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Jünger und Brot

16.12.2018Lukas 9,1-17

Wer ist das? Was hat es mit ihm auf sich? Das war die große Frage, die sich die Jünger Jesu stellten, nachdem er mit Worten einen gefährlichen Sturm gestillt hatte.

Das haben wir in der Mitte von Kapitel 8 gesehen, im Rahmen dieser Predigtserie durch das Lukasevangelium. Im weiteren Verlauf hörten wir, wie Jesus weiterhin Dinge tat, die Menschen zum Nachdenken brachten, sie verwundert zurückließen und ihnen halfen, immer mehr zu erkennen, wer er wirklich ist.

Zuerst befahl Jesus, eine ganze Legion Dämonen aus einem Mann auszutreiben und ihn so zu befreien. Diese vollmächtige Handlung brachte die Menschen dazu, sich vor ihm zu fürchten. Dann heilte er eine schon viele Jahre lang sehr kranke Frau – und zwar allein dadurch, dass sie den Saum seines Gewandes berührte. Anschließend erweckte er ein totes Mädchen zum Leben zurück.

Seine Jünger waren die ganze Zeit dabei und hatten all dies miterlebt. Sie hatten gestaunt, so wie sicher auch wir zunächst über das, was Jesus tut, staunen. Doch langsam begannen sie zu verstehen, was es mit ihm auf sich hat. Sie erkannten immer mehr, dass in ihm und durch ihn die Macht Gottes wirkt.

Die Aussendung der Jünger und ihre Vollmacht

In unserem heutigen Predigttext, am Anfang von Kapitel 9, sehen wir, dass die Jünger nicht nur Beobachter der Macht Gottes bleiben, sondern diese ganz persönlich erfahren und weitergeben.

Bevor ich den Predigttext aus Lukas 9, Verse 1 bis 17 lese, möchte ich mit uns beten, dass der Herr uns hilft, Jesus klar zu erkennen. Vielleicht erkennen wir durch diesen Text auch etwas, das uns hilft, die Weihnachtstage ganz anders zu erleben.

Ich bete mit uns: Himmlischer Vater, danke, dass du deinen Sohn Jesus Christus in diese Welt gesandt hast. Danke, dass er durch seine Worte und Taten gezeigt hat, wer er wirklich ist – Gott, Gott mit uns, Immanuel. Wir bitten dich, dass du uns hilfst, das heute ganz klar vor Augen zu haben. Hilf uns, wirklich zur Ruhe zu kommen, von dir erfüllt zu werden und in Anbetung zu geraten. So können wir aus der Fülle, die du uns gibst, gehen und gesendet werden, um von dir zu zeugen in dieser Welt, die dich so dringend braucht. Wir bitten dich, dass du das tust zu unserem Besten, zum Wohl der Welt, in der wir leben, und zu deiner Ehre. Amen!

 Lukas 9,1-17: Jesus rief die Zwölf zusammen und gab ihnen Gewalt und Macht über alle bösen Geister, damit sie Krankheiten heilen konnten. Er sandte sie aus, um das Reich Gottes zu predigen und die Kranken zu heilen.

Er sprach zu ihnen: „Nehmt nichts mit auf den Weg – weder Staub, noch Tasche, noch Brot, noch Geld. Keiner soll zwei Hemden haben. Wenn ihr in ein Haus geht, bleibt dort, bis ihr weiterzieht. Wenn man euch nicht aufnimmt, dann verlasst diese Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen als Zeugnis gegen sie.“

Sie gingen hinaus, zogen von Dorf zu Dorf, predigten das Evangelium und heilten an allen Orten.

Die Reaktionen auf das Wirken Jesu

Es kam aber vor Herodes, dem Landesfürsten, alles, was geschah. Er wurde unruhig, weil von einigen gesagt wurde, Johannes sei von den Toten auferstanden. Von anderen aber hieß es, Elia sei erschienen. Wieder andere meinten, einer von den alten Propheten sei auferstanden.

Herodes sagte: „Johannes habe ich enthauptet. Wer ist aber dieser, über den ich solches höre?“ Und er begehrte, ihn zu sehen.

Die Apostel kamen zurück und erzählten Jesus, welche großen Dinge sie getan hatten. Er nahm sie zu sich und zog sich mit ihnen allein in die Stadt zurück, die Bethsaida heißt.

Als die Menge das merkte, zog sie ihm nach und ließ sich von ihm zu sich rufen. Er sprach zu ihnen vom Reich Gottes und machte gesund, die der Heilung bedurften.

Die Speisung der Fünftausend als Zeichen göttlicher Fürsorge

Aber der Tag begann sich zu neigen. Da traten die Zwölf zu ihm und sagten: „Lasst das Volk gehen, damit sie in die Dörfer und Höfe ringsherum hingehen und Herberge und Essen finden, denn wir sind hier in der Wüste.“

Er aber sprach zu ihnen: „Gebt ihr ihnen zu essen.“ Sie antworteten: „Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische, es sei denn, dass wir hingehen und für alle diese Leute Essen kaufen sollen, denn es waren etwa fünftausend Mann.“

Er sprach aber zu seinen Jüngern: „Lasst sie sich setzen in Gruppen zu je fünfzig.“ Und sie taten das und ließen alle sich setzen.

