Bitte keine Politik.“ Oft stößt man auf diesen Satz. Warum war Jesus so zurückhaltend? So kann er doch nicht die Welt gewinnen. Jesus, du musst raus, du musst Kampagnen machen! Nein, Jesus war ganz zurückhaltend.
Schauen Sie mal auf die Evangelisten. Wie reden die im Neuen Testament von ihrem Leben? Von Anfang an sprechen sie schonungslos und ungeniert von ihren Schwächen, wie sie versagt haben, erbärmlich waren, wie sie ihren Herrn verleugnet haben, wie sie geflohen sind in der Stunde der Gefahr, wie sie Jesus um einen Dienst baten und ihn doch enttäuschten. Sie waren fortwährend daneben, und sie erzählen das ungeniert.
Die Bibel hält nichts von strahlenden Persönlichkeiten. Wir halten viel davon, aber wir sind heute völlig durcheinander und gucken ganz falsch hin. Die Bibel hält nichts von strahlenden Persönlichkeiten.
Paulus zum Beispiel, in seinem Gemeindebrief an die Korinther – die Gemeinde war in einem Augenblick überdrüssig an ihm. Paulus machte eine schwache Figur. Sie suchten ebenfalls solche strahlenden Persönlichkeiten. Da waren gewisse Sektenhäuptlinge eingedrungen, die imponierten gewaltig. In diesem Augenblick schrieb Paulus den Korintherbrief und spricht ganz offen von seinen Schwächen und seinem Versagen.
Für mich ist Erfolg, und das macht das Evangelium für uns so stark, dass keiner von uns vor Gott nicht mit seinen Schwächen und Nöten offenbaren kann. Man kann sich im Leben lange etwas vormachen und sagen: „Ja, ich bin ein flotter Kerl, ich meistere das alles, ich brauche das nicht.“
Ich erinnere mich noch, als ich in jungen Jahren im Südwestfunk Morgendandachten halten durfte. Da kam ein Fachmann, der sagte: „Ihr dürft nicht immer nur für die Gescheiterten reden. Ihr müsst auch für die Erfolgreichen verkündigen, sonst kommt das nicht an. Die Leute wollen nicht eure Trostbotschaft hören.“ Unsinn! Das Evangelium ist eine Trostbotschaft, sonst nichts.
Die Erfolgreichen und Alleskönner müssen erst noch vor Gott merken, dass sie gescheiterte Existenzen sind, verlorene Leute, die keinen Atemzug aus eigener Kraft vollbringen können. Sie sollen nur so lange leben, so viele Minuten, wie Gottes Gnade sie lässt.
Wir haben heute eine völlig falsche Sicht der Dinge in unserer modernen Welt. Das Evangelium hat gerade deshalb seine Kraft, weil man es jahrelang wegschieben kann und sagen: „Ich brauche das nicht, ich brauche keinen Heiland, ich brauche keine Lösung.“ Bis man plötzlich in einer Lage ist, in der alles zusammenbricht.
Dann fragt man sich: „Was ist mein Leben? Ich versinke in bodenlose Tiefe, ich bin ein hilfloser Winzling. Was soll ich überhaupt mit meinem Leben? Wo bin ich? Was ist mein Leben überhaupt?“ Und dann entdeckt man die Gnade Gottes, den Trost, die Nähe Gottes.
Was ist die Gnade Gottes? Erbarmen, die Liebe meines Gottes, der mich sucht, der mir hilft, der mir beisteht.
Jetzt ist es interessant: Es mag viele geben, die imponieren und glänzen können, die ausstrahlen, auch im christlichen Glauben, im Christentum. Ich wünsche mir von ihnen, dass sie nicht dazugehören. Ich wünsche mir, dass sie nur diesen Tiefgang haben, dass sie sagen können: „Ich habe es erprobt, ich habe es erlebt.“
Heute Mittag bei einem Krankenbesuch konnte ich mit stammenden Worten sagen: „Jesus lässt nicht los.“ Das ist Evangelium. Was Größeres können Sie gar nicht sagen.
