
Letztes Mal bei der Doppeldecker-Crew. Dann packt heute auf jeden Fall Badesachen in euer gedankliches Gepäck. Wer das jetzt erledigt, ist selbst im Wasser.
„Hey, dürfen wir mitspielen?“
„Äh, klar, gern.“
Vielleicht waren das deine Freunde. Vielleicht sind sie da reingegangen und nie wieder rausgekommen. Also, ich würde gern wieder zurück in den Sonnenschein.
Leute, da, wo wir vorhin kurz aufgetaucht sind, steht jetzt das Wasser bis zur Decke. Heißt das, wir sitzen hier fest?
„Helga! Willst du uns sagen, dass unsere Kinder in die Lagunenhöhle getaucht sind?“
„Mhm, Lagunenhöhle?“
„Vorsicht, Marie!“
„Hey! Wie kann das sein? Die Seile waren fabrikneu und ziemlich dick. Vorher hatten wir ausgerechnet, wie viel sie tragen können. Locker das Vierfache von dem Gewicht des Doppeldeckers. Solche Seile reißen nicht einfach.“
Super seltsam. Vielleicht hat jemand den Doppeldecker sabotiert.
„Meinst du?“
„Aber wer denn?“
„Vielleicht der Nachbar, Herr Reinhard.“
„Irgendwie würde ich das auch Jonas zutrauen.“
„Weißt du noch, als er dem mal die Reifen plattgestochen hat, Phil?“
„Ja, schon. Aber das ist lange her. Er macht sowas nicht mehr.“
„Was denkst du dazu, Onkel Mike?“
„Dass das sehr gefährlich war. Ich denke nicht, dass Herr Reinhardt damit etwas zu tun hat. Er ist besser damit beraten, nichts weiter zu tun, das Fragen aufwirft. Trotz seiner Beweise ist die Sache sehr heikel, auch für ihn. Ich denke, er wird sich ruhig verhalten, bis die Verhandlung abgeschlossen ist.“
„Und Jonas?“
„Jonas hat euch gern und will euch nicht ärgern.“
„Wisst ihr was?“
„Hm?“
„Wir sollten erst mal den Doppeldecker zu Boden lassen. Vielleicht fällt uns dabei noch was auf.“
„Okay.“
Hallo Gudrun, komm doch rein! Du liebe Zeit, was passiert denn hier? Vielleicht kommen wir doch lieber später noch einmal vorbei.
Wir? Genau, komm herein, dann stelle ich euch vor.
Vielen Dank, liebe Gudrun, guten Tag zusammen.
Nicht der.
Hä?
Ja, hallo, guten Tag auch euch. Es ist kaum zu glauben, Thorsten hat einfach so meine Einkäufe vom Auto ins Haus getragen.
Er war bei dir im Haus?
Hätte er die Tüten an der Tür abstellen sollen oder was?
Wir haben Tee getrunken und wollten jetzt bei euch vorbeischauen.
Nun, jetzt haben wir uns ja getroffen. Vielen Dank, Gudrun, das war sehr aufmerksam von dir.
Wisst ihr, was hier abgeht?
Nein, kein Schimmer.
Ich merke schon, es passt gerade nicht für eine Plauderei. Dann vielleicht ein andermal. Es war jedenfalls nett, sie zu treffen und euch, ihr kleinen Racker.
Racker? Das heißt Kinder in alter Leutesprache.
Ja, vielleicht ein andermal. Kommt gut nach Hause. Übrigens, ein hübscher Doppeldecker, den Sie da haben, eine Bücker, richtig? Sie sollten aber kräftigere Seile benutzen, um ihn aufzuhängen.
Nun denn, auf Wiedersehen! Ich begleite dich noch nach draußen!
Liebend gern! Der hat mir gerade noch gefehlt.
Leute, ich gehe kurz an die frische Luft, bin gleich wieder bei euch.
Ohne Reaktionen abzuwarten, verlässt Mike die Scheune.
Was war das denn eben?
Keine Ahnung.