Dann nahm er die fünf Brote und zwei Fische, sah zum Himmel auf, dankte, brach sie und gab sie den Jüngern, damit sie sie dem Volk austeilten.

Und sie aßen und wurden alle satt, und es wurde aufgesammelt, was an Brocken übrigblieb: zwölf Körbe voll.

Interessanter Text, nicht wahr? Wir sehen, der Text besteht ziemlich offensichtlich aus drei Teilen, die wir nacheinander betrachten wollen.

In den ersten sechs Versen sehen wir, wie Jesus seine Jünger aussendet, um das Evangelium zu verkündigen, und wie er sie mit seiner Gewalt und Macht, mit seiner Vollmacht ausrüstet, um seine Werke zu tun.

In den Versen sieben bis neun erkennen wir, dass dies dazu führt, dass Menschen anfangen, sich über Jesus Gedanken zu machen.

Schließlich lesen wir in den Versen zehn bis siebzehn davon, dass die Jünger noch einiges zu lernen haben. Wir sehen, wie Jesus den Menschen das gibt, was sie wirklich brauchen.

Das sind die drei Punkte dieser Predigt, und ich hoffe, dass wir in der Entfaltung merken: Das hat etwas mit uns zu tun.

In gewisser Weise ist das dann mein vierter Punkt. Ganz am Ende möchte ich nämlich diese Dinge, die wir jetzt betrachten, noch sehr spezifisch und sehr konkret auf uns hin anwenden.

Die Beauftragung der Jünger mit göttlicher Vollmacht

Zu Beginn lesen wir, dass Jesus seine Jünger zusammenruft und sie beauftragt, das Evangelium zu predigen – genauer gesagt, das Reich Gottes zu verkündigen. Er befähigt sie mit seiner einzigartigen Autorität und Macht, das zu tun, was eigentlich nur er selbst tun konnte: Wunder zu wirken und Kranke zu heilen. Diese Wunder hatten die Jünger zuvor schon mit großem Staunen erfüllt.

Diese Wunder erfüllen dabei eine ganz konkrete Funktion: Sie sollen deutlich machen, dass die Botschaft, die die Jünger weitergeben, nicht einfach ihre persönliche Meinung ist. Sie zeigen, dass die Jünger keine Schwätzer sind, sondern dass die Botschaft einen göttlichen Ursprung hat. Die Wunder sind ein Beweis dafür.

So war es auch bei den Wundern, die Jesus selbst tat. Zum einen zeigte er dadurch, dass er ein barmherziger Gott ist, der Menschen liebt und Leid lindert. Er heilte viele Menschen und wirkte viele Wunder, um ihnen Gutes zu tun. Dabei machte er jedoch auch deutlich, dass er nicht alle immer heilen wird. Sein Hauptauftrag war es, eine Botschaft zu verkünden.

Vielleicht erinnert ihr euch an eine Situation zu Beginn seines Dienstes: Jesus heilte die Schwiegermutter von Petrus, und abends kamen viele Menschen zu ihm, die geheilt werden wollten. Jesus heilte viele von ihnen. Am nächsten Morgen aber ging er früh weg, um zu beten und einen Ort der Ruhe zu suchen. Die Jünger baten ihn: „Komm zurück, da sind viele, die auf dich warten.“ Denn die Nachricht hatte sich herumgesprochen, und viele wollten geheilt werden.

Jesus aber sagte: „Nein, lasst uns weiterziehen in andere Orte und Städte. Auch dort muss ich predigen, denn dazu bin ich gekommen.“ Er war gekommen, um eine Botschaft zu verkünden. Die Wunder waren Zeichen, die helfen sollten, zu erkennen, dass seine Botschaft göttlichen Ursprungs ist.

In Vers 2 lesen wir, dass er seinen Jüngern sagt: „Verkündigt das Reich Gottes.“ In Vers 6 heißt es, dass sie das Evangelium predigten. Das bedeutet nicht, dass sie ungehorsam waren oder eine andere Botschaft hatten. „Evangelium“ ist ein griechisches Wort und bedeutet einfach „gute Nachricht“ oder „frohe Botschaft“. Diese frohe Botschaft handelt vom Reich Gottes, das den Menschen nahegekommen ist.

Jesus sendet seine Jünger aus, um der Welt zu verkünden, dass die Herrschaft Gottes sichtbar anbricht, weil Gott selbst als Herrscher in diese Welt gekommen ist. Jesus selbst verkündete diese Botschaft oft mit den Worten: „Tut Buße und glaubt!“ Das heißt letztendlich nichts anderes, als sich abzuwenden von einem Leben unter eigener Herrschaft, von einem selbstbestimmten Leben, in das man sich nichts hineinreden lassen will.

