
Herzlich willkommen zum Podcast der EFH Stuttgart mit Thomas Povileit und Jörg Lackmann. Unser Podcast möchte zum praktischen Christsein herausfordern und zum theologischen Denken anregen.
In der letzten Folge über den Himmel haben wir uns mit der Schaffung der neuen Himmel und der neuen Erde sowie dem himmlischen Jerusalem beschäftigt.
In diesem zweiten Teil über die Ewigkeit geht es um uns als Menschen. Wie ist unser Körper beschaffen? Was ist unsere Identität? Und wie werden Beziehungen zu Gott und zu anderen Menschen im Himmel gelebt?
Fangen wir mit unserem Körper an. Unser jetziger, alternder und vergänglicher Körper ist offensichtlich nicht für die Ewigkeit geeignet.
Wie werden wir in Zukunft aussehen, Jörg? Nicht äußerlich, sondern von der Art her wird unser Körper wie der von Jesus sein. 1. Johannes 3,2 sagt das eindeutig: Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, also sind Gläubige angesprochen. Es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; sichtbar ist das ja noch nicht.
Wir wissen aber, dass wir Christus, also ihm, gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar wird. Denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich, gleichwie auch er rein ist.
Wir bekommen also eine ganz neue Perspektive, wenn wir das verstehen und verinnerlichen: Wir reinigen uns selbst. Die Frage ist jetzt: Was bedeutet es, wie Jesus zu sein?
Das hätte ich dich auch gefragt, ja. Dem würde ich mich einfach mal auf zwei Wegen nähern.
Der erste Weg wäre, den Text gar nicht direkt auszulegen, sondern ihn theologisch zu betrachten. Das habe ich im Hinterkopf. In der systematischen Theologie, also in der eigentlichen Theologie, gibt es eine Unterscheidung der Eigenschaften Gottes in mitteilbare und nicht mitteilbare Eigenschaften.
Die nicht mitteilbaren Eigenschaften Gottes besitzt Gott allein und wir Menschen werden sie niemals haben. Die mitteilbaren Eigenschaften hingegen haben wir. Ich lese diese einfach mal auf.
Wenn es heißt, dass wir Jesus gleichgestaltet sein werden, dann werden wir nicht die nicht mitteilbaren Eigenschaften erhalten, sondern nur die mitteilbaren – und zwar in vollkommener Art und Weise.
Zu den nicht mitteilbaren Eigenschaften, die Gott immer sein wird und die wir niemals sein werden, auch nicht mit Auferstehungskörper, gehören zum Beispiel:
Was die Moral angeht, in seinem Werk und in seiner Güte, dem Weg, den er mit der Erde geht, hat er natürlich eine Vorkommenheit, die unsere übersteigt. Das werden wir also nicht sein.
Was wir aber sein werden, gerade im Blick auf die Frage „Ihr werdet sein wie Jesus“, ist Folgendes: Wir werden natürlich einen Geist haben, und zwar einen erneuerten Geist.
Als Persönlichkeit sind Weisheit, Wahrheit und Treue, das Gutsein, die Liebe, Gnade, Barmherzigkeit, Langmut, Heiligkeit, Gerechtigkeit, Eifer vor Gott, der Wille Gottes zu erfüllen, die Glückseligkeit und darauf werden wir jetzt ein bisschen näher eingehen, auch die Herrlichkeit, die Schönheit, die Vollkommenheit des Körpers, ebenso Glanz und Pracht, mitteilbar.
Du hast eben gesagt, das wäre so der erste Weg, wie du dich diesem Text nähern würdest. Wie ist denn der zweite Weg, wie du dich dem Text näherst?
Ja, da würde ich mich fragen, was mit „gleichgestaltet sein werden“ hier genau gemeint ist. Und da gibt es einen Paralleltext, den ich heranziehen würde, um mehr Licht auf diesen Text zu werfen. Der steht in Philipper 3,20-21.
Er beginnt mit den Worten: „Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel.“ Das bedeutet, dass unsere wahre Heimat im Himmel ist. Gleichzeitig richtet sich unser Blick auf die Zukunft, von der wir her den Herrn Jesus Christus als Retter erwarten. Er wird unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten, sodass er gleichförmig wird seinem Leib der Herrlichkeit. Dies geschieht durch die Kraft, mit der er sich selbst alles unterwerfen kann.
Wir sind also Himmelsbürger, und in der Zukunft wird er als Retter zu uns kommen. Er wird unseren Körper der Niedrigkeit verändern. Warum? Weil unser Körper vergänglich ist und unter dem Fluch steht. Er wird ihn umgestalten – und zwar so, dass er dem Körper seiner Herrlichkeit gleicht. Genau das ist gemeint, wenn gesagt wird, dass wir wie Jesus werden. Wir werden denselben Herrlichkeitsleib haben wie er.
Wir sind jetzt schon errettet, aber unser Körper ist noch vergänglich, und die Sünde ist noch in uns. Das wird in der Zukunft umgestaltet werden. Das sagt auch der Römerbrief, Kapitel 8, wo es heißt, dass wir auf die Erlösung unseres Leibes warten.
Diese Sterblichkeit wird, wie im Römerbrief Kapitel 8 beschrieben, zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes führen. Wir werden diese Herrlichkeit erfassen. Ich weiß, wie du dich in deinem Körper fühlst – oder andere Menschen. Vielleicht gehst du mal in ein Fitnessstudio, dort fühlen sich manche Menschen ein bisschen besser als wir beide hier. Aber das ist kein Vergleich zu der Herrlichkeit, die uns in Zukunft erwartet.