Gut ist für dich: Wer will denn jetzt noch gegen dich sein? Du bist nicht verlassen. Jesus hält so.
Die Grenzen der menschlichen Kraft und die Erfahrung von Paulus
Jetzt wollen wir zuerst über die Grenzen unserer Kraft sprechen. Die Not mit den Grenzen unserer Kraft – auch Paulus ist an seine Grenzen gestoßen. Was war das? Was ist in der römischen Provinz Asien passiert?
Wir kennen die Abläufe etwas aus dem Bericht der Apostelgeschichte. Ich denke, wir denken natürlich sofort an die Geschehnisse in Ephesus. Paulus hat dort in Ephesus eine wunderbare Arbeit begonnen. Aquila und Priscilla waren dort seine Freunde. Paulus hatte große Auseinandersetzungen in der Synagoge. Danach ging er in einen gemieteten Raum und begann dort eine Bibelschule im Haus des Tyrannus.
Es gab dann eine große Erweckung, einen Aufbruch. Es entstand eine große Gemeinde. Schließlich kam es zum Protest der Industrie- und Handelskammer von Ephesus. Diese hatten Sorge um ihren Dianatempel. Diana, die Göttin, war ein entschiedenes Weltwunder. Sie hatten kleine Tempelchen, die sie immer auf den Fernseher stellen konnten – damals gab es zwar noch keine Fernseher, aber sie waren wie kleine Stufen aufgebaut, die an Artemis und Diana erinnerten.
Die Goldschmiede hatten Angst, dass ihr Geschäft nicht mehr laufen würde, weil sich das Evangelium stark ausbreitete. Sie organisierten eine Protestversammlung im riesigen Amphitheater von Ephesus. Paulus, der später mit wilden Tieren gekämpft haben soll, dachte vielleicht an diese schweren geistigen Auseinandersetzungen. Paulus war so betrübt über die Maßen, so erschrocken, dass er die Grenzen seiner Kraft erlebte.
Wenn man den Bericht genau liest, kann es das aber eigentlich nicht gewesen sein. Paulus war selbst in diesen schrecklichen Unruhen unerschrocken, als diese fanatischen Massen im Amphitheater zusammenströmten. Er wollte sogar noch hingehen, doch die Gemeinde hielt ihn mit Mühe zurück. Sie sagten: „Sie werden dich in der Luft zerreißen!“ Ich glaube, das war noch nicht einmal die tiefste Betrübnis.
Paulus war ein Energiebolzen, ein Kämpfer. Paulus war nicht kleinzukriegen. Wenn man liest, wie das Schiff unterging, war Paulus nicht einfach ruhig, sondern richtete die Besatzung auf, die keinen Mut mehr hatte. Wie hat Paulus die jahrelange Haft ertragen? Wie wurde Paulus mit den Wunden fertig? Er trug tiefe Narben und war stolz darauf. Er sagt, das sei ein Zeichen seiner Treue.
Was hat Paulus durchgemacht, als er gesteinigt wurde? Was hat er durchgemacht, als ihn Räuber zusammenschlugen? Paulus wurde mit neununddreißig Hieben ausgepeitscht, mit blauen Flecken übersät. Was hat Paulus durchgemacht? Er war doch nicht kleinzukriegen.
Die Grenzen seiner Kraft zeigen sich für uns daran, was er durchgestanden hat: Grob gerechnet ist Paulus in fünfzehn Jahren ungefähr fünfzehntausend Kilometer gewandert, unermüdlich, trotz Durst, Hunger und körperlicher Krankheit, die ihn wirklich kaputt gemacht haben.