Es bedeutet: Wendet euch ab, kehrt um und glaubt. Vertraut darauf, dass Gott der wahre Herr der Welt ist. Wendet euch ihm zu, fangt an, auf ihn zu hören und unter seiner guten Herrschaft zu leben. Jeder, der unter seine Herrschaft kommt und anfängt, auf ihn zu vertrauen, der tritt in das Reich Gottes ein. Das ist die Botschaft, die die Jünger verkünden sollen.

Sie gehen und predigen in den umliegenden Dörfern. Vorher wird ihnen gesagt: Nehmt nichts mit, kein Proviant, verlasst euch darauf, dass diejenigen, denen ihr die Botschaft bringt, euch unterstützen werden. Das ist ein gutes biblisches Prinzip bis heute: Diejenigen, die die gute Nachricht hören, sollen bereit sein, die weitere Ausbreitung dieser frohen Botschaft zu unterstützen.

Tatsächlich haben Menschen das seit jeher mit großer Freude getan. Für uns bedeutet das heute wahrscheinlich weniger, dass wir Missionaren unsere Türen öffnen und ihnen Herberge geben – auch wenn das manchmal der Fall sein kann. Vielmehr können wir großzügig geben, damit viele Prediger und Missionare ausgesandt werden, um das Evangelium anderswo zu verkündigen.

Das ist ein Privileg, das wir hier als Gemeinde haben. Sonntag für Sonntag senden wir Menschen von hier aus aus, um anderswo zu predigen. Auch heute predigen zwei unserer jungen Leute in anderen Gemeinden: Patrick Schmitz, frisch verlobt mit einer Frau aus Dachau, predigt heute in der Freien Gemeinde Dachau und wird es nächste Woche erneut tun. Simon Meyer, verheiratet mit einer Frau aus dem Bayerischen Wald, predigt im Bayerischen Wald.

So senden wir Leute teilweise zurück in ihre Heimat, um dort die Botschaft zu verkünden. Das können sie tun, weil sie aus der Gemeinde heraus unterstützt werden. So haben sie Zeit in der Woche, ihre Predigten vorzubereiten und das Wort treu zu verkündigen.

Jesus sagt seinen Jüngern, sie sollen sich darauf verlassen. Gleichzeitig macht er aber auch deutlich, dass sie nicht damit rechnen sollen, dass jeder sie freudig aufnimmt und unterstützt. Es wird Menschen geben, die diese Botschaft nicht hören wollen. Viele haben harte Herzen und lehnen im blinden Stolz ab, anzuerkennen, dass sie Umkehr und Buße brauchen – dass sie Sünder sind, die einen Retter brauchen.

Er sagt seinen Jüngern: „Wo ihr keine Annahme findet, da geht weiter. Geht zu denen, die bereit sind, die Botschaft mit frohem Herzen anzunehmen.“ Das ist ein gutes Prinzip. Dort, wo Menschen hören wollen, sollen wir freigiebig das Wort Gottes weitersagen und ihnen die frohe Botschaft bringen.

Wenn Menschen kein Interesse haben oder dieser Botschaft feindlich gegenüberstehen, können wir uns natürlich endlos mit ihnen streiten und unsere ganze Zeit und Energie in konfrontative Gespräche investieren. Aber das bringt nichts. Wir sollen das lassen und weitergehen zu denen, die bereit sind, die Botschaft zu hören.

Die Botschaft ist wichtig genug, dass wir unsere Zeit nicht bei denen vergeuden, die sie nicht hören wollen.

Die Jünger taten genau das. Sie gingen und führten ihren Auftrag treu aus. In Vers 6 lesen wir: Sie zogen von Dorf zu Dorf, predigten das Evangelium und heilten viele Menschen.

Das muss für die Jünger fantastisch gewesen sein, oder? Stellt euch vor: Sie waren bisher mit Jesus unterwegs und staunten über seine Wunder. Sie waren voller Ehrfurcht und sahen, wie er Menschen heilte. Nun sagte Jesus: „Ich gebe euch Macht und Autorität. Geht, predigt das Evangelium und heilt die Kranken!“ Und sie gingen los. Meint ihr, sie konnten das wirklich? Vielleicht hatten sie Zweifel.

Wie hatte Jesus das gemacht? Er hatte einmal die Hände aufgelegt und gebetet. „Okay, machen wir das mal. Gesund, gesund – wow!“ Ich habe mir überlegt, wie es für sie gewesen sein muss, plötzlich Gewalt und Macht zu bekommen. Etwas tun zu können, was bisher für sie völlig unmöglich war, wo sie zuvor nur Beobachter gewesen waren.

Ich muss zugeben, mir fiel keine wirklich gute Illustration aus meinem Leben ein. Das mag euch nicht wundern. Das Beste, was mir einfiel – und ich gebe zu, es ist eine schlechte Illustration – war, als ich meinen Führerschein machte und mein Vater mir den Mercedes-Schlüssel gab. Plötzlich hatte ich Macht! Ich war nicht mehr nur Beifahrer, ich konnte das Auto selbst fahren. Wow, das war cool und fantastisch!

Das ist natürlich nur ein blasses Abbild dessen, was hier geschieht. Die Jünger erhielten göttliche Vollmacht und taten, wozu Jesus sie ausgesandt hatte.