Kennt jemand von euch den Typen?
Nee.
Aber Onkel Mike war schon etwas komisch, oder?
Das lag an diesem Thorsten. Ich schätze, sie kennen sich.
Ja, meinst du?
Eigentlich würde ich sogar darauf wetten. Ich denke jedenfalls, wir werden ihn noch öfter sehen.
Hä, wie kommst du denn jetzt darauf?
Hast du gesehen, wie gut Run ihn angeschaut hat und er wie?
Wie zwei, die sich sehr gern haben.
Oh, ach so, das kann ja heiter werden.
So, da bin ich wieder. Wollen wir mit dem Doppeldecker weitermachen? Und mit der Geschichte?
Willst du uns nicht erst mal sagen, was da los ist? Ja, wieso bist du weggegangen?
Na gut, ich sollte euch nicht im Dunkeln tappen lassen. Thorsten und ich haben uns kürzlich schon mal getroffen.
Wusste ich's doch!
Ja, es war ein seltsames Gespräch. Da wollte er mir nicht sagen, wer er ist oder was er will. Irgendwie war es, als wollte er mir drohen. Aber ich weiß gar nicht womit.
Ich fand auch, dass er irgendwie drohend gewirkt hat.
Hattest du Angst?
Nee, das nicht, aber irgendwas ist faul an dem.
Möglich, er kommt mir auch so bekannt vor.
Na, von eurem letzten Gespräch, oder?
Nein, von woanders. Ich kann mich sonst immer an die Leute erinnern, mit denen ich zu tun hatte, aber ihn will mein Kopf einfach nicht zuordnen. Vielleicht hatten wir mal einen Filmeinsatz zusammen für eine Doku.
Ich glaube, dass er hier ist, um Ärger zu machen.
Ich glaube, dass er hier ist, weil Gudrun ihn gern hat. Und da dürfen wir nicht reinpfuschen.
Na, reinpfuschen ist das nicht. Wir wollen doch nur wissen, wer er ist.
Wie auch immer, Marie hat Recht, wir dürfen keine vorschnellen Entscheidungen treffen.
Falls er jetzt öfter hier sein sollte, werde ich ihn gut im Auge behalten.
Bis jetzt war alles friedlich. Dabei soll es auch bleiben.
Wir haben aber noch ein anderes Problem. Was denn? Wir hatten die Seile doch passend zugeschnitten. Jetzt ist eins mittendrin durchgerissen. Die beiden Enden sind zu kurz, um den Doppeldecker daran wieder aufzuhängen. Haben wir kein neues Seil mehr übrig? Keins, das lang genug ist. Dann hängen wir den Doppeldecker nächstes Mal wieder auf. Und was machen wir jetzt?
Erzählst du uns die Geschichte noch zu Ende, Mike? Mach ich gern. Wir müssen ja noch klären, wie er wieder aus dieser Höhle herauskommt.
Dafür müsst ihr euch erst mal vorstellen, dass ihr wieder drin seid. Ihr hört leise plätscherndes Wasser und das Trommeln von Wasserpumpen in der Nähe. Hier sind wir hergekommen, oder? Näher aus der Richtung. Hä, nein, ich bin ganz sicher. Ich aber auch. Oh Mann, und was machen wir jetzt?
Wir rufen Phil. „Phil, wir kommen zurück. Wo bist du?“ – „Ich bin hier, siehst du? Da lang.“ Na toll, auch das noch: Die Taschenlampe ist aus. Ist mir aufgefallen. Wenigstens wissen wir die Richtung. Hoffentlich hat Helga noch Licht.
Helgas Taschenlampe leuchtet noch. Aber in ihren Gedanken fühlt sich alles düster und traurig an. Wie lange sitzen wir jetzt schon hier? „Ich weiß es nicht.“ Aber immerhin ist es hier warm. Stell dir vor, wir müssten hier in Badesachen frieren. Aber ich habe keine Ersatzbatterie für meine Stirnlampe. Vielleicht mache ich sie besser aus, um Strom zu sparen. Na gut.