Wir kommen also von der Sterblichkeit und der Knechtschaft, wie es im Römerbrief Kapitel 8 heißt, zur Herrlichkeit. Doch wie soll das geschehen? Wie kommen wir von der Sterblichkeit zur Herrlichkeit? Durch eine Umwandlung. Das haben wir eben schon gelesen.
Im Römerbrief 8,11 steht: „Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird derselbe, der Christus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.“
Wenn ich jetzt sterbe, bevor Jesus wiederkommt, werde ich zu Staub. Meine Staubpartikel könnten sich mit einem Baum oder einer Maispflanze verbinden, die in der Nähe wächst – oder mit etwas anderem. Vielleicht hat ein anderer Mensch davon gegessen. Dennoch wird Gott es später irgendwie zuordnen.
Auf einem Friedhof ist das schwierig, aber es gibt Gegenden, in denen anders beerdigt wird. Gott wird es auf jeden Fall zuordnen. Er wird unsere sterblichen Leiber lebendig machen, auch wenn sie längst zerfallen sind.
Das zeigt eine Kontinuität: Es ist kein ganz neuer Leib, der mit mir nichts zu tun hat. Ich persönlich bin zwar in meine Atome zerfallen, aber ich werde auferstehen. Irgendwie macht Gott aus meinem Körper wieder etwas, das ich bin – allerdings verherrlicht.
Es wird eine Umwandlung sein, keine Neuschaffung. Meine Persönlichkeit und mein Körper, der nach dem Tod zerfallen oder sich aufgelöst hat, wird umgewandelt werden. So wird die Sterblichkeit zur Herrlichkeit.
Die Bibel spricht davon, dass ein Weizenkorn in die Erde fällt und stirbt. Aus diesem Korn entsteht etwas Neues, aber das alte Weizenkorn ist dann nicht mehr da. Stattdessen gibt es etwas Neues. Das Weizenkorn enthält jedoch bereits die gesamte DNA, also die gesamte Anlage für das Neue.
Paulus beschreibt dies im ersten Korintherbrief. Wir können gleich zu diesem Text gehen. Ich glaube, ich hatte die Verse eigentlich noch nicht eingeplant, aber da du das Korn schon erwähnt hast, lese ich einfach mal davor. Ich habe Erste Korinther 14, Verse 42 und 43 notiert, aber der Text zum Korn steht in Erste Korinther 15, Vers 35.
Dort heißt es: Einige fragen, wie die Toten auferstehen sollen und mit welchem Leib sie kommen werden. Sie können sich das nicht vorstellen. Das ist genau die Frage. Paulus antwortet darauf: „Du Gedankenloser, was du siehst, wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt.“ Eine Saat wird nur lebendig, wenn sie stirbt. Das gehört dazu.
Jetzt macht Paulus eine wichtige Unterscheidung: Was du siehst, ist nicht der Leib, der werden soll, sondern nur ein bloßes Korn – etwa vom Weizen oder einer anderen Saat. Gott aber gibt jedem Samen seinen besonderen Leib, so wie er es will.
Hier kommt der entscheidende Punkt: Nicht alles Fleisch ist gleich. Anders ist das Fleisch des Menschen, anders das Fleisch der Tiere, anders das der Fische und anders das der Vögel. Wir haben alle unterschiedliche Körper.
Paulus geht sogar noch weiter und spricht vom Universum und himmlischen Körpern. Es gibt himmlische Körper und irdische Körper. Aber der Glanz der himmlischen Körper ist anders als der der irdischen. Die Sonne hat einen anderen Glanz, der Mond einen anderen und die Sterne unterscheiden sich im Glanz voneinander.
So ist es auch mit der Auferstehung der Toten. Ich bin ein Mensch, ein „Menschenkorn“, und ich werde auch ein Mensch werden. Alles, was dazu gehört, ist schon in mir angelegt. Ein „Sonnenkorn“ wird eine Sonne werden, ein „Fischkorn“ wird ein Fisch werden – in diesem Bild. Das ist alles schon enthalten.
Natürlich wird das ein anderer Leib sein, ein Herrlichkeitsleib. Aber ich werde keine Sonne, kein Fisch und kein Vogel werden. Du wirst nach deiner Art geschaffen, im Grunde genommen. Nach meiner Art, aber eben nicht mehr vergänglich, nicht mehr natürlich und irdisch, sondern himmlisch.
Hier sind jetzt die zwei Verse, auf die ich hinauswollte: „So ist es auch mit der Auferstehung der Toten: Es wird gesät in Verweslichkeit und auferweckt in Unverweslichkeit. Es wird gesät in Unehre und wird auferweckt in Herrlichkeit. Es wird gesät in Schwachheit und wird auferweckt in Kraft. Es wird gesät ein natürlicher Leib und es wird auferweckt ein geistlicher Leib.“ (1. Korinther 15,42-44)
Vier Gegenüberstellungen.
Mein jetziger Körper ist verweslich, das ist offensichtlich. Ich sah mal jünger aus, und ich hatte auch mal keine Falten. Also mein Körper verändert sich. Ich widerspreche mir da nicht. Danke sehr. Ich bin keine Frau, die vielleicht auf Beauty-Farmen geht, aber auch Männer benutzen solche Einrichtungen. Im Himmel wird es keine Kosmetik oder Beauty-Farmen mehr geben. Warum? Weil der Körper nicht mehr vergeht, keine Falten mehr bekommt, keine Hautalterung oder Ähnliches. Das wird nicht mehr nötig sein.
Wir werden einen unverweslichen Körper bekommen, der keine Krankheiten mehr hat. Das ist entscheidend. Das Äußere war nur ein Teil. Keine Infektion, keine Alterung, kein Tod – alles ist weg, unverweslich. Da geht nichts mehr kaputt in Zukunft.