Die wachsende Bekanntheit Jesu und die Frage nach seiner Identität

Ab Vers sieben sehen wir, dass ihr Dienst und ihr Zeugnis nicht unbemerkt blieben. Ich lese uns noch einmal die Verse sieben bis neun vor:

„Es kam aber vor Herodes, dem Landesfürsten, alles, was geschah, und er wurde unruhig. Unruhig, weil von einigen gesagt wurde, Johannes sei von den Toten auferstanden, von anderen aber, Elia sei erschienen, und wieder andere meinten, einer von den alten Propheten sei auferstanden. Aber Herodes sprach: ‚Johannes, den habe ich enthauptet. Wer ist aber dieser, von dem ich solches höre?‘ Er begehrte, ihn zu sehen.“

Es ist interessant, wie diese Botschaft der Jünger Kreise zieht. Jesus ist in aller Munde. Die Jünger gehen hinaus, predigen und tun Wunder. Doch allen ist klar: Es geht letztendlich um Jesus. Über ihn wird gesprochen, über ihn wird spekuliert.

Diese Botschaft erreicht nun die umliegenden Dörfer und gelangt bis zum Königspalast des Herodes. Ihm kommen diese Spekulationen, diese wilden Vermutungen zu Ohren: Vielleicht ist Johannes der Täufer, der eigentlich nicht mehr lebt – denn Herodes hat ihn enthauptet – von den Toten auferstanden. Oder Elia, der einst vor vielen, vielen Hundert Jahren entrückt wurde und verschwunden ist. Die Juden erwarteten, dass er irgendwann wiederkommen würde. Vielleicht ist er jetzt zurück. Oder vielleicht einer der alten Propheten, wie Jesaja zum Beispiel, der vielleicht auch von den Toten zurückgekehrt ist.

Den Menschen ist klar: Das ist kein normaler Mensch, dieser Jesus. Das ist etwas ganz Außergewöhnliches. Und das Außergewöhnlichste, was sie kennen, sind die Propheten aus den Schriften des Alten Testaments. Besonders Elija und aus eigener Erfahrung vielleicht noch Johannes der Täufer. So fragt sich jeder: Wer ist dieser Jesus? Was hat es mit ihm auf sich?

Ich glaube, diese Frage stellen sich auch heute noch viele Menschen. Vielleicht stellen sie sie nicht so direkt, aber solche Spekulationen und Mutmaßungen gibt es auch heute. Sie sind nur ein wenig anders.

Manche sagen: Jesus ist wahrscheinlich einfach ein Hirngespinst. Eine Krücke für schwache Menschen, die Halt und Orientierung im Leben brauchen. Andere sagen: Nein, Jesus hat wirklich gelebt. Das ist gut belegt. Er war ein guter Morallehrer. Den brauchen wir. Wenn wir alle so leben würden, wie er es lehrte, wäre das richtig gut.

Wieder andere sagen: Jesus war ein Revolutionär. Er hat die Gesellschaft seiner Zeit verändert. Revolutionäre heute nehmen das gerne für sich in Anspruch. Wir sehen, wie verschiedenste Gruppen ihn für sich beanspruchen. Er ist derjenige, der die Kirche revolutioniert und komplett verändert hat. Heute gelten die ganz progressiven Leute als die treuen Jesusjünger.

Andere wiederum sagen: Jesus war einfach der Apostel der Liebe. Lasst uns einfach alle lieb sein. Und vieles, vieles mehr.

Vieles davon ist zumindest teilweise wahr. Aber wer ist Jesus wirklich? Das ist die alles entscheidende Frage.

Das ist auch die Frage, die Herodes sich stellt. Am Ende von Vers neun lesen wir, dass er begehrte, Jesus zu sehen. Das Problem war nur: Er ging dieser Frage nicht nach. Herodes suchte nicht aktiv nach einer Antwort für sich. Die Frage bewegte ihn nicht so sehr, dass er ihr nachging. Das ist tragisch.

Wenn du diese Frage für dich noch nicht geklärt hast, dann möchte ich dich ermutigen, dieser Frage nachzugehen. Herodes musste erleben, dass es einen „zu spät“ gibt.

Im Kapitel 23 des Lukas, ganz am Ende, lesen wir, dass Jesus, nachdem er gefangen genommen wurde, Herodes vorgeführt wird. Doch da war es zu spät. Herodes freute sich, denn er hatte schon lange darauf gewartet. Jetzt war Jesus endlich da und wurde ihm sogar freiwillig zugeführt. Herodes stellte Jesus Fragen, doch Jesus schwieg. Es gab keine Antwort mehr für Herodes.

Auch heute gilt: Geh dieser Frage nach, noch ist Zeit!

Die Advents- und Weihnachtszeit ist eine gute Zeit, sich mit dieser Frage zu beschäftigen. Hier sind viele Menschen, die gerne bereit sind, dir dabei zu helfen, herauszufinden, wer Jesus wirklich ist. Ich bin gerne bereit, dich dabei zu unterstützen.

