Einführung in den Umgang mit der Bibel
Was sagt die Bibel über den Umgang mit der Bibel? Fünf Punkte, die du wissen solltest
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt – Nachfolge praktisch: dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um ein Leben, das gelingt.
Gestern drehte sich alles um das Lesen der Bibel. Gott gibt uns sein Wort, damit wir es zuerst einmal lesen.
Wenn dir das nicht so leicht fällt, habe ich hier noch drei einfache Tipps für dich.
Du liest aufmerksamer, wenn du im Hinterkopf eine Frage hast. Die Frage könnte lauten: Was sagt der Text über Gott? Oder: Wie finde ich ein Prinzip, das ich heute anwenden möchte? Oder etwas anderes. Fragen machen wach.
Zweite Möglichkeit: Es war mir manchmal eine große Hilfe, als Gruppe zu lesen und dann über das Gelesene auszutauschen. Das kann motivieren, wenn man weiß, dass man nicht alleine liest.
Dritter Punkt: No quiet time, no breakfast – keine stille Zeit, kein Frühstück. Das war das Motto eines alten Bibellehrers, den ich vor zwanzig Jahren begleiten durfte. Einfach und simpel: Lies erst und iss später. Vielleicht bist du nicht der Frühstückstyp, bei ihm hat das wirklich geholfen. Aber die Idee, dass ich mir eine Belohnung aussuche fürs Lesen, ist gut.
Fragen, Gruppen, Belohnung – drei Tipps zum Bibellesen.
Vom Lesen zum Nachsinnen über Gottes Wort
Heute geht es nicht ums Lesen, sondern ums Nachsinnen. Lesen ist gut, aber es ist nur der Einstieg ins Nachdenken und Grübeln über Gottes Wort. Gottes Wort will gegessen und verinnerlicht werden.
So bringt es Jeremia in Jeremia 15,16 zum Ausdruck: „Fanden sich Worte von dir, dann habe ich sie gegessen, und deine Worte waren mir zur Wonne und zur Freude meines Herzens.“
Wenn du Erfolg im Leben haben möchtest und dir wünschst, dass dein Leben gelingt, dann führt kein Weg am Nachsinnen über Gottes Wort vorbei. Ein wirklich erfolgreiches Leben ist immer ein Leben, das viel über Gottes Wort nachdenkt und sich an Gottes Wort orientiert.
Woher weiß ich das? Psalm 1, die ersten beiden Verse, geben darauf eine Antwort: „Glücklich der Mann oder der Mensch, der nicht folgt dem Rat der Gottlosen, den Weg der Sünder nicht betritt und nicht im Kreis der Spötter sitzt, sondern seine Lust hat am Gesetz des Herrn und über sein Gesetz nachsinnt Tag und Nacht.“
Diese Verse sind sehr bekannt, werden meiner Meinung nach aber leider oft ignoriert. Glück gibt es nur für den, der seine Lust hat am Gesetz des Herrn und Tag und Nacht über sein Gesetz nachdenkt. Das klingt banal, ist aber wahr.
In Vers 3 heißt es weiter: „Er ist wie ein Baum gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit und dessen Laub nicht verwelkt; alles, was er tut, gelingt ihm.“
Wie ein Baum, der keine Angst vor Trockenheit hat, weil er an einem Fluss gepflanzt wurde, so ist der Mensch, der seine Lust am Wort Gottes hat und viel Zeit damit verbringt, über die Bibel nachzudenken. Was auch immer kommt, er wird immer eine Quelle der Freude, der Hoffnung und der Zuversicht sein.
Persönliches Zeugnis zum Umgang mit der Bibel
Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen meinem Interesse an der Bibel und dem Gelingen meines Lebens. An dieser Stelle möchte ich ein persönliches Zeugnis einflechten.
Ich habe es ausprobiert. Mit Anfang zwanzig habe ich mich bekehrt und damals entschieden, die Bibel zu lesen, sie zu studieren und genau das zu tun, was Gott mir sagt. In meinem Fall war das einfach, weil ich keine echte Alternative hatte. So zu werden wie mein Vater – naja, das war genau das, was ich nicht wollte. Also die Bibel.