Dann steht: Wir haben jetzt einen Körper der Unehre, dann aber einen der Herrlichkeit. Warum der Unehre? Weil wir durch den Fluch und die Sünde, durch sündige Handlungen und Leidenschaften, nicht mehr so sind, wie wir sein sollten.
In der Zukunft werden wir einen Herrlichkeitsleib haben, und der wird auch anders aussehen. Ich weiß nicht genau wie, aber Daniel 12 beschreibt das: „Und viele von denen, die im Staub der Erde schlafen, werden auferstehen, die einen zum ewigen Leben, die anderen zur ewigen Schmach und Schande.“
Jetzt geht es um die, die zum ewigen Leben auferstehen, also um die Gläubigen. „Die Verständigen werden leuchten wie der Glanz der Himmelsausdehnung, und die vielen, die zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich.“ (Daniel 12,2-3)
Wir werden also in Zukunft sein wie der Glanz der Himmelsausdehnung. Manche sagen, das sei wie der Mond, andere wie die Sonne oder die Sterne – das soll egal sein.
Dann gibt es noch einen Vers in Matthäus 13: „Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden alle Ärgernisse und Gesetzlosigkeiten aus seinem Reich sammeln und in den Feuerofen werfen. Dort wird das Heulen und Zähneknirschen sein.“ (Matthäus 13,41-42)
Wieder diese Scheidung: Die Hölle für die, die nicht glauben, die das Rettungswerk Christi nicht angenommen haben und nicht auf seine Gerechtigkeit vertrauen. Das Gegenteil gilt für die Gerechten: „Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne im Reich ihres Vaters. Wer Ohren hat zu hören, der höre.“ (Matthäus 13,43)
Mein bisheriger Körper ist ein Körper in Unehre, der zukünftige Körper wird ein Herrlichkeitskörper sein, der auch scheinbar einen Glanz hat.
Genauso wie Johannes – das hatten wir letzten Abend schon – hat Johannes Jesus auf der Erde gekannt. Richtig.
Als er Jesus jedoch auf Patmos in der Offenbarung gesehen hat, fiel er wie tot nieder. So etwas war ihm auf der Erde nicht passiert. Warum? Weil Jesus dort im Herrlichkeitsleib erschien, mit diesen Feuerfackeln und der ganzen Beschreibung.
So ähnlich wird es wohl auch mit uns sein. Dieser Herrlichkeitskörper hat einen besonderen Glanz, der hier mit Sonne, Mond und Sternen verglichen wird. Wir sind keine Himmelskörper, aber unvorstellbar.
Genauso war es bei Mose. Als Mose Gott begegnet ist, hatte er diesen Glanz auf dem Angesicht. Warum? Weil er Gott gesehen hatte.
Jetzt kommt der Glanz, so bilde ich mir das ein, von innen, weil wir innen ohne Sünde sind. Das kann ich mir vorstellen. Oder wir reflektieren Gott perfekt, weil er das Licht ist – das hatten wir das letzte Mal. Auf jeden Fall haben wir einen Herrlichkeitskörper.
Das heißt übrigens auch: keine Unzufriedenheit mehr mit dem Körper, keine Scham. Ja, wir werden voll zufrieden sein, weil wir dann einen richtigen Herrlichkeitskörper haben. Schön! Manche sind ja mit vielen oder wenigen Dingen unzufrieden. Das werden wir in Zukunft nicht mehr sein müssen. Wir werden uns auf Gott konzentrieren und nicht ständig auf uns selbst schauen.
Wir werden einen perfekten Körper haben. Also keine Zukunft für Schönheitschirurgen, sozusagen. Die wird es so nicht mehr geben, sie werden umschulen müssen.
Bisher haben wir einen Körper in Schwachheit, dann einen in Kraft. Schwachheit ist klar: Kraft, Energie und Fähigkeiten nehmen im Lauf des Lebens ab. Je älter wir werden, desto mehr merken wir das. Irgendwann können wir nicht mehr selbst laufen, brauchen einen Rollator oder anderes. Das bleibt nicht so.
Wir werden jetzt keine Supermänner mit Superkräften sein, aber wir werden eine vitale, kräftige, lebendige Hülle für uns haben.
Bisher hatten wir den natürlichen Leib, dann kommt der geistliche Leib. Das heißt nicht, dass wir jetzt Geister ohne Körper sind – das wird manchmal missverstanden. Aber es ist eben ein Leib von oben, keiner mehr, der schwach und natürlich ist mit all der moralischen Schwäche, sondern jetzt vom Heiligen Geist geprägt. Deshalb heißt er geistlicher Leib.
Diesen Körper können wir auch an Jesus sehen, denn er hatte schon einen Auferstehungskörper.
Wenn du jetzt vom Körper des Herrn Jesus sprichst, können wir daran auch genauer erkennen, was es bedeutet, ihm gleich zu sein. Ja, denn er ist ja, nachdem er gestorben und auferstanden ist, den Jüngern erschienen – und zwar mit seinem neuen Körper. Das war nicht mehr der alte Körper.
Es gibt einige besondere Merkmale. Ein schwieriges Wort, aber ich bin ja noch in einem schwachen Körper, und das wird in Zukunft auch nicht mehr so sein. Genau, keine Versprecher mehr.
In Lukas 24, Vers 39 ist beschrieben, wie er den Jüngern erschien. Er kam in die Hütte hinein, wo immer sie auch waren, und sagte: „Schaut mich an, ich bin kein Geist, sondern bestehe aus Fleisch und Knochen.“
Wir werden also einen räumlichen Körper haben und kein Geist sein. Deshalb kann man ganz genau wissen: Wir sind keine Geistwesen, die irgendwo herumschweben, sondern wir haben Körper aus Fleisch und Knochen. Der Herr Jesus hatte das auch. Er sagt es ausdrücklich in Lukas 24, Vers 39.