Jana und Andreas, die wir gerade verabschiedet haben, sind einst aus diesem Grund in einen christlichen Entdeckerkurs gekommen, um für sich genauer zu klären, wer Jesus ist.

Wir werden auch im neuen Jahr, im Februar, wieder einen Christlichen Entdeckerkurs anbieten. Vielleicht ist das eine Gelegenheit, die du wahrnehmen solltest.

Die Rückkehr der Jünger und die Herausforderung des Glaubens

Nun, die Jünger waren jetzt fast so weit. Sie hatten ja einst auch diese Frage gestellt, die wir am Anfang bedacht haben: Wer ist dieser? Nun waren sie fast bereit, diese ganz wichtige Frage zu beantworten.

Tatsächlich heißt es in den Versen unmittelbar nach unserem Predigttext, in den Versen, die nächste Woche gepredigt werden, dass Petrus bekennt, dass Jesus der lange erwartete Messias ist, der von Gott gesandte Retter, der Christus.

Doch bevor es so weit war, mussten die Jünger noch ein weiteres Wunder erleben. Das wird uns im dritten Teil unseres Predigttextes berichtet, ab Vers 10.

Wir sehen, dass Jesus seine Jünger wohl nur für eine begrenzte Zeit ausgesandt hatte. Sie waren ausgegangen in die umliegenden Dörfer, hatten gepredigt und Kranke geheilt. Dann kamen sie zu ihm zurück.

In Vers 10 heißt es, dass sie zu ihm zurückkehrten und erzählten, wie große Dinge sie getan hatten. Wie klingt das für dich? Die Jünger kommen zu Jesus zurück und sagen: Jesus, wir müssen dir etwas erzählen. Hör mal zu, was wir getan haben.

Es ist ein bisschen so, als ob ich mit dem Mercedes meines Vaters wieder zuhause vor die Garage fahre und sage: Papa, komm mal raus, ich zeige dir, was für ein Auto ich fahre. Das ist mein Auto.

Wer hat hier etwas getan? Jesus hat ihnen seine Autorität und Macht gegeben. Er hat sie befähigt, seine Werke weiterzuführen. Sie tun das nur durch seine Macht, die durch sie wirkt. So meinen die Jünger, erzählend: Schau mal, was wir für große Dinge getan haben.

Und Jesus sagt: Okay, drücken wir mal die Pausetaste. Kommt mal mit, wir ziehen uns ein bisschen zurück. Kommt mal zur Ruhe.

Das klappt aber nicht, weil viele Menschen mitbekommen, dass Jesus in der Nähe ist und sehen, dass Jesus in Richtung der Stadt Bethsaida zieht. Sie folgen ihm.

Diese Menschen waren begierig, von Jesus zu hören. Wir sehen immer wieder: Dort, wo Jesus predigt, sammeln sich die Menschen.

Jetzt tut Jesus wieder das, wozu er seine Jünger ausgesandt hatte. So spricht er hier zu ihnen vom Reich Gottes und macht gesund, die der Heilung bedurften.

Die Leute können nicht genug davon bekommen. Irgendwo außerhalb der Stadt Bethsaida, in der Wüste, predigt Jesus den ganzen Tag lang.

Die Leute bleiben dort, obwohl sie nichts zu essen haben und obwohl nicht klar ist, wo sie die Nacht verbringen können.

Diese Menschen scheinen davon auszugehen, dass es nichts Besseres und nichts Wichtigeres gibt, als nah bei Jesus zu sein und seine Worte zu hören.

Die Herausforderung der Jünger und das Wunder der Speisung

Die Jünger scheinen das noch nicht ganz zu erkennen. Vielleicht wollen sie Jesus einfach für sich behalten, um ihm noch ein bisschen mehr zu erzählen, was sie so Tolles getan haben. Auf jeden Fall haben sie einen Vorschlag für Jesus parat: Sie sagen, er solle die Leute wegschicken, damit diese sich in der Umgebung selbst versorgen können. Dann könnten sie etwas essen und schlafen, und die Jünger hätten ihre Ruhe.

Ist das nicht interessant? Die Jünger sind hier wirklich die zentralen Personen in diesem Abschnitt. Sie waren diejenigen, die Jesus ausgesandt hatte, damit sie seine Werke tun. Anschließend sollten sie ihm berichten, was sie Großartiges vollbracht hatten. Doch jetzt sammeln sie Jesus bei sich ein und meinen, ihm sagen zu müssen, was er tun soll. Das klingt nicht nach einer höflichen Frage, sondern fast wie ein Auftrag an Jesus: „Schick sie weg!“ Die Menschen müssen woanders hingehen, um versorgt zu werden.

An wen erinnert dich dieses Verhalten der Jünger? Ich kann dir sagen, an wen mich das erinnert: an mich selbst. Immer wieder neige ich dazu, mir etwas auf das einzubilden, was ich im Namen Jesu tue – auch wenn ich es nur tun kann, weil er mich dazu befähigt. Wenn die Predigerin hier irgendeine Wirkung hat, weiß ich natürlich, dass das nicht an mir liegt. Gottes Wort ist es, das ich nur weitergebe. Das, was ich aufgeschrieben habe, habe ich aufgeschrieben, weil Gott mir geholfen hat, diese Dinge zu erkennen.