Ernst schauen die Mädchen einander an. Seufzend legt Helga den Schalter der Lampe um. Im Dunkeln hört Marisi leise weinen.
Draußen geht es dagegen sehr geschäftig zu. Gunnas und Helgas Pflegeeltern entwickeln gemeinsam mit Sammy einen Befreiungsplan. Auch der Bademeister hat sich überzeugen lassen. Er ist der Sohn des Laguneninhabers und trägt während seines Urlaubs die Verantwortung.
Der Kassierer hat sich mürrisch in sein Kassenhäuschen zurückgezogen. Er sagt: „Wenn morgen in den Zeitungen stünde, dass hier Kinder verloren gegangen sind, müssten wir sofort zumachen. Ja, vielen Dank für Ihr Mitgefühl. Natürlich tut es mir auch um Ihre Kinder leid. Wie auch immer, wir müssen zunächst den Standort der Höhle ermitteln. Danach sollten wir...“
„Moment mal, Sie wissen gar nicht, wo die Höhle ist?“ „Nun ja, wir hatten bisher keine Notwendigkeit, also...“ „Na, unglaublich!“
„Nur die Ruhe. Sammy, weißt du, wo die Höhle ist?“ „Darf ich vielleicht bitte ausreden? Wir möchten alle sehr gerne Ihre Gedanken hören, aber vielleicht lässt sie das Ganze abkürzen. Sammy?“
„Also, die Höhle ist irgendwo hier in der blöden Lagune. Blauen Lagune.“ „Sag ich doch, unter Wasser.“ „Weißt du nicht noch ein bisschen mehr?“
„Der Schwimmmann hier hat alle Papageientaucher weggescheucht, als sie es mir zeigen wollten.“ „Und die wissen, wo die Höhle ist? Das ist doch Zeitverschwendung.“ „Ja, es ist beeindruckend, dass dieses Tier hier spricht. Aber deshalb alles darauf zu setzen, was er sagt, das ist unvernünftig.“
„Und eine Unterwasserhöhle so lange geheim zu halten, bis Kinder darin verschwinden, ist nicht unvernünftig?“ „So meinte ich das doch nicht.“ „Dann lassen Sie ihn ausreden. Wir wollen unsere Kinder, und Sie wollen keinen Ärger. Wir sollten zusammenarbeiten.“
„Na gut, ich kann Arn rufen oder Pjan, Sie hören mich bestimmt. Dann können Sie herfliegen und uns zeigen, wo die Höhle ist.“ „Papageitaucher hier in der Lagune?“ „Aber schon gut, das geht schneller.“
„Aber vielleicht möchten Sie mir nun auch zuhören. Die Höhle zu finden heißt nämlich noch nicht, dass die Kinder schon wieder draußen sind.“ „Das stimmt allerdings. Möglicherweise kann ich die passende Ausstattung organisieren. Dafür musste ich kurz telefonieren.“ „Klingt gut, bitte machen Sie das.“
Er geht ein paar Schritte weit weg.
Und was passiert in der Höhle?
Phil, hier drüben, ihr klingt nah, aber warum sehe ich kein Licht?
Ausgegangen. Ich höre wieder Wasser. Wir haben es geschafft.
Hey Phil, schön, dich zu hören.
Ja, sehen kann man nicht gerade sagen.
Gut, dass du zurück bist, aber noch besser wäre es, wenn wir Licht hätten.
Vielleicht leuchtet ja eine Glühbirne über deinem Kopf auf, wenn du eine Idee hast, wie wir hier rauskommen.
Lass gut sein, Gunnar. Mann, das geht mir auf die Nerven.
Phil, nicht jetzt. Die ganze Zeit weiß Gunnar alles besser.
Mensch, dann bring doch du die tolle Idee, wie wir hier rauskommen oder wie wir erst mal Marie und Helga wiederfinden.
Beruhig dich, Phil, das bringt uns nicht weiter.
Wie kannst du überhaupt so ruhig bleiben?