Er wurde von anderen berührt, ebenfalls im selben Vers. Thomas schaute in seine Nägelmale hinein. Ob wir solche speziellen Merkmale haben werden, ist umstritten, denn das ist ja sein Heilswerk.
Ob jemand, der für Christus geschlagen wurde und Striemen hat, diese in der Herrlichkeit noch trägt, weiß man nicht genau. Ich tendiere dazu zu sagen, nein, aber ich weiß es nicht. Manchmal muss man Dinge auch offenlassen. So ist es eben.
Auf jeden Fall hatte Jesus diese Merkmale. Wir sehen auch, dass Jesus mit seinem Auferstehungskörper gegessen hat. Nach Lukas 24, Vers 42 aß er Fisch und Honig – also war er kein Veganer.
Wir können also mit diesem Auferstehungskörper essen. In der Zukunft werden wir das auch tun, zum Beispiel beim Hochzeitsmahl des Lammes im Himmel. Dort haben wir unseren Körper schon und werden essen.
Im Tausendjährigen Reich werden wir Wein trinken. Jesus sagte, dass er erst dann wieder mit uns trinken werde. Wir werden im Tausendjährigen Reich mit Abraham am Tisch sitzen und essen.
Engel können übrigens auch essen. Das sehen wir zum Beispiel bei dem Besuch in Sodom, bevor die Stadt unterging. Dort wurde den Engeln auch Essen angeboten, ebenso an anderen Stellen.
Der Auferstehungskörper kann also essen, auch wenn er es interessanterweise nicht mehr unbedingt nötig hat. Woher ich das weiß, weiß ich gar nicht genau, aber irgendwie sagt man ja, man brauche es in Zukunft nicht mehr.
Okay, aber er kann essen. Er ist erkennbar, natürlich. Anfangs wurde er nicht erkannt, zum Beispiel in Emmaus. Dort wurden den Jüngern auch die Augen gehalten, wie es heißt. Maria erkannte ihn am Anfang auch nicht, doch nachdem die Tränen weg waren und sie sich umdrehte, war Jesus erkennbar.
Jetzt stellt sich die Frage: Kann er durch Wände gehen, ja oder nein? Es gibt verschiedene Meinungen dazu. Er war plötzlich im Zimmer. Wie genau, ob ein Engel einfach die Zeit anhält, die Tür öffnet und wieder schließt, sodass man das nicht merkt – vielleicht so wie in einem Film à la Matrix – oder ob er durch Wände geht oder sich hineinbeamt, das weiß man nicht genau.
Fest steht nur, dass er auf jeden Fall Fähigkeiten hat, die wir nicht haben.
Ich meine, was in der Offenbarung immer wieder vorkommt und wirklich interessant ist, ist die Tatsache, dass wir einen neuen Namen bekommen werden. Da gibt es ja einen Bruder, für den das immer ein Hauptthema ist. Ihm muss ich auf jeden Fall sagen, dass er das heute hört.
In Offenbarung 2,17 steht: "Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Wer überwindet, dem werde ich von dem verborgenen Manna geben, und ich werde ihm einen weißen Stein geben, auf dem ein neuer Name geschrieben steht, den niemand kennt außer dem, der ihn empfängt."
Das gilt für jede Gemeinde, das sind die sieben Sendschreiben, also für alle Christen. Das hatten wir ja schon im letzten Mal bei 1. Johannes 5,5-6 besprochen: Alle Christen werden etwas bekommen. Hier ist die Gemeinde in Pergamos gemeint, nicht wie ich zuerst dachte in Thyatira.
Also wird jeder Christ in der Zukunft einen Stein haben, auf dem ein neuer Name steht, den niemand kennt. Was bedeutet das? Bedeutet das, dass es ein geheimer Name ist? Viele denken das. Ja, das könnte man vielleicht so sehen, das ist eine Möglichkeit.
Eine zweite Möglichkeit ist, dass es ein Name ist, den niemand sonst trägt. Ein neuer, einzigartiger Name, der aber sehr wohl anderen bekannt ist. Ich neige zu dieser Deutung. Warum? Weil in Offenbarung 3,12 steht, dass wir später drei Namen auf unserer Stirn haben werden. Wie genau das aussehen wird - ob es schwebt, ob es ein Tattoo ist oder anders - ist unklar. Aber wir werden diese Namen sichtbar tragen.
In Offenbarung 3,12 heißt es: "Ich will auf ihn, also auf den Gläubigen, den Überwinder, den Namen meines Gottes schreiben." Wir haben also den Namen des Vaters und den Namen der Stadt Gottes, das neue Jerusalem. Das ist ein neuer Name, wie es Jesaja 62,2 beschreibt: ein neuer unbekannter Name.
Und in Offenbarung 19,12 steht, dass dieser neue Name nur Jesus kennt und niemand sonst. Trotzdem haben wir ihn auf unserer Stirn. Das wirft die Frage auf: Wenn der Name auf der Stirn steht, ist das vielleicht etwas, das man nicht entschlüsseln kann. Wahrscheinlicher ist aber, dass dort der Name Gottes, der Name des neuen Jerusalems und auch Jesu Name stehen - ein Name, den vorher niemand kannte oder hörte.
Wenn das so ist, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass der Name, den ich bekomme, zwar einzigartig ist, aber jeder ihn kennen wird. Was heißt das nun? Gott wird neben meinem irdischen Namen, den ich jetzt habe, oder vielleicht statt dessen - ich glaube eher daneben - einen neuen Namen geben. Einen Namen, den er selbst aussucht und den keiner der Milliarden Menschen auf der Erde sonst haben wird. Nur du hast deinen, nur ich habe meinen. Und jeder andere wird diesen Namen kennen, weil auf den Stirnen auch Jesu Name zu sehen sein wird.