Das Schlimmste, was für Paulus in der Provinz Asien passierte, war die Enttäuschung über die Irrlehren, die in die Gemeinden getragen wurden, die Paulus gegründet hatte. Das war in Galatien oder in Korinth oder in Ephesus. Nach kürzester Zeit kam in der Gemeinde eine schreckliche Leere auf. Man sagte: „Rede doch nicht immer von Jesus! Wir müssen mehr über die Reinheitsgesetze reden. Jetzt müssen wir die Beschneidung wieder einführen und alles, was der Mensch tut.“
Paulus war das so wichtig: „Ich will euch nichts anderes predigen als Jesus, den Gekreuzigten.“ Die Christenheit aller Jahrhunderte hat diese alte Not: Alles andere wird wichtig, aber das eine, das Notwendige, wird auf die Seite geschoben. Dass ich im Leben und im Sterben nur gehalten werde durch die Gnade Jesu, der sein Leben für mich gegeben hat.
Paulus hat darunter gelitten, dass in allen Gemeinden selbst die Gläubigen auf diesen Unsinn hereinfielen. Sie stellten moralische Vorschriften und religiöse Regeln in den Mittelpunkt und schoben die herrliche, befreiende Botschaft des Evangeliums beiseite.
Ich behaupte jetzt einfach – manche Ausleger sehen das anders –, ich denke, das war die Not des Paulus. Er war fix und fertig. Da machte es keinen Sinn mehr zu predigen. Es war so furchtbar, dass all der andere Unsinn sich in den Köpfen der Gläubigen sofort wieder einschlich und das rettende, heilende Evangelium weggeschoben wurde.
Alle Briefe des Paulus sind in der großen Auseinandersetzung um diese Frage geschrieben worden. Paulus hat mit seinen Gemeinden in Asien um diese Frage gerungen. Dabei kamen die Lügenapostel, die sich als strahlende Männer ausgaben. Sie traten viel cooler auf und machten viel mehr Eindruck.
Paulus sagt: „Ich bin im Leben versagt. Ich kann nicht mehr. Die Last war zu schwer.“ Wenn selbst ein so unermüdlich kämpfender Mann wie Paulus am Leben versagt hat, kein Bild mehr hatte, aufgab und sagte: „Ich will nicht mehr, ich kann es nicht, ich bin ein Versager vor Gott“, dann mögen andere können – er konnte es nicht mehr.
Wie viel mehr sollten wir uns nicht wundern, wenn seine Mutter sagt: „Ich erreiche doch nichts bei meinen Kindern.“ Dass man müde wird mit seinem Zeugnis, wenn man sagt: „Ich kann nicht mehr.“ Wenn man den Kampf im Leben gegen die Großmacht der Sünde aufnimmt, probiert man es, aber man merkt plötzlich, dass man mit der eigenen Willenskraft scheitert.
Das sind die schlimmsten Enttäuschungen, wenn man an seinem eigenen Gutsein zerbricht und immer weiterkämpft und sich fragt: „Was soll ich denn noch machen und tun können?“
Die Kraft des Vertrauens auf Gott in der Not
Ludwig Hofacker, von dem wir in diesem Monat wegen seines 200. Geburtstages noch öfter sprechen werden, war ein sehr freisinniger und lebenslustiger Student. Letztlich wurde er durch seine furchtbare, rätselhafte Nervenkrankheit wachgerüttelt. Für ihn war das der Wendepunkt: „Wenn ich jetzt nicht Christus ergreife...“
Beim zweiten Punkt hat Paulus eine wunderbare, überwältigende Entdeckung gemacht. In dem Text, den Paulus durchgeht, verzweifelt er am Leben, klagt über die Maße, denkt schief, erlebt schwere Zeiten, und das Schiff gerät in die Fluten. In dieser ganzen schrecklichen Not macht Paulus eine Entdeckung: Wir sollen unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzen, sondern auf Gott, den Toten, der auferweckt ist.