Weiß ich auch nicht, aber irgendwie vertraue ich darauf, dass wir hier wieder rauskommen. Hoffentlich.
Die Mädchen können nicht endlos weit gelaufen sein.
Wie wär’s, wenn Gunnar und ich noch mal losgehen, immer in deiner Rufweite, Phil?
Wenn wir dich gerade noch hören, bleibt Gunnar stehen. Ich gehe dann noch weiter, in seiner Rufweite.
So kommen wir doppelt so weit.
Na, noch mal da rein, im Dunkeln, noch mal allein?
Aber es könnte unsere einzige Chance sein. Und diese Chance gilt es zu ergreifen.
Langsam, aber laut tasten sich Gunnar und Toni durch die Dunkelheit.
Marie und Helga ahnen davon noch nichts.
Bestimmt wollen sie mich nicht mehr. Ach, Marie, es ist so schlimm im Kinderheim. Es ist dort wie in den Filmen, in denen die Betreuer gemein zu den Kindern sind oder es nur widerliches Essen gibt.
Nein, das nicht. Eigentlich sind dort alle echt nett. Sie geben sich auch Mühe und so. Das Essen ist okay. Aber Süßigkeiten gibt es nur, wenn jemand Geburtstag hat.
Das ist es gar nicht. Sondern? Es ist keine richtige Familie. Für mich hat es sich nie so angefühlt, als gehöre ich dort wirklich hin. Oft ziehen Kinder weg, weil sie in eine Pflegefamilie kommen. Dafür ziehen andere dann ein. Man muss sich ständig neu aneinander gewöhnen und hofft immer, in eine Familie zu kommen.
Eigentlich hat man alles, aber ganz tief drin fehlt mir das Wichtigste. Das klingt super traurig. Und jetzt hast du Angst, dass du da wieder hinmusst und keine Familie mehr hast.
Marie würde Helga so gern trösten. Aber alles, was ihr einfällt, kommt ihr vor, als reiche es nicht, um Helgas Schmerz zu lindern. Nach einer Weile entschließt sie sich, Helga einfach vorsichtig in den Arm zu nehmen.
Helga, Marie, Helga! Hast du das gehört? Nein, sei mal kurz still! Ich bin hier, hört ihr mich? Antworten!
Wer ist das? Das ist Toni! Toni! Es hat geklappt! Marie, komm zu mir!
Ich verstehe nicht richtig, was er sagt. Er will, dass wir seiner Stimme folgen. Es klingt nicht so weit.
Komm, Helga, bleib dort. Toni, wir kommen!
Denkst du, wir können die Lampe wieder anmachen? Die Jungs haben ja auch noch eine.
Die Rufe gehen immer hin und her. An einer Abzweigung müssen Marie und Helga sehr genau lauschen. Sie sind sich nicht gleich einig, aus welcher Richtung sie Tonis Stimme gehört haben.
Sie entscheiden sich für einen Gang und hören Toni nun tatsächlich lauter. Bald haben sich die drei gefunden.
War das anstrengend, so viel zu laufen und alles barfuß. Ich bin froh, dass wir jetzt wieder hier sind. Aber ich höre das Wasser gar nicht plätschern.
Wir haben auch noch ein bisschen Weg vor uns. Aber erst mal bin ich mega froh, dass ihr wieder da seid.
Nun geht es mit Gunnar weiter. Er und Toni rufen einander zu, damit die Gruppe den Rückweg findet.
Draußen in der Lagune ist inzwischen alles bereit für die Befreiungsaktion.
Liebe Badegäste, wir haben ein besonderes Angebot: Innerhalb der nächsten dreißig Minuten darf sich jeder ein kostenloses Eis aus unserem Gourmetrestaurant abholen. Lassen Sie sich überraschen von unseren besonderen Geschmacksrichtungen wie Lava-Erdbeere, Gletschermango und Lagunenblau.