Das ist meine Auslegung, man kann es auch anders sehen. Ich denke, jeder wird es sehen können. In der Bibel drücken Namen immer dein Wesen aus. Wir kennen viele Namensänderungen: Sarai wurde Sara, Jakob wurde Israel, Abram wurde Abraham, Petrus wurde Kephas. Das drückt immer etwas aus.
Gott gibt dir also einen Namen, der genau dein Wesen beschreibt. Ich weiß nicht, wie das konkret sein wird. Aber du trägst dann einen Namen, der genau ausdrückt, wer du bist, und der von Gott kommt. Und dieser Name ist einzigartig. Das finde ich eine faszinierende Vorstellung.
Das zeigt auch, dass wir keine Nummern im Himmel sind, sondern dass Gott uns Namen gibt. Unsere Persönlichkeit wird dann noch stärker zum Vorschein kommen. Wir haben einen neuen Körper, der unsterblich, herrlich, ohne Schwäche und geistlich ist. Und jetzt bekommen wir einen individuellen Namen, der genau auf uns zugeschnitten ist. Jeder wird einen anderen Namen haben.
Das bedeutet: Wenn ich heute gefragt werde, wer ich bin, kann ich lange darüber reden. Oft vergleichen wir uns mit anderen oder verweisen auf unsere Leistungen. Aber wenn ich im Himmel gefragt werde, wer ich bin, und ich meinen Namen nenne, der an meiner Stirn steht und den Gott mir gegeben hat, dann ist das im Grunde allumfassend.
Dieser Name beschreibt meine wahre Identität so tief, wie es kein Mensch kann. Verstehe ich das richtig? Genau so würde ich es ausdrücken. Die ganzen Fragen nach der Identität, die heute sehr stark auftauchen und uns oft ein Leben lang beschäftigen - wer bin ich eigentlich und womit kämpfe ich - werden in der Zukunft gelöst sein.
Wir sind natürlich auf Gott ausgerichtet, aber er wendet sich in Liebe zu uns. Beim letzten Mal haben wir gesehen, dass er bei uns auf der Erde wohnen will. Und dann gibt er uns noch einen besonderen Namen, der unsere Identität zeigt. Er kümmert sich unglaublich um die Menschen.
Das löst unser Wesen nicht auf, sondern bringt es erst richtig zur Entfaltung. Es ist einfach Wahnsinn, sich das vorzustellen. Ja, wirklich Wahnsinn. Ich glaube, das sollte uns immer wieder beschäftigen.
Auch diese Dinge, die die Bibel sehr deutlich über die Zukunft und den Himmel sagt, sollten uns tief berühren. Das kann mein Herz schon mal in Richtung Himmel bewegen und mich gespannt machen, wie es dort einmal sein wird.
Es gibt so viele Gedanken. Bei der Herfahrt habe ich überlegt – oder war es gestern? Wir werden ja einen neuen Körper haben. Und dieser wird natürlich perfekt funktionieren, zum Beispiel beim Gehen.
Unser Jonas konnte ja nicht gehen. Er wird das erste Mal im Himmel gehen können. Ich finde das so wahnsinnig. Wenn er schon auf der Erde nicht gehen konnte, wird er derjenige sein, der das erste Mal im Himmel läuft. Das ist eine faszinierende Vorstellung.
Großmutter Modi wird jetzt weinen, wenn sie das hört, das weiß ich jetzt schon. So wird es viele Geschichten geben, die wir uns erzählen werden. Wir werden sagen: „Ach ja, gut.“ Wir könnten noch lange so weitermachen.
Ich würde dir noch ein paar kurze, häufig gestellte Fragen zum Himmel stellen.
Eine häufig gestellte Frage lautet, ob wir einander im Himmel erkennen werden. Was ist dazu zu sagen? Ja, natürlich. Die Vorstellung, dass wir dort allein stehen, nebeneinander, ohne nach links oder rechts zu schauen, sondern nur auf Gott, halte ich nicht für biblisch.
Warum denke ich, dass wir einander erkennen werden? Aus mehreren Gründen. Erstens wurde Jesus in seinem Auferstehungsleib erkannt. Das zeigt, dass wir erkennbar sein werden. Außerdem haben die Jünger auf dem Berg der Verklärung Mose und Elija erkannt, obwohl sie diese vorher nie getroffen hatten. Sie hatten kein Foto von ihnen, das stimmt, sondern es war eine übernatürliche Erkenntnis.
Ich glaube, wir werden jeden, den wir im Himmel noch nie getroffen haben, sofort erkennen. Wie das genau funktioniert, weiß ich nicht. Aber wir werden die Person erfassen und sofort gute Gespräche führen können.
Ein weiteres Beispiel: Als David von dem Tod seines Sohnes erfuhr, sagte er, dass er zu ihm gehen werde. Das zeigt, dass die Trennung nicht endgültig ist. Er weiß, dass er seinen Sohn in Zukunft wiedersehen wird.
Interessant ist auch die Ausdrucksweise im Alten Testament, zum Beispiel in 4. Mose 32 oder Richter 2. Wenn Menschen dort sterben, heißt es, sie werden zum Volk versammelt, oder bei Mose wird gesagt, er wird zu seinem Bruder Aaron versammelt, oder die Verstorbenen werden zu ihren Vätern versammelt. Das deutet darauf hin, dass wir uns natürlich erkennen werden.
Diese familiären Beziehungen, wie die zu den Vätern, werden nicht aufgelöst. Auch im Lukas-Evangelium Kapitel 16 erkennt Lazarus, der gestorben ist, Abraham und seinen früheren Herrn. Das zeigt ebenfalls, dass wir uns erkennen werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Wir werden einander auf jeden Fall erkennen.