Paulus, hast du das vergessen? Du hast es doch selbst gepredigt! Wissen Sie, wir predigen das auch immer wieder, wir studieren es ein, und ich habe Ihnen vorhin gesagt: Sie sollen es sich morgens wieder zurufen, aus Römer 8, und es tagsüber oft wiederholen. Sicher, bei uns gibt es Not. Was genau? Ich kann es nicht mit meiner Kraft, meiner Begabung oder meinem Willen schaffen. Es liegt nicht an meinem Wirken und Arbeiten.
Wir müssen immer wieder in die Pleiten, in das Versagen, in die totale Ohnmacht. Bei mir ist es eine Krankheit, bei anderen eine berufliche Krise, bei wieder anderen eine familiäre Enttäuschung – und alles bricht zusammen. Das hätte ich nie gedacht, dass ich einmal so einen Grund erleben muss.
Warum lässt Gott das eigentlich zu? Es klingt fast zynisch, aber es geschieht, damit wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzen, sondern auf Gott, den Toten, der auferweckt wurde und uns aus solcher Todesnot gerettet hat und retten wird. Paulus muss das immer wieder neu lernen.
Sehen Sie, man kann Jesus ganz gehören, doch immer wieder muss man es neu buchstabieren. Das ist in einem Christenleben so wunderbar: Man wird immer wieder neu überwältigt, wie groß unser Gott ist. Ich habe das Lied so oft gesungen, und auf einmal wird mir das ganz neu groß.
Warum sollte ich mich denn fürchten? Ich habe doch Christus noch. Wer will mir etwas nehmen? Ich habe es jetzt erst begriffen. Früher war ich festgelegt, ich habe wirklich alles aufgegeben. Ich war am Ende mit meinen Nerven, und dann erlebe ich das.
Paulus hat gesagt, wir müssen das fortwährend einüben. Er schreibt viel davon, zum Beispiel in 2. Korinther 4 und 2. Korinther 6. Dort heißt es, dass wir im Leben immer wieder das Sterben einüben müssen. Mit dem Wort gegrüßt: „Unsere Bedrängnis wirkt eine neue Herrlichkeit, die aber verborgen ist im innerlichen Glauben.“
Das Schöne daran ist, dass wir mit Christus immer größere Dinge ergreifen, auch wenn der äußere Mensch immer mehr verfällt und schwächer wird. Ich erlebe das ganz groß. Man kann sogar sagen, Paulus war so etwas wie ein Held im Neuen Testament. Aber Paulus war nicht einer, der klagte und in der Asche saß. Er war der, der dieses Ziel, dieses Lied sang: „Gott ist für uns – wer kann gegen uns sein?“
Und jetzt gehen wir in die Höhle des Löwen, nach Rom, und das Evangelium wird verkündet. Es gibt keinen Widerstand mehr, weil Paulus diese Entdeckung gemacht hat: Ich setze mein Vertrauen auf den Herrn, der Tote lebendig macht, und der aus meinem Leben noch etwas Großes machen kann.
Darum ist es jetzt so wichtig, dass wir Christen uns nicht schämen, auch unsere Niederlagen zu zeigen. Jeder darf wissen, dass wir leider durch und durch sündige Menschen sind, mit einem ganz bösen Herzen. Aber wir haben einen Heiland, der uns nicht aufgibt und große Pläne mit uns hat. Er will mit uns Siege erringen.
In einer Christengemeinde darf es nicht so sein, dass man sagt: „Nur nicht nach außen das Gesicht verlieren.“ Doch soll niemand höher von uns denken, als wir wirklich sind. Wenn Jesus nicht am Kreuz für mich gestorben wäre, gäbe es keine Hoffnung.
Das war die Botschaft, die Hofacker verkündete – so radikal, dass man 200 Jahre später noch davon spricht. Du kannst gar nichts anderes bringen. Paulus sagt: „Das sind die Leiden, die ich um Christi willen erdulde.“ Das muss ich leiden, und die Botschaft will ich immer wieder durch die Mühle drehen, damit die Gemeinde wächst.