So, das müsste die Gäste beschäftigen. Normalerweise kostet eine Kugel Eis fünf Euro – was für ein Wucher! Doch der Geschmack ist es wert. Außerdem geht das gerade alles auf meine Rechnung, damit unseren Badegästen keine Aufregung entsteht.
Schon gut, danke. Zeigt uns jetzt, wo die Höhle ist? Mussten die unbedingt alle kommen? Was sagt der Wassermann da, Sammy?
Äh, nichts Wichtiges. Könnt ihr uns jetzt zeigen, wo die Höhle ist? Allermann zur Höhle, los!
Beeindruckt schauen die Pflegeeltern und Sammy dem Schwarm von Papageientauchern hinterher. Der fliegt zielgerichtet zum anderen Ende der Lagune.
Helgas und Gunnas Mutter erlaubt Sammy, auf ihre Schulter zu klettern. Dort rennen sie eilig den Vögeln nach.
Dort angekommen lässt sich der ganze Schwarm im Lagunenwasser nieder. Mehrere Vögel tauchen immer wieder unter und kommen wieder auf.
Hier muss es sein! Bist du sicher, dass du wirklich tauchen willst? Das bin ich. Sicher sind die Kinder sehr ängstlich. Ich werde sie leichter beruhigen können als jemand Fremdes.
Haben Sie eine Ersatzbadehose, die ich mir leihen kann? Schon in Ordnung, machen Sie nur. Ja, hier, die können Sie haben. Ja, der hat nur Angst, selbst zu gehen. Es gibt sie.
Schnell zieht sich der Vater hinter einem Felsen um. Danach legt er die Sauerstoffflasche und die Atemmaske an und prüft, dass alles richtig sitzt. Dann greift er nach der Unterwassertasche mit der zweiten Ausrüstung und springt ins Wasser. Er taucht unter und ist nicht mehr zu sehen.
Ihr seid wieder da. Phil! Hallo, Marie! Oh, gerade rechtzeitig! Helgas Lampe leuchtet auch schwächer.
Super, dass wir alle wieder zusammen sind. Aber wir sind immer noch hier drin. Was können wir tun? Ich hatte etwas Zeit zum Nachdenken, als ihr weg wart.
Als wir vorhin zurücktauchen wollten, stand das Wasser etwa zwanzig Zentimeter zu hoch. Deshalb konnten wir nicht auftauchen. Aber der Tunnel ist ja mit dem riesengroßen Wasserbecken verbunden. Wenn hier der Wasserstand steigt, muss er draußen auch steigen.
Ich vermute, dass die Wasserpumpen kurzzeitig zu viel ins Becken gepumpt haben. Aber irgendwann muss es überlaufen, dann sinkt der Wasserstand wieder.
Und was sollen wir jetzt damit anfangen, Phil?
Nochmal in den Tunnel tauchen. Vielleicht ist der Wasserstand wieder gesunken und wir kommen zurück.
Aber das Becken draußen ist nie bis zum Rand voll. Da kann auch mehr Wasser drin sein, ohne dass es überläuft.
Wir sollten es trotzdem versuchen.
Also los!
Angestrengt gleitet Toni ins Wasser, Helgas Lampe nimmt er mit. Er atmet ein paarmal tief durch, dann taucht er unter. Sein Lichtkegel verschwindet in der Dunkelheit.
Bald müsste die Stelle kommen, an der vorhin die Luftblase war. Der Tunnel wurde dahinter weiter, daran konnte man sie gut erkennen.
Die Lampe leuchtet immer schwächer und geht schließlich aus. Nun schwebt er ganz allein durch die finstere Stille.
Toni erschrickt fürchterlich, als ihn ein grelles Licht blendet. Hektisch dreht er um und hastet zurück, um nur schnell wieder die Wasseroberfläche zu erreichen.
Schon wieder da? Was ist denn passiert? Auf diese Frage bekommt sie eine unerwartete Antwort.
„Hallo Kinder, Papa!“ Voller Freude schließt er die Zwillinge in die Arme. Helga und sogar Gunnar kommen die Tränen.