Das klingt jetzt vielleicht naiv, aber ob man das wahrhaben will oder nicht: Jeder Mensch glaubt. Ich hatte mich entschieden, der Bibel als Gottes Wort Glauben zu schenken. Also fing ich mit Anfang zwanzig an, die Bibel zu lesen. Und ja, ich habe sie einmal im Jahr durchgelesen. Dann habe ich Predigten gehört, einfaches Bibelstudium gemacht, leichte Kommentare gelesen usw.
Ich habe mich immer tiefer in die Bibel hineingearbeitet, Lust am Gesetz des Herrn entwickelt, darüber nachgedacht, Antworten auf die Fragen des Lebens gesucht und gefunden. Das Grübeln und Nachsinnen hat sich ausgezahlt.
Heute blicke ich auf ein Leben zurück, das mir im Rahmen meiner Möglichkeiten gelungen vorkommt. Es war nicht unbedingt immer ein einfaches Leben, aber darum ging es auch nicht. Es geht darum, dass wir in diesem Leben mit den Herausforderungen klarkommen, mit denen wir durch unsere Biografie und unsere Lebensumstände konfrontiert werden. Dass wir kluge Entscheidungen fällen, Antworten haben, die tragfähig sind, ein Vorbild für unsere Kinder werden, im Glauben wachsen und gerecht leben.
Es geht um ein Leben, das gelingt – und zwar aus einer ewigen Perspektive heraus. Ich habe das für mich auf einem einzigen Weg gefunden: Ich hatte Lust an der Bibel. Ein Weg, der übrigens jedem Menschen offensteht.
Die Bibel als Quelle von Weisheit und Lebenserfolg
Psalm 1,3: Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit und dessen Laub nicht verwelkt. Alles, was er tut, gelingt ihm. Vielleicht ist das noch wichtig zu betonen.
Ich hatte nicht Lust am Wissen, sondern an der Bibel. Es ging mir nicht darum, nur viel zu wissen oder mehr als andere zu wissen. Vielmehr wollte ich über Gottes Wort nachdenken, weil ich Gottes Stimme hören wollte.
Die Bibel ist deshalb einzigartig, weil sie von Gottes Geist inspiriert wurde. Der Geist Gottes benutzt sie, um in mein Leben hineinzusprechen. So steht es im 2. Timotheus 3,16-17: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben“, wörtlich „Gott gehaucht“, also inspiriert. Alle Schrift ist nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung und zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes richtig sei und für jedes gute Werk ausgerüstet.
Gott gibt uns sein Wort, die Schrift, das Alte und Neue Testament, damit der Mensch Gottes – also jeder Christ – alles hat, was er zum Leben braucht. Wir erhalten Wissen, Unterscheidungsvermögen, Korrektur und Belehrung durch Gottes Wort. Doch all das bekommen wir nur, wenn wir uns auch mit der Bibel beschäftigen.
Auch wenn nicht alle die Gnadengabe der Lehre haben oder Bibellehrer sind, sollen wir alle viel Zeit mit der Bibel verbringen. So werden wir lehrfähig und lernen, uns in der Bibel wirklich gut auszukennen. Kleine Esras, von dem es in Esra 7,10 heißt: „Denn Esra hatte sein Herz darauf gerichtet, das Gesetz des Herrn zu erforschen.“
Genau darum geht es: Sich der Bibel wie ein Entdecker zu nähern. Wir sind Bibelforscher. Und wem gibt Gott Weisheit? Wen beschenkt Gott mit Klugheit und Verstand? Salomo sagt es ganz klar in Sprüche 2,4: „Du bekommst Weisheit, wenn du sie suchst wie Silber und ihr wie verborgenen Schätzen nachspürst.“
So ein bisschen Indiana-Jones-mäßig – Jäger des verlorenen Bibelschatzes. Darum geht es: im Leben genug Lust auf und Zeit für das tiefe Interesse an Gottes Wort zu reservieren.
Praktische Anregung zum Umgang mit der Bibel
Was könntest du jetzt tun? Du könntest überlegen, ob du in deiner Wochenplanung dreißig Minuten für das Nachdenken über biblische Themen oder für ein Bibelstudium einplanen kannst.
Wenn du Einsteigerthemen, Predigtreihen oder zum Beispiel einen Kommentar zu den Sprüchen suchst, schau mal bei www.frogwords.de vorbei.
Das war es für heute. Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.