Da muss ich durch. Erst wenn ich ausgepresst bin, kommt das nämlich richtig echt und erlebt sich darüber. Sonst nicht. Wenn Sie so leben, können auch gute Zeugen zerbrechen. Wenn Sie einmal durch die Bibel gehen, finden Sie überall, wie gute Menschen zerbrechen können – im Stolz, im Hochmut, in der Einbildung und Überheblichkeit.
Doch Gott sei Dank bleibt dann nur noch die nackte Gnade, das Bergen in der Liebe und in der Herzlichkeit Gottes. Davor darf ich mich nicht verweigern.
Beispiele von Glaubenszeugen und die Bedeutung des Leidens
Aber noch ein paar kurze Linien: So eindrucksvoll war der siebzehnjährige Zinzendorf, als er dort in Düsseldorf vor dem Jesusbild des Gekreuzigten stand. „Das tat ich für dich, was tust du für mich?“ schrieb er in sein Tagebuch.
„Ich bade in Highland, mich notfalls mit Gewalt in die Gemeinschaft seiner Leiden zu reißen.“ Er wollte doch nicht das Adelsleben haben. Er, wenn ich das höchste Haus, Ministerfamilie, doch Stiefvater Generalfeldmarschall und alles – höchster Zugang beim Kaiser ohne Anmeldung. Und er sagt: „Ich möchte doch nicht in dieser Scheinwelt leben. Ich will die Leiden Christi tragen, aber ein Mensch sein, der die Kraft Jesu erlebt.“
Und das hat ihn daher erleben lassen, wie viele Jahre war er auf einem Flüchtling und Vertriebene von seiner eigenen Herrschaft in Herrnhut. Er ist unstet durch die Welt gereist, dieser hohe Mann, weil er die Gemeinschaft der Leute hier hat. Aber dieses Jesuszeugnis hatte er, weil er das erlebt hatte, den Trost empfangen. Den Trost, den einzigen Trost, erzählt in einer Welt, wo alles spricht: „Was haben Sie denn in ihrem vergänglichen Leben? Warum wollen Sie sich denn wirklich gründen? Wo wollen Sie in der Todesnot Hoffnung schöpfen, wenn Sie sich nicht bergen können in der Gegenwart Jesu Christi?“
Oder ein anderes Beispiel, leider nimmer in unserem Gesangbuch drin: Das Lied von Karl Friedrich Hartmann. Er war einer von den liederlichen Hofpredigern Herzog Carl Eugens. Solitär, baut als Hofprediger an die Schule gerufen worden, dann die hohe Karlsschule als Ausbilder. Bald hat ihm natürlich der Herzog einen Fußtritt gegeben.
Dazwischen, an Biertischen, dichtete Hartmann, Karl Friedrich Hartmann, das Lied „Endlich bricht der heiße Titel“ – das einzige Lied, das wir früher im Gesangbuch hatten. Schauen Sie im Alten, vom Leiden, die Art und Weise, wie Jesus mit seinen Leuten vorgeht. Das, durch die Erfahrung der Leiden um Christi willen, wir zubereitet werden.
Auch andere Personen werden die guten und auch die hässlichen Seiten und das Treiben erleben. Die Glaubensgemeinschaft mit Jesus führt in die Gemeinschaft seiner Leiden hinein. Solche Erlebnisse sind ganz wichtig. Durch Erlebnisse sind ganz wichtig. Nicht jeder von ihnen muss leiden. Viele von ihnen leiden noch gar nicht.
Ich freue mich, wenn es in jungen Leuten gut geht, wenn sie sportlich aktiv sein können, wenn sie ihr Leben genießen. Aber für Christen ist es eine Pflicht, dass man mitleidet, als mitgebundene. Ob das nun verfolgte Christen sind oder ob das alte Menschen sind, die schwere Leiden führen, oder ob das Alterskameraden sind, die schon sehr viel durchmachen.