Marie, Philipp und Toni strahlen, als sie sehen, dass der Mann eine zweite Taucherausrüstung dabei hat. Schnell erklärt er, dass er die Zwillinge nacheinander hinausbringen wird.
Helga legt als Erste die Ausrüstung an. Dann bringt ihr Vater alle nacheinander durch den Tunnel hinaus.
„Ist das schön, wieder Tageslicht zu sehen!“
„Ja, bloß mächtig kalt hier draußen.“
So ausgelassen sind Helga und Gunnar nicht. Sehr betreten suchen sie das Gespräch mit ihren Pflegeeltern.
„Tut uns leid, ehrlich diesmal. Bitte schickt uns nicht zurück ins Heim, wir tun’s auch nie wieder.“
„Ins Heim? Wie kommt ihr denn auf die Idee? Ihr seid immer so gut zu uns, und wir haben uns so daneben benommen und sind einfach abgehauen. Wir passen einfach überhaupt nicht zu euch.“
Als Herr Gunnar das sagt, wird Toni nachdenklich. Aufmerksam hört er zu, was die Pflegemutter antwortet.
„Es stimmt, an eurem Verhalten muss sich etwas ändern. Es ist nicht gut, wenn ihr glaubt, ihr könnt uns auf der Nase herumtanzen. Aber das ändert doch nichts daran, dass ihr unsere Kinder seid. Wir haben uns für euch entschieden, ihr müsst nie wieder zurück ins Heim.“
„Ehrlich nicht?“
„Das ist es, was wir euch immer über Gott sagen wollen. Wir Menschen sind ohne ihn losgezogen und wurden dadurch von ihm getrennt. Ich fürchte, ihr habt heute gemerkt, dass das sehr schlimm ist. Aber er sucht nach uns, und durch seinen Sohn Jesus konnte er diese Trennung überwinden. So können wir wieder zu ihm kommen und müssen nie mehr verloren sein.“
„Als würde man aus einer dunklen Höhle wieder ins Sonnenlicht kommen.“
„Ein bisschen schon. Und zurück in Gottes Nähe zu sein, das ist noch viel, viel besser.“
„Wow, danke, dass Sie uns das erklärt haben.“
„Aber gerne.“
Aber wie kam es überhaupt, dass Sie uns gefunden haben? Wussten Sie schon vorher von der Höhle?
Sagen wir, wir hatten etwas Hilfe. Und ich hätte jetzt gern ein paar Nüsse.
Femmi, Vorsicht, zerquetsch mich nicht.
Na, dann ist ja gut, dass du hier reingekommen bist. Dabei gab's auch ein bisschen Hilfe.
Und so konnten Gunnar und Helga wieder ans Licht und in die Arme ihrer Familie kommen.
Was für eine tolle Geschichte.
Ja, voll. Ist das bei Gott wirklich so, Mike, dass man zu ihm gehen kann, auch wenn man gar nicht zu ihm passt?
Genau so ist es.
Mich hat es echt nachdenklich gemacht, was Helga über das Kinderheim gesagt hat: dass man da irgendwie alles hat, aber trotzdem etwas ganz Wichtiges fehlt.
Hm, ich glaube, ich habe verstanden, was sie meint, muss aber noch mal drüber nachdenken.
Ich hätte bloß gern gewusst, wie es nun wirklich zu diesem Anstieg des Wasserspiegels gekommen war.
So oder so, allein hätten wir es dann nicht mehr raus geschafft.
Die Luftblase habe ich auch nicht mehr gefunden, aber da ist noch etwas anderes.
Was denn?
Außerhalb von der Geschichte denke ich die ganze Zeit über diese Sache mit dem Doppeldecker nach.
Ich weiß nicht wieso, aber ich habe immer mehr das Gefühl, dass dieser Thorsten etwas damit zu tun hat.
Ich denke, wir sollten der Sache nachgehen, aber ohne Vorurteile oder Beschuldigungen.
Mhm, und auf jeden Fall bauen wir hier alles wieder auf.
Absolut.
Also doch wieder alles beim Alten.
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