Aber immer wieder vergesse ich das und denke: „Mensch, das habe ich aber wieder gut gemacht.“ Manchmal bete ich sogar und erkläre Jesus die Welt. Ich sage ihm, was er jetzt tun sollte, weil ich es so genau weiß und Jesus vielleicht auch einen Tipp von mir braucht.

Nun, bis hierher. Ich werde niemandem zu nahe treten, aber ich glaube fast, dass wir alle immer mal wieder in der Gefahr stehen, so zu denken und zu handeln. Deshalb müssen wahrscheinlich nicht nur die Jünger, sondern auch so mancher unter uns diese Lektion lernen, die Jesus seinen Jüngern erteilt.

Ab Vers 13 lesen wir davon: Da heißt es: Jesus spricht zu ihnen: „Gebt ihr ihnen zu essen?“ Sie antworteten: „Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische. Es sei denn, dass wir hingehen und für alle diese Leute Essen kaufen.“ Denn es waren etwa fünftausend Männer.

Jesus sagt ihnen also: „Ey, ihr habt doch schon so große Dinge getan. Macht doch mal ein kleines Abendessen hier parat.“ Die Jünger geben sofort zu, dass sie jetzt ein bisschen mit ihrem Latein am Ende sind. Dann sehen wir, dass Jesus allein in der Lage ist, das zu geben, was die Menschen brauchen.

Es heißt weiter: Er sprach aber zu seinen Jüngern: „Lasst sie sich setzen in Gruppen zu je fünfzig.“ Und sie taten das und ließen sich alle setzen. Dann nahm er die fünf Brote und zwei Fische – das waren wahrscheinlich kleine Brote, kleine Fladen – schaute zum Himmel, dankte, brach sie und gab sie den Jüngern, damit sie sie dem Volk austeilten.

Sie aßen und wurden alle satt. Danach wurde aufgesammelt, weil sie an Brocken übrigließen – zwölf Körbe voll.

Seht ihr, was Jesus hier tut? Er folgt schöpferisch seinem Wirken. Beim Brechen des Brots vermehrt es sich. Er tut das, was nur Gott kann: In seinen Händen vermehren sich Brot und Fische so, dass nach der Speisung von fünftausend Mann mehr übrig ist als vorher – zwölf Körbe voll.

Aber Jesus tut Gottes Werke, weil er Gott ist. Das ist das, was wir zu Weihnachten feiern. Gott wurde Mensch. Jesus ist der Immanuel, das heißt „Gott mit uns“ – wie wir gerade gehört haben. Er ist der Herr aller Herren, der König aller Könige. Er verkündet das Reich Gottes, die Herrschaft Gottes, weil er selbst Gott, der Herrscher, ist.

Das Reich Gottes ist nah herbeigekommen, weil Jesus nah herbeigekommen ist. Der König ist da, und jeder, der unter seiner Herrschaft lebt, gehört zum Reich Gottes.

Die Jünger, die er aussendet, sind einfach seine Botschafter, seine Nachfolger. Er hat sie dazu befähigt, das weiterzugeben, was er zu bringen hat.

Die Bedeutung des Brotwunders im größeren Kontext

Wir sehen hier die Speisung der 5000, die auf dreifache Weise funktioniert.

Zum einen ist sie einfach das, was hier geschieht: Jesus zeigt seine Barmherzigkeit. Er möchte die Menschen befähigen, bei ihm zu bleiben und ihn weiter zu hören. Deshalb versorgt er sie.

Doch in gewisser Weise ist diese Versorgung der 5000 auch ein Bild für das, was zuvor bereits geschehen ist. Die Aussendung der Zwölf war im Prinzip nichts anderes als das, was er jetzt hier tut. Er gibt den Jüngern etwas, damit sie es weitergeben und viele in den Genuss dessen kommen, was Jesus zu geben hat. Das ist ein Bild aus seiner Fülle.

Außerdem verweist dieses Bild nicht nur auf die Aussendung zurück, sondern auch nach vorne. Jesus erklärt im Zusammenhang mit dem Brotbrechen und Verteilen im Johannes-Evangelium: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten“ (Johannes 6,35).

Gar nicht lange danach sitzt er mit seinen Jüngern wieder zu Tisch. Diesmal sind keine fünftausend Leute dabei, sondern es ist der Vorabend seiner Kreuzigung. Da nimmt er das Brot, dankt, bricht es und gibt es ihnen. Er spricht: „Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird.“

Was Jesus hier im Brotwunder tut, stellt wunderbar dar, was er gerade getan hat: Er gibt und sendet die Jünger aus, um das weiterzugeben, was er gegeben hat. Zum anderen zeigt es, was er tun wird: Er gibt sich selbst, damit die Menschen das bekommen, was sie brauchen, um leben zu können.