Ob man mitleidet an der Sinnlosigkeit des Lebens der Menschen, die uns begegnen, oder ob man mitleidet mit Freunden, wo die Familie zerbricht und die Not haben in ihrem Berufsleben oder wo sie mitleiden können – das ist ganz wichtig. Sonst kommt ein Missverständnis heraus. Das ist ein Irrtum, wenn Leute meinen, man kann nur trösten mit Dingen, die man selber durchgemacht hat. Das stimmt nicht.
Sondern nur das ist wichtig: Sie sollen empfindsam werden. Und das werden sie, wenn sie am Leiden Christi teilhaben. Wenn ihnen einmal dieser völlige Unsinn vergeht, als ob Christen strahlende Persönlichkeiten wären. Christen tragen die Nöte der Welt mit.
Dürfen Sie wissen, wie viele Menschen heute verhungern? Dass keine Nation auf der Welt so viel Reichtum hat wie wir. Und all das würden Sie mitdran leiden. Aber Sie dürfen den empfangenen Trost weitergeben, den Sie empfangen, erlebt, bewährt, erfahren.
Toll gesagt: „Ich habe es wieder ganz neu erfahren.“ Und er gibt es seiner Gemeinde in Korinth mit. Und so fing er dann an: „Gelobt sei Gott, gelobt sei Gott.“ Er hat nur ein Thema. Er will immer wieder reden von dem herrlichen Erbarmen Gottes, dem Vater Jesu Christi. Das hat auch dem himmlischen Vater das Herz abgedrückt, als sein Sohn so schrecklich lag am Kreuz.
Folgetag. Und wer das einmal erlebt hat, der weiß: Das ist der Trost, der gegeben ist, der einzige Trost.
Die menschliche Sehnsucht nach Trost und Gottes Barmherzigkeit
Ich sprach neulich mit einem Mann, der vielleicht wenig Zugang zum christlichen Glauben hatte. Er sagte zu mir: Die Kirche hat ein Problem. Sie redet zu viel von Gott und zu wenig vom Menschen. Darum ist die Kirche so unmenschlich.
Da habe ich einen Satz umgedreht, den er sicher nicht verstehen konnte, aber vielleicht können Sie ihn verstehen. Ich sagte: Nein, umgekehrt ist es. Die Kirche redet zu wenig von Gott. Wenn sie mehr von Gott reden würde, wäre sie menschlicher.
Niemand ist so menschlich wie Gott. Er ist der Vater alles Großes, der Vater der Barmherzigkeit. Die Menschen haben Herzlichkeit, aber sie finden sie nur bei Gott. Die wunderbaren Dinge der Menschlichkeit, die wir so rühmen, sind ja gar nicht bei uns Menschen. Wir sind alle so selbstsüchtig.
Gut ist der, der uns nach seinem Ebenbild geschaffen hat. Wenn wir mehr in das Wunder des Erbarmens und der Liebe Gottes hineinblicken würden, brennt unser Herz. Dann können wir mitfühlend sein. Dann wären wir Menschen, die auf andere zugehen könnten, sie verstehen könnten und mitfühlend sind.
Keine Sprüche machen würden, sondern echt sein. Selbst die Mütterlichkeit ist in der Vaterschaft Gottes begründet, der seinen eigenen Sohn dahin gegeben hat. Man kann es nicht größer und intensiver sagen als das: Trost.
Und was sollen die Menschen für einen Trost geben?