Die Frage ist natürlich auch: Werden wir uns an die Vergangenheit hier auf dieser Erde noch erinnern, oder wird das alles von der Herrlichkeit, die wir erleben, verschwinden?
Du spielst auf Jesaja 65,17 an. Dort steht über die Zukunft: „Wir werden uns dem Vergangenen nicht mehr gedenken.“ Das heißt aber, denke ich, nicht, dass wir die Erinnerung verlieren. Vielmehr wird es einfach bedeutungslos. Nein, wir werden uns schon erinnern, aber das ist nichts im Vergleich zur Zukunft. Das ist eine Redensart.
Warum meine ich das? Die Märtyrer, die im Himmel sind – siehe Offenbarung 4 und folgende –, haben Gott ganz genau gesagt, was mit ihnen passiert ist. Sie wussten es ganz genau. Und sie waren schon im Himmel. Auch Lazarus wusste genau, was passiert war. Der Tod, sogar im Hades, wusste, dass es fünf Brüder gab. Sie haben sich an alles erinnert.
Die Grundsteine im neuen Jerusalem zeigen die zwölf Apostel, die Tore die Stämme. Da weiß man doch, was auf der Erde passiert ist. Jesus hat seine Nägelmale. Wie sollen wir denn anbeten, wenn wir nicht wissen, was früher war? Natürlich wissen wir das noch.
Jetzt sagen manche natürlich: Wissen wir dann auch, dass Menschen in die Hölle kommen? Können wir dann im Himmel glücklich sein? Ja, weil wir Gottes Maßstäbe haben und das in Zukunft anders sehen. Auch Lazarus war im Himmel schon bei Abraham und hat die anderen in der Hölle oder in der Vorhölle, sage ich mal, im Hades gesehen. Er wurde deswegen nicht unglücklicher, weil er jetzt Gottes Sicht hatte.
Wir werden ja voll Erkenntnis sein. Das wird kein Hindernis sein. Wir werden uns an die Vergangenheit erinnern, an alles, und wir werden glücklich auf Jesus schauen. Das heißt, er wird nicht nach menschlichen Maßstäben urteilen, sondern nach göttlichen Maßstäben.
Wir sind ja neue Menschen, wir sind dann vollkommen. Es wird nichts mehr geben, was uns von Gott ablenkt. Wir werden keinerlei Sünde mehr haben, keine Schwäche, nichts mehr. Das kann man sich jetzt kaum vorstellen, wie mit einer Waage, die überhaupt nicht ausschlägt. Da ist nicht mal ein Zittern, wenn man das, was auf der Erde ist, mit dem vergleicht, was im Himmel noch kommt.
Die Bibel sagt natürlich auch, dass es in der Ewigkeit keine Ehe mehr geben wird. Wie ist das dann? Werden wir Zeit mit unserem Ehepartner verbringen, sofern wir verheiratet waren? Werden wir unsere Kinder noch kennen, oder was denkst du?
Die Antwort hängt nicht davon ab, ob man glücklich in der Ehe war oder nicht. Es sollte eine objektive Antwort sein. Ernsthaft betrachtet steht in Matthäus 22: Die Sadduzäer wollten Jesus versuchen und stellten ihm ein Gedankenexperiment vor. Eine Frau war nacheinander mit fünf Männern verheiratet, die alle starben. Sie fragten, wessen Frau sie in der Auferstehung sein werde. Jesus antwortete ihnen, dass sie sich irren, denn in der Auferstehung heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet. Stattdessen sind sie wie die Engel Gottes im Himmel.
Weiter erklärt er, dass die Auferstehung der Toten so zu verstehen ist, wie Gott es gesagt hat: „Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.“ Daraus folgt, dass wir uns in der Zukunft nicht mehr vermehren und deshalb auch keine Ehe mehr haben werden.
Ich denke, wir werden etwas Besseres haben. Das Verhältnis, das wir zu unserem Ehepartner und zu unseren Kindern hatten – vorausgesetzt, es war gut – werden wir zu allen Menschen haben. Die Ehe nach Epheser 5 ist ein Bild: Die Ehe von Mann und Frau symbolisiert die Beziehung der Gemeinde zu Christus. Im Hochzeitsmahl des Lammes werden wir mit Christus verheiratet sein. Wir sind die Braut Christi, und Christus ist unser Bräutigam.
Wir sind alle eine Familie, wie es in Epheser 1,5 heißt: „Er hat uns dazu vorherbestimmt, seine Söhne zu sein.“ Wir sind alle Geschwister und bilden eine große Familie. Wir sind mit Christus verheiratet, und das, was auf Erden ein Bild war – und sehr schön –, ist nur ein kleines Abbild der Herrlichkeit, die uns in Zukunft erwartet.
Ich denke also, wir sind eine große Familie, die zusammen ist. Die engen Beziehungen, die wir auf Erden hatten, werden wir in der Zukunft weiterhin haben. Interessant ist an dieser Stelle, dass Jesus sagt, sie werden nicht verheiratet werden. Er nennt sich den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs – also Großvater, Vater und Sohn. Das zeigt, dass Bindungen weiterhin bestehen bleiben. Großvater, Vater und Sohn bleiben es, so wie Jesus es zitiert. Diese Bindungen werden nicht aufgelöst. Mein Kind wird immer mein Kind sein, meine Frau immer meine Frau. Aber wir sind eine große Familie, die in etwas Größeres hineingeht.
Übrigens denke ich, dass wir auch in der Ewigkeit noch Mann und Frau sein werden. Jesus war ja auch ein Mann, obwohl er ein Geist war, den niemand erkannte. Ich glaube, das Geschlecht bleibt erhalten. Einen Vers dafür kann ich dir leider nicht nennen, das ist meine persönliche Einschätzung.