Die Bedeutung von Jesu Kommen und Sendung für uns heute

Dazu ist Gott zu uns Menschen gekommen, um sein Leben zu geben – als Lösegeld für viele. Er ist als Erster zu uns gekommen, denn wir hatten uns alle von Gott, dem Schöpfer und Herrn, abgewandt. Wir sind unsere eigenen Wege gegangen und haben damit gegen diesen guten Gott rebelliert und ihn ignoriert. Wir sind keine treuen Bürger seines Reiches.

Als gerechter Richter kann Gott eine solche Rebellion nicht ungestraft lassen. Aber er liebt uns so sehr, dass er sagt: Da, wo die Menschen nichts mehr von mir wissen wollen, da, wo sie sich von mir abgewandt haben, da, wo sie einfach ihr eigenes Ding machen und völlig vergessen haben, dass ich sie geschaffen habe mit einem Auftrag, da, wo sie nichts mehr von mir wissen wollen, da komme ich zu ihnen.

In Jesus Christus kommt Gott zu uns Menschen. Er lebt dieses perfekte Leben voller Liebe vor uns, vor unseren Augen. Er lehrt und verkündigt die frohe Botschaft, das Evangelium, dass wir versöhnt sein können mit dem König aller Könige. Er ruft uns dorthin. Dann zahlt er den Preis für unsere Schuld. Er nimmt unsere Schuld auf sich, damit wir befreit von unserer Schuld mit Gott leben können.

Er nimmt die Trennung von Gott, in die wir uns hineinbegeben haben, auf sich. So stirbt er am Kreuz und ruft: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Jesus erleidet die Gottverlassenheit so, dass wir wieder mit Gott leben können. Er ist der Emanuel, der Gott mit uns, der siegreich über Tod und Sünde am dritten Tag auferstanden ist und lebt.

Das ist die Antwort auf die Frage: Wer ist dieser? Der Gott, der zu uns Menschen kommt, das Brot des Lebens, das gebrochen wird, damit wir bekommen können, was wir brauchen, um leben zu können.

Einige Wochen nach seiner Kreuzigung und Auferstehung würde er seine Jünger wiedersehen. Und das bringt uns wirklich zu diesem vierten Punkt: Was hat das jetzt eigentlich konkret mit uns zu tun? Er kommt und sendet die, die erkannt haben, wer er ist.

Also, wenn du heute hier bist und sagst: Ja, ich weiß doch, dass Jesus Gott ist. Ich bin hier, weil ich das glaube und ihn deshalb anbeten will, dann steckt in diesem Text auch etwas für dich drin. Denn Jesus hat das, was er bei den Zwölfen getan hat, nur als Testlauf für das verstanden, was später noch geschehen würde.

Er sendet alle seine Jünger mit einem Auftrag, der nicht zeitlich begrenzt ist, sondern bis zum Ende aller Tage dauern wird. Und er sendet sie nicht nur in die umliegenden Dörfer, sondern in alle Welt. Das macht deutlich: Das war nicht nur ein Auftrag für die Zwölf. Die konnten nicht in alle Welt gehen und das bis zum Ende aller Tage tun. Das ist ein Auftrag, der allen Jüngern gilt.

Jesus hat verkündet: „Mir ist gegeben alle Gewalt, alle Macht im Himmel und auf Erden. Darum geht hin und macht zu Jüngern alle Völker, tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ (Matthäus 28,18-20)

Das ist unsere Berufung. Das ist der Grund, warum wir hier sind: damit wir noch andere Menschen in das Reich Gottes hineinrufen. Wenn wir sterben, sind wir in diesem Reich sicher und geborgen, wenn wir an Jesus Christus glauben als unseren Retter und Herrn.

Paulus selbst hat einst gesagt: „Christus zu kennen ist mein Leben, und Sterben mein Gewinn.“ (Philipper 1,21) Sterben ist okay, ich bin bereit. Aber ich habe noch einen Zweck hier auf Erden, weil ich gesandt bin, damit auch noch andere Menschen die Frage „Wer ist Jesus?“ erkennen können.

Klar, nicht jeder wird das hören wollen. Jesus hat ganz deutlich gesagt, manche werden diese Botschaft ablehnen. Das ist okay. Aber wir sind gesandt, diese Botschaft weiterzugeben, dort, wo Menschen bereit sind, uns zu hören.

Ich möchte ermutigen: Wenn du denkst, mich hört keiner, das nimmt ja gar keiner wirklich wahr, was ich sage – glaubt ihr, die Jünger hatten irgendeine Ahnung, dass Herodes in seinem Königspalast diese Gerüchte von Jesus gehört hat? Ich glaube, wir haben oft gar keine Ahnung, was Gott mit unserem Zeugnis macht.