Zeugnisse von Glaubensstärke in Krankheit und Schwäche
Gestern sagte mir ein schwerkranker Patient auf der Intensivstation, dass die Krankenhaus-Seelsorgerin kaum glauben konnte, dass ich meinen Trost im Glauben finde. So etwas kennt sie kaum noch, dass ein Patient das sagt. Vielleicht haben wir es den Patienten immer gesagt: Das ist der einzige Trost im Leben und im Sterben. Was ist doch der einzige Trost im Leben und Sterben? Im alten Heidelberg hieß es: „Dass ich nicht mein eigen bin, sondern meines getreuen Heilandes Jesu Christi.“
Lassen Sie mich noch ein Beispiel geben. In der Schule – das ist schon lange her – hatten wir ein Chemiebuch, das viele Auflagen hatte und viele Schüler erfreute. Der Mann, der es geschrieben hat, hieß Dr. Paul Müller. Ihm bin ich später begegnet. Er war 28 Jahre alt, als er Multiple Sklerose bekam. In den ersten Jahren seines noch jungen Lebens sagte er: „Ich war noch froh, wenn ich eine halbe Stunde ohne fremde Hilfe spazieren gehen konnte.“ Später lebte er im Rollstuhl.
Vergessen Sie das nicht: Bei einer Hofacker-Konferenz in der Liederhalle, im Beethoven-Saal, haben wir ihn noch im Rollstuhl auf das Podium gehoben. Bruder Müller sagte zu uns: „Sagt doch noch einmal, warum das Leiden so wichtig ist.“ Dann gab Paul Müller diese Sätze:
In dieser Schule denkt man über die Rangordnung der Werte nach. Eine Lähmung hat zur Folge, dass vieles auf eine tiefere Stufe herabsinkt. Zum Beispiel das fröhliche Wandern in Wald und Felder, das Baden und Schwimmen. Der Gelähmte macht seine Glaubenserfahrung oft mit den kleinen Bedürfnissen des Alltags, die der Gehfähige gar nicht mehr beachtet: etwas herbeiholen eines Gegenstandes oder sonst eine unerwartete Hilfe. Dafür lernt man besonders zu danken. Es gibt tausend Gelegenheiten dazu.
Die lange Krankheit wird trotz aller Schwachheit des Leibes und der Seele zum Heiligtum, zum allerpersönlichen täglichen Erleben der Gegenwart Gottes, seiner Allmacht, Weisheit und Liebe. Viele Glaubensfrüchte reifen nur auf dem Boden des Verzichts, der Enthaltsamkeit, der Entsagung.
Können wir das als moderne Menschen noch verstehen, im Überfluss, in den herrlichen Erfahrungen? Dazu gehört die Erkenntnis, dass Krankheiten und körperliche Schwäche in Gottes Weltordnung eine wesentliche Bedeutung besitzen. Das ist der gute Segen, den er bereitet. Er ist der Vater Jesu Christi, Gott allen Trostes.
Ich wünsche Ihnen viele lebendige Erfahrungen mit diesem Trost Jesu Christi. Das Wort „Trost“ ist bei uns ganz besonders entwertet. Ludwig Feuerbach hat ja gemeint, wir würden die Leute in der Kirche vertrösten – auf das Jenseits. Wenn es uns nur gelingen könnte, dass wir diesen schwer-schönen, kranken Freude, Herrlichkeit groß machen können.
Bald darfst du einziehen zu Ehrlichkeit. Wir können ja gar nicht mehr trösten. Was heißt „Gott allen Trostes“? Was heißt eigentlich „Trost“? Da steht ein Wort im Griechischen: parakáleō. Das gleiche Wort steht im Johannesevangelium 14 für den Tröster. Und Sie wissen, dass dieser Tröster der Heilige Geist ist.
Das, was da geschieht im Trost, ist, dass der Heilige Geist uns in einer Situation, wo es menschlich nichts mehr zu hoffen gibt, ermahnt, aufrichtet, stärkt, fröhlich macht. Und das Allergrößte ist ein gutes Werk.
Dieser Trost soll so überströmen in unserem Leben, so stark kommen, wie Paul es am Schluss sagt. Helft uns durch eure Fürbitte!
Ich bin noch nie anders an einem Krankenbett gestanden, als dass ich dachte: Jetzt weiß ich nicht, was ich sagen soll. Wenn Sie genauso denken, ist das prima. Ganz schlimm ist es, wenn Sie sagen: „Jetzt lasse ich meine alte Platte laufen.“ Schreiben, schreiben, schreiben, sage ich. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Aber Herr, gib du deinen Trost! Er will Sie trösten.