Manches ist Spekulation, zum Beispiel wie es ist, wenn die Ehe nicht gut gelaufen ist oder wenn man auf Erden Single war. Wenn die Ehe nicht gut gelaufen ist, wird Gott alle Tränen abwischen. Es wird kein Leid und keinen Schmerz mehr geben. Wir werden in der Zukunft nebeneinander versöhnt und fröhlich zusammen sein. Es wird uns nichts ausmachen, sondern wir werden den Herrn preisen, dass er uns trotz der Schwierigkeiten auf Erden glücklich im Himmel zusammenführt.
Ich habe einen Scherz, den ich immer sage: Ich hatte mal einen Bruder, der meiner Überzeugung nach nicht ganz fair zu mir war. Ich habe oft gesagt, ich befürchte, im Himmel wohnt er vor mir, und durch seinen Schatten sehe ich nichts mehr. So nach dem Motto: Man weiß nie, wie es wirklich ist.
Aber ich denke, so wird es nicht sein. Wir werden versöhnt sein, voll Glück und Erfüllung. Es gibt auch Verse dazu, die ich jetzt nicht alle nennen kann. Wir werden Gott gemeinsam anbeten.
Vielleicht noch eine Frage: Wie ist das mit unseren Tätigkeiten im Himmel? Was werden wir dort tun? Werden wir überhaupt etwas tun, außer Gott anzubeten? Das Anbeten allein wäre ja schon gut genug.
Ja, das geht jetzt ein bisschen in die Theologie hinein. Das habe ich beim letzten Mal schon ein wenig angesprochen. In Offenbarung 22,3 steht zum Beispiel: Es wird keinen Fluch mehr geben, und der Thron Gottes und des Lammes wird in dieser himmlischen Stadt sein. Seine Knechte werden ihm dienen, und damit ist das Dienen in der Anbetung gemeint. Es gibt dafür sogar ein spezielles griechisches Wort. Wir werden ihn also anbeten.
Das ist keine langweilige Anbetung, sondern wirklich spannend. Wir werden nicht den ganzen Tag gelangweilt herumsitzen und uns fragen, wann die Anbetungszeit endlich vorbei ist. Stattdessen wird das unsere Herzen mit Freude erfüllen.
Ich persönlich denke, dass wir noch einige weitere Dinge tun werden. In Vers 5 heißt es zum Beispiel: Es wird dort keine Nacht mehr geben, und sie bedürfen nicht eines Leuchters noch des Lichts der Sonne, denn Gott der Herr erleuchtet sie. Sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Wir werden also nicht nur anbeten, sondern auch herrschen. Die Frage ist: Über was genau herrschen wir dann? Das ist die spannende Frage. Ich bin überzeugt, dass wir über die Erde herrschen, die es drumherum noch gibt, und über die Gläubigen aus dem Tausendjährigen Reich, die dort wohnen. Aber das führt jetzt etwas weit weg, vielleicht machen wir das irgendwann mal.
Wir finden das auch in Offenbarung 3,21: „Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, so wie auch ich überwunden habe und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.“ Wir sitzen also auf dem Thron zusammen mit Gott, beziehungsweise mit dem Lamm, um ganz genau zu sein. Wir sind Herrscher, und das wird Abwechslung bringen.
Anbetung ist hier, denke ich, nicht nur Gottesdienst im engeren Sinne, sondern unser ganzes Leben wird Anbetung sein. Es heißt ja heute schon: Euer Gottesdienst soll Anbetung sein. Und das nicht nur sonntags – das ist eine Verengung des Anbetungsbegriffs.
In Offenbarung 7 steht, dass die Heiligen im Himmel, also die aus der großen Trübsalszeit – die Märtyrer, die gestorben sind –, die ganze Zeit vor Gott stehen, Tag und Nacht. Aber sie werden den Thron auch mal verlassen, denn sie kommen ja bei der Wiederkunft auf die Erde zurück. Sie werden das Hochzeitsmahl des Lammes haben. Das heißt, sie werden nicht rund um die Uhr nur vor dem Thron stehen, sondern auch an diesem Mahl teilnehmen. Außerdem sind sie bei der Wiederkunft dabei und haben Wohnungen. Wozu gäbe es die, wenn sie sich dort nicht aufhalten würden?
Ich denke, wir werden auch mit anderen reden, auch über Gott. Wir werden nicht nur die ganze Zeit an einem Platz anbeten. Das werden wir zwar auch tun, aber wir werden auch miteinander reden, Gemeinschaft haben, quasi kommunizieren.
Das ist jetzt theologisch: Ist das himmlische Jerusalem das tausendjährige Reich oder nicht? Wenn ja, dann kommen die Völker hinein und bringen ihre Waren mit. Das sehen wir in Jesaja, wo beschrieben wird, dass Bäume gefällt werden und die besten Dinge der Kultur gebracht werden, um Gott zu ehren.
Wenn das so ist, dann haben wir außerhalb der Stadt ein ganz normales Leben, und auch in der Stadt ein normales Leben – aber eins, das Gott ehrt. Es wird Abwechslung geben, also Anbetung auf jeden Fall, und wir herrschen.
Daraus leite ich ab: Wir herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit. Im tausendjährigen Reich herrschen wir über Städte, je nachdem, wie Gott uns einsetzt. Ich denke, diese Herrschaft wird vom tausendjährigen Reich in die Ewigkeit hinübergetragen.
Der Himmel ist also irdischer, als wir oft denken. Das heißt, wir werden Gemeinschaft haben. Wenn wir in der Bibel von Gemeinschaft lesen, ist das oft mit Essen und Trinken verbunden.