Ab und zu bekommen wir mal einen kleinen Einblick. Ich war letzte Woche in meiner Heimatstadt und habe mich einen Abend mit einem alten Freund getroffen. Da kam er auch offen auf den Glauben zu sprechen, wie schon öfter zuvor. Im Nebensatz erwähnte er nur: „Ja, die ganzen Freunde, die mich früher nur als Nichtchrist kannten und jetzt wissen, dass ich Pastor bin, wir reden da regelmäßig drüber. Manche verstehen gar nicht, was mit dir passiert ist. Das ist ja interessant.“

Das wird wahrgenommen, da denken Leute darüber nach. Dein Zeugnis wird wahrgenommen. Und nicht immer führt es sofort dazu, dass Menschen zum Glauben kommen. Manchmal dauert es eine Zeit. Aber du bist ja auch nicht gesandt worden, um Menschen zu bekehren. Du bist gesandt worden als Botschafter.

Dann darfst du beten und Gott bitten, dass er daraus etwas macht. Und du darfst dich darauf verlassen, dass das Werk der Bekehrung das Werk des Herrn ist. Das kann nur er tun.

Die Jünger meinten, sie müssten Jesus erzählen, wie große Dinge sie getan haben. Manchmal erinnert mich das an Leute, die evangelistisch unterwegs sind. Wenn Menschen sich bei dir bekehren, preise den Herrn – er hat das gemacht, nicht du. Du musst ihm nicht erzählen: „Oh, guck mal, wie gut ich unterwegs bin, bei mir bekehren sich Leute.“ Gott, guck, das ist mein Mercedes.

Das gilt nicht nur für die Evangelisation, sondern auch für das Predigen, den musikalischen Lobpreis, jede Andacht und alles, was wir für den Herrn tun. Wir sollten uns nichts darauf einbilden. Ich bin dankbar, dass ich weiß, dass ihr Musiker, bevor ihr den musikalischen Lobpreis anleitet, betet, weil ihr wisst, wir können das nicht aus eigener Kraft tun. Auch diese Lieder werden Menschen nicht verherrlichen oder auf ihn hinweisen, wenn Gott nicht in den Herzen der Menschen wirkt.

Ich bin froh und dankbar, dass ihr das tut.

Am Freitag war ich mit Wolfgang Stolzner, einem unserer wirklich begabten Evangelisten, unterwegs. Wir sind ein bisschen durch die Nachbarschaft gegangen und haben Leute eingeladen zu Weihnachtsgottesdiensten. Bevor er durch die Tür ging, zog Wolfgang mich zurück und sagte: „Matthias, wir müssen noch beten.“ „Ah ja, Wolfgang, du hast Recht.“ Preist den Herrn!

Die Jünger mussten ihre Grenzen erst aufgezeigt bekommen. Als Jesus sie aufforderte: „Gebt mal den fünftausend Leuten zu essen, ihr habt das ja drauf“, sagten sie: „Wir können gar nichts tun.“ Er allein ist Gott. Er allein hat zu geben, was niemand sonst geben kann und was wir alle brauchen.

Bei ihm allein finden wir Vergebung unserer Schuld. Bei ihm allein finden wir ewiges Leben. Er ist das Brot des Lebens, das wir alle brauchen. Ohne ihn können wir nichts tun.

Einladung zur Besinnung und Anbetung in der Weihnachtszeit

Und deswegen, ihr Lieben, möchten wir uns Mut machen, die Advents- und Weihnachtszeit wirklich als eine besinnliche Zeit zu nutzen. Vielleicht ist es auch für uns eine Zeit, einfach mal still zu werden, sich zurückzuziehen und Zeit mit Jesus zu verbringen.

Uns von ihm die Hände füllen zu lassen, neu auf ihn zu schauen, zu erkennen, wie sehr wir ihn brauchen, ihn zu loben und zu preisen für das, was er für uns getan hat. Die Weihnachtszeit ist eine gute Zeit dazu, einfach eine besinnliche Zeit mit Blick auf Jesus zu erleben und neu in den Blick zu bekommen, wer er wirklich ist.

Dürfen wir weitergehen und Menschen Zeugnis geben. Und dafür möchte ich beten.

Himmlischer Vater, danke, dass du uns nicht brauchst. Aber was für ein Druck wäre das, wenn du uns brauchen würdest, wenn das Kommen deines Reiches von uns abhängen würde. Aber danke, dass du der Allmächtige bist.

Danke auch, dass du uns gebrauchen willst. Aber bevor du uns gebrauchst, bevor du uns sendest, lädst du uns ein, zur Ruhe zu kommen. Das ist immer der Weg des Evangeliums: Wir müssen erst empfangen, bevor wir weitergeben können. So wie die Jünger Brot und Fische empfangen mussten, bevor sie sie weitergeben konnten, so wie sie erst Macht und Gewalt empfangen mussten, bevor sie ausgeben konnten.

Herr, vergib mir und allen, auf die es zutrifft, dass wir zu oft einfach losgehen und aus eigener Kraft heraus meinen, agieren zu können. Hilf uns, einfach zur Ruhe zu kommen, in dieser hektischen Welt einfach zur Ruhe zu kommen vor deinem Thron, zur Ruhe zu kommen und von dir zu empfangen.

Danke, dass du immer da bist und dass du gibst aus deiner Fülle. Darum bitte ich dich, in Jesu Namen, Amen.