Und dann dürfen Sie heute noch und in den nächsten Tagen viele andere trösten – mit dem Gott allen Trostes.
Armin
Abschluss und Segensbitte
Nun singen wir: Herr, weil mich festhält deine starke Hand. Die Liedernummern sind 646 und 625.
Herr, weil mich festhält deine starke Hand, alle vier fest. Lasst uns später zu dir, Gott allen Trostes, kommen.
Da waren Herzlichkeit und Dankbarkeit. Wir wollen dir danken für so unendlich viel Liebe und Barmherzigkeit, die du uns erwiesen hast. Am allermeisten danken wir für das Opfer deines Sohnes am Kreuz. Das Blut Jesu Christi macht uns rein von aller Unreinheit, von aller Sünde, von allen Anklagen und Schuld. Es versöhnt und macht uns den Weg in den Himmel frei.
Wir bitten dich auch für alle, die durch Leiden gehen, dass sie die Geborgenheit in dir erfahren – jedem von uns nach dem, wie wir es begreifen. Wir brauchen uns nur in deine Hände der Gnade fallen zu lassen, nicht sonst. Und das bleibt so, wie es ist. Wir wollen schauen in der Herrlichkeit.
Ja, wir bitten dich ganz besonders für unsere trostlose Welt um uns herum, für so viele Menschen, die nicht haben, was ihnen Frieden schenken könnte. Schicke uns, dass wir ihnen das so bezeugen können, dass dein Heiliger Geist es bekräftigt und festmacht in Menschen, die sonst keine Hoffnung haben. Die verzweifelt und aussichtslos sind.
Wir bitten dich ganz besonders jetzt für unsere Kranken, für die Leidenden, aber auch für alle, die in deinem Namen tätig sind. In so vielen Orten dieser Welt helfen sie in Krankheit und Leiden, in Altenheimen, Irrenanstalten und in den Hungergebieten der Welt. Möge dein Trost die Menschen fröhlich machen.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Sie können stehen bleiben. Wir möchten nur noch auf Folgendes hinweisen: In unserem Apriko-Zettel, in Apriko-Farben, haben Sie alles Wichtige.
Nächsten Sonntag ist Sommerzeit. Zum Glück gibt es noch einen zweiten Gottesdienst, aber da muss man aufpassen, denn alles ist um eine Stunde verschoben.
An die Bibeltage „Hiob“ in der Passionswoche möchte ich noch erinnern. Bitte nehmen Sie sich dafür Zeit, nehmen Sie die gelben Zettel mit und machen Sie andere darauf aufmerksam.
Danke Ihnen für alle Liebe, mit der Sie die Dienste mittragen.
Zum Plattdeutschen christlichen Fachkräfte-Projekt: Mein Bericht von Heidrun Edelbauer darin beeindruckt mich sehr. Die Schwarzensiedlung Katta Dura in der Vorstadt von Windhoek ist voller Elend. Dort haben sich viele körperbehinderte und geistig behinderte Menschen gefunden, die vegetierten. Andere Afrikaner haben sie angeleitet, gefördert zu werden. Das ist etwas Wunderbares: Wie ein Mensch in so einer trostlosen Gegend den Trost Christi weitergibt an die ärmsten Geschöpfe. Denn die Familien waren gar nicht angeleitet, wie man mit Behinderten und geistig Kranken umgehen kann.
Vielen Dank für alle Gaben für dieses Projekt.
Heute um 11:45 Uhr wird Jenny Weidner, Hohenheimer Straße 43, getauft.
Und nun will ich den Gott allen Trostes segnen lassen:
Herr, segne uns und behüte uns.
Dein Angesicht leuchte über uns und sei uns gnädig.
Erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.