Was denkst du denn, werden wir im Himmel auch essen und trinken? Also, können wir das? Das habe ich ja eben schon dargelegt: Der Auferstehungskörper kann es. Im tausendjährigen Reich werden wir es definitiv tun, das steht auch in den Bibelstellen.
Ich persönlich denke, dass es eine Kontinuität vom tausendjährigen Reich zur Ewigkeit gibt. Aber verschiedene Geschwister sehen das anders. Es gibt also verschiedene Meinungen dazu. Das müsste man genauer studieren.
Ich kann vielleicht ein paar Buchtipps geben, falls jemand das vertiefen möchte. Ich nenne drei Bücher und sage zu jedem, was ich daran gut finde.
Das erste Buch ist von Daniel Siemens: „Der Himmel“, herausgegeben bei Regatio. Jeder, der den Verlag kennt, weiß, dass es ein Buch ist, in das man wirklich auch etwas hineinschreibt und das man studieren muss. Das finde ich toll. Siemens beschreibt die Grundlagen sehr gut und stellt einige Verbindungen zum tausendjährigen Reich her. Er ist zurückhaltend, sagt aber doch einiges. Ich finde es als Grundlage gut, besonders für diejenigen, die gerne an sich selbst arbeiten. Wer nur ein Buch lesen will, für den ist es weniger geeignet.
Ein zweites Buch ist von John MacArthur: „Die Herrlichkeit des Himmels“. Er widmet etwa die Hälfte des Buches den modernen Berichten wie „Ich war im Himmel“ und zeigt, dass diese nicht stimmen können. Stattdessen vergleicht er das mit der Herrlichkeit des Himmels. Er geht dabei nicht in jedes Detail. Wenn man also Fragen hat wie „Wie ist es mit Essen und Trinken?“ oder „Wie ist es mit Ehe und anderen Dingen?“, dann würde ich das dritte Buch empfehlen.
Das dritte Buch ist von Randy Alcorn: „Der Himmel – was uns dort wirklich erwartet“. Das ist das umfangreichste Buch. Im Vorwort sagt Alcorn ganz eindeutig, man solle zuerst den ersten Teil lesen, bevor man zum zweiten Teil übergeht. Im zweiten Teil behandelt er Fragen wie „Gibt es Tiere im Himmel?“ – und ja, ich soll diese Frage auch beantworten. Nun ja, gut.
Im ersten Teil legt er die Grundlage. Im zweiten Teil sagt er manchmal ganz klar: „Ich denke, das ist so, aufgrund dessen und dessen.“ Dort ist er etwas freier in seinen Ansichten. Man darf nicht im zweiten Teil einsteigen und dann denken, dass man alles nachvollziehen kann, ohne die Grundlagen aus dem ersten Teil zu kennen. Er lässt manches offen und sagt auch: „Ich denke, das ist meine Meinung, aber wir lassen uns überraschen.“
Alcorn behandelt das Thema am detailliertesten und ist dabei am freiesten. Er denkt, dass der Himmel praktisch so sein wird wie das Paradies am Anfang, bevor Adam und Eva gesündigt hatten. Sie hätten dort auch die Ewigkeit gelebt. Es war ein Garten, es gab Tiere und andere Dinge. Alcorn glaubt, dass es nun perfekt sein wird und dass das tausendjährige Reich in die Ewigkeit übergeht. Die Merkmale des tausendjährigen Reiches bleiben dabei erhalten.
Er geht davon aus, dass Christus das Reich dem Vater übergibt – das ist klar. Die Frage ist, ob sich dann irgendetwas ändert. Er glaubt nicht. Deshalb kann er mit seinen Ansichten relativ weit gehen.
Das ist eine theologische Grundaussage, die man studieren muss. Also, diese drei Bücher sind vielleicht eine gute Empfehlung für alle, die das Thema vertiefen wollen.
Okay, vielen Dank, Jörg, für diesen Einblick in die Zukunft, die uns als Gläubige bevorsteht, die wir mit Jesus unterwegs sind. Wir werden mit Gott zusammenwohnen in einem unvergänglichen Körper und ihn auf eine Weise erfahren, wie wir es auf dieser Erde selbst in unseren besten Momenten nie erlebt haben.
Eins ist klar: Wir sitzen nicht gelangweilt auf einer Wolke, sondern sind voller Freude, wenn wir Gott anbeten, ihn in der Tiefe erkennen, loben und mit allen Gläubigen und Engeln für ihn leben, ihn singen und verherrlichen.
Ich denke, das ist sehr gut rübergekommen. Wir wünschen euch als Hörer, dass ihr von dieser Freude auf die Ewigkeit mitgenommen werdet. Außerdem hoffen wir, dass dieser Podcast euch motiviert hat, selbst über den Himmel zu studieren. So habt ihr nicht nur einen nebulösen Begriff im Kopf, sondern könnt mit sehr konkreten Vorstellungen, die aus dem Wort Gottes kommen, Leuten antworten, wenn es, wie in unserem Podcast, heißt: Wie wird es eigentlich im Himmel sein?
Ja, und das war es schon wieder, der Podcast der evangelischen Freikirche Evangelium für alle in Stuttgart. Wir hoffen sehr, dass ihr einen Impuls für euch mitnehmen konntet und euch schon darauf freut, dass Gott euch einen neuen Herrlichkeitsleib schenkt, mit dem ihr dann – und wir – mit Gott die Ewigkeit verbringen können.
Übrigens: Wenn ihr Fragen habt, über die wir sprechen sollen, oder Anmerkungen zum Podcast, schreibt uns unter podcast@efa-stuttgart.de.
Wir wünschen euch Gottes Segen und viel Freude dabei, wenn ihr über den Himmel nachdenkt.